Nightmare von PattyBolognese (Sunrise Avenue FF mit Finnlands Newcomern) ================================================================================ Kapitel 31: Versteh mich doch ----------------------------- Sally Joanna sah ihre Freundin besorgt an. Sally hatte ihren Kopf an die Fensterscheibe gelehnt und wirkte recht blass. „Sally?“ Diese brummte nur als Antwort. „Du hast…warst du beim Arzt nach dem du…mit Samu…?“ „Ich bin nicht schwanger.“, fauchte Sally sie an, ohne sie auch nur anzusehen. „Aber…ich mein…das…“ Sally sah sie trotzig an: „Ich sagte, ich bin nicht schwanger!“ Joanna zuckte zusammen. Sie sah aus dem Wagen heraus und betrachtete die dunkelen Wolken am Himmel. Es regnete wie verrückt. „Wo…sind wir eigentlich?“, fragte Sally dann mürrisch und sah hinaus in die Pampa. Janne hatte sich bereit erklärt den Tourbus der Mädchen zu fahren, neben ihm saß Raul. Hinter dem Tourbus war der der Jungs und der Crew. Joanna schaute ebenfalls aus dem Fenster. „Ich weiß nicht genau…“, in dem Moment stoppte der Wagen. „Was ist denn jetzt los?“, Sally seufzte genervt. Janne seufzte und ließ seinen Kopf auf das Lenkrad sinken. Dann sah er aus den Augenwinkeln Raul an. „Raul…wo…zum... Teufel…sind…wir?!“ Raul hatte eine Karte vor dem Gesicht und hielt diese hin und her. „Tja also…genau genommen sind wir…irgendwo hier auf dieser Karte…denk ich…“ Sally seufzte laut auf. „Wessen Idee war es Raul eine Karte in die Hand zu geben?!“ Es machte laut PLUMPS. Sally und Joanna drehten sich um. Eve war unsanft aus dem Bett gefallen, knurrte kurz und drehte sich einmal auf dem Boden herum. „Die kann auch überall schlafen.“, murrte Joanna und ging nach vorne zu Janne und Raul. Sie sah nach draußen. „Janne?“ „Ja?“ „Wieso raucht unser Auto?“ „Wieso unser…? Oh, shit!“, die Fahrertür sprang auf und Janne stürmte in den strömenden Regen hinaus. Raul wiegte die Karte immer noch hin und her. Joanna ließ den Kopf hängen. „Raul, wo müssen wir lang?“ Raul kratze sich am Kopf, die Hälfte der Landkarte segelte auf den Boden des Busses. Für Raul war diese Karte einfach viel zu groß. Dann schnappte er nach Luft, seufzte geräuschvoll auf und fing an mit dem Zeigefinger hin und her zu fuchteln. „Wir müssen in…diese, ne, in diese, oder doch diese…? Ne, also eigentlich müssen wir in eine ganz allgemeine…Richtung…also so allgemein da so lang….oder könnte auch da sein…“ „Wieso haben wir kein Navigerät?“, hörte man Sally´s Stimme von hinten sagen. Sami und Jukka sprangen um die Ecke und rissen unsanft die Tür des Busses auf. „Alles ok bei euch?“, fragte Sami und ging auf Joanna zu. „Nein, Raul hat mal wieder versucht ne Karte zu lesen.“ Sami sah sie verständnislos an: „Wer hat ihm das denn erlaubt?“ „Das frag ich mich auch.“, seufzte Joanna genervt und grinste ihn an. „Was macht Eve denn auf dem Boden?“, Jukka sah fassungslos auf den Boden wo Eve seelig schlummerte. „Im Allgemeinen Volksmund nennt man das Schlafen.“, meinte Sally genervt und zog sich ihre Jacke über. „Ich guck mal was Janne da so treibt, der hat doch mit Sicherheit keine Ahnung von so was.“, knurrte sie. Jukka sah sie fragend an. „Wollt ihr mit uns weiter fahren? Wir müssen weiter, sonst kriegen unsere Jungs die Technik nicht bis morgen aufgebaut.“ Sally schüttelte den Kopf. „Das hier ist mein T4 und ich lasse mein Baby auf keinen Fall im Stich. Mit deutschen Volkswagen kennt ihr euch eh nicht aus. Also überlasst das mir. Ich lasse weder den T4 zurück noch mein Motorrad, was hinten dran hängt.“ Sie sprang missmutig aus dem Wagen raus und jumpte durch den Regen nach vorne zu Janne. Der hatte die Motorhaube geöffnet und beugte sich mit nassem Kopf über das Auto. Sally musterte ihn grinsend. Er war nass bis auf die Knochen und durch sein weißes Tshirt schimmerte sein Oberkörper. „Wenn du nicht verheiratet wärst würde ich bei diesem Anblick beinahe schwach werden.“ Janne drehte sich zu ihr um und grinste:„Flirtest du etwa mit mir?“ Sally zwinkerte ihm zu und trat neben ihn. „Würde ich doch nie.“ Er schüttelte nur den Kopf und grinste. Sally beugte sich über den Wagen. Als der Qualm aufstieg wurde ihr ganz anders zumute. „Sally? Ist alles ok?“, Janne bemerkte ihren schummrigen Gesichtsausdruck. Sally schwankte bedrohlich. Vor ihren Augen wurde alles schwarz. „Sally! Samu! Komm her!“, Janne fing Sally grade noch auf, bevor sie das Bewusstsein verlor. Joanna sah auf. Der Regen prasselte auf die Motorhaube. Irgendetwas stimmte da nicht. In dem Moment stürzte Janne mit Sally auf dem Arm in den Bus und legte sie hastig aufs nächste Bett. „Sally?“, Joanna klappte der Mund auf. Sally war in ihrem ganzen Leben noch nie so einfach umgekippt. Sie schüttelte nur verwirrt den Kopf. Sie sah auf. Die anderen beiden Busse fuhren an ihrem vorbei. Einer hielt an. „Jukka? Sieh zu das du Eve hier rein bekommst!“, hörte man Sami rufen. Jukka nickte, hob die immer noch vor sich hin schlummernde Eve hoch und trug sie fix in den anderen Bus. Joanna zog eine Miene. Das Eve selbst im strömenden Regen draußen schlafen konnte war ihr unerklärlich. Diese Frau musste echt Nerven wie Drahtseile haben. Sami sprang aus dem Bus zu Joanna rein. „Ich bleibe bei euch.“ Samu schüttelte den Kopf. „Macht das ihr verschwindet. Ich bleibe bei Sally.“ Janne sah Joanna fragend an. „Wäre es nicht besser sie in ein Krankenhaus zu bringen?“ Joanna seufzte und hob abwehrend die Arme: „Wenn wir ihr Motorrad zurück lassen können wir dich nachher ins Krankenhaus bringen.“ „Wieso hängt sie nur so an dem Ding?“, seufzte Sami genervt. „Es wäre doch viel vernünftiger sie ins Krankenhaus zu bringen.“, fügte er hinzu. Joanna nickte. „Wenn du weiterleben willst wäre es vernünftiger sie hier zu lassen.“ Sie kannte Sally gut. Bei ihrem Motorrad flippte sie völlig aus, auch wenn Joanna dafür kein Verständnis hatte, sie hatte keine Lust auf mehrere Verletzte. Raul seufzte genervt. „Also, wer will die Karte weiter lesen?“ Sami sah Joanna an und nickte dann zu Samu und Sally. Joanna verstand. „Sami und ich fahren mit dem anderen Bus weiter. Ruft uns an wenn was ist. Raul, kriegst du das Ding heile?“ Raul machte eine merkwürdige Kopfbewegung was wie eine Mischung aus Kopfschütteln und Nicken aussah. Joanna seufzte genervt. „Du kennst dich damit aus, das weiß ich, also sieh zu das du deinen Teddybör Hintern in den Regen bekommst und das Auto zum laufen kriegst.“ Dann sah sie Samu mahnend an. „Sei artig.“ Der grinste nur: „Ja, Mama.“ Sie grinste zurück und sprang zusammen mit Sami in den anderen Bus der fröhlich weiter fuhr. Raul seufzte geräuschvoll. „Irgendwie hab ich das Gefühl das ich immer an allem Schuld bin…warum haben die Mädels kein Navigerät so wie jedes andere normale Auto auch?“ „Weil es genauso viel wie ein Auto kostet.“, Sally stöhnte geräuschvoll und setzte sich langsam auf. Verdattert sah sie Samu an. „Was machst DU denn hier?“ „Auf dich aufpassen.“, knurrte dieser mürrisch. „Na vielen Dank auch…“, murrte Sally und ließ sich wieder zurück fallen. BOING Man hörte Raul von draußen fluchen. Anscheinend war ihm die Motorhaube auf den Kopf geknallt. Sally lachte. „Der hat aber auch ein Pech.“, grinste Samu und sah Sally dann besorgt an. „Joanna hat mir erzählt…das du dich in letzter Zeit…jeden Morgen…“ Sally sah ihn nur mürrisch von der Seite an. „Das ist nichts. Nur ein bisschen zuviel in letzter Zeit. Mein Magen ist so was nicht gewöhnt.“ Samu biss sich auf die Unterlippe. „Hör zu…ehm, ich würde gerne mit dir darüber reden.“ Sally sah ihn mürrisch an. „Über den Sex?“ Er sah sie irritiert an. Seid wann hatte sie denn so wenig Hemmungen? Er nickte stumm. „Willst du wissen wie gut du warst, oder was?“, sie grinste leicht. „Eh…nein…“ „Worüber willst du dann reden? Da gibt es eigentlich nichts zu besprechen…das waren doch keine 5 Minuten…“ Samu wurde rot. „Das klingt wie ein Vorwurf.“ „Wäre es dir lieber gewesen wenn ich dich direkt mit Schnellschießer angesprochen hätte?“ „He, du kratzt grade meine Männerehre an.“, murrte er. „Oh echt? Tut mir leid, war nicht beabsichtigt.“, die Ironie aus ihrer Stimme war nicht zu überhören. Sie stand vorsichtig auf und griff unter Joannas Bett. Ruckartig zog sie ihre Hose aus und warf sie achtlos in die Ecke. Durch den Sturz war alles versaut. Ihre Jacke hatte wohl Janne bereits ausgezogen gehabt. Samu begutachtete Sally neugierig. Er musste sich zusammen nehmen, denn er hatte das unglaubliche Verlangen sie an sich zu reißen und ihr die Hot Pants, die sie anhatte, runter zu ziehen. Den Gedanken daran, wie es sich angefühlt hatte mit Sally zu schlafen, ließ in ihm wieder Phantasien aufsteigen die er schnell versuchte wieder zu verdrängen. Sally bemerkte seine gierigen Blicke und grinste ihn an. Sie ließ die Hose in ihrer Hand hängen und sah Samu herausfordernd an. „Hast du schon wieder perverse Gedanken?“ Samu´s Blick wanderte von ihren langen Bein hoch zu ihrem Gesicht. „Mhm?“, verwirrt sah er sie an. „Aha, was haste dir denn diesmal vorgestellt wie du mich flach legst? Von hinten?“ Samu wollte etwas sagen, stockte dann aber. Verlegen drehte er den Kopf zur Seite. Er hatte keine Lust wieder Streit anzufangen. Sally seufzte geräuschvoll und zog sich die Hose von Joanna an. Sie krempelte die Hosenbeine hoch, da sie längere Beine als Joanna hatte, war die Hose etwas zu kurz. „Samu…ich denke, von uns beiden aus…das es eine einmalige Sache war und wir nicht darauf herum reiten sollten. Es ist passiert und fertig. So was kommt vor. Ich finde wir sollten uns darauf einigen das es das erste und letzte Mal war.“, sagte Sally dann und sah ihn fragend an. Samu stand von dem Bett auf und trat ihr gegenüber. „Du weißt dass ich…ich meine, wie ich darüber denke.“ Sally schüttelte den Kopf. „Hör zu, ich weiß dass du dir einbildest…und mir versuchst einzureden dass du Gefühle für mich hast, aber das ist nun mal nicht so. Wir haben uns schon immer gestritten und wir haben uns auch jedes Mal wieder vertragen. Wir halten es eben nicht allzu lange in einem Raum miteinander aus, warum auch immer, es ist halt so. Die Tour ist bald vorbei und dann gehen Nightmare ihre eigenen Wege. Ich freue mich für Joanna und Eve das die beiden ihre Kerle gefunden haben aber das heißt nicht das ich mich jetzt auch für dich entscheiden muss, oder?“ Samu sah sie verblüfft an. Mit so einer Ansage hatte er nicht gerechnet. Sally genügte sein Schweigen als Antwort. Samu berührte vorsichtig ihren Arm und trat dichter an sie heran. Sie sah weg. „Bitte sieh mich an.“, flüsterte er leise. Trotzig hob Sally ihren Kopf an und sah Samu mit widerspenstigem Blick an. „Wenn du mich jetzt wieder küssen willst…“ Samu schüttelte den Kopf. „Nein, werde ich nicht.“ Sanft streichelte er ihr über den Arm mit ihrer Tätowierung. „Eigentlich hatte ich das Ernst gemeint.“, sagte er leise. Sally sah ihn fragend an. „Das mit dem…das ich auf dich warten werde.“ Samu beugte sich dicht zu ihr vor. „Bitte kleine Lady, gib mir wenigstens ne Chance es dir zu beweisen.“, flüsterte er ihr zu. Sally wurde rot. Sie seufzte: „Die letzte.“ Sally trat hinaus in den Regen. Raul beugte sich immer noch über das Auto. „Was ist? Immer noch nichts?“, fragte sie Raul. „Nein, keine Ahnung.“ Sally beugte sich über das Auto. „Lass stecken, das sieht nach nem Fall für die Werkstadt aus.“ „Tja…und was machen wir jetzt?“ Sally grinste ihn an: „Wir rufen die gelben Engel.“ Raul sah sie verständnislos an. Sally lachte und winkte ab. Sie griff nach ihrem Handy. „Oh na toll…wir sitzen in nem Funkloch. Hast du Empfang?“, Raul wühlte sein Handy aus der Tasche und schüttelte den Kopf. Sally sah um die Ecke und wies aufs Handy. Samu verstand und schüttelte den Kopf. „Na klasse, jetzt sitzen wir hier fest.“, seufzte Raul. Dann sah er Sally an. „Es sei denn…du erlaubst mir mit deinem Motorrad in die nächste Stadt zu…“ Sally fauchte ihn an: „Du willst mein Motorrad haben??? Du spinnst jawohl!“ Raul grinste. „Entweder lässt du mich oder Samu fahren.“ Sally sah ihn skeptisch an: „Wieso kann ich denn nicht fahren?“ „Weil du uns eben aus den Latschen gekippt bist…und wenn du tot bist nützt du uns nichts.“, grinste Raul sie frech an. Sally zog eine Miene. Sie gab es nur ungern zu, aber Raul hatte leider Recht. Sie nickte. „Okay, aber ich hole es aus dem Hänger raus.“, sie rannte zu dem Anhänger und kletterte hinein. Sie löste die Sicherungen und holte ihr Motorrad hinaus in den Regen. Sanft strich sie darüber. Sie drückte Raul ihren Helm in die Hand. „Wehe meinem Baby passiert etwas, dann bist du fällig.“ Raul grinste. „Pass du lieber auf dich auf.“, er wies grinsend auf den Bus wo Samu noch drin saß. Sally zog eine Miene und sah dabei zu wie Raul mit ihrem Motorrad davon fuhr. Langsam ging sie wieder vor den offenen Tourbus. Sie starrte Raul immer noch hinter her. Samu sah auf. Sally stand wie gelähmt vor dem Tourbus und starrte in die Richtung wohin Raul mit ihrem geliebten Motorrad davon gefahren war. Er wusste wie sehr Sally an dem Ding hang, sie liebte es abgöttisch. Sie hatte mal gesagt, dass wenn sie darauf durch die Gegend fuhr, es ihr ein Gefühl von Freiheit gab. Samu stand auf. Wie sie da im Regen stand…es war ein Bild was sich in sein Gedächtnis hinein brannte und an etwas vergangenes erinnerte… ~°~Flashback~°~ Sally starrte hinunter auf den Grabstein ihrer Eltern. Sie hatte bereits so oft davor gestanden, doch diesmal war es anders. Sie war alleine. Etwas…nein, jemand fehlte ihr. Sie war sich nicht mehr sicher ob es Regentropfen oder Tränen waren die an ihrem Gesicht herunter liefen. Ihre Schuluniform war durchnässt und sie zitterte am ganzen Leib. Sie beugte sich hinunter zum Grab und legte eine Hand auf die nasse Erde. Was war nur los mit ihr? In letzter Zeit schien alles falsch zu laufen. Sie hatte nicht nur ihre Eltern verloren…sondern nun auch einer der wichtigsten Menschen in ihrem Leben. Samu war gegangen. Einfach so. Und dieses Mal…dieses eine Jahr stand er nicht neben ihr an dem Grab ihrer Eltern. Er hatte es doch versprochen…warum tat es so weh, das er sein Versprechen gebrochen hatte? Sally schüttelte ungläubig den Kopf. Was war passiert? Diese Sache mit Jeanne…das hatte sie so verletzt. Und dann war er einfach so gegangen, er hatte ihr nichts erklärt…oder hatte sie ihn einfach nicht erklären lassen? Sally schossen tausende Bilder durch den Kopf und immer wieder der Kuss von Jeanne und Samu. Es tat weh. Sie wusste nicht wieso, aber es tat ihr einfach nur weh. Wie sehr nur…wie sehr war sie in Samu verliebt? Wann war das passiert, wann? Und warum ausgerechnet er…? Sie hatte sich noch nie verliebt. Und dann auf einmal…in Samu, in ihren Freund den sie schon aus dem Sandkasten kannte. Sie griff wütend nach der Erde in ihrer Handfläche. Wann war sie so schwach geworden? So schwach gegenüber Samu? Der Gedanke machte sie verrückt. Sie stand auf und ließ die Hand aus ihrer Erde fallen. Nie wieder…nie wieder würde sie Samu an sich ran lassen. Sie starrte auf den Grabstein und ihr fielen Worte ihrer Mutter ein, die sie einst zu Sally gesagt hatte. Diese Worte taten weh…denn Sally hatte sie bereits vor langer Zeit vergessen. „Man lebt nur einmal, man stirbt nur einmal…und man liebt nur einmal.“ Samu stand hinter einem Baum und war unentschlossen auf Sally zu zugehen. Er sah ihre Tränen und wagte es nicht hervorzutreten. Wieso weinte sie? Sie hatte noch nie vor dem Grab ihrer Eltern gestanden und geweint. War es wegen ihm? Wegen…? Er sah wie Sally den Kopf zum Himmel anhob und den Regen auf ihr Gesicht prasseln ließ. Er wusste nicht wieso…aber dieser Anblick tat ihm in der Seele weh. Das Mädchen was da stand, war nicht mehr die Sally die er einmal gekannt hatte. ~°~Flashback Ende~°~ Sally drehte sich um und sah zu Samu auf. Er stand neben ihr und starrte sie regelrecht an. „Was ist mit dir?“, sie sah ihn fragend an. Samu legte den Kopf etwas schief und durchbohrte sie mit ihrem Blick. „Weinst du?“ Sally sah ihn erstaunt an. „Nein.“ „Warum hast du damals geweint?“, fragte er leise. Sie sah ihn irritiert an. Damals? „Am Grab deiner Eltern. Da wo ich…nicht dabei war.“, sagte er kleinlaut. Sally sah ihn erstaunt an. Er war also doch die Gestalt gewesen die hinter dem Baum verschwunden war. Sie hatte nie den Mut gehabt ihn danach zu fragen. „Ich habe…mir selber was geschworen.“ Noch bevor Samu nach fragen konnte, sah sie ihn entschlossen an und sagte: „Das ich mich nie wieder in dich verlieben werde.“ Samu wollte etwas sagen, doch ihm blieben die Worte im Halse stecken. Er hob seine Hand langsam an und strich Sally eine Strähne aus dem Gesicht. Die Narbe zwischen ihren Augen kam zum Vorschein. Wer war dieses Mädchen…nein, diese Frau die vor ihm stand? Sie hatte sich in all den Jahren so verändert. Was war mit ihm selber nur los? Er fühlte sich ihr so unterlegen. Als ob sie weiter gegangen wäre und ihn zurück gelassen hätte. Es war als würde er sie nicht kennen, als ob eine völlig Fremde vor ihm stehen würde. Und dennoch kannte er diese Fremde so gut. Sally ließ seine Berührung zu. Wovor hatte sie nur solche Angst? Sie sah ihm tief in die Augen. Wieso hatte sie nur das Gefühl überall Lügen in seinen Augen zu sehen? Sie betrachtete Samu mit verträumtem Blick. Wer war er? Was hatte er mit ihr gemacht? Samu beugte sich mutig zu ihr vor. Er wollte sie küssen. Er musste es einfach tun. Sally wich seinem Blick nicht aus und ließ es zu das er näher an sie herankam. Obwohl sich ihre Lippen leicht berührten, war es kein richtiger Kuss. Es war eher ein vorsichtiges Herantasten. Es war anders als sonst, denn die beiden sahen sich weiterhin in die Augen. Samu traute sich nicht näher heran. Obwohl er sonst keine Hemmungen kannte, wagte er es dieses Mal nicht sie zu küssen. Er schien abzuwarten. Sally wich seinem Blick nicht aus. Diesmal nicht. Dann kniffen beide ruckartig die Augen zusammen und wichen voneinander weg. Die Sonne kam aus den Wolken heraus und blendete die beiden. Es regnete nur noch ganz leicht, und die Sonnenstrahlen kämpften sich ihren Weg durch die dicken, grauen Wolken. Joanna hielt sich das Kissen vors Gesicht und seufzte geräuschvoll auf. Dann ließ sie es genervt sinken und hatte vor sich Sami, der sich über sie gebeugt hatte. Trotzig stopfte sie ihm das Kissen vors Gesicht. „Hmpf.“, machte Sami protestierend. Joanna rutschte unter ihm weg und sprang auf. Sie griff nach der Schüssel mit Schokolade, die auf dem Tisch des Hotels stand und bediente sich gierig. Sami knurrte und schob das Kissen weg. „Ist was mit dir?“ Joanna antwortete nicht, sondern betrachtete fasziniert die Schüssel mit der Schokolade. „Joanna! Red mit mir.“, er warf mit dem Kissen nach ihr, doch sie fing es nur auf und beachtete ihn weiterhin nicht. Verdammt, dabei wollte er doch… „Ich hab grad keine Lust.“, knurrte Joanna mürrisch und setzte sich neben Sami, die Schüssel mit der Schokolade auf dem Schoß. Sami setzte sich auf und sah sie fragend an. „Wozu?“ „Weiter als die Socken zu gehen…“, sagte Joanna und grinste ihn dabei an. Sami zog eine ertappte Miene. Sie schüttelte den Kopf. „Das ihr Männer aber auch immer nur an das eine denken müsst.“ „Ich bin immerhin nicht wie Samu und überfalle dich im Aufzug.“, verteidigte sich Sami. Joanna zog eine Miene. „Ich steh auch nicht so wirklich auf Überfälle.“ Sie seufzte und kuschelte sich an Sami. „Machst du dir Sorgen um Sally?“, fragte Sami zaghaft und streichelte ihr über den Rücken. „Ich mach mir immer Sorgen um Sally.“, seufzte Joanna leicht genervt. Sami küsste sie liebvoll auf die Stirn. „Sie ist echt ein Sorgenkind.“ „Und das obwohl sie älter ist als ich.“, wieder schob sich Joanna ein Stück Schokolade in den Mund. Sami grinste, hob ihren Kopf an und küsste sie. Noch bevor Joanna wusste was er tat, hatte er ihr die Zunge in den Mund geschoben und ihr das Stück Schokolade aus dem Mund geholt. Er ließ von ihr ab und grinste. „Lecker.“, schmatze er und duckte sich vor Joannas Schlag in den Nacken weg. „Lass mir wenigstens die Schokolade, damit ich was hab, um positive Gedanken zu bekommen.“, knurrte Joanna mürrisch. Sami grinste. „Da kannst du auch auf mir rumkauen, da kriegste auch ganz schnell positive Gedanken.“ Joanna sah ihn fies an. „Wo soll ich denn an dir rumkauen? Gewisse Stellen tun sicher weh…“, sie näherte sich ihm und biss ihm zaghaft in den Hals. „Da ist völlig in Ordnung.“, flüsterte Sami ihr leise zu. Joanna´s Herz klopfte schnell gegen ihre Brust. Sollte sie es wirklich wagen? Mutig fuhr sie mit ihrer Hand sein Bein entlang. Vorsichtig tastete sie sich bis an seine Hose vor. Sami zuckte zusammen. Joanna wich vor ihm zurück. „Tschuldigung…“, verlegen drehte sie sich weg. Sami schüttelte nur den Kopf. „Versteh das nicht falsch…da…da hatte ich nicht mit gerechnet…ich…“ „Nein, mir tuts leid. Ich weiß wir wollen es langsam angehen lassen…ich wollte nur…“ Sami lächelte sie liebevoll an: „…über die Socken hinaus gehen?“ Joanna kicherte und sah Sami erleichtert an:„Ja…“ Sami streichelte ihr liebevoll über die Wange. „Kleines…langsam. Das soll schon was Besonderes bei uns beiden sein, oder?“ (Anm.d.A.: Ich hasse es schnulzige Liebessülzen zu schreiben, ich hasse es wirklich…) Joanna lächelte verlegen und strich sich die Haare aus dem Gesicht. „Schon…nur…ich hab so das Gefühl als ob ich hinter her hänge. Eve und Jukka sind schon…und Sally und Samu jetzt auch noch.“, sie seufzte. Sami grinste. „Naja, bei Sally und Samu…das kann man nicht wirklich gelten lassen.“ Joanna lachte. „Sally würde jetzt sagen…ach Mensch, ich mach mir viel zu viele Sorgen. Ich hab so ein ungutes Gefühl bei ihr. Jeden Morgen hängt sie über der Kloschüssel und futtern tut sie verrückt. Dazu schläft sie nach jeder Probe wie ein Stein und kann nachts auch pennen wie…Sami, was ist wenn sie wirklich schwanger von Samu ist?!“, sie sah ihren Freund besorgt an. Sami zuckte mit den Schultern. „Das ist es also was dich so bedrückt. War Sally nicht beim Arzt danach?“ Joanna zog eine unwissende Miene. „Ich weiß es nicht, sie sagt das sie war. Aber ich bin mir da nicht so sicher…ich weiß ja das sie die Pille nicht nimmt…aber…na ja…“ Sami räusperte sich. „So genau wollte ich das nicht wissen.“ Joanna grinste. „Also, ihre letzte Periode hatte Sally…“ „Hör auf, hör auf, ich will es nicht hören!“, lachte Sami und hielt sich die Ohren zu. Joanna lachte mit und zog an seinen Armen um die Hände weg zu ziehen. „Ist ja gut, ich erzähl es dir ja nicht! Hör mir doch zu.“ Sami zog die Hände weg und umklammerte Joanna. „So, was machen wir nach der Probe?“ Joanna tat so als ob sie angestrengt nachdenken würde. „Vielleicht schlafen…?“ „Miteinander?“ „Hast du nicht eben gesagt…?“, sie sah ihn vorwurfsvoll an. Sami winkte ab. „Nen Versuch wars wert.“, er grinste sie an und küsste sie liebevoll. „Nach der Probe gehörst du mir alleine.“, flüsterte er ihr leise zu. Joanna kicherte glücklich und schlang ihre Arme um seinen Hals. „Ich gehöre dir auch dein Leben lang wenn du es willst.“ Eve zuckte zusammen. Geräuschvoll schlug Jukka die Tür hinter sich zu. „Man, geht mir das auf die Nerven!“, fauchte er wütend. Eve sah mit müdem Blick zu ihm auf. „Wassn los?“ „Was los ist??? Samu und Sally stecken noch mitten in der Pampa fest. Raul hat grade angerufen. Euer Tourbus ist völlig im Eimer. Bis die Leute vom ACDC da kommen…das kann ewig dauern.“ „ADAC, Schatz. Es heißt ADAC.“, verbesserte Eve ihn grinsend. „Mir doch egal wie das heißt. Jedenfalls werden Samu und Sally nicht rechtzeitig wieder da sein um die Probe zu machen. Ich hasse es wenn es nie so läuft wie ich das will!“ Eve lächelte beruhigend und zog ihn zu sich. „Hey, das wird schon, JukJuk…“, sie küsste ihn liebevoll. „Ja, bis Sally uns beim nächsten Auftritt auch auf der Bühne umfällt…dann haben wir den Skandal.“ Eve zuckte mit den Schultern. „Nimms leicht, immerhin stehen wir dann wieder in der BILD Zeitung.“, sie grinste ihn aufmunternd an. Jukka grinste zurück. „Ja, da hast du Recht.“ „Wie lange wird das wohl noch dauern bis sie wieder da sind?“, meinte Eve dann. Jukka warf einen Blick auf die Uhr. „Ich weiß nicht…wir wollen gleich los, unsere Techniker sind schon zugange. Die Probe ist um Sechs…“ Eve seufzte. „Dann sind sie wohl erst wieder gegen sieben oder so da?“ Jukka nickte. „Wenn nicht sogar acht Uhr und dann haben wa den Salat. Dann können wir das mit dem Proben heute…“ Sein Handy klingelte und unterbrach ihn. „Das ist Samu. Ja? Ja, Samu, wie siehts aus bei euch?...Das ist mir schon klar das ihr keinen Sex hattet, danach hatte ich auch nicht gefragt. Ja, Schatz, wir beide können heute Abend…man, Samu, ich hab jetzt keine Zeit mit dir zu flirten, würdest du mir bitte sagen wann ihr zwei hier antanzt???“ Jukka schwieg eine Weile, während Eve sich ein Kissen vors Gesicht hielt und hinein lachte. „Achso, ja das ist gut. Mhmm, ja kriegen wir hin. Was? Raul? Ja der lebt noch. Ach, ob der lebt interessiert Sally nicht, sie fragt nach ihrem Motorrad…war ja klar, ja, das lebt auch noch. Ja, und es ist kein Kratzer dran. Also, gegen sieben denkst du? Ja okay…und ne Pizza sollen wa bereit stellen? Ne Pizza Funghi ohne Pilze, aha…alles klar, Samu, du mich auch. Jaja, ich sorg schon dafür das du deinen Döner bekommst. Warum Döner? Achso, ja weil der macht schöner…na gut, wie du meinst. Bis dann!“ Jukka seufzte grinsend und legte auf. Eve warf das Kissen schwungvoll weg und gackerte lauthals los. „Was hat der Junge nur genommen, ey? Das ist doch nicht normal, oder?“ Jukka grinste sie an und legte sich neben sie aufs Bett. Er seufzte erleichtert. „Naja, immerhin hatten sie nicht schon wieder ein One Night Stand.“ Eve grinste ihn an und kratze sich an der Nase: „Das wäre an diesem Falle ein Two Night Stand…“ „Klugscheißer…“, lachte Jukka sie an. Samu beobachtete Sally verlegen. Irgendwie war ihm das peinlich sie anzustarren während sie schlief, aber er konnte seinen Blick einfach nicht von ihr abwenden. Die beiden saßen in einem der Autos die sie nach Saarbrücken bringen sollte. Sally´s Haare hingen ihr durchnässt ins Gesicht. Sie hatte sich an Samu mit dem Kopf angelehnt und schlummerte seelenruhig. Er hörte wie ihr Handy klingelte, legte vorsichtig den Arm um sie und holte es aus ihrer Jackentasche heraus. Ryan. Missmutig drückte er ihn weg und schaltete das Handy aus. Er zog Sally an sich, die sich an ihn kuschelte und weiter schlief. Samu lehnte seinen Kopf auf ihren. „Schlaf, kleine Lady…“, flüsterte er leise und nickte ebenfalls langsam weg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)