Close to You von Dark-Nami (Leben oder Sterben [Zo ♥ Na]) ================================================================================ Kapitel 8: ▀ Gun-shot ▀ ----------------------- Soooa, hallöchen, liebe Leute ^^ Wie man sieht, ist die Sommerpause zu Ende und wie im Kalender angekündigt, ein neues Kap, das hoffentlich schon sehnsüchtig erwartet wurde xD Wie immer sind Kommis gerne gesehen und ich hoffe, ihr bleibt der Story weiterhin so treu, wie es jetzt schon ist ^^ (auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole xD) Bis dahin, viel Spaß ^^ *fluff* ▀▄▀▄▀▄▀▄▀▄▀▄▀▄▀▄▀ Kapitel 8: Gun-shot Ok … Was?! Erschrocken über seine Worte wich sie ein wenig zurück, doch hatte sie auch sogleich ihr Bein vergessen, dass durch die plötzliche Bewegung falsch bewegt wurde und sie keuchend zurück in die Waagerechte gebracht wurde. Allerdings lag ihr Blick dann wieder erschüttert im Gesicht von Zorro, dessen Mimik deutlich zeigte, dass er seine Worte gerade ernst meinte. Sie jedoch wollte das nicht wirklich glauben! Da hatte sie Jahrelang und Monatelang damit hausiert, die Todesfälle ihrer Liebsten wären alles Unfälle gewesen und dann kam ein Mann an, den sie noch dazu sympathisch fand, aber eindeutig mehr wusste als sie selbst. Noch dazu mehr als sie selbst über ihr eigenes Leben! Das erschreckte und beeindruckte sie zugleich, doch an erster Stelle stand der Schock über diese Erkenntnis, die so ernüchternd rübergebracht wurde, wie selten etwas anderes zuvor. Zorro jedoch nickte nur und sah dann wieder auf die Bilder an den Wänden. Er hätte es ihr nicht sagen sollen; zuvor hatte er doch auch beschlossen, es ihr noch nicht zu sagen, doch je länger er damit warten würde, umso verletzter wäre sie, das war zumindest seine Meinung. Als wäre nichts gewesen, räusperte sich der Grünhaarige wieder und öffnete den Mund, um etwas zu sagen. „Nun … Ja, es stimmt. Sie wurden ermordet, noch dazu alles von anscheinend ein und demselben Täter. Die Beweise sind erdrückend, doch komme ich einfach nicht hinter die Identität des Mörders! Neulich habe ich neue Informationen bekommen, darunter auch über dich. Du … Es könnte sein, dass dieser Mörder auch hinter dir her ist und deswegen …“ Weiter sprechen konnte er nicht, da er von Nami das Zeichen bekam, aufzuhören. Indem sie abermals Tränen vergoss, hatte er mit seiner Rede geendet und sah sie nun mitleidig an. Es tat ihm weh, sie wieder weinen zu sehen, doch wusste er, dass es diesmal einzig und allein seine Schuld war, dass es soweit kommen musste. „Es tut mir Leid …“, nuschelte der Grünhaarige, wandte jedoch seinen Blick nicht von der Frau neben ihm. Er wusste, wie es war, so etwas zu erfahren. Auch er hatte eine Träne vergossen, als er von Ace’ Tod gehört hatte und dann noch diese erdrückende Beweislast, dass es kein Unfall war. Auch der sonst so starke Zorro hatte geweint, war es auch nur eine Träne: Die Träne der Rache. Dass es nun für Nami noch schwerer war, die Tatsache, dass ihre Familie umgebracht wurde und dann noch, dass sie auch dran sein könnte, brachte das Fass nahezu zum Überlaufen. Zorro würde ihr diese Last und Qual zu gerne abnehmen, doch wussten sie beide, dass das nicht möglich sein würde. Sie musste damit leben, so wie Zorro mit seiner Last leben musste … Stumm saß er nun da und beobachtete Nami, die beinahe gedankenverloren an die Decke starrte. Sie wirkte apathisch und auch die Tränen, die immer wieder von neuem kamen, trieben ihn zu dem Glauben, ihr ginge es gerade richtig mies … „Soll ich dich vielleicht alleine lassen?“, fragte er leise nach, doch von Nami kam keinerlei Reaktion, weswegen er sich dazu entschloss, sie vorerst ihren Gedanken zu überlassen. Doch als er gerade ihr Bein vorsichtig auf die Couch abgelegt hatte, griff sie nach seinem Handgelenk, was ihn verwirrt aufsehen ließ. Er blickte in verheulte und noch dazu so emotionale Augen, dass er sich einfach von ihr zu sich runterziehen ließ, sodass er erst wieder zu sich kam, als er sich in ihrer Umarmung wieder fand, die ihn buchstäblich in die Knie gezwungen hatte. „Na- Nami?“, fragte er verdattert nach, doch war nur ein verbittertes Schniefen zu hören und anschließend ein Satz, den Zorro dazu veranlasste, sie zu sich zu ziehen und die Umarmung zu intensivieren. „Lass mich nicht allein!“ Er wusste nicht, warum er es tat, doch hatte er das Gefühl, genau das Richtige zu tun – sie einfach in den Arm zu nehmen und sie nicht alleine zu lassen, wie er es dennoch unter Umständen für gewöhnlich getan hätte. Er war kalt, rücksichtslos und doch zu weich, um dieser Frau hier diesen so einfachen Wunsch abzuschlagen. Es lag nicht in seiner Macht, sich wieder zu lösen, stattdessen drückte er den warmen Körper nur mehr und mehr an sich, in der Absicht, sie nie mehr los zu lassen, was sicherlich dennoch irgendwann geschehen würde. Solange würde er sie dennoch halten und einfach für sie da sein. Nami hatte über die Art und Weise, wie er ihre Worte auffasste, gestaunt, doch nun war sie einfach dankbar, dass er sie nicht vor den Kopf stieß. Er blieb bei ihr und das war ihr so viel wert. Sie wollte nicht schon wieder alleine gelassen werden, nicht schon wieder alles durchmachen, als wäre gerade jemand gestorben. In ihren Augen war etwas tot – diese Hoffnung, es war bei jedem der drei ein Unfall. Nun musste sie hören, es war Mord, ja, wie sollte sie sich denn jetzt fühlen?! Glücklich und erleichtert, dass ausnahmsweise mal nicht der Verkehr daran Schuld war? Oder doch eher ehrfürchtig, dass es jemand gewagt hatte, zu morden? Tz, wohl eher alles nicht, was man mit Gefühlen des Glückes beschreiben konnte. Eher mit Gefühlen der Verachtung, denn wie um Himmels Willen konnte man jemanden umbringen?! „Ich hasse Mörder!“, zischelte sie dann wütend, aber immer noch so in Rage von dieser Erkenntnis, dass sie das eigentlich nur in sein Hemd raunte. Er hatte das jedoch sehr gut mitbekommen und unweigerlich schweifte sein Blick wieder zu den Bildern. Sie hasste Mörder … Ja, er auch und doch war er selbst einer, so unglaublich das auch klang. Auch er hatte schon gemordet und das alles nur, um einen anderen Mörder dingfest zu machen. Er war kein Heiliger, so oder so nicht, aber diese Lage, in der er sich befand, war noch niederträchtiger als der Fall seines Heiligenscheins. Stumm nickte er auf ihre Worte, um ihr zu zeigen, dass er verstanden hatte, doch statt Worte zu gebrauchen, drückte er sie noch näher an sich, legte seine eine Hand an ihren Hinterkopf und streichelte behutsam über ihr weiches und gut riechendes Haar, während seine andere Hand auf ihrem Rücken lag und dort auch verharrte. Er wusste jetzt schon, dass er ihr nicht sagen würde, dass er aus Rache ebenso in die dunkle Schicht der Gesellschaft gerutscht war, denn unweigerlich und beinahe grundlos hatte er eingesehen, dass er diesem Mädchen nicht noch mehr Leid zufügen wollte und schon gar nicht wollte er, dass sie das Vertrauen in ihn verlor, wenn sie wüsste, zu welcher Sorte er gehörte. Ja, seltsamerweise wusste er, dass es ihn das Herz brechen würde, würde sie zu ihm sagen, dass sie ihn hasse. Diesen Gedanken überspielte er mit einem Kopfschütteln, ehe er einfach weiterhin schwieg und die Wärme genoss, die Nami ausstrahlte … Nach einer halben Ewigkeit, oder der Uhr nach zu urteilen, einer halben Stunde, konnte Zorro keinerlei Druck mehr auf seinem Rücken ausmachen, der gezeigt hätte, dass Nami noch vollends anwesend war. Sie ein wenig von sich wegdrückend, sah er in ihr Gesicht und mit einem Schmunzeln musste er feststellen, dass sie anscheinend eingeschlafen war. Nun, das alles hatte sie wohl mehr mitgenommen, als dass sie noch länger hätte die Augen offen halten können und wahrscheinlich war es auch besser, sie einfach schlafen zu lassen, ehe Zorro ihr auch noch den Rest erklären müsste, den sie wissen musste, um sich selbst zu beschützen. Vorsichtig hob er das Mädchen abermals hoch, achtete dabei darauf, ihr Bein nicht irgendwie noch weiter zu verdrehen und machte sich auf, ihre Wohnung zu durchforsten, in der Hoffnung, in der nächsten halben Stunde ihr Schlafzimmer zu finden und sie dort aufs Bett zu legen. Da er sowieso eher einen bescheidenen Orientierungssinn hatte, der besonders in dieser riesigen Wohnung ziemlich Fehl am Platze war, konnte er nur hoffen, hier später auch noch irgendwie wieder herauszukommen. Schneller als gedacht, hatte er ihr Schlafzimmer erreicht und mit der einen Schulter betätigte er den Lichtschalter, woraufhin das Zimmer in ein sanftes Licht getaucht wurde. Nami wusste anscheinend, wie man Gemütlichkeit ausstrahlte, denn hier konnte man sich wahrlich verlieren. Den Kopf wiedermals schüttelnd, trat er aufs Bett zu, wo er so gut es ging die Bettdecke beiseite schob und Nami hineinlegte. Unweigerlich musste er grinsen, sie sah schon süß aus, wenn sie schlief … Nichts schien an etwas zu erinnern, was sie schon alles hatte mitmachen müssen und das trotz ihrer, in Zorros Erinnerung gebliebener, 21 Jahre. Es war erstaunlich, wie viel Leid ein einzelner Mensch tragen konnte, ohne daran zu Bruch zu gehen, auch wenn man deutlich sah, wie sie damit kämpfte … Sachte strich er ihr eine Strähne aus dem zierlichen Gesicht, das die Sicht auf sie beeinträchtigte und ohne sich halten zu können, waren Zorros Lippen bereits auf Namis weicher Haut angekommen. Ein kleiner Kuss auf die Wange würde schon nicht schaden, so zumindest in Gedanken Zorros und irgendwie schaffte er es auch nicht, sie danach aus den Augen zu lassen. Sie wirkte verletzlich und doch so stark … Eine Frau, die trotz Verlust nie ihr Ziel aus den Augen verloren hatte … Eine Weile hockte er so da und schien nachzudenken, doch in seinem Kopf rotierte keine einzige Frage. Als wären alle Gedankengänge ausgeschaltet worden, als würde nur noch Luft in ihm vorherrschen und durch die ausgestorbenen Korridore fegen, wenn er auch nur den Versuch unternahm, an irgendetwas zu denken. Nach einigen Minuten des Verharrens löste er sich aus seiner Starre, sah Nami noch einmal an, wie sie friedlich schlief und erhob sich dann, streckte sie und verließ das Zimmer, nachdem er das Licht wieder gelöscht hatte. Mit einem letzten Blick auf die schlafende Schönheit, schloss er nun auch die Tür und machte sich auf den Weg zur Garderobe, wo er sich seine Schuhe und seine Jacke anzog, die er beim Eintreten vorhin entledigt hatte. Er wusste nicht, ob er das Richtige tat, indem er einfach ging, ohne dass sie Bescheid wusste, sicher war, dass er jetzt einen Spaziergang brauchte. Allerdings würde er sie nicht einfach im Unglauben lassen, deswegen zückte er aus seiner Tasche einen Zettel und einen Kugelschreiber, den er schon aus rein arbeitstechnischen Gründen immer dabei hatte und schrieb ihr seine Handynummer auf. Man konnte ja nie wissen und das sollte auch gleichzeitig eine Entschuldigung sein, dass er so einfach gegangen war. Den Zettel auf die Anrichte legend, löschte er nun auch das Licht im Flur und trat aus der Wohnungstür, die er kurz darauf natürlich auch hinter sich schloss. Seufzend ging er zum Fahrstuhl, welcher ihn ins Erdgeschoss bringen sollte. Die Zeit war wie im Fluge vergangen, seine Armbanduhr zeigte bereits nach 23 Uhr an, dabei wollte er schon seit Ewigkeiten daheim über seinen Unterlagen brüten, aber dass er Nami treffen würde, hatte er natürlich nicht mit eingeplant. In der Lobby war kein Mensch zu sehen, anscheinend machten die auch irgendwann mal Feierabend, was Zorro sehr gelegen kam. Er hatte den Blick des Blonden vorhin gesehen und innerlich musste er darüber feixen. Den schien es gar nicht zu passen, dass er Nami nach Hause brachte, noch dazu im Arm, hach, darüber hätte sich Zorro totlachen können, so, wie der Blonde geguckt hatte! Nun war er jedenfalls nicht mehr zu sehen, was wohl auch ganz gut so war. Auf die lästigen Fragen von sich und seiner Person konnte der Grünhaarige heute Abend gut und gerne verzichten; er wollte nur noch raus. Gedankenverloren stiefelte er durch die Straßen, die wiedermals von Schnee bedeckt waren. Hie und da konnte man vereinzelt Menschen erkennen, die umher wanderten oder Paare, die sich einen gemütlichen Spaziergang hingegeben hatten. Jaja, sie alle steckten nicht in Zorros Haut. Keiner konnte in solch Misere stecken, wie Zorro in diesem Moment. Wenn er es sich überlegte, würde er gerne mit Nami so umher laufen. In letzter Zeit war sein Blick getrübt. Er sah nicht nur seine Aufgabe … Er sah auch sie. Wie sie ihn anlächelte, mit ihm redete und ihn einfach spüren ließ, dass es auch noch Menschen gab, die Wärme in sein Herz zaubern konnten. Fröstelnd schüttelte er sich. Wieder mal völlig in Gedanken versunken hatte er gar nicht mitbekommen, dass er stehen geblieben war. Ja, Gefühlsduseleien passten nicht zu ihm, das wurde ihm mal wieder bewusst, wenn er daran dachte, dass er ständig woanders mit seinen Gedanken war, wenn er an diese Frau dachte. Dabei wollte er es nicht! Mittlerweile war er an einer etwas abgelegenen Gasse vorbeigelaufen, an der er jedes Mal vorbeikam, wenn er zu seiner Wohnung wollte, doch dieses Mal blieb er abrupt stehen und lauschte. Er hätte schwören können, etwas gehört zu haben, obgleich er schon dachte, seine Ohren hatten ihm mal wieder einen Streich gespielt. Der Grünhaarige war schon drauf und dran, weiterzugehen, doch als er diesmal einen Schrei hörte, stellten sich ihm alle Nackenhaare zu Berge, zudem griff er unwiderruflich zu seiner Pistole, die er ja bekanntermaßen immer bei sich trug. Sich einmal umsehend, ob durch den Schrei bereits Passanten oder Bewohner der umstehenden Mietshäuser auf dem Weg waren, schlüpfte er durch die Gasse und lief, was seine Beine herhalten konnten. Wenn er sich nicht täuschte – und das tat er gewiss nicht, schon alleine der Aussagekraft des Schreies her – geschah nicht unweit von ihm etwas, das jegliche Justiz in den Hintergrund schob und egal, was geschah, er musste dorthin! Schlitternd bog er um eine Ecke und konnte gerade noch erkennen, wie eine junge Frau zu Boden sackte, anschließend eine Person, die noch einen kurzen Blick auf diese warf und dann den Blick auf Zorro richtete. So schnell konnte Zorro seine Pistole nicht ziehen, da wurde bereits auf ihn geschossen und gerade noch ausweichend landete er hinter einer Kiste, die glücklicherweise in der Nähe stand. Sich seine Waffe aus der Halterung fummelnd, lugte er hinter der Kiste hervor, doch zu allem Überfluss hatte der Täter bereits die Beine in die Hand genommen und war in der nächsten Seitengasse verschwunden. „Scheiße!“, fluchte Zorro laut, erhob sich und rannte der Person hinterher, warf dabei einen kurzen Seitenblick zu der Frau, doch mehr als eine Blutlache konnte er für den Augenblick nicht aufnehmen, denn umso schneller er lief, umso höher die Chance, den Kerl zu fassen, der ihr das angetan hatte. Immer noch laufend, hallten seine Schritte an den Wänden um ihn herum wieder. Sein Atem ging schnell und hektisch und noch dazu waren seine Finger, die den Pistolenschaft umfassten, schwitzig und somit ziemlich schlüpfrig. Trotz der Dunkelheit um ihn herum, hatten sich seine Augen an das bisschen gewöhnt, das er hatte, zudem der Schnee, der auch hier lag, durch den Mond reflektiert und somit auch erhellt wurde. Na, immerhin stand er nicht ganz im Dunkeln, das war ihm schon mal viel wert und so war es auch ausgeschlossen, dass er den Täter übersah. Jedoch war er trotzdem vorsichtig und sich umsehend, dabei die Pistole von sich weg haltend, spähte er in die Dunkelheit. Nichts. Er sah nichts, er hörte nichts und das Schlimmste … Er spürte nichts. Kein Anzeichen einer weiteren Person, dessen Blicke er für gewöhnlich im Nacken hätte spüren können. Weder das eine noch das andere war der Fall und das behagte dem jungen Mann nicht. Doch dann … Ein Schuss! Zorro, der sich in letzter Sekunde hatte ducken können, landete, sich abrollend, auf dem kalten, nassen Boden und sah sich beinahe panisch um, dabei nach seiner Waffe greifend, die ihm gerade aus der Hand gefallen war. „Wo bist du?!“, rief er ins Nichts hinein, doch wie zu erwarten, bekam der Grünhaarige keine Antwort, stattdessen richtete er sich wieder auf und zielte mit der Pistole auf alles, was ihm verdächtig vorkam, jedoch drückte er nicht ab. Er war zwar kaltblütig … aber noch lange nicht wahnsinnig, dass er auf etwas schoss, das er nicht sehen konnte! Im Gegensatz zu seinem Gegner anscheinend, der ohne Hinterlist einfach auf ihn einballerte. Grummelnd verschaffte sich Zorro Rückendeckung. Er konnte es sich nicht leisten, getroffen zu werden, also setzte er sich langsam in Bewegung, bis er eine Wand im Rücken spüren konnte. So fühlte er sich gleich sicherer, doch das war anscheinend sein Nachteil. Wieder ertönte ein Schuss, doch hatte Zorro das diesmal nicht vorhersehen können, sodass er stöhnend ein wenig in sich zusammensackte. Seine rechte Schulter war getroffen, doch das war nicht weiter schlimm, so hatte er zumindest einen Anhaltspunkt, wo der Schütze sich aufhielt. Mit der unverletzten freien Hand gab nun auch er zwei Schüsse ab und durch einen Schmerzensschrei konnte er feststellen, dass sie das Ziel erreicht hatten. Froh hoch jauchzend, zumindest innerlich, drückte sich Zorro von der Wand ab und war gerade im Begriff, auf den Schützen zuzugehen, doch durch einen erneuten, beinahe makaberen Schrei, wurde seine Aufmerksamkeit für einen Moment auf die Richtung gelegt, aus der er gekommen war und wo noch immer das Mädchen lag. Shit, die hatte er ja völlig vergessen! Dank dieser Unachtsamkeit Seiten Zorros gelang es dem Unbekannten, sich aufzurappeln und die Flucht zu ergreifen, was Zorro durch das Geräusch der Schuhsohlen auf dem blanken Asphalt verdeutlicht wurde. Geschlagen grummelte er, ließ seine Waffe wieder unter seinem Jackett verschwinden und eilte zurück durch die Gasse, wo das Mädchen war. Durch das aufgeregte Stimmengewirr war es ausnahmsweise mal ganz einfach, zurück zu finden, auch wenn ihm für einen Moment der Atem stockte, als er auf die Umstehenden sah. Sein Blick schweifte von der Verletzten, aber anscheinend noch Lebenden zu den Männern in den Uniformen. *Shit, wenn die mich durchsuchen…*, dachte sich der Grünhaarige, doch entschloss er sich, unter die Menschen zu gehen. Seine Schulter unter seinem Jackett versteckend und nicht weiter beachtend, hörte er den Leuten zu, die alle aufgeregt die verschiedensten Theorien aufwarfen, was geschehen sein könnte. So bekam er auch mit, wer das Opfer war und mit einem leichten Seitenblick zu eben dieser, die gerade von Sanitäten auf einer Trage abtransportiert wurde, konnte sie ihr langes, blaues Haar erkennen. „Vivi Nefeltari? Das ist doch die, die im Zusammenarbeit mit Nami Ashton diese Visagistentätigkeiten macht oder? Sollten sie nicht demnächst auch für diese Ärztin arbeiten?“ „Ja, aber sie und ihr Freund hatten ja auch beinahe einen Unfall und ich glaube nicht, dass sie so schnell wieder ins Fernsehen kommt“ „Ja … Kann sein, aber ich hoffe, Vivi geht es bald besser. Sie ist ein hohes Tier in der Stylistenbranche!“ Zorro hatte dem Ganzen argwöhnisch gelauscht. Schon wieder ein Zusammenhang zu Nami … Das war wirklich sehr merkwürdig … Da konnte er nur hoffen, dass diese Blauhaarige überlebte, auch wenn man bedachte, dass diese Sache beinahe verschleiert von statten gegangen wäre … Trotz Übereinkunft zu Nami kein Autounfall oder dergleichen? … Zorro fluchte mit sich selbst. Wenn das alles stimmte, dann war das gerade der Mörder, der auch Ace getötet hatte und nur durch Zorros Unachtsamkeit war er gerade entkommen! Und dabei wäre gerade beinahe wieder ein Leben ausgelöscht worden! Er musste zu Nami, das ging nicht anders, er konnte sie nicht alleine lassen! „Sie können jetzt gehen. Die Polizei hat alles im Griff, seien Sie unbesorgt!“, erhob nun ein Polizeibeamter die Stimme und nach und nach löste sich die Menschentraube auf. Auch Zorro war nun so gut wie weg, dabei zügigem Schritt darauf bedacht, nicht sonderlich aufzufallen, schon alleine, weil sich der Stoff seines Jacketts langsam in tiefes Rot tauchte. Er musste jetzt erstmal zu Ruffy und ihm die Lage erzählen und dann würde er sofort zu Nami gehen und so bald wie möglich die ersten Schritte einleiten, vollkommen für ihre Sicherheit zu sorgen! Während des Laufens hatte er mit dem unverletzten Arm nach seinem Handy gegriffen, wo er im Nu Ruffys Nummer eingegeben hatte. „Ruffy? Wach auf, du Schlafmütze, ich muss dir was erzählen! Es geht um den Fall!“ Kaum war das ausgesprochen, war Zorros Gesprächsteilnehmer wirklich wach und das schlagartig. Er wusste, was es hieß, wenn Zorro mit solchen Neuigkeiten auftauchte, denn meistens vermittelte das, dass er etwas Neues hatte oder das etwas passiert war, dass dazu beitrug, des Rätsels Lösung näher zu kommen. Er versicherte ihm, dass er daheim sei und schon war das Gespräch beendet. An Zorros Stimmlage konnte der Schwarzhaarige erkennen, dass etwas geschehen sein musste und das war schon höchst merkwürdig, aber auch verdächtig, denn für gewöhnlich behielt Zorro seine Ernsthaftigkeit, welche dieses Mal eindeutig nicht mehr ganz vorhanden war. Zorro brauchte im Laufen gute 10 Minuten zu Ruffy, wobei er keuchend vor der Haustür Halt machte und sich schnaufend an die Schulter packte, die vor Schmerz schon die Adern pulsieren ließ und somit immer mehr Blut seine Hand hinab lief. Er würde wohl als erstes nach Verbandszeug fragen müssen, wenn er nicht noch an zu viel Blutverlust sterben wollte … Noch hatte er zu viel zu tun, um einfach wegzusterben! Also läutete er an der Tür und keine Sekunde später wurde ihm diese geöffnet. Anscheinend hatte Ruffy schon sehnsüchtig auf die Ankunft seines Freundes gewartet, doch als dieser durch die Haustür des Strohhuts trat, wirkte er mehr geschockt als neugierig. „Mein Gott Zorro, wie siehst du denn aus?“ Ja, das fragte sich der Angesprochene selbst, denn ihm ging es alles andere als gut. Ruffy begleitete seinen Freund ins Wohnzimmer, wo er ihn auf die Couch bugsierte und sich auf die Suche nach Verbandszeug machte. Zorro Jackett war hinfällig und er überaus glücklich darüber, es endlich ausziehen zu können. Auch sein Hemd landete kurz darauf auf dem Boden und mit einem argwöhnischen Blick richtete er seine Aufmerksamkeit auf die Wunde. Einmal sauber durchschossen, der Schütze war ein Meister seines Fachs! „Ich hab was gefunden!“, rief Ruffy glücklich aus, als er zusammen mit dem Verbandszeug ins Zimmer stürmte und die Sachen Zorro übergab. Er war es ja gewöhnt, dass sein Kumpel mit Blessuren hausierte, aber angeschossen und noch dazu auf so derbe Weise, wurde er seines Erachtens auch noch nicht. Zorro war konzentriert bei der Sache, als er seine Schulter verband und achtete dabei nicht mal auf Ruffys ungeduldigen Blick, den er im Nacken spüren konnte. Er würde ja erzählen, aber eben erst dann, wenn er endlich fertig war. Seufzend lehnte sich der Grünhaarige soweit zurück, dass es seine Schulter nicht belastete und genoss für einen Moment das Gefühl, wenn die Schulter nicht den Anschein erweckte, jede Sekunde abzufallen. Erst nach einer kurzen Weile sah er zu seinem Freund, der schon hibbelig auf dem Sessel hockte und ihn anstarrte. Zorro räusperte sich einmal und verkündete dann in einem nüchternden Ton: „Ich hab den Mörder gefunden!“ ▀▄▀▄▀▄▀▄▀▄▀▄▀▄▀▄▀ *g* So viel dazu xD Kapi Ende und wie immer bis in einem Monat ^.~ P.S. Schöner Cliffhänger, würd ich sagen xD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)