Momento von Lily_Toyama (OS-Sammlung) ================================================================================ Kapitel 19: Gegensätze ziehen sich an ------------------------------------- Dieser OS ist gewidmet, weil sie sich das Paar gewünscht. Ein wirklich sehr ungewöhnliches Paar, aber es hat mich echt gereizt etwas dazu zu schreiben. Das ganze spielt in Hermines viertem Jahr, das heißt Flint ist in der siebten, wobei er scheinbar als einziger ever durch die Abschlussprüfung gefallen ist. (Dann kommt nicht von mir sondern Rowling siehe hier: http://www.jkrowling.com/textonly/de/faq_view.cfm?id=16#contentJKR/FAQ/Marcus ) Wie auch immer, ich wünsche euch viel Spaß mit diesem Paar. Es war schon lange dunkel und nur noch zwei Personen saßen in der Bibliothek. Bei einer war es nichts ungewöhnliches, man erwartete es fast von ihr. Die andere schien hier völlig fehl am Platz. Böse Zungen behaupteten sogar, Marcus Flint hätte Problem mit den Lesen und Rechnen und wäre darum durch die Prüfung gefallen. Hermine seufzte. Doch es war ein glücklicher, erleichterter Seufzer. Sie mochte Viktor wirklich, doch irgendwie nervte er sie auch. Zudem mochte sie ihrer Namen aber sie mochte es nicht, wie er es aussprach. Sie wusste, dass er nichts dafür konnte, trotzdem nervte sie es. Auch dass er sie Stundenlang anstarrten konnte, ohne etwas zu sagen, es machte sie schlicht und ergreifend nervös. Besonders, oder gerade weil sie es anders gewohnt war. Es war nicht so, dass sie sich ständig mit Harry und Ron unterhielt, wenn sie zusammen waren, doch die beiden starrten sie nicht unentwegt beim Lernen an und wenn doch wollten sie etwas. Zum Beispiel ihre Hilfe oder ihre Hausaufgaben und wollten sie nicht stören. Wenn Hermine dann jedoch hochsah und die Augenbraun hob, fingen die beiden fast immer an zu reden. Viktor war ein guter Küsser, doch wollte sie nicht weiter gehen, was sie ihm auch unmissverständlich zu verstehen gegeben hatte, doch er versucht es immer wieder. Zurzeit musste er sich aber mit Professor Karkaroff auf die letzte Prüfung vorbereiten, sodass er nicht die ganze Zeit bei ihr sein konnte. Jetzt saß sie fast allein in der Bibliothek und war sehr glücklich darüber. Flint saß ein paar Tische weiter und schien zu lernen, doch er störte Hermine nicht. Etwas verzweifelt saß Marcus über seinem Schulbuch für Zauberkunst. Er hatte sich in die Bibliothek zurückgezogen, in der Hoffung, hier besser lernen zu können als im Gemeinschaftsraum. Es nahm ihn so wie so keiner ernst, wenn er sagte er wolle lernen. Laut Blaise Zabini hatten es in den letzten hundert Jahren nur sieben Schüler geschafft durch die Abschlussprüfung zufallen und er war jetzt der Achte. Was konnte er denn dafür, dass er im letzten Jahr so oft in Krankenflügel gewesen war? Er hatte dann einfach keine Zeit gehabt zu lernen und Quidditch ging vor. Doch musste man, um in einer der Quidditchmannschaften aufgenommen zu werden, nicht nur gut auf den Platz sein, sondern auch etwas im Kopf haben und das wurde durch einen Abschluss überprüft. Das Schlimmste für Marcus war jedoch nicht, dass er wiederholen musste, sondern das sein ewiger Rivale Oliver Wood einen Platz als Ersatz Hüter bei den Puddlemere United bekommen hatte, eine der Lieblingsmannschaften von Marcus. Eine lange Zeit war er in Olivers Freundin Katie Bell verliebt gewesen und hatte auch diesen Kampf verloren. Jetzt war er über sie hinweg und bekämpfte sie mit allen Mitteln auf den Quidditchplatz. Doch er hatte sich geschworen sich nie wieder in eine Löwin zu verlieben, was bis jetzt auch ganz gut geklappt hatte. Denn eine leidenschaftliche und überzeugte Gryffindor würde nie mit einem Slytherin gehen. Ihm hätte klar sein müssen, dass es nur Schmerzen bedeutet. Das war so klar gewesen, wie das a auf das b folgte und Muggel unterbelichtet waren. Er seufzt, es war ein verzweifelter, fast schon resignierender Seufzer. Das er es nicht allein verstehen würde, war ihm klar, daher sag er sich in der Bibliothek um. Allein Granger saß ein paar Tische weiter und las. Zwar war sie erst in der vierten Klasse, doch sicher war sie so klug, dass sie mit Leichtigkeit den Stoff aus der sieben Klasse erklären könnte, wenn er sie nur fragen würde und sie sich mit einen Slytherin abgeben würde. Wenn da nur nicht dieser verdammte Stolz wäre. Resigniert seufzte er und erhob sich schließlich doch. Als es neben ihr hustete, fuhr Hermine erschrocken auf und hob den Kopf. Marcus Flint stand vor ihr. Wenn sie es nicht besser gewusst hätte, hätte sie sagt, er würde verlegen wirken. „Du bist doch gut in Zauberkunst?“ Seine Stimme klang irgendwie belegt. Hermine nickte. „Könnest du mir diesen Spruch zeigen?“ Er schob ihr sein Buch vor die Nase. Hermine sah nichts von dem Kampf, den er innerlich kämpfte; wie viel Überwindung es ihn kostete, sie um Hilfe zu bitten. Hermine sah ihn erst überrascht an und dann das Buch. „Ich weiß nicht ob ich ihn kann, aber ich könnte es versuchen.“, bot sie an - leicht verwirrt - warum er sie fragte und nicht einen seiner Freunde. „Aber nicht hier.“ Sie blicke in Richtung Madam Pince. „Du kennst sie sicher.“ Flint schüttelte leicht den Kopf. „Ich bin nicht oft hier.“ Hermine stand auf. Irgendwie tat ihr der Slytherin leid und sie wollte ihn helfen. Sie konnte immer noch morgen lernen, wenn Viktor sie wieder anstarren würde. „Lass uns in einen Klassenraum gehen, da sieht uns keiner, wenn wir zaubern.“ Er nickte und folgte ihr. Sie versuchte eine Tür zu öffnen und es klappte. „Hier ist ein guter Raum zum Üben.“ Marcus folgte ihr. Granger lächelte ihn an. „So und nun zeig noch mal den Spruch.“ Sie besah sich den Zauberspruch. „Aresto Mommentum.“, hörte er sie murmeln. Dann sah sie ihn an. „Du musst den Zauber erst einmal laut und deutlich sprechen. Und dabei diese Handbewegung machen.“ Sie machte sie ihm vor. „Leg deinen Zauberstab da hin, wir üben erstmal trocken.“ Marcus sah sie misstrauisch an, tat dann aber doch das, um was sie ihn bat. „Und jetzt?“ „Und jetzt mach mal. Dann kann ich sehen, was du falsch machst.“ Marcus gehorchte und macht mit seinem Arm die Bewegung, auch wenn er sich reichlich dämlich dabei vorkam, so ohne Zauberstab. Granger schüttelte den Kopf. „Mehr aus der Schulter.“ So sie zeigte ihm die Bewegung noch einmal. „Siehst du?“ Er nickte und versucht es noch einmal. Er sah, wie sie den Kopf schief legte und auf ihn zukam. Sanft umfasste sie sein Handgelenk und stellte sich so an seine Seite, dass sie ihrer andere Hand auf seine Schulter legen konnte. „So meine ich das.“ Langsam und überhaupt nicht grob zog sie seinen Arm in die richtige Position. Marcus bemerkte, dass sie gut roch. Nach Lavendel und Vanille. Ihrer Haare waren so gewellt, wie sonst auch, doch Marcus wusste, dass sie elegant zu einen Zopf gebunden sein konnten, hatte er es doch auf der Weihnachtsfeier gesehen. Marcus versucht es wieder und diesmal schien Hermine zufrieden zu sein, dann sie gab ihn seinen Zauberstab. „So jetzt noch mal damit.“ Und wirklich: Es kamen ein paar Funken aus seinem Zauberstab. „Toll.“ Granger lächelte ihn an. „Wirklich gut.“ Er lächelte zurück. „Danke.“ Sie hob ihr Zauberstab und verwandelte den Stuhl in einen Apfel. „Ich glaube es ist besser, wenn wir mit etwas nicht so schweren üben. Versuch es.“ Sie warf den Apfel in die Luft. „Aresto Mommentum.“, rief er und schwenkte den Zauberstab, wie Granger es ihm gezeigt hatte, doch der Apfel fiel trotzdem erbarmungslos schnell zu Boden. Sie lächelte. „Machst nichts. Die Wenigsten können es bei ersten Mal.“ Er seufzte. „Ich werde es nie können.“ „Natürlich wirst du es irgendwann können.“, widersprach sie ihm. „Wenn du willst übe ich mit dir.“ „Wirklich?“ Er war erstaunt. „Klar, warum nicht.“ „Weil ich ein Slytherin bin und du eine Gryffindor.“, sagte Marcus mit einer Stimme, was würde das alles erklären. „Und? Ich bin Hermine.“, stellte sie sich vor, als ob sie sich nicht kennen würden und reichte ihm die Hand. Er sah erstaunt auf die Hand, dann reichte er ihr seine. „Ich bin Marcus.“ „Freut mich Marcus.“ Hermine lächelte. „Mich auch.“ Marcus starrte das Mädchen an, das er irgendwie seltsam fand, aber auf eine positive Art. Seitdem trafen sich Hermine und Marcus öfters zum Trainieren; Viktor hatte sie erzählt, sie hätte einen Nachhilfeschüler von Professor McGonagall zugeteilt bekommen und den würde es sicher nervös machen, wenn Viktor dabei wäre. Hermine wusste, dass es falsch war ihn zu belügen, aber so hatte sie etwas Ruhe vor ihm, ohne ihm weh zu tun. Langsam tauten die die beiden auf und Hermine bemerkte, das Marcus nicht der Troll war, für den ihn alle hielten. „Weißt du, Quidditch ist das Wichtigste in meinen Leben.“ Sie saßen in dem leeren Klassenzimmer und Marcus hatte Butterbier mitgebracht, als Dankeschön, dass Hermine ihm half. „Kein Mädchen?“, fragte Hermine vorsichtig. „Lass mal.“ Er lächelte, aber es war kein glückliches Lächeln. „Ich war fast ein ganzes Jahr in Katie Bell verliebt.“ Mehr musste er nicht sagen, kannte Hermine doch den Hass der zwischen Oliver und Marcus lange Zeit geherrscht hatte. „Darum, nicht wegen Quidditch.“ Es war also um Katie gegangen. „Er hat das Mädchen und den coolen Job.“, erkannte Marcus neidvoll an. „Ich glaube, wir wissen beide, wer der Sieger ist.“ „Du darfst dich einfach nicht mit Oliver vergleichen.“ Hermine lächelte ihn an. „Liebst du sie denn noch?“ „Katie?“ Marcus schüttelte den Kopf. „Sie ist ein hübsches Mädchen, aber nein, damit habe ich jetzt schon länger abgeschlossen. Bis jetzt kam Keinen andere danach. Aber wer würde schon mit einem Troll wie mir ausgehen?“ Seine Stimme klang verbittert und er wusste selber nicht, warum er das Hermine erzählte. Vielleicht weil sie einfach zuhörte oder einfach weil er irgendwie das Gefühl hatte, ihr vertrauen zu können. Dass sie es keinem weiter erzählen würde und ihn dafür auch nicht verurteilen. „Sag das nicht. Ich meine, ich als Streberin habe jetzt auch einen … Freund.“ Das Wort Freund kam zögerlich. Waren Viktor und sie richtig zusammen? „Viktor Krum.“, stellte er fest. Sie nickte. „Ja.“ „Bist du glücklich?“ Hermine sah ihn verwirrt an. „Wie kommst du darauf?“ Er zuckte mit den Schultern. „Ich würde nicht sagen, dass ich die beste Menschenkenntnis habe, aber Freund kam so zögerlich und da habe ich gedacht…“ „… ich bin mir nicht ganz sicher.“, beendete Hermine seinen Satz und seufzte. „Irgendwie habe ich das Gefühl, er engt mich ein.“ Marcus hob die Augenbraun. „Warum das? Ich meine, er lässt dich mit mir üben, oder etwas nicht?“ Hermine grinste. „Nicht ganz. Professor Karkaroff zwingt ihn zum lernen und er glaubt, du bist eine kleine Gryffindorschülerin, die ich von Professor McGonagall zugeteilt bekommen habe.“ „Oh. Die tolle Hermine Granger lügt.“ Er schüttelte den Kopf. „Wer hätte das gedacht?“ Sie grinste immer noch und legte ihre Füße auf den Tisch. „Wer hätte gedacht, dass man sich so gut mit Marcus Flint unterhalten kann?“, konterte sie und trank noch einen Schluck Butterbier. Er grinste. „Keiner. Aber das macht doch einen Menschen erst interessant, findest du nicht? Geheimnisse und ich bin jetzt eins von deinen.“ „Da hast du wohl Recht.“ Hermine begegnete seinem Blick. „Tja, das habe ich wohl auch manchmal.“ Sie lächelte. „Du bist gar nicht so dumm, wie du immer tust.“ „Ich bin durch die Prüfung gefallen. Das ist in den letzten hundert Jahren acht Schülern passiert.“ Er sah sie mit hochgezogen Augenbraun an. „Woher weißt du das so genau?“ Hermine musste zugeben, es nicht gewusst zu haben. „Du weißt nicht, wie oft ich es mir dieses Jahr hab anhören müssen. Du hast keine Ahnung, wie es in Gemeinschaftraum der Slytherins abgeht.“ Hermine senkte ertappt den Kopf. Vor zwar Jahren hätte sie es fast raus gefunden, wenn Pansy Parkinson ihre Haare auf Hermines Umhang verloren hätte und nicht die ihrer blöden Katze. „Na ja, wenn wir keinen zum Ärgeren aus den anderen Häusern haben, mobben wir uns gegenseitig, nicht immer ganz ernst, aber trotzdem. Und ich war eben ein großes Opfer, besonders weil wir dieses Jahr kein Quidditch hatten und ich damit keinen Ruhm.“ „Ich würde ja sagen: Du tut’s mir leid. aber ich glaube, dann wärst du beleidigt, habe ich Recht?“ Er lachte. „Langsam kennst du mich wohl, was?“ Hermine zuckte mit den Schultern. „Ich würde nicht sagen, dass ich die beste Menschenkenntnis habe, aber ein paar Dinge merkt man schon.“ Sie grinste ihn an und er grinste zurück. Dann stand sie auf. „Wir sollten langsam, nicht das wir Ärger bekommen.“ Er verdrehte nur die Augen. „Ich hatte in meinen Leben schon genug Ärger, da kommt es auf ein bisschen mehr auch nicht an. Oder vielleicht willst du auch einfach nicht zusammen mit mir erwischt werden, schämst du dich für mich?“ Hermine fühlte sich angegriffen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Das stimmt nicht. Ich will nur nicht mit dir erwischt werden, weil ich meinen Freund nicht verletzten will.“ „Den du nicht liebst.“, fügte Marcus hinzu und stand ebenfalls auf. Sie starrte ihn völlig überrumpelt ab. „Das stimmt nicht.“ Doch eine kleine Stimme im Hinterkopf gab ihm Recht. „Das hast du vorhin falsch verstanden.“ „Doch, denn wenn ich dich sprechen höre, merke ich, dass dir Weasely und Potter wichtiger sind als er. Wenn du von den beiden redest, leuchten deinen Augen und du lässt nicht zu, dass ich ein schlechtes Wort über sie verliere, bei Krum nicht.“ Hermine senkte den Kopf. „Ich habe Recht, stimmst?“ Er griff leicht nach ihrem Kinn und hob es sachte an, sodass sie ihm in die Augen schauen musste. „Hermine?“ Er hatte selber nicht gewusst, dass er so sanft sein konnte, Hermine weckte neue Seiten an ihm. Seiten, die nur einmal davor kurz aufgeflackert waren, damals als er in Katie verliebt gewesen war. „Ich mag Viktor.“, widersprach sie, doch nicht mal halb so heftig, wie sie gern gehabt hätte, um ihn zu überzeugen und wich seinem Blick aus. „Mögen ist nicht lieben. Gute Nacht, bis Mittwoch.“ Er beugte sich runter und küsste sie kurz auf die Wange. Hermine starrte noch länger völlig perplex auf die Stelle, wo Marcus gestanden hatte, auch nachdem er verschwunden war. Leicht berührte sie ihre Wange. Warum löste es mehr Schmetterlinge in ihren Bauch aus, wenn Marcus sie auf die Wange küsste, als bei Viktor? „Hermine?“ Harry riss sie aus ihrer Gedanken. „Was?“, schreckte sie auf. „Ich rede mit dir.“ Sie sah, dass er die Augen verdrehte. „Aber du bist anscheinend mit deinen Gedanken ganz woanders.“ Als Hermine leicht den Kopf drehte, sah sie Rons finstere Mine, doch um des Friedens Willen sagte er nichts. „Ich habe nicht an Viktor gedacht.“, antwortet sie. „Ach ja?“ Rons Blick sprach Bände, doch sie sagte die Wahrheit. „Ich mache mir Sorgen um Harry und die letzte Aufgabe.“, log sie, denn mit den Gedanken war sie bei Marcus gewesen. Harrys Blick wurde düster. „Ich bin kein Kleinkind, ich bekomme das schon hin.“ „Ich mache mir trotzdem Sorgen, du bist mir wichtig Harry.“ Hermine nahm seine Hand und drückte sie. Um Viktor machte sie sich nicht so viele Sorgen und wieder kam ihr Marcus’ Satz in den Sinn: Denn wenn ich dich sprechen höre, merkte ich, dass dir Weasely und Potter wichtiger sind als er. Er hatte Recht. Und wenn sie ehrlich zu sich selbst war, musste sie zugeben, dass Marcus es mittlerweile auch war. „Ich werde immer besser.“ Marcus grinste. „Diesmal packe ich es.“ Hermine, die auf einem Tisch saß, lachte. „Will ich hoffen. Sonst bist du der vierte, der seit Gründung der Schule zwei Mal durchgefallen ist.“ Sie hatte sich seit ihrem letzten Treffen etwas auf diesem Gebiet schlau gemacht und hatte allerlei gefunden. „Toll.“ Er zog eine Grimasse. „Das ist wirklich sehr aufbauend.“ „Ich weiß. Ich dachte, es heizt deinen Ehrgeiz an.“ Sie ließ die Beine baumeln. Er grinste. „Welchen Ehrgeiz?“ „Den, den ich immer gesehen habe, wenn Slytherin gegen Gryffindor gespielt hat. Leidenschaft.“ „Ich kann doch keine Leidenschaft fürs Lernen entwickeln.“ Da war Marcus sich sicher. „Natürlich, man kann für alles Leidenschaft entwickeln.“, beharrte Hermine. „Man muss es nur wollen.“ Er schüttelte skeptisch den Kopf. „Wenn du meinst.“ „Ich weiß es.“ Hermine verschränkte die Arme vor der Brust. Er stellte sich vor sie und sah zu ihrer runter. „Klar, du weißt ja alles.“ „Was soll das denn jetzt heißen?“ Hermine hob den Kopf und sah ihm in die Augen. „Nichts.“ Sie piekste ihm in die Brust. „Doch, ich will es wissen.“, beharrte sie. „Wenn du alles wüsstest, dann wüsste du auch, dass Viktor ein verdammter Idiot und nicht der Richtige für dich ist.“ Sie kniff die Augen zusammen, sie hätte nie gedacht, dass er es so ehrlich aussprechen würde. „Ach und du weißt, wer der Richtige ist?“ fragte sie giftig, weil sie tief in ihren Innern wusste, dass er Recht hatte. „Ja.“ Er grinste in typischer Slytherinmanier. „Da bin ich aber mal gespannt. Wer ist denn der Richtige für mich, deiner Meinung nach.“ „Ich.“ Hermine starrte ihn wortlos an. „Ich bin der Richtige für dich und nicht dieses aufgeblasene Schnösel Viktor Krum, der dich nicht mal richtig kennt.“ Seine Hände wanderten zu ihrem Hinterkopf, er beugte sich runter und küsste sie. Nicht sanft, sondern schon fast grob, leidenschaftlich. Er ließ wieder von ihr ab, als er merkte, dass sie den Kuss nicht erwiderte. „Hermine?“ Er sah, dass sie Tränen in den Augen hatte. „Es tut mir leid.“, hörte er sie murmeln, dann drückte sie sich schnell an ihm vorbei und verlies fast fluchtartig den Raum. Zurück ließ sie einen ziemlich verwirrten und verletzten Marcus, der gedacht hatte, etwas zwischen ihnen gespürt zu haben. Seit dem waren vier Tage vergangen und Hermine ging ihm völligaus dem Weg. Auch wenn Marcus es sich selbst nicht eingestehen wollte, tat es ihm weh. Und er verfluchte sich selbst dafür, dass er es schon wieder zugelassen hatte: Sich in eine Gryffindor zu verliebt. Er wusste, dass es Schmerzen brachte, aber vielleicht stand er auf Schmerzen? Marcus wusste es selbst nicht genau. Er stand an einer Mauer und sah der Sonne zu, wie sie hinter dem Verbotenen Wald verschwand. „Marcus.“, rief eine wohlbekannte Stimme hinter ihm und lies ihn zusammen fahren. Als er sich umdrehte, erblickte er Hermine, die auf ihn zu rannte. „Was willst du?“, fragte er ruppiger, als er vorgehabt hatte. Sie zuckte zusammen. „Mit dir reden. Es tut mir leid, dass ich einfach abgehauen bin.“, sprudelte es aus ihr hervor. „Ich meine, nachdem du mich geküsst hast, aber ich musste erst einmal allein sein, um alles zu verarbeiten. Und ich bin zu dem Schluss gekommen: Du hast Recht. Ich liebe Viktor nicht und darum habe ich mich von ihm getrennt.“ Sie sah zu ihm hoch. „Ich will nämlich mit dir zusammen sein.“ Sie lächelte scheu. „Wenn du noch willst.“ Im ersten Moment wusste er nicht, was er sagen sollte. Das Mädchen vor ihm überraschte ihn immer wieder aufs Neue. Fast ungläubig schüttelte er den Kopf. Hermine deutete das falsch und fragte mit erstickter Stimme: „Magst du mich nicht mehr?“ Doch er lächelte, beugte sich zu ihr runter und küsste sie. Hermine schlang glücklich beide Arme um seinen Hals und erwiderte seinen Kuss leidenschaftlich. Es war ihnen beiden egal, ob sie jemand sehen konnte oder nicht, was zählte war das Hier und Jetzt und dieser Kuss. „Willst du wirklich mit mir zusammen sein?“, fragte Marcus leise, als sie sich wieder trennten. Sie lächelte, strahlte. „Ja, mir ist egal ob, du ein Slytherin bist oder nicht. Denn ich will mit dem Menschen Marcus Flint zusammen sein.“ Seine Augen funkelten und er beugte sich runter, um sie erneut zu küssen. Vielleicht folgte auf a doch nicht immer b und vielleicht waren doch nicht alle Muggel unterbelichtet, wer wusste das schon? Immerhin liebte er eine Muggelstämmige und die war alles andere als unterbelichtet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)