Mit meinen Augen von Lily_Toyama (noch konnte ich nicht wissen, wie die Geschichte ausgehen würde) ================================================================================ Kapitel 1: Severus Snape ------------------------ Eigentlich habe ich Snape nie gemocht. Die Streiche, die die Gryffindors ihm häufig spielen, finde ich selten gut, aber er gehört zu denen, von denen ich denke, wenn es überhaupt jemand verdient hat, dann er. Seine Aura ist dunkel, vielleicht auch etwas traurig, aber in erster Linie dunkel. Jeder weiß, dass er dunkle Magie praktiziert, etwas was ich nie gut heißen werde. Etwas was mich mit James verbindet und die beiden – also James und Snape - hassen sich auf eine Art und Weise, dass man sich auf eine Seite stellen muss. Doch jetzt tut er mir irgendwie leid, wie er so da steht, verloren. Die Freundschaft mit Lily hat ihm so viel bedeutet, das konnte ich sehen, doch nun möchte sie nichts mehr mit ihm zu tun haben, Zurecht. Und doch tut er mir jetzt Leid, wie er da steht. „Bell.“ Seine Stimme klingt seltsam, irgendwie kratzig. Kurz bin ich erstaunt, dass er meinen Namen weiß, wir haben nichts mit einander zu tun, sind nicht im gleichen Jahrgang oder im gleichen Haus. Aber vielleicht schaut sich auch jemand wie Serverus Snape die Quidditchspiele an, Gruppenzwang oder so. Ich gehe auf ihn zu und bemerke, wie er immer wieder seine Lippen mit der Zunge befeuchtet – er muss sehr nervös sein. „Was ist?“ „Könntest du.“ Er stockte. „Könntest du Lily bitte fragen, ob sie rauskommen würde?“ Erst will ich ihn fragen: Meinst du das Schlammblut? Doch irgendwas hält mich vor dieser spöttischen Äußerung ab. Vielleicht das er noch schlechter aussieht als sonst, noch trauriger. Denn nur wenn man ihn mit Lily zusammen sah, war der Schatten aus seinem Gesicht verschwunden. „Du weißt, dass sie dich nicht sehen will.“ Ich erkenne an seine Mimik, dass ich sicher nicht die Erste bin, die ihm das sagt und doch steht er immer noch hier und wartet. Sie ist ihm wichtig, trotz allem was er gesagt hat. Doch er hat es nun mal gesagt, sie auf eine Art vor dem Kopf gestoßen, die nicht zu verzeihen ist, selbst wenn es zum ersten Mal passiert wäre. „Bitte.“ Widerstrebend nickte ich. „Ich werde es ihr sagen, aber mach dir nicht zu viele Hoffnungen.“ „Danke.“ Ich bin mir sicher, dass es ihn Mühe kostet, die Worte auszusprechen, bin ich doch in den Augen seiner Freunde, ein Blutverräter, eine, der ihr reines Blut egal ist. Aber Lily ist ihm wichtig. „Mach dir nicht zu viele Hoffnungen.“, wiederhole ich und klettere durch das Portraitloch. Obwohl Anton auch so für unsere Freundschaft kämpfen würde? Eigentlich ist die Frage überflüssig, denn auch wenn wir uns streiten, fallen niemals solche Worte, solche Beleidigungen. Die Freundschaft zwischen Lily und Snape war schon immer anders gewesen. Ich werde es ihr erzählen, denn Lily hat ein Recht darauf zu erfahren, dass Snape um ihre Freundschaft kämpfen will. Auch wenn ich glaube, dass dieser Kampf aussichtslos ist. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)