Die Angst des Herzens von viky (Atemu X Yugi) ================================================================================ Kapitel 16: Ein Versuch- Ehrliche Freunde und ein Seto Kaiba ------------------------------------------------------------ Ein Versuch- Ehrliche Freunde und ein Seto Kaiba. „Sieh was du aus mir machst… sieh“, meint er dann. Seine Stimme, so fassungslos, zerbrochen und leicht entsetzt. Panisch rennt er dann wie ein Blitz durch die Küche, schmeißt jeglichen Inhalt eines Schrankes heraus, um wie ich sehe, ein Tuch zu nehmen und Verbandzeug. Dann kommt er mit einem nassen Handtuch zu mir herunter. Seine Hände zittern, als wäre ihm kalt. Damit versucht er mein Nasenbluten zu stoppen, was mir aber mit dieser zitternden Hand nur noch mehr Schmerzen bereitet, aber eigentlich ist mir meine Nase egal. „Ich.. ich...“, sagt Yugi so verzweifelnd, das ich ihm einfach das Tuch aus der Hand entreiße und ihn zu mir herunter ziehe. „Yugi… beruhige dich… ich... ich hab‘s doch verdient“, sage ich leise. Fassungslos lässt Yugi es geschehen, dass ich ihn zu mir herunterziehe, ihn an meine Brust drücke. Dann ist es vorbei. Yugi schmeißt seine Arme um mich und schluchzt hemmungslos auf. Tränen fallen ihm von der Wange hinunter und ich lasse es geschehen. Lasse ihn weinen und weinen. Zum ersten Mal seit Joeys Tod, so glaube ich zumindest, weint er, so richtig. Ich bin still, streichle seinen Rücken und drücke ihn einfach an mich, so fest ich nur kann. Was könnte ich auch sagen, kein Wort könnte ihm nun helfen, ich lasse seine Tränen sprechen, die einfach nicht aufhören wollen, aus seinen Augen zu fallen. Nach etlicher Zeit höre ich nur noch ein Schniefen - das er die Nase hochzieht. Zaghaft wende ich seinen Kopf zu mir, lächle ihn behutsam an. Yugis Blick ist hingegen schüchtern, sehr schüchtern. „Ich… das tut ... tut…mir“ „Sag nichts“, sage ich leise, denn seine Entschuldigung ist in meinen Augen völlig unangebracht. Ich hatte es verdient. „Aber…“ Beginnt er zögernd, als wäre das nicht okay, dass ich ihn in seiner Entschuldigung unterbrochen habe. „Nichts aber…. Yugi… Ich…“, beginne ich zögernd und mit einer Angst in meinen Bauch, dass ich nicht weiß, wie ich das alles nun aussprechen soll. Dennoch, ich versuche es. „Mir tut es Leid, dass ich dich verletzt habe, die Lügen… die Schnüfflerei… alles… aber.. aber wie hätte ich denn sonst“, meine ich leicht verzweifelnd. Yugi sagt nichts. Kein Ton und schaut mir nicht mehr ins Gesicht. „Yugi.. ich bitte dich… versuche es doch. Nur einen Versuch. Komm mir doch einen kleinen Schritt entgegen“, meine ich immer noch verzweifelnd. „Ich… ich kann nicht“, sagt er mir so leise und wimmernd, dass ich erkenne, welche Angst er doch davor hat, sich mir zu nähern, mir zu vertrauen… mich zu lieben. „Nur einen Versuch… nur einen kleinen Versuch“, bitte ich ihn abermals, mir doch entgegen zu kommen. „Oder meinst du… ich will dich noch mal so wie gestern Abend sehen… weißt du eigentlich wie weh mir das getan hat... ich könnte das nicht ertragen… wenn du nicht mehr wärst“, meine ich, wieder steigen mir Tränen in die Augen, denkend an den Schmerz den er mir gestern damit verursacht hatte, an die Angst die ich hatte. Doch plötzlich halte ich inne. Denn Yugi hatte das miterlebt, bei Joey, bei seinem Großvater. Gott, ich will es nicht wissen, wie er sich gefühlt hatte… kann es mir seit gestern aber ansatzweise vorstellen. „Ich hatte solch eine Angst…“, beginne ich. „Um dich… ich… „, meine Stimme versagt komplett. Alle die gestauten Emotionen fallen von mir. Weichen aus meinem Körper. Fest drücke ich Yugi an mich, möchte mich festhalten, möchte in seiner Nähe sein. Wieder weine ich, einfach so, als wäre das nun schon Tagesprogramm. „Ich.. ich wollte dich nicht verletzten“, erklingt seine Stimme und Hände, welche mich zärtlich am Rücken streichen, lassen mich zu Yugi sehen. Sein Blick, mitfühlend, seine Augen, traurig. „Dann.. dann tu das nie wieder, hörst du“, meine ich und Yugi nickt mir zögernd zu, doch das reicht mir nicht. „Sag es, versprich es mir“, flehe ich ihn schon fast an. „Ich… ich verspreche es“, sagt er dann. Ein Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht. Wieder überlege ich, was ich tun könnte, was sagen. „Willst du mir von Joey erzählen, von deiner Angst“, frage ich nach, doch Yugis Augen sprechen für sich, wieder steigen Tränen in seine Augen und er schüttelt kräftig mit den Kopf. „Okay Yugi.. ich wollte dir nicht noch mehr wehtun… aber… „, beginne ich. „Was hälst du davon… nur so ganz unverbindlich… ein paar Tage frei zu nehmen. Komm mit zu mir… und wenn du mich nach dieser Zeit immer noch nicht willst, dann akzeptiere ich, aber wenn doch…“ , ich lächle Yugi herzlich an „... wenn doch… dann … dann freu ich mich natürlich.“ Yugi lächelt damit auch leicht, man hört ihn sogar etwas schniefen. „Ein Lächeln“, meine ich freudig und zwicke ihn einmal. Dann atme ich aus und drücke ihn wieder fest an mich. „Ich bitte dich ja jetzt nicht mit mir eine Beziehung zu beginnen… ich bitte dich nur zu mir zu kommen… nicht allein zu sein“, versuche ich es erneut. „Ich… na gut… ich.. ich versuche es…“, meint er dann und wieder atme ich tief ein und erfreue mich mit Tränen über seiner Antwort. „Danke…danke“, hauche ich ihm zu. Es vergeht wieder einige Zeit, bis auf einmal die Haustür klingelt. Überrascht schauen wir uns gleichzeitig an. Yugi steht auf, wischt sich schnell ein paar Tränen aus seinem Gesicht, dennoch jeder Blinde würde erkennen dass er eben geweint hatte. Er geht und ich sitze einfach nur da, zucke dann aber zusammen und denke nur noch „Scheiß“, denn ich kann deutlich die lautstarke Stimme meines Vaters hören, doch dann wird sie leiser. „Was ist den los Yugi?“, fragt er dann. „Ich also ähm… ja... kommen Sie doch rein“, stottert er dann leicht. Ich springe damit auf, und sehe schüchtern in den Flur. „Gott Atemu, was ist den mit dir passiert?“, fragt er dann nach. Sofort kommt er zu mir. Sieht mich an, oder eher meine Nase, wo ich noch keine Ahnung habe wie die aussieht, aber wehtun tut sie alle Mal. „Das... also ähm... das war ich“, meint Yugi dann leicht stotternd und sieht dabei auf den Boden. „Ich hatte es aber verdient“, verteidige ich ihn gleich. „Wir hatten eine kleine Auseinandersetzung“, versuche ich, was mein Vater, der dann ihn die Küche blickt mit einem „Kleine Auseinandersetzung?“, kommentiert. Ich nicke nur und sehe meinen Vater bittend an, jetzt bloß nicht weiter zu fragen. „Hast du was für seine Nase?“, fragt mein Vater Yugi. „Ähm ja...“, und schon ist Yugi auf dem Weg und nimmt die Dinge, die bei der Wand auf dem Boden liegen. Mein Vater hebt einen Stuhl vom Boden auf und sagt ich solle mich hinsetzten. Und dann fangen die Schmerzen erst richtig an. Na toll, hätte Yugi mir nicht lieber auf den Mund schlagen können, denke ich noch und ertrage das Herumgefummel von meinen Vater an meiner Nase. Gebrochen scheint sie nicht zu sein, denn mein Vater sagt keinen Ton über Krankenhaus. Yugi sammelt währenddessen die Scherben auf, ich habe das Gefühl, dass er sich gerade total schämt, denn er ist sehr ruhig und sieht immer wieder schüchtern zu mir rüber. Mein Vater lächelt mich an, dann aber wieder nicht. „Du hattest mir doch heute versprochen zu helfen!“, mault er los. „Bitte jetzt nicht“, meine ich nur. „Ich wollte es nur mal gesagt haben“, meint er dann etwas besserwisserisch. Dann bückt er sich und hebt den Tisch auf, wie auch die anderen Stühle. Anschließend setzt er sich hin und meint: „Setzten Yugi“, dieser zuckt dabei zusammen, denn mein Vater hat oftmals so einen strengen Ton in seiner Stimme. Yugi setzt sich neben mich, sein Kopf ist der Tischplatte gerichtet. Mein Vater atmet tief durch: „So und was war das für eine Auseinandersetzung, das hier Geschirr und was weiß ich nicht alles, durch die Küche fliegt?“, fragt er dann skeptisch nach. „Ähm…“ „Ich habe Yugi auf die Palme gebracht, ok?“, unterbreche ich Yugi und spreche weiter. „Aber wir haben uns wieder Einbekommen und ein Lösung für unser Problem gefunden“, meine ich dann und grinse Vater an. „Was?“, meint mein Vater etwas genervt, denn er kennt mein Grinsen zu gut. „Nun ja… am Mittwoch sind doch eh Ferien und zu Heiligabend ist Yugi ja auch eingeladen und da ich ihn in seinem jetzigen Zustand einfach nicht alleine lassen kann, dachte ich mir, er könnte bis dahin mal etwas bei uns wohnen, ich meine… Yugi braucht etwas Gesellschaft“, sage ich, und tippe kurz mit meinen Fuß, beim letzten Satz, meinen Vater an. Mein Vater atmet tief durch und sieht dann Yugi an, der immer noch beschämt die Tischplatte betrachtet. „Ist das so Yugi?“, fragt mein Vater ihn. Zaghaft schaut er auf. „Ich ähm… also ja schon. Gesellschaft wäre echt nett“, stottert er verlegen vor sich her. „Dann auf, pack paar Sachen ein“, meint er dann zu Yugi. Dieser nickt einfach nur und schon ist er aus der Küche raus. „Ich will gar nicht wissen, was du getan hast“, seufzt mein Vater und blickt einmal durch die Küche, dann steht er auf, und fängt an aufzuräumen. Ich helfe ihm natürlich sofort, mit einem Lächeln. „Danke“, sage ich einfach nur. „Na aber dennoch hast du deine Aufgaben im Haus noch zu erledigen, egal was passiert ist“, weist er mich zurecht. Aber das nehme ich in Kauf… nun endlich kann ich mich auch mal freuen. Yugi ist nun nicht mehr allein, zumindest für ein paar Tage. Und einen Versuch, einen Versuch, mir wieder zu vertrauen, einen Versuch mir näher zu kommen, einen Versuche, eine Beziehung einzugehen. Bei mir zu Hause, mit einem beschämten Yugi angekommen, wird meine Mutter von meinem Vater aufgeklärt, wobei er aber auch keine Ahnung hat, was jetzt wirklich los ist. Ich seufze innerlich, weil ich das sicherlich noch klären muss. Yugi stellt in meinem Zimmer seine Tasche ab und seufzt tief. „Was hast du“, frage ich. „Man, das war doch grad mega peinlich“, schnauzt er los. Ich lache und wie ich lache. Es schallt sogar durch das ganze Haus. „So witzig fand ich das nicht“, meint er dann und setzt sich auf das kleine Sofa in meinem Zimmer. Schließt die Augen und reibt sich die Schläfe. „Müde“, frage ich wieder nach. „Ja und mir platzt bald der Kopf“, sagt er dann laut, als würde er sich darüber aufregen. „Na komm… leg dich einfach hin... ich besorge dir eine Kopfschmerztablette und dann schläfst du mal richtig aus… bei dem was du gestern getrunken hast“, meine ich und Yugi nickt. In der Küche angekommen, koche ich Yugi erstmal einen Tee und suche die Tabletten aus der Schublade. „Wie geht’s ihm?“, fragt mein Mutter nach. „Hm... er ist ziemlich müde und hat Kopfweh… ich lasse ihn jetzt mal schlafen… dann kann ich auch Vater helfen, sonst bringt der mich noch um“, meine ich und stelle die Sachen auf ein Tablett. „Habt ihr heute schon gegessen?“, f ragt sie nach. „Nein, nichts, aber Yugi wird bestimmt keinen Hunger haben“, meine ich dann und will gerade wieder rauf gehen, doch meine Mutter hält mich auf. „Darf ich?“, fragt sie und nach einem leichten Zögern nicke ich, übergebe ihr das Tablett und schon ist sie weg. Dann sprinte ich sofort zum Kühlschrank und esse etwas, denn ich habe Bärenhunger. Anschließend werde ich sofort von meinen Vater herangezogen, der nun meint, dass ich endlich dies und jenes tun soll. Mit einem Seufzten nehme ich das hin und beeile mich auch gleich, um bei Yugi zu sein. Jener schläft aber bereits schon tief und fest und wie ich gerade Freudigerweise feststelle, in meinem Bett. Eigentlich sollte ich ihn ja jetzt zum Abendessen wecken, meine Mutter hatte extra eine Suppe für ihn gekocht, da ich nun doch etwas beichten muss… zumindest, warum es Yugi so schlecht geht, was aber nur der Alkohol von gestern Abend, in meiner Erzählung war. Ich setzte mich zu ihm aufs Bett, streichle ihm wieder einmal lächelnd die Ponysträhne aus seinem Gesicht. Er sieht immer so friedlich aus, wenn er denn mal schläft. Yugi schlägt aber darauf hin die Augen auf. „Endschuldige, ich wollte dich nicht wecken“, meine ich leise. Yugi lächelt dann aber und schüttelt mit seinen Kopf. „Schon ok… ich bin auch nicht mehr so müde.“ „Na dann, meine Mutter hat extra für dich gekocht… auf… Abendessen“, grinse ich, denn ich habe wie gesagt, immer noch Bärenhunger, und das Brot heute Mittag hat es auch nicht wirklich getan. Yugi nickt, setzt sich auf und sieht mich beschämt an. „Kann... ähm kann ich so gehen?“, fragt er mich. „Na sicher... warum denn nicht… ein Schlafanzug ist doch was... ich renne hier morgens meist ohne rum“, lache ich. „Aber es ist nicht morgens“, mault Yugi. „Ist doch egal und jetzt auf“, meine ich frech und zieh Yugi mit aus dem Zimmer. Was der sich immer für Gedanken macht. „Na geht’s dir besser?“, fragt meine Mutter Yugi und dieser setzt sich dann mit einem „Ja“, an den Tisch. „Ich… eigentlich hab ich gar keinen Hunger“, beginnt Yugi zögerlich, nachdem meine Mutter ihm den Teller voll geschaufelt hat. „Wer nachts saufen kann, der kann auch abends was essen“, meint meine Mutter und grinst fies. Yugi schaut etwas merkwürdig, fas angeekelt. „Ist dir schlecht?“, frage ich nach. „Bisschen“, meint er dann. „Na komm, wenn du was isst, wird es dir besser gehen… ein Versuch“, meine ich, wobei dieses Wort mehr zweideutig war. „Ja.. ein Versuch“, lächelt Yugi mir zu. Dann sehen wir uns einfach nur an. Nur so, lächelnd, als würde nichts über uns stehen. „Euch muss man nicht verstehen, erst schlagen sie sich die Köpfe ein und nun…“, schüttelt mein Vater den Kopf. „Na, in den besten Beziehungen darf es auch mal krachen“, lache ich. Worauf mein Vater die Augen verdreht. „Wenn ihr mal wirklich Streit habt, dann aber nicht hier in meinem Haus… möchte ja schließlich noch, das alles steht“, sagt mein Vater, wobei er aber spöttisch grinst. „Seid… ähm seid ihr jetzt zusammen“, fragt meine Mutter, worauf ich totenstill werde und meinen Teller betrachte. Yugi scheint aber auch still zu sein, was er aber eh meistens ist. „Nein“, antwortet Yugi nach einiger Zeit. Ich sehe ihn an, meine Augen so verletzt über diese Aussage, aber dennoch, die Wahrheit. Mein Vater war dann so lieb und hat schnell das Thema gewechselt, über den Weinachsbaumeinkauf morgen und das er mit Mutter allein fahren möchte. Yugi selbst ist sehr ruhig an dem Abend gewesen, er schien viel nachzudenken, selbst als wir wieder in meinem Zimmer sind. Er war ruhig. Ich habe nichts dazu gesagt, sondern lasse ihn einfach… ich denke, es geht viel durch seinen Kopf, sehr viel. Er braucht die Zeit… diesen Versuch. Doch als wir zu Bett gehen, beginnt Yugi dann doch zu sprechen. „Wo schlaf ich denn jetzt?“, fragt er mich, worauf ich skeptisch eine Augenbraue hoch hebe. „Mensch Yugi… wir haben schon so oft in einem Bett geschlafen“, beginne ich. „Ja.. aber das war nicht so wie jetzt“, unterbricht er mich. „Bitte, schlaf auf dem Boden“, meine ich etwas eingeschnappt und lege mich frustriert ins Bett. Hatte mich doch so gefreut, jetzt mit ihm noch etwas kuscheln und fernzusehen. Yugi seufzt tief, dann setzt er sich auf das Bett, was ich mit einem Lächeln registriere. Dann wird die Decke angehoben und schon liegt er mit einem deutlichen Abstand neben mir. Ich drehe mich zu ihm um und lächle wie ein Sieger. „Hör auf so zu lächeln“, murrt er mich an. „Nein“, grinse ich und komme ihm ein Stück näher, mein Grinsen wird dabei aber noch breiter. „Hör auf damit“, mault Yugi, muss dann aber auch lachen, denn schon wieder komme ich ihm ein stück näher. Aber Yugi bemerkt das, und rutscht ein stück zur Seite. „Atemu.. hör auf“, versucht er seinen ton etwas empört klingen zu lassen, dennoch muss er lachen. „Nö“, grinse ich breit und rutsche noch ein Stück näher. Was Yugi aber wieder etwas von mir entfernt und plumps. Weg ist er, einfach vom Bett gefallen. Lachend schaue ich über die Bettkante, wo ein Yugi mit rotem Kopf liegt. „Na der Boden ist doch ganz bequem“, sagt er dann und legt sich doch tatsächlich da hin. Aber ich lass mich nicht ärgern und schon gar nicht von Yugi einschüchtern, also: „Wenn du meinst“, schon liege ich halb auf ihm, mit der Decke über uns, decke uns zu. „Na ich finde das Bett aber bequemer“, grinse ich fies, dann lege ich meinen Kopf auf seiner Brust ab. „Na ok, du gibst aber ein klasse Kissen ab“, lächle ich und lausche seinem kräftigen schnellen Herzschlag. Welches nur für mich schlägt, zumindest in dieser Situation. „Ich ähm“, stottert Yugi und will aufstehen, doch auch ich bewege mich auf. „Ok, du hast gewonnen“, meint Yugi und sieht mich verlegen an. Seine Wangen rosa, sein blick so schüchtern. Ich sehe ihn einfach nur an, diese Augen, mein Blick gleitet automatisch weiter hinunter, über seine schmale Nase, bis hin zu seinen Lippen, welche so wunderschön klein und schmal aufeinander liegen. Mein Kopf neigt sich automatisch zur Seite, langsam komme ich ihm näher, viel näher. Sehnsüchtig ist mein Blick. Das ist ja auch alles was ich begehre, alles was ich haben möchte. Mein Herz ist so schnell, es rennt regelrecht und meine Venen scheinen so heiß, dass ich das Gefühl bekomme in Feuer zu stehen. „Atemu!“, laut und leicht empört höre ich Yugis Stimme, die mich wieder aus meinen kleinen Traum entzieht. Ich sehe zu ihm auf, in seine Augen die mich leicht panisch ansehen. „Ich… äh… ich möchte das nicht.“ Ich nicke einfach nur, denn ich habe versprochen, ihn nachdenken zu lassen. Einen Versuch halt. Dennoch bin ich innerlich etwas frustriert. Wie gerne würde ich doch. Ich stehe mit samt der Decke auf und um Yugi meinen kleine Frust nicht anmerken zu lassen, strecke ich ihm die Zunge raus, hüpfe aufs Bett und sage nur: „Komm endlich, sonst erfrierst du noch!“ Yugi kommt schüchtern an der Bettkante hoch gekrabbelt, was einfach nur zu goldig aussieht und legt sich langsam zu mir. Den Abstand überspring ich schnell, was Yugi nur mit einen Seufzen hinnimmt, aber es dann doch geschehen lässt. Nach längerer Zeit mache ich doch den Anfang, und versuche das von gestern Abend mal ins Gespräch zu bringen. „Gestern… du hast deine Freunde ganz schön… na ja angemacht…“, versuche ich es. „Ryou hatte mir bereits schon im Sommer erzählt, wie ihr euch kennen gelernt habt“, spreche ich weiter. „Was? Ich... hat er?“, meint Yugi überrascht und sieht mich auch so an. „Ja.. hat er…“ „Ich.. ach Gott, das wollte ich doch nicht… das er darüber spricht.“ „Ach Gott Yugi… das ist doch egal… denk doch mal an dich verdammt“, sage ich wirsch. Schon wieder, dieses engelhafte Verhalten, aber dennoch, egal wie schwer es für Ryou war uns dies zu erzählen, jetzt soll Yugi einfach nur mal an sich zu denken. „Ja aber... ich wollte doch nicht, dass er das wegen mir erzählt… es war doch so schwer…“ „Yugi Muto… wenn du jetzt nicht bald mal damit aufhörst, dann bekomme ich die Krise“, unterbreche ich ihn. „Du bist jetzt dran, sonst keiner... um dich wird sich Sorgen gemacht... nur um dich… um sonst keinen“, weise ich ihn zurecht. Yugi lächelt dann leicht. „Ok…dann lass uns mal sorgen über mich machen“, lächelt er wieder, dann aber hört er damit auf, denn so lustig ist das wieder nicht. „Was haben dir die anderen Getan, wie habt ihr euch kennen gelernt?“, frage ich direkt drauf los. „Ich.. ich möchte nicht darüber sprechen…“, sagt er leise, was ich aber hinnehmen muss, denn ich will Yugi nun zu nichts zwingen, bin doch so froh und erleichtert, das er überhaupt hier bei mir ist und mir wieder vertrauen möchte, zumindest hoffe ich das. „Und jetzt?“, frage ich nach, da ich noch gar nicht müde bin. „Wie und jetzt?“, meint Yugi dann und gähnt herzhaft. „Ich bin hell wach.“ „Ich aber nicht.“ „Hast doch den ganzen Tag gepennt.“… „Aber die anderen Tage nicht!“ Ok damit hat er gewonnen, etwas mürrisch schalte ich den Fernsehen an und zappe etwas umher. „Bist du jetzt böse, weil ich müde bin“, piepst Yugi. Ungläubig schaue ich ihn an. „Ach Gott nein… ich habe nur das Wortspiel verloren“, sage ich und muss dann aber grinsen. „Ja, hast du“, lacht Yugi und kuschelt sich dann breit grinsend in mein Bett. „Du Ati?“, fragt er mich dann. „Also.. das letzte Mal als du Ati zu mir gesagt hast, hattest du kein Geld mehr, was ist es diesmal?“ „Ich… dein Wunsch zu Weihnachten, was ist er… du wolltest ihn mir ja nicht verraten.“ „Ich lächele leicht und lege mich auf den Bauch zu Yugi. „Na jetzt kann ich es dir ja sagen“, mein ich dann. Beuge mich über ihn und fahre mit meiner Nase an seiner Ohrmuschel entlang. „Ich wünsche mir… dich… glücklich“, hauche ich ihm zu, was Yugis Atem hörbar um Einiges beschleunigt. „Atemu… hör... hör auf“, meint er dann zögernd. Langsam bewege ich mich wieder von ihm fort. Yugi hingegen schämt sich seit dem, mich anzusehen, was ich aber leicht spöttisch aufnehme, denn diesmal hab ich gewonnen. Am Morgen erwache ich und muss feststellen das Yugi bereits aufgestanden ist. Der scheint aber auch ein Frühaufsteher zu sein. Mein Wecker piept immer noch und mein persönlicher Wecker schreit mich gerade an. „Verdammt Atemu, Schule… selbst Yugi ist schon auf“, mault mich meine Mutter an. Widerwillig gleite ich aus meinem Bett. In der Küche angekommen, sitzt Yugi da mit meinem Vater und teilt sich die Zeitung. Mann muss das interessant sein. Ich schüttle darüber den Kopf. Yugi wollte wegen der Arbeiten nicht frei machen, er war strickt dagegen. Dennoch, er scheint sehr ruhig zu sein und sehr in Gedanken verstrickt. Wir fahren los, auf in die Schule, von Yugi habe ich nur ein bekümmertes Guten Morgen bekommen und auch nur ein paar Kopfnicker, wenn ich ihn was gefragt habe. Ich lasse ihn einfach, so wie er ist. Ich muss ihm die Zeit lassen. Nach der Schule merke ich zum ersten Mal richtig, was Yugi eigentlich den ganzen Tag so macht. Kaum hat er gegessen, sprintet er auch gleich auf die Arbeit. Traurig sehe ich ihm hinterher. Warum tut er sich das alles an? Eigentlich habe ich Angst ihn alleine zu lassen, zu sehr misstraue ich ihm, dass er wieder versucht sich das Leben zu nehmen, aber ich muss ihn ziehen lassen. Er will es so. Am Abend kommt er ziemlich müde nach Hause, freut sich dennoch über jedes Essen meiner Mutter, da er wie er sagte, es nun nicht selbst kochen muss. Er sagte ich hätte hier puren Luxus und sollte das schätzen. Später denke ich, dass ich mich mit ihm unterhalten kann, aber nein. Er muss lernen und lernen. Sitz da, leicht verloren auf meinem Boden und durchwühlt seine Bücher. Über das Wochenende hat er kein Wort gesagt. Er scheint mir einfach nur traurig. Ich schlafe im Bett ein, wann Yugi zu mir kam, dass weiß ich nicht, doch ich bemerke sofort, dass er wirklich Abstand von mir hält, was ich zu tiefst bedaure. Ich bin momentan einfach hilflos. Ich kann nichts tun, kann aber wenigstens bei ihm sein. Ihm zeigen, dass er nicht alleine ist. Bis Mittwoch läuft das Ganze so, nur dass er am Mittwochabend, wirklich spät kommt. Kaiba hat ihn zu mir nach Hause gefahren, was sich gerade um 24 Uhr, durch mein Fenster beobachten kann. Die zwei reden noch ein wenig, ehe ihre Zigaretten aufgeraucht sind. Dann höre ich die Tür. Ich hatte Yugi extra einen Schlüssel gegeben, dass er weil er so spät kommt, nicht klingeln muss. Nervös warte ich auf ihn. Ich weiß einfach nicht wie ich mich verhalten soll. Ich weiß gar nichts, nicht was in seinem Kopf vorgeht. Ich weiß einfach nur, dass ich ihn nicht alleine lassen will. „Oh, du bist noch wach“, fragt er leise, als er mein Zimmer betritt. „Hmm… ich habe auf dich gewartet“, sage ich leise, so wie er es auch begonnen hat. „Du musst doch nicht extra auf mich warten, es ist doch schon spät“, sagt er dann und stellt seine Tasche ab. „Doch.. ich… ich hatte Angst du kommst nicht mehr“, offenbare ich ihm meine Angst. Sofort setzt er sich zu mir, neben mich auf das Bett. „Atemu… ich hatte es dir doch versprochen“, sagt er leise, sein Kopf neigt sich dem Boden zu. Ich weiß, worauf er damit anspielt. Von daher gehe ich auch drauf ein. „Warum… warum hast du das getan?“, frage ich leise, aber dennoch zittrig nach. Allein wenn ich daran denke, wird mir so kalt, das ich wieder anfange innerlich zu frieren. „Du... du hast mich sehr verletzt…“, sagt er schüchtern und leise, nach langem Zögern. Entsetzt sehe ich ihn an. War ich der Auslöser dafür… war ich es. „Yugi.. ich .. ich wollte nicht!“ „Ist schon ok… ich hatte nur an mich gedacht… ich hatte nicht daran gedacht… das ich auch anderen damit weh tue… ich“, heftig schluchzt er auf, somit nehme ich ihn sofort in meine Arme. Dennoch bin ich leicht erschrocken über seine Aussage, denn die sagt mir, das wenn er keinen gehabt hätte, der sich um ihn sorgt, den das verletzt, wenn er nicht mehr da ist, er es einfach so getan hätte. Es vielleicht sogar noch tun würde. „… du wurdest oft verletzt... nicht wahr“, beginne ich zaghaft, hoffend auf das Thema zu kommen, was mir schon seit Tagen auf der Zunge liegt. Mich auch immer wieder, wenn ich in den Spiegel sehe und meine Nase, die Gott sei Dank nicht gebrochen ist, betrachte. Yugi nickt nur und entwendet sich, wie ich traurig feststellen muss, aus meiner Umarmung. „Ich bin schrecklich müde“, sagt er dann und steht auf. Nimmt sich sein Schlafanzug und verschwindet ins Bad. Ich seufze regelrecht auf. Mir sind einfach die Hände gebunden, nichts was ich wirklich tun kann, um ihn zu helfen. Dann Kommt Yugi und legt sich auch noch auf das Sofa mit einer Kuscheldecke. „Nacht“, sagt er und schaltet das Licht aus. Mir fällt gerade wortwörtlich die Kinnlade herunter. „Yugi“, meine ich empört und schalte das Licht wieder ein. „Was denn… lass mich… ich bin müde“, nörgelt er leise und hat seine Augen geschlossen. Ich fasse es einfach nicht, kann nicht glauben was hier gerade abgeht. „Yugi was soll das… du bist so abweisend, und.. und jetzt zeigst du es mir auch noch“, frage ich leicht traurig. „Atemu… bitte, sei nicht traurig… es ist… es ist doch egal wo ich schlafe… jede Nacht hüpfe ich aus dem Bett, dann kann ich doch gleich sofort auf dem Sofa schlafen… ich störe dich doch nur“, beginnt er zu sprechen. Fragend sehe ich ihn an und gehe einfach zu ihm auf das Sofa, setzte mich hin. „Wie meinst du das?“ „Na…ich schlafe nicht gut“, beginnt er zögerlich und dreht mir komplett den Rücken zu, kuschelt sich in das kleine Sofa ein. Doch bei mir macht es klick, auf Anhieb. „Deine Träume?“, frage ich leise nach und Yugi nickt, antwortet aber nicht. Ich beiße mir auf die Lippen, hatte gar nicht an seine Träume gedacht und ich selbst habe die letzten Tage, wegen Yugis Anwesenheit in meinem Bett einfach zu gut geschlafen, als das ich irgendwas mitbekommen habe. Ich habe nie bemerkt, das er nachts wach ist, das er sich auf das Sofa legt, nichts. „Es tut mir leid“, sage ich leise und weiß wieder nicht was ich nun sagen kann, denn darüber reden, würde er eh nicht. „Was tut dir Leid?“, fragt er mich überrascht und setzt sich plötzlich auf. „na… das ich nichts bemerkt habe… dass ich dir nicht helfen kann... alles“, beginne ich. Meine Stimme hilflos, so wie ich mich auch fühle. „Warum tut dir das Leid?“, fragt er mich immer noch überrascht. „Na hör mal“, meine ich empört, da ich mich nicht verstanden fühle. „Ich… ich möchte das es dir gut geht… ich will dir helfen, ich will für dich da sein und dann merke ich noch nicht mal, das du unruhig schläfst, sogar nachts aus meinem Bett verschwindest… Ich möchte doch, dass es dir wieder besser geht…. Ich möchte dich wieder lächeln sehen… ich will das du wieder glücklich bist… ich“, fing ich an. Ich hätte Stunden lang weiter machen können, ihm sagen, was ich mir für ihn wünsche, aber der Ausdruck in Yugis Augen hindert mich daran, er stoppt mich regelrecht in meinem Redewahn. Seine Augen schimmern… vielleicht etwas traurig, aber dennoch total überrascht. „Was hast du?“, frag ich leise nach. „Ich.. ich…“ Dann passiert es, er wirft seine Arme um mich und weint schon wieder. „ich… wusste doch nicht… das du.. so“, schluchzt er in meine Brust. „Na hör mal… denkst du ich hole dich einfach so mir nichts dir nichts zu mir nachhause“, meine ich dann. „Ich… weiß nicht… aber… aber… du bist so… so lieb zu mir…. Nie war jemand lieb zu mir… so wie du“, schluchzt er weiter, was mich aber nach diesem Satz, wieder etwas traurig werden lässt. Warum war niemand lieb zu dir. Ich drücke ihn fester zu mir, viel fester, um ihm zu zeigen, das ich mit ihm fühle, das ich für ihn da bin. „Du… du warst der erste … der einfach mal so mit mir gesprochen hat… mich sogar mochte… ohne ... ohne mich… vorher zu hassen“, weint er auf. „Ohne… das ich ihm… helfen … musste“, schluchzt er weiter. „Immer… immer muss ich mich beweisen… egal wie… keiner mag mich… ohne das ich mal … ach was…“, weint er weiter. Ich umstreichle sein Nacken, will ihn beruhigen und dennoch höre ich ihm zu. Ich lasse ihn sprechen. „Du… du und… und Seto… ihr wart die Einzigen…“, weint er weiter. „Wobei das mit… Seto was ganz anderes ist“, fängt er an. Dann hört er aber auf. Von daher beginne ich. „Was war denn passiert… mit deinen Freunden?“, frage ich ihn behutsam, umstreichle ihn immer noch. Doch er schüttelt nur den Kopf und weint abermals. Ich seufze innerlich tief. „ich kann doch nicht… nicht schlecht über sie…. sie reden“, sagt er dann was mich aber dazu bringt, Yugi von mir zu reißen und ihn energisch anzusprechen. „Doch kannst du… sie waren nicht nett zu dir, also… du kannst… du musst Yugi!“ Wieder schüttelt er den Kopf und weint, Tränen fallen ihm über seine Wangen, einfach so, wie ein Bestandteil seines Körpers, er ist nun allgegenwärtig. Wieder drücke ich ihn am mich und verfluche gerade sein Gewissen. Wie kann er jetzt noch daran denken, dass er seine Freunde schlecht machen würde… dennoch, er ist wie er ist. Und von daher liebe ich ihn doch auch. „Und Kaiba“, frage ich nach. „Wie hast du ihn kennen gelernt?“ Wieder schüttelt er kräftig den Kopf. „Ach Yugi“, seufze ich tief und hieve das kleine Bündel auf meine Arme. „Atemu?“, sagt er dann. „Du schläft bei mir und wenn du aufwachst, dann wecke mich, oder tret mich… aber sei nicht alleine… bitte… Zieh mir eine ab, aber sei nicht allein“, meine ich streng und lege ihn auf mein Bett. Traurig lächelt er mir zu. Ich lächle einfach zurück, aber dennoch, so traurig wie er. Dann lege ich mich zu ihm, ohne Rücksicht auf seine Proteste, ziehe ich ihn an mich und streichle beruhigend seinen Nacken. Irgendwann schläft dieses kleine Wesen ein, wie ich kurz nach ihm auch. Ein Geräusch weckt mich in der Nacht. Sofort schlage ich die Augen auf, denn ich bin mit meinen Gedanken bei Yugi. Ich sehe mich um, in meinem Bett nichts, dann sehe ich mich in meinem Zimmer um. Ich kann Yugis Körperkonturen erkennen. Jener der auf meiner Fensterbank sitzt, die Knie an sich gezogen, den Kopf, dem Mond gerichtet, der diese spärliche Licht in mein Zimmer strahlt. Du konntest wieder nicht schlafen, warum weckst du mich nicht? „Yugi“, beginne ich leise, dennoch scheint es laut bei Ihm wieder zu hallen. Er schreckt förmlich auf und sieht dann kurz zu mir herüber. Tränen, wieder Tränen. Seine Augen und Wangen benetzt davon. „Ich… ich… wollte dich nicht wecken“, beginnt er dann zögerlich, ringend um seine Stimme, die mir verrät, wie traurig er gerade ist. Wieder erkenne ich, dass er versucht seine Tränen zu unterdrücken, doch wieder sieht er mich nicht an. Ich steht auf, will zu ihm. „Der Mond ist wunderschön, heute Nacht“, sagt er dann leise und rümpf sich die Nase. Das hatte ich doch auch schon mal gesagt, oder? Ich stelle mich zu ihm und erblicke den Halbmond und die klaren Sterne. „Manchmal… wünsche ich mir auf dort oben zu sein“, sagt er mir leise, sieht mich aber nicht an. „Nein“, sage ich und schüttle dazu den Kopf energisch. „Jemand wie du, sollte hier auf Erden bleiben“, erklingt meine Stimme, zart und leise. Ignorierend, auf den Schmerz, denn wieder spricht er von Selbstmord, auch wenn in einer anderen Sprache. „Joey sollte auch hier auf Erden sein“, sagt er dann. „Ich… Yugi“, ringe ich um meine Worte. Nichts fällt mir ein was ich sagen kann, gar nichts. „Ich hätte gehen soll… nicht er“, schluchzt er herzzerreißend auf. „Ich… verstehst du... ich“, schreit er mich auf einmal an und weint bittere Tränen, wie ich sie noch nie gesehen habe bei ihm. „Ich… nicht er“, wimmert er leise vor sich her. Zögernd komme ich ihm näher, will ihn trösten, denn ich weiß nichts anderes zu tun. Mehr habe ich das Gefühl, das er Schuldgefühle hat. War er es doch, der Joey angefahren hat… ihn getötet? Doch Yugi schlägt meine Hand davon und wimmert weiter: „Ich… hab das nicht verdient!“ „Ist es war, was in der Akte steht?“, frage ich leise nach, würde gerne den Abstand zwischen uns überspringen, doch er lässt es leider nicht zu. Aber wie so oft, bekomme ich keine Antwort. „Weißt du… egal was passiert ist… egal, was die Wahrheit ist … Ich bin für dich da! Ok?...“. sage ich ihm. „Ich Liebe dich trotz dessen… „, sage ich ihm. Ich will ihm einfach nur zeigen, dass er keine Angst vor mir haben braucht. „Das ist unwichtig“, sagt er dann trotzig, was mich aber wütend macht. „Es ist also unwichtig, dass ich dich liebe?“, schnauze ich ihn an. „Es ist unwichtig, Ob du mich wegen dem was ich getan habe, liebst oder nicht“, sagt er leise, worauf ich wieder erliege. Ich hatte ihn falsch verstanden, dennoch wieder die Ruhe selbst. Er hätte mich jetzt auch anschreien können, so wie es die meisten tun… bei mir. „Erzähl mir von dir“, fordert Yugi mich auf und schlägt mit seiner Hand auf die Bank. Ich setzte mich sofort zu ihm und sehe ihm in die Augen. Augen, die nun irgendwie neugierig, aber auch so traurig aussehen, dass es mir das Herz zerreißt. „Warum… jetzt?“, frag ich nach, denn ich bin überaus überrascht. „tu es einfach… erzähl mir von deiner Einsamkeit… deinen früheren Beziehungen“, sagt er und sieht mich aufmunternd an. „Ich… ähm... ich weiß nicht“, zögere ich, denn ich rede nicht gerne darüber, überhaupt nicht gerne. „Ich will nicht Yugi“, antworte ich ihm. „Es ist nicht leicht zu sprechen, vor dem, wo vor man Angst hat“, sagt er dann und ich verstehe. Wieder eine Frage mit Grund. Er hat Angst darüber zu sprechen und wollte mir gerade demonstrieren warum und das es nicht einfach ist. Aber um Yugi das Gegenteil zu beweisen, beginne ich: „Ich… habe Angst… vor dem Allein sein“, sage ich leise, versuchend die richtigen Worte zu finden und meinen Mut, der mein Innenleben nun offenbaren wird. Yugi sieht mich etwas überrascht an, dennoch hört er mir zu. „Meine früheren Beziehungen…“Ich lache bitter auf. „Schrecklich… ich nehme immer alle so vollkommen ein. Vielleicht weil ich Angst habe diese Person zu verlieren… so denke ich zumindest. Angst habe, verlassen zu werden…“, flüstere ich schon fast. Ich schäme mich das zu sagen, aber es ist mir egal, ich will über meine Schatten springen, vielleicht tut Yugi es dann auch. „Meinen Charakter… du kennst mich ja“, lächle ich unbeholfen. „Ich bin halt nicht einfach…. Jegliche meiner Beziehungen gingen an mir kaputt… auch wenn ich es niemals zu geben würde… ich weiß es“, sage ich und balle meine Fäuste. Es frustriert mich… ich hasse mich dafür. „Als wir hierher umgezogen sind… wurde das alles schlimmer…. Ich war so einsam und was habe ich getan…“, wieder lache ich bitter. „Mir eine Beziehung gesucht… mir vorgegeben, das ich verliebt sei… aber war ich das?“, erzähle ich weiter. Leicht verärgert über mich selbst. „Wohl ehr kaum… denn ich habe nun den Beweiß“, sage ich und sehe zu Yugi, um ihn zu sagen, dass ich ihn damit meine. Sofort färben sich seine Wangen, in ein hübsches, niedliches Rosa. Ich lächele schwach darüber, aber immerhin, ich lächle. „Vielleicht war ich… na ja… etwas am schwärmen… oder so… aber Liebe…“, ich schüttle mit meinen Kopf. „Ich dachte nur an mich… Hauptsache, mir gab jemand das Gefühl, geliebt zu werden, ein Gefühl, nicht alleine zu sein… ohne Rücksicht auf den Andern… Gott, wie viel Herzen ich gebrochen habe“, erschrecke ich selbst über mich. Ich will gar nicht daran denken, denn seit dem ich mich wirklich verliebt habe, weiß ich es zu gut, wie viel Schmerz das doch alles bereiten kann. „Irgendwann sah ich das ein… das es falsch war… dennoch, mit meiner Einsamkeit konnte ich nie umgehen, von daher habe ich mir die Liebe in einer Nacht gesucht… es half… einwenig…“, sage ich ihm. Wie oft habe ich mit jemanden geschlafen, nur um mich nicht allein zu fühlen… zu oft. Wieder schäme ich mich und sehe Yugi nicht an, doch bei meinem letzten Satz, suche ich Augenkontakt. „… bis… bis ich dich traf und mein Herz Yugi… mein Herz“, meine ich verzweifelnd und suche mir seine Hand, welche ich auf meine Brust drücke. „Verstehst du… ich meine… wir passen zusammen und… und ich liebe dich“, wimmere ich schon fast. Versuche den Kloß in meinen Hals herunter zu würgen, was mir aber schmerzhaft weh tut. Yugi, auch wenn ihn dass berührt, was ich sage, zieht seine Hand von mir fort. „Und was ist… wenn du wieder nur denkst mich zu lieben? Weil du nicht allein sein möchtest“, unterbricht er mich. „Nein Yugi… bitte denke nicht so“, versuche ich ihn umzustimmen. Warum denkst du nur so? „Ich meine… wie kannst du mich lieben?“, sagt er so leise, das es wie ein flüstern erscheint. Das ist nicht das erste Mal, dass er mir das sagt. Beim letzten Mal… ja, vielleicht wollte er mir nicht zu hören, doch nun? „Yugi“, sage ich sanft und knie mich vor ihn hin, damit er mich ansieht, mir in meine Augen schaut. Wende ihn zu mir, knie mich zwischen seine Beine und halte ihn an seiner Hüfte fest. „Sie mir in die Augen und sage mir bitte das ich lüge!“, fordere ich ihn mit festen Ton auf. Yugi schluckt schwer und sieht mich an, versucht in meinen Augen zu lesen. „Ich lieb dich… ich… ich ja, verdammt ich bin verliebt… in dich“, lache ich schon leicht bitter, dennoch bin ich traurig. „Am ersten Tag… als wir uns sahen.. dachte ich… hey… was für ins Bett… aber dann, als ich deine Augen sah… es war vorbei mit mir… dein Geruch… alles an dir“, spreche ich weiter und versuche zu Lächeln. Was ich auch tue, denn es macht mich glücklich, als ich daran denke. „Am Anfang dachte ich noch, wegen der Sache im Bus, was für ein Arschloch, aber ich konnte nicht aufhören an dich zu denken… egal was ich tat… verstehst du“, lächle ich ihn hilflos an. „Dann begriff ich … dank meiner Lieben Mutter, das ich mich ihn dich… ja in dich verliebt habe… und dann begriff ich irgendwann, das es sogar passen würde… das wir ein Zukunft hätten… das wir beide harmonieren… aber … aber“, leise wimmere ich vor mich her, wieder steigen mir Tränen in die Augen. „..aber… zum ersten Mal verliebe ich mich so richtig… und es passt auch noch… dann … dann werden mir nur Steine in den Weg gelegt…“, hauche ich und sehe Yugi in die Augen, denn er ist der Stein und das scheint er begriffen zu haben. Seine Arme schlingen sich um meinen Kopf, und schon liegt dieser gedrückt auf seiner Hüfte. Sanfte Tränen fallen mir über mein Gesicht. Es tut so gut, dass er mich mal festhält. Es tut einfach nur gut. „Danke“, ein Hauch einer zärtlich, aber dennoch so zerbrochen Stimme. Ich sehe überrascht auf. Sein Körper, welcher zittert wie Espenlaub. Seine Augen, welche zu gekniffen sind, um deren sich darin befindenden Tränen, nicht die Freiheit zu schenken. „Wofür“, frage ich leise nach. „Das du so ehrlich bist“, erstickt, und wimmernd höre ich seine Worte. Dann atmet er so tief durch, dass ich meine, dass es das ganze Haus gehört hat. Seine glasigen Augen sehen mich an… dann. Er Lächelt. Er lächelt so richtig. Voller Wärme. Ein Lächeln, welches ich noch nie bei ihm sah, ein Lächeln, was mir Schmetterlinge durch meinen Körper jagt. Was mich auch Lächeln lässt. Seine Augen, dennoch mit Tränen benetzt, sehen mich liebevoll und glücklich an. „Yugi… „ sage ich leise. Meine Hände wandern zu seiner Wange. Mein Daumen, streift über dieses Lächeln, als könnte ich es nicht fassen es zu sehen. Diese Lippen, so zart… ich. Langsam bewege ich mich zu ihm rauf, beschaue fasziniert seine Lippen. Ich will sie küssen, so gerne. Doch Yugi nimmt meine Hand in seine. Küsst meine Handfläche und legt diese dann auf seine Wange. Wieder lächelt er. „Lass mir ein wenig Zeit“, flüstert er mir lächelnd zu und ich nicke. Verstehend was er meint, was er sagt, was er will. Zum ersten Mal bin ich nicht frustriert darüber, das er meinen versuch ihn zu küssen, abermals abgewehrt hat, denn es war eine wundervolle Antwort für mich. Wir lächeln uns eine Zeit lang einfach so an und ich genieße es, diese Augen mal glücklich zu sehen, diesen Mund, einfach mal lächeln zu sehen und seine Wange, mit meiner Hand zu umschließen. Bis ich was im Flur höre. Ein knacken oder so, dann höre ich schnelle Fußschritte. Sofort renne ich zum Flur und kann noch gerade erkenne, das meine Mutter es war. Was hat sie mitbekommen… ich… oh, Mist. „Hier muss auch jeder rumschnüffeln“, sage ich ärgerlich laut, das wird noch ein Nachspiel haben, echt… ich habe doch auch Privatsphäre, oder! „Das liegt halt an der Familie“, lacht mir Yugi zu. „Ist ja gar nicht war“, maule ich gespielt herum und streite zu Yugi, hebe ihn wieder mal auf meine Arme und befördere ihn in mein Bett. „Lass uns schlafen… ok… und ich gebe dir alle Zeit die du brauchst“, sage ich zu ihm und gebe ihm ein Kuss auf die Stirn. Mit einen glücklichen Lächeln, merke ich, das Yugi sich diesmal zu mir kuschelt. Einfach so, und ich muss deswegen einfach mal tief durchatmen und ihn umschlingen, mit meinen Armen. Am Morgen erwache ich diesmal als erster. Ich klopfe mir mental einmal auf die Schulter. Ich beobachte meinen kleinen Engel, der so friedlich vor sich her schläft. Erster Ferientag… keine Mama und kein Vater im Haus. Ich lächle und habe eine Idee. Frühstück im Bett, warum nicht. Und Yugi jetzt wecken will ich einfach nicht. Ich entwende mich aus seiner Umarmung, wo er dann total süß aufgrummelt. „Ich könnte dich von morgen bis abends auffressen… weißt du das?“, sage ich laut, aber mehr zu mir selbst. Ein Grinsen schleicht auf seine Lippen, also doch wach. „Du bist ja wach“, meine ich empört und schäme mich für meine Aussage, von eben. Doch Yugi grinst einfach weiter und gibt mir keine Antwort. Ich lächle darüber und stehe auf. Mit einem vollen Tablett schreite ich auf mein Bett zu, wo immer noch Yugi liegt und vor sich her döst. Ich sehe ihn an, ist der jetzt wieder eingeschlafen? Ich weiß es nicht, aber dennoch lasse ich es mir nicht nehmen, mich zu ihm zu kuscheln. Dann grinst er wieder und schon merke ich, dass er wach ist. „Hunger?“, frage ich leise nach, doch wieder antwortet er mir nicht. „Du… jetzt habe ich extra Frühstück gemacht und du verarschst mich“, nörgle ich rum. Yugi aber murmelt nur was in sich hinein und grinst weiter. „Sag mal… an was denkst du grad?“, flüstere ich ihm in sein Ohr. Yugi wird aber darauf hin rot, dennoch grinst er. „Ich hätte ja gerne mal Teil an deiner Fantasie“, sage ich etwas eifersüchtig, dennoch beschaue ich mir Yugi an. „Hast du doch“, grinst er frech, öffnet aber nicht die Augen. „Ach ja… was tue ich denn gerade?“, frage ich neugierig nach und bemerke erst im Nachhinein, meinen heißeren Ton. Denn irgendwie macht mich das an. Wie so oft… zu oft. „Tu ich dich etwa küssen?“, hauche ich ihm zu und streichle seinen Bauch, der total entspannt da liegt und nur darauf wartet von mir berührt zu werden. Doch Yugi wert mich ab. Erhebt sich und sagt was ganz fiesen: „Nö… „ Ich rolle mit den Augen und ziehe einen Schmollmund. „Warum frühstücken wir im Bett?“, fragt er mich dann, aber total perplex. „Ähm, warum denn nicht…. Ich hab kein Bock aufzustehen… „ maule ich rum und grinse in mich hinein. „Wenn ich schon so was im Bett liegen habe!“ Yugi wird daraufhin abermals rot und schämt sich vor mir. Wir beginnen zu frühstücken, wobei Yugi mir erzählt, das er heute leider auch arbeiten muss, wie immer halt, nur wegen der Ferien, sogar noch länger. Ich seufze regelrecht auf, dachte doch, das wir nun mehr Zeit für uns haben. Manchmal glaube ich, dass er arbeitssüchtig ist. Dennoch nutze ich die Zeit aus und sitze nun im Stadtpark und warte auf Serenity, die war aber auch die Einzige, die sich mit mir über Yugi unterhalten wollte, wegen dem, was auf dem Geburtstag war. Diese berichtet mir dann alles, sieh hat keine Hemmungen, wegen der Sache. „Ich hatte damals eine Augenkrankheit… wir waren nicht versichert… wegen meines Vaters. Wer nimmt auch schon gerne einen Alkoholkranken in die Versicherung auf? Nun denn… ich sollte operiert werden, doch es war zu teuer. Es stand also zur Debatte, entweder bezahlen, oder ich erblinde. Meine Mutter hatte all ihre Ersparnisse aufgesammelt… mein Vater… ach“, spricht sie abwertend, dennoch scheint sie traurig. „Ja… und Joey, mein Bruder gab uns den Rest von dem Geld… ich wusste nicht, das auch Yugi“, meint sie dann bedrückt. „Ich hatte Joey auch nie danach gefragt, ich war einfach nur glücklich wieder richtig sehen zu können und überhaupt noch sehen zu dürfen, verstehst du?“ Ich nicke ihr einfach zu. Irgendwie tut mir die Arme auf einmal so Leid. Wer ist schon gerne blind? Ich nicht. „Aber wenn ich jetzt mal darüber nachdenke… die OP war so teuer… und Joey … Gott, woher sollte er damals das Geld nehmen… Yugi musste dann sein ganzes Geld abgedrückt haben“, beginnt sie wieder, aber dennoch scheint sie besorgt darüber. „Joey hat mir viel von Yugi erzählt… oft. Yugi schien schon immer bei seinem Großvater im Spielladen ausgeholfen zu haben, selbst Zeitung hatte er immer ausgetragen, so wie ich weiß… noch als er jung war, und kellern geht er ja auch. Aber dennoch. Yugi ist ein Spar- Mensch… sagte zumindest Joey… ich könnte mir gut vorstellen, das er wirklich viel bezahlt hatte, aber ich weiß es nicht...“, seufzt sie, aber dann lächelt sie wieder. „Weißt du… mein Bruder hatte einen Knall… wirklich. Er war einfach verrückt“, kichert sie weiter. „Yugi und er waren unzertrennlich… sie verstanden sich einfach. Mein Bruder wollte mir auch immer Yugi aufschwätzen“, lacht sie weiter, seufzt dann aber tief. „Weist du, er wollte nie das ich einen Freund hatte, aber Yugi… am liebsten wollte er das ich ihn heirate… der ist was für dich… wenigsten ehrlich, und anständig…blabla bla… das ging mir manchmal so was von auf die Nerven“ „Kann ich mir vorstellen“, grinse ich. „Weißt du, wie die zwei sich kennen gelernt haben?“, frag ich nach. „Nein.. damals hatte ich noch ganz bei meiner Mutter gewohnt… ich weiß nur, das wenn Joey, Yugi nicht kennen gelernt hätte, er jetzt wahrscheinlich in irgendeiner Straßengang rumgewandert wäre… dass sagte Joey immer zu mir.“ „Und die anderen, weißt du was wegen Tea?“, frag ich nach. „Die anderen nicht, aber Tea und ich verstehen uns ja ganz gut“. Sagt sie mir und lächelt wieder richtig. „Tea…war damals irgendwie komisch… wir alle wussten das Yugi in sie verliebt war… er war so abgöttisch verknallt in sie-„ „Wie jetzt?“, frage ich nach, total erschrocken über diese Aussagen. Sicher Yugi sagte das doch an dem Abend, aber ich schien das vergessen zu haben. „Das hatte mir Ryou gar nicht-„, „Ryou wusste das auch nicht… der kam erst später in unsere Clique“, unterbricht sie mich. „Aber so mehr Yugi auf sie zuging… desto komischer wurde Tea… sie mied Yugi… sie mied uns alle… ich weiß nicht warum, aber Tea ist halt manchmal so wie sie ist… ich bin viel jünger als sie… von daher sagt sie mir ja auch nicht alles… Wir anderen hatten uns alle daraus gehalten, da uns allen schnell klar wurde, das Yugi sich wirklich hoffnungslos verliebt hatte… deshalb sprach keiner darüber“, erzählt sie mir weiter. „Und was ist mit deinem Bruder… hatte er noch mit Yugi gesprochen?“ „Ja sicher… er hatte Yugi immer noch angetrieben, ihm war das wichtig, das Yugi über seinen Schatten springt… aber auf der anderen Seite, hatte Joey mir auch immer versucht Yugi näher zu bringen… alles komisch“ Ich atme tief durch. Joey wollte also, das Yugi Tea offenbart das er in sie verliebt sei… dennoch, will er lieber seine Schwester an seiner Seite sehen. Wusste er, dass Tea nein sagen würde… vielleicht… und ihm dann Serenety näher bringen… wenn ja, war er ein guter Freund. Yugi muss man anspornen, ihn treiben, ihn Mut finden lassen. Auch wenn man fällt. „Ich würde gerne mal mit Yugi sprechen“, lächelt sie mich an. „Aber nicht um in näher zu kommen?“, frage ich empört nach. „Nein… ach du eifersüchtiges Stück… ich will die Wahrheit wissen… und ihm das Geld zurückgeben“, sagt sie dann und lächelt. Ich nicke und lächle einfach zurück. Am späten Abend komme ich nach Hause, fast zeitgleich mit meinem Vater, der wieder an mir rum nörgelt. Ich dreh genervt die Augen. Ich habe jetzt keine Lust über meine Zukunft zu sprechen. Meine Rettung, klein Yu, der sich irgendwie einen narren an unserem Küchentresen gefressen hat und dort mit seinen Laptop arbeitet. Mein Vater scheint das gerade nämlich mehr zu interessieren als mich. „Hallo Yugi… Kaffee?“, begrüßt mein Vater ihn und gießt sich auch schon gleich den ersten ein. „Hallo… und ja“, sagt dann Yugi, der dann auch mal endlich aufsieht. Verdammt, mit der Brille sieht der immer so alt aus… so erwachsen. „Oh Hallo“, begrüßt mich dann auch Yugi, der mich auch mal bemerkt hat. Ich grinse einfach mürrisch zurück. „Du müsstest mich riechen… schon wenn ich die Tür aufmache!“ Mein Vater dreht genervt die Augen und Yugi kichert. „Wir beide Yugi und ich“, meint mein Vater, der diesen gerade mit einem Arm umschlingt und Yugi etwas merkwürdig gucken lässt. „Wir hatten heute einen anstrengen Tag, während du hier herum gammeln konntest… Nicht war Yugi“, sagt mein Vater und setzt sein – Sag einfach ja Blick- Auf. „Ähm ja…“, lächelt Yugi und ich merke das er kurz vor einem Lachkrampf hängt. „Und das heißt… Ruhe…. Hörst du das... Ruhe!“, meint er dann und lässt klein Yugi wieder los. Ich schüttle einfach nur den Kopf. Mann, der hat Probleme. Ich mag meinen Vater aber dennoch. Yugi hingegen vertieft wieder in seinem Laptop, wo erneut Unmengen an Zahlen stehen, dabei schlürft er aber seinen Kaffee. Ich setze mich neben ihn und beobachte einfach diese Bild. Die Brille steht ihm so verdammt gut, seufze ich innerlich. „Was tust du da überhaupt, Yugi?“, unterbricht mein Vater aber komischerweise die Ruhe. „Ich… ähm… ich verrechne Umsätze, und versuche aus den Prozenten, Geld heraus zu gewinnen, ohne das Seto Verluste daraus macht“, beginnt er. „Ah ha… also für Kaiba“, meint mein Vater etwas abwertend. „Und wofür?“, fragt er noch nach. „All das Geld was ich hier heraus bringen kann, geht immer für Spenden drauf“, sagt Yugi, schaut dennoch immer auf denen Bildschirm. „Kaiba spendet?“, fragt mein Vater total überrascht, worauf Yugi nur kichert. „Wie der Vater, so der Sohn“, sagt er. Stimmt, genau dasselbe sagte ich auch… ich war total überrascht darüber. „Wie meinst du das?“ „Na, Atemu sagte das auch, als er erfuhr das Seto spendet.“ „Ja, kann man ja auch kaum glauben, so kalt wie der immer ist… heute erst… schrecklich… man hatte der eine Laune, da läuft es einem kalt den Rücken runter.“ „Ach was, so schlimm ist er gar nicht… ich finde ihn sogar sehr nett.“ „Na wenn du das sagst.“ Ich höre einfach nur zu, doch dann… Ich denke nach, drifte vollkommen in meine Gedankenwelt ab. Was war damals passiert, bei Kaiba. Warum verstehen die zwei sich so gut? Keiner kommt mit einem Kaiba zu Recht… nur Yugi. Ist er wirklich immer so, wie es die Medien sagen, wie es mein Vater erzähl… wie ich denke? Aus Yugis Welt sieht immer alles so anders aus. Wie sieht Yugi Seto Kaiba… was sieht er in ihm, was ich nicht sehe? Er hatte mich wegen seiner Nase nicht angezeigt… nichts. Eigentlich war das doch nett. Er hatte mir sogar Kaffee gemacht, das war auch nett und er spendet… das ist sogar sehr nett. Wollte er mir mit Yugi helfen…? Als er sagte, ich solle Yugi nicht unterschätzen? Ach Gott… ich werfe gerade mein gesamtes Weltbild von Seto Kaiba auf den Boden. Ich werde nun von vorne beginnen. So, wie Yugi es sieht. Also… auch wenn er so kalt ist… ist er dennoch nett. Punkt eins. Weiter komme ich aber nicht. Und dass ich den Kerl abgrundtief hasse, versuche ich gerade einfach zu ignorieren. Mein Vater, der gerade auf meine Schulter klopf holt mich aus meinen Gedanken, denn er bittet uns zum Essen. Am nächsten Tag, versuche ich, wie schon seit Wochen auch, ein passendes Weihnachtsgeschenk für Yugi zu finden. Die Uhr tickt und Weihnachten steht schon vor der Tür. Ich weiß aber einfach nicht was. Ich möchte ihm etwas besondere schenken, irgendwas, was ihn erfreut, etwas, was von Herzen kommt, etwas Tolles halt. Ich weiß nicht, wie lange ich hier schon rum renne. Selbst Baku hat sich schon verdrückt, den ich seit Wochen damit nerve. Ich habe alle seine Freunde gefragt, aber niemand konnte mir so wirklich helfen. Ein Lichtblick, denn ich sehe, was ich nun wirklich freudiger Weise feststelle, einen Seto Kaiba in einem Geschäft, der sich gerade etwas einpacken lässt. Ich gehe zu ihm rüber. Ich möchte einfach, ja was möchte ich, nein ich muss mit ihm klar kommen… allein wegen Yugi schon. „Und altes Haus“, begrüße ich ihn lachend, und voller Scham über mich selbst, schlage ich ihm dabei auf die Schulter. Er dreht sich zu mir um. Kalt sieht er mich an. „Was willst du?“, kalt wie immer, aber nun auch etwas mürrisch. Versuche das Positive zu finden… versuche es, rede ich mir gedanklich hundert mal zu. „Was tust du hier?“ „Kaufen“ Geschenk für Mokuba?“ „…“ „Schenkst du Yugi auch was?“ „…“ Ich seufze regelrecht auf. Da gibt es nichts positives, gar nichts. „Ok… ich komme auf den Punkt… ich habe keine Ahnung was ich Yugi zu Weihnachten schenken soll und ich dachte, du könntest mir helfen“, frage ich ihn und sehe in seine so kalten Augen. Immer positiv denken! Er nickt dann und lässt sich nach dem Bezahlen eine Tüte geben, in welcher sich ein Geschenk befindet. Heißt das jetzt ja… hilft er mir? „Komm“, sagt er dann und schreitet voran. Ich dreh die Augen, man ey, noch emotionsloser geht es ja nicht… bleib positiv! Immer gut denken, so wie Yugi! Aber hey, er hilft mir… das ist doch positiv. Schweigend gehe ich ihm hinter her, hinter diesem großen Mann, mit den blauen Augen und braunen Haaren. In einem langen Wintermantel, der ihn gut warm hält. Geschmack hat er ja, das muss man ihm lassen. Vor einem Buchladen bleibt er dann stehen. „Nee… ein Buch doch nicht“, meine ich genervt. Doch Seto geht einfach rein, ohne nach mir zu sehen. Ich laufe ihm nach. Ich weiß nicht was das soll, aber ich möchte etwas Besonderes und kein blödes Buch kaufen. „Hier“, sagt er dann und hält mir ein Buch unter die Nase. Ich betrachte es und muss feststellen, dass es gar kein Buch, sondern ein Tagebuch ist. „Wie kommst du auf so was?“, frage ich skeptisch nach. Yugi schreibt Tagebuch, aber erstens, woher weiß er das und zweitens, warum sollte ich ihm ein neues kaufen und schenken, wenn er eh nur scheiße da rein schreibt. „Ich kenne Yugis Tagebücher … es ist Zeit ein neues zu beginnen“, sagt er und verschwindet dann. Erstaunt sehe ich ihm nach. Er hat vollkommen Recht, denn ich habe ihn gut verstanden. Aber dass er die, oder das Tagebuch Yugis kennt, überrascht mich total… ob er heimlich? Ich weiß es nicht, aber ich kaufe es ihm, ja zu Weihnachten. Ein neues Tagebuch, für einen neuen Beginn. In diesem Tagebuch sollten keine absurden Wörter mehr stehen. Es ist Zeit ein neues zu beginnen… Seto hat Recht. Ich renne aber noch schnell raus. „Kaiba“, rufe ich und dieser bleibt auch stehen, dreht sich aber nicht zu mir um. „Danke“, sage ich ihm, dann geht er weiter. Hmm… ich weiß nicht, aber schlau werde ich nicht aus ihm. Dieses gekauft, setzte ich mich in der Bücherei auf ein Sofa und schreibe nach endlosen Stunden des Nachdenkens etwas auf die erste Seite. Dann wird es wunderschön verpackt und ab nach Hause… wo wiedermal kein Yugi ist. Am letzten Tag vor Weihnachten, wollte er in die Kirche und auf den Friedhof, aber alleine, sagte meine Mutter. Und da wieder, meine Mutter sieht mich immer so leicht bedrückt an, seit dem sie mich und Yugi an der Tür belauscht hat. Und wieder weiche ich ihr aus. Am Abend und das nicht zu früh, kommt Yugi nach Hause. Er hat keinen Hunger, ist vollkommen traurig und in Gedanken versunken. Von daher geht er einfach schlafen, ohne das ich was tun kann… er blockt heute einfach ab. Ich lasse ihn, weil meine Mutter meinte, dass ich es sollte, denn es wäre bestimmt nicht einfach. Und sie hatte Recht, dann am morgen scheint Yugi zwar immer noch nachdenklich zu sein, aber nicht mehr so traurig wie gestern. Am Mittag werden wir alle von meiner Mutter aus dem Haus geworfen, da wir sie Nerven würden. „Na dann… auf was haben denn meine Kleinen Lust?“, fragt uns mein Vater vor der Haustür. „Ich weiß nicht… Yugi entscheide du.“ „Ich… warum ich…“, mault er los. „Und warum ich“, schnauze ich zurück. „Ok…ok.. dann fahr ich halt alleine und gebe nichts aus“, meint mein Vater und steigt ins Auto. Yugi und ich sehen uns einfach an… uns scheint gerade das gleiche durch den Kopf zu gehen, denn schon hechten wir beide gleichzeitig los und hüpfen ins Auto. „Sie geben einen Aus“, fragt Yugi und grinst frech. Mein Vater sieht in den Rückspiegel und grinst. Dann fährt er los und schon machen wir einen gemütlichen Männertag… nur wir drei. Und Yugi scheint heute so was von glücklich. Er lächelt, strahlt so richtig vor sich her, gerade dann, wenn mein Vater ihm etwas erklärt, oder er ihn umsorgt, ihn tätschelt ihn neckt. Wenn er ihm etwas zeigt, wenn er ein Vater ist… für Yugi. Wir stehen an einer Brücke, sehen uns die Aussicht an und genießen die frische Luft. Es ist schön hier, einfach schön. Ich lege von hinten meiner Arme um Yugi, meinen Kopf legt sich auf seiner Schulter ab. Yugi lächelt, seine Hände, halten meinen Arm fest und er lässt sich von mir einfach so umarmen, als würde nichts über uns stehen. Mein Vater, so glaube ich, schaut gerade mit Absicht, nicht zu uns herüber… es ist ihm dann doch manchmal unangenehm, wie ich denke, wenn sein Sohn einen anderen Mann im Arm hält. Dennoch, jetzt gerade wünschte ich mir einfach nur, dass er nicht hier wäre. Wir stehen da, genießen die Aussicht, auf die Stadt, die bunten kleinen Lichter und sind still. Wieder richte ich Yugi, fühle seinen kräftigen Herzschlag und sehe seinen Atem, wegen der Kälte. Sein zufriedenes, warmes lächeln. Ich würde ihn gerne immer so sehen. „Mein Familie… ist auch deine Familie…“, flüstere ich ihm zu. Es war mir wichtig das zu sagen, denn ich denke dies schon die ganze Zeit. Er gehört einfach dazu. Ich liebe ihn. Meine Mutter hat sich einen Narren an ihm gefressen und mein Vater… ja mein Vater mag ihn auch. Yugi dreht sich in meiner Umarmung zu mir um. Seine Augen schimmern vor Glück, dennoch schaut er so überrascht. Dann lächelt er aber und wie er lächelt, er lächelt so wunderschön, das ich einfach zurück lächeln muss und dann tut Yugi etwas, etwas so wundervolles, das ich so was von nervös werde. Meine Knie werden weich, kaum merklich zittern sie. Mein Herz rast, so schnell wie es noch nie geschlagen hat. Er beschaut sich meine Lippen. Ich höre nichts mehr, sehe nichts mehr, außer diese wunderschönen zarten roten Lippen, die mir gerade langsam, und so was von schüchtern entgegen kommen. Meine Hand wandert zu seinem Hals, einfach so ohne dass ich wirklich darüber nachdenke. Ich drücke ihn zu mir. Mein Kopf neigt sich, meine Augen schließen sich langsam und sacht. Mein Herzschlag pumpt durch meinen Körper, lässt mich erzittern, wie nichts anderes. Sein Atem, der meine Lippen gerade trifft, so wundervoll heiß. Wie mir selbst ist. Wir kommen uns so was von langsam näher, fast wie in Zeitlupentempo. Alles in mir erliegt sich diesen Lippen, will zu ihnen, will sie berühren… will meine Sucht nach ihnen stillen. Ich fühle kurz den ersten Ansatz seiner Lippen, auf meinen und damit schließe ich komplett meine Augen. Lasse mich führen, von den Gefühlen, mich anziehen, von diesen Lippen. Ich will sie mir gerade ergreifen, doch ein „Jungs… kommt“, und das Wegdrücken Yugis hindert mich daran. Meine Augen öffnen sich rasch. Ich sehe Yugi, wie er da mit roten Wangen steht und sich den Kopf reibt. „… wir… wir kommen“, dann läuft er zu meinem Vater. Ich selbst, bewege mich nicht von Fleck. Ich bin… ich… Ich könnte heulen. Meine ganzen Gefühle… alles was ich eben gespürt habe, weg… nichts ist da, außer das meine Knie zittern und wie sie zittern. „Atemu, bist du festgewachsen“, höre ich meinen Vater rufen, dennoch ich drehe mich nicht um. Atme einmal tief durch, versuche den Drang meinen Vater gerade zu erhängen, zu unterdrücken… denn Yugi wollte mich Küssen, er wollte es, ich weiß es zu gut. Das war anders als sonst, ganz anders, vollkommen anders. Ich balle meine Faust, hebe sie in die Luft und drehe mich ärgerlich um. „Vater… Lauf… Lauf“, meine ich voller Zorn auf ihn. Dieser guckt mich aber nur voll blöd an doch als er merkt das ich schon auf ihn los laufe, haut er doch tatsächlich ab. Ich springe ihn an, werfe ihn zu Boden damit und nehme mir das bisschen Schnee in die Hand, was hier rum liegt und schmiere es ihm ins Gesicht. „Ich könnte dich“, meine ich ärgerlich auf ihn, muss dann aber doch lachen, denn mein Vater sieht grad einfach zu blöd aus. „Was… was habe ich denn Getan“, fragt er mich perplex, dennoch muss er auch lachen. Ich pietsche ihn in die Seite wo er nur „Aua“, brüllt und mich zurück kneift. „Du hättest noch viel mehr verdient“, nörgele ich ihn an und stehe dann aber wieder auf. Mein Vater tut es mir gleich. „Er wollte mich grad küssen“, schmolle ich und sehe zu Yugi. „Oh… entschuldige“, sag mein Vater, der uns ja Beschissenerweise gestört hat. Dennoch merke ich dass er es ernst meint. Yugi hingegen steht am Auto und lächelt über uns. Trotzdessen sind seine Wangen immer noch tief rot, was ihn zu niedlich aussehen lässt. Ihm war das mehr als peinlich, dafür kenne ich ihn zu gut. Zuhause angekommen, geh ich mit Yugi gleich auf mein Zimmer, und das nicht aus dem Grund, um uns umzuziehen, nein. Ich sehe den seit eben leicht verschüchternden Yugi an. Trete zu ihm, hebe sein Kinn, denn er schämt sich mich anzusehen. Seine so rosa Wangen, voll süß, sein Blick, noch süßer. „Darf… darf ich?“, frage ich unsicher nach und streichle mit meinem Finger kurz über seine Lippen. Ein kleines Nicken. Ein ja, was mich… Meine Zimmertür geht auf, meine Mutter kommt strahlend herein und Yugi wird knall rot im Gesicht. Ich sehe ihn einfach nur … ich weiß selbst nicht wie ich gucke, aber ich habe zwei dicke fette T ´s unter meinen Augen hängen. „So… es wird sich nicht gedrückt heute… alle beide runter, helfen“, strahlt meine Mutter und zieht Yugi, der mich immer noch ansieht, mit sich aus dem Zimmer. „Du musst mir mal in der Küche helfen… „, den Rest bekomme ich gar nicht mehr mit, denn die Zimmertür geht zu. Ich schmeiß mich mit einem Seufzer aufs Bett. Ich ziehe aus, auf der Stelle. Aber vielleicht später… ich meine das wird sein erster Kuss und der sollte er doch auch in Erinnerung behalten. Ich nicke mir zustimmend zu. „Yugi Muto… du bekommst ein Kuss der sich gewaschen hat“, meine ich laut und überzeugend zu mir selbst. Kaum habe ich das gesagt, laufe ich ins Wohnzimmer, suche alle Kerzen die ich auffinden kann, was mein Vater irgendwie kritisch beobachtet, den eigentlich hatte ich noch nie eine Kerze angerührt, nicht hier im Haus, oder sonst wo… na zum Geburtstag, aber sonst. Ich stelle sie alle auf, auf den Nachttisch, wo ich nur kann… die Tasche, in welcher sich Yugis Geschenke befinden, stelle ich gleich nach draußen… erst heute Nacht darf er dieses Zimmer wieder betreten… erst heute Nacht… wen wir alleine sind… bekommt er seinen Kuss… meinen Kuss. „Ich habe keine Zeit“, sage ich meiner Mutter, die mir gerade was aufdrücken wollte und hüpfe in unseren Garten. Mist, keine Blumen... na ja, schon aber keine Schönen. Ich laufe wieder durch die Küche, drücke schnell Yugi einen Kuss auf die Wange und bin wieder weg. Durchsuche das Haus. Ich brauch jetzt Blumen… irgendwo... „Was treibst du Atemu?“, fragt mich mein Vater. „Ich brauche Blumen… Rosenblätter... am besten Rot“, meine ich hektisch und laufe in das Schlafzimmer meiner Eltern. Finde aber nichts… nicht eine. „Ah verstehe“, grinst mein Vater, der gerade in mein Zimmer sieht. „Ja und... hilf mir mal“, maule ich ihn an. Mein Vater lacht auf. „Na denn, wenn es dir so wichtig ist“, sagt er dann und geht an einen Schrank. Nimmt einen großen, wirklich großen Blumenstrauß, mit vielen roten Rosen heraus. „War eigentlich immer eine Rose, für jedes Weihnachtsfest was ich mit deiner Mutter erlebt habe“, beginnt er. „Aber ich denke ich kann dir ein paar entbehren… deine Mutter hat sicher Verständnis.“ „Sicher hat sie das“, freue ich mich und halte die Hand auf. Dann bekomme ich mit Nachdruck ein Paar Rosen, denn so viel ich haben wollte, wollte er mir zuerst nicht geben. In meinem Zimmer angekommen, suche ich erstmal neue Bettwäsche, in einem puren weiß. Das Bett bezogen und selbst mein komplettes Zimmer aufgeräumt, trotz jeglicher Störung hier, bewerfe ich das Bett mit Rosenblätter… alles voll, selbst den Boden, einfach wie ich das will. Yugi hat Zimmerverbot, denn er wollte auch schon hier hoch, aber die Tür ist verschlossen und den Schlüssel habe ich. Zufrieden betrachte ich mir mein Werk… nach dem Essen, laufe ich hoch… zünde die Kerzen an… hol mir Yugi. Lege ihn ins Bett und „Küssen uns“, sage ich freudig und wer weiß… vielleicht noch mehr… Freudestrahlend gehe ich die Treppe hinunter. Meine Gedanken sind aber immer noch in meinem Zimmer, welche sich in einem kleine erotischen Spiel verstrickt haben. Alle warten schon auf mich, denn meine Eltern, wie auch Yugi sitzen am Tisch und sehen mich an. „Du Drückeberger“, mault meine Mutter gespielt. „Und… ich hatte was Wichtiges zu erledigen“, grinse ich sie an und schon wieder drücke ich Yugi einen Kuss auf die Wange, was ihn aber wieder rot werden lässt, dennoch lächelt er so süß. Ich setzte mich, lege meinen Ellbogen auf den Tisch und stütze meinen Kopf auf meiner Hand ab. Verträumt sehe ich Yugi an. Seine Gesicht, seine Augen, seine Lippen. Ach…. Könnte es nicht schon Nacht sein? „Guck nicht so“, meckert Yugi mich leicht an, denn ihn beschämt das. „Lass mich doch gucken wie ich will“, meine ich nur, und beschaue ihn weiter. Mein Vater lacht auf, aber ich sehe nicht hin, sondern beobachte, wie Yugi immer mehr an Farbe zunimmt. „Ich liebe dich“, hauche ich, da mir nichts anderes einfällt, wenn er so schaut, so rot um die Wangen ist… so süß. Meine Mutter aber hustet los und tuschelt. „Das… habe ich mich grad verhört?“, fragt sie und Yugi schaut mich noch perplexer an, als vorher. „Nö hast du nicht“, antworte ich einfach meiner Mutter und sehe aber nur Yugi an. „Ähm… das… das Essen“, versucht mein Kleiner abzulenken. Ich steh kurz auf, da ich eh noch was in der Küche vergessen habe. Beuge mich schnell über Yugis Schulter und flüstere ihm mit leicht rissiger Stimme etwas in Ohr: „Ja essen.. heute Nacht… esse ich deine Lippen“ und schon hat er wieder einen Kuss auf der Wange. Dann bin ich wieder weg, nehme mir meine Cola aus dem Kühlschrank und setzte mich lächelnd an den Tisch. Meine Eltern gucken mich irgendwie komisch an und Yugi… ja der schämt sich einfach nur. Wir essen, wir lachen, wir unterhalten uns, wir haben Spaß, den ganzen Abend. Es ist, als würde uns nichts bekümmern, nichts über uns stehen. Es ist in meinen Augen wunderschön. Wir setzen uns zum Weihnachtsbaum und packen nun unsere Geschenk von meinen Eltern aus. Wir freuen uns, egal was es ist, aber noch mehr freue ich mich auf Yugis Geschenk, was ich ihm gerade versuche aus der Hand zu reißen. „Na… war der denn auch lieb genug“, fragt Yugi meine Mutter lachend. Bittend sehe ich sie an. „Nein… war er nicht“, kichert die auch schon. „Fall mir doch nicht in den Rücken“, maule ich los und ergreife mir danach, doch mein Geschenk. Es ist eine kleine Schachtel, welche ich behutsam und voller Neugier öffne. Eine Silberne Kette, mit einem kleinen Engelsanhänger kommt mir entgegen, etwas Ähnliches wollte ich ihm auch schenken, aber ich war mir wegen seines Lederwahns nicht so sicher, von daher. Yugi nimmt mir diese aus der Hand und legt sie mir dann an. Ich beschaue mir dabei den kleinen Anhänger, wo sogar etwas auf der Rückseite steht. „Dein Schutz, dein Haus“ „Danke, sie ist sehr schön“, sage ich ihm, Yugi flüstert mir dann aber etwas zu. „Sie soll dich schützen, das ist ein Engel Gottes… und Engel passen doch auf uns auf“, sagt er dann und lächelt mich lieb an. Eigentlich bist du mein Engel… denke ich mir noch, ehe ich ihm sein Geschenk gebe. Er öffnet es und schaut es total überrascht an. „Atemu… ich verstehe nicht“, beginnt er leise und sieht mich etwas fragend an. „Lies…“, sage ich ihm aufmunternd zu. Yugi öffnet das Tagebuch und liest sich die Wörter, die ich geschrieben habe durch. Mein Liebster Yugi…. Es ist Zeit für Veränderungen in deinem Leben, es wird Zeit, neue Zeilen zu schreiben, Zeilen, in denen kein Hass, keine Angst, keine Trauer steht… es wird Zeit ein neues Tagebuch zu schreiben. Ich wünschte mir, du würdest dein altes Buch fortwerfen, es verbrennen. Es vergessen. Ich wünsche mir, das du dieses Buch voll schreibst, mit neuen Erlebnissen, mit schönen Dingen… vielleicht auch, von einem ersten Kuss… Ein Kuss den ich dir stehlen möchte… vielleicht schenkst du mir ja auch, das was ich mir zu Weihnachten gewünscht habe und schreibst es hier, auf diesen Papieren nieder… Yugi scheint fertig mit lesen. Denn seine Augen bewegen sich nicht mehr, aber dennoch hält er das Buch in seinen Händen, starrt regelrecht auf diese Seite. Ob er erstaunt ist? Ich weiß es nicht, aber Yugi steht auf. Er Macht das Buch zu, mit einem festen Schlag. „Ich…“, beginnt er dann. Ich lächle einfach zu ihm hoch. Es scheint ein gutes Geschenk zu sein, so sprachlos wie er ist. „Ich kann…kann“, heftig schluchzt er auf, seine Hände zerdrücken fasst dieses kleine Buch. Sofort steh ich auf, will zu ihm, aber Yugi tritt einige Schritte zurück. „Ich Yugi?“ Ich versteh gerade gar nichts mehr. „Ich… kann... kann es“, seine Stimme zittert, dann blickt er mich an, seine Augen, wieder voller Tränen. „Yugi, was … was hast du?“ „ICH KANN DIR NICHT GEBEN, WAS DU DIR WÜNSCHST“, schreit er mich an. Tränen fallen abermals, wie so oft in diesem kalten Monat über seine Wangen. Ich selbst, total verletzt über diese Aussage. Ich weiß nicht was ich sagen soll… er wollte mich doch küssen… was habe ich falsch gemacht? „Yugi… ich… „, ringend um meine Worte. Mein Vater der nun hinter mir steht und meine Faust, die sich zusammen ballt in seine Hand nimmt, gibt mir halt. „Yugi… was hast du?“, fragt mein Vater besorgt nach. „Ich… ich… ich muss hier raus“, sagt er und ehe er das letzte Wort auch noch ausspricht macht er Kehrt und läuft aus dem Wohnzimmer, sofort will ich ihm nach, doch mein Vater hält mich auf, schüttelt mit den Kopf. „Lass ihn… ich denke… das war einfach zu viel für ihn.“ „Was meinst du?“, meine ich panisch, denn ich will nur noch zu Yugi. „Er hat niemanden, keinen, keine Familie und heute… es war zu viel“, sagt er, doch mich stimmt das gar nicht zufrieden, denn Yugi wollte sich schon einmal umbringen, und das ist nun mal das Erste was ich denke, wenn ich an Yugi denke, wenn er traurig und vollkommen allein da draußen herumläuft. „Dein Vater hat recht“, stimmt meine Mutter ihm zu, doch ich schüttle nur den Kopf und will ihm nachlaufen, doch mein Vater hält mich mit aller Gewallt fest. „Bitte.. ich kann ihn jetzt nicht alleine lassen“, sage ich panisch und versuche mich loszureißen. „Bitte… bitte verdammt.. LASS MICH LOS“, schreie ich ihn an. „Du musst ihm Zeit geben“, sagt er dann leise, doch mich stimmt das alles nicht ruhig, nein, ich habe panische Angst das Yugi sich was antut. „Lass mich los.. ich .. ich… ich habe Angst“, wimmere ich schon fast, wegen der Verzweiflung einfach nicht gegen meinen Vater anzukommen. „Wovor?“, fragt meine Mutter drauf los, ich sehe sie bittend an, doch mein Vater hält mich einfach nur so fest, dass es mir schon fast weh tut. „Ich.. bitte Vater“, versuche ich es noch und merke wie mir Tränen in die Augen steigen. Ich will zu Yugi. Doch dieser schüttelt wieder nur mit dem Kopf. „Nein…. Er braucht Zeit Atemu, du wirst das schon irgendwann verstehen.“ Ich bin so sauer. „Verstehen… ihr versteht nichts… er wollte sich umbringen und jetzt lass mich los“, schreie ich meinen Vater an, der mich aber dann auch los lässt. Überrascht sieht er mich an, ich wende mich laufend der Tür zu … Raus hier, Yugi hinter her. Ich muss ihn finden, jetzt. Meine Schuhe schnell angezogen, laufe ich zur Tür raus, sprinte in die Richtung seines Hauses. Ich laufe wie der Wind, eile und habe Erfolg… denn ich sehe ihn auch schon. „Warum… warum hast du dann heute Mittag“, schreie ich ihm schon zu. Meine Frage die mir auf der Zunge liegt. Er kann mir meinen Wunsch nicht erfüllen, aber heute Mittag, da sah das doch alles anders aus. Yugi scheint aber panisch von mir davon rennen zu wollen, denn schon flitzt er mir davon. „Ich… bitte Atemu… ich will nicht“, höre ich ihn schreien, doch mir reicht das alles nicht,. Mein Füße drücken sich am Bürgersteig ab, ersuchen sich jegliche Geschwindigkeit sie ich bekommen kann. Dann packe ich hin mit einem Sprung, wir landen unsanft zu Boden. Aber dennoch, ich habe ihn. Schwer atmend und stockend, frage ich ihn wieder: „Du… du läufst davon… immer läufst du davon… warum kannst du denn nicht, heute Mittag… da konntest du doch“, schreie ich ihn gedämpft an. Yugi öffnet seine Augen, Tränen, welche sich darin befinden, aber wieder nicht hinaus wollen. „Ich… ich… wollte dir ja den Wunsch… erfüllen… aber… aber“ Er dreht seinen Kopf zur Seite, kneift seine Augen zusammen. „Aber ich kann nicht“, wimmert er hilflos unter mir. Ich lasse ihn Los, alles in mir erliegt. „Yugi… du.. du wolltest…“ „Ich wollte dich glücklich machen“, schreit er mich an, dann schlägt er die Hände vor sein Gesicht und weint. „Yugi“, sage ich überrascht, aber auch erschrocken. „Du hast das alles nur gespielt…“ „Aber… ich bin nicht glücklich, wenn du es nicht auch von ganzen Herzen willst“, antworte ich ihm leise. Meine Stimme traurig. Er hätte das alles nur für mich getan, damit ich glücklich bin, aber was ist mit ihm? Er wollte es nicht, hat mich den ganzen Tag belogen, geschauspielert. Du warst gar nicht glücklich. „Du hättest mich einfach so geküsst…. Nur damit ich glücklich bin?“, frage ich ihn, und versuche meine Wut auf ihn zu unterdrücken, den ich bin rasend, bin gerade voller Hass, der aus meinen Herzen bricht. Er wollte es doch versuchen und stattdessen, macht er so was. Yugi nickt mir zu. „Ich ich… wie kannst du nur“, schreie ich ihn an, wobei er sofort zusammen zuckt. „Du wolltet mir einen Kuss schenken, obwohl … obwohl du es gar nicht wolltest“, fauche ich ihn an. Ich bin so sauer, bin wütend. Wie kann er nur. „Du… du hast es dir doch gewünscht“, schluchzt er auf, doch ich schüttle nur den Kopf. „Hau ab… Hau einfach ab“, schreie ich ihn an „Verschwinde aus meinem Leben… immer… ich laufe dir hinter her… und was ist… Du läufst vor allem und jedem davon…“, Brülle ich ihm zu. „Ich kann tun was ich will… es du … bist hoffnungslos… warum tu ich mir das eigentlich alles an“, sage ich laut und bitter. „Ich wünschte ich wäre dir nie begegnet“, schrei ich ihn an, Tränen schießen mir nur so aus den Augen und ich halte ihn krampfhaft am Kragen seines Hemdes fest. „Weißt du überhaupt wie weh das tut?“, meine ich wütend auf ihn. „Hier drin?“, murre ich ihn an und deute kurz aber schnell auf meine Brust. Sein Blick, seine Tränen, es ist mir egal. Ich bin verletzt. „Ich.. ich hatte mich so gefreut… dich zu küssen“, brülle ich ihm zu. „Und dann… dann sagst du mir jetzt das du das nur getan hättest um mir einen Wunsch zu erfüllen“, schrei ich weiter und weine weiter. „Wie kannst du nur“, sage ich herablassend und lasse seine Kragen wieder los, stelle mich wieder auf. Drehe ihm den Rücken zu. „Ich dachte… dachte wenn ich dir das gebe, was du dir wünscht… das du dann wieder…“, beginnt er aber ich unterbreche ihn. „Was wäre nach dem Abend passiert?“, frage ich schroff nach. „Ich… ich… das kann ich dir nicht sagen… aber ich wollte dir nur das geben, was du dir so gewünscht hast…. Für eine Nacht“, weint er und Läuft von mir davon. Überrascht drehe ich mich um. „Yugi… bitte… es tut mir leid“, rufe ich ihm noch zu, aber zu spät, denn schon ist er an einem Taxistand in ein Taxi eingestiegen. „Verdammt“, sage ich wütend. „Bitte tu dir nicht weh“, flüstere ich noch und sehe wie das Taxi davon fährt. Für eine Nacht… Hallt es mir immer wieder durch den Kopf. Für eine Nacht. Du wolltest mir alles geben, alles was ich mir gewünscht habe… für nur eine Nacht. Ich weine frustriert in mich hinein… sicher… ich hätte das niemals abgeschlagen, aber… für nur eine Nacht und nicht so. Warum nur? Ein Wagen, der neben mir hält, Lässt mich wieder vom Boden aufsehen. „Steig ein“, höre ich die Stimme meines Vaters. Ich nicke und setzte mich ins Auto. Und dann passiert etwas, was ich noch nie in meinem Leben getan habe. Ich weine, nicht das ich weine, aber ich weine in den Armen meines Vaters. Erzähle ihm alles, unter Tränen, sage ich ihm das, was passiert ist, das wovor ich Angst habe. Nun sitze ich wieder zu Hause, mit einer Tasse Tee in meiner Hand und warte darauf, dass mein Vater wieder zurück kommt, denn der sucht Yugi. Bei sich zu Hause, auf dem Friedhof, überall, was ich ihm gesagt habe, wo er sein könnte. Ich habe alle Freunde von ihm angerufen, alle bis auf Seto, da ich den nicht erreicht habe. Dennoch, keiner weiß was, aber jeder möchte sich melden, wenn. Meine Mutter streichelt mich die ganze Zeit im Nacken, sie will mich beruhigen, will mir zeigen, dass sie da ist und es hilft ein klein wenig. Ich betrachte den Anhänger, den er mir geschenkt hatte. „Darf ich?“, fragt meine Mutter und lächelt mich lieb an, ich nicke einfach nur und schon hat sie den Anhänger auch in ihrer Hand. „Warum wollte er, dass du beschützt wirst?“, fragt sie mich drauf los. „Weil…“, ich stoppe total in meinem angefangen Satz. Eine Nacht… die du mir schenken wolltest und dann… dann wolltest du zu Gott. „… er nicht mehr auf mich aufpassen kann“, antworte ich ihr und kapiere gerade was Yugi mir eigentlich die ganze Zeit sagen wollte. Ein Tag glücklich, für mich, eine Nacht... nur wir beide… und dann. „Mama“, wimmere ich leise und drücke mich an sie. Ich hab Angst, große Angst. Mein Vater kommt spät nach Hause und schüttelt nur mit dem Kopf. Was ich aber total panisch aufnehme. „Ich denke nicht, dass er sich was antut… Er ist bestimmt am Nachdenken, Atemu… glaube mir“, sagt er und setzt sich zu mir in mein Zimmer, auf die Fensterbank auf welcher ich sitze. Ich nicke leicht… denn das ist das Einzige was ich tun kann… dennoch habe ich Angst. „Vielleicht hören wir morgen mehr…ok“, sagt er sanft und drückt mich einmal. Schwach lächle ich und mein Vater Lässt mich wieder alleine. Wieder wähle ich die Nummer von Kaiba, aber keiner der dran geht. Ich seufze auf, beschaue mir mein Zimmer, was ich so schön hergerichtet habe. Wir hätten uns geküsst… du hättest mir alles in dieser heutigen Nacht gegeben, oder? Ich spiel mit einem Rosenblatt umher, betrachte es im Mondlicht. Irgendwann, schlafe ich ein, einfach so, auf meiner Fensterbank. Am Morgen stehe ich auch von dieser auf und wähle wieder sofort, als hätte ich an gar nichts anders gedacht, die Nummer Yugis, die Nummer Kaibas… alle.. aber wieder nichts. Am Mittag klingelt es, aber kein Yugi, aber für mich überraschender Weise, Ryou, Serenity, Tea, Honda und Duke, welche sich gerade alle bei uns im Flur sammeln. „Wir wollen Yugi suchen“, sagt Bakura, der als letzter herein kommt. Ich nicke ihnen zu, gehe hinunter. „Bevor wir hier irgendwo rumrennen, denke ich mal ist es an der Zeit… Ehrlich zu sein“, beginne ich und setzte mich auf die Treppe. „So viel Lügen kann ich einfach nicht mehr ertragen und selbst wenn ich Yugi finde… was dann? Ich möchte jetzt die Wahrheit erfahren, von euch allen. Wieder schweigen alle, doch Ryou setzt sich neben mich. Ich kenne zwar schon seine Geschichte, aber mir möchte er das nicht erzählen, sondern den Anderen… vielleicht möchte er den Anfang machen. Er macht es, stelle ich fest. „Ich…“, beginnt er. „Als ich neu hier war… war ich immer so eifersüchtig auf Yugi, dass er so glücklich war…. Ich hasste es und darum, habe ich ihn geschlagen… ich wollte ihm diese Lächeln aus dem Gesicht schlagen“, erzählt er und hört dann aber auf. Den Rest behält er einfach für sich, was ich aber auch gut nachvollziehen kann. „Und es… Tat mir schrecklich Leid… später… nach dem ich Yugi kennen lernen durfte“ Dann sieht er wieder hoch. Ich lächle Ryou einmal dankend an und dann ergreift Duke das Wort. „Ich… damals, als ich Yugi kenne lernte, war er …. Für mich für so ein kleines Spielzeug… Ich hatte oft bei Spielen, gerade auf der Schule geschummelt… Habe andern Leute somit das Geld aus der Tasche gezogen“, seufzt er tief. „Yugi wusste das und bat mich damit aufzuhören… aber ich habe ihn ab dem Tag immer erpresst… ihn geärgert… in noch kleiner gemacht… bis an dem Tag… als er mich zu einem Spiel aufforderte und gewann…. Dann lernte ich ihn richtig kennen“, erzählt er uns und sieht dann aber auch den Boden an. „Als ich… und Joey“, beginnt Honda zu erzählen. „Wir waren damals in so einer Gang… es war ne scheiß Zeit und Joey, wie auch ich waren damals ätzend… klauten… hatten Spaß dabei… es war das was wir konnten, bis wir Yugis Foto gestohlen haben… wir haben Yugi oft was geklaut… er wehrte sich nie, aber an dem einem Tag, da… da Haben wir ihm sein Foto gestohlen, eins mit seinen Eltern drauf“, sagt er bedrückt. „Mir war das egal, es war ja nur ein Foto… aber Yugi wehrte sich… er wollte es zurück haben, hatte sogar geweint. Es sei das einzige Foto, was er noch von seinen Eltern besäße… Aber es war uns egal“, sagt er leise, wie auch beschämt. „Aber dann… es gab mit unserer Gang Probleme… Joey und ich wurden von unseren eigene Leuten brutal angegriffen und Yugi… ja Yugi hatte uns da raus geholt...“, sagt er, ich kann förmlich hören, wie er mit den Tränen Kämpf. Ryou steht auf und unterstützt ihn „und dann?“, fragt er leise nach. „Ich meine… wir haben ihm nie was Gutes getan… nichts… und der hilft uns einfach da raus… ich… ich schämte mich danach so dafür“, weint er leicht, versucht es dann aber wieder zu unterdrücken. „Joey… gab ihm am nächsten Tag das Bild zurück… wir endschuldigten uns bei ihm… für alles“, sagt er so leise, das es einem Flüstern gleicht. „Ich… er hatte uns einfach so geholfen… er hatte uns einfach so verziehen“, sagt er dann sehr traurig. Ich Atme tief durch, muss erst mal verarbeiten, was ich hier alles höre. Ich schließ kurz meine Augen und versuche, nicht wütend auf meiner neuen Freunde zu werden, denn das alles ist lange hier und Yugi, er hatte ihnen allen verziehen. Dann blicke ich zu Tea, die aber nicht sprechen möchte… ich sehe es ihr an den Augen an. „Tea bitte… egal was es war… sag es mir, damit ich besser mit Yugi umgehen kann, das ist vielleicht die letzte Chance, die ich habe“, flehe ich sie an. „Ich… ich möchte das nicht… nicht vor den anderen“, beginnt sie. Ich nicke ihr einfach nur zu, stehe auf und halte die Küchentür geöffnet. Zögernd kommt sie dann durch diese eingetreten. Sie hat Angst darüber zu sprechen, aber es ist mir nun zu wichtig. „Ich… ich… hatte nie was gegen Yugi… wir kannten uns schon seit dem Kindergarten… aber“, sagt sie dann und schaut auf den Boden. „weißt du, man wird älter, bekommt neue Freunde, interessiert sich für Jungs, für sein Aussehen. Ich wurde permanent danach gefragt, was ich mit Yugi mache, was ich mit dem Zwerg will… verstehest du?“ fragt sie mich. „Ja… etwas“, sage ich denn ich kann mir schon denken worauf sie hinaus möchte. „Yugi war mir irgendwann peinlich…. Er ist jünger als ich und kam auch nie so gut bei meinen Freunden an… er war so klein, so kindisch…. Jünger halt“, erzählt sie weiter. „und dann… dann hatte er sich auch noch in mich verliebt…. Er hatte sogar den Mut mir das zu sagen“, wimmert sie. „Ich.. war nicht überrascht, denn ich hatte das schon vorher bemerkt, aber es war mir alles egal… mein Image war mir wichtiger… alles war mir wichtiger…. Dann dann“, weint sie schon fast. „dann habe ich ihm die Wahrheit gesagt…. Was meine Freunde von ihm denken, wie er aussieht und das er erst mal ein Mann werden sollte, dann könnte er wieder zu mir kommen… und damit er auch richtig kapierte und weil er mir gerade zu der Zeit, Yugi so peinlich war… hatte ich ihm die Freundschaft gekündigt“, weint sie mir zu. Ich selbst tröste sie nun nicht. „Ich habe ihm jegliches Selbstwertgefühl an dem Abend genommen… dass habe ich und jetzt… jetzt hab ich.. mich auch noch in ihn verliebt… und jetzt .. jetzt“, weint sie weiter, doch ich beende ihren Satz. „jetzt sieht er nicht mehr so kindisch und schieße aus oder was?“, frage ich sie… lasse es aber sein, auch nur ein einziges Wort von ihr zu hören. „Und das nennt sich beste Freundin“, sage ich abwertend und verlasse die Küche. Ich atme einmal tief durch…. Oh mein Gott, das ist ein Haufen hier, dennoch, es sind Freunde und innerlich bin ich dankbar, das sie den Mut gefunden haben um dir das alles zu erzählen. Nun versteh ich, warum Yugi nichts von sich hält, dass er denkt, er wäre nicht hübsch… man könnte ihn nicht lieben. Niemand war nett zu ihm… er musste immer etwas tun, dann bekam er erst Freundschaft. „Danke“, sage ich ihnen allen, ich sage es auch Tea, auch wenn ich sie innerlich töten möchte… alle töten möchte. Aber am Nachmittag trotten wir alle erfolglos nach Hause, mit der Versprechung anzurufen. Ich aber gehe nicht nach Hause. Nachdenklich sitze ich auf einer Bank und überlege nun wirklich scharf nach, wo er sein könnte. Dass er sich was angetan haben könntet, versuche ich strickt zu ignorieren. „Wo bist du nur?“, frage ich und sehe auf. Ich lächle, denn als ich aufsehe, erblicke ich ein Werbeschild, über die Kaiba Corp. Ich erreiche ihn zwar nicht, aber dennoch, einen Besuch wäre es doch mal wert, oder! Kaibas Firma ist sogar offen, selbst an einem Feiertag. Aber dennoch sind hier sehr wenige Mitarbeiter. Glück für mich, denn ich komme ohne das mich jemand sieht, an der Rezeption vorbei und gehe in den Fahrstuhl, drücke den Obersten Knopf, wo der Chef sein Büro hat, steht zumindest da. Ich warte und warte und komme heil oben an. Die Tür geht auf und schon habe ich ein Problem. Entweder bin ich jetzt lieb und nett und frag mal die Tante da, ob ich zu ihm darf, riskiere aber damit Kaiba überhaupt nicht zu sehen oder- Ich sprinte los, Laufe an der Dame vorbei, wo sie mich noch von der Seite anbrüllt und schon reiße ich die Tür auf. „Kaiba… Yugi… wo“, Atme ich erst mal aus und schon folgt mir diese Tante. „Ich Herr Kaiba, es tut mir furchtbar leid…“, beginnt sie. „Raus hier“, sagt er nur, schaut aber nicht mich, sondern die Tante dabei an. Kaum ist die Tür geschlossen, sieht er mich an, aber dennoch kühl. „Was verschafft mir dein schamhaftes Benehmen“, fragt er mich. „Yugi ist seit gestern verschwunden“, beginne ich. „und… hast du ihn mit deiner Art davon gejagt oder was?“, meint er dann genervt. „Wenn du gekommen bist um mir das zu sagen, kannst du auch gleich wieder gehen“ „Ich… Kaiba, ich würde nicht kommen, wenn unwichtig wäre, er ist fort und keiner weiß wohin… Ich dachte, er wäre bei dir“, frage ich ihn dann mal, denn es könnte ja durch aus sein. „Ich denke Yugi ist alt genug um mal nicht bei dir zu sein!“, sagt er dann und sieht mich total skeptisch an. „Du weißt wo er ist… jetzt sag es“, fauche ich ihn an. Böse sieht er mich an, böse und kalt, wegen meines Fauchens. Ich schlucke… immer positiv denken, Atemu Atmen.. schön locker bleiben. „Kaiba…. Bitte“, beginne ich. „Auch du… auch du musst doch für irgendwas Verständnis haben… Yugi mag dich… ich weiß beim besten Willen nicht warum, aber er mag dich …. Und … und er sieht immer alles aus anderen Augen, Ich habe viel von ihm gelernt, das letzte halbe Jahr, auch oft, so zu sehen wie er es tut, also bitte… Lass mich mal einen verständnisvollen Kaiba sehen… bitte, wo ist Yugi?“, flehe ich schon fast. Na ja fast ist untertrieben, denn ich flehe wirklich. Er dreht mir den Rücken zu, schaut aus dem Fenster. „Yugi…. Sieht immer alles anders“, sagt er dann leise. Seine Stimme, auf einmal so vollkommen anders. „Liebst du ihn?“, fragt er mich dann, wie gewohnt kalt und leise. „Ja“, sage ich einfach nur, denn es ist so, kein Lüge, nur die Wahrheit. „Wirklich“, fragt er mich abermals und dreht sich dann zu mir um. Seine kalten Augen durchbohren mich fast. Mir läuft es eiskalt den Rücken hinunter. „Ja… ich liebe ihn… aber bitte, sag mir wo er ist, du weißt es bestimmt… selbst du musst doch auch lieben“, versuche ich es wieder. Er soll es mir doch einfach sagen. Wieder dreht er sich um. „Es ist verwunderlich, was Yugi aus dir gemacht hat“, sagt er dann, seine stimme klingt wieder so anders. Immer noch kühl, aber dennoch irgendwie sanft. „Ich… was meinst du?“, frage ich ihn verständnislos. „Yugi wollte doch keine Beziehung“, wechselt er da Thema und geht gar nicht auf meine Frage ein. Ich bin hoffnungslos. Ich möchte doch nur wissen, wo Yugi steckt. Ich habe Angst um ihn, habe Angst, dass er sich was antut… ich will zu ihm. „Verdammt Kaiba... jetzt sag mir endlich wo er-“, brülle ich ihn an, denn meine Geduld ist somit einfach am Ende. Dennoch, mein Satz wird von einem Lachen unterbrochen. „Naja…. Er hat dich nicht ganz verändert… aber ich war noch nicht fertig mit sprechen“, unterbricht er mich. Er dreht sich um, sieht mich an, ein kleines Grinsen huscht über seine Lippen. „Yugi wollte keine Beziehung… aber“, meint er dann und macht für mich eine furchtbare lange Pause, in dem er mich einfach nur angrinst. Ich könnte ihn erschlagen dafür. „… aber er braucht mal dringend eine… findest du nicht?“ Kräftig nicke ich ihm zu, dann nimmt er seinen Mantel und seinen Autoschlüssel und geht an mir vorbei. „Komm“, sagt er wieder mal gewohnt kalt, und ich folge ihm, den Fahrstuhl runter, in die Tiefgarage. Wir setzen uns in sein Auto, schnallen uns an. „Wo ist er denn?“, frage ich nach und bewunder dieses Auto… oh man, da könnte man glatt neidisch werden. „Keine Ahnung“, seufzt er und fährt los. „Bitte was?“, frage ich entsetzt nach, doch Kaiba spricht nicht mehr mit mir, sondern fährt wie ich nun feststelle, zu Yugi nach Hause. „Hier war ich schon hundert mal, hier ist der nicht“, sage ich genervt. „Woher willst du das wissen, hat der dir die Tür aufgemacht?“, fragt er arrogant und steht aus dem Wagen aus. Ich rolle genervt die Augen, sicher könnte er zu Hause sein und nicht aufmachen, aber das würde uns ja jetzt auch nichts weiter helfen. Ich steige aus, und grinse Kaiba an, denn der hat geklingelt und wartet seit dem, aber nichts. „Dein Grinsen wird dir noch vergehen“, sagt er mir und zückt seinen Schlüssel. Etwas mürrisch betrachte ich ihn und warte darauf, dass er aufsperrt, denn ich weiß ja, dass er einen Haustürschlüssel von Yugi hat. Ich habe keinen…. Leicht schmolle ich darüber, aber das Öffnen der Tür dauert sowas von lange, das ich doch mal zu ihm runter sehe. „Was machst du da?“, frag ich entsetzt, da er mit einen, es sieht aus wie ein Taschen Messer, aber dennoch hat es so kleine silberne Stangen. „Eine Tür aufbrechen… nennt sich Dietrich“, meint er einfach nur locker und ruckelt etwas an der Tür. Diese öffnet sich dann auch. Erstaunt sehe ich ihn an. „Woher kannst du das?“, frag eich perplex drauf los. Er hatte also nie einen Schlüssel gehabt. „Na, wachs‘ mal in einem Heim auf, da lernt man so Einiges“, sagt er mir und geht in Yugis Haus. Er kommt aus einem Heim? So langsam aber sicher fange ich an zu verstehen. Wenn ich richtig liege, er hatte keine Eltern… und Yugi auch nicht. Kommt ihr deshalb so gut miteinander aus? Weil ihr euch versteht? Ich weiß es nicht, aber ich schüttle den Gedanken wieder ab, denn er hat einen Bruder und Außerdem wurde er doch dann adoptiert…. Die Firma hatte er doch von seinem Vater übernommen, stand überall in den Zeitungen. Ich sehe mich in dem Haus um, alles scheint so wie beim letzten Mal, als ich hier war. Nichts hat sich verändert. Dann gehe ich die Treppe hoch, wo auch Kaiba ist. Der steht in Yugis Zimmer und sieht sich um. Dann nimmt er das Fotoalbum und setzt sich auf das Bett. Das Album, was ich damals in der Schublade gefunden habe. „Kaiba, wir haben keine Zeit für so was“, maule ich rum, den innerlich bin ich mehr als unruhig, was wenn er sich doch was antut. „Meine Güte du tust ja grad so als ginge es um Leben und Tod“, sagt er mir kühl. Dennoch ich sehe ihn ernst an, denn es geht hier vielleicht wirklich darum. Zum ersten Mal sehe ich Kaiba erschrocken, er scheint meinen Blick verstanden zu haben. „Nein“, sagt er strickt. „Das ist nicht wahr“, beginnt er und hetzt aus dem Haus. Ich laufe ihm sofort nach. „Weißt du wo er ist?“, frage ich, während ich einfach in das schon startende Auto springe. „Ich weiß es nicht… aber es gibt einen Ort“, sagt er dann und schon tritt er auf das Gaspedal. Braust durch die Straßen und mault mich an, warum ich ihm das nicht schon früher gesagt hätte. „Denkst du ich Posaune das hier laut rum“, schnappe ich. Ich rolle nur mit den Augen und halte nun einfach den Mund. Wir kommen, etwa außerhalb von der Stadt an einer kleinen Kapelle an. Seufzend stehe ich aus dem Wagen, die Luft da drinnen war mir nun doch etwas zu kalt. „Yugi ist sehr gläubig… halte dich zurück“, meint er und betritt leise die Kapelle. Ich folge ihm einfach mit gemischten Gefühlen, nur das Yugi sehr gläubig ist, ist mir dann aber auch neu. Wir Kommen in den Eingang und ich erkenne auf den ersten Blick, Yugi. Wie er kniend und mit gefalteten Händen vor einen kleinen Altar mit vielen kleinen Kerzenlichtern sitzt. Wages Licht schient durch die Fenster zu Yugi herunter. Diese Bild werde ich nie mehr aus meinem Gedächtnis bannen. Er sieht so zerbrechlich aus, so engelhaft, das ich auf einmal einen großen Respekt vor Yugi verspüre. Dennoch, er sitzt da und er lebt. Ich will auch schon meiner Freude freien lauf lassen, aber Kaiba hält mich mit seinem Arm zurück. Er schüttelt mit dem Kopf. „Warten“, sagt er gewohnt kühl, aber sehr leise. Dann geht er zu Yugi. „Seto?“, fragt Yugi gleich drauf los, ohne sich auch nur ein einziges Mal umzudrehen. Ich schlucke kräftig, denn seine so zarte Stimme, hallt mir wegen der Kappel immer wieder ins Ohr und beschenkt mich mit einer kalten Gänsehaut. Kaiba kommt bei ihm an und kniet sich neben ihn. Nach längerer Zeit der Stille beginnt er zu sprechen, dennoch ich versteh nichts, höre nur das Flüstergeräusch, welches durch diese kleine Kapelle hallt. Ich fühle mich unbehaglich, bei diesem spärlichen Licht, in dieser Kapelle und das Unwissen, was die beiden nun schon wieder sprechen. Es dauert lange, eine Ewigkeit in meinen Augen, ehe Kaiba wieder auf steht und mit leisen Schritten zu mir kommt. Fragend sehe ich ihn an. Doch er geht an mir vorbei. Ich drehe mich entsetzt um, weiß nicht was ich tun soll, dennoch, Kaiba bleibt stehen, und zeigt mir wie so oft seinen Rücken. „Wenn Yugi dir nun die Wahrheit sagt“, flüstert er so leise und erneut beschert mir dieses Flüstern eine Gänsehaut. „Dann sei dir sicher… ein Wort“, flüstert er, aber wütend und vor allem kalt. Ich schlucke wieder kräftig, bekomme es nun wirklich mit der angst zu tun. „… bringe ich dich mit meinen eigenen Händen um“, sagt er und mir läuft es eiskalt den Rücken herunter. Ich habe schon oft Morddrohungen erhalten, aber noch nie eine solche, denn diese nehme ich ernster auf, als alles andere in meinem Leben. Dann geht er. „Was… was soll ich tun…. Seto?“, frage ich bittend nach. Seinen Namen habe ich mit Absicht ausgesprochen, denn es ist seiner und ich bin ihm dankbar, dass er mich zu Yugi geführt hatte. Wieder bleibt er stehen. „Gefühlen…“, sagt er leise und schreitet vor. „… kann man nicht entkommen, kann man nicht entsagen… sie holen dich ein, du kannst nicht vor ihnen davon laufen…“, sagt er leise. Dennoch, er sieht mich nicht an. „Zeig es ihm…“, dann dreht er sich um. Er lächelt mich an. Nicht vor Freude, nein eher so, oder ich kann es einfach nicht als ein freudiges Lächeln entziffern. „Made by Yugi“, sagt er noch und tritt rückwärts aus der Kapelle hinaus. Verdutzt sehe ich die geschlossene Tür an. Hatte Yugi dir das mal gesagt? Und ich versteh ihn, was er mir sagen möchte und wie ich es verstehe. Doch ein laut durch die Kapelle hallendes Schluchzen lässt mich zu Yugi sehen. Wieder weint er. Nur warum, dass weiß ich nicht, aber ich bin hier um die Wahrheit zu erfahren, um seine Seele zu ergründen und sie zu reinigen. Und, es ihm zu Zeigen, so wie Kaiba es mir sagte. -- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)