Das Flapteryxkind von Jaberwocky (Aus den Augen eines Flapteryx) ================================================================================ Kapitel 4: Thermoregulation – Der Fellwechsel - ----------------------------------------------- Das regelmäßige Wechseln des Federkleides von Urzeitvögeln ist während des Sommers vollkommend normal. Gemeinsam mit Ianus machte sich Alex, gemächlich, auf den Rückweg nach Hause. „Ianus, dass war wirklich sehr fies von dir gewesen, ich wäre vor Sorge fast umgekommen…“, seufzte Alex schwer, dabei schwang aber auch Enttäuschung in seiner Stimme mit. „T-Tschuldigung…“, gab Ianus leise von sich, auf dessen Entschuldigung Alex lächeln musste, er sah Ianus an, dass es ihm sehr leid tun müsse. „Ich verzeihe dir, aber dennoch musst du das Mami erzählen. Auch wenn du dann Ärger bekommst, du musst zu deinem Fehler stehen und Ehrlichkeit ist eine tolle Eigenschaft.“ Ianus typische Fröhlichkeit kehrte sofort zurück, als Alex ihm verzieh. „DA~ANKE!“ Als Alex seinen Rat ausgesprochen hatte nickte Ianus hastig. „Ja! Das mach ich!“, rief Ianus motiviert, er wollte nämlich eine tolle Eigenschaft haben und so sagte er, während er Alex am Arm zog um schneller bei dem Bungalow anzukommen: „Ich mag kein Doofie sein.“ „Jetzt hetz nicht so!“, seufzte Alex, leicht überanstrengt und sah sich gezwungen Ianus auszubremsen. „Was hast du den ohne mich so erlebt?“ „BOAH! TOTAL VIEL!“, rief Ianus und fing sofort an von der Dino-Autobahn, hinter ihrem Nest, zu berichten. Er berichtete auch von der tollen Fahrt auf dieser und, dass dort ein dickes, kugelrundes und „total doofes Relaxo“ lag. „Und das wollte da nicht weg und dann bin ich da rein gefahren.“, erklärte Ianus, „Und dann war das Relaxo total sauer und total blöd!“ Als nächstes berichtete er natürlich von der Wüste und dem spannenden Kampf zwischen ihm und den Aerodactyls. „Und Und Und! Da Da… war so ein Junge! Der hieß L…Louis! Der war voll nett! Aber der kann nicht viel reden! Der kann nur Flapteryx, Louis und Me…Medhy…öhh… sagen.“ „Medhyöh? Was heißt das denn?“ „Das ist er!“ „Er?“ „JAAAA! Weil ich Flapteryx bin und er ist Medhyöh!“ „Sicher, dass es Medhyöh heißt?“ „Jaa… irgendwie so…“ „Soll das ein Pokémon sein?“ „Jaaaa! Das macht Med Med! Und ich mach Flap Flap!“ „Klingt aber komisch…Medhyöh…“ Leider blieb keine Zeit mehr dafür, dass Ianus von seiner Verfolgungsjagd hätte berichten können, denn sie waren gerade bei ihrem Bungalow angekommen. Alex drückte die Türklinke herunter und trat ein, ihm Wohnzimmer saß sein Vater, vor Alex‘ Laptop, während Mathilda gerade aus einem der Zimmer kam. „Da seid ihr ja, ihr habt aber echt lange gespielt.“, meinte Hagen. „Ihr hättet uns ruhig sagen können, dass ihr wo anders weiter spielt.“, sagte Mathilda und wirkte dabei leicht sauer. „Uh…“, gab Ianus schüchtern von sich und tapste etwas mehr in die Mitte des Raumes. „Uhm… M-Mami… P-Papi… ich hab Alex Sorgen gemacht.“, fing Ianus mit seinem Geständnis an, welches seinen Vater gleichermaßen wie seine Mutter überraschte. Was hatte Ianus den ausgefressen gehabt? „Weil…Weil… Bako… uhm… ich bin weg gerannt und dann hat mich Alex nicht mehr gefunden.“ „Wie jetzt? Das habe ich jetzt nicht verstanden.“, meinte Hagen irritiert, seine Frau hingegen glaubte verstanden zu haben, doch sie wollte die Geschichte genauer hören. „Uhm…Bako hat mit Baum geworfen und und da bin ich weg gelaufen. Und dann hat Alex gerufen und und ich dachte das wäre Verstecken.“, erklärte Ianus bedrückt, „Und… dann kam Alex nicht. Da war ich sauer auf ihn und bin auf die Dino-Autobahn gega…“ „Dino-Autobahn?“, fragte der Vater, dem dieser Begriff nicht geläufig war. „Jaaaa! Das ist eine Autobahn nur für Dinos!“, erklärte der Erfinder dieser Autobahn, was nun auch der Vater verstand. „Ja also auf der Dino-Autobahn?“ „Auf der war dann ein Relaxo!“ „Ein Relaxo?“ „Jaaaa! Eine voll blöde Frau! Die saß da und da habe ich Unfall mit ihr gebaut.“ „Oh nein Ianus… War sie sauer?“, fragte Mathilda besorgt, sie wollte keinen Streit mit einer Person haben, welche Ianus als ‚blöd‘ deklariert hatte. „Jaaaa ganz sauer! Aber die war auch doof! Und dann war da eine ri~iesen Wüste! Mit einem großen Piratenschiff“, berichtete Ianus lebhaft und untermauerte das ‚große‘ in dem er sich streckte und seine Arme hob. Doch für das ‚große Piratenschiff‘ reichte die Vorstellungskraft der Mutter nicht mehr aus und so musste sie nach fragen, wo Ianus den nun gewesen ist. „Das Piratenschiff, was ist es den nach der Urzeit?“ „Ein Spielplatz!“ „Ahhhh!“ „Und da haben mich blöde Aerodactyle angegriffen! Und ich musste den Schatz vor dem Kapitän Äröh-Dak-Müll beschützen! Und dann habe ich Äröh-Dak-Müll besiegt! Und da-ann war da ein Junge! Der hieß Louis und konnte ga-anz wenig reden! Nur Louis, Flapteryx und Medhyöh. Aber war voll nett! Und dann haben wir eine ri~iesen Sandburg gebaut. DAS WAR VOLL TOLL. Und dann kam dieser riesige Ober-Mega-Doofi! Der hat komisch geredet und wollte mich dann fangen und und und dann war da ein voll netter Mann, der hat mich zu Alex gebracht.“ „Interessant, interessant“, gab Hagen nachdenklich von sich und stellte sich zu Mathilda. Ianus kleiner Spaziergang hatte sicherlich für Aufsehen gesorgt und, abgesehen von der Frau, gab es auch keinen echten Ärger. So kamen beide, offensichtlich und ohne sich drüber unterhalten zu haben, zu demselben Entschluss. Strafe muss sein, aber keine Schlimme. „Du hast Alex und uns ganz schön Sorgen bereitet, Ianus.“, fing der Vater an und Ianus sah bedrückt zu Boden. „Jaa, das war doof und und ich mache es nie wieder.“ „Weißt du denn, warum dein Verhalten doof war?“ „Jaa, weil Alex dachte ich bin weg.“ „Genau! Das du das verstanden hast ist gut, aber eine kleine Strafe muss dennoch sein.“, sagte Hagen und sah zu seiner Frau, welche nickte und die verhängnisvolle Strafe verrichtete. „Heute Abend gehst du dafür aber zeitig ins Bett und machst dabei keine Faxen.“ „Uh… nagut.“, gab Ianus von sich, welcher die Strafe zwar sehr blöd fand, aber dennoch gut damit leben konnte, außerdem musste er für seinen Fehler nun gerade stehen. Er hatte mehr Angst davor, dass seine Mutter jetzt sauer auf ihn wäre, doch diese lächelte mittlerweile wieder und so lächelte auch das Flapteryxkind wieder. „Viel vom Tag ist ja nicht mehr übrig.“, meinte Hagen und setzte sich wieder vor den Laptop, hingegen Alex offensichtlich nachdachte. „N~Ja… Ich gedenke vielleicht noch an einen der Pools zu gehen.“ „Gute Idee, der Babypool ist direkt neben an.“ „Ha-Ha-Ha, sehr witzig Papa.“, seufzte Alex, ehe ihm der begeisterte Blick von Ianus traf, welcher urplötzlich vor ihm stand. Auch schwang im Blick des Jungen ein gewisses Quengeln mit, als würde Ianus etwas von Alex erwarten. „Eh…I-Ianus? Kann ich dir helfen?“ „Da~arf i~ich mi~it?“ Alex hatte es irgendwo schon geahnt. Doch noch bevor er antworten konnte, legte Ianus wieder seinen altbewehrten Quengelblick auf, welcher so auf Alex zu geschnitten war, dass in ihm eine ordentliche Portion Niedlichkeit steckte. „Argh! Ianus!“, gab Alex vorwurfsvoll und gequält von sich, ehe er schwer seufzte und sich geschlagen gab, „Nagut!“ „DANKE! DU BIST DER ALLERTOLLSTE BRUDER AUF DER WELT!“, rief Ianus, nachdem er freudig gehüpft hatte und umarmte liebevoll seinen Bruder. „Ach bin ich das?“ Alex war immer wieder erstaunt darüber, wie Ianus ihn um den Finger wickeln konnte. Nun mischte sich auch die Mutter wieder mit ein, welche leicht kichern musste, als Ianus Alex, wie so oft, weichgeklopft hatte. Sie nahm Ianus kleines Händchen und sprach zu ihrem Sohnemann. „Da müssen wir aber das Federkleid von unserem kleinen Flapteryx wechseln.“ Erstaunt sah Ianus zu seiner Mutter hoch. „Wieso Mami?“ „Wenn das Federkleid von dir nass wird, dann ist es gar nicht mehr so schön flauschig und muss ganz lange trocknen, außerdem saugt es sich so mit Wasser voll, dass es viel zu schwer für dich ist. Aber zum Glück bist du ja ein besonderes Flapteryx, du kannst dein Federkleid ausziehen. Komm das machen wir jetzt, dann kannst du der Welt auch deine schicke neue Badehose zeigen.“ Ianus‘ Mutter sprach direkt das Thema Badehose an, um deutlich zu machen das heute auf jeden Fall Badehosenpflicht galt, vor allem wenn ihr Schützling durch halb Ci-Village lief. „Ich bin ein ganz besonderes Flapteryx“, kicherte Ianus vergnügt, ehe er wieder mit seiner Mutter in seinem Zimmer verschwand. „Ich gehe mich dann auch mal umziehen, wo sind den meine Sachen?“ Alex hatte zu Recht keine Ahnung gehabt, wo sein Vater die Koffer abgestellt hatte, denn immerhin war er lange Zeit unterwegs gewesen. „Ja du bist ein ganz besonderes Flapteryx, deswegen kann es schon ganz alleine sein Federkleid ausziehen, oder?“, fragte Mathilda und wollte natürlich dabei ihren Jüngling ein klitzekleines bisschen anstacheln. „Jaaa kann ich!“, rief Ianus und hopste zwischen die zwei Betten. Ohne Probleme zog er sich erst seine Flapteryx-Hose aus und sofort danach seine Unterhose. Beides legte er sogar, relativ, ordentlich auf sein Bett, ehe er anfing sein Oberteil auszuziehen. Mit diesem hatte er wirklich zu kämpfen gehabt und so half ihm gegen Ende dann seine Mutter. „FERR-“ „NEIN!“, unterbrach Mathilda ihren Sohn, „Jetzt hat Aken doch ganz viele Stellen ohne Federn und das heißt?“ „SONNENCREME!“ „Richtig.“ So holte Mathilda bereits die Sonnencreme, während Ianus aufs Bett sprang und dort herum kullerte, in dem er sich von der einen auf die andere Seite rollte – hin und her. Als seine Mutter zurück kam und dieses Spektakel sah, musste sie lachen. „Ianus, was gibt das?“ „Tiere machen das doch mit Schlamm.“ „Aber doch keine Flapteryxe.“ „Stimmt!“, stellte Ianus nun auch fest und stoppte sein Gerolle. „Na dann hüpf doch mal her.“ Schon sprang Ianus, in dem er sich auf den Rücken legte und dann schnell die Beine nach unten riss, auf und stand so vor seiner Mutter. „Ärmchen anheben und schön still halten, sonst bekommst du einen Sonnenbrand.“ So hob Ianus seine Hände in die Waagrechte und wartete ab, während seine Mutter wieder Sonnencremehäufchen auf seinem Körper verteilte. Der Nackedei kicherte dabei vergnügt, weil die Sonnencreme so kalt war. Es dauerte nun länger, als vorhin, Ianus einzucremenen, weil jetzt sein ganzer Körper einen Sonnenschutz brauchte. Auch jene Stellen die nachher eigentlich verdeckt wären rieb Mathilda vorsichtshalber mit ein, sowie die Stellen die sie schon einmal eingecremt hatte. Das tat sie mit dem Gewissen, dass Ianus sich wahrscheinlich sowie so nach dem Pool oder sogar am Pool ausziehen würde – trotz Alex‘ Anwesenheit. „Guck Ianus, jetzt bist du glitschig, wie eine Schnecke.“, alberte Mathilda und strich mit ihrem Finger über Ianus‘ Arm. „Ich bin ein Glitschi-Itschi!“, rief Ianus vergnügt und hüpfte ein paar Mal, ehe seine Mutter ihn wieder bremste, indem sie ihre Hände auf seine glitschigen Schultern legte. „Was fehlt dem Glitschi-Itschi denn noch?“ „Schwimmflügel!!“ „Noch nicht…“ „Uhm…Schwimmringe!“ „Nein Nein der auch nicht.“ „Velopi?“ „Was? Wie kommst auf den? Nein, der auch nicht.“ „Uhm…“ „Zum Baden brauchst du auch ein Kleidungsstück.“ „DIE BADEHOSE!“ „Richtig.“, lobte Mathilda ihren Glitschi-Itschi und ging zu ihrem Koffer, in diesem hatte sie Ianus‘ grün gemusterte Badehose eingepackt gehabt. Die Badehose hatte leider kein Motiv, dafür aber verschieden helle, grüne Farbkleckse. Ianus hingegen tapste zu seinen Rucksack, aus welchem er drei Halstücher zog. „Piraten brauchen ein Kopftuch!“, begründete Ianus das Auspacken von seinen drei Halstüchern, von denen jeweils zwei rot waren und eines grün. Während sich Ianus noch entschied kam seine Mutter zurück und legte ihm die Badehose auf den Kopf. Gespielt überrascht sagte sie dabei, „Ohhh! Heute regnet es Badehosen, obwohl der Wetterbericht das gar nicht gesagt hat.“ Ianus kicherte vergnügt und zog sich die Badehose vom Kopf und drehte sich zu seiner Mutter. „Mami! Mami! Ich mag ein Kopftuch haben! Wie ein Pirat!“ „Na dann lass mich doch mal sehen, ob dir heute nicht eher grün oder rot steht.“, sagte seine Mutter, während sich Ianus vorbildhaft die Badehose anzog. Als er fertig war hüpfte er neben seine Mutter, welche hastig Ianus an seiner Schulter packte und von sich weg drehte, so dass er nun mit dem Rücken zu ihr stand und zu dem Spiegel sah. „Lass dich überraschen kleiner Pirat.“, sagte sie amüsiert und band dem Jungen das grüne Halsband um den Kopf. Danach zupfte sie ihm hier und da ein paar Haare unter dem Tuch hervor – sie fand das so schöner. Um sich selbst nicht die Überraschung zu verderben hatte sich Ianus schnell die Hände vor die Augen gehalten, weil ihn sonst der Spiegel die Überraschung kaputt machte. „Da~arf ich?“, quengelte er ununterbrochen, doch seine Mutter lies sich davon nicht irritieren und stylte Ianus noch fertig, ehe sie dann stolz „Fertig“, sagen konnte. Sofort zog sich Ianus die Hände weg und sah in den Spiegel. „GRÜ~ÜN!“, rief Ianus begeistert und hüpfte vor Freude. Eine grüne Badehose und ein grünes Halstuch was käme wohl als nächstes? Schnell tapste Ianus wieder zu seinen Rucksack und zauberte noch mehr allerhand Interessantes aus seinem Rucksack. Zuerst zückte er einen Spielzeug-Velociraptoren, welcher nicht nur handzahm war, sondern auch auf den Namen Velopi hörte. Velopi platzierte er behutsam neben seinem Rucksack, so dass Velopi zusehen könnte und führte dann seine Suche fort. Kurz danach fand Ianus sein Objekt der Begierde – seine, ebenfalls, grünen Schwimmflügel. Doch erst nur Einen, der Zweite lies ein wenig auf sich warten, doch wurde er dann auch bald gefunden. Seine grünen Schwimmflügel hatten die altbewehrte dreieckige Form, die Innenseite seiner Schwimmflügel waren dabei grün, hingegen die Oberseite gründurchsichtig war. Standen auf der einen Seite, auf der Oberseite, die Warnhinweise, so war auf der Gegenüberliegenden ein Comic-Dinosaurier zu sehen. Besagter Dinosaurier, welcher auf seinen Hinterbeinen stand, spielte am Strand Ball und trug dabei ebenfalls grüne Schwimmflügel. Den Dinosaurier selbst konnte man nicht eindeutig identifizieren, er war eine Mischung aus einem fleischfressenden und einem pflanzenfressenden Dinosaurier. Neben diesen Schwimmflügeln hatte Ianus auch noch einmal ein Paar Blaue dabei, doch heute schien wohl grün angesagt zu sein. Sofort trug Ianus seine luftleeren Manschetten zu seiner Mutter und hielt sie ihr hin. „Bitte Mami.“ Seine Mutter nickte nur und legte einen Schwimmflügel auf die Ablage vor dem Spiegel im Zimmer. Den Anderen nahm sie zur Hand und blies die Seite mit dem Dinosaurier auf, nicht sehr viel und zog diese dann über Ianus rechten Arm, welchen der Junge schon bereit hielt. Danach machte sich die Mutter an die zweite Kammer des Schwimmflügels und wiederholte die bekannte Prozedur noch mit dem anderen Schwimmflügel und Ianus linken Arm. So zeigten die Dinosaurier ordnungsgemäß nach außen, sonst wäre Pirat Ianus auch böse gewesen. „Zwickts? Wackelts? Rutschts?“, erkundigte sich Mathilda über ihr Werk, welches von Ianus sofort in Augenschein genommen wurde. Zu fest war es Ianus eindeutig nicht und nach ein paar mal Hüpfen und rudern mit dem Armen waren auch die anderen Kriterien geprüft. „Nö Nö!“, strahle Ianus voller Vorfreude auf den Pool. „Das ist wunderbar.“, lächelte seine Mutter und drückte zum Abschluss noch die Stöpsel in die Schwimmflügel. Das war bei Ianus wahrlich nötig, wenn dieser immer herum tobte und wirbelte kam es oft vor, dass sich Ianus so selbst, ungewollt, die Stöpsel öffnete. „Aber fertig sind wir noch nicht ganz.“, meinte Mathilda und sah zu ihrem nun überraschten Sohn. „Na! Du brauchst noch einen Bademantel und Handtücher.“, meinte diese und ging wieder zu ihrem Koffer, was Ianus die Möglichkeit gab wieder zu seinem Rucksack zu gehen. Aus diesem kramte er schlussendlich auch noch seinen grünen – wer hätte dies erwartet? – Schwimmring aus. Dieser war natürlich auch luftleer, doch Ianus wollte ihn noch nicht aufblasen. „Na Ianus, bist du fertig?“, fragte Alex und trat in das Zimmer. Er hatte sich im Wohnzimmer umgezogen, dass war bei ihm keine große Sache gewesen. Alex war wie Ianus ebenfalls schon fertig für den Pool, das hieß bei Alex, dass er seine hellblaue, lange Badeshorts anhatte und über die Schultern sein Handtuch trug. Doch eingecremt war er nicht, dass wusste er auch. „Jaa! Fast!“ „Nanu… Du bist ja jetzt kein Flapteryx mehr.“ „Doch bin ich! Nur für Wasser.“ „Ahh! Du bist also ein Wasser-Flapteryx? Oder Wasteryx?“ „Wasteryx? Das klingt dooooof!“ „Dann bleib halt ein Wasser-Flapteryx.“, gab sich Alex geschlagen, er wollte einmal kreativ sein und dann gefiel es Ianus nicht – was ein Reinfall! „Ist es den richtig, dass ein Wasser-Flapteryx wie ein Pirat aussieht?“ „Jaa!“, rief Ianus vergnügt und da kam ihm bereits die nächste Idee und so startete er eine neue Suchaktion in seinem Rucksack. Derweil erkundigte sich Alex nach der Sonnencreme und versicherte seiner Mutter, dass er sich am Pool damit einschmieren würde. Mathilda glaubte ihm. „Jetzt bin ich ein Wasser-Flapteryx.“, rief Ianus und hob aus seinem Rucksack ein kleines Holzschwert. „Oh na dann…“, gab Alex überrascht von sich und musste bezüglich des Wasser-Flapteryx noch mal nach haken. „Wann entsteht den so ein Wasser-Flapteryx?“ „Das kann nur ich! Weil weil die Federn in Wasser schwer sind.“ „Ahh! Und dann verwandelst du dich in diese Form?“ „JA!“, rief Ianus vergnügt und hüpfte vergnügt auf und ab. „Na dann… Pack deine Sachen und komm, ich warte im Wohnzimmer.“, verabschiedete sich Alex von seinem Bruder und ging wieder in das Wohnzimmer. So kam wieder Mathilda zum Zuge. Sie legte den Bademantel über Ianus, denn in die Ärmel konnte dieser mit seinen Schwimmflügeln natürlich nicht mehr rein. Dass der Bademantel dennoch nicht von ihm fiel schloss sie aus, in dem sie den Bademantel mit dem dafür vorgesehenen Band zuband. „So jetzt bist du aber fertig.“, strahlte Mathilda und Ianus hüpfte wieder. „DANKE MAMI!“, rief er und tapste zu seinem Bett. Das Holzschwert hielt er noch in seiner Hand, mit seiner Linken griff Ianus nun unter dem Knoten des Mantels hindurch und packte sich dabei seinen Schwimmring. Weil dieser durch seinen Luftmangel vorteilhaft dünn war konnte Ianus ohne Probleme seinen Velociraptoren noch zusätzlich am Arm packen. Voll beladen machte sich der Kleine nun auf in das Wohnzimmer, gefolgt von seiner Mutter. „Also ihr geht dann spazieren?“ „Ja, wir gucken uns Ci-Village mal an, nur weil wir Eltern sind heißt das ja nicht, dass wir nicht auch Spaß haben dürfen.“ „Ich sag ja auch nichts.“, grinste Alex fies, ehe sein Vater ihm einen Haustürschlüssel zuwarf - ohne Vorankündigung - dennoch fing Alex diesen ohne Probleme. „Wo kommt der den nun her?“ „Der war mit einem Ring am Anderen befestigt, zwei Haustürschlüssel sind doch keine Seltenheit.“, meinte sein Vater, ehe sein vollgepackter Sohn aus dem Zimmer trat. „Oh Alex, dein Date ist da.“ „Bin ich ein Date?“, fragte Ianus vergnügt, der mit dem Begriff nicht viel Anfangen konnte. Er wusste nur, dass Alex des Öfteren ein Date hatte. „Für Alex schon.“ „Das ist toll!“, rief Ianus vergnügt und hüpfte zu Alex. Von unten sah Ianus nach oben zu seinem Bruder. „Alex, ich bin dein Date!“ „Ianus, ein Date ist eine Verabredung…mit Leuten die man liebt also…die man ehm…“, fing Alex an zu erklären, was ein Date wäre, doch solle er ihm nun wirklich erklären was der Unterschied zwischen der Liebe zwischen Geschwistern und einer Freundin, beziehungsweise Freund ist? „Ein Date, dass haben Männer mit Frauen! Da gehen sie schön Essen, immer abends und dann gehen sie romantisch spazieren und dann sitzen sie irgendwo rum und küssen sich.“, erklärte Alex nun, sehr klischeehaft. „Ihhhhhh!“, quickte Ianus vor sich hin, ein Mädchen küssen! Das war doch bäh! Natürlich galt dies nicht im Bezug auf Mamis! Alex lachte vergnügt über Ianus Reaktion, genauso wie sein Vater und seine Mutter. Um seinen kleinen Bruder noch ein wenig zu necken stieg Alex auf dessen ‚Ihhhhhh‘ ein. „Ihhhhhh? Magst du mich etwa nicht küssen? Dabei dachte ich doch du hast mich lieb!“, schmollte Alex gespielt, ehe er Ianus packte und hoch hob, seinen Schlüssel hatte er dafür in die Tasche seiner Badeshorts gesteckt. „Ich finds nicht Ihhhhhh dich zu küssen.“, gab Alex fies grinsend von sich und drückte seinem Brüderlein ein Küsschen auf die Backe. „Siehst du? Nicht Ihhhhhh!“ Ianus kicherte vergnügt, „Jaa! Das ist nicht Ihhhhhh! Du bist ja auch Alex.“ So schmiegte sich Ianus, so gut es ging an seinen Bruder, ehe dieser ihn nach einige Zeit wieder runter ließ. „Komm dann gehen wir jetzt.“, meinte er und verabschiedete sich von seinen Eltern. „TSCHÜSS MAMI! TSCHÜSS PAPI!“, rief Ianus noch und rannte seinem Bruder nach. Obwohl der Baby-Pool um die Ecke war, suchte Alex lieber den Residential-Pool auf. Dieser war nicht nur deutlich größer und tiefer als der Baby-Pool, sondern auch deutlich weiter weg. Vor allem erhoffte sich Alex am Residential-Pool neue Bekanntschaften machen zu können, Deutsche gab es hier immerhin genug. Damit ihm Ianus nicht wieder abhanden käme, hatte er seinem Bruder den Schwimmring und den Velociraptoren abgenommen und ihn dann an die freie Hand genommen. Den Schwimmring und die Figur aus Hartgummi trug Alex nun mit sich her rum, während er den spannenden Fantasien von Ianus lauschte. „Das ist kein Pool! Das ist ein riesiger See! Und da haust der böse Wasserdrache Wasska!“, fantasierte sich der Wasser-Flapteryx munter zusammen, „Und und und der ist groooß und gefährlich!“ „Wieso den?“ „Weil er Leute auffuttert!“ „Oh das ist aber wirklich fies!“ „Jaa! Aber ich bin ein Wasser-Flapteryx! Deswegen kann ich ihn besiegen!“ „Frisst Wasska den keine Wasser-Flapteryxe?“ „Nööö! Die sind vi~iel zu stark!“ „Oh dann rettest du ja gleich Allen das Leben! Aber weißt du, bevor du das machst, müssen wir uns erst einmal ein Basislager einrichten. Dann können wir mit modernsten Geräten die Position des Monster lokalisieren und dann schlägst du zu!“ „AUJA!“, rief Ianus, von der Idee begeistert und fing an, an der Hand von Alex auf und abzuspringen. „Für unsere modernsten Geräte müssen wir aber wissen wie Wasska so aussieht.“ „Uh…Wasska ist ga~anz groß! Und hat einen ga~anz langen Schwanz! Und am Ende, da hat er eine Floße! Eine ganz Große! Und…Wasska ist blau! Und unten gelb.“, fing Ianus, „Und er hat ganz ganz ganz ganz kleine Beine! Und… ganz große und lange und starke Arme! Und einen langen Hals! Und ein großes, böses Maul! Und orange Haare! Und und grüne Augen. Uhm und auf den Rücken so ein Ding!“ „Eine Rückenflosse?“ „JAAA! Und er hat ganz viele Flossen, am Bauch und an den Armen… und an den Beinen! Und er hat Hörner!“ „Hat er auch Schwimmhäute?“ „Jaa! An den Händen und Füßen!“ „Trägt Wasska den Schwimmflügel?“ „Nööö! Wasska frisst Schwimmflügel!“ „Oh dann frisst er also nur Menschen mit Schwimmflügeln?“ „JAAA!“ „Ohje, bist du dann nicht in Gefahr?“ „Nööö!“ „Aber das hier sind doch Schwimmflügel.“, meint Alex besserwisserisch und tippte mit seiner Hand kurz auf eine der Beulen des Bademantels, unter denen Ianus‘ Schwimmflügel lagen. „Nööö! Das sind Schwimmfedern!!“ „Ahhh! Weil du ein Wasser-Flapteryx bist.“ Dem folgendem Gespräch konnte man, vor allem durch Alex‘ gezielte Fragen, noch allerlei Information über Wasska entnehmen. Wasska war schon mehre tausend Jahre alt und kam wohl ursprünglich aus Deutschland. Aber Äröh-Dak-Müll hatte ihn in jungen Jahren nach Ci-Village geflogen und dort im Resi-See, dem größten See überhaupt, ausgesetzt. Äröh-Dak-Müll und Wasska freundeten sich dann an. Wasska ist für alle Menschen unsichtbar, deswegen bedarf es hoch moderner Technik um ihn zu orten. Nur Wasser-Flapteryxe sind in der Lage diese Bestie zusehen und zu vernichten. Die Geschichte war in weiten Teilen nicht alleine von Ianus entstanden, Alex beschränkte sich während des Laufens nämlich nicht nur aufs gezielte Fragen stellen, sondern steuerte auch aktiv Ideen zur Geschichte bei. „Das ist toll!“, kicherte Ianus, begeistert von der Geschichte. „Weißt du was auch toll ist? Wir sind angekommen!“ Der Residential-Pool lag auf dem Weg zum Strand. Getreu seines Namens lag er mittig in einem Bungalowwohngebiet und ist deswegen von Bungalows fast umzingelt gewesen. Der Pool bot viele Liegen und eine Dusche. Das Schwimmbecken war nicht eckig, sondern rund und hatte viele Ausbuchtungen, wobei eine höher lag und einen Whirlpool besaß. Mittig im äußersten Rand gab es noch eine kleine Rutsche, welche aus den Steinen und den Fliesen des Pools bestand. Die Rutschfläche war gefliest und zeigte von oben eine Welle. Der Pool war nicht all zu voll, einige Jugendliche, welche sich nicht kannten und zwei Kinder und deren Eltern, welche sich ebenfalls nicht kannten waren nur vorzufinden. „Komm wir richten das Basislager ein.“, meinte Alex und schlief Ianus, welcher schier hypnotisiert das Schwimmbecken ansah, zu einer der Liegen. „Darfst ja gleich rein.“ Eine Liege war schnell gefunden und so breitete Alex erst einmal sein Handtuch über diese aus. Ianus hatte derweil sein Holzschwert zu Boden gelegt und befreite sich nun von seinem Bademantel, welchen er achtlos zu Boden warf. Sofort nahm er sein Schwert auf und tapste zu Alex, welchen er damit in die Seite pikste. „Mah Ianus, was soll das den?“, jammerte Alex und sah zu seinem Bruder, welcher ihn freudig angrinste. „Wir müssen Wasska besiegen!“ „Doch noch nicht jetzt! Erst müssen unsere Gerätschaften sie ähh ihn finden.“, meinte Alex und deutete auf Ianus‘ Bademantel. „Wenn du den aufgehoben hast und ich mich fertig eingecremte habe, haben wir bestimmt Wasskas Position.“ „Okay!“, rief Ianus und legte sein Schwert auf die Liege um zu seinem Bademantel zu tapsen. Alex nutzte die Zeit um sich nun auch einzucremen. Den Bademantel auch auf die Liege zu legen war kein Problem und so war Ianus fertig und langweilte sich, jedoch nur kurz. Denn er sah seinen Schwimmring auf der Liege und zog diesen von dieser um sich auf die Liege setzen zu können. „Den pust ich jetzt auf!“, kündigte der Geschwimmflügelte an und faltete seinen Schwimmring auf um diesen danach aufzublasen. Auch Ianus Schwimmring war grün, zu mindestens auf der Oberseite, nach der Naht zur Unterseite des Schwimmringes war dieser dann weiß, hatte aber auf der weißen Fläche schon ein paar gelbe Flecke, welche nicht weggingen außerdem lies sich dort ein Loch finden, welches aber mit einem Flickstreifen geflickt wurde. Auch die Oberseite war, wie bei den Schwimmflügeln, gründurchsichtig nur das auf dieser dieses Mal keine Dinosaurier waren, sondern verschiedenste, tropische Fische, sowie die Warnhinweise und der Stöpsel. Der Schwimmring hatte schon ein paar Jahre auf dem Kerbholz, denn ursprünglich gehörte er Alex, als diesem noch der Schwimmring passte. Als er zu groß wurde für den Schwimmring wurde er erst einmal im Gartenhäuschen zwischen gelagert. Die Jahre vergingen und so vergaß Familie Folkuris, dass es diesen Schwimmring noch gab. Mit Ianus Geburt und der Überlegung einen Schwimmring für diesen zu kaufen, kehrte die Erinnerung zurück und so konnte der Schwimmring, trotz Flicken, seine Arbeit wieder aufnehmen. Alex freute es, dass sein Schwimmring Ianus nicht nur gefiel, sondern auch noch lebte. Alex war mittlerweile fertig geworden mit dem Eincremen seines Körpers und sah nun Ianus belustigt dabei zu, wie dieser versuchte den Schwimmring aufzublasen, doch so wirklich klappte dies nicht. Der Schwimmring blieb immer faltig und schlaff, als hätte er ein neues Loch, doch die Ursache dafür war Ianus selbst. Immer wenn Ianus eine Ladung Luft in den Ring gepustet hatte, löste Ianus seinen Mund von dem Ventil und die ganze Luft entwich wieder, es war eine echte Sisyphusarbeit. Doch Ianus blieb stark und stellte sich der Herausforderung, bis Alex lachend ihm den Schwimmring entzog. „Ich dachte du wolltest ins Wasser und jetzt lässt du dich von einem Schwimmring aufhalten?“ „Der hat ein Loch!“, gab Ianus enttäuscht von sich, woraufhin Alex wieder Lachen musste. „Nein Nein, du hast ihn nur nicht richtig aufgeblasen, wenn du deinen Mund abhebst geht die Luft, bei dem, wieder raus. Der Stöpsel ist über die Jahre in die Jahre gekommen.“, meinte Alex und fing an den Schwimmring richtig aufzublasen. Auch das war keine große Arbeit und so konnte Alex nach kurzer Zeit Ianus seinen Schwimmring reichen. „Hier!“ „DANKE!“, rief Ianus vergnügt und zog den Schwimmring über seine Schulter und tapste mit diesem zu seinen Holzschwert, welches er in die Rechte nahm. „Willst du den gar nicht anziehen?“ „Das ist doch mein Boot! Ich jage jetzt Wasska.“ „Achja! Wasska, meinte Alex und kniete sich hinter Ianus. „Guck da! Da zeigen unsere Sensoren, dass da Wasska sein müsste.“, meinte er und deutete mit ausgestrecktem Arm auf das Schwimmbecken. „BOAH STIMMT!“, rief Ianus, welcher Wasska nun auch sah. „Dann erledige schnell den gefährlichen Wasska.“, meinte Alex lachend und legte sich auf die Liege. „Aua! Was ist das denn?“, beklagte sich dieser sofort, als er sich hinlegen wollte. Schnell griff er unter seinen Rücken und erwischte schon den Übeltäter - Velopi. „Na Velopi? Magst du mir Gesellschaft leisten?“, alberte Alex und legte sich nun endlich auf die Liege. Den Velociraptoren setzte er sich dabei einfach auf den Bauch, das würde schon nicht schaden. Mit seinem Schwert in der Rechten und seinem Schwimmring über der linken Schulter stolzierte Ianus kampfbereit auf den Pool zu, aus diesem schoss gerade Wasska in die Höhe und brüllte laut, ehe er sich mit einem lauten ‚Platsch‘ zurück ins Wasser fallen lies. Wasska war riesig und gefährlich, doch Aken-Blaufeder war nun einmal ein Wasser-Flapteryx! 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