Das Flapteryxkind von Jaberwocky (Aus den Augen eines Flapteryx) ================================================================================ Kapitel 9: Von Planschbecken, Dinosauriern und Panflams ------------------------------------------------------- Träume urzeitlicher Paraves umgehen jegliche bekannten Naturgesetze und Systeme. Verwirrt sah sich das kleine Flapteryx um. Warum war es hier so dunkel? Man sah nicht einmal den Flügel vor Augen! Doch es war keine bedrohliche Dunkelheit, ganz im Gegenteil, Aken fühlte sich richtig wohl an diesem merkwürdigen Ort. Doch wusste er nicht so recht was er hier eigentlich sollte. „Mami?“, fragte er leicht unsicher, ehe von oben herab eine Feder zu Boden fiel und genau auf seinem Schnabel landete. Dabei stand die Feder akkurat senkrecht auf seiner Schnabelspitze, ohne, dass der Federschaft dabei kippte. Die Feder war ab ihrer Spitze durchgehend blau. Nach einigen Zentimetern wurde das blau aufgetrennt und es zogen sich waagrechte, weiße Linien durch das Blau. Die weißen Linien wurden immer dicker, je mehr man sich senkrecht der Federmitte näherte. Ab der Mitte blieb die Feder weiß und wurde gegen ende noch ein Mal von zwei dünnen, schwarzen Linien durchzogen. „Uhh?“, gab Aken verwirrt von sich und schielte die Feder auf seinem Schnabel an. „Prrf!“ Sein Versuch die Feder weg zu pusten funktionierte nicht, obwohl seine Nasenlöcher die perfekte Position dafür hatten. „Uh…Gruah!“ Hastig schüttelte Aken seinen Schnabel hin und her, er fand die Feder zwar sehr schön, doch sie störte ihn auf seinem Schnabel. Obwohl er seinen Schnabel hin und her bewegte, schwang die Feder sanft mit, als wäre sie an ihrer Spitze an Akens Schnabel geklebt worden. Als Aken aufhörte seinen Kopf zu schütteln schwankte er ein wenig und schielte wieder auf die Feder. „Blödi Feder! Geh da weg!“, rief er und wischte sich mit seinem rechten Flügel über den Schnabel. Das kleine Flapteryx merkte dabei deutlich, dass er die Feder jetzt aber umgeworfen hätte, doch als er wieder auf seinen Schnabel sah stand sie wieder senkrecht an derselben Position wie zuvor. Jetzt wurde Aken aber richtig sauer! Wieso ging diese Feder da nicht weg? Wütend fing das Pokémon an zu hüpfen. Eine Zeit lang schien die Feder davon unbeeindruckt zu sein, ehe sie urplötzlich von Akens Schnabel fiel. Für einen kurzen Moment konnte Aken seinen Erfolg gar nicht fassen und starrte hypnotisiert auf die Stelle, an der zuvor die Feder stand. Einige Momente vergingen, ehe er vergnügt anfing zu hüpfen. Aken hüpfte mit viel Freude und zog im Sprung immer seine Beine an seinen Körper, hingegen er seine Flügel immer in die Höhe riss. „GEWONNEN! GEWONNEN!“, rief der Kleine dabei vergnügt und schien mit jedem Sprung glücklicher zu werden. Während Aken seinen Siegestanz abhielt schwebte die Feder sanft zu Boden, dabei schwang sie immer vor und zurück, wie eine harmonische Schwingung. Vor lauter Siegesjubel bemerkte Aken nicht, wie die Feder den Boden berührte. Unverzüglich nach der Berührung fiel ein riesiger Haufen der selben Federn aus dem schwarzen Himmel herab und begrub Aken unter sich, welcher nur noch schockiert nach oben sehen konnte, ehe ihn die Himmelsüberraschung schon begraben hatte. „Me~ep…“ Wie still es nun in dem dunklen Zylinder war, in welchem sich Aken aufhielt, unwissend das er sich in einem geometrischen Objekt aufhielt. Der Schutt von Federn, dessen Form stark an einen Kiesberg erinnerte, hatte Aken natürlich nicht verletzt, legendlich etwas überrumpelt. Sofort versuchte sich das Urzeitpokémon aus dem Berg Feder zu befreien, in dem es anfing die Federn hinter sich zuschieben, wie ein Maulwurf, der beim Graben die Erde hinter sich schiebt. Doch weit kam er nicht, urplötzlich öffnete sich der Boden des schwarzen Zylinders, wie eine Falltür und Aken stürzte schreiend in die Tiefe. Obwohl die Federn viel leichter waren als Aken und deutlich mehr Auftrieb hatten, überholten diese Aken bereits nach wenigen Augenblicken des Fallens. Panisch drehte sich Aken auf den Bauch und fing an mit seinen Flügel zu schlagen, dabei entging es ihm nicht, wie die Feder in der Dunkelheit des anschließenden Zylinders verschwandten. „Ah~!“, schrie Aken und schlug so schnell wie er nur konnte mit seinen Flügeln, doch ohne Erfolg. Es änderte nichts an seiner Fallgeschwindigkeit, was Aken deutlich merkte und deswegen noch lauter schrie. „Ah~!“ Als Aken zu seinem lauterem ‚A‘ ansetzte, stieg aus seinem weit geöffnetem Schnabel auf einmal ein großes, weißes A. Dieses A sah aus, als wäre es ein Ballon und wurde immer größer und größer. Der rechte ‚Fuß‘ des As steckte dabei in Akens Mund, was wohl der Grund dafür war, dass der Ballon immer größer und größer wurde. Obwohl die Schläuche des As immer praller wurden, verringerte sich der Abstand der Zwischenräume nicht, auch das Material litt nicht unter der erhöhten Luftzufuhr. Obwohl sich das A mit Akens ausgeatmeter Luft füllte, stieg es eindeutig nach oben. Als er dies bemerkte griff er schnell mit seinen Flügeln nach dem Querbalken des As, doch ohne Erfolg. Bevor er den Querbalken erreichen konnte, löste sich das A von Aken los und stieg munter nach oben, während Aken wieder, Rücken voraus, in die Dunkelheit fiel. Die dunklen Wände des Zylinders flogen rasant an Aken vorbei, ehe er scheinbar aus diesem Rohr fiel. Urplötzlich verschwanden die dunklen Wände und Aken fiel in einen weißen Raum. Was unter ihm war konnte Aken nicht erahnen, doch er würde es schnell herausfinden. Während seine Schreie immer leiser wurden kam er auf… Akens Aufschlag bewirkte eine gewaltige Wasserfontäne, welche hoch in den Himmel schoss, dann jedoch als leichter Niesel zu Boden zurück fiel. Der Gefiederte war in ein riesiges Planschbecken gefallen, welches fast randvoll mit Wasser gefüllt war. Die Farbwahl des überdimensionalen Planschbecken gefiel ihm jedoch kein bisschen, der oberste Ring war knallig pink, der Mittlere beißend gelb und der Unterste quietschend grün. Aken waren diese Farben deutlich zu hell. Hastig schlug Aken mit seinen Flügeln in das Wasser und versuchte sich von seinem Rücken auf den Bauch zu drehen. Nach ein paar Flügelschlägen gelang ihm dies endlich und er drehte sich um, dabei nahm er sofort die Schwimmhaltung einer Ente ein und legte seine Flügel entsprechend an. „Boah! Voll groß!“, staunte die Urzeitente gewaltig und fing an über die Wasseroberfläche zu paddeln, wie eine Ente es eben tat. Natürlich erkannte er dabei sofort, dass es sich bei diesem Teich um ein gewaltiges Planschbecken handelte, was das kleine Entlein doch sehr freute, immerhin waren Planschbecken die coolste Erfindung seit der Entdeckung der Gummischläuche. Vergnügt drehte Aken seine Runden, kreuz und quer, auf dem Planschbecken, als plötzlich ein gewaltiger, grauer Echsenfuß in das Planschbecken trat. „Ahhh~“, schrie Aken, als er von der entstandenen Wasserwelle weg gedrückt wurde. Verängstigt von diesem gewaltigen Fuß wanderte sein Blick an dem Bein entlang. Das Bein war sehr muskulös, vor allem der Oberschenkel war sehr dick. Ängstlich sah Aken von dem Bein direkt zu dem Gesicht der Kreatur und erkannte, was er befürchtet hatte vor sich zu haben: Einen Spinosaurus! Doch was für ein Exemplar sich da vor ihm erstreckte zeigte wieder deutlich, wie interpretativ Dinosaurierskelette nun einmal waren. Der Spinosaurus besaß zwar zwei graue, starke Beine, doch sein Oberkörper war in blauen Schuppen gehalten. Er besaß ein zebraähnliches Muster auf seinem Oberkörper, wobei die Streifen dunkelgrün waren. Seine Rückenflosse war groß, hingegen die Häute zwischen den Knochen sehr dünn und ledrig war. Man hätte hindurch sehen können, wären sie nicht dunkelrot gewesen. Durch die dünne Haut kamen besonders die dünnen Knochen, welche das Segel aufrechterhielten, zur Geltung. Das dunkelrote Segel hatte hier und da gelbe Stellen. Der Kopf der Kreatur war in denselben Farben wie der Oberkörper gehalten, wie auch seine Arme. Die Arme waren für einen Spinosaurus besonders lang und reichten ausgestreckt fast auf den Boden des Planschbeckens. Auch hier schien wieder die Interpretationsfreiheit der Dinosaurier zu greifen. Der Kopf erinnerte stark an ein Krokodil, schien sonst aber nicht weiter von den klassischen Spinosauriern abzuweichen. Am Schwanz fand sich noch eine auffällige Seltenheit: Die Spitze besagten Körperanhängsels wurde mit einem einzelnen, knochigen Dorn bestückt. Aken bekam es zu Recht mit der Angst zu tun und paddelte schnell vor dem Spinosaurus weg, welcher bedrohlich knurrte und sofort der kleinen Urzeitente hinterher stapfte. Bei jedem seiner Schritte schien das Planschbecken zu hüpfen, was Aken jedoch nicht davon abhielt panisch schreiend weiter zu fliehen. Hatte der Spinosaurus tatsächlich in ihm einen Leckerbissen gefunden? Das konnte doch nicht sein! Er war doch so klein und fedrig, wie würde das den schmecken? Da konnte der Spinosaurus doch gleich ein Kissen essen. Doch der Dinosaurier schien sich davon nicht beeindrucken zu lassen. Durch seine deutlich größere Körpergröße begünstigt holte er Aken in kürzester Zeit ein und griff mit seinen Armen nach ihm. Dieser sah aus dem Augenwinkel die Hände des Spinosauriers immer näher kommen. „NEEEEEEEEEEEEEEEIN!“, rief er, ehe ihn schon die gewaltigen Hände des Dinos packten und hoch hoben. Während der Spinosaurus Aken, wie eine Badeente, aus dem Wasser hob lies er sich auf seinen Dinosaurierhintern fallen. Freudig brummend drückte der Dinosaurier Aken gegen seine Backe und rieb diese leicht an Aken, welcher immer noch panisch schrie. „Ahh…Uh?“ Verdutzt sah Aken dabei zu, wie der Spinosaurier seine gewaltige Backe an ihm rieb. Dabei war er überraschend sanft, dennoch wurde er immer etwas nach oben gezogen, wenn der Dinosaurier beim Kuscheln seinen Kopf an hob. „Du bist so weich! Wie ein Kissen! Das mag ich nicht missen!“ „Uh? M-Magst du mich nicht happa-happa?“ „Happa-happa? Soll ich etwa? Nein… dafür bist du doch viel zu flauschig! Flauschi! Flauschi!“ Wieder rieb der Spinosaurus seine Backe an Aken, doch langsam wurde dieses herzliche Prozedere zu einer echten Qual und so strampelte Aken eifrig und hoffte, dass er irgendwie den Spinosaurus davon abhalten könne ihn zu Tode zu kuscheln. Doch das Gestrampel hielt den tonnenschweren Dinosaurier nicht davon ab den Kleinen weiterhin zu knuddeln. „Spano! Bist du den schon gut sauber?“, rief plötzlich eine nette Stimme aus dem Nichts. Kaum hatte der Spinosaurier die Worte vernommen hörte er sofort auf Aken zu kuscheln und setzte ihn wieder in das Wasser. „JA MAMI! Ich bad jetzt ganz viel!“ So sprang der Spinosaurier in die Luft und streckte seine Beine nach vorne, um erneut auf seinem Gesäß im Wasser zu landen. Der Spinosaurier war so groß, dass Aken es mit der Angst zu tun bekam. Er fürchtete, dass sich der Dinosaurier einfach auf ihn fallen lassen würde und paddelte deswegen, so schnell er konnte, vor dem vermeintlichen Einschlagsort weg. Doch die Welle die der Spinosaurier produzierte war so stark und schnell, dass sie Aken in kürzester Zeit einholte und mit sich riss. „Ahhhhhhh!“, schrie Aken, welcher in der Welle hing und schon über den Planschbeckenrand hinausgetragen wurde. Immer näher und näher kam Aken so der Wand seines Traumes. Die Schmerzen - welche bei solch einem Aufprall entstehen - fürchtend, schloss Aken schnell seine Augen und hielt sich die Flügel davor. Die Welle schien sich nicht von der Wand aufhalten lassen und stieß dagegen. Die Welle zersprang daran, Aken hingegen wurde durch die Wand gedrückt. Aken schrie immer noch, während er in einem hohen Bogen durch das Schlafzimmer von Alex und Ianus flog. Er wusste nicht wo er war, weil er sich immer noch die Augen zu hielt, er wusste nur, dass er sich um seine eigene Achse drehte. Nur kurz befand sich der flugunfähige Vogel in der Luft, ehe er schon auf Alex‘ Gesicht zum Landen kam. Dank seiner Rotation war es eine perfekte Bauchlandung gewesen. „Uh?“ Ängstlich öffnete der kleine Aken seine Augen und erkannte direkt Alex‘ Gesicht und erschrak. Alex‘ Gesicht war unglaublich groß! Es war so groß, dass Alex‘ Nase Aken bis zu den Knien reichte. Warum war Alex so groß? Kurz lies Aken seinen Blick durch das Zimmer schweifen und begriff, warum Alex so groß war. Er selbst war einfach zu klein! Akens Blick blieb auf Ianus kleben, welcher immer noch friedlich schlief. Es war ein sehr niedlicher Anblick, wie Ianus halb auf Wiesi lag und diesen feste an sich drückte. Ianus atmete ganz leise und ruhig, dass man fast vergessen konnte, wie wild er Tagsüber eigentlich ist. Doch wie im Schlaf, so war er auch am Tage ein netter Junge. Doch bei all den Schmeicheleien, was sollte er nun tun? War er verdammt ewig außerhalb Ianus‘ Träumen zu existieren? Aber war er nicht eigentlich Ianus? Aken fühlte sich unwohl und tapste einfach über Alex‘ Gesicht. Trotz seiner spitzen Krallen schien dieser, dies nicht zu spüren, denn er schlief einfach friedlich weiter. Dass dieser nächtige Gesichts-Spaziergang keine gute Idee war, merkte Aken erst als er auf Alex Stirn trat und einfach in diese hineinfiel, als wäre sie ein unsichtbares Loch. „Ah…“ Alex stand in einem Schlafzimmer, aber nicht in irgendeinem Schlafzimmer. Es war das Schlafzimmer von Clara Weber! Clara war ein Mädchen, das in seine Klasse ging. Sie trägt eine Brille, welche ein dünnes, silbernes Gestell hat. Das Gestell umfasste einmal die Gläser komplett. Durch diese farbliche Kombination war die Brille nicht sehr auffällig. Mit Kontaktlinsen schlug sich das blonde Mädchen noch nie herum. Ihr war es egal, was die Anderen über ihr Äußeres dachten. Dadurch war sie bei den meisten Jungs, vor allem bei den ‚Coolen‘ nicht so beliebt. Doch unbeliebt war sie auch nicht, sie hatte einige Freunde und viele mochten sie. Es schien das intelligente Mädchen auch nicht zu stören, dass sie bisher noch keinen Freund hatte, einen Umstand den Alex zu gerne ändern würde und auch kann. Schon seit geraumer Zeit wollte er nämlich Clara ansprechen, doch bisher hatte er sich noch nie getraut. Er hatte ein wenig Angst, dass Clara ihn nicht mögen würde und, dass so seine Gefühle nicht erwidert werden. Doch Alex‘ Traum zeigte ihm dort eine neue Perspektive! Er hatte bisher geträumt, dass er in Claras Schlafzimmer eingestiegen ist, klassisch über das Fenster, Claras Eltern wollten ihn nämlich nicht zu ihr lassen. Claras Eltern hatten dabei kurzzeitig sein eigenes Gesicht gehabt. ‚Oh Herr! Ich danke dir tausendfach! ‘, dachte sich Alex vergnügt und sah auf das Bett vor ihm. Es war ein Himmelbett und erinnerte stark an das Himmelbett einer Prinzessin. Die ‚Vorhänge‘, wie der Bezug des Bettes waren rot, die Kissen waren in schwarzen Tönen gehalten. Auf der weißen Bettdecke lag Clara, in einem Hochzeitskleid und schlief. Was sonst im Raum stand war Alex egal! Er sah doch was er sehen wollte: Clara! „Clara~ Ich bins~ Wach auf!“, flüsterte Alex leise und Clara erwachte tatsächlich aus ihrem Schlaf. „Alex! Bin ich froh, dass du bei mir bist! Ich habe dich so vermisst…Alex!“, sprach Clara und klang dabei wie eine Schauspielerin aus einer schmalzigen Soap. „Clara! Jede Sekunde ohne dich ist eine höllische Qual! Mein Herz schreit jeden Tag, jede Nacht nach dir!“ „Oh Alex… Du weißt doch! Ich wohne immer in deinem Herzen! Es muss nicht nach mir rufen! Ich bin doch bei dir.“ Mit fließenden Bewegungen erhob sich Clara aus dem Bett und lief auf Alex zu, welcher seiner Geliebten entgegenkam. „Mein Herz mag mehr! Es mag dich haben.“, versicherte Alex und ergriff Claras Hände, welche er zu sich zog und auf seinen Brustkorb hielt. „Spürst du es Clara? Es mag nur für dich schlagen! Dich alleine!“ „Oh Alex…“ Claras Augen strahlen vor Freude. Sie kam mit ihrem Gesicht immer näher an Alex‘ Gesicht, wie auch Alex. Endlich war es soweit! Sie würden sich küssen! Sie kamen sich näher und näher, Alex spürte schon Claras Wärme und schloss freudig seine Augen. Endlich! Der lang erwartete Kuss! Der schlafende Alex strahlte stärker, als Ianus es je könnte. DAS war der beste Traum seit seiner Geburt! Doch halt! Was war das? Er spürte nicht Claras Lippen auf seinen Lippen. Er spürte etwas hartes, es war auch warm, aber nicht weich wie Claras wunderbare Lippen und zugegeben… es schmeckte sehr komisch, wie ein Stein. Alex löste nicht seinen Kuss, sondern öffnete lieber seine Augen. Vor ihm war gar nicht mehr Clara! Er blickte auf einen rot-orangenen Schnabel, hinter dem ihn zwei erstaunte, große Augen anstarrten. „IANUS!“, rief Alex ärgerlich wie erschrocken und löste sofort den Kuss und lies Aken zu Boden plumpsen. „Aua!“, beschwerte sich der kleine Vogel, der unsanft auf seinem Hintern gelandet war. Sofort stand er auf und rieb sich mit dem rechten Flügel seinen Hintern. „Du bistn Doofi!“ „ICH?! IANUS! WAS ZUM TEUFEL MACHST DU IN MEINEM TRAUM?“ „Ich bin nicht Ianus!“ „ODER EBEN AKEN! DAS IST MIR KÄSEBRÖTCHEN!“, rief Alex ärgerlich und sprang über den wieder normal großen Urzeitvogel, um sich besser im Zimmer umzusehen. Wo war Clara bloß hin? Seinen Kuss… er wollte doch Clara küssen! Wo war sie bloß? Alex stiegen Tränen in die Augen, er war so nah an seinem Ziel gewesen und jetzt war sie einfach weg! „Oh! Du armes kleines Ding du!“, sprach Clara voller Mitgefühl und hob das kleine Pokémon hoch. „Hat dir Alex sehr weh getan?“ „Am Po-Po! Da!“, meinte Aken und sah Clara mit einem traurigen, herzzerreisenden Blick an. „Das heilt ganz schnell aus.“, versicherte Clara herzlich und umarmte ihn mitfühlend. Als Alex Claras Stimme hörte drehte er sich sofort zu ihr um und erschrak. Hielt Clara ihn nun für grob oder bösartig? Das war er doch nicht! Durfte er denn nicht auch einmal böse sein? Immerhin hatte Aken auf eine penetrante Art gestört! Sie waren doch grad beim Küssen gewesen. Clara warf einen vorwurfsvollen Blick zu Alex, welcher ihn tief im Herzen traf. „Ahh! Clara!“, jammerte er und ging wieder zu den Beiden. „Was hast du dir dabei gedacht ihm so weh zu tun?“ „I-Ich… ich… wollte das nicht… ich war so…überrascht und Clara…mein Herz… es…“ „Sei still! So geht man nicht mit kleinen Vögeln um!“, meckerte Clara wütend. „Aber… ers doch nur mein Bruder… also nicht nur… aber ich wollte ihm nicht weh tun! Und… Aken es tut mir sehr sehr Leid!“, versicherte Alex, gezwungen und streichelte Aken über den Schnabel. Alex liebte seinen Bruder, dies war nicht in Frage zu stellen. Doch aus seinen Träumen solle er sich doch entsprechend raushalten! Kein Wunder also, dass Alex sauer auf Aken war. „Uhh…“, fiepte Aken zufrieden und strahlte seinen Bruder wieder freudig an. „DANKE!“ Clara war gerührt von Alex‘ Eingeständnis und lies Aken wieder zu Boden. „Oh Alex! Du hast deinen Fehler eingesehen.“ Clara war wirklich begeistert und Alex witterte wieder die Hoffnung, dass er heute noch zu seinem Kuss käme. Doch wie solle er Aken los werden? „Aken! Wie wärs wenn du ein bisschen Spielen gehst?“ „AUJA!“, rief Aken und sah zu Clara hoch. „Spielst du mit mir?“ „Ja sehr gerne mein Kleiner!“, versicherte Clara und Alex schien alles aus dem Gesicht zu fallen. Wieder ging sein Plan nach hinten los! Das war wirklich ungerecht! Hoffnungslos sah er Aken dabei zu, wie dieser ein wenig von den Beiden weg hüpfte und rief: „SPI~IELEN!“ Doch urplötzlich drang durch die Schlafzimmerwand eine gewaltige Welle, welche genau auf Aken zu hielt. „AKEN!“, rief Alex besorgt und rannte auf seinen Urzeit-Bruder zu. Doch zu spät! Die Welle erwischte Aken und spülte ihn einmal mehr aus einem Traum heraus. „Ahhh!“, rief der nun wieder geschrumpfte Aken, welcher im hohen Bogen aus Alex‘ Stirn flog, genau auf die Zimmerwand zu, durch die er einfach hindurch flog und außerhalb des Bungalows auf dem Rasen landete, wieder auf dem Bauch. „Au~…“, jammerte Aken zu Recht und richtete sich auf. „DU BLÖDI-WELLE!“, brüllte er die Hauswand an, als wäre sie für die Welle verantwortlich gewesen. „Uhm…“, nachdenklich sah sich Aken kurz um, ehe er einfach in eine Richtung los tapste. Dabei sah er sich immer wieder um, dabei bevorzugt nach oben. Er suchte nach Nichts bestimmtem. Er suchte einfach etwas Interessantes, wenn er jetzt schon eh draußen war. Die ganze Gegend kam ihm dabei sehr bekannt vor, kein Wunder, immerhin befand er sich eindeutig in Ci-Village, bei Nacht. Obwohl es sehr dunkel war, konnte Aken sehr gut sehen, wie ein Raubtier bei Nacht. Doch egal wo er hinsah, er konnte keinen einzigen Menschen auf der Straße entdecken. Auffällig war auch, dass die Straßen sehr sauber waren, nicht ein Blatt oder ein Kieselstein lagen auf diesen. Während Aken durch diese düsteren Straßen schlich packte ihn langsam die Einsamkeit. Nichts und Niemand leistete ihm Gesellschaft und so bekam er etwas Angst und fing deswegen laut an mit sich selbst zu reden. „LAUFEN IST SO TOLL!! DA HAB ICH KEINE…OLL! UND KEINE ANGST! WEIL DU…DAS KANNST!“ Obwohl Akens laute Worte ihn beruhigen sollten, wurde er immer nervöser und ängstlicher. Die Dunkelheit schien es nämlich nicht zu beeindrucken, dass er so lautstark durch die Umgebung tapste. Plötzlich durch fuhr Aken ein starkes Zaudern, welches sogar seine Federn für einen kurzen Moment aufstellte. Sofort blieb Aken ängstlich stehen. Hinter ihm war jemand! Er spürte deutlich Blicke in seinem kleinen, gefiederten Rücken. „Uhm…I-Ich… kann gut Pflückah machen!“, drohte Aken ängstlich und hoffte die Blicke zu ängstigen und zu vertreiben. Ohne Erfolg! Weil er keinen Erfolg erzielte, drehte sich Aken langsam um, wenn er seinen Verfolger sehen würde, könnte er ihn vielleicht besser vertreiben. Als Akens Blick auf den Verfolger stieß erschrak er. Es war die Welle! Seelen ruhig stand die Welle vor ihm und schien ihn verspottend anzugrinsen, wenngleich sie keinen Mund hatte. „Geh weg du…. du… WASSER-DOOFI!“, schrie Aken die Welle an. Er mochte die Welle nicht, sie ging immer so schroff mit ihm um, dabei hatte er ihr doch nichts getan! Oder? Geduldig wartete Aken die Antwort der Welle ab, doch diese antwortete nicht, ehe sie urplötzlich wieder auf Aken zu floss und diesen ein Mal mehr mit sich riss. „Ahhhhhhhhhhhhhhh….“ Die Welle trug den schreiend den Piepmatz durch die Gegend, dabei schien sie systematisch einen besonderen Bungalow anzusteuern. Nach einiger Zeit, Aken schrie immer noch wie am Spieß, steuerte die Welle zielstrebig auf eine Hauswand zu. Das kleine Flapteryx bekam davon nichts mit, es hatte wieder einmal die Augen zu. So merkte er auch nicht, wie die Welle gegen die Hauswand preschte und ihn so in den Innenraum schleuderte. Im hohen Bogen flog Aken durch das Schlafzimmer einer jungen Frau, ehe er auf ihre Stirn fiel und darin versank. Eine Frau, mit langem blonden, fast weißem Haar, schritt langsam durch eine dunkle Gasse. Die Gasse bildete sich durch zwei sehr hohe und lange Häuser, welche aus roten Backsteinen gebaut waren. Weil die Wände nicht verputzt waren, konnte man die Steine gut erkennen und praktisch einzeln zählen. Die Gasse war mit schwarzem Asphalt überzogen, von dem ein weißer, dezenter Nebel aufstieg. Der Nebel war nicht sehr dicht, deswegen konnte man gut erkennen, wie der Wind Zeitungen auf dem Boden hin und her wehte. Die Gasse war so düster, dass die Frau in ihrem weißen Kleid fast zu strahlen schien. Trotz der gruseligen Atmosphäre schritt sie weiterhin kontinuierlich durch die Gasse, als plötzlich eine Dose von einem Müllcontainer fiel. Sofort erschrak die Frau und drehte sich zu der Dose. Doch dort war nichts und so wollte sie weiter laufen, als sie plötzlich leise Schritte hinter sich hörte. „W-Wer ist da?“, sprach sie ängstlich und drehte sich langsam um. Der Nebel hinter ihr wurde immer dichter. Erst jetzt erinnerte sich die Frau an die Geschichte des Gassenschlachters, welcher abends um Mitternacht in Gassen auf Jagd nach jungen Frauen geht. „B-Bleiben Sie mir fern!“, rief die Frau voller Todesangst, als sie im Neben die Umrisse einer Kreatur ausmachen konnte. Die Umrisse kamen immer näher und wurden dabei immer kleiner… Halt! War der Gassenschlachter nicht ein großer Mann? Was da auf sie zu kam wirkte aber nicht einmal wie ein Mensch… ehr wie ein… „CUT!“, rief plötzlich eine Stimme energisch, ehe die Gasse in einem hellen Licht erstrahlte. „Wer hat diesen fossilen Urzeitvogel bestellt? HEY! WER WAR DAS?!“ Als das Set plötzlich mit Licht geflutet wurde, sah sich Aken verwirrt um, er versuchte dabei zu erkennen, woher das Licht kam und sah dabei immer wieder in die Scheinwerfer. Ein paar Scheinwerferlichter später lag Aken bereits auf seinem Schnabel und jammerte. „Uhhh…“ Das helle Licht hatte ihn benommen gemacht. „Frank! So kann ICH NICHT arbeiten! In meinem Vertrag steht eindeutig: ‚Keine Dreharbeiten mit ausgestorbenen Vögeln. ‘ Gott! Ich brauch ne Cola…“, beklagte sich die, nun gar nicht mehr ängstliche Frau. „HEY! ICH WILL NE COLA!“, rief diese sauer nach einigen Sekunden, weil sich niemand in Bewegung setzte. Ihr Blick fiel dabei auf einen jungen Praktikanten, welcher gerade ein Kabel aufrollte. „Hey du! Hohl mir sofort eine Cola! Oder du bist ENTLASSEN!“ „Beruhige dich Berta!“ Der Regisseur stand von seinem Stuhl auf und lief auf die Frau zu. „Du warst ganz wunderbar!“, versicherte er und sah sofort zu dem Praktikanten. „AUF HOHL BERTA IHRE COLA!“, schrie er den Jungen an, welcher fürchterlich erschrak und davon rannte. „Dieses unqualifizierte Personal.“, seufzte er genervt und sah zu Aken, welcher immer noch auf dem Boden lag und sich nicht rührte. Sichtlich genervt packte der Regisseur sein Handy aus und wählte eine Nummer. „… … Ja Hallo? Hier ist Frank! Einmal aufwischen in Set C, Gang B Reihe A und Spalte Z!“ „Um welchen Fleck-Typ handelt es sich den?“ „Natürlich um einen Urzeitvogel! Warum sonst habe ich die Nummer des Urzeitvogel-Aufwisch-Service gewählt?“ „Aus welcher Zeitepoche stammt er?“ „Was weiß ich! Romantik, Renaissance? Neee eindeutig Barock!“ Ohne eine Gegenantwort abzuwarten legte Frank auf und packte sein Handy weg. Dann gesellte er sich zu Berta, welche sich auf ihren Drehstuhl gesetzt hat und genüsslich ihre Cola trank. „Ist dieser Unrat endlich weg?“ „Der UAS kümmert sich gleich darum!“, versicherte der Regisseur seiner Starbesetzung, als plötzlich das Geräusch von Wasser zu hören war, welches tief in eine Schlucht fiel. „Ah da kommen sie schon!“, schloss Frank aus diesem Geräusch. Durch die enge Gasse spülte sich ein alter Freund von Aken: Die Welle. Doch Aken war zu benommen um seinen nassen Freund zu bemerken und wurde ohne zu schreien wieder mit gespült. Wieder spülte die Welle Aken gegen die Wand des Traumes und sorgte dafür, dass der flugunfähige Vogel im hohen Bogen aus der Stirn der Frau flog. Wieder zwang die Flugbahn Aken dazu, es sich auf dem Rasen, außerhalb des Bungalows, bequem zu machen. „Uhh…“ Langsam richtete sich Aken wieder auf und sah sich hastig um. Die Welle war offensichtlich nicht mehr zu sehen und glücklicherweise war es auch nicht mehr so hell, dafür war es aber nun auch wieder dunkel. Obwohl Aken nach solch einer Helligkeit eine Zeitlang nichts sehen könne, konnte er sofort wieder gut sehen, als er seine Augen öffnete. „Diese ober-mega-riesen-doofi Welle!“, beklagte sich Aken und sah die Hauswand an. „DU BIST BLÖD!“, rief er sauer und trat mit seinem Fuß gegen die Hauswand. Kaum hatte Akens Fuß die Hauswand getroffen, erschienen in dieser plötzlich dünne Risse, aus denen Wasser lief. In kürzester Zeit war die Wand übersät mit Rissen, aus denen schon richtige Bäche liefen. Aken war klar, dass dies nur das Werk der Welle sein konnte. „Ahhh!“, schrie er laut und rannte sofort weg von der Wand. Die Welle musste sich erst noch formieren, so hatte das Flapteryx genug Zeit um einen großen Vorsprung zu ergattern. Dabei achtete das Jungtier nicht darauf, wohin es lief. Es wollte so schnell wie möglich, soweit weg wie möglich. Doch den Vorsprung holte die fertig formierte Welle schnell auf. Mit einer deutlich höheren Geschwindigkeit, als Aken, raste sie auf den Urzeitvogel zu. Aken entging diese missliche Lage nicht, weswegen er sämtlich noch verfügbaren Kräfte mobilisierte und in seine Beine steckte. Tatsächlich nahm Akens Geschwindigkeit durch diesen Notfallplan zu. Immer größer wurde der Abstand zwischen Welle und Aken, so dass sich dieser in eine falsche Sicherheit wog. Schlagartig legte die Welle wieder an Geschwindigkeit zu und kam Aken bedrohlich nah, Aken sah sich bereits von der Welle erwischt, als er plötzlich gegen den Rand eines Planschbeckens rannte. Der Planschbeckenrand war mit seinen drei Ringen deutlich größer als Aken und warf diesen durch seine Elastizität zurück. Doch Aken kam sanft auf dem aufgeblasenen Planschbeckenboden auf. Erst jetzt bemerkte er, dass er sich in einem Planschbecken befand, während sich außerhalb des Planschbeckens die Welle auftürmte. Ängstlich sah Aken der Welle entgegen, als diese auf ihn nieder preschte. Doch das Planschbecken war schneller als die Welle, urplötzlich drehte es sich horizontal um und bot Aken so ein Dach gegen die Welle. Doch dabei blieb es nicht. Kaum berührte der oberste Schlauch des Planschbeckens den Boden, verschwand dieses, samt Aken, spurlos. Zögerlich öffnete Aken seine Augen. Wo war er denn nun wieder? Er hatte Angst vor einer möglichen bösen Überraschung, doch als er seine Augen öffnete sah er nur schwarz um sich herum, dennoch war es hell. „Hä?“ Während Akens Blick durch die Umgebung schweifte, zeichneten hellgrüne Linien die Umrisse von Urwaldbäumen ab. Egal in welche Richtung Aken sah, immer zeichneten die Linien Urwaldbäume und waren immer sofort fertig, bevor sich Aken weiter drehte. Die Umrisse wurden immer genauer, immer mehr Details zeichneten sich ab, ehe sich ein kompletter und echter Urwald um Aken herum bildete. „Uh?“, fiepte der Gleichblütler und sah fasziniert zu den hohen und wunderschönen Bäumen hoch. Lange richtete sich die Aufmerksamkeit des Urzeitvogels nicht auf die Bäume. Er bemerkte schnell, dass sich dort oben Etwas von Baum zu Baum schwang. Das Wesen schwang sich so hoch in den Kronen der Bäume, dass Aken nicht in der Lage war genau zu erkennen, um was für eine Kreatur es sich da handeln könnte. Doch es sah nicht gefährlich aus, eher sehr klein, deswegen rief Aken, so laut er konnte, in Richtung der Baumkronen: „HA~ALLO!“ Man hörte nur noch wie die Kreatur hoch oben in den Bäumen auf einem Ast landete, dann war es still. Aken machte dies traurig, er glaubte das Wesen verschreckt zu haben, immerhin war es die ganze Zeit von Ast zu Ast gesprungen und nun war es still. Betrübt sah das Pokémon zu Boden. Dadurch merkte es nicht, wie sich das unbekannte Wesen einen Weg nach unten bahnte, indem es einfach an dem Stamm des Baumes herunterrutschte, wie Feuerwehrmänner an einer Feuerwehrstange. Es landete genau vor dem Flapteryx und sah es eine Zeit an, ehe es auf Akens Schnabel klopfte. „Hallo Vögelchen!“ „Uh?“ Überrascht hob Aken sein Gesicht wieder an und sah direkt vor sich ein Panflam, welches fast genauso groß war wie er und ein blaues Halstuch trug. „Du bist doch ein Panflam!“, stellte Aken vergnügt fest und flatterte ein wenig mit seinen Flügeln. Das Panflam vor ihm schien ein sehr wildes Exemplar zu sein, welches ungern still hielt. Während Aken sprach, hüpfte das Panflam nämlich von seinem rechten Fuß auf den Linken und wieder zurück, durchgängig immer im selben Rhythmus. Dabei bewegte es auch seine Arme hin und her, stand er auf seinem linken Fuß, hob er seinen rechten Arm, im rechten Winkel, an und senkte seinen Linken. Entsprechend änderte sich die Konstellation, wenn er den Fuß wechselte. „Bin ich! Und du bist ein Flapteryx! Kannst du eigentlich fliegen?“ „Nööö! Blöder nicht…“ Da stoppte das Panflam sein Gehüpfe und nahm eine klassische Denkerhaltung ein. „Uhm…“, gab es dabei von sich und rieb sich an seinem Kinn. Aken sah ihn unsicher an und legte seine Flügel an, wie andere Vögel dies auch taten. „Was denkst du?“ „Na wie du fliegen kannst!“ „Ich kann aber nicht fliegen! Ich bin ein Flapteryx!“ „Ach Blödsinn! Du bist doch ein Vogel! Alle Vögel können fliegen!“ „Echt? Papi sagt ein ein ein… Strauß! Kann das auch nicht!“ „Boah echt?“ „Ja! Sagt mein Papi! Der weiß alles!“ „Boah meiner auch!“ „Boah!“ „Du aber! Das hier ist ein Traum! Da kann man alles!“, erklärte das Panflam plötzlich und grinste vergnügt, ehe er wieder mit seinem Fuß-Gehopse fortfuhr. „Boah wirklich?“ „Ja! Guck!“, rief das Äffchen und streckte seine Hände nach vorne aus. Dabei stoppte es sein Gehopse und tat mit den Händen so, als würde er in beiden Händen eine Eistüte halten. „Ich mag gerne ein Schoko und Erdbeereis haben! Und du Flapi?“ „Du… ich heiße Aken! Ich mag auch ein Schokoeis! Und ein Apfeleis und Schokosoße! Oh und Sahne!“ „Boah ich mag auch Schokosoße und Sahne!“, entschloss sich das Panflam nun auch und kicherte vergnügt. „Wuppi-Duppi!“ Durch diese magischen Worte bildete sich eine leuchtende Kugel um die Hände des Panflams. Sie leuchteten kurz und sehr hell, doch als sie verschwanden hielt das Panflam in seiner Rechten eine Eistüte mit einer Kugel Schokoladeneis und einer Kugel Erdbeereis, sowie einem großen Häufchen Sahne mit Schokosoße. In seiner linken Hand befand sich Akens Wunscheis, welches wie das von Panflam war, nur mit Apfeleis an Stelle von Erdbeereis. Vergnügt reichte das Panflam das Eis an den begeisterten Aken weiter. „Boah das war voll toll!“, rief dieser fasziniert und nahm das Eis. „Danke!“ Vergnügt schlabberte Aken sein Eis und strahle vor geschmacklicher Begeisterung. Doch dann fiel ihm etwas ein. „Duuu! Wie heißt du eigentlich?“ Das Panflam hatte sich für das Eisessen auf den Boden gesetzt und sah folglich zu Aken hoch, welcher nachwievor stand und seinen linken Flügel immer noch angelegt hatte. „Ich bin Pani! Und du?“ „Aken!“ „Dein Name ist witzig!“ „Echt?“ „Jaaa! Der klingt nach Sandkasten!“ „Boah…ja? Dann…Dann klingt dein Name nach Pfrucht!“ „Pfruch?“ „JA!“ „Boah!“ Kurz schwiegen die Beiden, ehe der Sandkasten und die Frucht vergnügt übereinander lachten. „Ich mag dich! Du bist toll!“ „DU AUCH!“ Während die beiden jungen Pokémon ihr Eis verzehrten, kam es öfter mal zu verschiedenen, albernen Gesprächen. So dienten zum Beispiel die gelben Samenkörner einer Erdbeere nicht zur Vermehrung, sondern der Selbstverteidigung. Eine Erdbeere, welche im Begriff ist von einem ‚Blödi‘ gegessen zu werden schießt nämlich die Körner in den Mund des Blödis. Diese Körner schmecken so schlecht, dass er dann kein Interesse mehr an der Erdbeere hat. Kleine Unstimmigkeiten gab es aber auch! So fand Aken, dass man Piraten eindeutig am Besten im Planschbecken spielt, hingegen Pani fand, dass man Piraten besser in der Badewanne spielt, weil diese wie ein Schiff aussieht. Die Ähnlichkeit stelle das Flapteryx auch nicht in Frage, aber es fand Baden blöd, deswegen durfte man dabei nicht sowas tolles machen, wie Piraten spielen. Ihre Meinungsverschiedenheit gefährdete aber zum Glück nicht ihre Freundschaft und war schnell vergessen. Als Aken sein Eis fertig geschlabbert hatte, er war schneller als Pani, sprang er ein Mal vergnügt und rief: „Ich mag jetzt auch was her zaubern!“ Erwartungsvoll sah das Panflam dabei zu, wie das Flapteryx seine Flügel horizontal ausstreckte. „Ich mag total und ganz gerne Schwimmflügel zum Fliegen haben!“ Doch nichts geschah. Das ärgerte Aken ein klein wenig und so forderte er etwas energischer: „SCHWIMMFLÜGEL ZUM FLIEGEN MAG ICH!“ Doch wieder geschah nichts. Mittlerweile fing Pani schon vergnügt an zu lachen und meinte zu seinem gefiederten Freund: „D-Da… … fehlt ‚Wuppi-Duppi‘!“ „Boah! Ohja!“, stelle Aken fest und räusperte sich. „Wuppiiiii-Duppiii! ... Bitte noch!“ Kurz war es sehr leise im Urwald, bis sich auf einmal Schwimmflügel auf Akens Armen abzeichneten. Das Besondere an den Flug-Schwimmflügeln war nicht nur, dass Aken sie direkt trug, sondern auch, dass an der Spitze der Schwimmflügel jeweils seitlich ein kleiner Engelsflügel hing und von Akens Körper weg deutete. Seine neu artigen Schwimmflügel waren komplett weiß, nicht einmal Stöpsel konnte man erkennen, doch dafür glitzernden sie sehr stark, was Ausdruck des Zaubers war, der in ihnen steckte. Pani staunte nicht schlecht über des Flapteryxs neue Accessoire. Aken kicherte vergnügt und sah gegen den Himmel. „Danke!“ Unverzüglich fing der flugunfähige Urzeitvogel an mit seinen Flügel zu schlagen und tatsächlich! Dank der Macht seiner weißen Flug-Schwimmflügel erhob er sich gemächlich in die Lüfte. „Boah! Boah!“, rief Aken leicht panisch, als seine Füße sich vom Boden lösten, während seine Flügelschläge immer langsamer wurden. „I-I…I-I…F-F…ICH FLIEGE!“, rief er begeistert und strampelte hastig mit seinen Füßen, um Pani deutlich zu machen, dass er wirklich flog. Aufgeregt sprang Pani vor Aken und hüpfte vergnügt auf und ab. Aken war nun ein wenig größer als Pani. „Flieg noch höhah!“, ermutigte Pani seinen ausgestorbenen Freund. „Ganz pfiel höhah!“ Akens Ausdrucksweise litt etwas unter seiner Begeisterung, doch das war nebensächlich für ihn, zumal er es nicht einmal merkte. Aken schlug vorsichtig stärker mit seinen Flügel und erhöhte auch den Rhythmus dabei. Tatsächlich stieg er weiter senkrecht und nachwievor sehr gemächlich, in Richtung Himmel. Bald waren auch Akens Füße nicht mehr auf der Höhe von Pani, doch dies genügte Aken nicht mehr. Er wollte höher! Viel höher! So schlug er immer kräftiger mit seinen Flügeln, bis er die halbe Strecke zu den Baumwipfeln zurück gelegt hatte. Dort angekommen schlug Aken wieder sanft mit seinen Flügeln und in einem gleichbleibenden, ruhigen Rhythmus. Wie ein Hubschrauber blieb der nun flugfähige Vogel auf Ort und Stelle stehen. Vergnügt sah er nach unten zu Pani, welcher sich mittlerweile auf den Rücken gelegt hat um Aken noch sehen zu können. „GUCK MAL WIE HOCH ICH BIN!“ „FLIEG MAL!“, forderte Pani, Aken konnte doch nicht die ganze Zeit senkrecht in die Luft steigen, richtige Vögel flogen doch auch hin und her. Diese Nachricht kam auch genau so bei Aken an. Doch er fürchtete sich noch etwas davor. Doch dann stellte er sich vor, wie cool es wäre zu fliegen und so beugte er sich langsam Nachvorne. Doch wie flog man eigentlich? Je flacher der Winkel wurde, desto mehr merkte Aken deutlich, dass er immer mehr vorwärts kam, dass er sich dabei auch noch etwas in die Höhe bewegte merkte er dabei nicht. Aken erreichte relativ schnell die Waagrechte und bewegte sich, wegen seines langsamen Flügelschlags, auch nur langsam vorwärts. Je länger er so langsam flog, desto sicherer wurde er sich und erhöhte so auch bald seinen Flügelschlag. Die erste Kurve war leicht genommen, durch eine gekonnte Schräglage, was Akens Selbstbewusstsein gegenüber dem Fliegen noch verstärkte. Pani beobachte vergnügt von unten, wie Aken immer schneller und schneller wurde, wie er scharfe Kurven schnitt oder sich auch manchmal um die eigene Achse drehte. Dabei waren immer wieder die überglücklichen Ausrufe von Aken zu hören. „Huuiii!“ „FLIEGEN IST TOLL!“ „NIUUUUUM!“ Immer waghalsiger wurden Akens Kunststücke, doch ein Kunststück, einen Klassiker, brachte er noch nicht. Deswegen sprang Pani wieder auf seine Beine und kletterte eifrig einen Baum herauf. Dabei schwang er sich auch, gelegentlich, von Ast zu Ast und erreichte so schnell eine Höhe, auf der sich Aken am Meisten aufhielt. Dieser flog mittlerweile so schnell und kreuzundquer durch den Urwald, dass man ihm keine konstante Flughöhe mehr zuschreiben konnte. „LOOPING! LOOPING!“, rief Pani, in einem anfeuernden Ton, wobei er seine Hände vor seinem Mund zu einem Trichter formte. Aken entging Panis Wunsch nicht, doch wusste er nicht was ein Looping ist und kam vor Panis Ast zum Stehen. Wieder hielt er sich durch sanfte Flügelschläge in der Luft, als würde er selbst auf einem Ast stehen. „Was ist ein Luhping?“ „Das können Flugzeuge!“ „Boah! Dann kann ich das noch voll und ganz viel mehr! ... … Wie geht ein Luhping?“ „Öhh das ist ein Salto… nur andersrum!“ „Andersrum?“ „Ja! Guck so!“ Obwohl Pani nur auf einem Ast stand, sprang er hoch und vollführte einen vorwärts Salto. Dabei landete er wieder geschickt auf dem Ast. „So ist richtig rum! Und andersrum is so!“ Wieder sprang Pani in die Luft und vollzog dieses mal einen rückwertigen Salto, leider kam er tiefer als der Ast, weswegen er sich schnell mit seinen Händen an diesem festhielt und wieder hoch auf den Ast schwang, mit Hilfe eines kleineren Saltos. „BOAH TOLL!“, rief Aken begeistert und klatschte bei Panis akrobatischer Leistung in die Flügel. Obwohl er jetzt nicht mehr mit diesen schlug fiel er nicht vom Himmel, sondern blieb auf unveränderter Flughöhe. „Jetzt du in Luft!“ „AUJA!“ Aken ging sofort wieder in die Waagrechte und flog um den Baum herum, um mehr Platz für seinen Looping zu haben. Dabei überlegte sich der Vogel, wie er am Besten den Looping bewerkstelligen würde. Kaum war er wieder in Panis Sichtweite, hatte er schon die zündende Idee. Wie eine Rakete ging Aken in die Senkrechte und startete nach oben durch. Ab einem spontanen Zeitpunkt drückte Aken seinen Rücken stark nach innen und legte seinen Kopf in den Nacken. Tatsächlich ging er so in eine Kreisbewegung über und geriet von der Senkrechten wieder in die Waagrechte. „ICH HABS GESCHAFFT!“, rief er begeistert und schloss vor Freude die Augen, was ein fataler Fehler war! „AKEN! PASS AUF! DA! WASSER!“, rief Pani panisch von seinem Ast aus. „Was?“ Ungläubig öffnete Aken seine Augen und bremste sofort ab. Vor ihm war sie wieder… die Welle! Regungslos stand sie vor Aken, auf derselben Höhe wie er. „Du Blödi-Welle! Ich mag hier nicht weg gehen! Jetzt gehst du hier weg!“, befahl Aken energisch und schlug mit den Federn seines rechten Flügels in die Richtung der Welle. Dadurch lösten sich sichelförmige Energiescheiben, welche auf die Welle zuflogen und sie einmal längs spalteten. Kaum hatte Aken seine erste Energiesichel abgeschickt, so schickte er eine Zweite mit seinem linken Flügel los. Immer und immer wieder wiederholte er den Prozess, um die Welle Stück für Stück zu zerstückeln. Doch ohne Erfolg! In den kurzen Pausen, in denen Aken durchatmete, regenerierte sich die Welle in Windeseile. Das erschwerte Akens Ziel - der Vernichtung der Welle - doch sehr. „Was? Du BLÖDI!“ Sofort legte Aken ein höheres Tempo in seine Angriffe, doch ohne Erfolg. Mittlerweile kam auch Pani zu dem Kampf. Er schwang sich über Lianen zu nahestehenden Bäumen und schoss von dort aus Feuerbälle, welche er einfach ausspuckte, auf die Welle. Die Feuerbälle zerschlugen dabei das Wasser regelrecht. „LASS AKEN IN RUHE!“, rief Pani energisch und schwang sich mit einer Liane an der Welle vorbei, um diese unter einem Flammenteppich zu beerdigen, welchen er einfach auspustete. Mit Hilfe der Liane konnte Pani sich direkt neben Aken positionieren. Die magische Liane war nirgends fest gewachsen, weswegen Pani sich an jeden beliebigen Ort schwingen konnte. „Das wars!“, meinte Aken siegessicher und strahlte seinen Kampfgefährten an. „Ich glaub a…“ Zu früh gefreut! Die Welle erhob sich aus dem Feuerteppich, als wäre nichts gewesen. Still schweigend baute sich die Welle vor den neuen Freunden auf und wurde größer und größer. Sie würde wohl alle beide wegspülen müssen, das war der Welle jedoch egal. Ab einer bestimmten Höhe preschte die Welle auf die Beiden zu. „ICH WILL NICHT WEG!“, rief Aken voller Trauer und klammerte sich an Pani, welcher sich wiederum auch an Aken klammerte. „WIR BLEIBEN HIER!“ Pani investierte seine ganze Hoffnung - auf Rettung - in seine Kräfte, genau wie Aken. Durch ihren gemeinsamen Wunsch und ihre Freundschaften erreichten ihre Kräfte so ein neues Niveau. Schlagartig bildete sich um die Freunde eine Feuerkugel, um die sich eine dicke Kugel aus roten Federn bildete. Kaum war ihre Schutzkugel errichtet, knalle die Welle auf diese und zersprang daran, wie ein Spiegel der zu Boden fällt. „GEWONNEN!“, riefen die beiden Pokémon als sich ihre Schutzkugel auflöste und die Welle in vielen kleinen, glitzernden Splittern durch die Luft schwebten. Sie lösten ihre ‚Umarmung‘ und sahen einander vergnügt an. „Jetzt müssen wir… feiern! Wie Geburtstag! Nur anders!“, schlug Aken fröhlich vor. „AUJA! Wir feiern Gewonnen!“ Doch freuten sich die Helden zu früh! Die blau schimmernden Splitter der Welle sammelten sich plötzlich alle an einem Punkt, unbemerkt von den beiden Freunden. Die Splitter bildeten eine große Kugel, aus der die Splitter wie Stacheln ragten. Kurz verharrte die Kugel so, ehe sie in zwei Teile zerbrach und eine Kreatur preisgab. Dieser Kreatur war menschenähnlich und hatte entsprechend ein menschliches Gesicht, mit hellblauen Augen und langen, blonden Haaren. Auf dem Kopf trug sie einen weißen Zylinder, hingegen der Körper nur ein weißer, langer Umhang war. Die Enden des Umhanges überlappten auf der Vorderseite der aufrechtstehenden Kreatur. Aus dem Umhang ragten keine Beine und unter dem Umhang verbarg sich nur Dunkelheit, sowie schwarze Arme, die aus der Dunkelheit kamen und weiße Handschuhe trugen. Stillschweigend öffnete das Wesen seinen Umhang und hob aus dem kleinen Spalt seinen rechten Arm nach draußen. Die Hand hielt das Wesen als Faust, während zwischen den Fingern lange Nadeln steckten. In einer lässigen, aber zügigen, horizontalen Kreisbewegung warf die Kreatur die Nadeln auf Aken zu. Aken bemerkte die Gefahr erst, als die Nadeln plötzlich in seinen Flug-Schwimmflügeln steckten. „HÄ?!“, rief Aken erschrocken auf, ehe die Luft mit einem Schlag aus seinen Flug-Schwimmflügeln entwich und er sofort Richtung Boden fiel. „AHhhhhhhhhh!“ „AKEN!“, rief Pani panisch und lies sich an seiner Liane nach unten ab, er wollte schnell Aken festhalten, doch auch ihm kam die Kreatur zuvor. Zügig zog sie ein Schwert mit der Linken aus ihrem Umhang und durchtrennte damit die Liane von Pani. „AHhhhhhhhhh!“ Beide näherten sich rasant dem Boden bis… „IANUS! Geht es dir gut?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)