Lost in Time von Shelling__Ford (ShinichixRan) ================================================================================ Kapitel 38: The calm in the center of the storm ----------------------------------------------- Rückblick- Seine Geschichte gehörte der Öffentlichkeit und sein Leben der Organisation. Conan Edogawa und William Bell hatten aufgehört zu existieren. Zurück blieb das, was von Shinichi Kudo noch übrig war, der ehemalige Oberschülerdetektiv in einen zehn Jahre jüngeren Körper, der ihm eigentlich nicht mehr gehörte. Zurück blieb das was Bell überschatten sollte, das was Conan war und Shinichi nie sein wollte, ein Opfer der Organisation, des Giftes APTX 4869. - Rückblick Ende The calm in the center of the storm Er bewegte den Kopf mit kreisenden Bewegungen, spürte wie seine Muskeln bis in seinen Brustkorb und seine Hüfte hinein ächzen, ehe er ihn wieder auf das kleine „Kissen“ bettete, das man ihm zugestanden hatte. Langsam öffnete er die vom Schmerzzusammen gekniffen Augen und starrte an die Decke. Alles was um ihn herum noch existierte war Dunkelheit, schwarz. Schwarz. Gott, er hasste diese Farbe wirklich. Sein Dasein war auf Geräusche und Stimmen reduziert, Hände die ihn betatschten, Nadeln die ihn stachen und andere Dinge, über die er lieber nicht allzu lange nachdachte. Die Welt wie er sie kannte, hatte um ihn herum aufgehört zu existieren. Shinichi schluckte, blinzelte, als er spürte, wie die verdunkelten Kontaktlinsen zu brennen begannen, weil seine Augen ohne den Lichteinfall weniger blinzelten und so schneller trocken wurden. Er konnte nur schätzen, wie lange er schon in diesem Loch aus völliger Dunkelheit hockte. Die An- und Abwesenheit der Wissenschaftler war das einzige Maß, das ihm in etwa sagen konnte, wie lange er schon hier war. Acht, -zehn Tage vielleicht. Zehn Tage ohne das „Bell“ ihm abermals einen Besuch abgestattet hatte, zehn Tage, ohne dass das, was immer sie ihm auch einflösten, in irgendeiner Weise die gewünschte Wirkung erzielte. Ein bitteres Lächeln schlich sich auf die trockenen Lippen des Oberschülers, er wusste nicht, ob er sich freuen oder enttäuscht darüber sein sollte, dass sie Conans Geheimnis nicht auf die Schliche kamen. Auch wenn es sich manchmal so angefühlt hatte, als seien sie verdammt nah dran. Unerträgliche Hitze, Schweißausbrüche und Muskelkrämpfe gehörten da schon beinahe zu den harmlosesten Nebenwirkungen ihrer Mixturen. Ein paar Mal mussten sie ich beeilen um das Zeug möglichst schnell wieder aus seinem Körper zu schwemmen als sie feststellen mussten, dass es eher dabei war, ihn umzubringen als ihre Forschung weiter voran zu treiben. In diesen „glücklichen“ Momenten hatte sein Bewusstsein versagt und ihn aus dem Schmerz entlassen und in die warmen dunklen Arme traumlosen Schlafes versinken lassen. Doch egal was sie angestellt hatten, egal wie sehr sie auch versucht hatten Sherrys Formeln nahe zu kommen oder wenigstens einen ähnlichen Effekt zu erzielen, blieben ihre Bemühungen ohne Ergebnis. Der Oberschüler schluckte, spürte wie seine Zunge an seinem trockenen Gaumen klebte und wünschte sich nicht zum ersten Mal die kleine Plastikfalsche mit dem schalen abgestanden Wasser zurück, mit dem man ihn offenbar bei Laune hielt. Denn seit wenigen Tagen, vielleicht aber auch nur Stunden, hatte sich niemand mehr bei ihm blicken lassen. Der rollte nur die Augen, ignorierte die Tatsache, dass er immer mehr den Drang dazu hatte, mit sich selbst zu reden und über seine eigenen humorlosen Witze zu lachen. Denn die Frage nach dem plötzlichen Ausbleiben seiner täglichen Untersuchungen zauberte tatsächlich ein müdes Lächeln auf die Lippen des Detektivs. Ein beinahe erleichterter Seufzer entrang seiner Kehle, für einen Moment gelang es ihm, die Ruhe um sich herum zu genießen. Er hatte es geschafft… Er hatte dieses verhasste Video tatsächlich an die Öffentlichkeit gebracht und egal was mit ihm nun auch passieren würde, diese Organisation würde so schnell keinen Fuß mehr auf dieser Welt fassen können. Längst vergangene Übelkeit schlich sich auf seine Lippen, als er an den Tag dachte, an dem er Tracy dazu überreden konnte, für ihn den Kameramann zu spielen. Natürlich hatte er immer gehofft, es nicht gebrauchen zu müssen, die Organisation auch so zu Fall zu bringen, aber er hatte dieses Backup sicherstellen wollen. Etwas in der Hand haben wollen, für den Fall das alle Stricke rissen, für den Fall, dass er keine andere Wahl mehr hatte… Für den Fall, dass er nicht mehr in der Lage war, sie vor diesen schwarzen Schatten zu beschützen. Nicht zuletzt die Kassetten von Shihos Mutter hatten ihn auf diese Idee gebracht und von der Methodik war die Idee sowieso nicht auf seinem Mist gewachsen. Bei einem Verhör gehörte es schließlich zur Kür, die etwas „schwach“ anmutenden Verdächtigen, die vielleicht nur teilweise an der Tat beteiligt waren, unter solch großen Druck zu setzen, dass sie anfingen zu plaudern und man so auch die großen Fische ins Netz bekam. Das einzige, was man für solch einen Schachzug brauchte, war ein geeignetes Druckmittel und das hatte er ihnen mit diesem Video gegeben. Er trug immer eine Kopie auf einer kleinen SD Karte mit sich herum und der Moment in dem Vermouth ihn in dem Pressebüro allein gelassen hatte, war der, in dem er es mit der veralteten Rohrpostanlage auf den Weg hatte schicken können. Das einzige was ihm jetzt noch übrig blieb, war zu warten und zu hoffen, dass das FBI, die Polizei, die CIA und wer auch sonst noch daran arbeitete, die Organisation nun in die Hände bekamen und ihre Sache gut machen würden. Dass alles glatt über die Bühne ging und dass… dass sie in Sicherheit waren. Vielleicht bestand dann auch noch tatsächlich Hoffnung für ihn, vielleicht hatten sie ihn zum Sterben hier unten zurück gelassen und vielleicht war die Polizei schnell genug und würde ihn finden… Sodass es ihm möglich war, die Scherben aufzulesen, die er selbst von seinem Leben noch übrig gelassen hatte. Sodass es ihm möglich war sich bei ihr zu entschuldigen für das, was sie wegen ihm durchmachen musste, für das, was er ihr angetan hatte. Und selbst wenn sie das alles nicht hören wollte, wenn sie ihm niemals vergeben würde, könnte er sie so vielleicht wenigstens noch einmal sehen. Nur noch ein einziges Mal… Er atmete tief ein, spürte wie die Muskeln in seinem Brustkorb sich verspannten, ehe er es seiner Lunge erlaubte, die Luft wieder zu entlassen. Jede gottverlassene Faser seines Körpers schmerzte. Genervt verzog der Oberschüler das Gesicht, spürte wie der Schlaf in seinen Augen kratzte. Noch immer war er allein, noch immer waren die Wissenschaftler überfällig, doch langsam war sich der Detektiv nicht mehr so sicher, ob er sich wirklich darüber freuen sollte. Shinichi Seufzte, ließ den Kopf auf seine Schulter sinken während seine blicklosen Augen wie immer in die Dunkelheit starrten. Kein Licht, kein Geräusch weit und breit, nichts. Sein Körper schmerzte, war ansonsten beinahe taub, sodass er sich in manch einem schwachen Moment fragen, ob er oder irgendwas um ihn herum überhaupt noch existierte. „Dein Verstand fängt an zu bröckeln, Kudo, das kommt vom Schlafentzug und der langsamen Dehydrierung.“ Shinichi musste an sich halten, seiner eigenen rauen Stimme nicht mit eben dieser zu antworten. Verdammt noch mal, er war wirklich schon zu lange in diesem Loch. Der Oberschüler schloss die Augen, versuchte sein Gesicht zu entspannen, die nervige Stimme seines „Gesprächspartners“ aus dem Kopf zu bekommen. Der Boss. Bell der „seine“ Stimme missbrauchte, um ihn in die Irre zu führen, damit er ihn nicht erkannte. Weil er ihn erkennen könnte… Shinichi schluckte, versuchte noch immer zu begreifen, was diese Information für ihn zu bedeuten hatte. Der Boss war jemand dem er schon einmal begegnet war, mehr noch, er war jemand den er so gut kennen musste, dass er seine Stimme wiedererkennen würde. Es war jemand, der ihm vielleicht schon die ganze Zeit vor der Nase herum gesprungen war, ohne dass er auch nur den Hauch einer Ahnung gehabt hatte. Noch immer kreisten die Worte dieses Mannes in seinem Kopf herum, während sein Verstand verzweifelt versuchte, eine Verbindung zu knüpfen. „Auch Bourbon war angeblich undercover in der Organisation unterwegs. Man hat ihn in die Tokioter Polizeiausbildung eingeschleust, seine Aufgabe war es, zu überprüfen ob die Organisation einen Spitzel unter den Beamten hatte, dabei war er selbst der Maulwurf unter ihnen. Genial oder? Allerdings hat es durch Akai einen Zwischenfall gegeben und er musste raus aus der Nummer. Leider hat das hat damals ein schweres Opfer gefordert…“ Nachdenklich trommelten seine Finger auf den Tisch, brachten die Handschellen dabei zum Klirren, was der Detektiv geflissentlich ignorierte. Niemand opfert seine Bauern gern, aber manchmal ist es nun Mal nötig, um das Spiel am Laufen zu halten. Die Augenbrauen des Detektivs zogen sich zusammen, erzeugten tiefe Furchen in dem sonst so jugendlichen Gesicht. Für einen kurzen Moment stockte ihm der Atem in seiner Lunge, Shinichi spürte, wie das Blut aus seinem Gesicht wich und seine Fingerspritzen langsam zu Eis gefroren, während sein Verstand kaum wagte, diesen Gedanken weiter aufzuführen. <…es sei denn-> Sein Verstand raste, versuchte durch den dichten Nebel aus Schlaf, Schmerz und Angst hindurch zu arbeiten und die einzelnen Puzzleteile richtig zusammenzusetzten. Schwarz. Alkohol. Nanatsu no ko. Krähen. Ein bekanntes Gesicht. Shinichi stöhnte, presste die Augen fest zusammen und versuchte irgendwie Ordnung in dieses Chaos zu bringen. Ein schiefes Grinsen schlich sich über die Züge des Detektivs, während seine blauen Augen ziellos an der Zimmerdecke umherschweiften. Die Aufzählung des alkoholischen Inhalts einer schlecht bestückten Bar war nicht gerade besonders hilfreich. Der Detektiv ignorierte den feinen Stich in seinem Innern, versuchte die Tatsache zu verdrängen, dass ihm von dem kalten Metalltisch nur eine dünne Decke trennte und lenkte seine Gedanken langsam in eine andere Richtung. Es war nicht die Kälte, die ihn plötzlich zum Frösteln brachte, sondern wie immer eine beiläufige Erscheinung, wenn er zu sehr über dieses Thema nachdachte. Über das Thema, über das sich mittlerweile vermutlich ganz Japan den Mund zerriss. Ein Gift, das in der Lage war, den menschlichen Körper zu schrumpfen, zu verjüngen, um nicht weniger als zehn Jahre. „We can be both, god an devil. Since we´re trying to raise the dead against the stream of time.” Der Detektiv schluckte, hörte ihre wenig kindlich wirkende Stimme noch heute in seinen Ohren. „Was lest ihr denn da? Etwa einen Fantasy-Roman?“ Seine trockenen Lippen wurden schmal, während seine Augen einen für ihn unsichtbaren Punkt an der Decke fixierten. „Nicht nervös werden. Der Mensch kann dem Fluss der Zeit nicht trotzen. Und wenn er es widersinnigerweise versucht, ereilt ihn eine Strafe.“ Er sah ihr Gesicht heute noch vor sich, ihre grünen Augen, die ins Leere blickten, Dinge sahen und Erinnerungen wachriefen, von denen er keine Ahnung hatte, in die sie ihn nicht einweihen wollte, weil sie es für zu gefährlich hielt. Weil es zu gefährlich war… Dabei hätte er ein paar Informationen mehr in diesem Moment gut gebrauchen können, er war so nah dran, dem Boss dieser Organisation auf die Schliche zu kommen, den Mann zu entlarven, der sich hinter Bells Stimme und seinem getrübten Augenlicht versteckte. „Wer bist du…?“ Doch noch ehe die brüchige Stimme des Oberschülers die Frage in den dunklen Raum geworfen hatte, spürte er, wie seine Muskeln sich verkrampften, sein Herz schneller zu schlagen begann, als seine Ohren etwas bemerkten, auf das er schon die ganze Zeit gewartet hatte. Der Klang bedächtiger Schritte, die sich langsam, aber sicher, näherten, das rostige Quietschen der Türklinke, das er in zwischen schon so gut kannte und das leise Klacken mit dem sie wieder zurück ins Schloss fiel. Die Spannung im Raum hatte sich augenblicklich verdichtet, veranlasste den Detektiv dazu, seine Atmung zu kontrollieren und somit nicht preis zu geben, wie sein Adrenalinspiegel schlagartig in die Höhe schoss. Shinichi wusste, wer vor ihm stand, ohne dass er ihn sah und ohne dass der Neuankömmling etwas sagen musste, denn seine dunkle Aura allein reichte aus, um es ihm zu sagen. Ganz davon abgesehen hatte er ihn bereits erwartet, den Boss der schwarzen Organisation. Er atmete tief ein, hielt für einen Moment inne und ließ seine Augen über den jungen Detektiv schweifen, der gerade, ohne einen Finger zu rühren, dabei war sein Lebenswerk zu zerstören. Seine Lippen zuckten kurz, das vage Anzeichen eines Lächelns als er sah, im welchem Zustand sich der „Erlöser der Japanischen Polizei“ befand, seine Wissenschaftler hatten wirklich ganze Arbeit geleistet. Die Silhouette des Jungen zeichnete sich durch die dünne Decke ab, seine Hand und Fußgelenke schmückten noch immer die eisernen Handschellen, hatten besonders seine Handgelenke an manchen Stellen grün und blau eingefärbt, während unter seinen Augen tiefe dunkle Ringe zu erkennen waren. Die Neonröhren an den Decken verstärkten seinen blassen Teint und das sporadische Flackern einer der Lampen verlieh dem Labor zusätzlich die gewisse Atmosphäre. Ja, hier würde er ganz sicher arbeiten können… Doch das sich ankündigende Lächeln auf seinen schmalen Lippen brach nicht durch, als sein Blick zurück auf den Detektiv fiel. Die Augen des Jungen hatten ihn fixiert, wie ein Jäger seine Beute und sahen blicklos durch ihn hindurch. Er schluckte, überwand die kurze Distanz die ihm von dem Oberschüler trennte. „Shinichi Kudo…“ Bells Stimme hallte in dem kleinen Laboratorium wieder, klang angenehm sanft in seinen Ohren, währen der Siebzehnjährige auf der Metallbare versuchte, ein Zittern zu unterdrücken. Er veränderte seine Position, stellte sich neben ihn, zog einen kleinen Schlüssel aus seiner Tasche hervor und löste die Handschelle, mit der der Detektiv fixiert war vom Tisch. Für einen kurzen Moment zuckten Shinichi, als der Boss der Organisation seinen Arm über seinen Kopf streckte und in dieser Position neu am Tisch fixierte. Er aber überging das Stöhnen seines Gefangenen, sah den Zuckungen seiner verkrampften Muskeln kurz zu, ehe er sich zur nächsten Seite wandte. „Ich nehme nicht an, dass ich dir sagen muss, warum ich hier bin?“ Die nächste Handschelle klirrte, während seine Muskeln in der neuen Position knirschten. Auf dem schmerzverzerrten Gesicht des Oberschülers erschien jedoch ein sarkastisches Lächeln, mit dem er seine Worte durch sein unterdrückten Ächzten hindurch schickte. „Die Sehnsucht war einfach zu groß?“ Er sah nicht, wie eine buschige Augenbaue langsam in die Höhe stieg, ehe Bells Stimme ein heiseres lachen entließ. „So könnte man es wohl auch ausdrücken, nehme ich an…“ Shinichi schluckte, spürte wie seine brennenden Muskeln in seinen Armen pulsierten, seine ganzer Körper war nicht gerade begeistert über diese nun noch viel unbequemer Position, während er hören konnte wie „Bell“ im Raum noch andere Dinge vorzubereiten schien, er hatte ihm jedenfalls den Rücken zu gekehrt während er sprach. „Allerdings fällt es mir wirklich schwer, dir zu diesem Schachzug zu gratulieren, eine wenig… billig, findest du nicht?“ Der Detektiv aber lachte nur hohl, seine Stimme war rau und kratzte in seinen Ohren, als sich seine trockenen Lippen bewegten. Noch immer suchten seine Augen ziellos seinen Blickkontakt. „Um zum Ziel zu gelangen müssen einem eben manchmal auch schmutzige Mittel recht sein.“ Er ließ ein falsches Lächeln über seine Züge steifen, doch sie beide wussten, dass dieser Smalltalk nichts weiter war als eine Täuschung, während der Detektiv gespannt lauschte, Zeit schindete, um herauszufinden, was der Boss vor hatte. Shinichi schluckte, zwang sich dazu tief durchzuatmen und die Panik in seiner Stimme mit Ironie zu überdecken. „Damit sollten Sie dich doch eigentlich auskennen.“ Der Boss der Organisation aber antwortete nicht, er hörte das Quietschen eines Wasserhahns, bevor das sanfte Rauschen seine trockene Kehle bis zum Zerreißen spannte. Keiner der Männer sagte ein Wort, der Boss wartete, stellte das Wasser ab und schien einiges zu richten, bis er mit einem kleinen Metalltisch, oder was auch immer, auf den Detektiv zu ging. Shinichi konnte seinen heißen Atem spüren, Bells Worte hatten einen bitteren Klang, den er ihnen nie hätte einimpfen können. „Genau deswegen ja Kudo, das ist mein Territorium.“ Der Boss der Organisation seufzte, schüttelte enttäuscht den Kopf ehe er erneut zu sprechen begann. „Nichtsdestotrotz-„ Starke Finger griffen in sein Haar, hoben den Kopf des Detektivs ohne vor Wahrung ein Stück an, sodass dessen Gelenke knacksten, ehe er ihn zurück in die Vorrichtung gleiten ließ, die er dem Jungen untergeschoben hatte. Shinichi aber biss nur die Zähne zusammen, ignorierte das Pochen in seinem Genick und das seltsam anmutende Kissen, welches die Bewegungsfreiheit seines Kopfes bis auf ein Minimum reduzierte. Was auch immer dieser Kerl mit ihm vorhatte, es konnte nichts Gutes dabei herum kommen. Bell aber sprach weiter, seine Stimme barg nicht zum ersten Mal einen fordernden Unterton in sich. „- es wird Zeit, dass wir uns richtig unterhalten, Shinichi Kudo…“ Shinichi schluckte, hörte, wie ein Stuhl an seiner Seite unter dem Gewicht des Bosses knackste, der sich mit einem kleinen Seufzen hineinsinken ließ. „Auch ich habe mir etwas überlegt, während ich der Presse dabei zusehen konnte, wie sie in deiner dreckigen Wäsche wühlt und nicht verhindern konnte, dass die Polizei und das FBI mein Lebenswerk langsam aber sicher zerstören. Nicht, ohne dass wir ihnen die ein oder andere Überraschung hinterlassen, versteht sich.“ Doch das süßliche Grinsen das Bells Worte begleitete, schwand schnell wieder aus seinem Ton, als er weiter sprach. „Ich hoffe, du hast nicht geglaubt, dass ich dich hier unten vergessen würde? So ganz allein und hilflos?“ Shinichi verzog das Gesicht, auf seinen Lippen ruhte zwar eine passende Antwort, doch der Detektiv sah erst einmal vor, mit zu spielen. Offensichtlich hatte der Boss nicht vor, ihn sofort umzubringen, das Beste, was er tun konnte, war Zeit zu schinden und vielleicht auch noch den ein oder anderen Hinweis aus ihm herauszulocken, um die Identität des Mannes neben ihm aufzuklären. Bell schien die Ruhe seines Gefangenen jedoch eher auf den Magen zu schlagen, seine Stimme bekam einen bitteren Unterton. „Natürlich bin ich alles andere als erfreut über diese Entwicklung. Dennoch kann ich dir versichern, dass ich mein eignes Leben im Moment nicht gefährdet sehe, die, die von meiner Identität wissen, würde eher ihr Leben für die Organisation geben, als mich zu verraten, das verstehst du doch, nicht wahr, Kudo? Loyalität gehört doch bestimmt zu der Art Moral, die jemand wie du zu schätzen weiß?“ Mehr als ein Zucken der trockenen Mundwinkel seines Freundes bekam er jedoch nicht zur Antwort, abschätzig ließ er den Blick über den Detektiv gleiten. Gefesselt, keine Möglichkeit zu fliehen oder sich bewegen zu können - der Detektiv, der die Schwarze Organisation ausgehoben hatte stand vollkommen unter seiner Gnade. Und er wusste es, dennoch war Kudo noch ein wenig zu ruhig für seinen Geschmack, aber das würde er sicher bald ändern können. „Wie dem auch sei. Das Schöne ist, finden sie mich nicht, finden sie auch dich nicht, Shinichi Kudo und uns beiden bleibt noch ein wenig Zeit zusammen, ist das nicht schön?“ Die Ironie in den Worten des Bosses brachte die Haare in seinem Nacken dazu, elektrisiert zu Berge zu stehen. „Denn natürlich liegt es mir nahe, mich ausgiebig bei dir für deine Taten zu bedanken, schließlich sollst du nicht glauben, dass ich nicht wüsste, was ich dir schuldig bin.“ Er wartete, auf einen Schlag in die Magengrube, eine Ohrfeige, irgendeine Form von körperlicher Gewalt, die die Stimme des Bosses ohne Zweifel angekündigt hatte. Doch es kam nichts, der Mann hatte sich zwar bewegt aber anscheinend nur nach seiner Akte gegriffen, die, wie Shinichi mittlerweile wusste, irgendwie seitlich an dem Metalltisch befestigt sein musste. Er hörte ihn blättern, bemerkte, wie der Boss an einigen Stellen länger verweilte, ehe er zur nächsten Seite weiter ging, bis er den Ordner mit einem sanften Klinken wieder schloss. Bells Stimme seufzte, er sah nicht wie der Boss den Kopf schüttelte und mit matten Augen weiter zu reden begann. „In der Obhut meiner Wissenschaftler hättest du es ohne Frage leichter gehabt, mein junger Freund. Du hättest länger leben können, vielleicht sogar schneller sterben können. Aber du hast es ja nicht anders gewollt.“ Nicht zum ersten Mal seit er ihm ausgeliefert war, machte Bells Stimme eine Wandlung durch, von bekümmert und berührt zu bitter und kalt, sodass sich der Frost in seinen Worten unweigerlich unter seine Haut schlich und den gefesselten Oberschüler zum Zittern brachte. „Also dachte ich mir, wenn du mit einem solch alten Trick meine Machenschaften zunichtemachst, wieso sollte ich dann nicht ein ebenso altes Mittel benutzen, um den Spieß umzukehren?“ Erneut erklang das metallene Geräusch des kleinen Tisches, der nun an seiner Seite stand, er hörte wie die wuchtigen Finger etwas justierten, bis er sich dann erneut seinem Gefangenen zuwandte. „Denn auch wenn ich die Organisation vielleicht nicht wieder aufleben lassen kann, bin ich mir sicher, dass es in deinem hübschen Köpfchen noch genügend Informationen gibt, mit denen ich mich gebührend an dir und deinen Freunden vom FBI rächen kann, meinst du nicht auch?“ Genüsslich beobachtete er wie die Lippen des Oberschülers schmal wurden, seine Augen ein sturen Blick bekamen, mit dem er jetzt an die Decke starrte. Oh ja, er würde es überaus genießen diesen Geist zu brechen. Er ließ sich in den, für sein Format eigentlich viel zu schmalen, Bürostuhl zurück sinken, legte die Fingerspitzen aneinander, während seine Augen beobachteten wie es hinter der Stirn des Detektiven arbeitete, während er William Bells Stimme zum Sprechen brachte. „Und selbst wenn nicht, bin ich ziemlich sicher, dass wir damit unseren Spaß haben werden, du und ich.“ Sie hatte ihr Gesicht tief im Kissen vergraben, welches sie sich zwischen ihren angewinkelten Knien an die Burst drückte, sie spürte die Nähe ihrer Mutter an ihrer Seite, die ihr immer wieder in kleinen Bewegungen über die Schulter streichelte und jede Regung ihrer Tochter beobachtete, unnötig eigentlich, wenn man bedachte, dass sich Ran seit dem Gestrigen Abend so gut wie gar nicht bewegt hatte. Ihr Vater hatte sie heute Morgen aus ihrem Zimmer komplimentiert, zum Frühstücktisch begleitet, wo ihre Eltern nicht die einzigen waren, die bedrückt beobachteten, wie mutlos die junge Frau in ihrem Essen rumstocherte. Seitdem hockte sie hier, der Tee vor ihr auf dem Tisch war schon längst kalt. Eri seufze, blickte nicht zum ersten Mal zu Yukiko hinüber, die ihnen gegenüber auf der Couch saß, die Fernbedienung fest umklammert, während ihre Augen den Fernseher nicht auch nur für einen kurzen Moment aus den Augen ließen. Den ganzen Tag ging das nun schon so. Die Anwältin stöhnte, schüttelte kaum merklich den Kopf. Seine Mutter war im Moment nicht gerade der beste Umgang, auch wenn sie es keiner der beiden Frauen verdenken konnte, ihr selbst hängte noch immer der Kloß im Hals, den sein kleines Filmchen ihr gestern Abend in den Schlund gestopft hatte. Die Königin des Gerichtssaals schluckte, strich ihrer Tochter unwillkürlich eine braune Haarsträhne von der trockenen Wange hinters Ohr. Tränen flossen bei Ran schon lange keine mehr, im Gegenteil, je länger die Bilder in dieser verdammten Flimmerkiste an ihr vorbei zogen, desto glasiger wurde ihr Blick, desto bitterer und dunkler das glänzende Blau ihrer Augen. Ein schwerer Seufzer entrang Eris Kehle. Ein anderer Teil der Anwältin aber hoffte, dass diese vom Schock verursachte Lähmung, ihrer Tochter noch anhielt, wenigstens so lange, bis die Organisation geschlagen war. So lange, bis sie ihn gefunden hatten. Ran selbst aber bekam von der Sorge ihrer Mutter nichts mit, war immun gegen jegliche Regung im Haus, selbst der kleine Haikuro, den Kazuha in regelmäßigen Abständen „auf sie los ließ“ konnte daran im Moment nichts ändern. Das einzige Geräusch, das die junge Lehrerin noch zusammenzucken ließ, war das Klingeln der Handys von Stuart oder Tracy, die dann ihren Blickkontakt suchten, nur um langsam den Kopf zu schütteln. Ran schluckte, drückte ihre Nase tiefer in das mit Cordstoff bezogene rote Kissen und merkte. wie dessen muffiger Geruch ihren Verstand noch weiter benebelte, während ihre Augen eigentlich schon zu müde waren, um dem Geschehen im Fernseher noch zu folgen. Sie kannte die Namen der Reporter mittlerweile auswendig, wusste wann auf welchem Sender grade Nachrichten liefen und kannte schon die Pausenzeiten auf dem Nachrichtenkanal, den sie schon für unnütz erklärt hatte. Natürlich liefen auf diesem Sender rund um die Uhr Nachrichten, aber die wiederholten sich auch rund um die Uhr, die Quellen der Reporter aber bleiben stets die gleichen. Während die privaten Sender darum wetteiferten, wer die bessere Story aufzog und wer somit mehr Zuschauer fangen konnte. Eine junge Psychologin blickte gerade in charmanter Position in die Kamera, antwortete auf die Fragen des Reporters mit einem Lächeln ihrer mit pinken Gloss bezogenen Lippen. Sie war gerade dabei zu erklären, welche Auswirkungen es auf einen jungen Erwachsenen haben musste, wieder zurück ins Kindesalter katapultiert zu werden. „Es muss ein Trauma für ihn gewesen sein. Ein junger Mann, der sich gerade bei der Polizei und in den Medien einen Namen gemacht hat, wird wieder zu einem siebenjährigen Grundschüler.“ Sie schluckte, schüttelte kurz den Kopf, ehe sich ein neckisches Grinsen auf den pink bemalten Lippen folgte. „Für einen älteren Erwachsenen mag es ein Wunschtraum sein, wieder in seine Kinderschuhe schlüpfen zu können… aber ich frage mich schon die ganze Zeit, ob die Öffentlichkeit nicht die Nachteile dieser „Wunderdroge“ etwas außer Acht lässt.“ Als die junge Psychologin in diesem Moment eine theatralische Pause einlegte, war es für Ran beschlossene Sache, dass sie sie nicht leiden konnte. Nicht, weil sie über ein Thema sprach, das sie eigentlich gar nichts anging, sondern die Art und Weise wie sie es tat, aber vor allem sich selbst präsentierte, stieß der jungen Lehrerin bitter auf. Mit immer enger werdenden Augen, beobachtete sie, wie der Blick der Ärztin aus dem Fenster wanderte, während sie mit betont rauer Stimme erneut zu sprechen begann. „Kinder haben bei uns keinerlei Stimmrecht, sie werden übersehen, herumgeschubst und müssen sich dem Willen der Erwachsenen fügen. Man nimmt sie an die Hand, um mit ihnen die Straße zu überqueren und gibt ihnen feste Zeiten vor, wann sie im Bett zu sein haben. Viele alltägliche Gegenstände sind für siebenjährige mit etwas über einem Meter zwanzig nicht erreichbar, ohne dass sie einen Erwachsenen um Hilfe bitten müssen. Diese Kleinigkeiten fangen schon bei so etwas Simplen wie der Türklinke an und hören nicht bei Ticketautomaten für die U-Bahn auf. “ Ein langes schweres Seufzten unterbrach ihren Monolog. „Viele dieser Dinge würden sich nicht ändern lassen, selbst wenn alle beteiligen wüssten, dass der Betreffende nur vom Körperlichen her ein Kind ist…“ Ihre Stimme wurde ernst, ihr Blick richtete sich direkt in die Kamera, sprach so den Zuschauer punktgenau an. „Man muss so jemanden an die Hand nehmen, damit er von der Menge Erwachsender nicht verschluckt wird. Man muss in diesen alltäglichen Situationen aushelfen, da diese einfachen Dinge allein einfach nicht mehr möglich sind. Genauso wird der kindliche Körper seinen benötigten Schlaf einfordern, weil er ihn einfach braucht.“ Ein schmales Lächeln formte sich auf ihren Lippen, ihre Worte wurden weicher, verständnisvoller, während sie sprach. „Mag sein, dass sich einige von uns wünschen, wieder jung zu sein, dennoch denke ich, dass den meisten nicht bewusst ist, dass diese Erscheinung eben nicht nur Vorteile hat.“ Sie schluckte, winkte mit einer Hand ab. „Aber gut, ich schweife zu sehr vom Thema ab. Jedenfalls können diese Kleinigkeiten wohl schon jemanden in den Wahnsinn treiben, der sich freiwillig für dieses Schicksal entscheiden würde. Ein junger Mann aber, der sich diesem Problem allein gegenüber sieht, weil dieses Gift ihn eigentlich hätte töten sollen, der seine Familie und Freunde anlügen muss und der sich wie ein Kind behandeln lassen muss, damit er nicht weiter auffällt…“ Sie seufzte, ließ Ran mit ihrer theatralischen Pause genügend Zeit, ihre Fingerspitzen noch tiefer in dem Kissen zu vergraben. Ein saurer Geschmack kroch ihre Kehle hoch, während sie der Psychologin weite zuhörte. „Nein, nein ich möchte mir lieber nicht vorstellen, wie sehr er unter dieser Situation gelitten haben muss… Wie sehr er es wohl gehasst hat, jeden Morgen in einem Körper aufzuwachen, der nicht seiner war und jeden Tag ein Theaterstück spielen zu müssen, aus dem es für ihn kein Entkommen gab.“ Sie schluckte, wandte ihre schlauen braunen Augen in die Kamera, um so die Blicke der Zuschauer einzufangen. „Ich glaube nicht, dass ich mit ihm tauschen wollte… und Sie?“ Ein betretendes Schweigen begleitete das Rauschen des Fernsehers, doch auch als die Reporterin wieder zu sprechen begann und ihre nächsten Frage stellte, nahm Ran diese nicht mehr war. Denn auch wenn die Interessen dieser nach Aufmerksamkeit ringenden mediengeilen Psychologin ganz bestimmt nicht bei Shinichi lagen, wusste sie doch, dass jedes ihrer Worte wahr war… Ran drückte das Kissen enger an sich, spürte zum ersten Mal seit gestern, wie sich neue Tränen in ihren eigentlich längst ausgetrockneten Augen bildeten. Sie hatte die ganze letzte Zeit über all diesem Chaos, über all ihren egoistischen Wünschen, ihn wieder zu haben, vergessen, was er durchgemacht hatte. Er hatte es immer gut vor ihr versteckt, hatte sie getröstest, wenn sie es gebraucht hatte und es immer verstanden, irgendwie ein Lächeln auf ihre Lippen zu zaubern, während er stumm vor sich hin gelitten hatte… ihr nicht gezeigt hatte, wie es ihm ging, oder dass er selbst auch Hilfe brauchen könnte. Das ausgerechnet eine wildfremde Person diese alten Wunden und Fragen in ihr wieder aufriss, war mehr, als sie ertragen konnte. Dass sich über sein Schicksal nun ganz Japan das Maul zerriss und sein Leiden in aller Öffentlichkeit ausbreitete, ließ ihre Kehle trocken und ihrem Magen flau werden. Wenn sie Shinichi endlich fanden, war das wirklich die Welt, in die er zurückkehren sollte? War ihm wirklich bewusst, was er sich selbst damit angetan hatte? Sich, seiner Familie … und ihr? Sie konnte es sich nicht mehr länger mit ansehen, wie man in seinem Leben herum wühlte, wie man jedes Stück, das sie vorhatte, zusammenzukleben, um für sie beide etwas Gemeinsames zu erschaffen, auseinander nahmen, bis ihr nur noch ein Haufen Scherben übrig blieb. Sie spürte, wie ihr Herz in ihrem Brustkorb pochte, als sie sich endlich aufsetzte, das abgeliebte Kissen bei Seite legte und sich mit zittrigen Knien vom Sofa erhob. „Ran?“ Die Stimme ihrer Mutter drang zu ihr, hörte sich an als wäre sie unendlich weit entfernt, sie aber schüttelte langsam den Kopf, ehe sich ein falsches Lächeln auf ihren Lippen ausbreitete, das jedoch weder sie selbst noch ihre Mutter täuschen konnte. „Schon gut, ich muss nur mal an die frische Luft.“ Eri nickte, sah aus dem Augenwinkel heraus, wie sich der FBI Agent aus seiner wartenden Position am Esstisch erhob, um Ran vor die Tür zu begleiten. „Ist gut…“ Ran schluckte, folgte dem FBI Agenten aus dem Haus. Die Welt draußen empfing sie mit dichten Wolken, die die Frühlingssonne hinter sich versteckt hatten, während die kühle Brise ihre Gedanken doch nicht aus ihrem Verstand wehen konnte. Ran schluckte, ignorierte den abwartenden Blick Stuarts, stützte sich auf der Veranda ab und ließ ihren Blick in die Ferne schweifen. Auch wenn sie wusste, dass der Amerikaner es nur gut meinte, war sie froh, dass er davon absah, zu reden. Sie wollte nichts mehr hören, weder von ihm noch von sonst irgendjemandem, das Geschwätz der Presse hatte sie empfindlich werden lassen gegen jedes noch so kleine Geräusch. Ein schwerer Seufzer entwich ihrer Lunge, während ihr Herz immer schwerer wurde. Sie hatte nicht einmal bemerkt, dass Ran aus dem Raum gegangen war, noch dass Eri sie beim Namen rief und es irgendwann aufgab und mit einem Seufzten in die Küche verschwand. Ihre Aufmerksamkeit konnte sich nicht von dem Fernseher los eisen, während ihre Finger krampfhaft die Fernbedienung umklammert hielten. Sie hatte den Kanal gewechselt, weg von dieser arroganten Schnepfe die ihr erzählte, wie sich ihr Sohn wohl gefühlt haben musste. Allerdings wusste sie nicht, ob der kleine untersetzte Mann, der mit dichtem, weißen Bart nervös in die Kamera schielte, ihr unbedingt lieber war. Vermutlich handelte es sich bei ihm um einen Wissenschaftler, zumindest hörte es sich für sie so an, während er sich über die Möglichkeit äußern sollte, den menschlichen Körper wie im Falle ihres Sohnes zu verjüngen. Die Welt wollte eine Erklärung. Yukiko seufzte, hörte grade noch wie der bärtige Mann mit rostiger Stimme zu sprechen begann, ehe sie zu einem anderen Sender weiter sprang. „-handelt es sich um die Grundschule, in der Conan Edogawa vor zehn Jahren als offizieller Schüler eingetragen war.“ Tatsächlich stand die junge rothaarige Reporterin mit dem Bob-Haarschnitt vor der Teitan Grundschule, im Hintergrund waren fröhlich quietschende Kinderstimmen zu hören, deren Besitzer erst sichtbar wurden, als die Kamera über den zur Pause vollen Schulhof filmte. „Meiner Kollegin ist es gelungen, seine ehemalige Lehrerin heute Morgen vor dem Schultor abzufangen.“ Das Bild wechselte, zeigte eine ziemlich hektische Kobayashi, die mit ihrem Autoschlüssel hantierte und mit zittrigen Händen den Wagen absperrte, während im Hintergrund zahlreiche Stimmen laut wurden. „Haben Sie davon gewusst?“, „Wie hat er sich den anderen Schülern gegenüber verhalten?“, „Hätten Sie es nicht mitbekommen müssen, dass ein Oberschüler in Ihrer Klasse sitzt?“, „Wie kam er an die falschen Papiere, wird das bei Ihnen nicht genauer überprüft?“ „War er ein guter Schüler?“ Diese eine Frage ließ die Lehrerin inne halten, für einen kurzen Moment strafften sich ihre Schultern, doch der Blick in das Objektiv der Kamera ließ erneut Röte auf ihren Wangen aufsteigen, nichtsdestotrotz bewegten sich ihre feinen Lippen zum Sprechen. „Ja.“ Mehr sagte sie nicht, doch es reichte aus, um ein kurzes Lächeln auf Yukikos Lippen zu zaubern, ehe die Grundschullehrerin den Blickkontakt wieder brach und die weiteren Fragen ignorierte, mit denen man sie bombardierte, um dann mit immer noch auffällig roten Wangen im Schulgebäude zu verschwinden. Der nächste Sender aber wischte das Lächeln jedoch genauso schnell wieder aus ihrem Gesicht wie es gekommen war. „-woher hätten wir bitteschön ahnen sollen, dass Kudo der Knirps war, der von da an an Rans Rockzipfel hing?“ Einer seiner Kollegen lachte abfällig, etwas wie kratze in Yukikos Ohren. „Ganz davon abgesehen-“ Der größte der Drei drängte sich ins Bild, an seinen Worten konnte man deutlich erkennen, dass er keine Lust mehr darauf hatte, weitere Fragen zu beantworten. „- glaub ich diesen ganzen Scheiß sowieso nicht. Vielleicht will Kudo damit seine Karriere oder das neuste Buch seines Vaters puschen, wäre schließlich-…“ Doch weiter ließen Yukikos Finger diesen Widerling nicht kommen. Sie kannte die Gesichter der drei nicht, vermutete aber aufgrund des Alters und ihren Aussagen, dass es sich bei ihnen vermutlich um Shinichis ehemalige Klassenkameraden an der Oberstufe gehandelt hatte. Da hatten sie gerade die Richtigen ausgegraben. Sie schluckte, spürte wie der Zorn für eine kurze Zeit ihre Angst übertünchte. Ihre Finger aber hatte diese Wut unruhig gemacht, ohne weiter auf das zu achten, was gesprochen wurde, kämpfte sie sich von Kanal zu Kanal. „…an wie vielen Fällen Shinichi Kudo also wirklich beteiligt war-…“ „…die letzten zehn Jahre verbracht hatte…“ „…Kriminelle unter uns…“ „…wenn Sie ihn finden, finden Sie auch die Frage nach Unsterblichkeit…“ „…mit keinen wissenschaftlichen Ergebnissen zu vergleichen.“ „…unvorstellbar, noch nicht erwachsen und dann wieder ein Kind,…“ „…natürlich werden wir sie weiter auf dem Laufenden halten, sobald uns die Polizei neue Informationen zu dem Fall bereitstellen kann.“ Die sonore Stimme des Nachrichtensprechers schaffte es, ihren Finger über dem Knopf endlich erneut einzufrieren. Der Herr mit dem graumelierten Haar verzog keine Miene, machte keinen dummen Spruch oder irgendwelche dubiosen Andeutungen. „Doch auch wenn die „Schwarze Organisation“ immer mehr an die Öffentlichkeit heran gezogen wird, fehlt von Shinichi Kudo jede Spur. Unsere Vermutungen wurden bestätigt, dass er sich freiwillig in die Hände dieser Verbrecher begeben hat, worin diese Entscheidung begründet war, ist jedoch nur schwer zu sagen.“ Der Reporter schluckte, blicke auf die Notizkärtchen in seiner Hand und hatte offensichtlich Mühe, seine Lippen zum Sprechen zu überreden. „Natürlich ist es ungewiss, ob wir auf all diese Frage jemals eine Antwort bekommen, denn selbst wenn es der Polizei und dem FBI gelingt, den Detektiv zu finden, ist uns allen wohl in den letzten beiden Tagen klar geworden, welche Hölle Japan die ganze Zeit unter den Füßen geschlummert hatte. Wir alle können nur hoffen, dass Shinichi Kudo auch aus dieser eigentlich todbringenden Situation unbeschadet herauskommt und wir den „Erlöser der Japanischen Polizei“ bald wieder wohlbehalten unter uns wissen.“ Chaos wäre für das geschehen den vergangenen Tagen noch milde ausgedrückt. Die Presse überschlug sich, vor allem nachdem die Polizei die nötigen Informationen geliefert hatte, um zu bestätigen, was der Halbwüchsige unter der Maske des Berühmten Professors ihnen weiß machen wollte. Es war wahr, alles was er erzählt hatte, stimmte. Doch damit gaben sich die Paparazzi natürlich nicht zufrieden, die Welt verlangte Antworten, über Shinichi Kudo, über das Gift, über die Möglichkeit einen menschlichen Körper um zehn Jahre jünger werden zu lassen. War das nicht der Traum der Kosmetikindustrie? Der Traum vom ewigen Leben, der Sieg über den Tod, den alle Menschen auf diesem Planeten fürchtete. Diese und andere weniger nett formulierte Schlagzeilen fanden sich in allen Klatschblättern Japans, verbreiteten sich erst über Amerika und fanden dann anklang auf der ganzen Welt, wobei man dort noch an deren Wahrheitsgehalt zweifelte, schließlich konnte man nie wissen, was sich die Japaner für Verrücktheiten einfallen ließen. Weit weniger verrückt und genauso wenig spekulativ aber waren die Berichte über die Organisation, die immer mehr in den Vordergrund traten. Nachdem die Verbrecher erst nur spärlich einer nach dem anderen aus seinem Versteck gekrochen waren, gelang es ihnen langsam, einen Hauptstützpunkt nach dem anderen zu sprengen und auseinander zu nehmen. Natürlich hatte am Anfang noch lange nicht jeder Hinweis zu einem Erfolg geführt. Die Kleinkriminellen und Schmalspurverbrecher Japans waren verunsichert, egal ob sie nun wirklich etwas mit der ominösen Organisation zu tun hatten oder nicht, plauderte der ein oder andere über seinen Chef, sodass die Verhörzimmer der japanischen Polizei oftmals einem Beichtstuhl glichen. Allerdings waren es wirklich nur die kleinen Fische, diejenigen, die flüchtig mit der Organisation in Kontakt gekommen waren, die der Polizei die ersten Hinweise liefern konnten, von da ab begann ein mühevoller Prozess. Namen mussten überprüft werden, Spuren nachgegangen werden und Informationen eingeholt werden. Doch auch wenn nicht jeder der den Mund aufmachte, zu einem Erfolg führte, waren es doch die wenigen, die wirklich etwas zu sagen hatten, die das feine Spinnennetz der Organisation zum Einsturz brachten, sodass sich das FBI, die CIA und die japanische Polizei nun langsam immer mehr an den Fäden entlang hangelten und dem Zentrum näher kamen. So kam es, dass bereits in diesen Tagen ein großer Coup anstand, dessen Vorgehen man grade in dem großen Besprechungsraum plante. Die Luft war stickig und geschwängert von dem Duft kalten Zigarettenrauchs den manch ein Beamter noch an seiner Kleidung kleben hatte. Kein Platz am Tisch war noch frei, ein paar der FBI Agenten, die man neben Jodie und Akai zu ihnen abbestellt hatte, mussten stehen, drängten sich an die viel zu kleinen Fenster, um wenigstens einen Hauch von frischer Luft in der Nase zu haben. Der Tisch war übersäht mit Kaffeebechern und Akten. Und die beiden großen Pinnwände, die man aufgestellt hatte, platzen aus allen Nähten. Sein Blick wanderte zu einer der Tafel, Bildern von Kudo, von Conan und William Bell, zusammen mit den wichtigsten Daten und Informationen, die sie noch auf der kleinen SD Karte gefunden hatten, die sie der Presse entzogen hatten. Heiji seufzte, nippte an seinem fünften-, nein sechsten Kaffee? Sein Koffeinspiegel war in den vergangenen Tagen nun wirklich das Letzte, was ihn interessierte. Der Osakaner schluckte die bittere schwarze Brühe hinunter, beobachtete nun schon zum gefühlt hundertsten Mal, wie Polizeipräsident Odagiri mühevoll versuchte, mit dem FBI über Informationen zu verhandeln, denn die Truppe stellte sich noch immer etwas quer, wenn es darum ging, zusammen an der Sache zu arbeiten. Zum Glück lenkte der sonst eher grimmig aussehende Akai schnell ein und machte seinen Leuten deutlich klar, dass sie so eine Chance, gegen die Organisation vorzugehen, nicht noch einmal bekommen würden. Nicht nur hier in Tokio, sondern auch in Osaka brannte die Luft. Es hatte ihn zwar nicht überrascht, dass es sich die Schwarzkittel auch in seiner Heimatstadt bequem gemacht hatten, dennoch konnte er nicht verhindern, dass es sein Ego doch ein wenig ankratzte. Natürlich hatte sein Vater nach ihm verlangt, schließlich war nicht Tokio, sondern Osaka sein Terrain und der Ort, wo er jetzt eigentlich sein sollte, aber konnte nicht weg. Nicht jetzt. Nicht ohne Kazuha und Haikuro, nicht… solange sie ihn nicht gefunden hatten. Heijis Blick schweifte angespannt durch die Menge, so viele hochranginge Beamte hatte er selten auf einem Haufen gesehen und doch war es ihnen noch immer nicht gelungen, bis zur Mitte des Spinnennetzes vorzudringen, dabei war sich Heiji sicher, dass, wenn die Sache rum war, sich das Sekretariat mit Urlaubseinreichungen bombardiert sehen würde. Denn momentan dachte keiner daran, sich einen Tag frei zu nehmen oder mehr Zeit als nötig für so etwas unnützes wie Schlaf zu verschwenden, sie waren einfach zu dicht dran und jedem der Polizisten brannte die Bedeutung dieses großen Coups unter seinen Fingernägeln. Sie waren dabei, eines der größten Übel Japans für immer aus den Annalen der Geschichte zu verbannen. Wer wollte so etwas schon verpassen? Selbst Ex-Hauptkommissar Matsumoto hatte in diesem Fall seine Hilfe angeboten, saß ihm gegenüber und beobachtete ebenfalls eher mit mäßigem Interesse den Streit der beiden Institutionen. Sie hatten jeden Mann, der irgendwie zur Verfügung stand, auf den Beinen, vielleicht war es ja genau der geplante Schachzug morgen, der endlich den erhofften Erfolg brachte. Megure seufzte, ließ sich mit einem lauten Schmatzen in den großen Ledersessel fallen, die man in dem Konferenzraum aufgestellt hatte, besser wohl als die schmalen Plastikdinger, in Anbetracht dessen, dass sie hier eigentlich schon campierten. Der Hauptkommissar schluckt, schüttelte den Kopf und begann seine Gedanken neu zu sortieren, ehe sein Blick den Polizeipräsidenten streife, der seine Unterredung ebenfalls beendet hatte, sich setzte und ihm dann erwartungsvoll zunickte. „Gut, dann wäre also alles geklärt, wie immer erwarten wir von allen Beteiligten absolute Konzentration, wir können es uns nicht leisten, dass uns einer von ihnen durch die Lappen geht.“ Der graumelierte Schnurrbart des Hauptkommissars zuckte leicht, seine Finger glitten über die Narbe unter seinem Hut, während er mit bitterer Stimme fortfuhr. „Anhand der bisherigen Ereignisse muss ich Ihnen wohl nicht sagen, dass wir es nicht mehr länger mit kleinen Fischen zu tun haben. Diese Leute wissen genau was sie tun, sie haben Mittel und Wege, die sie gegen uns einsetzen können und werden.“ Megure schluckte und schüttelte die unliebsamen Erinnerungen an den gestrigen Abend von sich ab. Die Organisation hatte ihnen eine Falle gestellt, irgendjemanden damit beauftragt, ihnen falsche Informationen zukommen zu lassen und das Gebäude, welches seine Beamten stürmten, in die Luft gejagt - dass alle von ihnen mit dem Leben davon gekommen waren war nichts weiter als pures Glück. So etwas durfte nicht noch einmal passieren. Nachdenklich massierte sich der Hauptkommissar den Nasenrücken, sodass seine Stimme einen leicht nasalen Unterton bekam, als er seine nächste Frage an Inspektor Takagi richtete. „Wie sieht es mit den Unterlagen von Kudo aus, Takagi? Irgendwelche Neuigkeiten?“ Der Angesprochene schluckte, versuchte, das kurze Raunen, das durch den Raum ging, zu ignorieren, während er in seinen Akten blätterte. „Nicht wirklich, die Informationen lagen dem FBI ja ohnehin schon vor und die Kollegen haben die Daten und Informationen mit ihnen abgleichen können. Unsere IT-Leute sind mit der E-Mail Adresse, die Kudo uns genannt hat durch, ohne nennbaren Erfolg. Die IP springt von Computer zu Computer, ohne eine Verbindung. Vermutlich ein Zufallsprinzip das eingerichtet wurde, um die Verfolgung unmöglich zu machen.“ Der Inspektor schluckte, hörte wie die blonde FBI Agentin einen Kommentar murmelte, der sich verdächtig nach „als hätten wir das nicht schon versucht“ anhörte, ehe er fort fuhr. „Derzeit sitzen unsere Japanologen und Analytiker an der Bedeutung des Krähenlieds, doch bisher mit nur mäßigem Erfolg.“ Megure aber wartete, er erkannte an Takagis Körperhaltung, dass es da noch mehr zu holen gab, über dessen Bedeutung sich der Beamte vielleicht nur nicht sicher war. „Gibt es denn schon etwas, das wir davon gebrauchen können, Takagi?“ „Nun ja… Natürlich kennen wir alle die Krähe als ein Symbol des Dunklen und Unheilvollen. Diese Sicht auf die Tiere kommt wohl dem Ursprung zu Schulden, dass es sich bei ihnen auch um Aasfresser handelt.“ Heijis trockenes Lachen ließ den Beamten kurz aufschauen. „Ein Symbol für Tod und Dunkelheit also, na wenn das mal kein Zufall ist.“ Takagi aber erwiderte das Lächeln seines jungen Kollegen nicht, nickte ernst, ehe er fort fuhr. „Wohl kaum, nein. Allerdings gibt es im japanischen eine Besonderheit, die unseren amerikanischen Kollegen vielleicht nicht so bekannt ist. Denn trotz ihres dunklen „Charakters“ gilt die Krähe bei uns als Gottesbote und soll seinerzeit angeblich das Heer des japanischen Kaisers Jimmu-tennô geführt haben.“ Megure nickte, vergrub die Hand abermals unter seinem Hut während er Takagis Argumentation nachdenklich fortführte. „Allerdings war es im Fall von Kaiser Jimmu nicht irgendeine, sondern eine dreibeinige Krähe.“ „A three-legged crow? Und für was soll sie stehen?“ Jodies überraschender Einwurf, zauberte ein bitteres Lächeln auf Heijis Lippen, natürlich hatten die Amerikaner von so etwas keine Ahnung, doch noch ehe er seine ausländischen Kollegen aufklären konnte, kam ihm der Ex-Hauptkommissar Matsumoto zuvor. „The sun.“ Mehr sagte er nicht, übergab erneut dem Kommissar das Wort, der seinen ernsten Blick zurück zu Jodie richtete. „Ganz genau, die dreibeinige Krähe galt als Führer und Beschützer des ersten japanischen Kaisers und gilt als Symbol für die Sonne oder die Sonnengöttin.“ Die Amerikanerin runzelte die Stirn, trommelte genervt mit ihren manikürten Fingernägeln auf dem Konferenztisch herum. „Wir haben also das Symbol der Dunkelheit und des Lichtes, beides in diesem Lied? Das führt doch zu nichts…“ Jodies Einwurf hatte ein ungeordnetes Raunen zwischen den Beamten ausgelöst, dem erst Polizeipräsident Odagiris raue Stimme Einhalt gebieten konnte. „Für den Moment ist es ohnehin zwecklos, sich darüber weiter den Kopf zu zerbrechen, es wäre ein Wunder, wenn ausgerechnet der Kopf dieser Organisation eine E-Mail Adresse wählt, die uns in irgendeiner Weise zu ihm führen könnte.“ Heiji aber schluckte, verschränkte nachdenklich die Arme vor der Brust, während seine Gedanken dem Ganzen noch immer nachhingen. „Also bleiben wir bei Null stecken…“ Megures Stimme hatte einen rauen Klang, mit einem Seufzen massierte er sich seine pochende Schläfe. Hauptkommissar Matsumoto aber lachte nur trocken, schüttelte beinahe amüsiert den Kopf, als er seinem ehemaligen Angestellten die Hand auf die Schulter legte. „Jetzt bekommen Sie wohl langsam eine Ahnung, warum mich die Rente so früh gelockt hat, was Megure?“ Der aber verzog ob des geflüsterten Kommentars nur das Gesicht, lächelte matt. „Allerdings. Aber irgendwo müssen wir schließlich anfangen, egal ob Sackgasse oder nicht, wir müssen nehmen, was wir kriegen können….“ Matsumoto nickte ernst. „Darum bin ich hier…“ Doch gerade als Megure etwas erwidern wollte, unterbrach die Stimme des Polizeipräsidenten das vertrauliche Gespräch der beiden Männer. „Alles was wir wissen ist, das jede Information, die wir bekommen genauso gut in einer Sackgasse oder schlimmer noch in einer Falle enden kann. Deswegen gilt trotz aller Vorbereitung, Vorsicht walten zu lassen. Habe ich mich klar ausgedrückt?“ „Natürlich!“ Die synchrone Antwort aus den Mündern seiner Beamten schien den Polizeipräsidenten zu beruhigen, nachdem er tief ein- und wieder ausgeatmet hatte, wandte er den Blick erneut in die Runde. „Haben die Suchtrupps in den Gebäuden, die bis jetzt hochgenommen wurden, irgendetwas gefunden? Irgendeine Spur von ihm?“ Kommissar Shiratori seufzte nur, fuhr sich mit den Fingern durch seine dichten dunklen Locken, während er sprach, obwohl er wusste, dass niemand seine Antwort hören wollte. „Nichts, was Sie nicht schön wüssten und nein, bisher gab es keine brauchbaren Hinweise oder Aussagen über Kudos Verbleib, auch nachdem wir Ihre neuen Anweisungen befolgt haben, nichts.“ Ein knurrender laut verließ die Kehle des Hauptkommissars, kaum Laut genug, dass Heiji, der neben ihm sitzen konnte, ihn gehört hätte. Die „neuen Anweisungen“, wie Shiratori sie diplomatisch nannte, waren die, dass man nicht bloß nach dem Oberschüler Ausschau halten sollte, sondern ebenso nach dem Grundschüler, als auch nach einem 27-Jährigen, der auch nur im Entferntesten Ähnlichkeit mit Kudo hatte. Nicht zuletzt das FBI hatte sie darüber aufgeklärt, was die Organisation vermutlich mit Kudo vorhatte, was diese Mistkerle mit ihm anstellten, vielleicht gerade jetzt, in diesen Minuten. Sie mussten ihn finden, so schnell wie möglich. Hallöchen ihr Lieben, So jetzt haben also alle ihre Züge vorberietet, da kann ja jetzt eigentlich nichts mehr schief gehen ;P Und meinen aller herzlichsten Dank für eure Kommentare. Ich dachte ja eher ihr würdet mich lynchen, also DANKE! Natürlich würde ich mich auch diesmal wieder freuen ^.^ Bis zum nächsten Mal! Ganz liebe Grüße, eure Shelling Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)