Zu 100 Prozent ...verknallt!? von Midnight (...komplizierter gehts nicht...) ================================================================================ Kapitel 6: Von neuen Erkenntnissen, einem Unruhestifter und zwei besten Freunden auf der ganzen Welt ---------------------------------------------------------------------------------------------------- Mensch bin ich voll gefressen. Ich kann nicht mehr. Deine Mutter macht immer viel zu viel.", stellt Sam fest, als er sich auf meinem Bett niederlässt und sich den Bauch reibt. "Hihi, nein ich denke eher, dass du einfach nicht ablehnen kannst, wenn sie dir mehr anbietet als du essen kannst.", Sam kichert. "Stimmt, ich bin wohl einfach zu gutmütig. Und darum werde ich dir den Vortritt gewähren. Du darfst als Erster duschen.", grinst er mich an. Ich muss leise lachen. "Na ich glaub ja eher das du dich einfach noch mal aufs Ohr hauen willst.", grinse ich zurück. Sam zuckt mit den Schultern, kommt auf mich zu und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. "Ich lass dir den Vortritt, damit du fertig bist und deine Mutter nicht wieder meckert. Da siehst du, was für ein guter Freund ich bin.", teilt er mir fröhlich mit. Bei seinem Kuss werde ich leicht rot, aber ich besinne mich schnell wieder. Duschen! Das wollte ich ja. "Du bist echt zuvorkommend.", kommentiere ich noch eben und verschwinde ins Badezimmer. Schnell ziehe ich mir T-Shirt und Boxer-Shorts aus. Ich versuche mich zu beeilen, damit wir rechtzeitig fertig sind. Auch wenn ich auf diesen Tag eigentlich verzichten kann. Unter keinen Umständen will ich auf meinen Cousin Lars treffen. Er ist einfach ein Vollidiot! Ich hab echt Glück, dass Sam diesmal das da ist. Da fühle ich mich wenigstens nicht so allein. Unter der Dusche lasse ich das warme Wasser über meinen Körper rieseln und denke mich an diesen Tag zurück, an dem Lars mir bewiesen hat, dass so Begriffe wie Anstand, Manieren und ein schlechtes Gewissen, nicht in seinem Wortschatz existieren. Das war auch der Tag an dem ich entdeckt habe, wie schlecht und erniedrigt man sich fühlen kann. Ich habe weißgott nicht das Bedürfnis ihn zu sehen. Viel lieber würde ich diese Erfahrung einfach begraben und Lars nie wieder sehen, auch wenn er mein Cousin ist. Ich möchte nichts mehr mit ihm zu tun haben. Ich höre es plötzlich klopfen. "Flo? Alles okay? Bist du in der Duschwannne ertrunken?", höre ich meinen besten Freund. "Äh, nein, bin gleich fertig. Moment.", da hab ich wohl voll die Zeit vergessen. "Hehe, immer mit der Ruhe. Hab mich nur gewundert, dass du noch nicht wieder da bist, bist schon ne halbe Stunde da drin.", dann höre ich auch schon, wie sich seine Schritte entfernen. Ich seufze einmal tief. Ich sollte mir diesen Gedanken echt mal aus dem Kopf schlagen. Dann ginge es mir auch besser. Irgendwann bin ich fertig mit Duschen, Zähne putzen und Haare trocknen. Besonders aufregend kleiden werde ich mich wohl nicht. Will ja nicht auf eine Party. Hauptsache gepflegt, sage ich mir immer. In meinem Zimmer liegt Sam wieder auf meinem Bett und hört Musik. Er hat Kopfhörer auf. Ich setze mich neben ihn aufs Bett. Ganz so wie ich es mir gedacht habe, hat er mich gar nicht kommen hören. Erst als er merkt, wie sich die Matratze senkt, schaut er zu mir auf, nimmt die Kopfhörer ab und lächelt mich an. "Da bist du ja. Dann gehe ich mal rein.", und schon ist er aufgesprungen und zieht sich noch im Gehen aus. Striptise? Der Anblick seines nackten Körpers lässt mich in letzter Zeit ziemlich häufig rot anlaufen und wenn er mir zu nahe kommt, schlägt mein Herz verdächtig laut. Ob das was zu bedeuten hat? Früher war das doch nicht so, oder? ...Besinnen wir uns auf das eigentliche Thema zurück. "Jungs? Kommt ihr bitte runter? Der Besuch ist gleich da .", hören wir die Stimme meiner Mom, als ich gerade dabei bin Sam die Haare zu trocknen. "Ja, wir sind gleich da.", rufe ich ihr hinterher und seufze einmal tief. Sam nimmt mir das Handtuch ab und lässt es auf das Bett sinken. Seine Hand bewegt sich sanft in meine Richtung, um mir kurz Mut schenkend die Schulter zu streicheln und mich aufmunternd anzulächeln, "Wir schaffen das zusammen, ich bin bei dir, und ich beschütze dich!", verspricht er mir, beinahe mit kindlicher Stärke. Dabei schaut er mir so intensiv in die Augen, dass ich den Gedanken "Leon", der noch bis vor einiger Zeit, meine Gedankenwelt fast pausenlos vereinnahmt hat, völlig ausblende. Vor mir sehe ich gerade nur noch Sam und mein Herz macht vor Freude einen Sprung in die Luft. Vor Glück und Erleichterung...und dann ist da dieser völlig klischeehafte Gedanke. Und zwar stellt sich mir die Frage, wie ich nur so Dumm sein konnte es nicht zu bemerken....,"Florian und Samuel! Der Besuch ist jetzt da, kommt runter, um ihn zu begrüßen!", unterbricht meine Mom diesen "magischen Moment" in dem mir etwas Entscheidenes klar wird und bringt mich damit völlig aus dem Takt. "Wir sollten jetzt wirklich runter gehen, wenn sie uns schon bei unseren vollen Namen nennt...was ziemlich grusellig klingt, wenn sie das sagt.", erinnert mich Sam spielerisch fröstelnt und hat damit vollkommen recht. Wenn sie das tut ist sie nämlich schon ziemlich genervt und dann sollte man ihre Nerven nicht noch übertrapazieren! Trotzdem machen wir uns nicht die Mühe gleich los zu sprinten, da die Freude auf das bevorstehende Übel gleich Null ist. Langsam unten angekommen, erwarten uns auch schon Tante Eva und Onkel Peter, nur von Lars fehlt jede Spur. Das beunruhigt mich fast ein bisschen. "Oh Hallo Jungs, lange nicht gesehen. Wie geht es euch so?", begrüßst uns Tante Eva auch schon mit einer völlig übertriebenen Freude, die von einer noch völlig übertriebeneren Umarmung abgeschlossen wird. Onkel Peter hält es zum Glück etwas dezenter. "Danke gut und euch?", gebe ich fast tonlos von mir,"Sehr gut, sehr gut. Danke der Nachfrage. Hach wir freuen uns ja so sehr, dass wir mal wieder zusammensitzen können. Das werden wir ja demnächst öfter.", erzählt sie voller Freude, quasi aus dem Nähkästchen. Mir fällt auf, dass sie gerade etwas gesagt hat, das mir irgendwie nicht passt. Habe mich mich da verhört, oder meinte sie gerade, dass wir uns jetzt öfter sehen werden? Sam scheint einen änlichen Gedanken zu haben und harkt gleich nach. "Wir werden uns öfter sehen?", Eva nickt und auch Peter lenkt sich gleich mit ein. "Ja, haben Nicol und Bernd denn nichts davon erzählt? Wir werden doch in zwei bis drei Monaten hier in die Nähe ziehen. ", teilt Peter uns diese schockierende Neuigkeit mit. "Ne...nicht wirklich.", antworte ich kurz. Nicht auszudenken! Das würde ja bedeuten, dass ich Lars von nun an häufiger sehen werde, aber das ist ja erst der Anfang des Horrorzenarios. "Mom, Dad, könnt ihr mir mal eben diese Tasche abnehmen?", ertönt mit einem Mal die Stimme des Grauens! Ein Blodschopf tritt durch die Tür mit zwei riesigen Taschen, von denen ihm eine von Peter abgenommen wird. "Ah, da bist du ja.", begrüßt ihn Eva und schon hat sich auch meine Mutter dazugesellt. "Lars, du kannst deine Sachen unten im Gästezimmer abladen. Da wirst du auch die nächste Zeit erstmal unterkommen.", teilt sie ihm mit. Moment...unterkommen? Bin ich hier im falschen Film oder so? Das ist doch nicht das, was ich vermute... oder etwa doch? "Wie meinst du das denn Mom? Wieso soll Lars hier unterkommen?", meine Mom und der Rest meiner Familie richten die Blicke genau zu mir rüber. Besonders Lars Blick entfällt mir nicht. Wie sollte er auch. Er ist eindeutig, der einzige der herrablassend und schadenfreudig ist. Vor unseren Eltern kann er das gut verbegen, aber nicht vor mir oder vor Sam. Denn insbesondere Sam kann er auf den Tod nicht leiden. Das war schon so als wir Kinder waren. Gott weiß wieso. Vielleicht, weil Sam im Gegensatz zu Lars schon immer die besseren Manieren hatte und immer gelobt wurde, wärend Lars auf gut deutsch gesagt nur, "Mist" im Kopf hatte und dann liegt das vielleicht auch noch daran, das Sam zu mir schon immer den besseren Draht hatte, als Lars. Früher hat er immer rumgezickt, wenn ich lieber mit Sam spielen wollte, statt mit ihm. Ob sich sowas auch bis ins Teenageralter fortsetzt? Offensichtlich. Zu übersehen ist das ja wohl nicht. Sowas nennt man dann wohl Kinderkram. "Das hatte ich euch ja noch gar nicht erzählt. Lars wird für zwei bis drei Wochen bei uns wohnen, bis mit Evas und Peters Haus alles so weit geregelt ist und die Renovierungsarbeiten soweit abgeschlossen sind, da Badezimmer und Küche noch komplett erneuert werden und Böden noch gelegt werden müssen, ehe es an die Einrichtung gehen kann.", na wunderbar, das wir dass dann auch noch erfahren. Immerhin müssen wir Lars die nächsten Wochen ertragen. Schrecklich! Ich kann nur versteinert und leicht entsetzt in die Richtung meiner Mutter starren, aber das ist immer noch nicht alles. Als ich denke schlimmer kanns ja gar nicht mehr werden, wird meine klägliche, mikrige Hoffnung erneut zerstört. "Und außerdem werde ich auf eure Schule wechseln, schon nächste Woche.", setzt Laras noch zur Krönung des Ganzen Misthaufens auf. Na halleluja! Jetzt muss ich diesen Idioten nicht nur zu Hause, sondern auch noch in der Schule ertragen. "Was schaust du so entsetzt? Es ist doch schön, dass ihr jetzt zusammen auf eine Schule gehen könnt. Also etwas mehr Begeisterung bitte. Jetzt sind also alle drei Kipplingcousins an einer Schule.", bemerkt meine Mutter meinen entsetzten Blick und scheint meine innere Entgleisung offentsichtlich keineswegs zu teilen. Da hab ich ja mal wieder den Hauptgewinn gezogen. Da ist mir ja sogar Jan noch lieber. Der ist zwar geisteskrank, aber zumindest respektiert er meinen freien Willen was bestimmte Dinge angeht. Nicht so wie Lars, der sich einfach alles nimmt, wie es ihm in den Kram passt. Plötzlich spüre ich eine Hand auf meiner Schulter, die eindeutig nicht Sams ist. "Sie hat recht, jetzt schaut doch nicht so entsetzt. Also ich freue mich wirklich sehr, dass wir jetzt wieder "intensiver" zusammen sein können "Flo- Schatz"", höre ich diese Stimme, bei der es mir eiskalt den Rücken herunter läuft. Am liebsten würde ich jetzt kotzen! Besonders diese Betitelung "Flo-Schatz", die hat er auch benutzt als er... Kurz bevor ich weiter darüber nachdenken kann, werde ich von Lars weggezogen. Neben mir steht nun Sam. "Nenn ihn nicht so!", sagt Sam zwar ruhig aber in einem bestimmten Ton. Was seine Stimme aber nicht für alle mehr als deutlich ausspricht, sehe ich in seinen Augen, die funkeln. Sie sagen sowas wie "Bleib bloß weg!". Er ist wirklich der Beste! Lars geht einen Schritt zurück, lässt sich davon aber wenig beeindrucken. Denn er grinst ziemlich breit. Klar, er wäre ja auch nicht Lars, wenn er es täte. Ich kann in seinem Blick sehen, dass er es quasi darauf anlegt Sam zu provozieren, ihn taktisch rauszuekeln und im schlimmsten Fall meinen besten Freund vor meinen Eltern schlecht dastehen zu lassen. Das würe für ihn optimal. Für Lars ist das fast sowas wie ein Hobby, oder eine Sportart. Sam provozieren, wahlweise losewerden, um bei mir freie Bahn ins Vergnügen zu haben. Nicht sehr lobenswert, wenn ich das mal so sagen darf. "Flo, Sam, helft Lars bitte seine Sachen runterzubringen. Lars? Du kannst die Dusche unten frei benutzen, häng nur vorher das Schild davor, damit niemand reinplatzt.", erklärt meine Mom dirigierend und ist dabei Eva und Peter ins Wohnzimmer zu schieben. "Aber Nicol ich kann Lars doch auch helfen.", schlägt Peter vor. Diesen Vorschlag finde ich übrigens ganz wunderbar. "Aber nein, ihr seid hier zu Gast. Los Jungs, abmarsch und dann kommt hoch zum Kaffee trinken.", verhindert meine Mom diesen Vorschlag. Verdammter Mist! "Ach, Tante Nicol, wäre es denn auch möglich heute Abend ein Bad zu nehmen? Ich bin so verspannt von der Fahrt hierher.", fragt Lars meine Mutter im extra freundlichen, Schleimton. Ich glaube seine Schleimspur ist noch vor dem Haus zu sehen. Er sollte aufpassen, dass er nicht irgendwann darauf ausrutscht. Meine Mom ist davon natürlich total angetan und erlaubt es diesem Idioten auch noch das obere Badezimmer zu blockieren. Sam deutet auf die Taschen und ich nicke. "Wir bringen dann eben die Taschen runter.", und schnappen sie uns. Am letzten Treppenabsatz stolpere ich fast, kann mich aber gerade noch am Geländer festhalten. "Hey, alles klar?", fragt Sam. "Ja...aber sag mal, was schleppt er eigendlich alles mit? So schwer ist ja nicht mal meine Tasche, wenn wir zwei Wochen im Urlaub sind.", "Na sicher sein halbes Leben, schließlich zieht er ja auch um.", "Stimmt." Im Gästezimmer stellen wir die Taschen einfach mal auf dem Boden neben dem Bett ab. Um ehrlich zu sein habe ich es hier schon lange nicht mehr so aufgeräumt hier gesehen. Ich wusste gar nicht, dass hier drin so viel Platz ist und hier sogar ein kleiner Kleiderschrank ist. "Ist ja ganz nett hier. Hier kann mans echt ein paar Wochen aushalten. Ich dachte ja erst, dass ich bei dir mit im Zimmer wohne, aber da ist offentsichtlich kein Platz und wenn ich es mir recht überlege ist ein eigenes Zimmer eigentlich ok." Lars tritt mit einem Mal durch die Tür und setzt sich auf das frisch gemachte Bett. "Und so ein großes Bett, da ist bestimmt auch platz für zwei, oder Flo?", beginnt er die ganze Zeit Sam fixierend und mit so einem erheiterten Blick in seinem Gesicht. "Was meinst du? Wollen wir nicht...", "Nein danke! Ich verzichte!", unterbreche ich ihn und deute Sam mit nach oben zu gehen, ehe die Situation noch eskaliert. Sam gehört nicht zu den Menschen die schnell ausrasten, aber ich weiß wie angespannt die Lage gerade ist. Immerhin legt Lars es gerade auf einen Streit an. "Du solltest du auch hochgehen, unsere Eltern erwarten uns oben.", erinnere ich ihn noch und verschwinde mit meinem besten Freund nach oben und geselle mich zu Lars und meinen Eltern. Wenigstens hier muss Lars sich einigermaßen am Riemen reißen, damit seine mühseelig aufgebaute Fassade nicht zerbröckelt. Im Wohnzimmer angekommen unterhalten sich unsere Eltern munter miteinander und die Blicke richten sich auf uns, als wir den Raum betreten. "Sam, Flo, wo ist denn Lars? Ich habe ihn ja noch gar nicht begrüßt", will mein Dad wissen, der nun auch wieder anwesend ist. Er musste nach dem Frühstück noch mal weg und ist wohl wieder aufgetaucht, als wir gerade unten waren. "Der kommt gleich, er begutachtet noch sein Zimmer.", gebe ich Lustlos wieder. "Achso. Na dann sehe ich ihn ja gleich noch. Nehmt euch doch auch ein Stück Kuchen. Eva hat wieder ihren leckeren Schockoladenkuchen gemacht.", schwärmt er. "Au ja, der ist dir wirklich wieder exzellent gelungen meine Liebe.", Eva lächelt gerühert. "Ach, das ist doch nichts besonderes, aber danke für das Kompliment.", "Von wegen nichts Besonderes, Bernd ist verrückt nach diesem Kuchen.", erläutert meine Mom und Eva lächelt noch erheiterter. "Was du nicht sagst, Peter auch. Da sieht man wohl, dass sie Brüder sind.", erwiedert Eva. Dad und Peter stimmen nickend zu. Sie verstehen sich wie immer prächtig. "Was gibt es hier denn so lustiges?", fragt Lars in die Runde herein. "Lars, da bist du ja, lass dich mal drücken, wir haben uns ja heute noch gar nicht gesehen.", antwortet mein Dad wärend er aufsteht und Lars lässt sich von ihm drücken. "Lange nicht gesehen, siehst gut aus. Ich hoffe doch sehr dass du dich mit den Beiden gut verstehen wirst.", meint er. "Ja, sicher ich sehe doch immer gut aus. Ganz bestimmt werde ich das. An mir soll es nicht liegen.", lächelt er gerade heraus mit seinem falschen Lächeln. "Na dann werdet ihr ja gut miteinander auskommen. Setz dich doch dazu. Möchtest du auch ein Stück von dem Schockoladenkuchen? Oder lieber von der Kischtorte deiner Tante.", Lars setzt sich dazu, direkt neben mich und wünscht sich Kirschtorte von der ihm auch gleich ein großes Stück überreicht wird. Dazu trinkt er Kaffe. Schwarz. Ich frage mich wie man sowas nur runterkriegt. Sam und ich greifen da eher zu Schockoladencappuchino zurück. Der schmeckt echt gut, oder einen schönen Kirschtee. Ich liebe es, wenn es so richtig schön künstlich schmeckt und nach Jahrmarkt duftet. Besonders Sam ist davon natürlich begeistert. "Danke, der sieht echt lecker aus Tante Nicol.", "Das freut mich. Lass es dir schmecken." und so beginnt Lars auch schon zu essen. Es scheint ihm ja sehr gut zu schmecken. Schön für ihn. Sam und ich vergnügen uns je mit einem Stück Schockoladenkuchen. Als Lars dann irgendwann fertig ist, lehnt er sich ein Stück zurück und ich spüre plötzlich eine Hand hinter mir und einen Daumen, der sich in meinen Hosenbund schleicht und dann daran zieht. Das kann nur einer sein. Lars! Das hat er ja wieder geschickt gemacht. Er weiß ganz genau, dass ich ihn hier nicht unbedingt gereizt von mir wegschubsen oder anschreien kann, weil er alles abstreiten würde, also schiebe ich seine Hand einfach nur weg und sehe ihn genervt an. Sam hat das natürlich gemerkt. "Mom können wir nach oben gehen? Wir sind satt.", "Aber natürlich, denkt aber daran, dass ihr nachher zum Abendessen erscheint.", "Ja Mom. Komm Sam.", und Sam und ich rutschen an Lars vorbei und gehen rauf in meinen Zimmer, ehe Mom oder Dad noch vorschlagen uns mit Lars zu beschäftigen. Wir werden die nächste Zeit nämlich nicht mehr so ungestört Zeit miteinander verbringen können wie noch bis gestern. Es graut mich richtig davor. "Sag mal hat er wieder versucht dich anzufassen?", will Sam wissen, als wir nebeneinnader auf dem Bett liegen. "Ja er hat seinen Daumen in mein Hosenbund geschoben. Ich glaube, damit will er mir sagen das er nicht aufgibt und es wieder versucht und er will dich ganz offentsichtlich provozieren.", "Er schreckt selbst vor euren Eltern vor nichts zurück. Pass gut auf ja? Nur für den Fall der Fälle.", bittet er mich mit einem besorgten Blick, "Ja, das werde ich...Du Sam...", ich drehe mich auf die Seite, um ihn besser ansehen zu können. Da war ja noch etwas, worüber ich mit ihm reden musste. "Hm? Ja, was ist los?", antwortet er fragend und dreht sich ebenfalls auf die Seite und sieht mir tief in die Augen. Dieser Blick fesselt mich irgendwie und lässt mein herz höher schlagen. Außerdem fühle ich, wie mir ganz warm wird, es kann einfach kein Irrtum sein. Ich zögere noch eine Zeit lang, bis sich meine Lippen bewegen. "Ich glaube ich...", da wird auch schon die Tür aufgetdrückt und jemand ganz bestimmtes platzt in mein Zimmer. "Ohhh, wie süß. Dacht ichs mir doch, dass sich die beiden Turteltauben wieder einander anhimmeln. Gleich werden sie es sicher mit einander treiben.", wirft Lars fast schon gehässig in den Raum, wärend wir uns aufsetzen. Toll gemacht Lars, du verdammter Volltrottel! "Soll ich dir sagen wie man ihn so richtig in Stimmung bringt Sam? Er hat dir doch sicher erzählt was ich so alles mit ihm angestellt habe.", grinst er Sam an und setzt sich neben mich aufs Bett, um mich zu sich zu ziehen und mir die Brust zu streicheln. Das wiedert mich ziemlich an. Gerade als ich den Ansatz mache mich loszureißen, wird Lars auch schon von meinem Bett geschubst. Vor mir steht Sam und funkelt ihn wütend an. "Lass bloß deine Finger von ihm und wenn du es doch versuchst kannst du was erleben!", giftet er ihn wütend an. So habe ich ihn schon lange nicht mehr erlebt. Lars bleibt einfach auf dem Boden sitzen und fängt an zu lachen. "Ach ist ja niedlich, klein Samuel müpft auf! Denkst du etwa von sowas lasse ich mich beeindrucken?", gibt er provozierend von sich, als er langsam aufsteht. "Ich fand dich schon als Kind total zum kotzen. Deine ganze oberfreundliche Art geht mir einfach total auf den Keks! Du bist ein verdammter Schleimer und Streber. Abartig!" Es war so klar gewesen, dass Lars über Sam herziehen würde. Ich sehe, wie Sam seine Hand zu einer Faust bald. Er ist genervt, sehr genervt. Das ist gut nachvollziebar, wenn man sich solche Sachen anhören muss, besonders, wenn man es nicht verdient hat. Ich stehe auf und stelle mich vor Sam. "Lars! Jetzt halt endlich die Klappe! Sam ist kein Schleimer! Sowas hat er gar nicht nötig! Im Gegensatz zu dir ist er eben einfach nur freundlich und weiß was sich gehört! Er kann doch nichts dafür, nur Mist im Kopf hast!", brülle ich ihn an. Für einen Moment, sieht Lars mich verblüfft an, dann grinst er breit. "Wow, du bist echt niedlich, wenn du so brüllst. So wie du dich für Samuel ins Zeug legst, könnte man doch glatt meinen, du bist in ihn verliebt.", als er das sagt schrecke ich kurz zurück. Habe ich mir etwa wirklich nicht geirrt? Aber warum bewegen sich meine Lippen denn jetzt und wiederlegen was Lars sagt. "Was? Nein bin ich nicht! Sam ist einfach nur mein bester Freund und ich möchte nicht, dass du über ihn herziehst!", erkläre ich noch einmal lautstark und Lars seufzt einmal tief. Dann winkt er mit der Hand ab. "Ach so ist das. Tja mehr Pech für Samuel, mehr Glück für mich.", gibt er überheplich von sich und düst ab. Er lässt vor allem mich völlig durcheinander da stehen. Ob er das mit Absicht gemacht hat? Zuzutrauen wäre es ihm. Da fällt mir ein, jetzt, wo Lars uns diesen Momengt total kaputt gemacht hat, kann ich doch nicht das Gegenteil von dem behaupten, was ich gesagt habe. Ich habe gesagt, dass Sam einfach nur ein guter Freund ist. Das, dass nur eine Schutzbehauptung ist, ist mir mehr als klar. Es war sowas wie ein innerer Impuls um Sam zu schützen. Um meinen besten Freund auf der ganzen Welt zu schützen. Vor diesen Vollidioten! Aber was soll ich jetzt tun? "Du Flo, was wolltest du mir vorhin sagen?", harkt Sam plötzloch nach und ich drehe mich zu ihm um. Er schaut mich mit diesem klaren Blick an, der mich wieder in seinen Bann zieht. Dann schüttle ich aber den Kopf. "Nichts, vergiss es, war nicht wichtig.", antworte ich und spüre seine sanfte Hand auf meinem Kopf. "Okay Flochen. Aber ich muss dir noch was sagen.", "Ja, was denn?", will ich wissen. "Danke, dass du mich verteidigt hast.", lächelt er mir dankbar entgegen. Ich könnte in diesem Lächeln versinken. "Das ist doch selbstverständlich, schließlich bin ich dein bester Freund! das würde ich jederzeit wieder für dich tun.", versichere ich ihm grinsend und er grinst zurück. "Da hast du wohl recht und diese Freundschaft, wird auch Lars nicht zerstören!", teilt er mir fast schon in einem heldenhaften Ton mit. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Huhuuu, da bin ich wieder mit einem neuen Kapitel. Ich weiß, es hat diesmal wieder etwas länger gedauert, aber jetzt gehts erstmal wieder weiter =) ich bemühe mich, dass es bald ein weiteres geben wird. Aber in der Ruhe liegt die Kraft. Haha. Jetzt wird Flo sich langsam seiner wahren Gefühle bewusst, aber das ist noch nicht das Ende vom Lied. Es wird noch weitergehen und vielleicht noch verwirrender werden. XD mal sehen. Lasst euch überraschen. Hoffe doch sehr, dass euch dieses Kapitel gefallen hat =D LG Middy Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)