Zu 100 Prozent ...verknallt!? von Midnight (...komplizierter gehts nicht...) ================================================================================ Kapitel 14: Lars Auszug, Jans Kuchen,unendliches Pech, Sams Ausraster ---------------------------------------------------------------------- "So, dann geht's also los?", fragt meine Mutter den blonden Unruhestifter. Ja es ist unglaublich, aber wahr. Lars zieht endlich aus. Früher als gedacht. Wir haben damit gerechnet, dass er noch mindestens einen Monat bei uns bleiben würde. Um himmels Willen, dass wäre sicher nicht mehr lange gut gegangen. Dieser angespannte Zustand, ist einfach untragbar. "Ja, das Haus ist so weit fertig, dass man einziehen kann. Meine Eltern haben das irgendwie organisiert.", antwortet Lars. "Das ist doch wunderbar. Deine Eltern freuen sich sicher, dass sie endlich einziehen können und bestimmt freuen sie sich auch, endlich wieder mit dir zusammen zu wohnen.", Lars nickt. Zwar lächelt er, aber man kann ihm ansehen, dass er sich nicht halb so sehr freut wie Sam und ich. Na kein Wunder, da kann er uns ja gar nicht mehr Tag und Nacht bespitzeln. Das gönne ich ihm so richtig. Ehrlich. Wie sehr habe ich mich auf den Tag gefreut, an dem er entlich dieses Haus verlässt. Viel lieber wäre es mir allerdings noch, wenn er gar nicht erst hier her in die Gegend gezogen und schonmal gleich gar nicht an unsere Schule gewechselt wäre. Dann wäre alles so wie früher. Wir könnten ungestört leben...so wie früher...so wie früher...hm...möglicher Weise... "Flo, pack bitte mit an.", erinnert mich meine Mutter. "Ja, bin ja dabei.", ich nehme die Tasche, die sich noch im Flur befindet. Sam ist schon dabei, eine im Kofferraum von Papas Auto zu verstauen. Ich begebe mich mit sammt der Tasche ebenfalls zum Auto. "Danke Flo, war das die Letzte Lars?", "Ja.", antwortet Lars auf die Frage meines Vaters. "Okay, dann könnt ihr ja losfahren. Alles Gute Lars.", meint meine Mutter. "Ja, vielen Dank für alles.", "Kein Problem. Wir kommen dann die Tage zu besuch und helfen noch bei den letzten Arbeiten.", meint meine Mutter. Genau, dafür haben sich meine Eltern extra ein paar Tage Urlaub genommen. So weit ich weiß, fehlen in dem Haus noch einige Möbel und der Garten soll auch noch umgegraben werden. Na Halleluja. Hoffentlich, werden Sam und ich dafür nicht auch noch eingespannt. Das wäre ja direkt noch schöner. Sam und ich stehen nebeneinander und beobachten noch einige Zeit das Verabschiedungsspektakel. Meine Mom braucht dafür manchmal bis zu einer halben Stunde. Die Hauptsache aber ist, dass dieser Unruhestifter erstmal aus unserer direkten Umgebung verschwindet. "Flo, Sam, verabschiedet euch von eurem Cousin!", mahnt meine Mutter. Wir antworten gemeinsam, "Ja.", die Genervtheit in meiner Stimme versuche ich mal zu unterdrücken. "Tschüs Lars.", antworten wir wieder gemeinsam. Lars lächelt plötzlich zufrieden, das gefällt mir nicht. "Ist ja nicht für immer. Wir sehen uns bestimmt immer mal und in der Schule sowieso. ", meine Eltern nicken. "Das sind doch schöne Aussichten.", nicht wirklich. Zum Schluss werden Sam und ich noch von ihm umarmt, was wohl eher heuchlerisch gemeint ist. Ich glaube, dass dieses blonde Gift insbesondere mich besonders fest an sich drückt und mir dann noch ein,"Ich freu mich schon auf unser nächstes Treffen Flo-Schatz.", ins Ohr haucht. So das es auch wirklich nur ich zu hören kriege. Wiederlich! Von seiner Hand, die sich unter mein Shirt schiebt mal ganz zu schweigen. Der Ekel kriecht mir nahezu durch den Körper. Erst, als er mich loslässt, habe ich zum ersten Mal seid einer gefühlten Ewigkeit, das Gefühl, wieder durchatmen zu können. Sofort suche ich die Nähe zu Sam. Lars grinst sich einen ab und steigt ins Auto meines Vaters, der ihn zu seinen Eltern bringt. Meine Mutter winkt ihnen noch zu und weg sind sie. Dürfen wir jetzt wieder das Gefühl von Freiheit genießen? Na das hoffe ich doch mal stark. "Lass uns wieder rein gehen.", schlägt Sam vor. "Ja.", wir machen auf dem Absatz kehrt. Heute betreten wir seid etwa einem Monat mein Zimmer zum ersten mal wieder so richtig bewusst. Komisches Gefühl. Mitlerweile kommt mir Sams Zimmer schon fast vertrauter vor. Dabei ist es in etwa baugleich wie meins. "Du Flo, wollen wir wieder hier einziehen? Oder bleiben wir bei mir?", "Hm...lass uns doch einfach bei dir bleiben. Irgendwie habe ich mich daran gewöhnt.", stelle ich fest. "Stimmt, ich auch. Dabei habe ich mich früher immer hier viel wohler gefühlt, weil es bei mir immer so leer war. Aber jetzt ist es ungewohnter hier zu sein. Zum ersten Mal seid Jahren kommt mir das Haus meiner Eltern mal nützlich vor. Sonst ist es ja eher wie ausgestorben.", "Stimmt.", erläutern wir uns gegenseitig. "Jungs? Kommt ihr bitte mal runter? Ihr habt Besuch.", ruft meine Mutter. Wir sehen uns gegenseitig an. Wir waren doch nicht verabredet. Eher langsamen Schrittes schleichen wir die Treppe herunter. Meine Mutter freut sich gerade einen Keks, als sie das Mitbringsel unseres Besuchs entgegennimmt. "Das ist wirklich nett von dir. Der sieht super lecker aus. Hab vielen Dank. Ah, da sind sie ja schon. Seht mal Jungs, was euer Besuch mitgebracht hat. Sieht gut aus oder?", strahlt sie und zeigt uns den Kuchen, den meine Stalker mitgebracht hat. Er ist in einer durchsichtigen Kuchenglocke verstaut, was mich vermuten lässt, dass er selbst gebacken ist. "Hai.", begrüßen wir ihn, "Ist der selbst gebacken, Jan?", der Angesprochene strahlt vor sich hin. "Ja, ich hab ihn gebacken. Ich gebe zu ich bin nicht besonders gut darin, aber ich dachte ich versuch mich mal daran. Er ist jedenfalls nicht angebrannt.", lächelt er vor sich hin. Na hoffentlich ist der nicht vergiftet. Jedenfalls klingt das sehr wagemütig. Risikoreich. "Na er sieht jedenfalls sehr gut aus. Lass uns doch einfach bei einem gemütlichen Tee im Wohnzimmer den Kuchen mal kosten. Was meint ihr?", "Also mir gefällt die Idee. Frau Kippling.", antwortet Jan. "Ach Jan, nenn mich doch einfach Nicol und hör auf mich zu siezen, da fühle ich mich total alt.", erläutert sie ihm. Ja, das ist meine Mom. "Okay Nicol. Und? Seid ihr auch dafür?", wenn man das mal so überdenkt, ist das doch längst entschieden. Wieso also fragt er da noch? Kaum zehn Minuten später sitzen wir auch schon bei einem Tee und Jans selbstgebackenen Schockoladenkuchenversuch zusammen. Zu unser aller Erstaunen schmeckt er tatsächlich ziemlich gut. "Jan, du bist aber sehr bescheiden. Der Kuchen sieht nicht nur gut aus, er schmeckt auch noch sehr gut.", lobt meine Mom ihn. Das scheint ihm sehr zu imponieren, denn er strahlt schon wieder bis über beide Ohren. "Das freut mich. Ich habe mir aber auch extra viel Mühe gegeben. Vor allem, weil ich doch Flo eine Freude machen wollte.", gesteht er mit etwas rot angelaufenen Gesicht. Ehrlich, der kennt echt keine Zurückhaltung. Jan ist so ein unglaublich freier, ehrlicher Mensch, der seine Ansichten ganz offen mitteilt. Von dieser Eigenschaft, könnten wir uns eine Scheibe abschneiden. Wir kämpfen um jeden Tag, den wir unser kleines Geheimnis nicht peisgeben müssen, oder uns irgendwie verplappern. Irgendwie ist das für Jan die Freikarte in seine Rosarote Welt, die er einfach so ausleben kann. "Stimmt ja, ihr seid ja ein Paar. Wie süß von dir.", warum müssen wir jetzt über dieses Thema reden? Könnten wir das jetzt nicht reduzieren, wo Lars nicht mehr hier lebt? Ich stehe auf. "Ich bin satt, danke für den Kuchen Jan. Der hat echt lecker geschmeckt.", "Aber Flo, du kannst doch deinen Freund nicht einfach so sitzen lassen?", mahnt meine Mutter. Jan aber schüttelt den Kopf. "Ist schon gut Nicol. Vielleicht habe ich einfach den falschen Tag erwischt.", meint er. "Geh ruhig Flo. Ich mach mich dann auch mal wieder auf den Weg. Ich lasse den Rest des Kuschens einfach hier.", "Das ist aber lieb von dir. Mein Mann wird sich sicher über ein Stück freuen, wenn er wieder zu Hause ist.", ergänzt meine Mutter und schaut mich dabei streng an. Sie nimmt mir das übel. Aber ich habe heute einfach keine Lust auf dieses Spiel. Sie seufzt. "Dann machs gut Jan und danke noch mal.", "Kein Ding.", er dreht sich zu mir und pattet mich auf den Kopf. "Wir sehen uns in der Schule, machs gut Sam.", verabschiedet er sich erstaunlich dezent. Aus dem Augenwinkel kann ich die gedämpfte Freude meines eigendlichen Freundes erkennen. "Ja, machs gut.", mit der leeren Kuchenglücke macht er sich dann aus dem Weg. Sein Besuch war selten so kurzweilig. Auf einen Seite fühle ich mich erleichtert, weil ich mich heute nicht mehr mit dem Thema auseinander seltzen muss. Doch auf der anderen fühle ich mich nicht so gut, ihn auf dieses Weise vertrieben zu haben. Sicher ist es für ihn nicht halb so leicht, wie es auf den ersten Blick aussieht. Das Alles ist doch ein Wiederspruch an sich. Meine Mutter wollte erst dagegen protestieren, dass wir weiter bei Sam übernachten, aber letzten Endes hat Sam mit Engelszungen auf sie eingeredet und sie hat sich wieder breitschlagen lassen. Sam ist wirklich gut darin. Darin die Ruhe zu bewahren, sanft auf Menschen einzureden, sie glauben zu lassen, dass alles okay ist und eine Fassade aufrecht zu halten. Dann noch die Dinge zu nehmen wie sie sind, ebenso Verschwiegenheit und Zurückhaltung. Meine Mutter hat ihm einfach alles abgekauft. Ich bin mir sicher, dass sie sowas wie eine Ahnung hat, das irgendwas komisch ist, aber Sam ist so überzeugend, dass sie wieder beruhigt ist. Manchmal ist es so, als sei er mein Sprachrohr, immer dann, wenn ich nicht weiter argumentieren kann. Das ist sicher schon einigen hier aufgefallen. Am Abend liegen Sam und ich wie immer aneinandergekuschelt in seinem Bett. Mein Kopf liegt auf seiner Brust, seine Hand krault mir liebevoll meinen Kopf. Das entspannt mich ein wenig. Es ist so ruhig, schon die ganze Zeit, seid weder Lars, noch Jan in unserer Nähe sind. Das ist ganz ungewohnt. Aber eines will mich nicht aus dem Kopf. "Du Sam...kann es sein, dass du vorhin eifersüchtig warst?", frage ich leise. Sam schweigt eine Weile, ehe er antwortet. "Kann schon sein.", er drückt meine Hand. "Hm...", "Hat man das bemert?", ich nicke. Sam seufzt. "...es wird echt immer schwerer...ich will doch dass du nur mir gehörst.", brummelt er. Ich sehe zu ihm auf. Sein Gesicht ist ernst, seine Lippen pressen sich aufeinander. Ich richte mich auf, er sieht mich an. Ich versuche zu lächeln. "Aber...das tue ich doch schon....", mein Freund tätschelt meinen Kopf. "Und warum... siehst du dann so verzweifelt aus?", will er wissen. Ich lege meine Stirn auf seine Brust und vergrabe meine Finger in seinem T-Shirt. "Na weil es so schwer ist, die ganze Zeit so zu tun als wäre nichts...ich möchte so gerne zu meinen Gefühlen stehen.", nuschle ich in den Stoff. Plötzlich kichert er. "Du bist echt süß...", er drückt mich an sich. "Glaub mir Flo, eines Tages wird es so sein. Spätestens, wenn wir volljährig sind und unser eigenes Geld verdienen ziehen wir zusammen. Dann müssen wir auch niemandem mehr etwas vormachen.", sagt er mit immer mehr Zuversicht in der Stimme. "Ja, aber das sind noch zwei Jahre, bis wir volljährig sind. Ich möchte nicht nicht pessimistisch sein, aber dass kann eine lange Zeit sein. Eine Zeit in der unsere Eltern die Macht darüber haben wo wir leben, mit wem wir zusammen sein dürfen.", ich seufze schwer. "Das...ist schon ziemlich gemein...findest du nicht?", Sam stimmt mir zu, "Ich weiß,...ja, das ist es. Wieso spielt es überhaupt eine Rolle welches Geschlecht man liebt? Wer legt das eigendlich fest, was richtig und was falsch ist...schließlich ist das was wir fühlen....doch nur Liebe. Wie kann Liebe falsch sein?", in seiner Stimme und in seinem Gesicht lässt er erkennen wie bitter diese Ungewissheit ist...wie schnell kann man alles verlieren kann, was einem lieb ist... * "Eine Klassenfahrt mit den Parallelklassen?", höre ich einen meiner Mitschüler in den Raum rufen. "Ja, ganz genau. Die soll in etwa zwei bis drei Wochen stattfinden und vier bis fünf Tage dauern. Da dieses Projekt recht groß ist, bedarf es gute Organisation. Außerdem musste der Ort gut ausgewählt sein, weil es mindestens drei Klassen sein werden. Wir haben lange darüber nachgedacht und auch schon eine Herberge gefunden in der wir uns einquatieren wollen.", teilt uns der Lehrer mit. Ich glaube, dass wir noch nie mit so vielen Leuten auf Klassenfahrt gefahren sind, seid wir in der Grundschule sind. In der Regel ist es immer nur eine Klasse. Ich habe schon von anderen Jahrgängen gehört, dass solche Aktionen wohl ziemlich gut gelaufen sind, aber ebenso von welchen, wo es eine einzige Katastrophe gewesen sein soll und da sollen es nur zwei Klassen gewesen sein. Das hört sich nach einem gewaltigen Chaos an. Überraschend kommt das aber nicht ganz. Einige unserer Mischüler haben sich schon länger eine Klassenfahrt gewünscht. "Und mit welchen Klassen fahren wir?", fragt eines der Mädchen aus der hinteren Reihe. "Mit der 11 a und der 11 c. Wir Lehrer haben uns da geeinigt. Der Klassenlehrer der D hat mit seiner Klasse bereits eine Fahrt nach den Herbstferien geplant." Sam und ich sehen uns an. Wie viel Pech muss ein Mensch eigendlich haben? Dieses Pech scheint uns auf Schritt und Tritt zu begleiten. Lars ist doch in der C und Karo ebenfalls. Mit Leon und Jan könnte ich mich ja abfinden, aber auf Lars und Karo kann ich echt verzichten! Dabei sind Sam und ich doch so froh, dass wir ihn endlich mehr auf Abstand haben. Jetzt sollen wir vier bis fünf Tage aufeinander hocken? Nicht auszudenken. Kann das nicht endlich mal ein Ende haben? Wohl nicht. "Das hört sich super an.", klar, wenn man diesen Idioten nicht am Hals hat ist ja alles super. Können wir nicht einfach zu Hause bleiben? Da ist es schön kuschlig. Eine Larsfreie Zone. "Im Übrigen, dürfen sich die Klassen unter einander mischen. Die einzige Bedingung ist, dass Jungen und Mädchen getrennte Zimmer haben.", kündigt der Lehrer die nächste Katastrophe an. Jetzt heißt es also handeln. Am besten wir suchen uns schnell unsere Mitbewohner, damit Lars nicht auf die dämliche Idee kommt, mit uns ein Zimmer bilden zu wollen. "Also tauscht euch mit euren Parallelklassen aus. "Es gibt vierer und dreier Zimmer." Toll, ich bin begeistert. Sam scheint meine Meinung zu teilen, denn er sieht eben so begeistert aus wie ich. Nämlich gar nicht. In der Pause treffen wir uns in alter Frische mit Jan, Leon und Karo. Lars hält sich gerade zum Glück etwas abseits. Jan übernimmt gleich mal das Thema Klassenfahrt. Irgendwie war mir schon klar, dass, das jetzt kommen würde. "Habt ihr heute auch über die Klassenfahrt gesprochen?", strahlt er uns entgegen. "Ja haben wir.", antwortet Sam. "Cool, dann habt ihr sicher auch mitbekommen, dass wir die die Klassen mischen dürfen. Da habe ich mir überlegt, das wir vier doch ein Zimmer bilden könnten.", meint er mit jeder Menge Überzeugungskraft. So wie ich ihn kenne wird er sich das auch nicht mehr ausreden lassen. "Du meinst Du, Leon, Sam und ich?", harke ich nach. "Genau, er redet schon den ganzen Morgen von nichts anderem. In der Stunde wurden wir deswegen sogar ermahnt.", erläutert mein ehemaliger Schwarm. Das klingt einleuchtend. Jan traue ich sowas durchaus zu. Der arme Leon. Da kriegt er Ärger weil mein Stalker es einfach nicht lassen kann rum zu nerven. Gefundenes Fressen für Karo. "Da haben wir es wieder, Jan ist eben ein Idiot. Flo, was hast du dir da nur angelacht? Die Vorstellung ist doch einfach gruselig.", meckert sie und hat die Arme vor der Brust verschrenkt. "War ja klar, das du wieder rumnörgeln musst, du alte Meckertante.". kontert er zurück. "Unverschämtheit, ich bin nicht alt! Ich kann doch nichts für deine Doofheit. Wie schwer ist es eigendlich einfach mal die Klappe zu halten und deine Mitmenschen nicht zu nerven? Wegen dir hat Leon auch Ärger bekommen!", sie plustert sich auf. Typisch Karo und Jan. Ich glaube, dass ich noch nicht einmal erlebt habe, dass sich die Beiden nicht mindestens einmal am Tag anzicken, wenn sie sich begegnen und das ist ziemlich häufig. Gerade weil Jan doch so gut mit Leon befreundet ist. Hin und wiederist es ja ganz lustig ihnen dabei zu zusehen, aber manchmal ist es einfach nur nervtötend. "Seid ihr jetzt fertig? Wir waren doch bei der Klassenfahrt.", erinnert Leon die Beiden an das eigendliche Thema. Kati seufzt und lässt sich neben ihrem Freund nieder. "Ach das ist doch schon beschlossene Sache. Wenn Jan sich mal was in den Kopf setzt, lässt er sich doch eh nicht mehr abhalten.", errät Karo meine Gedanken. Sie kennt ihn wirklich gut. "Da könnte sie recht haben.", stimmt Sam ihr zu. Jan zieht eine Schnute, "Jetzt seid doch nicht so gemein. Ich möchte doch einfach nur, dass wir alle zusammen in ein Zimmer kommen.", jammert er wie ein kleines Kind. "Da haben wir es wieder. Er verhält sich wie im Kindergarten. Jan ist zwar wesentlich größer als zu der Zeit, aber Charakterlich hat er sich gar nicht verändert.", gibt Karo zurück. "Tz, und du musst immer irgendwelche dummen Kommentare dazu geben. Das ist doch kein bisschen besser.", reagiert er genervt. Sam sieht zu mir rüber. "Ich glaube die Pause ist gleich zu ende. Wollen wir schon mal rein gehen?", schlägt er vor. "Ja, können wir.". stimme ich zu. Gerade als ich den Satz zu Ende gesprochen habe. "Flo, Sam...hey, wartet doch mal. Stimmt ihr zu, wegen der Zimmersache?", "Klar.", antwortet Sam. Naja, das ist immer noch besser, als mit Lars in einem Zimmer zu sein. Die Vorstellung wäre der totale Horror. Ich freue mich schon, wenn wir dieses Fahrt überstanden haben. Der Chaoskönig hinter uns macht vor lauter Freude einen Luftsprung. "Hast du das gehört Leon? Sie werden mit uns in einem Zimmer sein. Ist das nicht toll?", "Ja...", antwortet er. "Ach du wolltest doch nur mit Flo in ein Zimmer.", kritisiert Karo. Im Anschluss geht das rumgezicke weiter. Sam und ich ignorieren das und gehen zurück in die Klasse. * Nach der Schule sitzen wir in einem Cafe. Sam hat mich zu einer heißen Schockolade und einem Stück Kuchen eingeladen. Er selbst hat sich einen Cappuchino bestellt, was eher ungewöhnlich ist. Aber die drei Stücke Schockoladenkuchen gleichen das wieder aus. Der Bedarf an Zucker sollte für heute also gedeckt sein, doch ich habe ihn schon lange nicht mehr so ausgelassen Süßes essen sehen. Hier sind wir ganz unter uns und die Anspannung hat sich wesentlich abgemildert. "Schmeckt deine Schockolade?", "Ja, sehr lecker und dein Cappuchino?", Sam reicht mir seine Tasse, "Probier doch mal.", "Hmm, okay.", ich nehme seine Tasse und nehme einen Schluck. Ich verziehe das Gesicht. "Was ist?", kichert Sam, "Nicht mein Ding. Die Schockolade schmeckt eindeutig besser.", stelle ich fest. Sam nickt. "Stimmt, du stehst auch eher auf süße Dinge." Jetzt muss ich lachen. "Du spinner, du bist doch viel verrückter nach sowas. Manchmal habe ich echt das Gefühl, dass du nichts anderes verdrückst als so ungesundes Zeug.", Sam grinst. "Da könntest du recht haben. Ich liebes Süßes.", bestätigt er mir und rutscht etwas an mich herran, bis ich seinen Atem an meinem Ohr spüren kann. "Aber du bist noch viel süßer.", flüstert er so leise, dass nur ich es hören kann. Mein Gesicht ist knallrot und mein Herz rast. "S...Sam...", wieder kichert er. "Du bist wirklich süß, wenn du so reagierst.", ich verschrenke die Arme vor der Brust und ziehe eine Schmolllippe. "Das machst du doch mit voller Ansicht.", "Flochen, jetzt schmoll doch nicht. Was soll ich denn machen, wenn du so unglaublich süß bist?", versucht er mich zu besänftigen. Wären wir zu Hause, würde er mich jetzt sicher küssen und würde den Kuss einfach erwiedern. Einfach, weil dann alles so wunderbar kribbelt und sich gut anfühlt, wenn wir uns so nah sind. "Weiß nicht...vielleicht solltest du deinen Kuchen essen. Wäre doch schade, wenn er da liegen bleibt.", weise ich ihn darauf hin. Sam schaut zu seinem letzten Stück, dass noch auf seinem Teller liegt. "Stimmt, der schreit doch danach gegessen zu werden, so lecker wieder aussieht.", himmelt er das Kuchenstück an. Typisch Sam. Dabei sieht es doch fast genauso aus, wie die anderen beiden Stücke, schließlich ist es vom gleichen Kuchen. "Ja, da hast du recht.", Sam lächelt. "Kuscheln wir nachher?", flüstert er mir zu. Ich nicke und lächle ebenfalls. "Na das ist doch mal ein Wort.", mampft er. "Und das mit der Klassenfahrt kriegen wir auch hin. Das überstehen wir schon.", macht er mir Mut. Mit Sam an meiner Seite, wird doch alles gut werden, oder? Ich glaube fest daran. * Wenige Tage später sitzen wir im Auto meiner Eltern auf dem Weg zu den anderen Kipplings. Zu Lars und seinen Eltern. Die Freude darüber ist mehr als nur gedämpft. Vor allem, weil wir dafür unseren beweglichen Ferientag einbüßen müssen, aber alles protestieren hat nichts genützt. So wie es aussieht, werden wir den ganzen Tag dort verbringen. Mein Onkel und meine Tante haben uns zum Kaffee eingeladen, und anschließend sollen wir noch ein bisschen mit den Möbeln und beim Umgraben helfen. Dafür hat meine Mutter uns extra ein paar alte Hosen und zwei alte Karohemden herraus gesucht. Alles von meinem Vater. Sam und ich sehen beide aus wie Bauarbeiter. Mal von den Klamotten abgesehen, gibt es sicher schöneres, als einen ganzen Tag mit Lars zu verbringen. Der einzige Vorteil ist, dass, die strecke sehr kurz ist und bei Lars um die Ecke gleich ein Bus zu uns nach Hause fährt. Ich habe mir schon überlegt, in einem unbeobachteten Moment mit Sam die Biege zu machen. Sowas wie Mattenflucht. Wäre doch echt mal eine Überlegung wert. "So, da sind wir auch schon.", höre ich meine Mutter sagen, als mein Vater in einer der Parklücken direkt vor dem Haus einparkt. "Na dann auf in den Kampf.", sagt mein Vater zu uns und wir steigen aus. Der Marsch zur Eingangstür dieses Hauses ist viel zu schnell geschafft. Aber vielleicht heißt das ja auch was Gutes. Zum Beispiel, dass wir da schnell wieder raus sind, oder so. Leider irre ich mich da wohl. Nach dem Klingeln dauert es nicht lange und ein Mensch mit blondem Haarschopf macht uns die Tür auf. "Hallo, da seid ihr ja. Kommt doch rein, meine Eltern erwarten euch schon. ", begrüßt er uns und wir treten ein. Dann beginnt der Begrüßungsakt. Meine Eltern umarmen Lars erstmal. "Wie ist es dir denn die letzten Tage so ergangen Lars? Jetzt wo du wieder bei deinen Eltern wohnst.", fragt meine Mom neugierig. "Och ganz gut, mein Zimmer ist zum Glück so weit fertig. Da muss nur noch ein Schrank aufgebaut werden, aber es ist schon ziemlich wohnlich.", "Das hört sich gut.", antwortet mein Dad. Kurz darauf, kommen auch schon Eva und Peter die Treppe herunter und freuen sich einen Keks. Sie sehen aus, als kämen sie frisch von der Arbeit. "Sam, Flo, Nicol und Bernd, wie schön, dass ihr da seid.", begrüßt Eva uns überschwänglich und das Begrüßungsritual beginnt von neuem. Eine Umarmung folgt der Nächsten. Dass ich bei Evas Umarmung fast keine Luft mehr kriege, interssiert hier wohl niemanden. Naja auch gut. "Hallo.", sagt Sam eher zurückhaltend. "Ach Sam und Flo, es ist schön, dass ihr auch dabei seid. Wir haben uns so gefreut euch zu sehen. Lars hat euch ganz schön vermisst. Dabei sind es doch erst ein paar Tage.", lächelt sie. Wers glaubt. Das ist doch nur Heuchellei. Dieser Idiot hat sicher nichts davon erzählt, wie er sich an mir vergriffen hat. Ach was sage ich da, natürlich hat er das nicht. Er will schließlich, dass er nachher der Gute ist und Sam der Böse. Würde mich nicht wundern, wenn er schon einen Plan ausgehekt hat. Wir sollten auf der Hut sein. "Ach ist das so...", antworte ich mit wenig Begeisterung. "Ja, sicher...schließlich war ich es gewohnt so viel Zeit mit euch zu verbringen.", das stimmt nicht ganz, da Sam und ich überwiegend bei Sam waren und Lars viel Zeit mit Karo verbracht hat. "Ach...es war richtig cool. Bei Nicol und Bernd fühlt man sich richtig gut aufgehoben, wie in der eigenen Familie.", "Ach Lars, dass ist aber lieb von dir. Du kannst auch gern jederzeit wiederkommen.", diese Schleimerei geht mir ja mal sowas von auf den Keks! "Aber was machen wir hier eigendlich. Wir mal ins Wohnzimmer gehen. Es ist noch etwas Kaotisch, aber macht es euch doch gemütlich. Der Tee ist schon so gut wie fertig und der Kuchen steht schon auf dem Tisch. "Sehr gut. Ich habe auch schon hunger.", erwähnt mein Vater. "Aber Bernd, für den Hunger grillen wir doch nachher. Der Kuchen ist nur eine kleine Stärkung, bevor es an die Arbeit geht.", erklärt Peter. "Das ist ja noch besser. Der Tag ist ja voll durchgeplant.", meint mein Dad auf dem Weg zum Sofa. Sein Bruder nickt dazu. "Na klar, schließlich wollen wir ja bakd fertig werden." Bei Tee und Kuchen tauschen sich Lars und meine Eltern untereinander aus. Sam und ich sitzen daneben. Lars hat sich kurz verabschiedet, weil er noch irgendwo hin muss. Soll mir recht sein. Doch mal so nebenbei...Es ist jedes Mal ein eigenartiges Gefühl, wenn Dad und Peter zusammen sind und sich unterhalten, als gäbe es nur sie beide als Brüder. Es ist jedes Mal so, als würden Sams Eltern gar nicht existieren und sein Vater, der dritte Bruder gar kein Teil der Famile sein, eben weil er nie anwesend ist, so wie seine Mutter. Ein trauriger Gedanke, aber schon Rotine. "Ähm...wo ist hier eigendlich das Klo?", harke ich nach. Eva schaut zu mir rüber. "Das ist im ersten Stock.", "Im ersten Stock?", fragt Mom nach, "Ich dachte es sei noch eines hier unten?", Eva nickt. "Ja, das stimmt, aber dass ist zur Zeit nicht ganz funktionstüchtig.", "Achso..."antwortet meine Mom. Eva sieht wieder zu mir, "Das Klo oben ist gleich die erste Tür.", "Danke.", dann mache ich mich auf den Weg in den Flur in den eine große, weiße Holztreppe ragt. In diesem Haus wirkt alles so modern, und ganz anders als bei uns, oder bei Jan, bei denen die Gänse regieren. Oben öffne ich die besagte Tür und finde mich in einem riesigen Badezimmer wieder. Wenn ich mich nicht irre, sehe ich da nicht nur eine seperate Regendusche, sondern auch eine riesige, freistehende Badewanne. Eine echte Wellnessoase. Aber, wer braucht so viel Platz? Also ich bin mit unserem eher durchschnittlichen Badezimmer ganz zu frieden. Vielleicht ist das auch einfach nur eine Fehlkonstrucktion dieses Hauses. Sowas ist bei einem Bekannten mal passiert. Im Haus seiner Eltern wurde statt für die Kinderzimmer zu viel Platz für das Badezimmer eingeplant, und es wurde irgendwie erst dann bemerkt, als die Sanitätanlagen schon so gut wie fertig waren. Das war wirklich eine seltsame Geschichte. Als ich wieder im Wohnzimmer ankam, saß Lars mit in der Runde. Das ging ja echt schneller als gedacht. Dabei bin ich schon zuversichtlich gewesen ihn heute nicht mehr sehen zu müssen, aber diese Zuversicht war natürlich von anfang an unbegründet. Schließlich sollen ja alle mit anpacken und dazu gehört natürlich auch Lars, der auch gleich ein überglückliches Gesicht macht. "Flo, da bist du ja wieder, ich dachte schon, dass du verschwunden bist. Das wäre echt doof gewesen. Wo ich mich doch so auf dich gefreut habe.", bei dieser Aussage könnte ich kotzen. Sam verdreht die Augen und weist auf den Platz neben sich hin. "Flochen, setz dich doch wieder.", ich nicke nehme wieder Platz. Lars Mutter schaltet sich ein. "Oh, ihr zwei seid ja immer so süß. Irgendie würdet ihr total gut zusammenpassen findet ihr nicht?", in diesem Moment setzt Lars mit einem fetten Grinsen zu einer Antwort an. "So wie sie manchmal rumturteln könnte man das meinen ja und ich muss es wissen, ich sehe sie jeden Tag in der Schule und habe auch schon mit ihnen unter einem Dach gewohnt. Aber sie wollen es offenbar einfach nicht zugeben.", alle sehen zu uns rüber. Ich seufze. Sam schaut sicher in die Runde. "Das ist totaler Unsinn! Flo und ich sind einfach nur beste Freunde. Mehr nicht. Außerdem weißt du doch, dass er mit Jan zusammen ist. Also rede nicht so einen Blödsinn zusammen.", ich lächle dazu. "Stimmt, Unsinn redet er ziemlich häufig in letzter Zeit.", ergänze ich. "Flo!", mahnt meine Mutter, "Vertragt euch doch.", Eva lächelt. "Ach lass nur Nicol, so sind Kinder nun mal. Wenn sie älter werden, werd sich das schon einrenken.", meint Eva motiviert. Vielleicht liegt es auch an ihrer Erziehungsmethode, dass Lars so geworden ist. Sie scheinen keinen wirklichen Durchblick zu haben. Lars ist echt gut darin sich zu verstellen. Das muss ich immer wieder verstärkt feststellen. Nach dem Tee geht es dann an den eigendlichen Grund, dieses Treffens. Wir fangen an mit zu helfen das Haus auf Vordermann zu bringen. Unsere Eltern fangen an, den Garten zu bearbeiten umzugraben und so weiter. Wir werden mit Lars in sein Zimmer geschickt um den Kleiderschrank aufzubauen. Was für ein Glück, dass Sam hier ist. "Also was sagt denn der Plan so?", fragt Sam. Lars kramt ihn aus dem Karton herraus. Alles ist noch sauber eingepackt. "Hier...als erstes sollten wir überprüfen, ob alles vorhanden ist, ehe wir aufbauen.", meint Lars mit wenig Begeisterung in Sams Richtung und fixiert mich dann. "Gut...dann lass uns die Sachen mal auspacken und durchzählen.", schlägt mein Freund vor. Lars nickt. Wir machen uns dann an die Arbeit. Ich bekomme den Plan in die Hand gedrückt und lese vor, was alles drinn sein muss. "Da fehlt eine Schraube.", bemerkt Sam. "Schau doch mal nach, ob die die irgendwo versteckt hat.", meine ich und so geschied es. Lars findet sie dann. "Hier ist sie.", "Okay, dann ist ja alles vorhanden. Lasst uns anfangen, damit wir fertig werden." Das Aufbauen des Schrankes verläuft seltsamer Weise ziemlich harmonisch. Zumindest bis wir so weit sind, dass wir die Schranktüren anbringen können. Sam will die angebauten Türen überprüfen, ob sie gut auf und zu gehen, "Autsch...", rufe ich, "Sam du Idiot! Pass doch auf, Flo hat doch noch seinen Finger dazwischen.", höre ich Lars, erbost sagen. Was natütlich nur gespielt ist. Das sehe ich an seinem versteckten Lächeln. "Flo...hey...sorry tuts sehr weh?", ich schüttle den Kopf. "Schon gut, der Schmerz wird vergehen...", lächle ich. Sam schüttelt den Kopf und nimmt meine Hand. "Schau, es blutet, halt ihn ne Weile unter kaltes Wasser.", schlägt er mir vor. "Okay...", antworte ich. Lars steht mit verschrenkten Armen vor der Brust neben uns und grinst schadenfroh, "Du solltest echt vorsichtiger mit deinem "Schatz" umgehen.",meint der Blonde gehässig. "Du bist ja eine Gefahr für Flo.", redet er weiter auf ihn ein. Ich sehe, dass Sam sich zusammenreißt, versucht die Fassung zu bewahren. Darin ist er geübt. "Lars, hör auf damit!", mahne ich. "Okay, okay, ist ja schon gut.", tut er, als sei die Sache für ihn gegessen und verlässt erst mal den Raum. Ich sehe zu Sam, der seufzt und lächelt. "Mach dir nichts draus, er ist eben ein Idiot, geh ruhig deinen Finger kühlen, ich räum eben auf.", und so geschied es. Ich mache mich auf den Weg ins Badezimmer. Dort halte ich meinen Finger unter das kalte Wasser. Er pocht mehr, als ich erst gemerkt habe. Das Wasser tut echt gut. Hinter mir geht die Tür zu und Lars steht direkt davor. Erschrocken drehe ich mich um. Er kommt auf mich zu. Schon wieder...ich bin alleine mit ihm in einem Badezimmer. So wie damals, so wie vor kurzem. mit einem Mal steht er direkt vor mir und legt seine Hände zu beiden Seiten an das Waschbecken. So dass ich dazwischen bin. Er grinst boshaft. Das macht er wohl um mir Angst zu machen. Doch diesmal soll es nicht so ausarten! Ich wehre mich. Außerdem ist Sam doch in meiner Nähe. Mir kann nichts passieren! Er sagte doch, ich solle schreien, wenn er mir zu nahe kommt. "Tuts noch weh?", fragt er. Das sollte wohl fürsorglich klingen, aber da hat er mit seiner Tonlange gründlich daneben gegriffen. "Hör auf damit! Lass mich bloß in Ruhe!", versuche ich ihm klar zu machen und drücke ihn weg. "Was denn? Ich erkundige mich doch nur über dein Befinden.", entgegnet er und geht hinterher. "Das einzige was du machst ist mir auf zulauern und mich zu belässtigen!", schimpfe ich. "Ach so ist das. Ich belässtige dich also...dabei...", ich werde gepackt und auf den Boden gedrückt, "Aua! Lars! Das tut weh verdammt!", reagiere ich auf seine grobe Umganzsweise, zapple, versuche mich mit aller Kraft zu befreien. Sein Atem nähert sich wie so oft meinem Ohr, "Dabei finde ich dich doch nur...zum anbeißen...vor allem, weil ich weiß...das Sam dich hat...das gibt mir noch mal den Extrakick...", flüstert er mir ins Ohr, wärend ich ihn weiter wegdrücke. Das beeindruckt ihn nicht. Er leckt an meinem Hals und saugt daran. Wie so oft, halte ich die Luft an, wenn er mir so nahe ist. Seine Hand schiebt sich in meinen Schritt...wiederlich! Ich muss was tun. "Hör auf! HÖR AUF!!!", brülle ich und schubste ihn mit voller Wucht von mir. Mein Wutausbruch hat mir offensichtlich so viel Kraft gegeben, dass er zur Seite fällt. Ich stehe auf und laufe in Richtung der Tür, "Flo!", brüllt er mir nach, steht auf und rennt mir hinterher. Kurz bevor ich die Tür erreichen kann, hält er mich fest, dreht mir den Arm nach hinten, so das ich aufschreie, beiße mir sogar in die Unterlippe vor Schreck und Schmerz. "Ahhrh...", Lars ist hinter mir. Seine Hand bewegt sich meinen Hals entlang und legt sich unter mein Kinn. "Du glaubst doch nicht, dass ich dich gehen lasse. Nein, das kannst du vergessen!", meine freie Hand legt sich an sein Handgelenk, versucht seine Hand zu lösen, doch da drückt er mich auch schon wieder auf den Boden. So, das ich mit einem Teil des Oberkörpers und den Knien auf den Boden stütze und mein Hintern in der Luft ragt. Meinen Arm hält er weiter in dieser schmerzhaften Stellung fest. Alles was ich hoffen kann ist, dass er keinen Schaden nimmt. Er streichelt meinen Hintern. "Lars...du Wiederling...", gebe ich gebrochen wirder, meine Stimme erstickt nach und nach an diesem Ekelgefühl. Lars lacht schadenfroh. "Oh...sag nur, was du denkst...das macht mir gar nichts, solange ich mein Ziel erreiche...außerdem klingt deine zittrige Stimme wie Musik in meinen Ohren...", erklärt er überheblich, wärend er an meiner Hose rumhantiert und runterzieht. Wie ich ihn hasse,"ARSCH! LOSLASSEN! SAM, SAM!", "Na das hat aber lange gedauert...", kichert er, da geht plötzlich die Tür mit einem Knall auf. "LARS! NIMM GEFÄLLIGST DEINE PFOTEN VON IHM!", brüllt Sam. Ich höre einen Knall. Lars hockt mit blutiger Nase am Boden. In Sams Gesicht steht der pure Hass geschrieben. Er packt ihn am Kragen, "Das ist meine letzte Warnung! Wenn du ihn noch einmal anfasst, kann ich für nichts mehr garantieren!", dann lässt er ihn los und zieht mich hoch. Ich schaffe es gerade noch meine Hose hoch zu ziehen. "He, he, Samuel...du glaubst doch nicht ernsthaft, dass du mir drohen kannst.", er wischt sich das Blut von der Nase. "Du willst doch keinen Fehler machen, den du früher oder später bereuen wirst...", droht er. Doch Sams Gesichtsausdruck ist wieder neutral. Seine Hand drückt die Meine. Sam...das ist meine Schuld...,"So solltest lieber aufpassen, dass dir nicht etwas passiert, was DU früher oder später mal bereuen wirst. Flo!Wir gehen! Ich halt das hier nicht mehr aus!", befielt er in einem auffordenden Ton. Er wirkt selbst auf mich ein wenig angsteinflößend, so wütend wie er gerade ist. Wir sind gerade aus dem Badezimmer raus, da kommen unsere Eltern. "Was ist denn hier los? Wir waren gerade reingekommen, da haben wir ein fürchterliches Geschrei gehört.", erläutert Eva. Meine Eltern sehen sich um. "Oh Gott Lars..., wie ist dass denn passiert?", fragt mein Vater und sieht in unsere Richtung. "Jungs? Wart ihr das etwa? Sagt die Wahrheit!", fordert er uns auf. Auch meine Mutter schaut streng in unsere Richtung. Bevor Lars irgendeinen Müll erzählen kann, tritt Sam vor mich. "Ich wars. Ich hab ihn geschlagen.", gibt er ehrlich zu. Mom schaut ihn entsetzt an. "Aber Sam, warum machst du sowas? Du bist doch sonst so ein lieber Junge.", wie ätzend. "Ich habe ihn geschlagen, weil er Flo wehgetan hat. Das ist die Wahrheit. Glaubt es, oder glaubt es nicht." Das hat er gesagt, ohne zu zögern. Die reine Wahrheit. Meine, wie Lars Eltern sehen geschockt zwischen uns hin und her. Lars Mutter stemmt die Fäußte in die Seiten. "Stimmt das Lars? Wieso machst du sowas? Was hat er dir getan, dass du sowas tust?", Lars zuckt nur mit den Schultern. "Weiß nicht...eigendlich sollte es ja nur ein Spaß sein. Da ist Samuel ausgetickt...ich konnte nichts machen.", tut er scheinheilig. Was für ein Idiot. Mir ist immer noch schlecht. Schon wenn ich ihn sehe wird mich ganz anders. "Das stimmt nicht! Sam wollte mir nur helfen, dass ist alles. ", meine Mutter seufzt. "Ohje...was sollen wir da nur machen? Es kann doch nicht sein, dass ihr euch prügelt. So kenne ich euch gar nicht.", meint sie ernst. Sie scheint uns nicht zu glauben. Sam meldet sich wieder zu Wort."Ich sagte schon, glaubt es, oder glaubt es nicht.", wiederholt er. "Jedenfalls,... Flo geht es nicht gut, wir nehmen den nächsten Bus nach Hause.", beschließt Sam und zieht mich mit sich die Treppe herrunter. "Hey! Jungs...", höre ich Lars Dad rufen. "Lasst uns das doch vernümpftig klären.", "Tut mir leid...aber es geht mir wirklich nicht gut.", bestätige ich, was ja auch stimmt. Mir tut der Arm weh. Ich will hier nur noch weg...einfach nur weg... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Da ist es, das nächste Kapitel. Es ist diesmal etwas länger geworden. Hoffe es gefällt euch ;) Jan kam diesmal leider etwas zu kurz,das tut mir leid. Dafür bekommt er demnächst wieder einen größeren Auftritt, oder vielleicht einen viel größeren? Na, das steht noch offen...ich will jetzt noch nicht zu viel spoilern und dazu neige ich, da ich manchmal einfach nicht an mich halten kann. Darum mache ich jetzt auch Schluss. Bis zum nächsten Kapitel. :D LG Middy Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)