Taking Over Me - von EngelohneZukunft (The Truth Beneath The Rose) ================================================================================ Kapitel 11: Suspekt [Azureshipping II] -------------------------------------- Als Yami plötzlich seinen Stuhl zurück schob und sich schließlich aufrichtete, rangen duzende Alarmglocken tief in ihr ein ziemlich schrilles Lied. Halt, was hatte er vor? Er würde sie wohl doch nicht etwa mit Kaiba alleine lassen oder? Nein, er würde es nicht wagen! Ihre Augen weiteten sich ein Stück weit, während sie Yami mit ziemlich hilflosen und verzweifelten Blicken zugleich nachblickte, bis er ihr schließlich jenes Lächeln schenkte, welches nur eines bedeuten konnte: sie sollte ihm folgen. Und oh ja sie würde es auch sofort tun. Doch als schon im nächsten Moment Kaibas Stimme an ihr Gehör drang, wagte sie es sich nicht auch nur ein Stück weit zu rühren – sie schien wie elektrisiert. Unglaublicherweise schaffte es Anzu dennoch tatsächlich noch ihren Kopf zu schütteln auf seine Frage hin, denn sie hatte wirklich keinen Hunger mehr. Auf seine letzten Worte hin erwiderte sie nichts, sondern blickte ihn nur mit großen Augen an. Ihr war wirklich ziemlich kalt, was auch kein wunder war, denn dieser Raum schien nicht unbedingt sehr viel Wärme zu spenden. Zudem trug sie dieses knappe Kleid, welches nur an sehr dünnen Trägern hing. „Hörmal .. Kaiba ..“, begann sie schließlich, während sie ihren Blick senkte, um ihn nicht ansehen zu müssen. „Tut mir leid, das ich vorhin einfach in dein Zimmer geplatzt bin ..“, erklang es schließlich ziemlich unsicher aus ihrem Mund. Sie musste verrückt sein und doch schien es an ihr sich zu entschuldigen, denn immerhin war sie diejenige die einfach in sein Zimmer geplatzt war und ihn zudem auch noch angefahren hatte.. „Eigentlich war ich nur auf der Suche nach dem Badezimmer ..“, erklärte sie peinlich berührt. Es war ihr wirklich ziemlich unangenehm. Doch konnte sie nicht begreifen wie sie anstatt dem Badezimmer das Zimmer von Kaiba erreichen konnte. Sie musste den Anweisungen von Mokuba nicht ganz gefolgt sein. „Hm..“,überlegte Seto und fing an auf zu schmunzeln. „Mokuba hat dir sicherlich den falschen Weg diktiert- er verwechselt dort manchmal noch die Türen.“, sprach er und erwähnte nicht weiter wieso. Die Entschuldigung ließ er eine Weile nachklingen,eher er zu der Tür ging, die eigentlich einen teil des Weges darstellen konnte die zum Bad führen konnte. „Um ehrlich zu sein,ich fand es merkwürdig im eigenen Haus überfallen zu werden und dazu noch außerordentlich unfreundlich.“,doch seine Worte sprachen kein nachtragendes böses aus. Im Gegenteil nun schien er sich darüber amüsieren zu können,vor allen wenn Anzu es sich so schwer tat mit ihrer Entschuldigung. „Aber nun gut,auf den Weg ins Bad soll ja schon manch so einer verschollen gegangen sein, soll ich dir also den Weg zeigen und nicht bloß erklären?“, fragte er höflich auf und zeigte mit einem Kopfnicken zur Tür. Seto würde sie nicht heimlich überfallen wollen oder heimzahlen,welches sie ihn indirekt hatte angetan mit dem Überfallkommando Boxer Short. Es schien als brauchte Anzu einen Moment um zu Schlucken,das Seto ihr wirklich verzieh und das ohne noch weiter Öl in die Wunde zu gießen. Geduldig wie er nun einmal war, ging er zu Anzu zurück,schnappte sich an dem Tisch sein und ihr Weinglas, die Flasche würde sie stehen lassen können. Ja,jetzt wusste er das er ihr etwas wärmeres geben konnte,wenn sie doch eh ins Bad verschwinden wollte. „Die Anderen werden auch ohne uns zurechtfinden-immerhin hast du auch wieder hier her zurück gefunden.“,sprach Seto neckend auf und ging also voraus,sie hatte gar keine andere Wahl als ihm zu folgen,wollte sie nicht alleine und orientierungslos sitzen bleiben im Halbdunkeln. Die Braunhaarige wusste nicht wie ihr geschah. Keine weiteren bösen oder gar Worte des Hohn oder Spottes prasselten auf sie nieder, sondern Worte die nur ein wahrer Gentleman über seine Lippen weichen lassen konnte. Abermals spürte sie wie sich ein leichter Rotschimmer auf ihre Wangen legte, woraufhin ihre Lippen einen lautlosen Fluch ausstießen. Wieso um alles in der Welt wurde sie schon wieder rot? Es gab doch überhaupt gar keinen Grund, und wenn doch, dann würde dieser Grund wohl niemals Seto Kaiba persönlich sein. „In Ordnung ..“, erwiderte sie ziemlich unsicher, ehe sie sich nun ebenfalls von ihrem Stuhl erhob, um ihm zu folgen, denn immerhin wollte sie sich kaum in diesem mächtigen Anwesen, welches beinahe einem atemberaubendem Schloss glich, nicht verlaufen. Und während er direkt vor ihr lief, betrachtete sie seinen Rücken mit fragenden Blicken. Unter all diesen wehenden Mänteln und treueren Designerhemden, die er trug, schien wahrlich ein Herz zu schlagen, auch wenn sie dieses nur selten und meistens dann zeigte wenn sein kleiner Bruder Mokuba in der Nähe war. So schien Seto Kaiba also doch kein so selbstsüchtiger reicher Pinkel zu sein, wie Jounouchi ihn immer wieder gerne betitelte. Doch was tat sie hier eigentlich? Innerlich verfluchte sie sich dafür nicht von Anfang an Yami gefolgt zu sein, denn nun war sie mit Kaiba alleine, was sie abermals ziemlich nervös werden ließ. Sie legte keinen Wert auf eine Zweisamkeit mit ihm und er ebenso wenig mit ihr, warum also wanderten die beiden nun gemeinsam durch die Gänge seines Anwesens? "Seid wann bist du so hilfsbereit, Kaiba?", entfuhr es ihr schließlich und doch hätte sie sich im nächsten Augenblick am liebsten selbst auf ihre Zunge gebissen. Wieso auch konnte sie nicht einfach ihre Klappe halten? Mit den Gläsern in der Hand spürte er deutlichste die Blicke in seinem Rücken,doch er hielt den Mund,nachher war er noch Schuld daran vor gelaufen zu sein,genauso wie er es Schuld war,das sie ihn ihn Unterwäsche hatte betrachten dürfen. Als er stehe bleib war er darauf bedacht sie nicht in sich laufen zu lassen,was ihn auch gelang. So blickte er sie an, in der Höhle des Löwens,die endlos zu sein schien,war sie unter seinen Blicken hilflos. „Seid wann bist du so verdammt gesprächsfreudig mir gegenüber?“,fragte er als nächstes und ließ somit ihre Frage unbeantwortet stehen und gab als Antwort ebenfalls eine solche. Ein leichtes höhnendes Schmunzeln zeigte sich doch bevor sie los donnern konnte,nickte er zu einer Tür, die vor ihm war. „Das Bad.“, sprach er auf und legte seinen Kopf schief, nein er würde nicht weglaufen und sie alleine lassen,viel lustiger war es ihr dabei zu zu zusehen wie sie sich in ihren eigenen Worten verrannte als das sie sich in seinem Haus verlief. „Und danach darf ich dir anbieten etwas gegen die Kälte zu geben?“,fragte er auf und doch war es eher eine Feststellung was danach auf sie warten würde. Das es in den verschiedensten Dingen zu machen war,einen Menschen die Kälte auszutreiben,soweit dachte er als Kerl gar nicht denn wer wusste schon was Anzu sich nun ausmalen würde,während sie regelrecht ins Bad zu flüchten schien? Innerlich verspürte sie plötzlich den Drang ihm eigenhändig seinen Hals herum zu drehen, doch gab sie sich schließlich mit irrsinnig sympathisch erscheinenden Bildern von Kaiba zufrieden, die durch ihre Gedanken huschten und den Besitzer und Präsidenten der Kaiba Corporation zeigten, der von einer wild gewordenen Horde Kuribohs verfolgt wurde und anschließend mit verzweifelten Schreien aus einer der Fenster seiner Villa sprang. „Hmpf!“, so entfloh ihren Lippen schließlich nur ein trotzig erscheinendes Geräusch, ehe sie nun mehr oder weniger in das Badezimmer hinein flüchtete, um wenigstens einige Minuten die Ruhe vor ihm genießen zu können. Wieso hatte sie überhaupt diese dämliche Einladung angenommen? Ja, natürlich wegen Mokuba und außerdem auch weil Yugi und Yami diese Einladung angenommen hatten – aus keinem anderen Grund. Plötzlich rief sie sich seine letzten Worte, die er an sie gewandt hatte, kurz bevor sie ins Badezimmer hinein geeilt war, in Erinnerung zurück und sollte eben dieses auch schon im nächsten Moment mit einem heftigen Anflug von Röte büßen, welche sich abermals auf ihren Wangen abzeichnete. Er wollte ihr etwas gegen die Kälte geben. Nun, da gab es daraus sehr viele Möglichkeiten .. Ein vages Bild einer Möglichkeit ihr etwas gegen die Kälte zu geben huschte an ihrem inneren Auge vorbei, woraufhin sie sofort einen leisen Fluch ausstieß und sich die Farbe, welche ihre Wangen zierte in glühende Nuancen vertiefte. Seine bloße Nähe würde gewiss ausreichen, um ihr jegliche Kälte auszutreiben. Moment! War sie soeben tatsächlich diejenige gewesen, die einen solch absurden Gedanken hegte? Unmöglich!Sie würde es nicht einmal zulassen, das sich Kaiba ihr in irgendeiner Art und Weise näherte. Zudem würde er sich ihr selbst in keinem Fall nähern wollen, denn immerhin konnte er Yugis Cheerleader Freunde – wie er sie oft bennante – in keinster Weise ausstehen – jedenfalls glaubte sie das oder versuchte es sich sogar in diesem Moment krampfhaft einzureden. Anzu betrachtete sich eingehend im Spiegel und konnte die Röte, die sie dort auf ihren Wangen entdeckte kaum ertragen. Was war nur mit ihr los? Sonst zeigte sie sich ihm in gewisser Art und Weise sehr schlagfertig gegenüber und nun ..? Ha, nein sie würde vor ihm nicht den Schwanz einziehen – warum sollte sie auch? Sie musste letztendlich krank sein, anders konnte sie es sich einfach nicht erklären Kaiba gegenüber so zu reagieren. Sicherlich hatte sie sich bereits ihrer knappen Kleidung wegen verkühlt. Insgeheim wusste Anzu das all dies nicht stimmen konnte und doch musste sie sich dieses versuchen einzureden, in der Hoffnung wieder Herr über ihre Sinne und Gedanken zu werden, die wahrlich in vollkommen falschen Bahnen liefen. Nachdem sie sich nun einigermaßen wieder beruhigt hatte, öffnete sie die Tür und trat hinaus. Kaiba musste sie nicht lange suchen, denn dieser stand direkt neben der Tür überaus lässig an der Wand gelehnt und um Himmelswillen, wieso sah er plötzlich nur so gut aus? „Mhpf ..“, entwich kaum hörbar ihren Lippen. Es musste an diesem Wein liegen. Sie würde Kaiba bei 'normalen Umständen' niemals als gutaussehend bezeichnen. Brav und geduldig wie er nun einmal war, wobei das brav Ansichtssache war, ließ er sich nun an die Wand gelehnt Zeit auf Anzu zu warten. Mit den Weingläsern in der Hand und gesenkten Kopf,schloss er seine Augen während er die Zeit vorbei laufen ließ und sich dabei hier und da seine Gedanken zurecht legte. Was hatte er eigentlich hier vor und wieso um alles in der Welt spielte er Babysitter für das kleine Mädchen das unfähig war mal vernünftig mit ihm oder anderen Menschen umzugehen? Nach ein paar weiteren Gedankensprüngen öffnete er matt die Augen und blickte zu Boden. Nein, wenn er sich so die Zeiten mit Yugi und den Anderen überlegte, war nur er es, der Anzus immerzu aggressive Ader auf sich zu lenken schien. Und wieso also um Himmels Willen nahm er sich ausgerechnet heute ihrer an? Seufzend schüttelte er seinen hübschen Kopf und wurde doch aus dem nicht schlau. Er wusste nicht wieso und doch vielleicht um nicht alleine zu sein,in einem Haus in dem es endlich ein wenig lebendiger zu werden schien. Aber worüber sollte er schon mit ihr sprechen, wenn sie nun wirklich alleine sein würden? Er war es ja gewesen, der sie fortgeführt hatte und somit war es sehr unwahrscheinlich das sie plötzlich von Yami oder Yugi würden unterbrochen werden,von Mokuba noch weniger denn der Ältere wusste das der Jüngere bald vor Müdigkeit in den Schlaf fallen würde, auch wenn es noch so spannend gewesen wäre die Nacht durch zu spielen,da war er sich seiner sehr sicher. Ganz im Gegenteil zu Anzu. Da wusste er gar nicht wie er sich ihr gegenüber fühlen oder verhalten sollte. Zwar gab er sich wie immer,aber er war doch kein Mensch der immer nur auf Ärger aus war. Er wollte auch mal seine Ruhe haben und vernünftig mit jemand anderen sprechen und umgehen wollen,doch leider wohl gab es Leute, zu denen er auch wohl Anzu zählte,die so etwas grandios übersehen konnten,oder sogar wollten? Die sonst so mosernde schien plötzlich viele Worte verschluckt zu haben und die Protestgeräusche zählte er nicht zu irgendwelchen sinnvollen Worten,sodass er wieder aufblickte,als er nun hören konnte das sie wieder zu ihn gestoßen war. Ihre Wangen begutachtend konnte er sehen,das sie sich nicht hatte abreagieren können im Gegenteil die Pause schien nur noch mehr Schamröte hervorgebracht zu haben, was ihn flüchtig auf lächeln ließ,ohne das er es ihr zeigen wollte wand er ihr wieder seinen breiten Rücken zu und setzte seinen Weg ungerührt fort. „Du bist ein seltsames Mädchen.“, fuhr er mit leisen Worten das Gespräch fort,was niemals hatte als ein solches begonnen. „Du scheinst mich wirklich nicht zu mögen und doch bist du lieber mir nach,als zu deinen Freunden zu gehen.“, sprach er seine Gedanken laut auf und blickte halbherzig über seine Schulter zurück. Er wollte sie vielleicht ein wenig aus der Reserve locken aber eine klare Frage formulieren nicht. Es war viel interessanter zu sehen, wie sie auf ihn zu reagieren wusste- oder vielleicht doch nicht? Würde das Katz und Maus Spiel noch ein wenig weiter gehen, so würde Seto wohl noch bald auf den Gedanken stoßen das er der Grund für ihr seltsames Verhalten sein würde..ein durchaus amüsanter Gedanke wie er fand. Zu ihrem Missfallen musste sie feststellen, dass sie kaum in der Lage war ihren Blick von ihm zu nehmen, was sie förmlich zur Weißglut trieb. Anzu versuchte ein selbstbewusstes Grinsen, was ihr allerdings nicht überzeugung genug gelingen wollte. Abermals war ihr inneres Ich vollauf damit beschäftigen, die seltsamen Gedanken aus ihrem Denkapparat zu räumen, die derweil versuchten ihr einzureden, sie könne den männlichen Geruch Seto Kaibas bis hierher wahrnehmen. Unbewusst fasste sie sich an ihre Stirn und ließ ein schweres Stöhnen ihrer Kehle entweichen, welches sie nicht länger zurückhalten konnte. Sie sollte allmählich ihre Finger von diesem Wein lassen – offenbar tat er ihr alles andere als gut. Attraktiv wie die Sünde und mit einem selbstherrlichen Gang schritt Kaiba weiter voran. Er hatte etwas fesselndes, verführerisches an sich .. Die Braunhaarige verschluckte sich an ihrer eigenen Spucke und ihre Wangen vertieften sich in glühende Nuancen. Würde sie es noch einmal erleben, dass ihr Atem bei seinem Anblick nicht unwillkürlich schneller ging und ihr Herzschlag sich unkontrollierbar beschleunigte? Scheinbar standen die Chancen, dass die Hölle vorher zufror, um einiges besser .. „Also ich ..“, erwiderte sie etwas unbeholfen, kaum in der Lage sich ihm gegenüber zu erklären. Sie durfte nicht länger so herum stottern und stammeln, ehe er womöglich noch einen vollkommen falschen Schluss aus dieser ganzen Sache ziehen würde – was sie nicht lassen durfte. „Yugi und Yami haben ein wenig Zeit für sich verdient!“, erwiederte sie schließlich, und obgleich ihre Worte der Wahrheit entsprachen, so waren sie doch einfach nur eine ziemlich billige Ausrede. Kaiba hatte recht .. sie konnte ihn nicht leiden, warum also folgte sie ihm noch immer? „Natürlich.“, sprach er mit einem witzelnden Unterton auf,der sein Lächeln verriet,das sie nun nicht mehr sehen konnte, da er weiter führend voran trat. Setos Heim schien endlos zu sein und doch kam früher oder später das Ziel näher, bei dem Seto sich endlich wieder an Anzu wand,sie nach einer Ewigkeit wieder direkt anblickte und in den Raum voran wies. Vielleicht war es ab und zu richtig ihn en selbstgefälliges arrogantes Arschloch zu nennen, doch zugleich konnte man ihn, in seltenen heimlichen Ausnahmen auch als galanten Gentlemen betiteln. „Layds First.“, sagte er mit einem Hand zeigen in den Raum hinein und wartete auf ihr vorbei gehen. Doch scheinbar konnte er noch einen längeren Moment darauf warten als die andere wohl meinte sich verhört zu haben. Natürlich sagte sie ihm nicht,das er wiederholen sollte was er hatte ausgesprochen, und doch standen diese Worte ganz klar in ihren leuchtenden Augen. Seit wann hatte dieses Mädchen solch klare Augen die viel tiefer sein konnten als er je gedacht hatte? Mit einem Räuspern weckte er sich selbst aus dem Staunen und wohl auch Anzu aus ihrer irritierten Starre, als sie nun an ihm vorbei ging in das Zimmer, das abermals einen Kamin vorzuzeigen hatte, um den nun weiche Polster Möbel aufgestellt waren. Das ganze Haus schien ausgelegt für Tagelange Feiern mit vielen Menschen doch die Wahrheit war,das Mokuba und Seto alleine dieses Reich bewohnten das nach so viel mehr Leben verlangte. Die Tür zog er nicht zu, denn er wollte auf keinen Fall Anzu das Gefühl nahe zu legen er würde sie bedrängen wollen. Somit hielt er ihr praktisch eine Fluchtmöglichkeit offen- würde sie denn eine benötigen denn bisher schlug sie sich noch recht gut mit ihren Worten, die wie ein Schutzwall um sie herum fungierte. „Und jetzt da wir beide wohl verlassen worden sind, müssen wir uns zusammen raufen um das Gefühl zu haben, wir wären nicht alleine?“,fragte er auf,viel zu spät und scheinbar zusammenhanglos was es ganz und gar nicht war. Er griff lediglich den letzten Satz von Anzu auf der eine weile zurück lag, bezüglich Yami und Yugi. Nun,nachdem Anzu sich gesetzt hatte,stellte er die Gläser auf einen dunklen schweren Holztisch der in der Mitte der Sitz - und Liegemöglichkeiten sich befand. Der Raum war beinahe klein im Vergleich zu den ganzen anderen aber hier würde wohl die Wärme lieber bleiben und sich weiter verteilen und einnisten als in größeren Räumen. Seto entzündete das Feuer, das nun als Einziges Licht und Abwechslung schenken würde, wenn die Betrachtung des Gegenüber zu lange dauern könnte oder gar gefährlich anziehend werden würde. Der Raum schien nur eine wirkliche gemauerte Wand zu haben und das war die, in der die Tür eingemauert worden war. Die anderen zwei Wände waren komplett aus Glas und aus ihnen heraus blickend konnte man teilweise in ihren großen Garten blicken und dann wieder auf eine Teichanlage. Das Licht der Sonne war nun aber komplett erstickt und doch schien das wärmende Kaminfeuer ansatzweise verraten zu wollen was Anzu sehen könnte,würde sie Tagsüber mal vorbei kommen. Etwas ungläubig stand sie ihm schließlich direkt gegenüber, als er diese Worte an sie wandte, die nur über die Lippen eines Gentleman weichen konnten. Sie glaubte sich verhört zu haben, was man auch deutlich in ihren Augen erkennen konnte, in denen sich die pure Verwirrung und auch Erstaunen widerspiegelten. Ihr Blick traf auf den seinen, doch nach wenigen Sekunden schien ihr dieser Blickkontakt unangenehm. Dieses Unbehagen, welches sie empfand, wurde durch die Tatsache hervorgerufen, dass seine blauen, klaren Augen so viel – zu viel – zu sehen schienen. Es war ihr beinahe etwas unheimlich, denn er schien in ihren Augen alles lesen zu können, alles herausfinden zu können und doch bereits viel zu viel wusste .. Die Augen waren der Spiegel der Seele, erinnerte sie sich schließlich, als sie sich eingestehen musste, das Seto Kaiba wirklich wundervolle Augen hatte, die unheimliche Anziehungskraft auf sie auszüben schienen. Sein Räuspern bewahrte sie allerdings gänzlich davor in eben diesen zu versinken und so trat sie schließlich in den Raum ein, in welchem sie sich aufmerksam umsah. Abermals war ihr Mund vor Erstaunen leicht geöffnet. Gab es an diesem Abend vielleicht noch etwas was sie nicht erstaunen würde? Wohl kaum .. Dieses Zimmer war wundervoll, ebenso auch wie das gesamte Anwesen der beiden Brüder. „Möglicherweise ..“, erwiderte sie mit einem leichten Lächeln auf ihren Lippen, nachdem sie sich nun hingesetzt hatte. Die Polster waren wirklich angenehm weich und bequem – was hätte sie auch anderes erwarten sollen? Schließlich stand sie auch schon wieder auf und lief mit langsamen Schritten auf die Fenster zu, die ihr einen wundervollen Blick auf den Garten der Villa bescherrten. „Ich bin überwältigt. Euer Anwesen ist wirklich wunderschön!“, entwich es ihr schließlich, ehe sie einen kurzen Blick zu Kaiba hinwarf, ihren Blick dann allerdings sogleich wieder auf den Garten warf, der im Schein des Mondes geheimnisvoll erstrahlte. Das Feuer brannte nun und würde Anzu bald schon wärmen können denn er konnte sich nicht vorstellen wie so wenig Stoff so viel Haut warm halten könnte. Während Anzu also durch die Fensterreihe marschierte um immer wieder ein wenig mehr zu erkennen was in der Dunkelheit des Mondes erst durch neue Ansichten zu erkennen war. Seto holte währenddessen eine neue Flasche Wein, die in der Nähe des kühlen Flures gelagert wurden. Wieder kehrend hörte er dann schließlich ihr Schwärmen,was ihn ein sanftes Lächeln entweichen ließ. „Dann teilst du also doch ausnahmsweise meine Meinung.“, sprach er auf und schien irgendwie zu sein wie immer und doch irgendwie doch ganz anders. Es schien als sei Hektik und Stress oftmals ausschlaggebend für seine Aggressive Ader und vor allen, das zu wahrende Gesicht das ihn so unausstehlich werden lassen schien. Und oftmals waren ihre Zusammentreffen oft von unglücklichen Zufällen und Schicksalsschläge begleitet sodass Seto einfach nicht anderes konnte als unausstehlich zu werden um sich selbst zu schützen vor den äußeren Einflüssen auf seine Person doch hier schien es,als sei all dies verloren gegangen vor der Haustür. Endlich setzte er sich und ließ die Flasche auf den Tisch geöffnet stehen. Während Anzu also ihre Wanderung immer langsamer mit immer staunen deren Blicke fortführte, blickte der Ältere ins Kaminfeuer und ließ sich von dem Knisterten gebändigtem Biest Bilder zeigen die nur in seiner eigenen Fantasie Sinn und Ordnung zu ergeben schienen. Er hatte sich in einen weiten weichen Sessel gesetzt und zurück gelehnt,während er nun die Wärme in den Raum ziehen ließ und Anzu umher wandern. Jeder Mensch hatte gute und schlechte Seiten doch es gab auch Menschen die sehr viel Mühe damit hatten ihre guten sich selbst und anderen zu offenbaren. Doch die eine gute Seite die Seto immer wieder zeigte war die gegenüber Mokuba. Vielleicht auch bald ein wenig gegenüber den Freunden sogar von Yugi? Denn immerhin hatte er sie eingeladen,was er nicht verriet, doch aber schon längst gesagt wurde durch das naive Sprachrohr des Jüngeren,doch da er es nicht wusste war er momentan zufrieden mit dem was er hatte: Gefüllte Einsamkeit durch die Anwesenheit eines anderen und es war nicht einmal Mokuba. Anzu nahm seine Worte kaum wahr, denn sie war einfach viel zu sehr auf den wundervollen Anblick des Grunstückes fixiert, der ihr wahrlich den Atem nahm. Sie hatte sich schon oft in Gedanken ausgemalt wie die Villa der beiden Brüder wohl aussehen möge und doch übertraf dies alles hier bei weitem ihre Vorstellungen. Nun ja, was hätte man auch anderes erwarten sollen von der Villa des Besitzers und Präsidenten der Kaiba Corporation und zudem reichsten Mann in ganz Domino. Mit einem leichten Lächeln auf ihren Lippen wandte sie sich schließlich um und ließ sich auf den Platz sinken, auf welchen sie zuvor bereits wenige Sekunden verweilt hatte. Ihr Blicke fiel auf die geöffnete Weinflasche, woraufhin sie ihre Stirn fragend furchte. Nein, sie würde die Finger von diesem Zeug lassen. Es war einzig und allein daran Schuld, das diese Gedanken um Kaiba in ihrem Kopf umher wanderten – jenes versuchte sie sich jedenfalls krampfhaft einzureden, denn eine andere Erklärung darauf durfte und konnte es nun einmal nicht geben. Der Raum wurde in eine drückende und überaus unangenehme Stille gelegt, die Anzu schon im nächsten Moment selbst brach. „Wieso hast du uns eingelanden, Kaiba?“, fragte sie schließlich, als sie ihren Blick hob, um ihn direkt ansehen zu können. Diese Frage interessierte sie nun einmal sehr, nachdem Mokuba ihnen verraten hatte, das es der Vorschlag seines Bruders gewesen war, sie zu sich in sein Heim einzuladen. Anzu lernte Kaiba als eine Person kennen die wenig Wert auf Kooperation mit anderen und ebenso wenig Wert auf Freundschaft legte. So konnte sie sich schließlich keinen Reim darauf machen, warum er sie letztendlich in seine Villa geladen hatte. Doch würde er ihr eine Antwort auf ihre Frage geben? Es war ein merkwürdiges Gefühl hier mit Kaiba alleine in diesem Zimmer zu sitzen. Es war kein schlechtes Gefühl – im Gegenteil. Anzu erschien es nur einfach vollkommen unglaublich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)