Taking Over Me - von EngelohneZukunft (The Truth Beneath The Rose) ================================================================================ Kapitel 18: Liebe ich dich? [Peachshipping/ Azureshipping VI] ------------------------------------------------------------- Seto Kaiba ist ein Ignorant, eigensinnig, rechthaberisch, immer auf sein eigenes Wohl bedacht und ein Jemand, der nie die Hilfe von anderen annimmt – er war es nicht Wert sich weiter über ‚ihn’ Gedanken zu machen. ‚Dennoch ist er ein ziemlich attraktiver – attraktiv wie die Sünde - eigensinniger, rechthaberischer Ignorant, der zudem überaus sexy ist!’, neckte ihr inneres Selbst, woraufhin sich Anzu selbst nur schwer ein Stöhnen verkneifen konnte. Wie oft sollte sie noch ihr inneres Selbst nehmen und würgen bis es endlich wieder bezüglich Seto Kaiba zur Vernunft kommen würde? Das Schlimmste war nun allerdings, dass er ihr noch immer nicht aus dem Kopf gehen wollte – nicht einmal nachdem was sie eben beobachtet hatte .. Eigentlich sollte sie bestürtzt darüber sein, dass sich Yugi und Yami küssten doch war sie es einfach nicht. Sie würde doch wohl letztendlich nicht doch noch krank werden ..? Wenn ja, dann wüsste sie abermals nur einen, der dafür verantwortlich gemacht werden sollte, denn immerhin hatte sie sich nicht bereitwillig eine ‚Abkühlung’ gewünscht. Erst als sie Schritte vernahm und schließlich eine ihr sehr vertraute Stimme, wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, nachdem sich ihre Aufmerksamkeit nur auf Yugi bezog, der direkt vor ihr stehen geblieben war – sie sollte ihm dankbar sein. Als sie schon im nächsten Moment allerdings seinen eingehend Blick bemerkte mit welchem er sie musterte gefolgt von seiner Frage bezüglich Kaibas Sachen, wollte sie ihm nicht mehr länger dankbar sein – im Gegenteil. „Ich und Kaiba hatten einige Differenzen!“, grunzte sie trotzig, während sie ihre Arme vor ihrer Brust verkreuzt hielt. Irgendetwas sagte ihr, dass ihr Yugi zwar glauben schenken würde und dennoch nicht ganz überzeugt von ihren Worten sein würde. Ein leises Seufzen entwich ihrer Kehle. Sie würde vor ihm nichts verbergen können, denn immerhin war er ihr bester Freund. „Was soll ich sagen? Vielleicht nahmen diese Differenzen merkwürdige Formen an ..“, erklärte sie schulterzuckend. Noch immer spürte sie den eingehenden intensiven Blick von Yugi, welcher sie fast wahnsinnig machte. Sie wusste es, er würde so lange weiter bohren, bis er endlich wissen würde was sie bedrückte und beschäftigte, obgleich sie doch nicht wollte das jene Sache sie bedrückte und beschäftigte, nicht so lange wie Kaiba der Grund dafür war! Für einen kurzen Augenblick blickte Anzu an sich herab. Kaiba war tatsächlich so zuvorkommend gewesen und hat ihr Sachen von sich höchst persönlich angeboten. Ein netter Zug von ihm mit welchem sie niemals gerechnet hätte – immerhin hätte er sie auch in ihrem nassen Kleid vergammeln lassen können. „Willst du mir nun nicht erklären was dort im Garten zwischen dir und Yami geschehen ist, Yugi?“, neckte sie liebevoll, als sie zu dem Kleineren hinblickte, dessen Wangen nicht minder gerötet waren wie die ihren. Auch wenn Anzu bereit war weniges Preis zu geben, was zwischen ihr und Kaiba vorgefallen war, so schien er noch lange nicht sehr überzeugt von ihren Worten zu sein. Die Braunhaarige war viel zu aufgewühlt und wirkte gänzlich aus der Bahn geworfen, wofür wiederum gewiss nicht nur gewisse ‚Differenzen’ zwischen ihr und Kaiba verantwortlich waren. Doch würde sie in diesem Moment nicht bereit sein darüber zu sprechen, so würde er es akzeptieren. Auch Anzu würde sich bald eingestehen, dass es verdammt gut tun würde, sich jemanden mitzuteilen, um seinen Gefühlen Luft zu machen – das wusste er. „Ich.. also ich ..“, stammelte er nervös mit geröteten Wangen, als sein Blick auf den der Braunhaarigen traf, was ihn noch mehr verunsicherte. Wie sollte er sich ihr gegenüber erklären ..? Es war sehr schwer für ihn aus dem Grund, weil er es sich selbst nicht zu erklären wusste aber vielleicht konnte ihm Anzu ja tatsächlich helfen und wenn nicht .. so würde er über seine Gefühle sprechen können was ohnehin sehr beruhigend sein konnte. Als er ihre schmale Hand auf seiner Schulter spürte, holte er einmal kurz tief Luft, um sich ihr gegenüber mitzuteilen. Er wusste das sie ihm zu hören würde – er würde sich ihr gegenüber nicht anders verhalten. „Es ist ein eigenartiges Gefühl nun wo Yami und ich nicht mehr den selben Körper teilen .. es tut so gut ihn spüren und berühren zu dürfen! Uns hat schon immer so viel mehr verbunden als ein Körper ..“, erklärte er leise, als er zu Anzu aufblickte, die ihm verständnisvoll zunickte. „Ich vermisse ihn, doch würde ich ihn noch mehr vermissen, würden wir wieder einen Körper teilen! Auch wenn wir nicht mehr unsere Gedanken teilen, so bin ich in Gedanken doch immer bei ihm und er bei mir!“. Wort für Wort schien es ihm immer schwerer zu fallen sich ihr gegenüber zu erklären, was auch Anzu zu bemerken schien, denn schon im nächsten Moment beugte sie sich zu ihm herab und schloss ihn sanft in ihre Arme. Es war beruhigend ihren gleichmäßigen Herzschlag zu hören; das Auf- und Abbewegen ihres Brustkorbs zu spüren. Es tat gut in ihrem Armen über seine Gefühle zu sprechen, es war erleichternd.. Jetzt, wo er in ihren Armen lag, spürte er sich geborgen und doch glich dieses Gefühl nicht dem Gefühl, welches er in Yamis nähe spüren durfte. Es war ein wundervolles Gefühl der Vertrautheit, welches seinen Körper allerdings nicht so sehr zum kribbeln brachte wie das Gefühl, welches ihm Yami schenkte. Sollte er Anzu die ganze Wahrheit erzählen? Würde sie ihn auslachen? Nein, das würde sie niemals. Das hatte sie noch nie getan und würde sie auch niemals tun. Anzu zählte zu seinen besten Freunden, die immer hinter ihm stehen würden, egal was auch geschehen möge. „Anzu.. hör mir bitte zu .. das was ich dir jetzt erzähle habe ich zuvor noch niemandem erzählt..“, erklärte er leise, als er sich nun vorsichtig von ihr löste und ihre zarten Hände ergriff. „Jahrelang habe ich geglaubt in dich verliebt zu sein, Anzu! Du warst immer für mich da und bist es bis heute noch! Ich weiß diese Gefühle nicht zu ordnen, doch seid diesem Kuss mit Yami scheint plötzlich alles vollkommen anders zu sein .. Ich habe mir diesen Kuss nur für dich aufgehoben und Yami war der, der ihn mir gestohlen hatte und trotzdem fühlte es sich einfach richtig gut an ..“, fuhr er weiter fort, während seine Wangen zunehmend in tieferen Nuancen zu glühen begannen. Seine Schultern begann unaufhaltsam zu beben. Er schien kaum fähig zu sein weitere Worte an sie zu richten, während er hilflos auf seiner Unterlippe herum kaute. Es tat ihr sehr weh ihren Freund so zu sehen. Auch ihn schien irgendetwas zu belasten, was für ihn alleine viel zu schwer war zu tragen. Doch sie würde – ebenso auch wie jeder andere seiner Freunde – für ihn da sein, damit die Last die auf seinen Schultern lag nicht zu schwer für ihn alleine sein würde. Vorsichtig schloss sie den Kleineren in ihre Arme, um ihm deutlich zu machen, dass sie immer für ihn da sein würde, egal was auch Geschehen möge. Yugi war ein wertvoller Freund und einer der Besten, die sich ein Mensch hätte wünschen können. Doch als die Tragweite seiner Worte allmählich ihr Gehirn erreichte, hielt die Braunhaarige schockiert die Luft an. Das erste Mal in ihrem Leben war sie mehr als sprachlos. Yugi glaubte also Jahrelang in sie verliebt gewesen zu sein, bzw. war Jahrelang in sie verliebt? Anzu wusste beim besten Willen nicht was sie sagen sollte. Ihr Verstand stand irgendwo zwischen Lachen und Weinen. Sollte all das etwa bedeuten, dass Yugi weit mehr als Wohlwollen und Sympathie gegenüber Yami empfand? Sollte das etwa bedeuten, dass er sich ebenfalls in Yami verliebt hatte? Doch irgendetwas schien in ihrer ‚Gleichung’ ganz und gar nicht zu stimmen. Wenn Yugi tatsächlich in Yami verliebt sein sollte, auch wenn er sich dessen vielleicht noch nicht bewusst war, warum zeigte er sich dann so mitgenommen und sie dagen vollkommen ruhig wo sie doch auch in Yami verliebt war – immerhin hatten Yugi und er sich tatsächlich geküsst. Langsam richtete sich Anzu wieder auf und starrte abwesend auf Yugi hinab, welcher noch immer ihre Hände hielt. Seine Worte hallten immer und immer wieder in ihrem Kopf wider und mit jeder weiteren Wiederholung dieser schien sie sich mit diesen besser identifizieren zu können. Yugi glaubte in jemanden verliebt zu sein und schien sich doch einem anderen hingezogen zu fühlen. Ihre Gedanken drehten sich im Kreis, schneller und immer schneller, bis ihr ziemlich schwindelig zu werden schien. Was war wenn sie etwa auch nur ‚glaubte’ in Yami verliebt zu sein? Vielleicht würde das wiederum erklären, warum Kaiba derjenige war, der so eine Art Stammplatz in ihren Gedanken eingenommen hatte? Nein, niemals! Das war vollkommen absurd und unmöglich! Es fehlten ihr einfach die Worte, um ihre Abscheu ihrer Gedanken wegen in eben diese zu kleiden. Andererseits .. vielleicht würde das alles auch wiederum erklären warum sie so enttäuscht war, dass Kaiba ihre Hand und das Freundschaftsangebot nicht angenommen hatte. Vielleicht würde das den Schmerz erklären der Tatsache wegen, das sie niemals Freunde werden würden, da Kaiba sich weigerte andere Menschen bis auf Mokuba an sich heran zu lassen. Desweiteren waren ihm sein Stolz und sein Ruf das Allerwichtigste ihm Leben, was ihm durch Freunde gewiss genommen werden würde, würde er seine falsche Denkweise beibehalten. Nun war es schließlich so weit. Sie stand da und zerbrach sich ununterbrochen den Kopf über Dinge, auf die sie sich einfach keinen Reim machen konnte. So bekam nicht einmal mit wie Yugi verzweifelt versuchte ihre Aufmerksamkeit zu erhaschen, da sie viel zu sehr in ihren eigenen Gedanken versunken war. Würde es tatsächlich stimmen, das sie gar nicht in Yami verliebt war .. so hatte Kaiba also recht mit seiner Einschätzung. War er der Grund für ihre Röte? War auch er der Grund warum sie heute Abend hier war und warum sie sich so heraus geputzt hatte? „Ich brauche etwas zu trinken, Yugi ..“, bemerkte sie schließlich ziemlich abwesend, ehe sie den Kleineren einfach stehen ließ und sich auf den Weg in die Küche des Anwesens machte, von welcher sie noch nicht wusste wo sie diese finden konnte. Das konnte alles einfach nicht der Wahrheit entsprechen. Nein, sie wusste noch wem ihr Herz gehörte und dies würde auf Ewig Yami gehören – niemand anderen und erst recht niemals Seto Kaiba! Eigenartig, es war ziemlich eigenartig. Plötzlich schien Anzu überhaupt nicht mehr auf ihn zu reagieren – war es am Ende seine Schuld? Sie wirkte vollkommen abwesend. Anscheinend hing sie ihren eigenen Gedanken nach. Doch ihr Ausdruck wirkte ziemlich blass, was ihn sehr besorgt stimmte. Als sie sich plötzlich so schnell von ihm abwandte un den langen Korridor des Anwesens hinab lief, blieb ihm kaum eine Chance zu reagieren, geschweigedenn sie aufzuhalten. Hatte er am Ende etwas falsches gesagt? Hatte er sie womöglich gekränkt? Yugi konnte doch nicht ahnen, dass er nicht der Grund gewesen war, der sie so plötzlich in die Flucht trieb. Anzu hatte ihm nicht die ganze Wahrheit erzählt, so viel stand fest, doch zwingen konnte er sie letztendlich auch nicht dazu. Vielleicht benötigte sie einfach nur Zeit und eben diese Zeit würde er ihr auch geben .. Leise seufzend wand er sich schließlich ab und lief wieder hinaus auf den Balkon. Seine Gedanken wanderten noch immer zu der Braunhaarigen hin, die er noch nie zuvor so überaus verstört erlebt hatte. Was war nur geschehen und warum in alles in der Welt trug sie nicht mehr ihr Kleid sondern eine lange Hose und einen langen Pullover von Kaiba? Als er nun die Treppen hinab zum Garten lief und dabei sein Haupt gesenkt hielt, wäre er beinahe in Yami hinein gelaufen, welcher sie beide gerade noch rechtzeitig vor einen Zusammenstoß bewahren konnte, indem er Yugi an seinen Schultern ergriff. Erschrocken zuckte der Kleinere zusammen, ehe er abrupt stehen blieb und aufblickte. „Yami!“, entfuhr es ihm überrascht. Er hatte einfach nicht auf seinen Weg geachtet, was ihm überaus peinlich war. Noch peinlicher war ihm allerdings die Tatsache, das er nun derjenige gewesen war, der ihn geküsst hatte, nachdem er ihm nun wieder direkt gegenüber stand. Nun, vielleicht würde er ihn nicht darauf ansprechen – vielleicht würde es das Beste sein .. Ihre Schritte führten sie durch den langen Korridor des Anwesens. Natürlich hatte sie keinerlei Orientierung in diesem Gebäude, doch würde sie schon irgendwann auf die Küche stoßen – so schwer würde es schon nicht sein .. Immer und immer wieder hallten Yugis Worte, die nicht nur seine, sondern auch ihre Gefühle zu beschreiben schienen, in ihrem Kopf wider, was die sonst immer vernünftige Anzu schnell zur Weißglut trieb. Er glaubte seid langer Zeit einen Menschen zu lieben und fühlte sich doch zu einem anderen hingezogen. Sollte das etwa auch auch sie zutreffen? Das konnte und durfte einfach nicht sein. Zu ihrem Unglück versuchte ihr auch ihr inneres Selbst einzureden, dass sie weit mehr für Seto Kaiba empfand, als wie es ihr vielleicht lieb wäre. „Verdammter Mist ..“, fluchte sie leise auf, als sie sich am Speisesaal vorbeischlich, in dessen Nähe sie auch die Küche vermutete. Sie konnte sein dämliches Gesicht einfach nicht aus ihrem Gedächtnis streichen, auch wenn sie es liebend gern getan hätte. Womit also hatte sie all dies verdient? Sie war immer ein sehr vernünftiges Mädchen gewesen, also warum musste sie so hart bestraft werden? Es war unfair – überaus unfair. Tränen brannten in ihren Augen, die sie unheimlich schmerzten. Vielleicht sollte sie Yami endlich ihre Liebe gestehen, dann würde es ihr vielleicht endlich gelingen diesen reichen Pinkel aus ihren Gedanken zu verbannen, auch wenn Yami ihre Gefühle nicht erwidern würde .. Mit zu Fäusten geballten Händen schritt sie weiter voran und erreichte tatsächlich nach schier endlos langer Zeit – jedenfalls kam es ihr so vor – die Küche des Anwesens der Kaiba Brüder. Gerade nachdem sie die Tür geöffnet hatte rutschte ihre Kinnlade herab und Anzu stieß einen laut der Überraschung und Verwunderung aus. Diese Küche war riesig. Sie war ebenso stilvoll eingerichtet wie auch die anderen Räume dieses Anwesens und doch schien diese noch etwas viel interessanteres zu haben, als die anderen Räume. Langsam schritt Anzu herein und sah sich aufmerksam um, bis sich ihr Blick auf die wundervollen Fliesen am Boden senkte, in denen sie sich wahrlich spiegeln konnte. Schließlich ließ sie sich trotzaller Schönheit nicht von ihrem Ziel abbringen: sie brauchte dringend einen Schluck Wasser. So brauchte sie nicht lange um ein Glas in einen der vielen Schränke zu finden, welches sie auch sogleich mit Wasser füllte. Gierig trank die Braunhaarige das Glas aus, ehe ihr Blick auf etwas viel, was ihre ganze Aufmerksamkeit beanspruchte: ein Foto in einem wunderschönen edelholzbraunem Rahmen. Langsam ließ sie das Glas sinken, welches sie in ihren Händen hielt und nahm den Bilderrahmen überaus vorsichtig in ihre Hände. Das Foto zeigte die beiden jüngeren Kaiba Brüder, doch irgendetwas schien anders zu sein als gewöhnlich. Ja, und den kleinen aber feinen Unterschied hatte Anzu auch schnell gefunden: Seto Kaibas Lippen zierte ein unglaublich glückliches Lächeln. Selbst Mokuba wirkte auf diesem Foto so glücklich wie noch nie zuvor. Ein sanftes Lächeln umscheichelte ihre Lippen. Es war ein Jammer, das sich Kaiba nicht mehr zu einem Lächeln durchgang – offensichtlich hatte er es tatsächlich verlernt .. Und obwohl er geglaubt hatte endlich in ‚Frieden’ Schlummer zu können, nachdem er nun die erste schwere Last, die ihn an seinem Schlaf hinderte, von sich geworfen hatte, so musste er bald abermals feststellen, dass es noch etwas anderes gab, was ihm an seinem weiteren Schlaf zu hindern versuchte: eine unglaublich trockene Kehle die dürstete. Stöhnend schwang sich Mokuba aus seinem Bett und tapste verschlafen durch sein dunkles Zimmer zur Tür, bis er schließlich den erhellten Korridor erreichte, dessen helles Licht in seinen müden Augen unglaublich schmerzte. Schwankend und wankend suchte er den Weg zur Küche, um sich etwas zu Trinken zu holen, damit er sich gleich wieder in sein schönes warmes und bequemes Bett legen könnte. Der Weg erschien ihm endlos und so fiel es ihm unglaublich schwer seine müden Lider offen zu halten, bis er schließlich die Küche erreichte, in welcher noch immer Licht brannte – offenbar war er nicht der Einzige mit einer ziemlich trockenen Kehle. „Seto ..?“, fragte er verschlafen, als er eine braunhaarige Person entdeckte, die allerdings nicht sein Bruder war, sondern niemand anderes als Anzu, was Mokuba im ersten Moment nicht deutlich erkennen konnte, da sich seine Augen noch immer nicht an dieses unglaublich grellerscheinende Licht gewöhnt hatten. Verschlafen rieb sich der schwarzhaarige Junge einige male über seine müden Augen, bis er nicht Seto, sondern Anzu entdeckte, die etwas in ihren Händen hielt, was er auch sofort erkannte. „Oh, Anzu .. du bist es!“, bemerkte er schließlich ziemlich erschöpft, als er sich an ihr vorbei zum Kühlschrank hin schlich, um sich eine Flasche Saft zu nehmen. Nachdem er nun das Objekt seiner Begierde in seinen Händen hielt öffnete er dieses auch sogleich und trank einen großen Schluck, was wahrlich unglaublich gut tat. Währendessen beobachtete er die Braunhaarige, welche ihren Blick noch immer auf den Bilderrahmen in ihren Händen gesenkt hielt. „Früher hat Seto noch sehr oft gelächelt! Auch wenn wir es früher nie leicht hatten, so hatten wir gemeinsam doch eine menge Spaß!“, erklärte er schließlich und schien somit auch endlich die Aufmerksamkeit von Anzu auf sich gezogen zu haben, welche zuvor vollkommen abwesend wirkte. „Du wirst uns nun öfter besuchen kommen, oder? Du wirst Seto bestimmt gut tun, vielleicht lächelt er ja dann auch öfters wieder ..“, begann er weiter zu erzählen und ließ Anzu nicht einmal die Möglichkeit etwas zu erwidern oder ihn gar zu berichtigen. Sein Blick senkte sich traurig zu Boden, während er seine Flasche fest in seinen Händen hielt. „Seto ist der beste Bruder der ganzen Welt, trotzdem könnte es ihm nicht schaden wieder ein wenig Spaß zu haben .. so wie früher ..“, endete er leise. Mokuba wusste das Seto sehr beschäftigt war – immerhin war er der Präsident der größte Spielefirma in ganz Japan. Zudem hatten sich Seto und er sich gemeinsam ihren Kindheitstraum erfüllt, nachdem sie es tatsächlich geschafft hatten Kaiba Land zu erbauen, was der Start einer Weltweitenreihe von Vergnügungsparks sein sollte. Ja, auch wenn Seto nicht immer Zeit für ihn hatte oder haben wollte, so wusste er doch das er nur so hart ihretwillen arbeitete. Und dennoch .. oft wünschte er sich den alten Seto zurück.. In diesem Moment hätte sich wahrlich jeder an sie heran schleichen können – sie hätte es nicht einmal bemerkt. Dieses Foto, dieses Foto der beiden Kaiba Brüder bestimmte ihre ganze Aufmerksamkeit einzig und allein für sich. So bemerkte Anzu schließlich nicht einmal die Anwesenheit des kleinen Mokuba, welcher sich aus seinem Bett gequält hatte, um sich in der Küche etwas zu Trinken zu holen. Erst als er sie bewusst auf das Foto, welches sie in ihren Händen hielt ansprach, schreckte sie aus ihren Gedanken auf und blickte zu dem kleinen Jungen hin, welcher offensichtlich schon länger in der Küche verweilte. Wie peinlich – sie hatte seine Anwesenheit noch nicht einmal bemerkt .. wie tief hätte sie eigentlich noch sinken könne an diesem verfluchten Abend? Doch halt – was hatte Mokuba da gerade gesagt? „Hey, M-m-moment! Du glaubst doch nicht etwa wirklich das ich und dein Bruder .. ich meine.. .. da hast du etwas missverstanden, Mokuba!“, stammelte sie unbeholfen, während sich ihre Wangen abermals in glühende Nuancen vertieften. Ungläubig blickte sie in die Augen des Jüngeren über dessen Lippen ein schelmisches Grinsen huschte. ‚Sie’ Anzu Mazaki würde ‚ihm’ Seto Kaiba gut tun? Sie lachte beiläufig. Das konnte wohl kaum sein Ernst sein .. oder etwa doch? Wenn sie so in den Augen des Jüngeren forschte so schien es wirklich sein voller Ernst zu sein .. Doch da musste Anzu ihn schließlich enttäuschen. Sie würde Seto Kaiba wohl kaum ein ehrliches Lächeln entlocken können und ganz gewiss würde sie ihm niemals gut tun. Sie beide hatten absolut nichts gemeinsam. Er war abweisend zu ihr und mochte sie ebenso wenig wie sie ihn mochte – überhaupt nicht. Ja, sie war sich ziemlich sicher, das Seto Kaiba sie sogar sehr verachtete für ihr ewiges – wie er meinte – ‚überflüssiges Freundschaftgelaber’. Doch all das wollte sie Mokuba verschweigen, denn sie wollte ihn in keinster Art und Weise kränken, nachdem er so von seinem großen Bruder geschwärmt hatte. „Dein Bruder ist gewiss der beste Bruder der ganzen Welt. Du solltest dich glücklich schätzen, Mokuba! Er will nur das Beste für dich!“, bemerkte sie mit einem leichten Lächeln auf ihren Lippen. Hatte sie nun gänzlich ihren Verstand verloren? Wie redete sie eigentlich gerade über Kaiba? Insgeheim hatte sie trotzdem recht, denn immerhin schien Kaiba wirklich nur das Beste für seinen Bruder zu wollen – so war es schon immer, was sich abermals auf diesem angäblichen Tunier bestätigte, welches er bereitwillig für Mokuba aufgegeben hatte. „Aber du musst wissen .. ich liebe schon sehr lange einen anderen!“, erklärte sie schließlich mit leiser Stimme, als sie abermals ihr Blick auf das Foto senkte, welches sie noch immer in ihren Händen hielt. Ja, es war keine Lüge. Sie liebte Yami .. Mokuba hob seinen Blick und auch schon im nächsten Moment ziemlich ungläubig eine Augenbraue. Ihre Worte erklangen in seinen Ohren nicht sehr überzeugend. Vermutlich hätte sie ihm auch erzählen können, das der Weihnachtsmann tatsächlich existierte – er hätte es ebenso wenig geglaubt. „Ach ja? Und warum bist du dann so rot?“, fragte er schließlich mit einem breiten Grinsen auf seinen Lippen, als er mit seinem Zeigefinger auf ihr Gesicht deutete, welches stark mit einer Tomate konkurrierte. Er verstand die Erwachsenen einfach nicht. Vielleicht war es sogar manches Mal besser sie einfach nicht zu verstehen. Leise kicherte der schwarzhaarige Junge auf als er sich das Bild von Anzu und seinem Bruder, welche gemeinsam pitsch-nass in der Duschwanne lagen, wieder in seine Erinnerung rief. „Ich weiß das Seto nur das Beste für mich will!Und ich will auch nur das Beste für ihn!“, bemerkte er schließlich entschlossen, ehe er einen weiteren Schluck des leckeren Saftes zu sich nahm, um seinen Durst gänzlich stillen zu können. Erst als Anzu plötzlich gar nichts mehr erwidern zu wollen schien, blickte er wieder zu ihr auf und wurde auf ihr vollkommen entsetztes und überaus blass wirkendes Gesicht aufmerksam. „Ähm.. Anzu?Alles in Ordnung?“, fragte er besorgt, als er sich die Braunhaarige betrachtete, die direkt an ihn vorbei zu blicken schien. Neugierig wie er war drehte er sich natürlich sofort herum und erblickte auch sogleich seinen großen Bruder, welcher dort hinter ihm lässig ihm Türrahmen gelehnt stand. „Oh, hallo großer Bruder!“, juchzte er erfreut. Würde Seto ihn fragen warum er noch immer zu solch einer späten Stunde auf den Beinen war, so würde er sich geschickt aus der Affäre ziehen können, denn immerhin hatte er Durst – wer würde da schon weiterhin in Ruhe schlafen können? Ein unschuldiges Lächeln zierte seine Lippen, ehe er seinen Blick wieder auf Anzu richtete, welche ihm derweil ihren Rücken zugewandt hielt. Moment mal! Eingehend betrachtete er die Braunhaarige von Kopf bis Fuß und schien erst jetzt auf die Kleidung aufmerksam zu werden, welche sie an ihrem Körper trug. „Hey, wieso trägst du überhaupt Setos Sachen?“. Abermals konnte er seine Zunge nicht zügeln, womit er Anzu wohl zunehmend – auch wenn es ihm nicht bewusst war – in bedrängnis brachte. Sie hegte absolut keinen Groll gegen Mokuba, doch in diesem Moment hätte sie ihm persönlich am liebsten den Hals herum gedreht. Dennoch konnte sie es ihm einfach nicht verübeln. Er war noch ein Kind und zudem überaus neugierig. Doch warum ließen sie seine Worte noch nervöser als jemals zuvor werden? Er hatte recht – warum zierte diese unübersehbar intensive Röte ihre Wangen? Warum ging eine solch unglaubliche Hitze von eben diesen aus? Doch gerade als sie versuchen wollte etwas zu ihrer Unschuld kund zu tun, gesellte sich kein geringerer als Kaiba selbst zu ihnen, welcher sich lässig gegen den Türrahmen lehnte und sich offenbar erhoffte dem Gespräch weiterhin lauschen zu können. Welcher Begriff würde sie in diesem Moment, an diesem Gott verdammten Tag, eindeutig beschreiben? Oh ja, Pechvogel wäre der perfekte Begriff für sie gewesen .. Blankes Entsetzen machte sich auf ihren Zügen breit, als sie zu Kaiba hin starrte, dem das ganze offensichtlich sehr zu amüsieren schien. Wäre es in Ordnung würde sie sich eine Bratpfanne greifen und diese so lange gegen ihren Kopf schlagen bis sie schließlich einfach Ohnmächtig zusammen sacken würde? Womit, womit nur hatte sie all das verdient? Sie wusste nicht wie lange Kaiba schon ihrem Gespräch lauschte, doch wollte sie es eigentlich auch gar nicht wissen. Er würde sie auf ewig verspotten, verhöhnen und sich über sie lustig machen - nur weil sie so dumm gewesen war und nicht gleich den Weg nach Hause gewählt hatte, wo sie nun vermutlich ‚sicher’ in ihrem Bett liegen würde und niemand absolut niemand (!) sich in ihrer Nähe befinden würde. Rasch kehrte sie Kaiba und somit auch Mokuba ihren Rücken. In diesem – sehr schockierenden - Moment schien ihr nicht einmal bewusst, das sie noch immer das Foto der beiden Brüder in ihren Händen hielt. ‚Bitte, bitte, bitte lass mich einfach im Boden versinken!’, flehte sie zu einer ihr unbekannten Macht, obgleich sie doch wusste das ihr niemand, keine Macht der Welt ihr diesen Gefallen tun würde .. – ein Jammer. Schließlich musste sie sich ein verzweifeltes Stöhnen verkneifen, als Mokubas Frage bezüglich ihrer Kleidung ihr Gehör erreichte. Wieso musste er solch eine dumme Fragen stellen, obgleich er sich die Antwort doch hätte denken können – immerhin war er ‚live’ vor Ort gewesen. Anzu glaubte immer Mokuba sei sehr intelligent .. oder auf was genau wollte er schließlich mit jener Frage hinaus? Seto hatte eine lange Weile im Zimmer gestanden und hatte sich ihre Worte einige Male durch seinen hübschen Kopf gehen lassen. War es nicht das was er wollte? Das sie ihn genauso beschimpfte,immer und immer wieder vielleicht um sich selbst auch einbläuen das er ein widerwärtiger Zeitgenosse war bei dem man froh sein konnte so wenig wie nur möglich seine Zeit verschwendet zu haben? Das sie solches Temperament hatte , hatte er sich vorher nicht vorstellen können,wie denn auch sie waren zwar des öfteren einander geraten aber dann auch nur auf Abstand,nicht so direkt wie hier. Wenn er es sich Recht überlegte waren sie sich noch nie so lange nicht aus dem Weg gehen können. Er spürte das er eine neue Macht hatte gefunden,eine ganz andere wie er sie ohne hin schon besaß, und dennoch weckte gerade diese eine unbekannte Neugierde in ihm. Der Ältere der Kaiba wollte seine neue Macht nutzen,wie war ihm selbst noch nicht ganz klar, dennoch würde er damit wohl ein paar neue Grenzen sprengen können. Die Stille in die er sich befand war nicht vollkommen. Stimmen drangen von irgendwo her zu ihm denn immerhin war er immer noch nicht alleine und konnte sich endlich ins Bett fallen lassen wie schon seit langer Zeit gewünscht. So öffnete er nun die Tür und begann den Stimmen zu folgen,die beim näher kommen über ihn zu sprechen wagten. Seinen Namen hörte er mehr als einmal fallen. Nun denn,würde er dieser Einladung in nichts nachstehen und ihr bereitwillig folgen,vor allen da er unter dem Gespräch auch die Stimme seines Bruder heraus erkannte. Wieso in drei Teufels Namen war der Kurze schon wieder auf den Beinen?! Lauschend platzierte er sich erst unauffällig,dann immer mutiger in der Tür, denn allen Anschein nach hatte man ihn vollkommen überhört und übersehen. Einen Moment schloss er die Augen, bevor Anzu interessante Worte ausspuckte. Hätte sie nicht von sich aus verraten,das der lang gewachsene nur das Beste für den Jüngeren wollte, hätte er sie sofort aus dem Haus gewiesen,doch etwas viel interessanteres ließ sie ihn hören. Sie liebte schon lange jemand anderen? Nun öffnete er wieder seine blauen Augen die er nun auf die junge Frau gerichtet hielt. Welches Geheimnis verwahrte sie tatsächlich in ihrer Brust? Das Beste wollte man für ihn.. Natürlich, aber wieso musste es denn dann so etwas sein,was sich Freundschaft schimpfte? Sich gegen den Türrahmen lehnend und nun die Arme lautlos vor seiner relativ breiten Brust verschränkend blickte er die beiden an,die wohl an alles Andere als an die Persönlichkeit über die sie wirklich sprachen interessiert zu sein,denn diese stand schon lange bei ihnen, ohne das die beiden Plappernden ihn bemerkten. Wenn sie jemand anderen liebte, wieso nahm sie sich die Freiheiten raus mit ihm rum zu schäkern, wobei die Andere Person doch so viel bedeutender war als er es in ihrem Leben je sein könnte oder würde? Wieso um alles in der Welt machte er sich darüber überhaupt Gedanken? Er sollte froh sein, das sie jemand anderen sich ans Bein binden wollte,denn das Päckchen mit der Aufschrift Anzu wollte er nie im Leben tragen. Solch eine roasane Welt würde selbst Seto Kaiba das Grauen lehren. Ihm sollte es egal sein mit wie vielen Männern sie einen netten Abend verbringen wollte, seine Tür würde lange nicht mehr für sie und die anderen offen stehen,das hatte er nun fest im Visier, nachdem was er alles heute mit erleben musste. Es dauerte noch eine Weile eher man nun endlich dazu kam ihn wahrzunehmen,und das man dabei das Foto nicht aus den Händen ließ wurmte ihn. Niemand ging es etwas an, was in seinem Leben mal geschehen war oder noch passieren sollte,daran war er ganz alleine Schuld und Interessiert,niemand anderen stand das Recht zu einzusehen was mal war, bis auf Mokuba. „Da das Fräulein Mazaki in ihrem nassen Kleid förmlich danach geschrien hat sich um zu ziehen. Und Mokuba, du solltest dir merken das man als Mann gegeüber einen Frau so etwas wie einer Verpflichtung nachkommen muss, um nicht mit bösen Worten beschimpft zu werden.“, sagte er leise auf mit dem Blick zum ü´Jüngeren und dennoch wusste er ganz genau an wem die Worte gerichtet waren. Anzu sollte sich nicht mal im Traum versuchen mit dem Finger auf ihn zu zeigen und ihn Wüstling zu schimpfen,denn mit Leichtigkeit würde Seto dann ihren rosa Plüschhasen liebend gerne in der Luft zerreißen und ihren Traum in einen unschönen verwandeln, und das mit einer tödlichen Garantie. Während er also sprach,trat er in die Küche und direkt auf das junge Fräulein zu,die es lieber vor zog den Rest der Welt ihren entzückenden Rücken zu zudrehen. Angekommen an der kleinen Dame, griff er beherzt um sie herum, zum Rahmen und bekam ihn mit Leichtigkeit aus ihren Schmalen Händen gezogen. Sollte sie es sich noch einmal wagen.. Er wusste das er diese Worte nicht drohend aussprechen musste, um ihr zu verstehen zu geben, das sie es nicht einmal mehr sich trauen sollte so etwas kostbares zu befingern, geschweige denn auch noch forsch an zu starren um wilde Vermutungen entstehen zu lassen. Den Bilderrahmen abstellend,platzierte sich der Älteste nun neben den Jüngsten und hielt seinen altbekannten eiskalten arroganten Blick auf das kleine Mäuschen gerichtet, die am liebsten unsichtbar werden wollte. Die Braunhaarige sah erschrocken in seine Augen. Sie starrte in ihr eigenes Bild, reflektiert in eiskaltem Azurblau. Sie war nervös, ein ‚bisschen’ atemlos und verdammt unsicher. Seine körperliche Anwesenheit wurde ihr mit einem Mal sehr bewusst. Um genau zu sein, seine Körpergröße und seine Dominanz. Da war es wieder, dieses seltsame - ihr völlig - unbekannte Schaudern, das durch ihren Körper strömte und sogar ihre Fingerspitzen kribbeln ließ. Diese unmögliche Gefühl, das ihren Kopf blockierte. Kaiba war ihr so nah – viel zu nah. Warum musste er auch so verdammt nah an sie heran treten und sie mit seiner Körperhitze bedrängen? Oder bildete sie sich das womöglich einfach nur alles ein ..? „Meine Worte dir gegenüber waren berechtigt gewählt, Kaiba!“, verbesserte sie ihn hochmütig ohne ihn dabei anzusehen. In diesem Moment wurde ihr schmerzhaft bewusst, dass dieser Mistkerl ihr in jeglicher Hinsicht überlegen war und sie konnte sich sogar noch vorstellen, das es für ihn ein tolles Gefühl sein musste. Natürlich war es das, denn immerhin war hier die Rede von Seto Kaiba. Mit rot glühenden Wangen blickte sie unsicher zu Boden. Aber warum, warum taten ihre Füße noch immer nicht das, was sie eigentlich hätten tun sollen, nämlich davon türmen? Ganz einfach – sie durfte nicht fliehen. Eine weitere Flucht würde von Schwäche und Angst zeugen und Angst hatte sie von diesem reichen Pinkel gewiss nicht – niemals. Auch wenn er ihr überlegen war, alleine schon seiner unglaublichen Dominanz wegen die er ausstrahlte, wollte sie ihm nicht bereitwillig den Gefallen tun und nun vor ihm wie ein ängstliches Mäusschen zu kuschen. Zudem war sie die Erste die diesen Raum betreten hatte, nachdem sie ein wenig Ruhe, um ihre absurden Gedanken zu ordnen, bitter nötig hatte. Sie konnte nur hoffen, das Mokuba es nun nicht wagen würde weiter zu bohren in der Anwesenheit seines großen geliebten Bruders. Mit zittrigen Händen nahm sie abermals ihr Glas an sich und trank es schließlich gänzlich leer, während sie versuchte die beiden Kaiba Brüder ganz einfach zu ignorieren – den einen mehr, den anderen weniger ... Seine Blicke wanderten zwischen Anzu und seinem Bruder hin und her. Er hatte die beiden ‚zusammen’ im Badezimmer erwischt, wie sie in einer ziemlich anzüglichen Position gemeinsam in der Duschwanne lagen. Doch was zuvor und danach zwischen den beiden vorgefallen war, wusste er nicht. Neckten sich die beiden etwa bewusst?! Skeptisch hob der schwarzhaarige Junge eine Augenbraue an. Es schien beinahe so, doch wollte er sich jedes weitere Kommentar verkneifen, da er seinen Bruder nicht verärgern wollte. Nun ja, wie auch immer .. für ihn war es an der Zeit wieder sein Bett aufzusuchen und dieses Mal würde ihn nichts mehr daran hindern bis zum nächsten Morgen durchzuschlafen. „Es war nett mit dir zu reden, Anzu!“, bemerkte er mit einem leichten Lächeln auf seinen Lippen, ehe er sich seinem großen Bruder zu wandte. „Gute Nacht, Seto!“, trällerte er ziemlich vergnügt, ehe er nun auf seinem Absatz kehrt machte, um die Küche zu verlassen. Nun schien er wieder hellwach und doch hatte er nichts länger in der Küche verloren – Seto hätte ihn ohnehin bald zurück in sein Bett geschickt. Doch ob er schließlich Schlaf finden würde, war eine andere Frage, denn eine Frage beschäftigte ihn eine viel zu sehr um wirklich Ruhe finden zu können .. Würde Seto Anzu und auch die anderen wahrlich jemals als Freunde akzeptieren? Insgeheim würde er es sich sehr für seinen großen Bruder wünschen.. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)