Taking Over Me - von EngelohneZukunft (The Truth Beneath The Rose) ================================================================================ Kapitel 21: Fäden des Schiksals ------------------------------- Ein schrilles, ohrenbetäubendes Geräusch riss ihm aus seinem Schlaf. Ein schweres Stöhnen entdrang seiner Kehle, als er sich umdrehen und sein Kopfkissen einfach auf seinen Kopf drücken wollte, doch etwas hinderte ihn daran es zu tun: zwei starke Arme, die sich um seinen jungen Körper geschlungen hielten. „Seto..?“, flüsterte er schlaftrunken, nachdem er nun den lästigen Wecker direkt neben sich auf seinem Nachtspinnt einfach ausgestellt hatte. Sein großer Bruder musste sich des Nachts offenbar in sein Bett geschlichen haben, was ihm kaum etwas ausmachte – im Gegenteil. Doch was trieb ihn letztendlich in dieses Bett, wo er sich doch sehr selten in sein Bett schlich, um direkt neben seinem kleineren Bruder zu schlafen? Bekümmerte ihn vielleicht irgendetwas? Vorsichtig setzte sich der schwarzhaarige Junge auf und senkte seinen besorgten Blick auf seinen großen Bruder, welcher sich nun auch endlich zu regen begann. Ob Yugi, Yami und Anzu bereits nach Hause gegangen waren? Sicherlich .. Apropos Anzu: was war geschehen, nachdem er nun bereitwillig das Spielfeld in Form der Küche geräumt hatte? Ob Seto womöglich sauer auf sie gewesen war, nur weil sie das Foto in ihren Händen hielt? .. Seto hatte die Nacht durchgeschliffen die viel zu früh endete mit dem Schrillen des Weckers. Es dauerte eine Weile bis es zu ihm durch dämmerte,der nächste Morgen war erwacht. Schlaftrunken und noch vollkommen ausgelaugt von der viel zu kurzen Erholung und dem belastenden Kopfstress regte er sich nur qualvoll zur Seite und schloss fest seine Augen. „Hn...“, murmelte der Ältere nun selbst wie ein kleines Kind,rollte sich zur Seite, zog die Arme und Beine und, wobei der die Arme möglichst geschickt über sein Gesicht legte um nicht ganz zu schnell all zu fit zu werden. Viel schöner war es liegen zu bleiben. Hier durfte Seto einfach Seto sein. Wobei er auch oftmals vergaß dies gegenüber Mokuba zu sein in letzter Zeit war er auch zu Hause viel zu Ernst gewesen was ihn insgeheim auch sehr Leid tat denn Mokuba hatte doch so viel Freude daran mit ihn zu Lachen und zu spielen.. Also ziemlich daran gelegen heute nicht auf stehen zu wollen blieb er liegen und hatte nachgefragt was der Jüngere denn nun wollte hatte er wohl nicht umsonst den hübsch klingenden Namen des Älteren mit einer Frage belegt. Seto allerdings schien gar nicht mehr sich regen zu wollen sodass er mit leicht geöffneten Mund, etwas zerzaustem Haar und geschlossenen Augen müde liegen blieb und bereits wieder hinüber in die Landschaft der schönen Träume war bereit zu gleiten,würde Mokuba ihn nicht endlich weiter anreden. Selten hatte Mokuba seinen Bruder so gesehen. An diesem Morgen sprang er nicht aus dem Bett, um zuerst zur Schule zu gehen, damit er daraufhin sogleich in die Firma eilen konnte, um sich seinem Berg an Arbeit zu wittmen. An diesem Morgen schien er einfach viel zu erschöpft und so entschied sich Mokuba seinen großen Bruder einfach ruhen zu lassen. Er hatte es verdient, ebenso auch wie ein wenig mehr Schlaf, den er ohnehin nicht genügend in Anspruch nahm. Langsam stand der Jüngere nun also auf, darauf bedacht seinen Bruder, welcher nun abermals eingeschlafen zu sein schien, nicht zu wecken. Am liebsten wäre er nun auch einfach liegen geblieben, doch dies würde Seto gewiss nicht unbedingt glücklich stimmen, würde er nun ebenfalls die Schule ‚schwänzen’. Zwar konnte er sich vorstellen, dass er ebenso wenig erfreut darüber sein würde, das er von seinem kleinen Bruder nicht geweckt wurde, um den halben Tag nicht nur zu verschlafen, doch konnte Mokuba einfach nicht anders. Er hatte sich entschieden Seto einfach schlafen zu lassen. Nachdem er sich nun auf dem Weg in die Schule befand, wanderten abermals tausende von Fragen durch seinen Kopf. Er wusste nicht wie sein großer Bruder zu Anzu, oder gar zu Yugi oder Yami stand. Würde er ihn darauf ansprechen, so würde er sich gewiss weigern eine ehrliche Antwort zu geben. Mokuba wusste, das Seto niemanden bewusst an sich heran lassen wollte. Er hatte sich über all die Jahre eingepleut niemanden – absolut niemanden – zu brauchen und schon weniger Freunde, was ein fataler Irrtum war. Doch selbst Mokuba konnte Yugi und seine Freunde nicht von Anfang an leiden. Erst nachdem sie sich bereitwillig für ihn aufgeopfert hatten, hatte er begonnen ihnen zu vertrauen. Es waren wirklich sehr gute Freunde, was Seto leider wohl noch nicht eingesehen zu haben schien .. Doch wollte Mokuba die Hoffnung daran nicht aufgeben, das Seto die Vergangenheit eines Tages ruhen lassen würde, um hin und wieder öfter ein ehrliches Lächeln zeigen zu können. Ins Traumland dämmernd , ließ Seto den Jüngeren also von Dannen ziehen. Es dauerte tatsächlich eine Weile eher er von sich aus die Augen auf schlug und sich gerädert auf den Rücken drehte und sich gähnend reckte und streckte. Die Sonne schien fest ins Fenster und ließ einen neuen Tag her anbrechen, wobei dieser schon lange ohne Seto hatte begonnen. Auf den Wecke blickend,kniff er erst die Augen zusammen,eher er sich stöhnend zurück fallen ließ ins weiche Bettchen. Viel zu spät als das er noch in die Firma los konnte. Gut war,das er diese so organisiert hatte das sie auch in Ausnahme beinahe wie von alleine lief und dies nutzte er heute heimlich aus. Sich leer fühlend und vollkommen erschöpft stand er auf schlurfte in die Küche in der die Scherben weg gefegt worden waren von Bediensteten auch das Frühstück stand für ihn noch bereit, sodass er ausgiebig aß eher er nun etwas munterer im Morgenmantel durch das stille Haus schlurfte, das blitze blank aufgeräumt wieder war. Müde sich die Augen reibend, wackelte er von jener zu dieser Beschäftigung. Mal las er eine Weile dann sah er Fern eher er einfach nur die Ruhe genoss die er beinahe vergessen hatte. Dann allerdings packte ihn wieder die Lust auf etwas anstrengenderes sodass er den Fitness Raum besuchte, wobei er sich sicher war,das Mokuba in der Schule war, denn er hatte sich natürlich informiert. Nachdem er so also den halben Morgen hinter sich gebracht hatte- hauptsächlich im Training was ihn außerordentlich gut tat wie er fand ging er ins Bad. Dort wurde ihm klar, das er seinen Frust,seine Sorgen und Gedanken ganz einfach verloren hatte denn das Training hatte auch seinen Kopf frei gemacht. Frisch geduscht und beinahe wie neu geboren musste er sich eingestehen sich ab und an mal solch freie Tage zu gönnen, nicht um zu Faulenzen sondern um für sich selbst etwas mehr zu tun. Umgezogen war er nun in ein dunkel braunes, enges Muskelshirt mit Kragen geschlüpft. Seine strahlenden, beinahe unheimlich motivierten blauen Augen strahlten unter diesem Oberteil noch mehr heraus. Schwarz wie die Nacht war die gewählte Hose dazu. So ruhte er nun verweilend an einem kleinen Teich. Der gar nicht so klein war. Auf einer Bank sitzend,unter einer Trauerweide- natürlich alles im Garten- saß er dort, mit einer schwarzen Hornbrille und las ein Buch, ließ die Vögel singen und den Lärm weit fort von sich genauso wie alle Sorgen und Gedanken. Auch Anzu wurde unsanft aus ihrem Schlaf gerissen, nachdem ihr Wecker – eine äußerst lästige Erfindung ihrer Meinung nach – den neuen Tag ankündigte. Ein Tag der wohl kaum besser zu werden schien, denn sie fühlte sich an diesem Morgen einfach miserabel. Vielleicht mochte es auch ganz einfach daran liegen, dass sie die ganze Nacht unheimlich geweint hatte .. Stöhnend setzte sich die Braunhaarige auf und erst jetzt in diesem Moment schien ihr bewusst zu werden, das sie gar nicht ihr Nachthemd trug, sondern noch immer den Pullover und die schwarze Jeanshose von Seto Kaiba. Hatte sie etwa wirklich die ganze Nacht in diesen – in seinen (!) – Klamotten geschlafen? Niedergeschlagen seufzte sie auf, ehe sie aus diesen Klamotten hinaus schlüpfte, die ihr ohnehin viel zu groß waren und dennoch .. Kaiba hatte sie ihr bereitwillig gegeben, damit sie nicht in ihrem Kleid erfror .. Ja, Seto Kaiba ging ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf. Sie verstand das einfach nicht, denn bisher war ihr so etwas derartiges noch nie wiederfahren. Sein Bild erschien in ihren Träumen und verfolgte sie auch tagsüber – womit hatte sie das nur verdient ..? Resignierend schüttelte Anzu ihren Kopf, ehe sie in das Badezimmer schlich, um sich mit einer kalten Dusche zu erfrischen, ehe sie in ihre Schuluniform schlüpfte und ihre Haare richtete. Sie wusste doch tief in ihrem Inneren genau, dass es keinen Sinn hatte sich ständig um ‚ihn’ Gedanken zu machen, was allerdings leicht gesagt war, denn immerhin hatte er sich schon so etwas wie einen Stammplatz in ihren Gedanken eingerichtet .. Weitere Gedanken rund um Kaiba einfach verdrängend, schnappte sie sich ihre Schultasche und stürmte nun letztendlich aus dem Haus, da sie immerhin nicht zu spät zur Schule kommen wollte. Natürlich hatte sie auch die Klamotten von Kaiba mit genommen, die sie ihm wieder zurückbringen würde, während sie sich gleichzeitig ihr Kleid abholte, nachdem sie es einfach bei ihm vergessen hatte .. Eine Weile lag Yami schon nun wach,ließ sich seine Nase von der Sonne beschienen ohne dabei wirkliche Wärme zu spüren. Auf der Seite liegend, hielt er sich den Kopf mit der aufgestützten Hand um sich den neben sich liegenden zu betrachten. Jeden Augenblick lang Liebkoste er den anderen heimlich, jeden Atemzug lang sog er den Duft des Anderen ein,der ihm alles andere als Fremd war. Ein überwältigendes ergreifendes Gefühl fing an ihn zu fesseln,wogegen es weh tat sich zu wehren, schmerzvoller würde es aber sein sobald er sich dagegen ergeben würde. Er wollte Yugi nicht erneut zu nahe treten doch alles in ihm schrie danach sein Herz schlug wild zu seinem Adamsapfel hinauf seine Fingerspitzen kribbelten nervös genauso wie sein Atem sich nicht zur Ruhe legen wollte. Plötzlich wollte Yami den Kleineren wieder an sich zerren,ihn erdrücken in einer Umarmung tiefster Zuneigung und ihn Küssen, ihn berühren und Liebkosen aber alles auf einer ganz anderen Art und Weise wie es Liebende untereinander tun würden. Er schloss fest die Augen und setzte sich auf die Kante des Bettes,schlug die Decke zurück und griff fest mit seinen Händen an die Matratze, schüttelte seinen Kopf und führte eine Hand hinauf zu diesem. Anschließend rutschte jene hinab zu seiner Brust. Nein er durfte sich nicht diesem wilden Tier in seiner Brust hingeben. Er musste fort, möglichst bald und somit sollte und musste er für sie alle weitere Berührungen so weit wie möglich verhindern. Eilig stand er auf, stürmte hinaus aus dem Zimmer hinein ins Bad. All dies kannte er und doch war es anderes als sonst, Yami kam und ging als Eigenständiger Körper, nicht mehr bloß als Geist hier her. Sich endgültig entkleiden stieg er unter die Dusche, öffnete den Wasserhahn und keuchte leise auf während er in die Hocke ging und sein Gesicht in seine klammen Handflächen vergrub. Das Wasser rutschte nun stetig über seinen Körper hinab und die Duschwanne ohne sich zu erwärmen,denn Yami hatte mit Absicht selbst das Kalte Wasser eingestellt um sich zu betäuben, um das Tier in sich zu ertränken das immer größer würde je öfter es zurück gedrängt wurde. Und Yugi bekam von all dem einfach nichts mit, da er viel zu fest schlief und erst aus seinem Schlaf gerissen wurde, als sein Wecker viel zu spät klingelte. Erschrocken fuhr er hinauf und blickte sich panisch um. Natürlich, er musste zur Schule. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, das er ‚dringend’ zur Schule musste, um nicht zu spät zu kommen. Schnell sprang er aus seinem Bett und schälte sich aus seinen Sachen, um letztendlich in seine Schuluniform zu schlüpfen. Rasch rannte er zum Badezimmer hin, dessen Tür verschlossen war. „Yami?“, rief er atemlos und doch erhielt er einfach keine Antwort. Mochte sein das er ihn vielleicht nicht hören konnte, oder vielleicht auch einfach nicht hören wollte. Yugi allerdings blieb nun einfach keine Zeit. So blieb ihm nichts anderes übrig, als sich ohne die im Bad vorhanden Uttensilien zurecht zu machen, ehe er schließlich mit eiligen Schritten sein Zimmer und somit auch das Haus verließ, damit er nicht zu spät zum Beginn des Unterrichts kommen würde. Es dauerte einen Augenblick eher Yami den Kopf hob und die Hände von seinen nassen Haaren nahm. Blinzelnd lauschte er doch keine Antwort kam mehr. Keine Gedanken in seinem Kopf keine Vertraute Nähe und Zuversicht mehr in ihm. Von Tag zu Tag wurde er schwächer doch zeigte er dies niemanden, denn er wollte vor allen Yugi nicht zeigen, wie sehr er tatsächlich unter der Trennung zu leiden hatte. Die Dunkelheit die Lücke die Yugi hinterlassen hatte, wurde gefüllt mit Schatten er spürte und wusste es. Was er auch erahnen konnte war, das Yugi sich fürchterliche Sorgen und Vorwürfe machen würde,mehr noch als jetzt wenn er bestätigt bekäme wie schwer Yami es hatte nun. Aufstehend,sich duschend hüpfte er auf die Fliesen, rutschte beinahe aus und ging eilig ins Zimmer. Es war leer. Vollkommen leer. Eilig sah er sich um, und dann erinnerte er sich daran,das die Schule der Grund für ihre Trennung sein musste. Ihre Erste wirkliche Trennung voneinander auf Zeit. Das Handtuch um seine Hüfte enger bindend schnappte er nach Luft. Yami schluckte schwer das er so abhängig sein würde hatte er nicht gedacht,das es so weh tun würde noch weniger. Eine Hand auf seine Brust legend keuchte er erschöpft auf. Wäre der Schreibtisch nicht gewesen,wäre er auf die Knie gesackt. Damals hatte Yugi das Puzzle ihre Verbindung hier eröffnet und doch schien es so ewig her. Mit zusammengekniffenen Augen jabste er nach Luft, das die Schatten so schwer waren hatte er vergessen. Damals hatte er mit Leichtigkeit mit ihnen spielen können, niemals waren sie eine solche Belastung für ihn gewesen, im damaligen alten Ägypten dort wo er wirklich damals hatte gelebt. Doch jetzt, ohne Licht im Herzen schien die Last ihn zu erdrücken. Mit Tränen in den Augen wusste er, das er sich selbst zwingen musste um Heilung. Und diese Heilung würde er nur bei Marik und seiner Schwester finden. Ja, ein grausamer Gedanke überkam ihn, vielleicht müsste er sich sogar an die bösen Millenniums Geister wenden die wohl am ehesten verstanden wie es war, zu einem wertvollen Stück zu gehören. Einen Stück alter Erinnerung. Gestohlenen Erinnerungen. Seinen Erinnerungen. Mit trüben Blick blickte er zurück,hinter sich als er eine Stimme hörte. Der alte Muto war hinauf gekommen, nachdem Yami nicht geantwortet hatte. Schwindel überkam ihn,der Schmerz ließ sein Herz aufschreien den Atem stocken. „Yugi..“, hauchte er flehend,doch nicht der Junge sondern der Opa war sein Phantom,das er dort an der Tür hatte stehen sehen,eher er zusammen brach, die Zettelwirtschaft vom Holztisch fegte und haltlos zu Boden fiel. Die Schatten waren für normal sterbliche nicht länger als ein paar wenige Augenblicke zu ertragen eher ihre Seelen hinaus wandern würden in die ewige Dunkelheit und so war es beinahe ein Ding der Unmöglichkeit, das ein ´Mensch´ selbst solche in sich haben konnte ohne gleich daran zu sterben, doch für Yami sah es alles andere als nach Leben aus. Der Tag erschien ihr endlos. Zu ihrem Glück war Kaiba nicht in der Schule aufgetaucht, welcher gewiss wieder genug mit seiner eigenen Firma zu tun hatte. Zu ihrem Unglück allerdings, verfolgte er sie in ihren Gedanken, was ihr ganz und gar nicht gefiel. Letztendlich konnte sie ihre Freunde nach der Schule kaum abschütteln, da sie an diesem Tag nicht gemeinsam mit ihnen nach Hause gehen wollte, denn immerhin hatte sie noch eine Kleinigkeit zu erledigen. Vielleicht würde sie sogar großes Glück haben und Kaiba würde noch nicht einmal zu Hause sein, denn immerhin würde er gewiss in seiner Firma sein – natürlich würde er das .. Nachdem sie schließlich auch Yugi abschütteln konnte, mit den Worten sie hätte noch etwas wichtiges zu erledigen, machte sie sich also auf den Weg zu dem Anwesen der beiden Kaiba Brüder. Sie hatte Yugis besorgten Ausdruck wahrgenommen, doch wollte sie ihm einfach nicht die ganze Wahrheit erzählen, auch wenn es vielleicht falsch war, denn immerhin war er ihr bester Freund .. Doch versuchte sie sich einzureden, das es eine viel zu belanglose Sache war, um diese Yugi anzuvertrauen. Sie würde mit dieser ganzen Sache einfach abschließen, nachdem sie Kaibas Klamotten zurückgebracht hatte und dafür schließlich ihr Kleid geholt hätte. Sie würde ihn und all die Geschehnissen einfach aus ihrem Gedächtnis streichen, was ihr gewiss auch gelingen würde, denn sie nahm sich fest vor, nie wieder etwas mit Kaiba direkt zu tun zu bekommen, außer vielleicht in der Schule oder auf irgendwelchen Duelmonsters Turnieren – nicht mehr und nicht weniger. Die Sonne stand hoch oben am Himmel. Es war unheimlich warm. Ihre Schritte führten sie ziemlich träge voran, bis sie schließlich endlich das Anwesen erreichte. Gerade als sie das Tor, welches zu dem Anwesen hin öffnen wollte, wurde sie auf ihre wackeligen Knie aufmerksam, die nervös wie Wackelpudding zu sein schienen. Was ist, würde Kaiba nun doch zu Hause sein ..? Vielleicht sollte sie sich erst einmal ein klein wenig umsehen, ehe sie blindlings auf die Haustür zu stürmen würde. So öffnete Anzu vorsichtig das Tor und schlüpfte auf das Grundstück. Von Busch zu Busch schleichend arbeitete sie sich schließlich vorsichtig voran, um nicht entdeckt zu werden. Sie müsste eines der Fenster erreichen, um einen kleinen Blick hinein werfen zu können. Vielleicht würde sie ja entdecken können, ob Kaiba nun zu Hause war oder nicht .. – hoffentlich nicht. Sie konnte ja nicht ahnen, dass er wirklich zu Hause war, sie zu ihrem Glück allerdings vorerst nicht entdecken würde, da er sich auf der gegenüberliegenden Seie des Anwesens befand, im gegensatz zu Anzu, die derweil in der Nähe der Haustüre ‚herum spionierte’. Derweil verging sein Tag in der Schule ungewöhnlich schnell. Vielleicht mochte es auch ganz einfach daran liegen, das er mehr seinen eigenen Gedanken nachhing, als sich an dem Geschehen des Unterrichts zu beteiligen. Immer wieder huschten vage Bilder seines Bruders und von Anzu an seinem geistigen Auge vorrüber. Mokuba würde es erfreuen, würden die beiden eines Tages vielleicht sogar wirklich Freunde werden, doch dieser Tag würde gewiss noch sehr fern – unheimlich fern – liegen, jedenfalls wenn es von seinem großen Bruder ausging. Das Anzu ihn mochte konnte er aus seinen eigenen Augen erkennen, auch wenn sie es zu leugnen versuchte – täuschen konnte sie ihn nicht. Nun, vielleicht würde er ein wenig nachhelfen können, damit sich die beiden schließlich wirklich die Hand zur Freundschaft reichten, doch wie sollte er das anstellen? Er hatte absolut keine Ahnung. Sein nach Hause Weg war alles andere als anstrengend, denn immerhin wurde er – wie gewöhnlich – abgeholt und nach Hause gefahren, so wie jeden Tag. Nachdem er nun das Auto verließ und sich seinem zu Hause näherte, konnte er noch nicht ahnen, was für eine Überraschung bereits auf ihn warten würde. Eine Überraschung in Form eines Mädchens, welches doch tatsächlich auf dem Grundstück herumschlich. Erst nachdem er das Tor zum Anwesen hin hinter sich geschlossen hatte, wurde er auf einen braunhaarigen Haarschopf aufmerksam, welcher sich hinter einem Busch versteckt hielt und verzweifelt versuchte in eines der etwas zu hohen Fenster zu blicken. Mit schnellen Schritten näherte er sich dem Haarschopf und erkannte auch sogleich die hilflos erscheinende Anzu, die kaum in der Lage war, ihrer Größe wegen in eines der Fenster zu blicken. „Anzu, was machst du hier?“, fragte er schließlich mit einem leichten Lächeln auf seinen Lippen. Sie schien ihn nicht bemerkt zu haben – noch nicht. Traurig blickte er Anzu hinter her, welche sich an diesem Tag ziemlich schnell von ihm abgewandt hatte. Was war nur los mit ihr? Er konnte es sich einfach nicht erklären? Sie hatte also etwas wichtiges zu erledigen, doch warum offenbarte sie ihm nicht was so wichtig war? Sie erzählte ihm doch sonst immer alles .. Mit schweren Herzen und hängenden Schultern lief er also schließlich selbst nach Hause, dorthin wo Yami gewiss schon lange auf ihn wartete. Vielleicht sollte er sich mit seinem Freund ein wenig unterhalten, vielleicht sollte er sich sogar für den Kuss entschuldigen .. Er konnte sich ja noch nicht einmal selbst erklären, warum er es schließlich getan hatte. Mit langsamen Schritten lief er voran. Lange schon hatte er sich nicht mehr so schlecht und allein gefühlt wie in diesem Moment. Seine beste Freundin schien sich von ihm abzuwenden und Yami war nicht mehr bei ihm – jedenfalls nicht immer, nicht mehr so wie es einst gewesen war .. Wie sollte es nun weiter gehen? Yami konnte gewiss nicht auf Ewig in einem eigenem Körper stecken oder etwa doch? Er wusste das er sich die Frage kaum selbst beantworten konnte. Ja, vielleicht würde nicht einmal Yami ihm diese Frage beantworten können .. Als er schließlich nach Hause kaum und in dem Spieleladen seines Großvaters, einen ziemlich zerstört erscheinenden Mann, der sein Großvater war, entdeckte, machte sich ein ziemlich ungutes Gefühl in ihm breit. „Großvater, was ist passiert?“, fragte er besorgt, erntete allerdings noch ein schweres Kopfschütteln von seiner Seite her. Was war geschehen? War Yami letztendlich etwas zugestoßen? Mit schnellen Schritten und unkontrollierbar rasendem Herzschlag stürmte er voran zu seinem Zimmer. Bitte, es durfte Yami einfach nichts geschehen sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)