Taking Over Me - von EngelohneZukunft (The Truth Beneath The Rose) ================================================================================ Kapitel 26: Kuss [Azureshipping X] ---------------------------------- Es war erbärmlich. So stand sie also tatsächlich hier, direkt vor ihm und hoffte - nein betete -, das er sie nicht zurückwies. Die Anspannung ihn ihr wuchs und ließ ihr das Atmen ungewöhnlich schwer fallen. Sie war so ein dummes Mädchen. Wie oft wollte sie sich noch die Frage stellen warum er ein solches Gefühl, ein solch unglaubliches Kribbeln in ihr auslöste, wenn er sie berührte und das vielleicht sogar unbeabsichtigt? Wie oft wollte sie sich noch wundern, das ihr Körper in seiner Nähe so unglaublich schwach wurde und sie sich so überaus Hilflos vorkam? Wie lange wollte sie ihre Gefühle noch leugnen? Wie lange würde sie noch leugnen wollen das er ihr Herz gestohlen hatte und das in einem unachtsamen Moment? Wie lange wollte sie die Lüge noch wahren in Yami verliebt zu sein ..? Wie lange wollte sie sich noch quälen? Ja, sie hatte sich verliebt. Sie hatte sich tatsächlich in Seto Kaiba verliebt. Doch warum ausgerechnet er? Sie hatten absolut nichts gemeinsam. Sie waren zwei vollkommen unterschiedliche Menschen. Wie konnte sie sich nur in Seto Kaiba verlieben? Anzu hatte die Geräusche um sich herum vollkommen ausgeblendet. Sie konnte und wollte sie in diesem Moment einfach nicht hören. Niemals durfte er es erfahren. Niemals durfte er merken, dass sie sich tatsächlich in ihn verliebt hatte. Er würde es nicht verstehen und sie gewiss für ihre Gefühle für ihn verabscheuen. Mokuba war das wichtigste in seinem Leben und sein kleiner Bruder würde auf ewig das ‚Einzige’ wichtige in seinem Leben bleiben, das wusste sie. Wie würde er wohl darauf reagieren, wenn er erfahren würde, dass sie sich tatsächlich in ihn verliebt hatte? Es spielte keine Rolle, denn er würde es ohnehin niemals erfahren. Niemand würde es jemals erfahren, nicht einmal Yugi – es war einfach besser so. „Hm?“. Erschrocken fuhr sie aus ihren Gedanken. Sie hatte seine Worte kaum wahrgenommen. Doch was sie wahrgenommen hatte war die Tatsache, das er tatsächlich noch ein wenig mehr Zeit mit ihr verbringen wollte. Ungewollt machte ihr Herz in ihrer linken Brust einen freudigen Sprung. Ein leichtes Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab, ehe sie ihrem Begleiter nun bereitwillig folgte. In Ordnung, wo hätten sie in ihrer kleinen Stadt spazieren gehen können? Natürlich, der Stadtpark erschien ihr die beste Lösung. Dieser war ohnehin groß genug und bot hier und dort ein paar .. romantische Fleckchen. Oh, was dachte sie da schon wieder? So lange sie mit ihm zusammen war, sollte sie endlich aufhören damit. „Gehen wir in den Park!“, schlug sie mit einem zuckersüßen Lächeln auf ihren Lippen vor, ehe sie – Seto zuvorkommend – selbst ihre Beifahrertür öffnete und in das Auto einstieg. Seine Schritte waren eilig doch Anzus waren noch hastiger gleich so,als ob sie auch jeden Moment vollkommen nutzen wollte da niemand wusste wie lange die Zweisamkeit sich noch halten würde. So stieg er ein und wusste das Anzu Anzu war,mit oder ohne Kleid. Mit oder ohne Schminke sie war wie sie war und es war gut so. Mit einem kurzen Nicken gestand er es sich ein,eher er nun endlich in den Straßenverkehr ein bog um in den dunklen Stadtpark zu gelangen der allerdings eine Menge Leuchten hatte um auch Nachts nicht zu viel Gefahr her vor zu beschwören. Die Fahrt war kurz,das Schweigen lang und doch war es kein unangenehmes Schweigen. Was er sich verblüfft einräumen musste: Es war eine angenehme Stille die über sie beide lag. So brauchte er nicht lange um endlich aus zu steigen,Anzu war ein großes Mädchen sodass er ihr nicht dabei helfen musste. Er lächelte. Es schien als habe Anzu sich verkleidet um ihn zu linken. Natürlich war sie hübsch,nur noch sehr viel schöner als sonst und gepaart mit ihrem Wesen schien sie ihn beinahe um den Verstand zu bringen. Er schüttelte leicht leise auflachend seinen Kopf. War er verzweifelt oder einfach nur Notgeil?! Natürlich hatte Anzu ihn gehört und so kam allerdings die Frage was denn da zu lachen sei. Er sah sie an und er lächelte leicht verzweifelt auf,ein seltenes Bild. Seto Kaiba war sich seiner mal ganz nicht mehr so sicher und das verunsicherte ihn selbst ungemein. „Soll ich ehrlich sein? Ich weiß es nicht einmal.“, räumte er ein und würde am liebsten fort laufen. Niemals hatte er Angst vor Frauen oder Mädchen,weniger noch vor solchen Gefühlen. Niemand würde es ihm glauben doch auch er wusste das Gefühl Liebe zu benennen. So war es für ihn nicht fremd zu fühlen was sein Herz ab und an leise und selten auffiepste wenn er jemanden besonderes sah.. wenn er Anzu sah. „Oder doch?“,fragte er sich etwas verwirrt auf,als seine Gedanken immer lauter wurden mit der klaren Definition von dem, was das Männchen immer wieder lachend verkündete bevor das Herz in seiner Brust wieder etwas nervöser wurde, als es der Wahrheit zum greifen nahm kam. Eine Hand legte er auf seine Stirn und seine tiefen blauen Augen schienen selbst im dunkeln noch eine unglaubliche Ausstrahlung zu haben und das Erste Mal seitdem sie sich so lange auf den Nerv gehen wollten, konnte man so etwas wie leichte Irritation in den Augen Seto Kaibas lesen. Das man es konnte war erschreckend,doch unglaublich schien es gleich jenes Gefühl darin sehen zu können. Anzu war inzwischen neben ihn getreten,es war ein leichtes sie an zu sehen. Er brauchte nur den Kopf senken. Er wollte nicht sehen wie ihn ansah. Denn er konnte viel mehr sehen als er wollte. Kein Mitleid,keine Besorgnis wollte er von ihr, nicht von – ihr- ! Das hatte er nicht nötig,er hatte es nie nötig, in keinen Fall in keinem Moment. Niemals. „Wir sollten endlich gehen, deshalb sind wir ja hier..“, murmelte er leise und wusste das Anzu ihn verstand,da sie näher als sonst an ihm stand um in seinen Augen zu lesen. Deutlicher konnte sie es nicht zeigen, doch wollte er sie nicht so nah an sich ran lassen. Alleine er und niemand anderes sollte diese Bestimmung haben zu entscheiden wer und wann und wie man an ihn herum grabschte oder ihm zu nahe kam. Zugegeben, so hatte sie ihn noch nie erlebt. Es war eigenartig, dennoch im keinem Fall verabscheuungswürdig. In seiner Stimme lag ein anderer Tonfall – anders als sonst. Seine Stimme erschien ihr sanft und ruhig. Sie mochte diesen Klang. Er hatte absolut nichts hartes oder lautes an sich – irgendwie vergleichbar mit weichem Samt. Oder bildete sie sich all das nur wieder ein? Gewiss. Ihre Hirngespenste lenkten ihre Gedanken einfach in abwägige Richtungen. „In Ordnung!“, kapitulierte sie ohne weitere große Umschweife, ehe sie nun schließlich neben ihm her ging. Der Park war sehr hell erleuchtet, so dass sie kaum in der Finsternis der Nacht umher wanderten, was ihr wiederum nichts ausgemacht hätte, denn immerhin wusste sie – wenn auch nur für diesen einen Abend – einen Jemanden an ihrer Seite, in dessen Nähe sie sich wirklich auf irgendeine Art und Weise ziemlich Geborgen fühlen konnte, egal wie unglaublich es erklingen möge .. Anzu ging dicht an ihm und sie spürte wieder einmal, das seine Nähe die übliche Wirkung auf sie ausübte. Sein Duft drang in ihre Nase, seine Körperwärme strömte zu ihr herüber. Ein Schweigen lag zwischen ihnen, welches Anzu kaum zu brechen wusste. Was hätte sie nun auch sagen sollen? Nicht das es ihr ohnehin schon sehr schwer fiel in seiner Nähe unbeschwert mit ihm zu plaudern. In ihrem Kopf spuckten viel zu viele Gedanken und Fantasien umher, die seine Nähe in ihr weckte. Aber sie wollte mit ihm reden – unbedingt .. „Auch wenn dieses Date von deinem Bruder arrangiert wurde, so war es doch ein schöner Abend!“, entfuhr es ihr schließlich. Sie lächelte, als sie zu ihm aufblickte. Seine Züge verrieten abermals keinen Aufschluss auf seinen Gemütszustand, doch kümmerte sie es kaum. Es war typisch für ihn, das hatte sich derweil bereits akzeptiert. ‚Vielleicht sollte ich Mokuba doch für diesen Abend danken ..’, schoss es ihr plötzlich durch den Kopf, doch wagte sie es kaum diesen Gedanken laut auszusprechen, denn immerhin wusste sie noch immer nicht wie Seto über all das dachte. Ihr Blick wanderte aufmerksam umher. Das Licht der Laternen war matt gehalten und doch wurde das Licht hell genug. Es tauchte die Umgebung in eine sehr schöne Atmosphäre. Allerdings spielte ihre Umgebung keine große Rolle, immerhin war Anzu nicht hier um ihm ihre Liebe zu gestehen oder um ihn abermals die Hand zur Freundschaft zu reichen. Nein, sie war lediglich hier, weil sie noch ein wenig Zeit mit ihm verbringen wollte, ohne jegliche Hintergedanken .. Endlich gingen sie durch die kühle Luft und doch schien es nicht so die erhoffte Wirkung auf ihn zu haben, wie er es sich ausgemalt hatte. Überhaupt der ganze Abend war anders geworden,als er es sich gedacht hatte. Vollkommen alleine war sie beide hier und es merkwürdig. Solange schon hatte er keine Zeit mehr für sich gehabt noch seltener für jemand anderen und heute? Heute schien es alles auf einmal so viel einfacher zu sein als sonst. Ganz gleich was er auch tat,es funktionierte irgendwie. Sogar das Essen mit Anzu war irgendwie geglückt. So spürte er auch angenehm überrascht ihr Gegenwart sehr nah an sich. Ihre Wärme und ihren Duft. Ihren Geruch hatte er heute schon intensiv wahrgenommen,als er mit ihren Kleid und seinen geliehenen Klamotten durch das Haus gewetzt war. Doch heute duftete sie nach etwas anderen. Das Parfüm stand ihr sicherlich sehr gut, er mochte ihre Nähe. Was? Was mochte er? IHRE NÄHE?! Irgendetwas war in seinem Essen gewesen. Das hörte sich doch gut an. Diese Erklärung war das Beste um zu erklären was auf einmal mit ihm los war. Er seufzte leise auf und holte tief Luft. Luft die voller Duft war. Anzu ging ihm nicht mehr aus den Kopf, und er wusste es ganz genau deshalb wollte er sich auch noch bei sich haben damit das alleine sein in den eigenen Gedanken nicht so schlimm sein würde, sobald sie sich trennen würden. Das Licht wahr angenehm und doch selbst wenn es aus wäre,würde es ihm wenig ausmachen. Und Anzu sicherlich aus. Irgendwie kam es ihn so vor,als genossen sie gegenseitig die Nähe des Anderen so würde Anzu sicherlich keine Angst haben- würde sie das wirklich? Sie gingen wortlos einander her,beinahe. „Du meinst wirklich deine Worte ernst.. nun gestern hat sich das alles noch so fremd angehört als das ich deinen Worten wirklich Glauben schenken könnte.“,sprach er ungerührt auf und immer und immer wieder hob er nur ihre Worte um sie in anderen Licht zu wenden auf. Niemals kam seine eigene Meinung und Äußerung hinzu s tat er es schon immer und vor allen ihr gegenüber so musste er so wenig wie möglich von sich selbst Preis geben. Er neckte sie,doch es hörte sich ganz anders an, mit Absicht. Empört beinahe blieb sie stehen und er wand sich zu ihr und sah sie ohne Reue an, er musterte sie und ihr weißes Kleid um Halbdunkeln die nächste Laterne war matt weiter fort am leuchten, die letztere lag ein weiteres Stück hinter ihnen. Und er wusste, würde sie alleine sein, verdammt ja, es würde mehr als ein Lüstling ihr nach steigen. Kurz hielt er die Luft an und bevor sie wieder los poltern konnte, ging er auf sie zu und er wusste das dies die beste Methode war sie zum Schweigen zu bringen. Sacht hielt er sie an den Schulter und keinen Herzschlag später lag ihr Rücken am nächsten Baum, der beinahe direkt hinter ihr gestanden hatte. Ihre hübschen Worte hatte sie wohl verschluckt mitsamt Zunge. Eine Hand legte sich neben ihren Kopf an die schroffe Rinde, die andere ließ er in seiner Hüfte ruhen,doch Anzu musste ihn nicht fragen wieso er sie nicht festhielt, beide wussten sie ganz genau dass das Mädchen im hellen Kleid erst dann gehen dürfte,sobald er sein okay geben würde mit oder ohne Gewalt. „Im Gegensatz zu gestern bist du heute Abend beinahe richtig Handzahm.“, flüsterte er leise und beugte sich leicht zu ihr herunter. Ihr gesenktes Gesicht ihre nun nervöse Art und Weise faszinierten ihn und da war wieder dieses Verlangen nach jener Macht die er so nur selten auskosten und benutzen durfte. Gegenüber Anzu machte es ihn ganz besonders viel Spaß. „Hast du denn überhaupt keine Angst? Sieh´ dich um, niemand ist hier.“, hauchte er leise. Auch nicht gestern hatte er ihr einmal gesagt das sie keine Angst vor ihn haben sollte denn es war immer offensichtlich das er ihr niemals wirklich weh tun wollte. Doch wie sah es nun aus? Hier waren sie im freien, keine Häuser,keine Menschen. Es war später Abend und sie waren alleine. Ein laut der Empörung entwich ihren schmal geschwungenen Lippen. Was wagte er nun wieder für ein Spiel mit ihr? War er gerade daran sie offensichtlich zu necken? Gerade als ein weiterer Laut ihrer Kehle entweichen wollte, klappte sie auch sogleich wieder ihren Mund zu, als sie sich schon im nächsten Moment mit ihrem schmalen Rücken an einen Baum direkt hinter ihr gedrückt wurde. Anzu registrierte entsetzt, das er ihr langsam aber sicher immer näher kam, woraufhin auf ihre Atmung immer schneller wurde, ganz zu schweigen von ihrem unkontrollierten Herzschlag. Auch wenn es ein überaus heißer Sommertag gewesen war, so konnte kein einzelner Gradstrich Anzu noch davor bewahren, auf der Stelle einzufrieren. Ihre Wimpern flatterten hilflos und ihre Pupillen waren schreckgeweitet, als sie diese hinterhältige Falle überrumpelte. Mit rot glühenden Wangen sah sie unsicher zu ihm auf und versuchte, seine Absichten zu erraten. Ihr Herz raste, als galt es, hundert Windmühlen in einem Orkan einzuholen. Abermals schien sie ihm hilflos unterlegen, was ihr die ganze nicht nur erschwerte, sondern dem Ganzen einen gewissen unangenehmen Beigeschmack gab. Wer sollte es ihr allerdings verübeln? Immerhin war er ihr so unglaublich nah, so nah, das sie kaum noch in der Lage war einen klaren Gedanken zu fassen. Sein warmer Atem strich wie ein leichter Windhauch über ihre Lippen – es war unerträglich. Ihre Augen wanderten von seinen Augen zu seinen Lippen und wieder zurück. „Wieso tust du das ..?“, antwortete sie hilflos, ehe sie für einen Bruchteil einer Sekunde ebenso hilflos ihre Augen schloss. Er hatte ja nicht den Hauch einer Ahnung, was diese plötzliche Nähe ihn ihr auslöste – er hatte absolut keine Ahnung. Als sie ihre Lieder öffnete huschten ihre Augen über den ihr perfekt gekleideten Körper gegenüber. Es schien als könnte sie ihre Augen nicht mehr von diesem Körper lassen, jetzt wo er ihr so unglaublich nah war. Ein neues Gefühl entbrannte ihn ihr. Sehnsucht breitete sich rasend schnell in ihrem Inneren aus – es war furchteinflößend. Dieses Gefühl übermannte sie und riss sie hilflos mit sich. Anzu sah diese breiten Schultern, diesen männlichen Brustkorb. Ihre Kehle wurde mit einem Mal unglaublich eng. So viel es ihr umso schwerer einen dort angestauten Klos herunter zu schlucken. Würde sie es je erleben, dass ihr Atem bei seinem Anblick nicht unwillkürlich schneller ging und sich ihr Herzschlag unkontrollierbar beschleunigte? Offenbar nicht .. Er hatte etwas Fesselndes, Verführerisches, ebenso auch wie seine unglaublichen Augen, die man gefälligst verbieten sollte. Mit Freuden beobachtete er ihre Hilflosigkeit. Denn es schien,sobald er die Dominante Rollen spielen konnte, waren seine eigenen Sorgen plötzlich nichts weiter als Schall und Rauch. Doch er wusste das er so nicht weiter machen konnte das er sich somit nicht nur selbst belügen sondern auch verletzen würde was auf Dauer seine Seele und sein Herz nicht aushalten könnten. Diese dumme Mädchen hatte sich eingebildet in sein Leben treten zu können,die Tatsache war das sie es geschafft hatte und doch noch viel dreister geblieben war. Viel länger als es jemals gut für sie beide hätte enden können. Für sie beide war kein Platz in ihren eigenen Welten und jener Zivilisation die von jeden der beiden ein anderes Bild verlangten und doch.. es gab dort etwas an ihr und in ihm das sich so ähnlich war das es erschrecken konnte. Seine Hand,auf der Rinde ruhen lassend meinte er ihren warmen Atem zu spüren, ihre unsicheren Worten waren die Frage die es galt zu beantworten. Und er tat es aus dem Gefühl heraus ohne nach zu denken,denn das hatte sein Herz längst verboten. Sanft strich er mit der anderen Hand über ihren freien Hals, hinauf zu ihrer Wange die so unendlich warm war eher er sie sanft aufzwang ihn nochmals an zu schauen mit den großen Augen, die so viel mehr Gefühl hatten das er beinahe neidisch wurde, da er selbst nicht mehr in der Lage zu sein schien solche Empfindungen über die Meeres blauen Seelenspiegel in seine Umwelt zu schicken. Als sie nun auf sah und er konnte mehr lesen als er je erwartet hätte, schluckte er hart, das rufen in seiner Brust wurde lauter, das Lachen tief in ihm wurde zum zustimmenden Flüstern. „Ich weiß es nicht.“, antwortete er ihr mit einem leisen hauchen nachdem ihr Atem gegen sein Gesicht schlug, unregelmäßig und ganz weich. Vorsichtig beugte er sich zu ihr herüber,sein Herz schien ihn an zu feuern,sich zu freuen das es endlich erwachen durfte und einen Schwall Gefühle frei setzen das es lange hatte zusammen halten müssen. Ihre Lippen zwangen ihn,den Drang nachzugeben den er erst jetzt wirklich begriff und verstand. Die Wärme die von Anzu ausging war beinahe unerträglich und doch konnte er sich nicht von ihr los eisen,es war als sollte er bei ihr bleiben noch viel länger als nur an jenen Abend. Kurz schloss er seine Augen. Sich zu ihr beugend, weit hinunter behielt er die Hand auf ihrer Wange, denn er konnte nicht und wollte weniger noch das sie sich ab wand, etwas in ihm würde dann sehr laut schreien und enttäuscht zerbrechen. Nein,das was er hier tat durfte so niemals geschehen. Die süße ihre weichen Lippen schon erahnen können, öffnete er erschrocken seine Augen wieder, ließ plötzlich von ihr ab und torkelte wie geschlagen zurück. Entsetzen zeigte sich deutlich in seinem ganzen Gesicht. Eilig legte er sich eine Hand auf die eigenen Lippen. Er hätte sie beinahe geküsst! Irritiert sah er sie an und Reue legte sich in seinen Blick. Niemals durfte er so etwas oder ähnliches zu lassen. Es würde ihm Unglück bringen,mehr aber noch Anzu ins Verderben stürzten, doch all dies verschluckte er hastig sodass es weh tat in seinem Hals so viele Worte mit so viel Gefühl auf einmal hinab zu würgen. Er hatte sie nicht verarschen wollen,nein dazu war er sich selbst viel zu treu, als das er sie zerbrechen wollte. Niemals wollte er in eine Beziehung stürzten die niemals glücklich werden würde. Keine Zeit, keine Beachtung, Seto hatte vergessen wie es war zu lieben und er wollte dem jungen Mädchen nicht auf bürden dies in ihn zu wecken. „Verzeih´ mir!“,kam es dann atemlos von ihm und doch konnte er sich nicht abwenden. Alles schrie in ihm und schimpfte ihn Vollidiot doch eine kleine Stimme die von den anderen übertönt wurde, wisperte leise,das es so mehr als richtig gewesen war. Nicht Anzu sondern er hatte es nicht besser verdient. Natürlich hatte die Braunhaarige Angst. Nicht direkt vor ihm – dennoch vor ihren Gefühlen. Angst vor ihren Gefühlen, die sie womöglich nicht mehr unter Kontrolle haben würde, würde sie nicht bald dieser Situation entfliehen können. Womöglich wäre ihr vorerst eine Flucht ohnehin nicht gelungen, da ihre Füße abermals nicht das taten, was sie eigentlich tun sollten, nämlich davon türmen. Sie sah sich gänzlich außerstande, auch nur eine Winzigkeit von ihrer derzeitigen Position abzuweichen. Ihre Finger verkrampften sich direkt hinter ihr an der Rinde des Baumes, so fest, dass man fast meinen könnte, sie wäre an diesem festgefroren. Sie begann unmerklich zu zittern. Das Kribbeln in ihrem Bauch wurde so heftig, dass man es fast als Schmerz bezeichnen konnte. Sie fühlte sich, als würde sie jeden Moment ohnmächtig werden – ihr wahr schwindlig. Die Braunhaarige versuchte krampfhaft ihr Gesicht am weiteren erröten zu hindern, vergebens. Was tat er nur hier mit ihr? War ihm das alles überhaupt bewusst? War ihm bewusst was für eine Wirkung seine unglaubliche Nähe in ihr auslöste? So viele Gedanken schwirrten in ihrem Kopf umher. So vieles, was sie nicht richtig zuordnen konnte. ‚Oh mein Gott, ich versinke ..’, dachte Anzu verzweifelt, als sie seinen Atem intensiver als jemals zuvor auf ihren Lippen spüren konnte. Wollte er sie tatsächlich küssen? Allein der Gedanke daran, was er - so unglaublich und widersinnig es sich auch anfühlte - gleich tun würde, ließ Anzu ein Gefühl durch ihren Körper schießen wie ein kitzelnder Speer bis zu den Knien und ließ ihren Atem beschleunigen. Sie wollte, dass er es tat – sie wollte es so sehr. Ihr Herz schrie regelrecht nach der Berührung ihrer Lippen. Anzu war ohnehin schon wehrlos genug, was ihm mit Leichtigkeit gelungen war, durch eine einzige sanfte Berührung. Doch, schließlich zog er sich abrupt von ihr zurück und der Kuss blieb aus. Nein, das konnte er nicht mit ihr machen. Geschlagen ließ die Braunhaarige ihre Lieder sinken. Sie wusste es .. sie wollte ihn so sehr, dass es schon fast wehtat. Der von ihr gewälte nächste Schritt würde ihr unerklärlich sein – vermutlich würde sie sich sogar selbst dafür verabscheuen .. Ihre Schritte führten zu ihm hin, bis sie schließlich direkt vor ihm stehen blieb. Sie blickte auf ihn seine Augen, die von Reue zeugten. Es war faszinierend wie strahlend die Augen eines Menschen sein konnten. Umwerfend war das Wort, was er perfekt erschien um diese Augen zu beschreiben. Es schien als hätte Anzu die volle Kontrolle über ihren Körper verloren und das alleine wegen seiner Augen – das konnte doch einfach nicht wahr sein. Sie legte ihre Hände auf seine Schultern, stellte sich auf ihre Zehenspitzen und näherte sie zögerlich seinem Gesicht, ehe sie ihre Lieder sinken ließ und seine Lippen mit einem sanften Kuss versiegelte. Es war ein zartes Streichen, nicht mehr und nicht weniger .. Und plötzlich, plötzlich schien der Zauber gebrochen, als Anzu plötzlich wieder Herrin über ihre Sinne und Aktionen wurde. Mit einem scharfen Lufteinziehen stieß sie ihn einige Zentimeter von sich und schien ihm ersten Moment schockgefroren. Was hatte sie nur getan? Ihre Hand legte sich auf ihre Lippen, ehe sie unbeholfen einige Meter zurückschwankte und schließlich einfach davon lief. Verdammt – sie hatten ihn tatsächlich geküsst, das hätte sie niemals zulassen dürfen. Wie konnte sie nur? Seto hatte es verhindern wollen war es das einfachere der beiden Entscheidungen war,so war es besser denn einen Kuss rückgängig zu machen war etwas das selbst er nicht konnte. Nachdem sie ihn ansah,als ob etwas sehr schlimmes in ihr gefahren war, hielt er inne. Ja, würde sie ihn Ohrfeigen wollen für seine Feigheit,sie sollte sich bloß keinen Zwang antun,was hatte er sich auch gedacht?! Ohne das die beiden etwas sagen konnten, stand Anzu schon vor ihm. Was hatte er nur getan? Was hatte er nur – ihr- angetan?! „Anzu.. ich.“, wollte er sich rechtfertigen,was er im nächsten Moment schon vergaß als ihre Hände seine Schultern berührten und im nächsten blinzeln wusste er auch schon wieder. Ihre Lippen trafen zielsicher auf die seinigen, wobei er sich alle Mühe gab sich von ihr zu ziehen doch vergebens. Erwidern tat er den Kuss auch nicht sodass er froh war und unheimlich verletzt zugleich als sie ihn von sich stieß. Entsetzt sah er ihr nach. Bevor er sich fassen konnte lief sie schon auf und davon. Bemerkenswert das sie es noch schaffte zu laufen, denn er selbst konnte sie nicht mehr rühren,seine Beine waren wie aus Gummi denen er nachgab und sich auf das Gras fallen ließ,das sie hier um Park umgab. Er hatte keine Kraft mehr dazu ihr zu folgen. Nicht mehr dazu in der Lage sein sich auf zu raffen um etwas zu klären was er selbst nicht verstand schüttelte er den Kopf,schloss die Augen und stöhnte gequält auf. Was war nur in sie beide gefahren?! Niemals hätte er es zulassen dürfen,denn nun würden eine Menge Probleme auf sie zukommen,sicherlich. Er wollte niemanden lieben, niemanden an sich heran lassen,nicht einmal Anzu. Niemand dürfte je in sein innerstes hinein blicken. Keiner durfte merken,das er sein Herz unter Verschluss hielt. Denn den Gedanken daran hatte er verdrängt. Seto wollte niemanden sagen das er sich einsam fühlte. Niemals. „Anzu du Närrin.“,hauchte er in seine Handfläche die über seinen Gesicht lag und den nun viel zu schweren Kopf stützen musste. Sie würde zerbrechen an ihn. Die Kraft dazu ihr Einlass in seine Welt zu gewähren hatte er nicht. Kein Kuss mehr,keine Blicke, nichts würde er ihr jemals wieder geben denn sie hatten beide gemerkt das sie einander viel mehr als nur Freundschaft verspürten. Sie lief und das so schnell sie nur konnte. Sie wollte davon laufen, vor ihm, vor ihren Gefühlen – sie wollte einfach nur nach Hause. In ihren Kopf spielte sich noch einmal alles ab, was soeben passiert war. Wieso hatte sie das nur getan? Sie würde ihm niemals wieder in die Augen blicken können, so viel stand fest .. Ein unkontrolliertes Zittern überfiel ihren Körper. Sie zitterte und das ziemlich heftig. Sie versuchte es zu unterdrücken, doch alle hilflosen Versuche waren zwecklos. Und dann passierte es: Da Anzu kaum auf den Weg achtete, blieb sie plötzlich mit ihrem Absatz in einem Gullideckel hängen und viel der länge nach zu Boden. Sie schlug hart auf dem Boden auf und büßte den Sturz mit einem aufgeschlagenem Knie. Irgendwie war sie dankbar für den Schmerz, der ihr Knie durchzuckte. Schmerz war eine gute Therapie, um seinen Verstand wieder Stück für Stück in die Realität zurückzuholen. Fast schon panisch versuchte sie sich herumzudrehen, um wenigstens ihren Absatz aus dem Gullideckel zu befreien, welcher dort noch immer feststeckte – was ihr auch unter großen Mühen gelang. Ihr Knie schmerzte und blutete unheimlich stark. Noch immer bebte ihr Körper und schließlich begann sie zu weinen. Sie weinte und weinte – hemmungslos. Anzu schluchzte heftig und konnte dabei ihre eigene Stimme hören, wie sie hysterisch aufheulte. Sie spürte die heißen Tränen, die über ihr Gesicht rannen. Sie hatte gänzlich die Kontrolle über sich verloren .. Sie wollte nicht heulen, wollte nicht so schrecklich zittern und doch konnte sie es einfach nicht verhindern. In diesem Moment fasste sie einen Entschluss: sie würde sämtlichen weiteren Konfrontationen mit Seto Kaiba aus dem Weg gehen müssen – es gab keinen anderen Weg, denn sie konnte und wollte ihm einfach nicht mehr in die Augen blicken .. Und schließlich, zeigte sich abermals, das das Glück es ganz und gar nicht gut mit ihr meinte, als die ersten Regentropfen vom Himmel hinab fielen. Das konnte und durfte doch alles einfach nicht wahr sein .. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)