Taking Over Me - von EngelohneZukunft (The Truth Beneath The Rose) ================================================================================ Kapitel 105: Telefonat [Azureshipping XXVIII] --------------------------------------------- Es war schon eigenartig. Sie war noch nicht sehr lange von zu Hause fort und doch erschien es ihr wie eine halbe Ewigkeit. Eine Ewigkeit in der die Sehnsucht wie ein Feuer tief in ihr entfacht wurde. Sie durfte diesem Gefühl nicht unterliegen, sonst würde sie nicht in der Lage sein, die Zeit zu überstehen, denn sie würde noch sehr viel länger hier in New York verweilen, als bloß ein oder zwei Wochen. Seufzend drehte die Braunhaarige sich auf ihre Seite, um mit ihrer Hand ihren Nachtspint erreichen zu können, auf welchem jene Zeitschrift lag, welche sie von zu Hause mitgenommen hatte. Ja, eigentlich hätte sie diese Zeitschrift gar nicht mitnehmen müssen, denn auch hier gab es Ausgaben von dieser Zeitschrift zu kaufen. Doch Gott sei Dank hatte sie noch keiner von ihren Mitstudenten darauf angesprochen – was wiederum auch daran liegen könnte, das sie es hier einfach hinnahmen im Gegensatz zu den Menschen in Japan, besonders in Domino. Ein leises Gähnen entrang ihr, als sie ihren Blick eingehend über das Titelblatt schweifen ließ. Morgen würde wieder ein langer und harter Tag für sie werden. Sie lernten hier nicht nur praktisch- und theoretische Tanzschritte, sondern mussten sich auch auf Auftritte vorbereiten und sogar Wettbewerben, die es mit anderen Schulen auszufechten galt. Die Zeit, die sie hier in New York verbringen würde, würde wahrlich interessant werden, so viel stand fest .. Vielleicht würde die Zeit auch schnell herum gehen, würde sie sehr viel zu tun haben, doch vielleicht musste die Zeit auch nicht unbedingt schnell herum gehen. Sie würde es vielleicht sogar bereuen .. Seto wartete zu Hause auf sie und hier hatte sie die Möglichkeit und die Chance ein neues Leben zu beginnen, welches sie letztendlich wieder – vielleicht sogar erfolgreich – nach Hause zurückführen würde. Die Braunhaarige selbst war schon ziemlich lange auf ihren Beinen, denn schließlich lebte sie nun in einer vollkommen anderen Zeitzone, als ihn ihrer Heimat .. Der Tag begann für Anzu wie jeder andere, allerdings mit einem ‚kleinen’ Unterschied. Während ihres Unterrichts wurden sie von einer Lehrkraft darüber informiert, das bald ein großes Tanz Festival in der Stadt sein würde, an welchem ein Weltberühmter Tänzer seinen Auftritt angekündigt hatte. Natürlich durfte dieses Festival niemand von ihnen verpassen, denn schließlich würde es gewiss eine unglaubliche Veranstaltung schon alleine wegen dem besonderen Gast, von welchem auch Anzu bereits sehr viel gehört hatte. Doch war das noch längst nicht alles, denn eine Schülerin würde die Ehre bekommen mit ihm gemeinsam auf diesem Festival während eines Tanzes aufzutreten. Es war einfach unglaublich. Nicht das der besagte Gast nicht nur sehr berühmt war – nein, es würde wirklich eine Ehre mit ihm gemeinsam zu tanzen. Und in diesem Moment – in dem das Gekreische einiger Mädchen um sie herum zunahm – war Anzu wild entschlossen so lange und so hart zu trainieren, bis sie ihre Konkurrenz schlagen und sie die Ehre erhalten würde für einen einzigen Tanz gemeinsam mit diesem Star auf der Bühne zu stehen. Unglaublich das die Mädchen, die gerade erst mit ihrer Ausbildung begonnen hatten eine solche Chance erhielten. Sie konnte es einfach nicht fassen, es war ... einfach unbeschreiblich. Seto hatte ja keine Ahnung was ihn erwarten würde, vielleicht noch heute. Weniger noch erahnte er den Tag an dem Anzu Geburtstag feierte, alleine wohl würde ihn niemand darauf anreden das sie diesen Tag denn bald haben würde. Was er aber noch weniger spüren konnte, war ein böser Zwischenfall der ihr beider Leben so oder so verändern sollte. Keiner der beiden jungen Verliebten ahnte von dem, was ihre Erste Nacht hatte für Fürchte tragen sollen. Ihre Herzen schlugen für ein andern, nach wie vor und doch würde etwas zwischen ihnen sein,das sie niemals hatten berechnen können, eine engere Beziehung als sie sich jemals gewagt hätten zu erträumen. Auch wenn es ihnen nicht wirklich jemals bewusst war, sie waren für einen Moment lang verantwortlich für ein noch nicht geborenes Leben. Seto hätte sich niemals erträumen lassen jemals einmal Vater werden zu wollen, vor allen Dingen nicht gegenüber Anzu und doch hatten sie keinen Einfluss darauf was wachsen sollte, aber niemals durfte denn das Schicksal hielt seine schwarzen Hände immer noch mit den blutigen Fäden seiner dunklen Gedanken über das Leben jener, die in Verbindung des alten Ägyptens lagen. Der Morgen war früh begonnen. Seto Kaiba hatte ihn noch vor den ersten Sonnenstrahlen angefangen. Wie spät es bei Anzu wohl war? Einen Moment dachte er nach, doch ließ er es als er schon zum Höhrer griff um sein verlorenes Herz anzu rufen. Würde er sie überhaupt erreichen? Würde sie Zeit haben für ihn? Schon wieder viel zu viele Gedanken doch war es zu spät nun auf zu legen denn das Freizeichen ertönte nun schrill an seiner Ohrmuschel. Im Sessel sitzend flog er mit seinen Blicken über schon geordnete Papiere, denn so kam doch erst die Arbeit dann das wage Vergnügen richtig? Er hatte die Nacht nicht durchgemacht auch wenn er sehr spät nach Haus gekommen war, war er pünktlich wie damals, ohne Wecker auf gewacht und zur Arbeit gegangen. Mokubas Vorwürfe.. wollte er vergessen. Er redete sich ein sie niemals gehört zu haben, würde Mokuba nur Anzu davon erzählen würde ihn nicht nur Mokubas Standpauke entgegen kommen sondern auch das Mädchen an seiner Seite, die nun überall anders war als dort, ihn mit Vorwürfen entgegen kommen. So nahm er sich vor nur oberflächlich zu sprechen, oder zumindest so geschickt zu reden das es ihr entfiel gezielt nach zu fragen was er nicht aussprechen oder verraten wollte. Er wartete geduldig, und hoffte je länger er wartete. Ja tatsächlich wuchs etwas wie Freude auf ihre Stimme in ihn, ein merkwürdiges Gefühl wie er zugeben musste denn solche Dinge waren lange schon vergessen und nur Anzu schaffte es solche vergangenen Gefühle in ihn zurück zu holen, selbst nach so langer Zeit gab es Dinge von denen er selbst nichts mehr wusste das sie in ihm ruhten. Ebenso wenig wie Seto konnte Anzu erahnen was sie eines Tages für eine Diagnose ereilen würde, die wohl ihr gesamtes Leben vollkommen auf den Kopf stellen würde. Oh nein, sie würde ihr gesamtes Leben nicht nur vollkommen auf den Kopf stellen, sondern auch verändern .. Doch was Anzu erahnen konnte, war die Chance auf die passende Gelegenheit zu beweisen, was aus ihr eines Tages für eine begabte Tänzerin werden sollte. Und eben jene Chance galt es zu ergreifen. Und ja, sie würde alles dafür tun .. nur für diesen einen Tanz an jenem Tag, der nicht mehr lang auf sich warten ließ. Mit jenem Gaststar, welcher gewiss nicht nur mit seinen begabten Fähigkeiten zu glänzen haben würde. Zum Glück hatten sie gerade die ersten Tanzstunden beendet, so dass Anzu getrost an ihr Handy gehen konnte, welches gerade in ihrer Tasche vibrierte. Sie hätte nicht gedacht, das es nun Seto war, welcher sie anrief. Nein, viel mehr hatte sie mit ihren Eltern oder Yugi gerechnet .. und nicht mit ihm. Nicht etwa, weil sie bezweifelte, das er sie anrufen würde, nein, sondern weil sie glaubte, das er bis lang noch keine Zeit dafür gefunden haben würde. So nahm sie ab, ohne auf den Display zu sehen, um evtl. feststellen zu können wer sie da gerade anrief. Als sie allerdings seine Stimme hörte, hielt sie unvermittelt die Luft an. Diese Stimme. Oh wie hatte sie diese vermisst .. „Seto!“, entfuhr es ihr ziemlich überrascht und ziemlich atemlos, dennoch sehr erfreut und glücklich zu gleich. Ihr Herz schlug sofort um einige Takte höher. Anzu senkte ihre Lieder, um alles andere um sich herum vergessen zu können, denn nun zählte nur eines. Etwas was ihr wirklich unheimlich wichtig war .. „Wie geht es dir? Wie geht es Mokuba?“, hörte sie sich auch schon im nächsten Moment fragen, während sich ihre Stimme vor Freude förmlich selbst zu überschlagen begann. Seine Freude trübte sich sich mit jedem Warten, so wie sie eben noch davon erheitert wurde. Nun er war wohl doch zu spät mit seinen Anrufen. Konnte es sogar sein das sie.. irgendwann einmal gar nicht mehr abnehmen wollte ? Nein, den Gedanken sollte und musste er schnell verbannen. Resigniert seufzend war er im Begriff den Höhrer beiseite zu legen als.. nun als sein Herz anhielt und er seine Augen wieder öffnete. Alles hielt in ihm inne, Gott sei Dank musste er nur einen Moment einmal Hallo sagen als sie auch schon los sprach. Glück für ihn denn plötzlich hatten alle Worte keinen Sinn mehr. Ihre Stimme, hatte sie schon immer so geklungen das sie ihn rief, heimlich. War da schon immer eine solche zerreißende Sehnsucht in ihn geweckt worden,durch ihre bloße Stimme die sich vor nervöser Freude scheinbar zu überschlagen schien? Seto war wie in Trance während alleine ihre Stimme ihn überkam, fest hielt und drückte, seine gesamten Gedanken bestimmte und alles andere war vollkommen erfüllt von dem Drang, der Sehnsucht, ihre Liebe und Nähe. Nach und nach Drang das Bewusstsein in ihn zurück, gemischt und zerwühlt von Küssen, von Berührungen- Erinnerungen an die die er liebte, so sehr das sein Herz plötzlich anfing leise wehklagend zu schluchzen. Was hatte dieses Mädchen nur mit ihn angestellt?! Nun die ganze Zeit über hatte er sie nicht einmal vermisst- wirklich, weniger noch an sie gedacht so war er vollkommen dagegen machtlos nun so zu fühlen wie er es tat. Wie sehr er sie auf einmal vermisste, wirklich und ohne Lügen. Es tat weh. Es schmerzte so zu empfinden. „So gut wie es uns ohne dir gehen kann. Wie gerne würde ich.. wie gerne würde ich jetzt dein hübsches Lächeln sehen, Anzu.“, sagte er immer leiser werden und seine Stimme klang ganz anderes als jemals zuvor. Liebe. Tiefe Liebe steckte in jedem Wort, das weich klang wie ein flüsternder Kuss auf ihren Wangen, wenn er kaum wusste wohin mit seiner vollkommenen Liebe die er in seinem Herzen für sie aufbewahrte solange bis sie zurück kehren würde. Nun Seto Kaiba war ein undankbarer Egoist, eiskalt und skrupellos. Worte die sich so aus seinen Mund schlichen passten ganz und gar nicht zu ihm.. Als sie seinen Worten lauschte, schlich sich ein leichtes Grinsen auf seine Lippen, welches auch schon im nächsten Moment erstarb, der Überraschung und der plötzlichen Sprachlosigkeit wegen, welche sie übermannte, als sie jene Worte hörte, die so sanft waren wie noch niemals zuvor .. Es war ungewohnt ihn so etwas sagen zu hören. Und obwohl es sie unheimlich überraschte, so erfreute es sie auch .. Anzu biss sich auf ihre Unterlippe. „Aber wer sagt dir denn, das ich gerade lächel?“, fragte sie schließlich und erschrack selbst über ihre eigene Stimme, die plötzlich so schrecklich kläglich klang. Vielleicht hätte er solche Worte nicht sagen sollen. Denn auch wenn diese Worte sie unheimlich glücklich machten, umso mehr schmerzten sie auch und zwar aus einem einfachen Grund .. Sie konnte ihn jetzt nicht einfach in ihre Arme nehmen, egal wie gerne sie es auch in diesem Moment getan hätte. Sie konnte ihn weder berühren, noch küssen .. Ihre Unterlippe begann zu beben. Nein, sie wollte jetzt nicht weinen. Nicht jetzt während sie mit ihm telefonierte. Es ging ihr doch gut, wirklich .. Er sollte sich keine Sorgen um sie machen und sie weniger noch weinen hören, während sie miteinander telefonierten. Anzu schluckte einen schweren Klos in ihrem Hals hinab, während sie sich bemühte Haltung zu bewahren. Ihre Schritte führten sie aus der großen Halle hinaus, in welcher sie ihre Tanzstunden absolvierten. Draußen im Flur blieb sie schließlich an einer Wand stehen, während sie versuchte keinen verräterischen Laut von sich zu geben, welcher ihn erahnen ließ, das sie mit den Tränen zu kämpfen hatte. Sie wollte ihm sagen, wie sehr sie ihn vermisste, doch konnte sie es einfach nicht, denn sie wusste genau, das, würde sie jene Worte nun über ihre Lippen weichen lassen, sie bitterlich anfangen würde zu weinen, gerade eben weil sie ihn so sehr vermisste. Ihre Worte ließen ihn traurig aufschmunzeln. Eine Hand legte sich auf seine Stirn, sein Kopf wurde unglaublich schwer, sodass er seine Augen schloss. Das lächeln das nicht glücklich war blieb auf seine Lippen kleben wie der süße Nachgeschmack nach ihren Küssen die sie hin und wieder sich untereinander abluchsen durften. „Dein Herz sagt es mir.“, flüsterte er leiser und grinste nun. Was für ein sentimentaler Schwachsinn verzapfte er hier eigentlich gerade? So legte er sich in seinen breiten Sessel zurück und hielte tief Luft,was der anderen sichtlich schwer fiel, er konnte ihren Atem hören. Niemals hatte er sich je einfallen lassen selbst so voller Gefühl zu sprechen wie eben. Anzu würde irgendwann einmal selbst einsehen müssen das sie Seto sehr verändert hatte auch wenn sie es mit Mokuba als Einzige war die das sehen würden,so war es doch geschehen. „Wie geht es dir denn? Ich hoffe doch das sie dich dahinten in Ruhe lassen mit dem was hier immer wieder noch erwähnt wird.“, sagte er leise etwas beunruhigt. Denn er wollte sich nicht ausmalen wie Anzu alleine diesen Blicken ausgeliefert sein musste in einem Land in dem er sie nicht schützen konnte. Kaum schützen konnte. Noch nicht schützen konnte. Nicht beschützen konnte vor einem Vorfall der ihrer beider Leben für einen Moment vollkommen lahm legen würde und ihre Gedanken leeren würden von allen was sie jemals hatten anordnen wollen für ihr Leben. Dann sah er sich ziellos im Büro um. Wohl keine gute Frage war ihn dort über die Lippen gewichen und selbst wenn sie geantwortet hätte mit einem Nicken oder dergleichen,leider konnte er es nicht sehen. „Ich hoffe das du deinen Traum dort wo du jetzt bist wirklich näher gekommen bist.“, sprach er weiter auf sie ein, vielleicht mit dem Wissen ihr Zeit zu geben mit ihren Antworten,das ihr Schweigen somit nicht zu auffällig sein würde für sie selbst denn er wollte sie nicht weinen hören,auch wenn er den Grund kannte, ihr einen weiteren geben wollte er nicht. In die Arme schließen würde er noch früh genug,es gab keinen Grund zu trauern. Auch gab er ihr keinen sauer auf ihn zu sein,das er nicht gekommen war um sie auf ihren letzten Weg zu begleiten der in ihren Traum führte. Nein Mokuba und er standen nicht am Flughafen. Seine Stimme klang fremd, belegt und ruhig. So vollkommen neu und einfühlsam das er selbst nicht erschrack, denn er kannte diese Art an sich auch wenn sie sehr sehr lange nicht zum Vorschein gekommen war. So sprach er, wenn er liebte. Auch gegenüber Mokuba redete er manchmal noch so, damals jedoch.. er erinnerte sich im Moment zwar nicht gerne daran, doch so hatte er schon ein paar Mal mit Frauen gesprochen.. Aus seinem Mund wichen Worte, die wahrlich ungewohnt für ihn waren – wenn man ihn nicht kannte. Und doch hatte Anzu angefangen ihn wirklich kennenzulernen. Und ja, das Bild, welches sie von ihm gehabt hatte, hatte sich wahrlich schnell verändert .. Wie hatte sie ihn früher immer genannt? Arroganter Mistkerl oder eingebildetes Arschloch? .. Kaum zu glauben, das sie ihn damals wirklich solche Worte an den Kopf geworfen hatte .. Anzu hatte sich mit ihrem Rücken gegen eine Wand gelehnt und hielt ihre Augen geschlossen, welchen unheimlich zu brennen begonnen hatten. Er musste sich auf eine Antwort gedulden doch schien er es selbst zu bemerken, ebenso auch wie den wahren Grund ihrer verzögerten Worte, die dennoch über ihre Lippen weichen sollten. „Mir geht es gut, wirklich ..“, erwiderte sie schließlich etwas kraftvoller, als es ihr vielleicht vor wenigen Augenblicken noch möglich gewesen wäre. „Und selbst hier in New York kann man diese Zeitschrift kaufen und trotzdem scheinen sich die Leute hier nicht wirklich dafür zu interessieren ..“, bemerkte sie, ehe sie leise aufkicherte. Eine vereinzelte Träne kullerte über ihre Wange hinab und doch rang kein einziges Schluchzen aus ihrer Kehle. Seto wusste gewiss, das sie den Tränen nahe war, weil sie ihn so unheimlich vermisste, da war sie sich ziemlich sicher. Auch er hatte sie kennengelernt und so war es ihm sicherlich ein leichtes abzuschätzen wie sie fühlte, gerade weil sie es ihm schon so oft gezeigt hatte .. Und gerade weil er ihr so viel Zeit ließ, war sie ihm so unheimlich dankbar. Sie musste ihm nicht sagen, wie sehr sie ihn vermisste, wie gerne sie ihn umarmen würde. Nein, denn das wusste er auch ohne Worte, die es ihm hätten verraten müssen .. „Meinem Traum? Oh ja! Hier ist bald ein großes Tanzfestival mit einem besonderen Stargast und eine Schülerin von uns hat die Chance mit ihm auf der Bühne zu tanzen!“, plapperte sie plötzlich völlig aufgeregt drauf los, während das Grinsen auf ihren Lippen immer breiter wurde. So erzählte sie Seto von ihrer Chance, die sie ergreifen wollte und musste sie noch so hart dafür trainieren. Es war eine einmalige Gelegenheit, die sie gewiss so schnell nicht mehr erhalten würde. Nun er musste sich wohl eine Gedanken um sie machen. Was er hörte machte ihn froh und erleichtert zugleich, denn es schien als ob es ihr abgesehen vom Heimweh ihres Herzens sehr gut gehen würde. Ein mildes Lächeln zierte seine Lippen die ohne sie es nicht mehr taten. Seto war wieder ernst geworden, ziemlich verschlossen so dass selbst Mokuba wieder unter kritischen Blicken beäugte. Doch dies verschwieg er ihr,denn es ging ihnen hier gut, nicht sehr gut aber es war okay ohne sie. Er musste es einfach hin nehmen denn etwas anderes blieb ihn ja nun nicht übrig. Langsam sah er aus den Fenster und beobachtete das Aufsteigen der Sonne während Anzu sehr viel mehr dort hinten erlebte als sie wohl jemals zu träumen gewagt hatte. Nun war ihre Stimme nicht mehr voller zittern und Schmerz. Es war schön zu hören wie ihre Stimme immer mehr an Festigkeit gewann. Es tat gut sie zu hören. „Egal was du auch dort hinten schaffst oder leider auch nicht, denke daran das du immerhin da warst und deinen Traum näher gekommen bist.“, versuchte er ihr bei zubringen das ihr Traum auch unschön enden könnte, vor allen wenn sie sich so sehr darauf zu freuen schien zu hoffen. Nun er zweifelte nicht an ihr dennoch wie hoch war denn die Chance überhaupt das sie es schaffen würde bis so weit nach oben? Sie war talentiert, keine Frage doch er konnte ihre Konkurrenz nicht einschätzen weder noch sehen. Genauso wenig wie er Anzu sehen konnte. Langsam schloss er wieder seine Augen. Er konnte sie nicht besuchen kommen, sie wussten es beide, selbst wenn er es wollte die Arbeit hielt ihn fest, bis spät in die Nacht. Niemand der es ihr verriet. Nun Anzu ging es wohl wirklich.. besser als ihn ohne die Liebe. Langsam sah er zu der Telefonstation die auf seinem Schreibtisch stand.. würde sie wissen das er schon vor Sonnenaufgang hier gesessen ist, würde es wohl keine Lobeshymnen regen.. Ihm waren die Worte plötzlich so überdrüssig das er nicht mehr wusste was er sagen sollte. Sollte er sie aufmuntern? Oder doch noch ein wenig trösten in ihrer Sehnsucht die nun ja.. gar nicht mal mehr vorhanden war auf Grund ihrer Euphorie. Er hatte recht. Egal was sie auch erleben würde – positive oder auch negative Erfahrungen, sie war ihren Traum bereits jetzt ein Stück näher gekommen. Sie würde ihren Traum verwirklichen, ob sie nun eine berühmte Tänzerin werden würde oder nicht. Letztendlich zählte nicht der Ruhm für sie, sondern in erster Linie der Spaß und die Leidenschaft zu tanzen Ein leises Seufzen entrang ihrer Kehle, als sie aus dem Augenwinkel heraus einige Mädchen beobachtete, welche zurück in die Tanzhalle eilten. Ihr Unterricht würde jeden Moment weiter gehen. Wieso ausgerechnet jetzt? Am liebsten hätte sie noch stundenlang mit ihm telefoniert, doch ging es nun einmal nicht. Seto hatte ohnehin gewiss ebenfalls sehr viel zu tun .. „Seto .. mein Unterricht geht jeden Moment weiter ..“, bemerkte sie ziemlich frustriert. Wie ungerecht. Nun hatte Seto sie schon einmal angerufen und nun hatte sie kaum noch Zeit mit ihm zu telefonieren .. „Ich vermisse dich ..“, klagte sie leise, obgleich jene Worte doch niemals nötig gewesen wären, denn Seto wusste es gewiss auch ohne Worte wie sie fühlte .. Und doch hatte Anzu geglaubt sich etwas erleichterter zu fühlen, nachdem sie jene Worte über ihre Lippen hatte weichen lassen – Irrtum. Sie hätte nicht über eine ungerechte Welt klagen dürfen, denn schließlich war sie freiwillig nach New York gegangen, um ihren Traum zu verwirklichen. Dennoch war es unheimlich schwer nicht bei ihm sein zu können. Doch sie konnte bei ihm sein, doch lediglich nur in Gedanken .. Als sie nun das Ende ihres Gespräches ankündigte verpasste es ihn einen dumpfen Schlag in seine Brust. Kurz nickte er, auch wenn sie es nicht so und unterstrich seine Geste mit einem gesprochenen Wort des Verständnis. „Ich werde dich wohl kaum aufhalten können. Ich versuche so bald wie es mir möglich ist dich wieder anzurufen, vielleicht habe ich ja nochmal so viel Glück wie heute. Nun.. mach´s gut, Anzu.“, sagte er für einen Moment auf und schwieg. Kein ´Ich liebe dich´. Keine Erwiderung das seine Gefühle ihn plötzlich drohten zu entgleisen. Nein, er hatte sich auch nicht von ihr verabschieden können eines Morgens der die Botschaft gebracht hatte je später es würde das er verlassen wurde. Dann legte er auf, denn es würde so wie so schwer genug sein ohne den anderen weiter zu atmen als mit. Seto legte den Höhrer zur Seite und legte das Gesicht ins seine.. zitternden?! Hände. Fest schloss er die Augen und drückte die Handballen auf seine Augen. Wieso zitterte er so verdammt? Es gab doch keinen Grund. Nicht einen Einzigen. Sein Herz raste, es wollte zerspringen, denn es fühlte sich so leer an. Die Worte waren nur wenig Trost für die Leere in ihm. Sie waren der anfachende Wind für das lodernde Feuer das ihn drohte zu zerfressen von innen heraus,jetzt wo die tobende Sehnsucht in ihn wütete. Mit einen verzweifelten Blick zur Seite sah er auf die ganzen Unterlagen. Die Arbeit wartete nach wie vor ohne Erbarmen auf ihn. Die Arbeit wartete auf ihn. Die Arbeit. Anzu wartete auf ihn. Doch wie sollte er ihr Warten jemals ein Ende bereiten können? Er wusste wohl die Adresse, doch er wollte es ihr nicht verraten. So wohl auch Möglichkeiten hätte er, auch das war ihnen beiden wohl bewusst. Dennoch, er durfte nicht bei ihr aufkreuzen , denn das wäre ihr beider Ende und somit würde er.. er(!) noch daran die Schuld tragen ihren Traum in tausende von Stücken zerbrochen zu haben.. So lehnte er sich vollkommen ausgebrannt in den großen Sessel zurück und schloss die Augen, die fürchterlich weh taten auf einmal. Seto war der Erste von ihnen, der aufgelegt hatte, obwohl sie diejenige war, die dieses Gespräch beenden musste, weil ihre Tanzstunden weiter gingen .. leider. Vielleicht war es auch besser so, das er aufgelegt hatte – vielleicht wäre sie dazu niemals in der Lage gewesen. Ob er das wusste? .. Vielleicht .. Ja, vielleicht wusste er es wirklich, denn in all der Zeit in der sie zusammen waren, in der sie schon so viel miteinander erlebt haben und durchleben mussten, hatte sie ihm deutlich gezeigt, wie unterlegen sie ihren eigenen Gefühlen war. .. Mit einem leisen Seufzen besah sie sich ihr Handy für einen kurzen Augenblick, ehe sie es zurück in ihre Tasche sinken ließ. Oh, wie sehr sie ihn doch vermisste .. Niedergeschlagen senkte Anzu für einen Bruchteil einer Sekunde ihre Augen, ehe sie von einer ihrer Mitschülerinnen aus ihren Gedanken gerissen wurde, welche sie dazu aufforderte sich zu beeilen, ehe der Unterricht ohne sie beginnen würde. So eilte Anzu auch schon zurück in die Halle. Schließlich hatte sie noch sehr viel zu lernen, denn immerhin wollte sie eines Tages eine begabte Tänzerin sein. Sie wollte ihrem Traum nicht nur nahe sein, sondern diesen auch verwirklichen .. Sie würde kämpfen. Sie würde stark sein .. Und das sie kämpfen und stark sein konnte, würde sie beweisen, würde sie diejenige sein, die während des Tanzfestivales neben dem Gaststar auf der Bühne tanzen würde – oh ja .. Seto besann sich auf seine Arbeit. Hier waren seine Gedanken geordnete und nicht erfüllt von Gefühlen und seinem Herz das immer wieder dazwischen funkte sobald seine Gedanken abdrifteten und zu Anzu schwanden. Seine Hände waren weniger zittrig, sein Blick weniger trüb. Drunter und drüber ging es doch in Wahrheit nicht bei ihm zu.. nein niemals. Doch in seinem Herzen. Fest schloss er seine Augen und seufzte auf. Wenn er zu Hause weiter arbeiten würde, würde es ihn Erholung bringen? Doch da waren mehr Gedanken und Erinnerungen als ihn lieb waren. Doch.. vielleicht konnte Mokuba ihn ja ablenken der würde sich sicherlich über seinen verlegten Arbeitsplatz freuen können? Er hoffte es einfach denn schon stand er auf, kramte alles in seinen Koffer und legte sich den schweren Mantel um die breiten Schultern an den Anzu so gerne sich schmiegte. Mit einem Seufzen trat er also durch das Gebäude dass das größte wahr in Domino. Seine Arbeitskräfte hatte er gut unter Kontrolle bekommen , der Laden lief auch wenn er nicht dort saß. Es hatte einige Nächte gedauert, sehr viel Aufholbedarf und scharfe Worte das er das erreicht hatte was zuvor beinahe vergessen wurde, Disziplin. So konnte er es sich endlich wieder erlauben eher nach Hause zu gehen,wobei er dies ja nicht wirklich vor hatte. Stattdessen wollte er zu Hause wieter arbeiten und auf seinen kleinen Bruder vertrauen. Wenn er doch nur wüsste wäre er lieber noch drei Tage und Nächte dort in seinem Glas Gefängnis geblieben um den beiden anderen zu entkommen die ihn damit konfrontierten was er verdrängen wollte: Seine Liebe die wo anders lag als in seinem Herzen, momentan war sie für ihn unerreichbar. Bisher. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)