Taking Over Me - von EngelohneZukunft (The Truth Beneath The Rose) ================================================================================ Kapitel 125: Verlobung [Azureshipping XXXIX] -------------------------------------------- Der Samstag Morgen begann für ihn, doch nicht nur für ihn alleine, sehr früh, denn schließlich gab es noch etwas sehr wichtiges zu erledigen, bevor Anzu das Krankenhaus verlassen und endlich nach Hause kommen würde. Seitdem Seto ihn davon erzählt hatte, hielt er es selbst kaum noch aus und so konnte er es kaum erwarten endlich mit seinem Bruder in die Stadt zu fahren, um einen passenden Ring für Anzu auszusuchen. Er war schon sehr gespannt darauf ihr Gesicht zu sehen; er konnte es wahrlich kaum noch aushalten. Und während die Zeit verstrich wurde er immer unruhiger und unruhiger, obgleich es doch eigentlich sein großer Bruder hätte sein sollen, welcher vor Nervosität kaum stillhalten konnte und doch war dem nicht so, wo Mokuba ihm diese Rolle einfach perfekt abzunehmen schien. Und als es endlich an der Haustür klingelte, war Mokuba der Erste der zu dieser heran stürmte, um sie zu öffnen; da ließ er es nicht einmal zu, das ihr Personal die Tür öffnete – nicht jetzt, wo er so ungeduldig auf Anzu gewartet hatte. Und tatsächlich, da stand sie endlich, als er die Tür öffnete. Sie war wirklich gut aus, besser als vor wenigen Tagen noch im Krankenhaus. Endlich hatte ihr Gesicht wieder die Farbe, die sie verloren hatte. Endlich hatten ihre Lippen wieder das Lächeln zurück, welches sie ebenfalls in der Zeit während ihres Krankenhausaufenthaltes verloren hatte. „Anzu!“, begrüßte er sie und sprang er sofort um den Hals, was ihr bei ihr nicht sehr schwer fiel, denn schließlich war sie sehr viel kleiner, als sein großer Bruder. Selbst Anzu konnte es kaum erwarten endlich das Krankenhaus zu verlassen, welches sie ohnehin immer daran erinnern sollte, was geschehen war .. Roland hatte sie abgeholt und direkt zu dem Anwesen der beiden Brüder gefahren, welche sie offenbar schon erwartete, wie man ihr ausrichten ließ. Nun, Anzu wusste nicht was sie erwarten würde, doch spielte es auch keine Rolle, denn sie war unheimlich froh endlich entlassen worden zu sein und Seto und Mokuba besuchen zu dürfen. Als sie schließlich die Tür erreichte und die Klingel betätigte, dauerte es auch gar nicht lange, als eben diese aufflog und ihr ein vollkommen aufgebrachtet Mokuba an den Hals sprang. Leise Kichernd nahm Anzu diese stürmische Begrüßung hin und schlang ihre Arme um den Körper des Schwarzhaarige, ehe sie mit diesem in die Knie ging und ihn sacht von sich schob. Wie lange war es her ..? Lange war sie nicht mehr in diesem Haus gewesen, viel zu lange, nachdem sie nach New York gegangen war .. Seto war auf Wunsch von Mokuba, eigentlich eher doch wegen den stillen Vorwurfsvollen Blicken zum Arzt gegangen. Alleine denn immerhin wollte er Mokuba nicht vollkommen in Besorgnis stürzen und diese Idee war vollkommen richtig gewesen. Denn der Arzt hatte ihn mitgeteilt,das wenn er weiter so achtlos mit seinem Zustand umgehen würde, bald einen neuen Besuch im Krankenhaus auf sein Konto verbuchen zu können. Seto war darauf hin auch zu Hause geblieben in den nächsten Tagen doch sichtlich erholen konnte er sich wohl nicht so schnell. Nun hatten sie wenigstens Anzu Freispruch erfahren sodass Seto sich über alles hinweg dennoch Morgens schnell in die Firma gezwungen hatte gab es doch immer Dinge die geregelt und geklärt werden mussten. Er tat es damit er Zeit haben würde später an diesen Tag für Mokuba und auch Anzu. Nach Hause gekommen war er doch recht schnell wieder, darauf hin war er unter die Dusche gesprungen. Egal, Anzu war schneller. Eben als er das Läuten hörte, öffnete er die Bad Tür und trat oben ohne in den langen dunklen Flur und erblickte zur Tür die die einzige helle Lichtquelle war- war sie denn geöffnet. Ohne zu Zögern zog Seto sich eilig einen dunkel braunen flauschigen Rollkragen Pullover über. Dazu eine rabenschwarze Hose trug er und seine Augen schienen sehr viel mehr zu leuchten als in den letzten Tagen. Das blau schien endlos zu werden. Mit Absicht hatte er sich schnell den etwas bauschigeren Pullover angezogen. Erstens damit sie nicht gleich sah das er unschön abgemagert war und des weiteren, damit sie sich keine Gedanken darüber machte. Zwar lag der Pullover herrlich eng wie alle anderen seiner Kleidungsstücke und doch war das flauschige ein gutes Versteck für das was er nicht sofort zeigen wollte. Eigentlich gar nicht. Sich das Bild einen Moment ansehen schmunzelte er matt auf. So lange war es her,sie hier zu haben. Zu lange war es her das er geschmunzelt hatte das Letzte Mal. Die Ringe die er geholt hatte mit Mokuba zuvor schienen diesen sehr viel mehr in helle Aufregung zu setzen als ihn selbst,so war es nur eine Nichtigkeit im Gegensatz zu ihrem Versprechen das eigentlich keine Zeichen tragen musste damit sie es nicht vergaßen wen sie von nun an auf ewig ihr Herz verschenkt haben wollte. So blieb Seto still in Mitten des Flures stehen und sah zu den beiden- die sich anscheinend doch sehr mochten. Er hatte es schon immer gewusst und dennoch war es merkwürdig dieses Bild zu betrachten. Eine Familie, schoss es ihn durch den Kopf, war etwas das Mokuba so dringend benötigte.. Als Anzu ihn so sacht von sich schob, umfassten seine Hände noch immer ihre schmalen Schultern, ehe er sich abermals an sie drückte. Ja, er mochte sie sehr und hatte nicht minder Angst gehabt wie sein großer Bruder selbst sie zu verlieren. Anzu war es gelungen nicht nur in Seto ein neues bereits vergessenes Gefühl zu wecken, sondern auch in ihm: Hoffnung .. Die Hoffnung auf eine Familie .. Und dafür war er ihr so unendlich dankbar. Er hatte seinen großen Bruder darum gebeten sie wieder zurück zu bringen und schließlich hatte er es geschafft .. Anzu stand endlich wieder hier, vor ihm .. Sie war endlich wieder bei Kräften, auch wenn vielleicht manche Wunden noch immer nicht so schnell heilen würden .. „Ich bin froh, das du hier bist ..“, flüsterte er dann in ihr Ohr, ehe er von ihr abließ und anschließend auch sogleich ihre Hand ergriff, um sie hinter sich her zu ziehen, denn schließlich war er nicht der Einzige, der sie erwartet hatte. Ein sanftes Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab, als sich Mokuba abermals an sie drückte. Er war mehr als nur ein Freund für sie. Gemeinsam haben sie schon sehr viele Dinge erlebt und schließlich auch sehr viel Spaß gehabt .. Er war so etwas wie ein kleiner Bruder für sie, den sie nie besessen hatte .. Und ja, ohne ihn wäre auch Anzu vermutlich heute nicht da wo sie nun war: An Setos Seite .. Schließlich war er damals derjenige gewesen, der ihr erstes ‚Date’; das ‚Blinddate’ arrangiert hatte .. „Ich auch ..“, flüsterte sie dann, ehe sie es zuließ, das Mokuba sich von ihr löste, um schließlich an seiner Hand geführt zu werden, zu dem, der ebenfalls auf sie wartete, nachdem er so lange auf sie hatte warten müssen. Und ja .. Anzu hatte Seto sehr lange warten lassen und es tat ihr unendlich leid. Sie wusste wie er sich in all der Zeit gefühlt haben musste, denn auch sie hatte sich einfach schrecklich und zudem sehr einsam und allein gefühlt .. Doch eines wurde ihr nun bewusst: Sie würde ihn nicht mehr alleine lassen. Sie hatte gemerkt, das sie es selbst nicht konnte, denn sie konnte ohne ihn kaum atmen.. Der Gedanke ihrer ‚Entscheidung’ lockte einen zarten roten Schimmer auf ihre Wangen. Vielleicht mochte sie hoffnungslos verliebt sein, dennoch .. sie war glücklich, wirklich glücklich. Abwartend blieb er geduldig stehen. Geduld , das war etwas das er über alle Maßen zu haben schien, denn ohne wäre Anzu schon lange nicht mehr dazu aufgefordert worden auf Ewig bei ihm zu bleiben. Hatte er seine Entscheidung lange genug überdacht? Ja, wohl schon denn er war nach wie vor ein sehr verschlossener Mensch.. und genau dieser sollte nun hoffen endlich jemanden gefunden zu haben der ihn befreite aus der Stille. Seto hatte ein ´gewisses Alter´ um eine solche Entscheidung zu treffen, deshalb hatte er auch den Eltern von Anzu ihre berechtigte Zweifel gelassen. Sie war jünger. Vielleicht zu jung für eine Heirat, demnach ließ er es ´nur´ bei einer Verlobung. Mehr wollte er noch nicht. Mehr konnte er ihr nicht geben, doch das verschwieg er ihr. Denn all das Leid das sie ihn zwischen all ihren Erlebnissen zugefügt hatte hatte tiefe Spuren hinterlassen. Vielleicht hatte sie es vergessen, aber eigentlich war Seth das eindeutigste aller Zeichen gewesen die sie tief gerissen hatte in ihn. Zu tief in ihm. All die falsche Angst ihn gegenüber, wegen ihren Narben, wegen dem Zeichen damals auf ihren Hals.. dem falschen Grund seines Heiratsantrages. Ja all dies hatte ihn nicht gleich mehr heiraten lassen können,er brauchte Zeit um über all dies hinweg zu kommen,denn eins war sicher: Anzu war zwar ein Mensch der es bei ihn aushielt,dennoch verstand sie ihn nicht so wie er es sich gerne von einen solchen Herzen gewünscht hätte. Doch er verlangte nichts.. und schwieg. Mit verschränkten Armen blieb er stehen und sah sie sich beide an. Es tat ihm weh das Bild sich anzusehen, mit der Wehmut, als er Mokuba sich betrachtete. Eine Familie. Das Wort war ein Fluch. Hatte er Angst davor? Vielleicht denn er wusste es nicht besser. .eine Familie so etwas kannten sie beide nicht. Ihre Familie war der andere Bruder gewesen, schon für immer und seid langer Zeit. Es schien unglaublich aber dennoch wahr zu werden, dem Ort eine neue ganz andere Bedeutung zu schenken. Dann senkte er seinen Blick und gab die Starre abweisende Haltung auf,als er seine Hand langsam den näher kommenden Mädchen entgegen streckte. Einen Moment länger danach blickte er erst in ihre blauen Augen. Ihre Spuren in diesem Haus waren verblasst. Ihre Schritte tief in seiner Seele waren dabei vergessen zu werden. Mokuba hatte all dies schon lange erkannt, er war dabei bei jeder verblassenden Erinnerung die Seto Stück für Stück in sein Altes Ich zurück gezogen hatte. Doch Anzu.. sie jedoch hatte nichts davon mitbekommen können,vielleicht doch während des Besuches in ihrer Tanzschule doch er meinte dieser Augenblick war zu kurz,als das sie es hätte sehen können, das Seto wieder weniger lächelte, das seine Augen weniger offen in die Welt schauten. Und Anzu? Anzu nahm nicht seine ihr entgegen gestreckte Hand entgegen – nein. Mit jedem Schritt, welchen sie sich Seto näherte verspürte sie den Drang zu etwas ganz anderen .. Endlich konnte sie wieder aus eigener Kraft stehen; auch wenn es Mokuba war, der sie an seiner Hand zu ihm führte. Nach all der Zeit konnte sie ihm endlich wieder ohne Widrigkeiten gegenüber stehen – wie lange hatte sie auf diesen Moment gewartet? Und so ließ sie Mokubas Hand los und stürmte geradewegs auf dessen großen Bruder zu, um ihm schon im selben Atemzug um den Hals zu fallen. Sie hatte ihn sehr vermisst; sie war ihm so unendlich dankbar .. Und sie würde ihm für all das, was er je für sie getan hatte auf ewig dankbar sein und vielleicht würde der Tag kommen an dem sie sich endlich erkenntlich zeigen konnte, wenn sie es nicht schon längst getan hatte. Seto hatte schon sehr oft die Möglichkeit gehabt sie auf ewig von sich zu weisen ihrer eigenen Fehler wegen und doch hatte er es nie getan .. weil er sie liebte. Anzu schlang ihre Arme um seinen Rücken und drückte sich fest an ihn heran. Es war ein gutes Gefühl wieder hier zu sein – endlich .. Ihr Herz klopfte schnell gegen ihre Brust. Sie hätte niemals vergessen können wie wohl und geborgen sie sich in seinen Armen fühlen konnte .. Es war (k)eine lange Zeit in der Anzu sich entschloss doch lieber ihre Arme ganz um ihn zu schlingen,als das sie bloß eine Hand ergreifen wollte. Sie hatte es schon damals so getan, stürmisch und doch voller Liebe zu ihm gestolpert. Langsam nur ließ er seine Arme um das junge Mädchen sich schlingen und umarmte sie. Kurz schloss er die Augen,während er sich etwas kleiner machte, denn Anzu war nicht die größte-er jedoch ungewöhnlich hoch gewachsen. Während eine Hand sich an Anzus Rücken schmiegte,die andere in ihr braunes Haar sich verirrte blinzelte er vorsichtig auf und sah an Anzu vorbei. Eine Gesichtshälfte ruhte an den braunen duftenden Haar, während seine blauen Augen stumm auf Mokuba herab sahen der hinter Anzu stand. Einen Moment lang musterte er seinen jüngeren Bruder. Anzu war wieder hier. Nicht nur bei Seto,sondern bei den beiden Brüdern die ein dunkles Geheimnis schweigsam mit sich trugen. Sie brauchten Anzu, alle beide um sich nicht von der Stille immerzu erinnern zu müssen an das was sie niemanden bisher verraten hatten. Seto liebte Anzu. Es war eine andere Liebe die Mokuba gegenüber Anzu entwickelt hatte und doch brauchten die beiden Brüder sie auf eine ähnliche Art und Weise. Sie war die Erinnerung die blieb,wenn sie ging,in dem Haus der Stille. Das keine eigenen Gedanken trug, denn es war leer und leise ohne dem Lachen der jungen Frau. Setos Verlobte. Dann schloss auch er seine Seelenspiegel wieder und holte tief Luft. Sie war wieder da. Wie lange war sie fort gewesen? Er hatte die Tage nie gezählt und doch wusste er das es mehr Blätter im Jahreskalender waren als nur Sechs. Lange, viel zu lange hatte sie Seto in die Einsamkeit zurück geschickt. Sie, die ihn erst zu der Droge, Wärme und Liebe gebracht hatte. Und doch, er hatte gewartet,abhängig, einsam und mit selbst nicht gesehenen Entzugserscheinungen. Seto schwieg. Wie immer. Wie zu anfang. Wie er es immer getan hat. Und nun, wo sie nun in seinen Armen verharrte und sich so unendlich wohl und geborgen fühlte wie noch nie zuvor in ihrem Leben, wurde ihr erst wieder bzw. abermals bewusst, was sie einander angetan hatten: Anzu konnte ohne ihn nicht mehr Leben. Er war ihre Welt. Er bedeutete ihr die Welt. Doch was hatte sie ihm angetan? Sie hatte das Eis, welches sein Herz umhüllt hielt zum schmelzen bringen können und doch hatte er unter ihrer Liebe sehr viel Schmerz erfahren müssen, weil sie ihn so oft verletzte; mit Taten .. mit Worten. Doch tat er ihr keinen Vorwurf. Er schwieg .. Auch er hatte ihr damals das Herz gebrochen; als er sie immer und immer wieder von sich weißen wollte und heute? Wo waren sie nun? Aneinander gebunden, so wie es vielleicht niemals anders hätte sein sollen. Gegen alle Widrigkeiten hatten sie es geschafft zu bestehen und nun standen sie abermals hier zusammen, gemeinsam .. Ihr Körper erzitterte. „Ich werde nie wieder fortgehen, Seto ..“, flüsterte sie leise. Sie wusste nicht ob er ihre Worte verstanden hatte und doch spielte es kaum eine Rolle, denn es war ein Versprechen an sich selbst gerichtet. Sie würde ihn und Mokuba nicht mehr alleine lassen. Ohne die beiden war nichts mehr so wie es war, das hatte sie deutlich gespürt, als sie in New York war .. Ein letztes Mal drückte sie sich fest an ihn heran, ehe sie sich langsam von ihm löste, um ihn an zu sehen und ihm ein sanftes Lächeln zu schenken. Keiner von ihnen wusste, was die Zukunft noch bringen würde und doch wollte Anzu ihr mit Freude gegenüber stehen. Lieber sollte sie schweigen. Solche Worte waren es die ihn damals in den langen Schlaf geschoben hatten. Solche Worte waren es,die den kleinen dummen Jungen warten ließen, wenn sie wieder fort gegangen war-gegen ihr Versprechen ihn wieder verließ. Seto schwieg weiterhin. Sie hatte ihn schon lange mit den hohlen Worten geködert,wieso konnte sie nicht endlich schweigen? Wieso erinnerte sie ihn immer wieder daran auf welchem dummen Versprechen er hielt, wenn er wieder einsam war Wenn er verlassen worden war? Anzu konnte nicht wissen wie die Einsamkeit, oder viel schlimmer noch das Verlassen werden nicht nur ihn sondern auch Mokuba wirklich traf. Seto hatte ihr schon unter Tränen gesagt sie dürfte ihn nicht mehr verlassen. Anzu verstand den wahren Grund nicht. Anzu verstand die Geschichte hinter den Worten nicht. Sie kannte nicht das,was Seto und Mokuba verstanden wenn sie vom Verlassen werden sprachen. So wusste das Mädchen mit den blauen Augen des Himmels nicht, wie sehr sie die beiden damit wirklich tief verletzte wenn sie fort war. Und Mokuba,vor allen aber Seto, alleine ließ. Wie damals. Seto und Mokuba waren damals schon verlassen worden. Still hielt er seine Freundin fest, die er vielleicht sogar mit Absicht binden wollte. Niemals mehr verlassen werden,so würde ihr gegenseitiges Gelypte doch lauten, nicht wahr? Seto erwiderte das Lächeln müde. Es war eher ein kaum wahr zu nehmendes Schmunzeln. Er schien es wirklich an all der langen Zeit des Wartens verlernt zu haben. Vergessen wie er war, wenn sie bei ihm war. „Du bist sicher noch nicht ganz fit. Setzen wir uns.“, sagte er ruhig auf ohne andeuten zu wollen, das er es nicht gut fand das Anzu aus dem Krankenhaus war. Er war froh,sehr froh, doch er zeigte es nicht. Nicht einmal mehr schaffte er es durch einen Blick. Das Meer war wieder tief und dunkel geworden und verschlang das, was man eigentlich sehen konnte. So drehte er sich langsam um und schien es selbst noch immer nicht glauben zu können. Die blassen Wände, die stillen Klänge, sollten sie wirklich wieder mit Farbe überzogen werden? Sollte es hier endlich wieder zu warmen Erinnerungern kommen? War Anzu, seine Anzu endlich wieder wirklich hier? Anzu nickte nur. Natürlich würde es besser sein sich zu setzen, denn schließlich wollte sie ohnehin nicht den lieben langen Tag hier im stehen verharren. Auch wenn Seto es selbst vielleicht nicht für sonderlich gut empfand, das sie entlassen wurde, so war sie unendlich erleichtert über jene Tatsache, denn sie hielt es im Krankenhaus einfach nicht mehr aus. Keinen Tag länger hätte sie dort verharren können .. Nicht an diesem Ort, der ohnehin schreckliche Erinnerungen tief in ihr hinterlassen hatte .. So folgte Anzu Seto, ebenso auch wie Mokuba, welcher ihnen hinterher trottete. Es war ein gutes Gefühl wieder hier zu sein. Anzu drehte ihren Kopf nach links und nach rechts und ließ ihre Blicke fast eingehend über die Wände des Flures wandern. Sie hatte nie vergessen wie es war hier zu sein und doch hatte sie es unendlich vermisst. Sie hatte es vermisst bei ihnen zu sein; bei Seto und Mokuba .. Langsam kamen sie ins Wohnzimmer. Wie lange würde Anzu heute bleiben? Vielleicht..wollte er nicht das sie heute Nacht hier bleiben würde. Wenn er es sich so durch den Kopf gehen ließ,nein er wollte es nicht. Er brauchte noch einige Zeit um zu verstehen das der Albtraum der Stille endlich ein Ende haben würde- doch nicht heute. Darüber hinaus war es für ihn hin und weder schwer den Gedanken zu verdrängen der so plötzlich kam das er sich nicht dagegen wehren konnte: Das gestorbene Kind. Die Firma lief wieder. Auch wenn alles wieder aufgebaut war,die Technik und all dies würde noch sehr viel Zeit in Anspruch nehmen und wieder halbwegs auf den damaligen Stand zurück zu kehren. Doch von alle dem hatte Anzu nichts mitbekommen. Seto hatte ihr nicht mehr von der Firma erzählt. Ganz unter war dabei eins gegangen, selbst als Anzu in den USA gewesen war,war dies ein altes Thema gewesen. Seto hatte in der Zeit ihrer Abwesenheit eine Akademie eröffnet für junge Duellanten,woher sein großherziges Gefühl kam den barmherzigen zu spielen ahnte er nicht,und darüber nachdenken wollte er nicht da er es früher oder später als Fehler bereuen würde so etwas jemals ins Leben gerufen zu haben. So ließ er dem,was er neben her erbaut hatte seinen eigenen Lauf der Dinge nehmen. Er wusste nicht welche jungen Leute sich dort aufhielten,auch wenn er Gründer war und Erschaffer einer solchen Idee. Kinder waren ihm gleich. Junge Duellanten konnten von Seto nicht erwarten das er dort ein und aus spazierte,eine Vaterfigur spielte die er selbst doch so hasste. In jener Rolle gab sich Seto altbekannt: Abweisend und unerreichbar für die aufblickten Augenpaare vieler junger Talente. So ließ er sich in einen Sessel fallen, ähnlich wie damals als Yugi vorbei gekommen war,spät abends um die kranke Rebecca abzuholen. Doch damals hatte Seto dort gesessen um alles und jeden im Auge zu behalten, im Hintergrund und giftige Worte zu schießen die damals selbst auf Anzu waren gerichtet worden. Heute war er nicht am Hintergrund Dasein interessiert,sondern wollte nur etwas Abstand. Es war ihm nicht geheuer gleich wieder in das Gefühl der Wärme sich zu stürzen. So hatte er es doch nie wirklich gekannt. Vielleicht war er sich sogar etwas unsicher selbst gegenüber, ohne das er es merkte. Vielleicht zeigte er unbewusst sogar das er mit der Situation nun nicht viel anfangen konnte, sich dennoch tapfer hielt und nicht fort lief indem er einfach sich in die Arbeit zurück warf. Nun.. in der Firma lief es Rund.. außerdem wollte er die Worte des Arztes nicht so einfach beiseite schieben denn er wusste um deren Wahrheit.. er sah es, wenn er in den Spiegel sah. Anzu erwartete nichts von ihm – gar nichts. Sie ließ sich fast zeitgleich mit Mokuba auf die Couch fallen, woraufhin die beiden leise aufkicherten. Ja, es war wirklich schön wieder hier zu sein und doch hatte Anzu selbst nicht vor auf der Stelle hier einzuziehen, wo sie ohnehin nicht mit dem Gedanken spielte, wo die ‚Verlobung’ mit Seto ein wenig in ihr Hinterstübchen gerückt war, wo sie im Krankenhaus selbst kaum aufnahmefähig genug gewesen war, um wirklich zu realisieren, um wirklich zwischen ‚Traum’ und ‚Wirklichkeit’ zu unterscheiden. Ihr Leben musste sich nicht verändern; es hatte sich bereits verändert. Ihr Traum, den sie seit Kindertagen gehegt und gepflegt hatte war zerbrochen. Natürlich würde das Tanzen weiterhin eine Leidenschaft von ihr sein, doch würde sie es selbst nicht wagen vorerst zurück zu der Schule zu kehren, die es ihr ermöglichen könnte ihren Traum zu erfüllen. Leben konnte sie ihren Traum auch hier, nicht wahr ..? Und doch hatte sie nie ein Wort darüber verloren, wie sehr es sie selbst getroffen hatte, ihren Traum direkt vor ihren Augen zerspringen zu sehen .. Nein, sie musste ihr Leben nicht verändern .. ihr Leben würde von alleine andere Wege einschlagen .. Wege, die sie in eine Familie führen würden. Eine Familie, die sie bereits besaß.. Eine Familie, der sie niemals mehr fern sein wollte. Leise seufzend schloss er die Augen. Es war warm hier geworden, in dem Moment in dem die Tür ein Licht hinein gelassen, zurück gleiten lassen zu Mokuba und ihm. Als er seine Augen wieder öffnete, blickte er die beiden an. Nzu war ohne Sack und Pack gekommen,es war gut so,denn sie beide hatten so wohl unbewusst den selben Weg der langsamen Schritten gewählt. „Wie wäre es wenn ihr mir heute beim Essen machen helfen würdet?“,fragte er auf,nicht dreist oder vorwurfsvoll. Das Seto kochen konnte hatte Anzu vielleicht schon wieder vergessen denn.. wie lange war es her gewesen? So lange das er es selbst nicht mehr wusste wann sie mitbekommen hatte das der Duft aus der Küche von Seto war geschaffen worden. Und er hatte schon lange nicht mehr mit Mokuba etwas getan. Also wieso nicht jetzt? Und Anzu würde ihren Spaß haben,er wollte sie nicht prüfen, nichts dergleichen. Es schien unglaublich aber war zu sein, Seto wollte etwas Spaß haben. Und ganz gleich wie sehr die Küche nachher einem Schlachtfeld gleichen würde, er schien es mit ein zu berechnen,wollte er es wirklich. Vielleicht würde Anzu dann auch das erste mal wirklich sehen, wie sehr Seto und Mokuba einander brauchten und hatten. Er wollte nicht mit Azu alleine kochen, sondern auch Mokuba dabei haben, trotz ihrer langen Abwesenheit, aber was war schon dabei, sie würde nun öfter kommen können. Und je länger Seto brauchte um sich zu erholen ´desto besser´ für die anderen beiden- denn dann konnte er nicht mehr weglaufen in seine Arbeit die er vernachlässigen 'musste' um nicht doch den letzten Schritt in den Zusammenbruch zu erleiden. So sah er beide abwartend an die doch ziemlich gleich verdutzt zu sein schienen, wobei sein Bruder, er ahnte es doch,eher begriff als Anzu was Seto bezwecken wollte. "Also..?", fragte er lang gezogen mit abwartender Miene, denn noch hatte niemand geantwortet. Nicht nur auf ihren Lippen breitete sich ein breites Grinsen aus, sondern auch auf den Lippen Mokubas, was sie wiederum deutlich aus dem Augenwinkel heraus beobachten konnte, wo er doch direkt neben ihr saß. „Na klar!“, erwiderte sie dann, woraufhin auch der schwarzhaarige Junge direkt neben ihr nickte, ehe sie beide beinahe zeitgleich von der Couch aufsprangen. Sie standen bereits in den ‚Startlöchern’ und doch übten sie sich in Geduld, denn schließlich wollten sie auf Seto warten – immerhin wollten sie alle gemeinsam das Essen vorbereiten, nicht wahr? Und ja, es würde gewiss sehr viel Spaß machen. Und so gingen sie also alle gemeinsam in die große Küche des Anwesens, wo jeder einzelne von ihnen auch schon bald verschiedenen Aufgaben nachging, nachdem sie diese unter sich aufgeteilt hatten. So sollten sich Seto und Mokuba um das Hauptgericht kümmern, während sie sich um den Nachtisch kümmern sollte, den es nicht zu kochen, sondern zu backen galt. Anzu hatte nie behauptet eine perfekte Köchin zu sein und doch machte es ihr unheimlich Spaß etwas zu backen, auch wenn sie selbst zugeben musste, das sie ausser Plätzchen und verschiedenen Kuchen noch nicht unbedingt viel gebacken hatte. So suchte sie sich allmählich mit der Hilfe Setos und Mokubas verschiedene Zutaten zusammen, welche sie brauchte um den Nachtisch vorzubereiten. Und schließlich fehlte nur noch eine Kleinigkeit: Mehl. Mehl, welches sie in einem Schrank in dem letzten Fach vorfand, welches für sie allerdings kaum zu erreichen war. Und trotzdem bat sie nicht Seto um seine Hilfe, der vielleicht größer war als sie selbst, wo er doch gerade mit Mokuba sehr mit dem Hauptgericht beschäftigt war. Sie wollte die beiden nicht stören. Es würde ihr schon gelingen, diese kleine Packung zu ergreifen, womit sie schließlich auch recht haben sollte: Anzu konnte die Packung mit ihren Fingerspitzen berühren und ächzend zu sich ziehen, bis diese schließlich hochkannt hinunter fiel und sich das Mehl mitten in der Küche verteilte. Doch nicht nur in Mitten der Küche, sondern auch auf Anzus selbst. Anzu hustete und hustete, bis sie schließlich von leichten weißen Wölkchen umhüllt war. „Mist ..“, fluchte sie schließlich und konnte dem Drang kaum widerstehen mit ihrer Handfläche gegen ihre Stirn zu schlagen. So machten sich alle drei zusammen auf in die Schlacht. Mehr oder weniger geschickt. Der eine mehr,der andere weniger. Anzu am wenigsten in dem Moment in dem sie eine weiße Wolke aufstiegen ließ die absolut nicht zu übersehen und zu überhören gewesen war. Kurz holte er tief beruhigend Luft und schloss den Kopf gesenkt schüttelnd seine blauen Augen. „Ach, Kleine Anzu..“, fing er an etwas längst vergessendes zu benennen. Dann tauchte er ein in die weiße Welt die sich schnell gelegt hatte. Als er sie sich dann so besah legte er seinen Kopf schief und musterte sie von Kopf bis Fuß. „Mokuba weißt du wo Anzu ist?“,fragte er auf ohne sie jedoch aus dem blauen Augen zu lassen. Ein süffisantes und auslachendes Schmunzeln hatte sie ihn entlockt,während er so vor ihr stand und sich über sie lustig machte-auf seine Art und Weise die bei jeden anderen tiefe Stiche hinterlassen würden. Nicht jedoch gegenüber Anzu. Setos Art und Weise,samt Betonung und Haltung war ihr gegenüber mit solchen Worten eine außerordentlich andere. Etwas das nur gegenüber Anzu so geschah. Dann zuckte er nur mit den Schultern und sah zu Mokuba zurück der leise aufgelacht hatte auf Setos Frage. „Ich glaube ich habe Frau Holle gefunden!“, entwich es ihm dann leise auflachend. Es war lange her, dass das Haus Setos Lachen vernommen hatte können. Es war mit Anzu gegangen. Als er sich wieder zu ihr wand war er sich nicht sicher ob sie es wirklich nun zu ernst nahm oder mitlachen würde. Niemand wollte ihr je etwas böses,doch man wusste nie, vor allen da Seto manche Male vergaß das seine Worte trotz abschwächender Haltung schmerzen konnten, doch er dachte dieses Mal nicht daran,immerhin verrieten sein Lächeln und seine lachenden Worte alles andere als Feindseligkeit oder triefender Sarkasmus. Ihre Lippen formten einen Schmollmund, als Seto und auch Mokuba zu lachen begannen. Ihr Lachen erfüllte den Raum. Ein Lachen, welches schön war mit anzuhören und doch stimmte sie in eben dieses nicht ein. Als Mokuba schließlich ebenfalls an sie heran trat, um seinen Zeigefinger nach ihrem Gesicht auszustrecken und schließlich eben diesen über ihre Wange gleiten zu lassen, ehe er sich diesen ziemlich belustigt betrachtete, plusterte sie beleidigt ihre Wangen auf. Naja, vielleicht war es gar nicht mal so schlecht der allgemeinen Belustigung zu dienen. So stahl sich auch auf ihre weißen Lippen nun ein Schmunzeln, ehe sie mit ihren Händen etwas Mehl aus ihrem Gesicht wischte, welches sie ohnehin nicht ganz beseitigen könnte, wo es nicht nur in ihrem Gesicht klebte, sondern auch in ihren Haaren und an ihren Sachen. Asche machte ja bekanntlich schön .. wie war das mit dem Mehl? Leider viel ihr dazu nichts ein – ein Jammer. Kurz hustete Anzu ein letztes Mal auf, ehe sie das Mehl von ihren Sachen zu klopfen begann, woraufhin sie abermals eine Mehlwolke aufwirbelte. Nachdem also Frau Holle ihr Lächeln wieder erlangt hatte und schleißend abermals demonstrierte wie wunderbar weiß Mehl fliegen konnte, drängte er Anzu in Richtung Küchentür. „Geh´ ins Bad.“, sagte er ruhig auf und musste ihr wohl nicht sagen, das wenn sie etwas brauchte es sich ruhig nehmen konnte. Sie gehörte dazu. Sie gehörte endlich wirklich zu ihnen. Er schmunzelte sie warm an und blickte in ihre tiefen blauen Augen. Wie sehr er ihren Blick vermisst hatte. Kurz strich er ihr über das immer noch stumpfe Haar mit Mehl und schubste sie dann leicht auffordernd heraus. Nein, mitkommen wollte er jetzt nicht. Er konnte noch nicht mitkommen. Bald, aber bald würde er es sicherlich schaffe. Und während er dort ein wenig flirtete ging bei Mokuba die halbe Welt unter, beziehungsweise sein Gericht in der Pfanne. Aufgeschreckt von Mokubas verzweifelten Hilferuf wandern sich von Anzu herüber zu den Jüngeren der heillos Überfordert zu sein schien ohne Seto an einer solchen ´großen´Kochbeschäftigung. Also tat er um was man ihn bat und half den Jüngeren. Mokuba stand mehr oder weniger viel zu klein vor dem Herd, sodass Seto sich hinter ihn stellen und an ihn vorbei hantieren konnte. Als er Anzus Blicke nach wie vor auf sich spürte,während der die Situation retten wollte,blickte er sie an. „Du stehst ja immer noch hier.“, entgegnete er ihr mit schief gelegten Kopf. Anzus Lippen formten sich unvermittelt zu einem Schmollmund; ihre Augen auf den Rücken der beiden Brüder gerichtet. Nun, eigentlich hatte sie gar nicht für solch eine Mehl-Schlacht sorgen wollen, doch schien es letztendlich unvermeidbar – ein Jammer. Doch als Seto sich zu ihr wandte schüttelte sie ziemlich beleidigt erscheinend ihren Kopf, ehe sie sich zu ihrer Arbeitsfläche wieder herumwandte, um nun endlich die gebrauchte menge Mehl aufzunehmen, die sie zum backen benötigte. Sie würde zuerst den Nachtisch fertig machen und hinterher würde sie immer noch genügend Zeit haben, um sich im Badezimmer zurückzuziehen. Wen kümmerte schon das Mehl? Zwar musste sie hin und wieder aufhusten oder gar niesen und doch würde die Küche hinterher selbst auch eine ‚Grundreinigung’ benötigen. Gerade noch einmal rechtzeitig gelang es ihm mit der Hilfe seines großen Bruders das Gericht zu retten, nachdem Seto nun den Kochlöffel in die Hand nahm. Ein erleichtertes Seufzen entrang seiner Kehle, als er nun zwischen Herd und seinem großen Bruder dort stand und der Tatsache wegen, das wahrlich nichts – bzw. fast nichts – daneben gegangen war. Nun, vielleicht würden er und Anzu noch ein wenig ‚Nachhilfestunden’ benötigen, wenn es um tollpatschige Köche ging. Ein leichtes Grinsen zierte seine Blicken, als er seinen Kopf in seinen Nacken legte und zu seinem Bruder aufsah. Es machte trotzallem sehr viel Spaß und da war er wohl nicht der Einzige, der so empfand. Nachdem Anzu, Prinzessin auf der Erbse,nicht mehr Frau Holle genannt wurde, seufzte er theatralisch auf. Die Blicke von unten merkte er natürlich sodass er unter dem geschickten weiter kochen hinab sah,zwischen seine Arme und in ein vergnügtes Augenpaar blicken durfte,die ihn endlich nach so unendlich langen Monaten wieder freundlich und ohne Sorgen betrachteten. Anzu war wieder hier. Während seine blauen Augen hinab in die braunen blickten zierte Setos Lippen ein leichtes stummes Lächeln. Ein Lächeln nur für Mokuba. Dann wand er sich wörtlich zurück zu jenen. „Möchtest du ihr nicht helfen?“, fragte er leise nur auf,damit sie sich gar nicht erst daran versuchen konnte zu lauschen. Wie es schien würde sie es so wie so nicht schaffen,da sie sehr beschäftigt war mit ihrer schier unbändigen Aufgabe die sie sich jedoch selbst gestellt hatte mit dem Nachtisch. Dann kicherte er leise auf. „Sonst sind wir auch gleich weiß, Moki.“, sagte er leise wispernd während er sich sanft hinab beugte zu den jüngeren und ihn ehrlich anlächelte. Er liebte ihn. So sehr wie ein großer den kleinen Bruder nur lieben konnte. Keine Sekunde später war Mokuba plötzlich an ihrer Seite. Zwar wunderte sie sich für den ersten Moment darüber, das er ihr nun so plötzlich helfen wollte und doch nahm sie seine Hilfe dankbar an; natürlich .. dann musste sie sich nicht länger alleine mit dieser mehligen Angelegenheit herum schlagen. Trotzallem lag in der Küche bereits ein herrlicher Duft, welcher geradezu dazu motivierte weiter zu machen, sicherlich, denn schließlich wollte Anzu kaum auf den Nachtisch verzichten, ohne dabei jemanden etwas beweisen zu wollen. Und ja, gemeinsam schafften es Anzu und Mokuba schließlich endlich, ehe sie so weit waren um den herrlich leckeren Nachtisch in den Ofen zu schieben. Nun blieb ihnen nur noch eines zu tun: Zu warten und vielleicht schon einmal das viele Mehl aufzuwischen, welches nicht nur auf dem Boden verteilt lag. Seto und die anderen beiden fleißigen Helfer hatten ihre wunder vollbracht. Nachdem sie nun das Mehl mehr oder weniger geschickt aufgewischt und weg gefegt hatten, schickte Seto sie wieder einmal im Versuch des Erfolges ins Bad. „Jetzt kannst du aber gehen- Mokuba und ich kommen schon noch alleine zurecht.“, sagte er nun etwas direkter auf und blickte sie abwartend an,keine Widerrede verlauten zu lassen. Und eigentlich hatte er trauriger Weise Recht. Mokuba und Seto kamen gut alleine klar. Denn sie hatten es lernen müssen. Denn eigentlich war Seto seine Idee grandios wie auch einfach. In der Zeit in der Anzu sich säubern und vielleicht waschen und umziehen würde, könnten sein Bruder und er den Tisch decken und die Speisen auftragen. Und während all dieser kleinen Zeit des wartendes,würde Seto die Ringe holen. Die Verlobungsringe, die wohl niemals erwarten worden wären von Anzu. Seto protzte nicht. Zwar hatte er mehr oder weniger viel Geld doch die ringe waren so simpel und so schlicht gehalten das man kaum glauben könnte von welchem Menschen sie gekauft worden waren. Doch Sseto hatte eine Versicherung: Mokuba. Auch er hatte diese Ringe einfach nur passend gefunden,wieso also nicht? Anzu brauchte sich nicht beschweren, denn letztendlich hielt sie es selbst kaum aus, wo noch immer so unendlich viel Mehl in ihren Haaren, auf ihren Sachen und aber vorallem in ihrem Gesicht klebte. So ließ sie die beiden Brüder alleine zurück auf dem Weg zu dem Badezimmer. Ja, sie erinnerte sich nur zu genau an diesen Weg, welchen sie schon einmal gegangen war und sich anschließend in der Tür geirrt hatte .. Damals, als sie zum ersten Mal dieses Anwesen betreten hatte .. Ein leichtes Schmunzeln schlich sich auf ihre Lippen, als die Erinnerungen an jenen Abend zurückkehrten. Ja, es war ein wahrlich amüsanter Abend gewesen .. für den einen mehr und den anderen vielleicht weniger. Nachdem sie nun das Bad betreten hatte, beschloss Anzu kurzerhand schnell unter die Dusche zu springen, um das Mehl gänzlich von ihrem Körper zu waschen, ehe sie sich von Seto einige Sachen ausleihen würde, wo sie nur ihre eingemehlten Sachen hatte, die sie kaum noch einmal anziehen konnte. Während sich Anzu endlich aus dem Staub machte- im wahrsten Sinne des Wortes – half Mokuba ihn geschwind dabei das Essen auf zu tischen. Selbst Anzus Nachtisch war noch gelungen,ob es Mokubas Verdienst war oder doch eher das Glück das wahrlich den dummen Zustand,wusste er nicht,geschweige denn wollte er es heraus finden oder abwiegen,es war gelungen,also war es okay. Und so kam es das sie schneller als gedacht fertig waren mit ihrem Decken. Als Mokuba ihn fragend ansah,weshalb er denn jetzt doch noch meinte es fehlte etwas, blickte er nur kurz viel sagend zu den jüngeren zurück und verschwand in sein zimmer mit der Hoffnung, Anzu nicht über den Weg zu laufen. Durch den Flur huschend hörte er nun doch das plätschernde Wasser der Dusche. Gut, dann wäre die Überraschung wohl am Ende ihres gemeinsamen Beisammen sitztens einigermaßen gelungen. Innerlich freute er sich,es fühlte sich schön an jemanden wichtig zu erscheinen. Als Anzu aus der Dusche stieg, nicht ahnend was sie nach dem gemeinsamen Essen erwarten würde, klammerte sie ein Handtuch um ihren Kopf und ein zweites um ihren Körper, ehe sie aus dem Bad hinaus huschte, um sich ein paar Kleidungsstücke Setos ‚auszuleihen’ mit der Entschuldigung, das sie schließlich keine Ersatzklamotten parat hatte, die sie nun tragen konnte. Aber Seto würde es ihr vielleicht nicht einmal übel nehmen, würde sie sich noch einmal seiner Sachen bemächtigen, wo sie es doch schon so oft getan hatte, oder tun musste. Nachdem sie sich nun angezogen hatte und abermals in den ihr viel zu großen Sachen steckte, ließ sie ihre Haare ganz einfach ein wenig klamm über ihre Schultern fallen, denn schließlich brauchte sie sich nun kaum besonders hübsch machen oder dergleichen; das sah sie einfach nicht für nötig an – warum auch? Ihr knurrender Magen leitete sie aus dem Zimmer hinaus in den Flur und zurück in die Küche hinein, wo bereits ein gedeckter Tisch auf sie wartete – perfekt! Seto hatte nicht vor gehabt den Abend alleine mit Anzu zu verbringen. Niemals hatte er Mokuba unter einem falschen Vorwand weg locken wollen. Nein ganz im Gegenteil, er wollte sie beide hier haben, nicht wegen den Ringen oder etwas anderen, sondern weil es gut tat sie bei sich zu wissen. Endlich wieder beide. Als Anzu in die Küche kam, musterte er sie einen Augenblick stumm,denn er hatte ihr zuvor schon einmal angeboten sich zu nehmen was sie wie brauchte. Damit hatte er keine Probleme, noch nie gehabt. Selbst an ihren ersten Treffen das sehr kaotisch von statten gegangen war, hatte er ihr Klamotten von sich gegeben, dank ihrer Abkühlung die auch ihn nicht weniger getroffen hatte. Anzu hatte ihren eigenen Kopf sodass nicht er oder Mokuba Anzu zuvor kommen konnten um ihr den Stuhl anzu bieten. Leicht schmunzelte er an andere Erinnerungen auf. So viel war schon passiert, das er gute wie auch schlechte Erinnerungen schon an sie hatte, er konnte es kaum glauben das es ein Mensch in seine Erinnerungen geschafft hatte so schnell und so festigend wie Anzu es getan hatte. Während er so nachdachte, selbst schon wie sein Bruder am Tisch saß sah er etwas perplex auf, als man ihn ansprach- wohl schon mehr als das eine Mal. War er doch so abwesend gewesen? „Was ist?“, fragte er etwas verunsichert auf und hatte nicht mal heraus hören können wer von den beiden ihn jetzt angesprochen hatte. Lächeln saß Anzu auf ihrem Platz, welchen sie von ganz alleine eingenommen hatte, ehe sie schmunzelnd Blicke mit Mokuba tauschte, den die Abwesenheit seines großen Bruder ebenfalls sehr zu amüsieren schien. Worüber Seto auch immer nachdenken mochte, was auch immer seine Aufmerksamkeit bestimmte, sie mussten ihn leider aus seinen Gedanken reissen, denn schließlich wollten sie doch alle gemeinsam anfangen zu essen, oder etwa nicht? „Fangen wir an?“, fragte sie dann, als sie zu Seto hinblickte, welcher noch immer ziemlich irritiert zu sein schien. Sie selbst konnte es vor hunger kaum noch aushalten; sie war wirklich hungrig und freute sich schon auf das herrliche Essen, nachdem sie Tagelang nun unter diesem ‚Fraß’ im Krankenhaus hatte leiden müssen. „Dafür ist es doch da,oder?“, fragte er ironisch gemeint auf und begann also zu essen. Nun ja.. er hatte nicht viel Hunger. Eigentlich gar keinen. Seinen Appetit hatte er irgendwann einmal verloren und das sah man. Viel zu deutlich, wenn Seto sich einmal etwas unachtsamer bekleidete. Doch das tat er nicht,zum Glück und so sah auch nur Mokuba in seinem etwas blassen Gesicht das es Seto nicht so gut ging wie einst. Mokuba sah nicht das,was Seto sah wenn er aus der Dusche kam oder darin stand. Niemand sah den viel zu dünnen eingefallenen Körper. Und so zwang er sich zu essen. Er aß,keine Frage doch nur sehr sehr wenig und sehr sehr langsam,also aß er ohne Pause, nur was er aß war nicht die Welt. Nicht einmal ein Bruchteil davon, nicht das es ihm nicht schmeckte. Natürlich beteuerten Anzu und Mokuba wie lecker das war, was sie aßen. Ob es ein indirektes Kompliment werden sollte was ihn galt? Kurz sah er über das, was sie zusammen gezaubert hatten. Er alleine war nicht Schuld an dem was sie aßen, jeder hatte irgendwie geholfen, wobei es so schien das Seto über alles einen Überblick gehabt hatte. Nun ja,gekonnt war eben gekonnt. „Ihr habt euch gut geschlagen.“, gab er das Lob zurück ohne meinen zu wollen das er so viel besser war als sie,vielleicht nur etwas organisierter. Seto mochte zwar sein ‚Geheimnis’ vor ihr und auch Mokuba durchaus verbergen können, doch konnte er kaum verbergen wie wenig er doch aß. Ob er keinen Hunger hatte ..? Ihr Blick ruhte auf seinem Teller, welcher zuvor kaum üppig genug gefüllt worden war, ehe sie zu ihm aufsah. Ja, sie mochten sich alle mehr oder weniger gut geschlagen haben. Jedenfalls war es sehr amüsant gewesen, wo sie wohl selbst einen großen Teil beigetragen hatte, des fallenden Mehles wegen. Das Essen war wirklich lecker und doch verkniff sie sich die Frage ob es Seto nicht schmeckte; vielleicht mochte er wirklich keinen appetit haben .. Nachdem sie nun ihren Teller geleert hatte, ließ sie sich beinahe pappsatt zurück in ihren Stuhl sinken, wäre da nicht noch der Nachtisch gewesen, von welchem sie doch ebenfalls kosten musste – schließlich hatte sie sich mit Mokubas Hilfe sehr um diesen bemüht. Seto ließ Mokuba und Anzu sitzen. Ohne große Mühe jedoch mit hübscher Eile hatte er das grobe vom Tisch geräumt um den Nachtisch aufzubereiten. Als erstes gab er Anzu. Mit auffordernden Blick der ihr zeigte-das sich ihr kämpfen lohnen sollte indem sie bis zum Schluss durch hielt, gab er ihr den Teller. Anschließend bekam auch Mokuba noch etwas ab. Seto schien kein erbarmen zu kennen,so dass er selbst sich nahm und beide ansah. Sie sollten es sich nicht wagen nun zu verweigern,auch wenn er ihnen ansah das sie nicht mehr konnten. Seto war und blieb ein elender Sadist. Er selbst aß wohl das Erste Mal mehr als sie bei dem eigentlich Gericht. Doch störte es ihn nicht-so hatte er nie Appetit verspürt den er jetzt über alle Maßen hatte ausgelaugt. Seto hatte die Schatulle, in dem beide Ringe sich befanden in seine Hosentasche geschoben. Dort würde Anzu sie nicht vorzeitig finden können,dort waren sie sicher aufgehoben solange,bis Seto den Mut haben würde den letzten besiegelnden Schritt zu wagen,der doch ein wenig mehr war als nur ein Wort,oder ein verständliches Nicken. Und als er so probierte musste er zugeben,dass das was sie gerettet hatten zwar merkwürdig schmeckte,jedoch nicht gerade zum davon laufen war,immerhin war man doch höflich. Doch merkte er eines ganz deutlich: Je länger sie hier saßen und das Ende näher rückte,desto nervöser und häufiger verriet Mokuba seine Blicke in die Richtung seines älteren Bruders. Zugegeben, auch sie hatte sich etwas besseres unter dem Geschmack der Nachspeise vorgestellt und doch wurde sie, wie wohl auch Mokuba und Seto eines besseren belehrt. Die Blicke die Mokuba seinem großen Bruder zu warf, schien sie gänzlich falsch zu deuten, was sie bereits im nächsten Moment erkenntlich machte: „Nicht gerade das Beste oder?“, fragte sie dann, als sie ihren Blick auf Mokuba richtete, welcher allerdings sofort abzuwinken begann. Naja .. Sie ließ ihren Blick auf ihren Teller sinken .. Mehr würde sie jedenfalls nicht mehr essen wollen, denn es war wirklich nicht das Beste, was sie und Mokuba dort ‚erschaffen’ hatten. Dennoch, irgendetwas war merkwürdig. Mokuba und Seto schwiegen plötzlich und das viel zu lange. Zweifelnd hob sie ihre Braue und blickte zwischen den beiden hin und her. Es mochte ja nun nicht noch wegen dem Nachtisch sein oder etwa doch? Es war bekanntlich noch kein Meister vom Himmel gefallen, warum sollten Anzu und Mokuba also ein schlechtes Gewissen haben? Mokuba hatte es verraten, indirekt und doch viel zu auffällig. Das der Nachtisch an allem Schuld sein sollte,ließ Seto kurz den Kopf schütteln. Und während Anzu nun etwas angespannter ihre Blicke zwischen Mokuba und Seto hin und her gleiten ließ wurde ihn eins bewusste: Anzu hatte es nicht geschafft bisher wirklich zu sehen was Mokuba und Seto wirklich so verband. Nun,schade fand er es nicht gab es einiges was Anzu nicht wusste doch als traurig empfand er dies nicht,ganz im Gegenteil. So also war es an der Zeit sich aufzustellen,nicht um etwa den Tisch abzu räumen weil sie alle keinen Sinn im Nachtisch sahen,nein wegen etwas ganz anderen. Seto ging hinter Mokubas Stuhl herum zu Anzu,so saßen sich Seto und Anzu gegenüber. Beinahe unbemerkt ließ er Mokuba eine kurze Berührung auf seine Schulter ihn geschenkt eher er hinter Anzu trat. Mokuba und er.. vielleicht würden sie wirklich eines Tages in einer Familie leben dürfen. Natürlich war es eine Verlobung zwischen ihn und Anzu. Doch war es auch so viel mehr. Es war mehr als nur etwas zwischen ihrer Liebe. Anzu sah es vielleicht nicht,aber Seto tat dies auch für sich aus einem anderen Grund:Nicht mehr verlassen werden zu müssen. Und er tat es für und um Mokuba. Er tat es für ihn und seinen Bruder. Als er hinter Anzu zum Stehen gekommen war, griff er in die Hosentasche und holte kurz tief Luft,sah etwas zögernd zu Mokuba der jedoch auffordernd und vor allen aufmunternd nickte. Es gab kein zurück mehr dann.. Doch holte er endlich die Schatulle hervor und beugte sich von hinten an Anzu vorbei zu ihr herüber. Während sie alle schwiegen schmiegte sich Setos Arm an der anderen Seite vorbei an seiner Zukünftigen und öffnete das, was Anzu gebannt ansah. Nein,keine Hochzeit. Nur ein Eheversprechen, eine Verlobung,ein Wissen das sie zusammengehören sollten. So ließ er ihr endlich einen Einblick gewähren in das was verborgen wart. Zwei Ringe. Anzu wusste nicht das, was Seto und Mokuba wussten; woher sollte sie auch? Sie konnte nicht ahnen, das die beiden gemeinsam los gezogen waren um Verlobungsringe für sie zu kaufen. Sie konnte all das nicht ahnen, wo die Verlobung selbst ziemlich in hier Hinterstübchen gerückt war, nachdem sie Setos Worte ihm Krankenhaus nur schwer aufnehmen konnte, weil sie noch immer viel zu geschwächt gewesen war. So ruhten ihre Blicke ziemlich skeptisch auf Mokuba und Seto, ehe sie mit ihren Blick Seto fixierte. Sie folgte jeden einzelnen seiner Bewegungen, bis er schließlich direkt hinter ihr stand. Sie wusste nicht genau warum, konnte es sich selbst nicht ganz erklären und doch wurde sie plötzlich ein wenig nervös. Als er dann schon im nächsten Moment seine Arme um sie herum führte und direkt vor ihren Augen eine kleine Schatulle öffnete, wobei ihr Atem bereit bei dem Anblick der Schatulle stehen blieb, erinnerte sich Anzu sofort an seine genauen Worte vor weniger Zeit im Krankenhaus .. Natürlich .. Und sofort wurde ihr wieder alles klar. Allerdings war es nicht gerade so, das die Tatsache sie entspannte – im Gegenteil. Ihr Herz schlug schneller gegen ihre Brust, während es sich wohl kaum vermeiden ließ, das sich ein leichter Rotschimmer um ihre Nase schmiegte. „Seto ..“, hauchte sie nur, während ihre Augen weiterhin die Ringe direkt vor ihrer Nase fixierten. Sie waren wunderschön; schlicht aber wunderschön .. „Ich ..“, begann sie, brach aber ab, als sie sich auf ihrem Stuhl zu ihm herum drehte, um ihm ein sanftes Lächeln schenken zu können. Anzus angehaltener Atem war der seinige. Es war eine Sache mit bloßen Worten zu zustimmen,eine vollkommen andere jedoch das Zeichen dafür anzu nehmen,ein unwiderrufliches Zeichen dafür das es kein zurück mehr geben sollte- im Idealfall. Anzu musste keinen Ring tragen, sie musste ihn nicht einmal heiraten. Sie musste nichts von dem, nicht wenn sie sich selbst dafür nicht bereit erklären konnte,vielleicht wegen ihre Eltern,vielleicht weil sie noch zu jung dafür war. Ihr junges Leben würde ihm gehören,dessen war er sich vollkommen bewusst und genau das waren auch die Dinge die die Eltern oft mals hervorgebracht hatten. Anzu würde ihr gesamtes Leben ihn schenken..oder es sogar vergeuden? Dies wusste er kaum zu beantworten, denn Anzu musste dies ganz alleine mit sich selbst vereinbaren. Sie hatte noch viel vor sich. Sehr viel Zeit die sie dann an ihn verwenden würde. Als sie sich herumdrehte jedoch wichen Zweifel und Sorgen. Das schöne helle blau das ihn an funkelte brachte ihn ein zartes,kaum sichtbares Schmunzeln auf die dünnen Lippen. Langsam legte er eine Hand an ihren Nacken und beugte sich zu ihr herüber um ihre Lippen hauchzart zu berühren. Dann sah er ihr,nahe bei ihr verharrend in die wunderschönen Augen die bereit waren. Nicht weil sie sich so freute darüber, das sie so etwas bekam,nein sie erkannte den deutlichen Grund und das machte ihn Mut. Anzu war eine Ausnahme. Einer der größten die er jemals hatte kennen lernen dürfen als Frau ihn gegenüber. Jede verdammte andere hätte im nach hinein sicherlich beanstandet weshalb es so schlicht sein musste. Anzu jedoch.. Dann strich er ihr mit der Hand aus dem Nacken über ihre warme Wange und er schmunzelte nun deutlicher auf als zuvor. Ja, damals hatte sie es gehasst wenn sie rot vor ihm wurde. Dann wenn er ihr sagte das sie rot wurde ihn gegenüber und das er alleine der Grund dafür war. Dann richtete er sich wieder auf und hielt ihr die Ringe entgegen, von denen sie sich einen nehmen sollte, gab es in keinen eine Gravur oder ähnliches. Es waren ihre Zeichen mit ihren Bedeutungen, nicht mehr und nicht weniger und doch so vieles mehr. Sie musste nicht lange überlegen, was sie nun tun würde, nachdem sie die zwei Ringe gesehen hatte, die noch in der Schatulle ruhten, ehe ihre zukünftigen Besitzer sie an ihre Finger stecken würden. Anzu wollte an seiner Seite sein – für immer. Sie wollte bei ihm bleiben. Er war einer der Menschen, der ihr so unendlich wichtig geworden war. Sie brauchte ihn .. Er war ihre Welt. Er bedeutete ihr die Welt. Als er ihr so nahe kam, um mit seinen Lippen so hauchzart wie ein Windhauch die ihren zu bedecken, schloss sie für diesen kurzen Moment ihre Augen. Diese Ringe bedeuteten so viel mehr; mehr als sie sich vielleicht jemals gewünscht hätte. Nachdem Seto sich nun wieder aufgerichtet hatte, sah sie weiterhin in seine Augen, ehe sie ihren Blick auf die Ringe hinab sinken ließ. Sie konnte es kaum fassen .. Langsam streckte Anzu ihre Hand aus, um einen Ring zu nehmen, ehe sie diesen langsam an den Ringfinger ihrer rechten Hand steckte. Sie hob ihre Hand direkt auf Augenhöhe, spreizte ihre Finger und betrachtete den nun an ihrem Finger steckenden Ring. Ihr Blick fiel wieder auf Seto. Sie war sein, so wie sie es nie anders gewollt hätte. Ihr Lächeln war so strahlend sanft, das es selbst bis hinauf in ihre Augen reichte, ehe ihr Blick wieder auf den Ring fiel und sie sich ein Kichern kaum verkneifen konnte, als sie sich an die Zeit zurückerinnerte, in der sie sich ‚wirklich’ kennengelernt hatten. Damals .. Damals war er derjenige, der sich mit Händen und Füßen gegen sie gestreubt hatte, während sie diejenige war, die niemals aufgeben wollte.. Und nun? Nun würden sie aneinander gebunden, auf ewig .. so lange wie sie es nur wollten. Und ja, sie wollte es. Sie wollte es wirklich .. Ihrer Reaktion nach zu urteilen war also doch noch alles in Bester Ordnung. All diese Vorstellungen hätten im Angesicht der Wahrheit zerschellen können,doch sie hatten den weiteren gemeinsamen Schritt gewagt. Wirklich gewagt und nicht verloren. Anzu blieb bei ihn, also hatte er nicht zu viel gewagt, noch viel mehr gewonnen. Es dauerte nicht lange bis sich Anzu ihr Lächeln abermals zu einer seiner schönsten Erinnerungen mit ihr dazu gesellte. Es war merkwürdig so spüren wie er es tat. So hatte er noch nie gefühlt, leicht. Erleichtert darüber zu wissen das es jemanden gab der blieb. Vielleicht sogar für immer. Der Ring an ihren Finger passte wunderbar, war er doch so schlicht und einfach das er zu übersehen war. Doch nicht für sie beide. So steckte Seto sich selbst den Ring nun an seinen Finger und hob eine Braue. Nun ja ,nachdem er schon eine ´Kette´ trug war ein Ring sicherlich nicht verkehrt. Es machte aus ihn etwas.. das nicht mehr alleine durch die Weltstrich. Er gehörte nun zu jemanden. Und nicht mehr nur sich alleine. Es war ein schönes Gefühl, wobei er manchmal daran gedacht hätte es eigentlich nicht so zu fühlen sondern als Gefangenschaft anzusehen,doch dem war nicht so. Die Verbundenheit fühlte sich angenehm an und beruhigte ihn auf irgendeine Art und Weise die er noch nicht so begriff. Mokuba hatte Recht, er schmunzelte sacht auf, die Ringe waren genau das richtige für sie beide. Aufmerksam beobachtete sie ihn dabei, wie er seinen Ring an seinen eigenen Ringfinger steckte, ehe sie zu ihm aufsah, um ihm abermals ein leichtes Lächeln zu schenken. Er wollte sie also nicht mehr gehen lassen; eine Tatsache, die sie wirklich sehr glücklich machte .. Nun vermutlich wäre sie, hätte er es gewollt, ohnehin niemals gegangen, denn schließlich hatte sie schon sehr oft bewiesen, wie stur sie doch eigentlich sein konnte – schon damals .. Hätte sie damals aufgegeben, so wären sie heute nicht da wo sie jetzt waren. „Kümmern wir uns um den Aufwasch?“, fragte sie dann, als sie zwischen Seto und Mokuba hin und her blickte. Anzu kontne sich ein Schmunzeln kaum verkneifen, als sie in das breit grinsende Gesicht von Mokuba blickte. Es war schön zu sehen, wie sehr auch er sich freute .. wie glücklich auch er war. Nun jedenfalls war Anzu die Erste die sich erhob, um die Teller zu stapeln, denn schließlich hatten sie zusammen das Essen her gerichtet, so würden sie den Aufwasch auch gemeinsam tätigen können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)