Four Seasons - Four Problems von CichAn (Ein Geschenk für Kchan. Wenn sie die gezeichnete Variante schon nicht bekommt...) ================================================================================ Summer - Kapitel 6 - Yuki im Doppelpack --------------------------------------- Schon 10 Minuten. Sie war schon 10 Minuten zu spät. Gut, Pünktlichkeit war noch nie Yukis Stärke gewesen, aber sie wusste ganz genau, dass ich mir im Moment schon ab 5 Minuten Verspätung Sorgen machte. Ich wusste immer noch nicht, was die Weiße Dame ihr angetan hatte, ganz zu schweigen von dem ‘großartigen Plan’, über den sie so begeistert gesprochen hatte. Ich musste mir dringend irgendetwas einfallen lassen. Ich spielte mit dem silbernen Ring an meinem Finger, während ich in der Cafeteria wartete. Ich hatte das Gefühl hier war heute mehr los als sonst. Ich mochte diesen Ort überhaupt nicht, hier war es mir viel zu laut. Leider war dies Yukis Lieblingsplatz. Wahrscheinlich bekam sie ihre ‘Informationen’ immer von hier. Fast alle Tische waren besetzt. Jetzt im Sommer wurde sogar Eis verkauft. Ob sie deshalb alle hier waren? Der Raum war an sich eher schlicht eingerichtet, überall standen einfache Tische und es gab ein paar Sitzecken. Das ganze erinnerte eher an eine Großkantine der Unterschicht, vielleicht hat das Geld dafür nicht mehr gereicht. Ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen. Ich sah ein paar vertraute Gesichter, einige Leute grüßten mich. Vielleicht konnte ich diesen Ort auch nicht leiden, weil ich immer das Gefühl hatte, mein ‘Verehrerinnen-dauer-Grinsen’ aufsetzen zu müssen, um niemanden zu beleidigen. Obwohl mir im Moment nach etwas ganz Anderem zumute war. Dann sah ich jedoch Etwas, das mich schon eher interessierte. Auf einer der Sitzecken, entdeckte ich Sara-chan. Ich wollte gerade zu ihr gehen, als die Weiße Dame auftauchte. Sie setzte sich nicht, blieb vor Sara stehen. Wollte sie damit ihre Überlegenheit demonstrieren? Irgendwie hatte ich ein ungutes Gefühl. Ich konnte nicht hören, worüber sie redeten, aber der Gesichtsausdruck von Sara sprach Bände. Ich hatte mit der Weißen Dame sowieso noch ein Hühnchen zu rupfen, also wieso nicht jetzt? Yuki schien mich schließlich versetzt zu haben. Ich stand auf, wartete bis sie fertig waren. Sara-chan musste nicht unbedingt etwas von meinem Vorhaben erfahren. Als die Weiße Dame sie dann mit einer kurzen Verbeugung verließ, folgte ich ihr auf den Gang. Sie ging weiter bis zu den Räumen mit den Schließfächern, für Schüler die nicht hier wohnten. Ich folgte ihr auch dorthin. Dann blieb sie mitten im Raum stehen. “Kann ich dir irgendwie helfen, Aoba-kun?”, fragte sie, ohne sich umzudrehen. Ich schwieg. Das Ganze war eine spontane Aktion gewesen und ich wusste nicht Recht, wie ich anfangen sollte. “Was ist? Hat es dir die Sprache verschlagen?!” Sie drehte sich nun um. Wie nicht anders zu erwarten, hatte sie ihr überhebliches Lächeln aufgesetzt. Wieder bekam ich eine Gänsehaut bei diesem Anblick. “Du willst mir doch nicht etwa ein Liebesgeständnis machen?! Tut mir leid dich zu enttäuschen, aber du bist nun wirklich nicht mein Typ.” “Ich bin wegen Yuki hier.”, begann ich schließlich. “Wegen deiner Schwester? Was ist denn mit ihr?” Sie legte den Kopf nun leicht schräg. Außerdem hatte ich das Gefühl, ihr Grinsen wurde noch breiter. In mir stieg Wut auf. Ich musste vorsichtig sein. Ich wollte nicht zu weit gehen, immerhin hatte ich weder Beweise, dass sie etwas getan hatte, noch wusste ich was es war. “Ich will, dass ihr Yuki in Ruhe lasst.”, “Wir? Wen meinst du denn mit ‘Wir’?” So, jetzt stand definitiv fest, dass sie mich provozieren wollte. “Du und dein Fanclub. Hört auf sie zu belästigen.” “Also wirklich, das sind doch nur ein paar harmlose Scherze! Wir wollen sie doch nur ein wenig ärgern!”, konterte sie lächelnd und kam mit ausgebreiteten Armen langsam auf mich zu. Das war ein Geständnis. Ich konnte mich nicht mehr bremsen. Ich ging zwei Schritte auf sie zu und stieß sie mit dem Rücken gegen die Schließfächer. Dann hielt ich sie an den Armen fest. “Ich warne dich! Du hast keine Ahnung WIE unangenehm wir sein können!” Ihr Lächeln verschwand nur kurz, doch es verschaffte mir Genugtuung zu sehen, dass sie wegen mir, aus der Fassung geriet. “’Uns‘? Wer ist damit gemeint? Etwa Yuki und du? Oder denkst du da eher an Kaoro? Sicher, alte Freunde müssen schließlich zusammenhalten. Nicht war?!” Der Sarkasmus in ihren Worten, brachte mich dazu meinen Griff etwas zu lockern. ‘Wie ist das denn jetzt gemeint?’ Sie befreite ihre linke Hand, wohlwissend dass ich mit der Bedeutung ihrer Worte beschäftigt war. Sie packte mich im Nacken und zog mein Gesicht erschreckend nah an ihres heran. Ich staunte, über die Kraft die hinter ihrer so zart wirkenden Statur steckte. “Keine Sorge, ich habe mein Interesse an Yuki Aoba verloren. Mich interessiert einzig und allein Kaoro Tatsumi. Wegen ihm bin ich hier, ihn werde ich bekommen. Es ist mir egal WER sich mir in den Weg stellt, ob nun Yuki, du oder die gesamte Schule!” Ich befreite mich aus ihrem Griff und ging vorerst auf Sicherheitsabstand. “Ich denke unser Gespräch ist damit beendet? Gut. Ich habe noch Wichtigeres zu tun.” Sie ging an mir vorbei, geradewegs auf die Tür zu. Ich konnte nichts mehr dazu sagen. Das war einfach alles zu viel. In der Tür blieb sie stehen, drehte sich noch einmal um: “Du hast dir einen, dir weit überlegenen Gegner ausgesucht ‘Kira-chan‘. Du solltest wirklich besser auf dich Acht geben. Sonst passiert dir noch etwas.” Dann verschwand sie. Mit einem Seufzer ließ ich mich mit dem Rücken gegen eines der Schließfächer fallen. Mein Herz raste. Wie um es anzuhalten, ballte ich meine Hand, vor der Brust, zur Faust. Dabei zerknitterte ich mein Hemd, was mir im Moment allerdings ziemlich egal war. Mein Blick fiel nun auf den Ring an meinem Finger. War es ein Fehler gewesen? Wie konnte das nur so Überhand nehmen? Mir war schwindelig, ich wollte nur noch auf mein Zimmer. Dann fiel mir wieder Sara-chan ein. Vielleicht war sie ja noch in der Cafeteria. Ich brauchte ein wenig Gesellschaft und Kaoro hatte im Moment Training. Außerdem bestand die Möglichkeit, herauszufinden was die Weiße Dame von ihr wollte. Ich hatte Glück. In der Cafeteria angekommen, stellte ich fest, dass Sara-chan noch immer an ihrem Tisch saß. Sie hatte sich wie viele andere auch, ein Eis geholt. Mit einem diesmal ernst gemeinten Lächeln setzte ich mich zu ihr. “Schön dich zu sehen.” Sie sah mich verwirrt an. Konnte sie etwa den Unterschied sehen? Wusste sie welches Lächeln echt war? Dann strahlte sie: “Es ist auch schön dich zu sehen, Aoba-kun!” Ich zuckte zusammen. Dieses ‘Aoba-kun’ gefiel mir plötzlich gar nicht mehr. Vielleicht, weil die Weiße Dame mich so genannt hatte. “Kannst du mir einen Gefallen tun? Nenn mich bitte nicht ‘Aoba-kun’, wir sind doch so was wie Freunde. Ich nenne dich immerhin auch Sara-chan.” Wieder verschwand ihr Lächeln kurz. Sie wurde rot. “Ähm, ok. Also... Kira-kun?” Sie war so süß. Ich konnte nicht anders als zu lächeln. Meine Stimmung besserte sich erheblich. “Schon besser. Sara-chan.”, entgegnete ich. “Sag mal, ich hab gesehen, dass Kifujin-san kurz bei dir war. Was wollte sie denn?” Der Themenwechsel kam plötzlich. Aber ich sah keinen Grund weiter um den heißen Brei herumzureden. “Äh...” Sie wirkte plötzlich angespannt. Um sie zu beruhigen, legte ich meine Hand auf ihre. Was allerdings das Gegenteil zu bewirken schien. Ihr Gesicht wurde erneut rot. “Na ja, sie wollte mich nachher treffen. Ach ja! Ich habe Yuki-chan heute noch nicht gesehen! Kannst du ihr ausrichten, dass wir uns mit Kifujin-san um acht in der Bibliothek treffen? Sie hat zwar nicht gesagt was sie wollte, aber ich denke es geht um die Clubfehde.” Bei diesen Worten stockte mir der Atem. Sie sollten sich allein mit dieser Person treffen?! “Nein.”, brachte ich nach einer kurzen Pause hervor. “Wie? Aber...” Ich unterbrach sie: “Ich werde mit dir dahin gehen. Yuki geht es nicht so gut, also springe ich als ihr nächster Verwandter ein.”, log ich ihr, mit einem nun wieder gespielten Lächeln, ins Gesicht. Ihre Miene verfinsterte sich. “Tut mir leid, sie hat darauf bestanden, dass nur wir beide Anwesend sind. Keine Ausnahme. Wir müssen unsere Differenzen schnell beseitigen. Ich kann nicht riskieren, dass sie vorher verschwindet.” Nun zeigte sie mir zum ersten Mal ihre Qualitäten als Clubleitung. Es faszinierte mich, wie sehr diese Verhaltensweisen sich doch voneinander unterschieden. Sie war wie ausgewechselt. “Es ist aber wichtig, dass ich dabei bin.”, erwiderte ich. “Nur Yuki-chan. Aber... wenn es dir wirklich so wichtig ist, dass sie davon nichts erfährt, komm gegen halb acht in mein Zimmer.” Sollte das wieder so eine Art Abmachung werden? Aber gut, wenn es nicht anders ging. “Ich werde da sein.”, versprach ich lächelnd. “Ich denke, ich hole mir auch ein Eis. Schließlich haben wir noch Zeit.” Als es halb acht war, stand ich vor Saras Tür. Zögernd klopfte ich an. Sie öffnete. “Kira-kun! Pünktlich auf die Sekunde! Es ist alles schon vorbereitet!” ‘Alles vorbereitet’? Was sollte das denn heißen? Sie machte Platz und ich konnte eintreten. Da sah ich es auch schon. Auf dem Bett ausgebreitet, lag eine Schuluniform für Mädchen. “Gut, dass Yuki-chan sich die Haare geschnitten hat. So brauchte ich wenigstens keine Perücke besorgen.”, “Das ist jetzt nicht dein Ernst oder?” Immer noch fassungslos, starrte ich auf die Uniform. Sara lächelte nur: “Ich habe dir doch gesagt, ich will nichts riskieren. Wenn du dabei sein willst, zieh das an und versuche möglichst nicht zu sprächen. Deine Stimme würde dich nämlich verraten.” Es war nun kurz vor acht. Wahrscheinlich puterrot im Gesicht, folgte ich Sara-chan zur Bibliothek. ‘Wenn Yuki wüsste was ich alles für sie tue!’, schoss es mir durch den Kopf. So sehr ich es damals auch verflucht habe, dass alle Mädchen an unserer Schule knielange Rücke trugen, wusste ich das im Moment wirklich zu schätzen... “Wirklich erstaunlich wie gut dir meine Uniform passt!”, kicherte Sara vor sich hin. “Danke. So was hört man als Junge, immer wieder gern...” Das es mir peinlich war, schien sie zusätzlich zu erheitern. Sie öffnete die große Schwingtür. Niemand war zu sehen. “Gut. Du musst jetzt still sein.”, sagte sie und ging zum hinteren Teil der Bibliothek. Ob die Weiße Dame das Ganze durchschauen würde? “Wie schön, dass ihr es einrichten konntet!”, flötete es uns entgegen. Sie wartete schon. Ich sah mich um, aber sie schien allein zu sein. Mit einer einladenden Geste, bat sie uns Platz zu nehmen. Von jetzt an achtete ich auf jede meiner Bewegungen. Ich durfte mich nicht verraten. “Und, weswegen hast du uns herbestellt?”, begann Sara-chan. Die Miene der Weißen Dame verfinsterte sich schlagartig. “Wegen einer Sache die meinem, genauso wie eurem Fanclub Schwierigkeiten bereiten könnte.” Sie holte nun einen Umschlag aus ihrer Tasche. “Eines meiner Mädchen ist Kaoro gestern gefolgt.” Ich hielt den Atem an. Sie öffnete den Umschlag und breitete ein paar Fotos auf dem Tisch aus. “Wir waren eigentlich der Annahme, du seihst seine Freundin und er wollte zu deiner Party. Aber dem war nicht so.” Während sie redete, sah sie mich an, da sie mich für Yuki hielt. Ich jedoch starrte nur auf die Fotos. Ein paar davon zeigten mich und Kaoro Händchenhaltend, andere wie wir herumalberten. Aber ein Foto war eindeutig. Auf diesem waren wir zu sehen. Wie wir uns küssten. Ich erinnerte mich an diese Situation. An Kaoros Worte: ‘Hier kennt uns doch niemand!’ Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ertappt. Was sollte nun aus uns werden? Zitternd legte ich mir eine Hand vor den Mund. Ich spürte das kalte Metall des Ringes an meinen Lippen. Mir kamen fast die Tränen. “Es tut mir leid, wie wir dich wegen dieses Missverständnisses behandelt haben. Du bist so still. Das muss ein ziemlicher Schock für dich sein. Dein Bruder und dein bester Freund...” Ihr gespieltes Mitleid weckte mich aus meiner Starre. Ich wollte etwas sagen, doch Sara kam mir zuvor: “Ich gehe recht in der Annahme, dass wir die Ersten sind denen du das zeigst?” Die Weiße Dame nickte. “Gut. Das sollte auch so bleiben. Ich denke es ist in unser aller Interesse, dass das nicht an die Öffentlichkeit gelangt. Das könnte zur Folge haben, dass die Eltern sich einschalten und somit unsere Clubs überflüssig würden.”, “Richtig. Sie würden mit Sicherheit von der Schule genommen.”, ergänzte die Weiße Dame. Mir wurde Schlecht. Immer noch rang ich mit den Tränen. Es drehte sich alles. Auch wenn es besser gewesen wäre nichts darüber zu erfahren, war ich doch froh. So wusste ich zumindest, was ich von jetzt an von der Weißen Dame zu erwarten hatte. Trotzdem wollte ich hier so schnell es ging raus. “Was werden wir nun unternehmen? Es ist völlig ausgeschlossen, dass diese Beiden zusammenbleiben.”, “Nichts. Wir werden uns nicht einmischen. Früher oder später wird sich das von selbst regeln. Immerhin ist dein Fanclub doch ständig hinter Kaoro her. So wie ich ihn kenne, wird er irgendwann schwach. Vielleicht bist du sogar Diejenige die ihn dann auffängt. Ich mache mir da nicht allzu große Sorgen.”, antwortete Sara. Ich war geschockt. War das wirklich das, was sie dachte?! Zum ersten Mal, seit unserem Zusammentreffen mit der Weißen Dame, sah ich sie an. In ihrem hübschen Gesicht war keine Spur ihres sonst so angenehmen Lächelns. Was dachte sie jetzt über mich? “Ich schon.”, konterte die Weiße Dame. “Wenn du nur untätig zusehen willst, bitte. Ich werde das nicht.” Sie stand auf und stürmte aus der Bibliothek ohne sich zu verabschieden. Den ganzen Weg, von der Bibliothek bis zu Sara-chans Zimmer, wo immer noch meine Sachen waren, sprach sie kein Wort. Ich traute mich auch nicht sie anzusprechen. Ich fühlte mich so schuldig. Als hätte ich etwas verbrochen, das schlimmer war als alles vorher da gewesene. Ich zog mich stillschweigend um. Mit einem “Gute Nacht.”, bewegte ich mich auf ihre Zimmertür zu. “Tut mir leid.” Ich hielt Inne. Ich hatte nicht damit gerechnet, ihre Stimme heute noch einmal zu hören. Ich drehte mich um. Sie kam auf mich zu: “Tut mir leid. Aber ich kann auch nicht tatenlos zusehen. Du bedeutest mir sehr viel und solange ich noch Hoffnung habe, werde ich alles daran setzten, dich für mich zu gewinnen.” Sie strich mir mit ihrer kalten Hand über die Wange. Ich zögerte kurz, dann löste ich mich von ihr, um ohne ein weiteres Wort, den Räum zu verlassen. Das war alles zu viel für mich. Ich wollte nur noch in mein Bett. Ich öffnete die Tür zu unserem Zimmer. Es brannte immer noch Licht. Kaoro stand im Flur und sah mich an. Ich schloss die Tür hinter mir und zwang mich zu einem Lächeln. “Tut mir Leid ich wurde aufgehalten.” Ich spürte wie sich heiße Tränen, ihren Weg über meine Wangen bahnten. Kaoro kam auf mich zu. Ich versuchte sie wegzuwischen, aber es kamen immer wieder Neue. “T.. tut mir leid...” Er nahm mich in den Arm. Ich legte meinen Kopf an seine Schulter, klammerte mich an sein Hemd. “Willst du darüber reden?”, fragte er fast tonlos. Ich war nur zu einem schwachen Kopfschütteln in der Lage. Er musste davon nichts erfahren. Ich wollte ihm keine Sorgen machen, obwohl ich das wahrscheinlich schon längst tat. Er verstärkte seine Umarmung. Dann hob er meinen Kopf, küsste mich. Aber nicht so wie er es sonst tat. Dieser Kuss war viel intensiver, verlangender, er küsste mich fast schon erschreckend aggressiv. Ich versuchte mich von ihm zu lösen, doch er drückte mich an die Wand hinter mir. Ich konnte nicht weg. Dann ließ er wieder lockerer. Irgendetwas tief in mir, reagierte viel heftiger auf seine Berührungen als je zuvor. Er öffnete mein Hemd, fuhr mit der Hand über meinen Oberkörper und ließ seine Lippen folgen. Er machte eine kleine Pause, küsste mich dann unter den Bauchnabel. Ich schloss die Augen. Alles was er tat fühlte sich so gut an. Jede Berührung sorgte für Gänsehaut. ’Bitte nicht aufhören...’, dachte ich, als er über die eben geküsste Stelle mit seinen Fingerspitzen strich. Dann sah er zu mir auf. “Du riechst nach Parfum. Überall. Dein ganzer Körper.” Das musste von Saras Uniform stammen. Ich hielt die Luft an. Ich wollte nicht, dass er etwas Falsches dachte, aber erzählen konnte ich es ihm auch nicht. Wieder kamen mir die Tränen. Ich sah zu Boden. Ich konnte meine Schuldgefühle mit dem, was er in mir auslöste, nicht vereinbaren. Dazu kam jetzt noch das Zittern. Er richtete sich wieder auf, nahm meine Hand und küsste den Ring. “Ich vertraue dir. Wenn du mir sagst, dass du nichts gemacht hast, werde ich dir glauben.”, “Ich hab nichts gemacht. Das schwöre ich! Ich liebe dich doch...” Er küsste meine Wange, wischte die Tränen weg. Er hielt immer noch meine Hand fest und zog mich an ihr zum Bett. Mein Herz raste. War das möglich? Wollte er etwa..? “Es ist zwar noch nicht spät, aber wir müssen nicht mehr aufbleiben, denke ich. Lass uns schlafen gehen. Egal was heute war, es scheint dich ganz schön mitgenommen zu haben.” Ich starrte in fassungslos an. War das sein Ernst?! Er wollte jetzt schlafen? Das war nicht das was ich erwartet hatte. Ich entzog ihm meine Hand und ging einen Schritt rückwärts. “Ähm, ich will nur noch schnell unter die Dusche.”, brachte ich hervor. Wenn er nur schlafen wollte, war die Art wie mein Körper momentan auf ihn ‘reagierte’ unangebracht. “Ich brauch auch nicht lange, versprochen.” Mit diesen Worten verschwand ich im Bad. Ich stand vor dem Spiegel und betrachtete meine vom Weinen leicht geröteten Augen. Wieso hatte er aufgehört? Wegen dem Parfum, oder war das seine Interpretation von ‘Taktvoll’. Ich sah an mir herunter. Mein Hemd war immer noch offen und unter meinem Bauchnabel zeichnete sich ein kleiner roter Fleck ab. Ich berührte die Stelle leicht, spürte wieder dieses kribbeln... ‘Es reicht! Reiß dich zusammen!’, ermahnte ich mich selbst. Ich stellte das Wasser der Dusche etwas kälter als sonst, trotzdem dauerte es eine Weile bis alles wieder Normalzustand erreichte. Als ich relativ sicher war nicht mehr nach Parfum zu riechen, verließ ich die Dusche und zog mir meinen Schlafanzug an. Meine Schuluniform schmiss ich in den Wäschekorb. Ich wollte, soweit möglich, nicht an diesen Abend erinnert werden. Als ich zurückkam lag er schon im Bett, schien zu schlafen. Ich betrachtete ihn kurz, dann kroch ich zu ihm unter die Decke. Wie immer zog er mich zu sich heran. Warum war nichts geschehen? Ich rückte näher zu ihm. Dann wurde es mir zum ersten Mal klar. Das was die ganze Zeit über fehlte. Das was uns unterschied... _____________________________________________ Ich bin ja so gut!! An einem Wochenende zwei Kapitel! Ich hoffe das wird mal richtig gewürdigt! Mit diesem Kapitel hab ich übrigens die Grenze überschritten! Nun ist es soweit! Die Hälfte ist geschafft!! *Jubel jubel freu freu!* Was soll ich dazu noch sagen?! Ich lass dieses Siegesgefühl einfach einmal auf mich wirken!! ... ...... ......... ^-^ Bei der gezeichneten Variante wäre ich nie so weit gekommen... Das weiß ich, das weiß Kchan und sicher auch alle Welt... Also dann... Bis zum Nächsten!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)