Four Seasons - Four Problems von CichAn (Ein Geschenk für Kchan. Wenn sie die gezeichnete Variante schon nicht bekommt...) ================================================================================ Autumn - Kapitel 7 - Der Unterschied ------------------------------------ Nach dem es ein paar Wochen brütend heiß gewesen war, schien das Wetter nun zurückzuschlagen. Seit heute morgen hatte es nicht aufgehört zu regnen, immer wieder durchzogen Blitze den Himmel, dicht gefolgt von lautem Donnern. Die Lichter der Bibliothek schienen immer wieder leicht zu flackern. All das passte perfekt zu meiner Stimmung. Ich beobachtete ein paar Helfer, die gerade damit beschäftigt waren die Fenster zu schließen und die Vorhänge zuzuziehen. Seit Unterrichtsschluss saß ich nun hier. Auch wenn ich mein Hausaufgabenblatt direkt vor der Nase hatte, war ich seit Stunden nicht einen Schritt weiter gekommen. “Ich weiß wirklich nicht wie ich dir helfen soll, Kira.” Yuki saß mir seit einer Weile gegenüber und betrachtete mich nachdenklich. Das Gespräch zwischen der Weißen Dame und Sara-chan war jetzt eine Woche her. Nachdem ich eine Weile nachgedacht hatte, entschloss ich mich darüber mit Yuki zu reden. Sie nahm es recht locker auf. Ich erfuhr auch warum sie an diesem Tag nicht aufgetaucht war. Unsere Eltern hatten sie unerwartet zu sich gerufen. Da wir an unserem Geburtstag nicht zu hause waren, sollten wir diesen Samstag zu ihnen zum Essen kommen. Aber da gab es noch eine Sache, die mich beschäftigte... Die letzte Woche verlief ohne Vorfälle, weder die Weiße Dame, noch Sara-chan näherte sich mir. Ich hatte dadurch genug Zeit, mich auf Kaoro zu konzentrieren. Auf all das was er tat und besonders auf das was er nicht tat... Genau genommen hatte sich alles in dieser einen Woche noch verschlimmert. Er hatte mich kaum noch umarmt oder geküsst. Er versuchte mir regelrecht aus dem Weg zu gehen. Ständig hatte er Training oder verkroch sich mit seinem Laptop hier in der Bibliothek. Ich musste wissen was Yuki davon hielt. “Seitdem ich euch hier in der Bibliothek gesehen hatte, war ich mir eigentlich sicher ihr habt...”, ich unterbrach sie: “Nichts. Rein gar nichts haben wir gemacht. Er hat es ja nicht einmal versucht.” Ich stützte mein Kinn mit einem Seufzer auf meine Hand. “Für mich sah das eigentlich schon wie ein Versuch aus.” Sie lächelte. “Ich weiß nicht... Es kommt mir vor, als wenn er im letzten Moment immer noch davon abgehalten wird. Wie eine unsichtbare Mauer, an die er erst erinnert wird, wenn er mit der Nase dagegen stößt. Nur dass er momentan nicht einmal versucht mir näher zu kommen.” “Ist diese ‘unsichtbare Mauer‘ vielleicht die Tatsache, dass du ein Junge bist?” Ich sah nun von den Helfern, wieder zu ihr. “Das müsste ihm eigentlich schon eine ganze Weile klar sein, oder?”, “Schon. Aber vielleicht hat er damals nicht soweit gedacht..?” ‘Nicht soweit gedacht?’ Diese Möglichkeit hatte ich bis jetzt verdrängt. ‘Sobald er mir zu nahe kommt, wird er daran erinnert was ich bin. Klingt eigentlich logisch.’ “Trotzdem wundert es mich...”, begann sie wieder. “Bevor ihr zusammen kamt, hatte er einen ziemlichen Mädchenverschleiß. Wenn er dich nicht anfasst, bedeutet das eine Wendung von hundertachsig Grad. Kann man sich denn so einfach ändern?” Ich sah nun wieder den beiden Mädchen zu, die alle Vorhänge zugezogen hatten und sich nun lautstark unterhielten. Ich wusste worauf sie hinauswollte. Wenn es nicht möglich war, dass sich jemand so radikal änderte: “Vielleicht hat er sich dann gar nicht geändert, vielleicht bekomme ich davon nur nichts mit...” Yuki beugte sich über den Tisch und strich mir mit ihrer Hand über die Wange. “Nein, ich glaube nicht, dass er...” Sie brach ab, da ich sie nun ansah und ihre Hand an meiner Wange festhielt. Der Unterschied zwischen uns ist einfach der, dass ich ihn mittlerweile brauche. Er mich jedoch nicht. All die lieben Worte die er mir zuflüsterte, würde er bei einer Trennung ohne zu zögern verwenden, um eine Verehrerin rumzukriegen. Ich hatte dies zu oft erlebt. Was er brauchte, war nicht meine Nähe, sondern die Nähe, einer von ihnen. Auch wenn ich mir am Anfang geschworen hatte, alles zu akzeptieren, die Zeit mit ihm einfach zu genießen, so konnte ich es jetzt schon nicht mehr. Ich wollte ihn, nein, ich konnte ihn nicht loslassen. Alles was er momentan tat, machte mich traurig, da ich Angst hatte ihn zu verlieren. “Danke. Aber du brauchst nicht versuchen mich zu trösten. Es war mir von Anfang an klar worauf ich mich einlasse.” ’Zumindest meinem Kopf war es klar.’ Damit und mit einem gespielten Lächeln stand ich auf, packte meine Sachen und ging in Richtung Ausgang. Im vorderen Teil blieb ich jedoch stehen. Dort saß er, direkt am Fenster. Er arbeitete an seinem PC. Noch ein Beweis dafür, dass er mir aus dem Weg ging. Er hätte genauso gut in unserem Zimmer arbeiten können. Als er mich entdeckte, schien er verwirrt. Ich überlegte kurz, ob man es mir ansah. Das was ich dachte, was ich fühlte. Nicht in der Lage ihm ein Lächeln zu schenken, ob nun gespielt oder echt, verließ ich die Bibliothek. Im Augenwinkel konnte ich noch erkennen, dass er aufstand, ob er mir folgen wollte..? Ich betrat nun den Raum, den ich wegen dem Lärm und dem Gewusel immer wieder mied. Die Cafeteria. Hier würde er mich weder vermuten, noch finden. Hoffte ich. Es wurde immer klarer, was ich zu tun hatte. Minutenlang starrte ich auf den Ring an meiner Hand. Ich dachte darüber nach, warum er sich die Mühe gemacht hatte. Vielleicht wollte er sich selbst davon überzeugen, dass es funktioniert. Dann nahm ich ihn ab. Es war das erste Mal, seit ich ihn bekommen hatte. “Kira-kun! Schön dich zu sehen.” Mit einem breiten Grinsen stand nun Sara-chan vor mir. Als sie sich an meinen Tisch setzte, steckte ich den Ring in meine Tasche. “Was ist? Freust du dich denn gar nicht mich zu sehen?”, “Doch, tut mir Leid, ich war in Gedanken.” Immer noch war ich nicht in der Lage mein übliches Lächeln aufzusetzen, also sah ich auf den Tisch. “Wie kann man nur bei diesem Wetter so gute Laune haben?”, fragte ich, als ich mich wieder ein wenig gefangen hatte. “Na hör mal! Sag bloß du weißt es noch gar nicht?!” Ich sah sie nur fragend an. “Morgen ist der letzte Schultag vor den Ferien und Kifujin-san fährt mit ihren Eltern weg! Das ist doch ein Grund zur Freude.” Richtig, morgen war der letzte Tag. Die meisten Schüler fuhren nach hause, aber es war auch gestattet die Ferien hier zu verbringen. Yuki und ich gehörten zu denen die blieben. Nun musste ich doch lächeln, aber nicht aus Vorfreude. “Egal. Sie wird mir sowieso keine Probleme mehr machen...” Saras Strahlen verschwand. “Wie meinst du das?” Ich beugte mich zu ihr hinüber, legte die Hände auf ihre Wangen und zog sie so nah an mich heran, dass wir uns an der Stirn berührten. “Mit dir zusammenzusein, würde alles viel einfacher machen.” Es würde nicht mehr so weh tun. Ich würde weder meiner Familie, noch Kaoro weiterhin Probleme bereiten. “Ich habe vor mich von Kaoro zu trennen.”, flüsterte ich ihr kaum hörbar zu. Sie löste sich von mir. “Und du willst mit mir zusammen kommen?” Sie machte eine kleine Pause. “Um ihn eifersüchtig zu machen?”, “Nein. Weil ich mich bei dir gut fühle. Weil du mit mir zusammen sein willst.” Und das wollte Kaoro anscheinend nicht mehr. Sie schüttelte ihren Kopf. “Weißt du, die Gründe dafür sind mir eigentlich egal. Ich würde mich freuen.” Sie zog mich zu sich heran. Ich wusste was sie vorhatte. Aber etwas in mir sagte, dass es gut so war, etwas in mir wollte sich nicht dagegen wehren. Sie war die Einzige, mit der ich es mir vorstellen konnte zusammen zu sein. Auch wenn ich sie nicht so liebte wie Kaoro, war sie mir nicht egal. Sie war für mich mehr als nur eine Freundin. “Ich werde dir helfen ihn zu vergessen. Ich verspreche dir, du wirst bald nicht mehr an ihn denken müssen.” Mit diesen Worten küsste sie mich. Ich ließ es zu. Ich wusste, dass ein Kuss hier in der Cafeteria, sich sehr schnell rumsprechen würde. Es würde nicht lange dauern bis alle es wissen. Bis er es weiß. Ich kam erst spät in unser Zimmer zurück. Er war noch nicht da. Das war mir auch ganz recht so, ich wusste noch nicht genau, was ich ihm sagen sollte. Ich legte mich aufs Bett und wartete. Ich überlegte, ob er gerade bei irgendeinem Mädchen war. Dieser Gedanke machte mir jedoch mehr aus, als ich wollte. Eine halbe Stunde später, öffnete er dann die Tür. Er stellte seinen Laptop auf den Schreibtisch und blieb vor meinem Bett stehen. “Ist alles in Ordnung?” Ich setzte mich aufrecht hin, sah jedoch auf den Boden. “Ich muss mit dir reden.”, brachte ich hervor. “Geht es darum, dass Sara dich geküsst hat.” Entsetzt sah ich wieder zu ihm auf. So schnell hatte er davon erfahren?! Was mich jedoch am Meisten störte war, dass es ihm nichts auszumachen schien. Also war er froh mich loszuwerden?! Das bestärkte mich nur in meinem Entschluss. “Keine Panik ich bin dir nicht böse. Immerhin hat sie dich geküsst. Das heißt nicht, dass ihr jetzt zusammen seid. Das Ganze wurde nur wieder von den Anderen aufgebauscht.” Ich senkte nun wieder meinen Blick. “Wurde es nicht. Ich wollte, dass sie mich küsst. Ich will mit ihr zusammen sein.” Mir kamen fast die Tränen, aber ich zwang mich zur Ruhe. Kaoro sah plötzlich so wahnsinnig traurig aus. Aber es gab kein Zurück mehr. “Es ist aus.” ________________________________________________ Das war’s, del fin!! Ho ho... Neee war ein Scherz... So kann man das doch nicht enden lassen... Oder willst du, dass es so endet Kchan?!!! Tut’s aber nicht... Eigentlich war das gar nicht eingeplant... War eine kooomplett spontane Idee. Egal, wir sehn uns dann im nächsten Kapitel. Falls es dir noch nicht zu blöd geworden ist... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)