Vera Lamia 2 von CichAn (Fortsetzung) ================================================================================ Kapitel 4: Ein Anfang --------------------- Ich stelle meine Tasche hinter dem Sofa ab, dass mit einem weiteren und einem Sessel den Mittelpunkt des Raumes bildet. Es gibt in der Wohnung, zu der sie mich gebracht hatten, keinen Flur, man kommt direkt von der Haustür ins Wohnzimmer. Durch die großen Fenster die fast eine komplette Wand einnimmt, flutet das Sonnenlicht sanft durch leichte Vorhänge. Ohne es wirklich zu bemerken, mache ich ein paar Schritte um die Sitzgelegenheiten herum und stelle mich ans Fenster. Die Wohnung befindet sich im dritten Stock eines kleinen Hauses, die komplette Straße besteht aus kleinen Mehrfamilienhäusern, die alle vom Stil her gleich sind, nur die Farben unterscheiden sich leicht. William stellt sich neben mich. „Ihr habt es wirklich schön hier...“, er nickt und lächelt leicht. „Stimmt. Aber eigentlich hatte ich gedacht, dass du dich über die Größe beschwerst. Hast du in Wien nicht in einem ziemlich großen Anwesen gewohnt?“ Ich muss unwillkürlich schmunzeln. „In Wien schon. Aber meine letzten beiden Unterkünfte, waren nicht mal ansatzweise so groß und hell wie das hier.“ Und das davor auch nicht gerade... Auch William lächelt mich nun an. „Auch wieder wahr...“ „Anstatt da rumzustehen könntet ihr mir mal mit dem Gepäck helfen!“, unterbricht uns eine grummelnde Stimme von hinten. Mit drei Taschen bepackt, steht Satoru im Türrahmen und schaut zwischen uns hin und her. William huscht sofort zu ihm und nimmt ihm eine Tasche ab. Mit einem zuckersüßem Lächeln und einem „Entschuldige!“ gibt er ihm einen Kuss und bringt die Tasche dann in eines der anliegenden Zimmer. Satorus finsteres Gesicht nimmt sofort weiche Züge an und ohne noch etwas zu sagen, stellt er die anderen beiden Taschen erst einmal zu meiner. Die beiden gehen so problemlos und selbstverständlich miteinander um, das es mich fast schmerzt. Warum kann es bei mir und Dorian nicht so einfach sein..? Auch Lorelei kommt nun herein und schließt die Tür hinter sich. „Ich habe das Auto erst einmal vor eure Einfahrt gestellt, ich hoffe das stört nicht. Wir werden ja eh gemeinsam weiterreisen.“ Scheinbar war sie schon öfter hier, denn sie geht gezielt durch eine Tür die scheinbar zur Küche führt. „Ich mache uns erst mal einen Tee und schaue, was ihr alles noch vorrätig habt.“ Satoru seufzt: „Mach das, aber viel wird es nicht sein, wir sind ja höchstens einmal im Jahr hier.“ Mit einer eleganten Bewegung schwingt er sich auf das Sofa, das mir gegenüber steht und mustert mich. Ich ahne schon, dass das nichts Gutes bedeuten kann. William kommt wieder herein und ich will schon erleichtert aufatmen, doch er nimmt nur meine Tasche. „Das Gästezimmer ist hinten am Ende des Flurs. Ich bringe deine Sachen schon mal dahin. Das Bad ist hier vorne, links daneben unser Schlafzimmer und Lorelei bleibt auch erst mal im Gästezimmer neben deinem. Wenn du irgendetwas brauchst sag einfach Bescheid.“ und schon ist er wieder dabei den Raum zu verlassen. „Ich werde jetzt erst einmal Luisian anrufen, die macht sich sicher schon Sorgen.“ Schon bin ich wieder allein mit Satoru, der mich immer noch mustert. „Na dann leg mal los.“ Ich schlucke schwer. „Ich weiß nicht, was du meinst...“, „Du bist mir noch ein paar Erklärungen schuldig...“ Er holt aus seiner Tasche die Waffe, die ich dem Wachmann gestohlen hatte und legt sie auf den Tisch. „Ich habe sie genommen, weil ich dachte, dass sie mir noch nützlich sein könnte... Immerhin wusste ich nicht, wann und ob sie mich überhaupt freilassen...“ Er schaut mich immer noch an und schweigt. Scheint zu warten, dass ich von mir aus erzähle, was er wissen will. Da ich mir aber nicht sicher bin was genau das ist, zucke ich nur mit den Schultern und sehe zu Boden. Er beugt sich ein wenig nach vorn. „Du erinnerst mich an einen Bekannten von mir.“ Ich blinzle ein paar Mal und versuche zu verstehen, was er mir damit sagen will. „Er war ein Mensch und wurde als Kind an ein Bordell verkauft...“ Ich merke wie sich die Härchen an meinen Armen und meinem Nacken aufstellen und sehe wieder zu ihm auf. „Was..?“ Er scheint mich mit seinem Blick zu durchbohren und ich schlucke schwer. „Mit der Zeit verschließen sich solche Menschen und legen sich eine Fassade zu die so künstlich wirkt, wie deine im Moment. Es ist nur eine Vermutung aber... da du auch erzählt hattest, dass Alexandre keine unschuldigen Kinder gebrauchen konnte und nach der Aktion mit der Waffe...“ Er lächelt siegessicher. Es hat nicht viel Sinn es ihm zu verschweigen, oder? Ja. Scheint so... „Ich will nicht das Dorian davon erfährt...“ Er sieht mich weiterhin an, ohne sich zu rühren. „Es stimmt... so wie ich war, hatte ich keinen nutzen für Alexandre und er steckte mich für fast ein Jahr in ein Bordell... Sie brachten mir sehr viele Dinge bei, die ich sonst wohl immer noch nicht wissen würde... Dinge die mir nützlich sein konnten... Die mir helfen konnten mich am Leben zu erhalten...“ Ich setze mich in den Sessel neben ihn und nehme die Waffe in meine Hand. Sie ist schwer und kalt. „Sie haben mich beschützt... Sie waren meine Familie... Und auch wenn ich vieles lernte... Sie hätten nie zugelassen, dass auch nur einer der Kunden mich anfasst.“ Ich lächele leicht. „Also warst du, als du von Alexandre abgeholt wurdest, nicht geeigneter als vorher.“ Sotoru musste grinsen. „Auch wenn er es nicht wusste, Ann bemerkte es sofort und verbündete sich mit mir. So musste ich nicht sterben und sie war nicht für alle Zeit im Bernstein gefangen.“ Ich komme ein Stück näher an ihn heran und gebe ihm die Waffe, die er zögerlich entgegennimmt. „Ich bin nur hier, weil ich Ann daraus holen soll. Ich verdanke ihr mein Leben und nur ich bin dazu in der Lage. Du kannst davon halten was du willst.“ „Du nennst dieses Ding also immer noch Ann?“, mehr eine Feststellung als eine Frage. Mein Lächeln wird augenblicklich breiter. „Sie hat mir gesagt ich soll sie so nennen.“ Für eine Weile herrscht Schweigen. „Warum hast du William gesagt, das seine Mutter noch lebt? Wieso hast du ihn angelogen?“ Ich seufze kurz bevor ich ihm antworten kann. „Ich hatte keine Wahl... uns bleibt nicht mehr viel Zeit...“ Bevor Satoru weiter nachhaken kann, kommt Lorelei mit einem Tablett, auf dem Kaffeegeschirr steht, zurück ins Wohnzimmer. „Ihr habt wirklich nicht mehr viel da. Ich werde nachher schnell einkaufen fahren.“ Sie stellt es auf den Tisch zwischen uns, lässt sich auf das Sofa fallen und nimmt sich eine Tasse. Ich will mir auch eine nehmen, werde jedoch von Satoru am Arm gepackt. „Er hätte dir auch so geholfen.“, flüstert er nur leise, bevor er meinen Arm wieder loslässt. Ich mustere ihn noch einen Moment, bevor ich mir auch eine Tasse nehme. Lorelei tut so, als hätte sie es nicht bemerkt. Nur wenige Minuten später kommt auch William zurück. „Sie ist verdammt sauer, dass wir so einfach abgereist sind... Sie hatte gehofft wir bleiben, bis das Kind da ist.“, „Wann ist denn der Termin?“, fragt Lorelei und nimmt vorsichtig einen Schluck aus ihrer Tasse. William seufzt: „Eigentlich schon vor über einer Woche...“, „Ja, seitdem saßen wir da fest...“ Satoru scheint von dem neuen Thema nicht sonderlich begeistert. William schlängelt sich an Lorelei vorbei und lässt sich lächelnd halb auf Satorus Bein fallen, der deswegen beinahe Tee verschüttet. Die drei reden noch eine ganze Weile über Williams Schwester, aber ich höre nicht wirklich zu. Ich lasse den rotbraunen Tee leicht in meiner Tasse kreisen. Was würde passieren wenn ich wenigstens eine Mahlzeit am Tag mitesse, damit sie keinen Verdacht schöpfen..? Das würde die Zeit verkürzen, die dieser Körper noch hat. Ich rate dir davon ab. Uns bleiben dann vielleicht nur noch ein paar Wochen. Ich umklammere fast unbewusst meine Tasse fester. Nur noch so wenig..? Du darfst nicht vergessen das meine Kraft in diesem Zustand begrenzt ist... Dieser Körper ist nur ein Gefäß, das immerhin über 300 Jahre gehalten hat. Wir sollten unser Glück nicht herausfordern. Außerdem... Ist er nicht dafür gemacht Nahrung aufzunehmen, er kann sie nicht verarbeiten. Das wird für uns beide nicht unbedingt angenehm... Ich verstehe... Dann besser nur, wenn es unbedingt nötig ist... Ich stelle meine Tasse wieder zurück auf den Tisch. --- Ich weiß nicht genau, was seine Beweggründe waren, aber Satoru schien den anderen nichts erzählt zu haben. Und ich wollte mich deswegen sicher nicht beschweren. Lorelei hatte mich mit zum einkaufen genommen und das Abendessen zubereitet. Mir fiel wirklich keine gute Ausrede ein, also versuchte ich so wenig wie möglich zu essen. Was sich allerdings trotzdem rächte... Seit dem Abendessen versuchte ich mir nicht anmerken zu lassen, dass meine Bauchschmerzen mich fast umbrachten. Ann sagte immer wieder, dass es so schnell wie möglich wieder raus musste... Aber ich konnte mich ja schlecht übergeben, wenn nebenan diejenigen sitzen, die davon so überhaupt nichts mitbekommen sollten. Also versuchte ich einfach nur, mir nichts anmerken zu lassen und darauf zu warten, dass alle ins Bett gingen. Dann endlich war es soweit und alle machten sich auf in ihre Zimmer. Das Gästezimmer, dass ich bezog, war klein aber gemütlich eingerichtet und hatte im Gegensatz zu meinem vorherigen wenigstens ein Fenster. Ich öffne also meinen Koffer, um mir einen Schlafanzug herauszuholen und sehe dann, dass der Inhalt komplett schwarz ist. Nicht dass ich was gegen schwarz habe, aber wieso gleich alles? Ich beschließe also kurzerhand noch mal zu William zu gehen und ihn zu fragen, ob er nicht vielleicht noch andere Sachen für mich hätte. Im Flur sehe ich, dass Loreleis Zimmertür einen Spalt offen steht und daraus Licht und Stimmen kommen. Ich gehe vorsichtig näher heran und sehe, dass sie am Schreibtisch sitzt. Vor einem Kasten der das Bild von Dorian zeigt. „Hat er sich auffällig verhalten, seit wir weg sind?“, fragt sie sein Bild und zu meiner Überraschung, bewegt es sich und antwortet ihr sogar: „Ich habe ihn nicht mehr gesehen, seitdem ihr weg seid.“ Lorelei seufzt: „Das hatte ich befürchtet...“, „Was ist denn überhaupt los mit...“, das Bild von Dorian hält Inne und scheint in meine Richtung zu sehen. Ich verstecke mich also schnellstmöglich hinter der Tür. Aber scheinbar nicht schnell genug, denn nur wenig später öffnet Lorelei diese und bittet mich herein. Ich kann den Blick nicht von Dorians Abbild nehmen, als sie mich zum Schreibtisch führt. Sie schuppst mich noch ein Stück näher. „Na los du kannst mit ihm reden, er kann dich hören und sehen.“ Ich schaue ein wenig verwirrt zwischen den beiden hin und her. „Wie funktioniert das..?“ Ich kann es mir nicht verkneifen, leicht gegen das Glas zu tippen. Sie zuckt mit den Schultern: „Heutzutage ist es eigentlich weniger wichtig wie etwas funktioniert, Hauptsache es funktioniert.“ Ich bin noch ein wenig skeptisch, winke Dorian zaghaft zu und für einen kurzen Moment bilde ich mir sogar ein, ein Lächeln auf seinem Gesicht gesehen zu haben. Er scheint auch nicht recht zu wissen, was er sagen soll: „Hallo... Geht es dir gut..?“ Ich habe sogar für einen Moment vergessen, dass ich Bauchschmerzen hatte, also lächle ich ihn an: „Jetzt schon...“ Es reicht mir eigentlich schon ihn zu sehen, auch wenn wir nicht reden. Irgendwann unterbricht Lorelei uns dann: „Na ja... Also ihr könnt euch ja morgen ein wenig... weiter unterhalten... Es ist schon spät.“ Dorian nickt: „Ist gut... Wenn ich was von Steve höre, melde ich mich. Passt auf euch auf.“ Und schon ist er verschwunden. „Wer ist Steve?“, frage ich während ich noch Dorians Abbild nachtrauere. Lorelei zuckt mit den Schultern, überlegt kurz und wirkt dabei fast besorgt. „Nur ein Arbeitskollege von uns, nicht weiter wichtig. Aber sag mal warum schleichst du noch durch die Gegend?“, „Ah! Ach ja... Ich wollte zu William und ihn fragen, ob er ein paar Sachen für mich hat, die nicht schwarz sind...“ Ich lächle sie ganz automatisch ein wenig verlegen an und zupfe dabei am Stoff meines schwarzen Schlafanzuges. Sie mustert mich kurz und legt leicht den Kopf schräg. „Wirklich..?“ Was ist denn nun wieder? „Öhm... ja schon...“ Daraufhin grinst sie breit: „Weil Dorian die Sachen für dich ausgesucht hat. Er fand das dir schwarz, wegen deiner Haare am besten steht.“ Sofort durchfährt mich ein Schauer. „Dorian hat sie... F..für mich..?“ Lorelei kommt ein paar Schritte auf mich zu und fährt mir durch die Haare. „Sind plötzlich doch nicht so schlecht, oder..?“ Ich drehe mich fast augenblicklich um, damit sie nicht sieht, wie ich rot werde. „Ich gehe dann mal schlafen... Zu William kann ich morgen auch noch...“ Ich höre, wie sie hinter mir kichert, als ich zur Tür hinausgehe. Meine Finger spielen den ganzen Weg, bis in mein Zimmer mit der Knopfleiste und Kragen des Oberteils. Er hat sie extra für mich ausgesucht. Also kann ich ihm ja von Anfang an nicht ganz so zuwider gewesen sein, oder? Ann kichert die ganze Zeit über wie Lorelei. Schön das ich alle unterhalte... --- „Du bist ja immer noch hier...“, die dunkle Stimme ließ Dorian kurz zusammenzucken. Als er sich umdrehte stand sein Chef hinter ihm im halbdunkel. „Willst du nicht nach hause?“, „Lorelei hat sich bei mir gemeldet... Sie sind gut angekommen und es gibt bisher keine Probleme.“ Er stand langsam auf, ohne weiter auf seinen Chef zu achten und packte seine Sachen zusammen. „Was denkst du? War es reines Glück, dass der kleine nicht in Flamen aufgegangen ist?“, das brachte Dorian dazu Inne zuhalten, auch wenn er es nicht erkennen konnte, wusste er, dass sein Chef ihn angrinste. „..oder war es etwa Schicksal?“, seine Worte trieften vor Sarkasmus. „Weder noch... Ich kann ihm nichts tun, er hat die gleichen Kräfte wie ich...“, „Bist du dir sicher..?“ Dieses Gespräch gefiel Dorian überhaupt nicht. Er ließ seine Tasche ein bisschen lauter als nötig auf den Tisch fallen, bevor er seinen Laptop einpackte. „War das alles?“ „Nein. Eigentlich bin ich hier um dir zu sagen, dass du in der nächsten Zeit einem anderen Team zugeteilt wirst, da Steve momentan... verhindert ist.“, „Was soll das denn heißen..?“ Sein Chef macht ein paar Schritte auf ihn zu und blättert in ein Unterlagen, die auf dem Schreibtisch liegen. „Nur dass er momentan einen anderen Fall hat.“ Dorian atmet geräuschvoll aus. „Und was für einen? Jetzt sagen sie nicht er...“, „Oh, doch ich habe ihn auf die Fährte deines kleinen Gefährten gesetzt.“, „Warum?! Er wird ganz sicher nichts anstellen!“ Sein Chef schüttelt langsam den Kopf. „Oh, es geht hier nicht darum, was er macht. Solltest du auf die Idee kommen Dummheiten zu machen, zum Beispiel ihnen zu folgen, wird er eingreifen.“ Dorian verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich an seinen Schreibtisch. „Ich hätte nicht gedacht, dass sie zu so schmutzigen Tricks greifen... Und dann noch zu so überflüssigen...“ Er nahm seine Tasche, während ihn sein Chef noch verwirrt musterte. Dorian drehte sich im Türrahmen noch einmal um. „Ich werde ihnen und dieser ganzen Organisation mit Sicherheit nicht noch einmal gefährlich werden... Aber wenn ich zu meinem Gefährten will, werde ich zu ihm gehen. Also können sie sich ihre Drohung sonst wohin stecken.“ Damit war er dann auch schon im dunklen Flur verschwunden. Auch wenn er es nicht unbedingt gerne zugab, war Janosh in den Händen von Lorelei und den anderen gut aufgehoben. Er war sich sicher, dass nichts und niemand ihm zu nahe kommen würde, wenn sie bei ihm waren. Nicht einmal Steve. --- Okay. Es ist jetzt weit nach Mitternacht, hören kann ich sie auch nicht mehr. Zeit um ins Bad zu gehen, bevor mich die Bauchschmerzen noch umbringen. Ich bin erstaunt wie lange du das durchgehalten hast. Besonders da du je länger du wartest, es nur noch schlimmer machst. Ach sei still... Es ist ja nicht unbedingt so, dass ich das aus freien Stücken tat... Je länger die anderen denken, dass ich ein Vampir bin desto besser für uns. Nur ein leises Kichern kommt von weit hinten. Ich verstehe das mal als Bestätigung. Natürlich ist alles dunkel, als ich die Tür zum Flur öffne. Loreleis Zimmertür ist verschlossen und alle scheinen zu schlafen. Es dauert einen Moment, bis ich erkenne, dass die Tür zu Satorus und Williams Zimmer nur einen winzig kleinen Spalt offen steht. Man kann sogar Getuschel hören... Zumindest klingt es nach... eigentlich... Ich schleiche ein bisschen näher heran, um einen Blick durch den kleinen Spalt zu werfen. Meine Augen haben sich zwar recht gut an die Dunkelheit gewöhnt, dennoch kann ich im ersten Moment nicht sonderlich viel erkennen. Ich erstarre regelrecht, als ich begreife. Leise kichert Ann in meinem Hinterkopf: Was hast du? So etwas hast du doch sicher öfter gesehen, als dir lieb ist. Immer noch bin ich weder in der Lage mich zu bewegen, noch wegzusehen. Nein... Nicht wirklich... Wie sich Williams Hände nach Halt suchend an Satorus Haaren und seinem Rücken festhalten. Wie sie sich kleine Nichtigkeiten zuflüstern... Wie sie sich küssen... Auch wenn es an der Dunkelheit liegen mag, sehen sie im Moment aus wie ein einziges Wesen... „...etwas ganz... anderes...“, bringe ich fast tonlos hervor. Ann wird plötzlich ganz ernst. Wir sollten gehen, bevor sie uns bemerken... Nur noch ein bisschen... Ich kann es nicht verhindern... Egal was ich gesehen oder was man mir beigebracht hatte, das war etwas anderes... Etwas völlig anderes... Das hat nichts mit Geschäften zu tun, die andere für sie abschlossen... Das ist... Es... es sorgt dafür, dass mein Herz wehtut... „Ich glaube mir wird schlecht...“, kann ich nur leise flüstern, bevor ich zum Bad und zur Toilette stolpere. Ann schweigt. Das war auch besser so. Es hätte sowieso nichts geändert. Es ändert nichts daran, dass ich so etwas auch will... Mehr als alles andere... Jemandem so nahe zu sein... Das kannst du doch... Du hast deinen Gefährten doch gefunden... Oder besser er dich... Aber so nütze ich ihm doch nichts! Ich lasse mich schlapp neben die Toilette, gegen die Wand fallen. So wie ich jetzt bin kann ich nicht mit ihm zusammen sein, oder? ...Das stimmt... Dieser Körper ist definitiv nicht für so etwas geschaffen... Aber wenn wir frei sind, kannst du alles tun was du willst... Also Kopf hoch... Aber... Wenn ich wieder in meinem richtigen Körper bin... Wird er mich sicher nicht mehr wollen... Ich ziehe mich wieder am Waschecken hoch und betätige die Spülung. Ich wasche mein Gesicht mit kaltem Wasser und schaue es danach im Spiegel an. Wenn ich wieder in meinem Körper bin, habe ich weder dieses Gesicht, noch diese Beine, oder irgend etwas, das ihm gefallen könnte... Ich werde ihm nur lästig sein... Nicht mal sein Gefährte kann ich werden... weder in diesem noch in meinem richtigen Körper... Anns Schweigen fasse ich als Bestätigung auf. Eine Verzweiflung macht sich in mir breit, die ich bisher nicht gekannt hatte... Ich werde nicht einmal mehr in der Lage sein zu ihm zu finden... Ich fühle mich so... hilflos und unnütz... Dies Gedanken hielten mich wach bis die Sonne wieder aufging. ----- Blub... ^^ Hallo~ Melde mich mal wieder mit einem neuen Kap~ Hoffe euch werden die Wartezeiten nicht zu lang... X'D Nja~ Ich freu mich jedes Mal, wenn ich wieder ein bisschen Zeit finde an der Geschichte weiter zu schreiben~ Danke, dass ihr das hier lest... Es bedeutet mir wirklich viel jemanden zu haben der mir in meine kleine Welt folgt~ So seltsam und verwirrend sie manchmal auch sein mag... Danke... Wir sehen uns dann hoffentlich im nächsten Kapitel wieder. Macht's gut bis dahin! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)