Samurai von moonlight_005 ([NejiTen] Teil 1 der Samurai-Trilogie) ================================================================================ ~ Kapitel 14: Attack ~ ---------------------- ~ Kapitel 14: Attack ~ Neji erwachte kurz nach Sonnenaufgang. Er richtete sich langsam auf, blinzelte in das Sonnenlicht und wischte sich den Schlaf aus den Augen und brauchte einen Moment, bevor er begriff wo er war. Doch dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Das Unwetter ... die Unterkunft ... Die Erinnerung an den gestrigen Abend kam nur bruchstückhaft zu ihm zurück. Ihr Blick war so anders gewesen... Nachdem er die Decke zurückgeschlagen hatte, verharrte er einen Augenblick. Die langen Haare hingen ihm ins Gesicht. Nur langsam erhielt er seine Fassung zurück. Der junge Krieger stand auf, schlenderte durch den Raum und wusch sich anschließend über einer Wasserschüssel. Dann ging er auf nackten Sohlen auf die Kleidung zu, die er sich am Abend zuvor bereit gelegt hatte. Der Stoff raschelte, als er ihn überstreifte. Nachdem er sich angezogen hatte und in einer aufwendigen Prozession die nun trockene Rüstung angelegt hatte, schnallte er sich die Waffen um. Den Köcher, an dem sein Bogen befestigt war, sein Dolch, den er an seinem Gürtel trug, ebenso wie das Schwert, das er jetzt immer zu tragen pflegte. Ryujin gab ihm Sicherheit. Es gab ihm zumindest die Möglichkeit sich zu verteidigen. Die Möglichkeit endlich stark zu sein. Kurz sammelte er noch seine restlichen Sachen ein, dann sah das Zimmer aus, als sei er nie hier gewesen. Sein Blick schweifte über den ordentlich zusammengelegten Futon bis hin zu dem kleinen Badezimmer, das er ebenfalls sauber hinterlassen hatte. Alles wirkte ordentlich und ließ nicht ahnen, was für Menschen hier ein- und ausgingen. Also verließ er den Raum. Trotz der frühen Morgenstunde waren die Bediensteten des Hauses schon auf den Beinen. Als sie ihm begegneten, hielten sie inne und ihre Gespräche verstummten. Das geschäftige Gemurmel verstummte. Neji fragte sich, was sie wohl von ihm denken mochten. Sahen sie den Krieger in ihm? Den ... Samurai? Oder nahmen sie den Jungen wahr, kaum ein Mann, der versuchte sich in der Welt zurechtzufinden? Schüttelten sie innerlich ihre Köpfe, als wüssten sie schon wie sein Schicksal enden würde? Dachten sie an einen tragischen Tod in einer bevorstehenden Auseinandersetzung? Er konnte nichts in ihren Gesichtern lesen und doch... manche Miene war so klar, dass Neji zu wissen glaubte, was dieser Mensch von ihm hielt. Und ein wenig irritierte es ihn auch, dass die Menschen stehen blieben und sich vor ihm verneigten. Vor ihm! Nie hatte sich jemand vor ihm verneigt. Immer war er weniger als andere wert gewesen. Es war, als würde sich an sein Leben ein zweites anreihen, das vollkommen anders war als das erste. Und doch war ein Teil von ihm schon immer da gewesen. Für einen kurzen Moment war sein ganzes Ich von diesem Bild bewegt. Doch bevor er wusste was er tat, erhob er die Stimme: „Richtet euch auf! Ich bin nicht mehr wert als ihr. Ich bin unwürdig. Verneigt euch nur vor denen, die es verdienen!“ Die Diener blickten ihm erschrocken nach, als er durch den Flur schritt, ohne sich noch einmal umzusehen. Als der Krieger verschwunden war, fingen sie an zu tuscheln. Durfte es überhaupt einen solchen Samurai geben? Jeder wusste schließlich wie mächtig diese Krieger waren, hatte es je jemanden gegeben, der sich als genauso viel wert ansah wie das Volk? Im Hof herrschte bereits Aufmarschstimmung. Überall liefen Menschen umher, die einander etwas zuriefen oder sich nur schnell fertig machten. Die Soldaten, die sie begleiteten, hatten schon größtenteils die Pferde gesattelt und ihr Gepäck verstauten. Auch die Kutsche mitsamt dem Pferdegespann stand schon im Hof. Ein Pferd wieherte, als Neji auf sie zuschritt. Dicht daneben stand Kotetsu, dessen schwarzen Haare ihm wie immer ein wenig vom Kopf abstanden. In der Hand hielt er eine lange Liste auf der in äußerst kleiner Schrift anscheinend so etwas wie Erledigungen standen. Er bemerkte Neji, noch bevor dieser etwas gesagt hatte. „Geben Sie uns noch etwa eine Stunde, Neji-San, dann sind wir abmarschbereit.“ Der Schwarzhaarige wandte sich um. „Danke, Kotetsu. Wir brauchen noch Proviant. Schick bitte jemanden los! Nach meiner Einschätzung werden wir noch etwa vier Tage unterwegs sein.“ „Sehen Sie es als erledigt an.“ Neji nickte ihm anerkennend zu. „Sehr gut. Wir brechen in einer Stunde auf, sag den Männern, dass sie sich bereithalten sollen!“ Kotetsu verneigte sich. Doch bevor er verschwinden konnte, fiel Neji noch etwas ein. „Kotetsu-San?“ „Ja?“ “Ist Tenten-Hime schon wach?” „Soweit ich weiß nicht. Izumo hält Wache. Wir werden sie bitten zu der gegebenen Uhrzeit bereit zu sein.“ Abermals verneigte er sich und lief schließlich in Richtung zweier Soldaten, die mithilfe eines Schmiedes dabei waren ein Pferd zu beschlagen. Als Kotetsu bei ihnen ankam, brüllte er ihnen Befehle zu. Lächelnd wandte Neji sich ab, als er sah, wie einer der Soldaten sich hastig verneigte und hektisch in Richtung Stadt aufbrach. Der Samurai schulterte sein Gepäck und machte sich in Richtung Stallungen auf. Schon als er die solide Eichentür aufschob, vernahm er Narutos Stimme, der wie immer schon längst auf den Beinen war. „Verdammt noch mal du blödes Vieh, sei doch nicht so störrisch!“ Neugierig trat Neji näher. Doch bei der Szene, die sich nun vor seinen Augen abspielte musste sogar er schmunzeln. Es war wirklich zu komisch wie der Blonde versuchte einem recht stur wirkenden Pferd das Halfter anzulegen, während dieses immer und immer wieder zurücktänzelte. „Was ist los, Naruto? Seit wann schafft ein Stallbursche es nicht mehr ein Pferd zu satteln?“ Naruto sah ihn nur missmutig an. „Seit wann bist du wach, Neji?“ „Seit einer halben Stunde. Was macht dir an diesem Gaul so zu schaffen?“ Narutos Blick verdunkelte sich abermals. „Du kennst das doch, es ist immer dasselbe. Ich muss für die anderen die Arbeit verrichten und die setzen sich gleich ganz einfach auf ihre Pferde und weiter geht’s. Aber wer bedankt sich schon, wenn ich einen so störrischen Hengst für den werten Herrn sattle? Richtig! Niemand. Oh ich schwöre dir, wenn ich Lee in die Finger kriege...“ Doch bevor Naruto sich weiter in die Schimpftirade auf seinen Mitbewohner, der zufälliger Weise noch die das Gepäck verladen musste, hineinsteigern konnte, hatte Neji sich schon zu ihm gesellt und das Pferd an der Mähne gepackt um es ruhig zu halten. Der Blonde war verstummt und schloss dann in einer geschickten Bewegung das Halfter um den Kopf des Tieres. Die beiden verstummten und sattelten nun schweigend den grauen Hengst. Nachdem dieser ordnungsgemäß festgebunden war, atmeten beide aus. „Danke“, schnaufte Naruto. „Jetzt kann ich mich um den Rest kümmern. Was meinst du, sollen wir Lee vielleicht Juckpulver auf sein Futon legen?“ Neji runzelte die Stirn. Auf einmal wirkte Naruto extrem zu Streichen aufgelegt. Und seit wann gab es bei Streichen ein ‚wir’, das ihn mit einschloss? „Eher nicht“, sagte er daher, „aber könntest du mir vielleicht zeigen, wo ich mein Pferd finde?“ „Ach, das hab ich schon fertig, es steht da hinten.“ Er deutete auf den hinteren Teil des Stalls. „Wir sehen uns nachher. Sieh zu, dass wir bald aufbrechen können! Du reitest mit mir.“ „Ach komm, ich hab schon ganz andere Sachen fertig gebracht, außerdem haben mir die Bediensteten des Hauses geholfen.“ Neji nickte ihm noch einmal zu, dann verschwand er in die angegebene Richtung. Er fand den weißen Hengst auf Hochglanz gestriegelt an eine Box angebunden. Das Tier wieherte freudig, als es seinen Herrn erkannte. In Gedanken versunken tätschelte er ihm den Hals. Dann führte er es aus dem Stall und stellte zufrieden fest, dass alles nach seinen Anweisungen verlief und sie bald aufbruchsbereit sein würden. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Tenten drehte sich ein wenig und betrachtete den orangefarbenen Kimono, den sie sich für die weitere Reise ausgesucht hatte. Zufrieden wandte sie sich an Ino und Hinata, die schon die Koffer gepackt hatten und ausnahmsweise mal äußerst schnell fertig waren. „Lasst uns gehen!“, sagte sie. „Wann fahren wir?“ „Izumo-San sagte, dass wir sofort aufbrechen können“, antwortete Hinata. „Kommen Sie Tenten-Hime, wir müssen uns beeilen, dann haben wir noch Zeit für das Frühstück.“ „Dann lasst uns gehen!“ Tenten ging in Richtung Tür, wartete einen Moment auf Ino und Hinata, die ihre Sachen trugen, und ging dann die Gänge hinunter. Als sie unten ankamen, wurden sie bereits von Chiyo erwartet. Die Alte hatte ihre angegrauten Haare zu einem festen Knoten an ihrem Hinterkopf zusammengebunden und trug einen lavendelfarbenen Kimono, so sauber und ordentlich wie alles in ihrem Gasthaus. Die alte Frau schien zu wissen, was es bedeutete hart zu arbeiten. Hinter ihrer Fassade verbarg sich eine alte Frau, die mehr erlebt hatte, als viele andere. Sie hatte Kriege miterlebt von dessen Grausamkeit selbst erfahrene Krieger zusammenzuckten. Und trotz allem war sie stets in ihrem Alltagsleben zurückgeblieben. Sie verneigte sich höflich vor Tenten und sagte dann: „ Es ist bereits angerichtet Tenten-Hime. Wenn Ihr wünscht, könnt Ihr und Eure Begleiterinnen jetzt euer Frühstück einnehmen.“ Die Prinzessin lächelte. „Vielen Dank, Chiyo-San. Ich bin sicher, es schmeckt vorzüglich. Haben die Soldaten bereits etwas gegessen?“ „Ja, wir haben ihnen jeweils eine Portion Reis mit Beilagen zukommen lassen. Ich soll Ihnen ausrichten, dass Sie nach Ihrem Mahl für die Weiterreise aufbruchsbereit sind.“ „Gut. Dann werde ich nun etwas zu mir nehmen.“ Chiyo machte eine ausladende Bewegung und wies sie an ihr zu folgen. Tenten raffte ihren Kimono und Ino und Hinata folgten schweigend. Das Frühstück war nichts Außergewöhnliches, jedoch war es nahreich und gesund. Etwas, das auf der weiteren Reise wohl auch von Vorteil war. Nun standen Tenten, Ino und Hinata vor dem Gasthaus. Die Soldaten waren allesamt schon auf ihren Pferden, welche nun unruhig zu wiehern begannen. „Wir sind zur Abreise bereit, Tenten-Hime. Wünschen Sie noch etwas?“ „Danke, Izumo, wir können sofort aufbrechen. Gib den Männern Bescheid, dass sie sich bereithalten sollen!“ Der Soldat verneigte sich, huschte von dannen und brüllte dann seinen Männern Befehle zu. „Wie viel bin ich Ihnen für die Übernachtung und die Versorgung schuldig, Chiyo-San?“, wandte Tenten sich nun an die Gastgeberin." „Es war uns eine Ehre, Euch zu Diensten zu sein… Nach Abrechnung aller Kosten und der Unterkunft...schulden Sie mir genau sieben Sack Reis...einen Ballen Stoff und wie ich hoffe Eure Weiterempfehlung“, zählte sie an ihren Fingern ab. „Aber...“ „Ich bestehe darauf!“ „Sie müssen sich doch ungeheuer viel Arbeit gemacht haben“, protestierte Tenten. Doch zu Tentens Überraschung trat ein listiges Funkeln in die Augen der alten Frau. „Hören Sie, Prinzessin! Wir sind es, die zu Dank verpflichtet sind. Eine gute Werbung ist das Beste was uns passieren konnte. Von weit her werden Adelige und Kaufleute kommen um in dem Gasthaus zu übernachten, in dem die Tochter des Fürsten geschlafen hat.“ „Sind Sie sicher?“ „Aber ja, es freut mich, dass der Aufenthalt zufrieden stellend gewesen ist.“ „Das ist untertrieben ausgedrückt. Auf den ersten Blick sieht man gar nicht, wie komfortabel Sie es hier haben.“ „Dann hoffe ich, dass Sie uns mal wieder beehren.“ „Das werde ich.“ Dann winkte sie abermals Izumo zu sich und befahl diesem die gewünschte Bezahlung zu holen. Schließlich brachten zwei Soldaten Säcke voll Reis und die anderen Güter, die als Bezahlung dienen sollten. Chiyo verbeugte sich ein letztes Mal vor Tenten. „Ich wünsche Euch viel Glück. Möge eure Reise ohne Probleme verlaufen!“ „Das wünsche ich Euch auch. Vielen Dank für die Gastfreundschaft, Chiyo-San. Lebt wohl!“ „Wir brechen auf!“, schallte der Ruf durch die Menge. Aus den Augenwinkeln beobachtete Neji, wie Tenten mit Ino und Hinata in die Kutsche stieg. Kurz warf er noch einen Blick auf die kleine Gaststätte, doch schließlich riss er seinen Hengst herum und ritt an die Spitze. Sakura stand auf dem kleinen Balkon und beobachtete die Abreise. Sanft wehte der Wind durch ihre Haare. Elegant strich sie sich eine Strähne aus dem Gesicht. Alles an ihr war wie immer tadellos. Es hatte perfekt zu sein ... Irgendwie beneidete sie die beiden. Sie waren so jung... unerfahren. Und trotzdem... sie hatte das Gefühl, dass es noch nicht das Ende war. Die Geisha seufzte leicht. Welche Rolle würde sie wohl spielen ... inmitten dieses Machtkampfes? Für einen Moment driftete sie ab. Würde sie Sasuke wieder sehen? Vielleicht... Schweigend beobachtete sie, wie die Prozession in der Ferne verschwand. Sie verschränkte die Finger ineinander. Was würde Neji noch widerfahren? Was würde diesem Krieger passieren? Seine Vergangenheit und seine Zukunft, seine Gegenwart verknüpften sich, wurden undurchsichtig und dann doch wieder klar. Was auch immer geschehen würde, es würde über das Schicksal des Landes verändern. Sakuras grüne Augen verfolgten die Reisenden bis sie in der Ferne verschwanden. Die Pferde wirbelten eine Staubwolke auf, als sie durch die Straßen preschten. Bald schon konnte man nichts mehr erkennen. Die Hände der jungen Frau umfassten das Geländer vor ihr. Sie stand noch eine Weile regungslos da, dann wandte sie sich ab. Es brachte nichts sich um die Zukunft zu sorgen. Irgendwann würde alles zusammenlaufen. Nejis Vergangenheit würde ihn einholen und vielleicht seine Zukunft verändern, doch der Augenblick war noch fern. Er war noch viel zu unerfahren. Noch wusste er nicht, welches Erbe er in sich trug. Sie wusste es. Ein Lächeln erhellte ihre Züge. ~ Ich kenne dich, Neji Hyuga ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Sie waren jetzt schon fast drei Stunden unterwegs. Langsam, aber sicher wurde das Reiten immer unbequemer. Neji konnte sich nicht erinnern, jemals zuvor eine solche Strecke zurückgelegt zu haben. Es war einfach ungemütlich den ganzen Tag auf dem Pferd zu sitzen und dann noch die richtige Richtung zu finden. Vor allem mit einer Rüstung, die zusehends schwerer zu werden schien. Dass Naruto und Lee, die er dummerweise mit an die Spitze genommen hatte, sich ständig streiten mussten, hob seine Stimmung auch nicht gerade. Innerlich seufzte er. Wahrscheinlich war es aber immer noch besser sie in Sichtweise zu haben, anstatt sie unbeobachtet zu lassen, wobei sie es womöglich noch schafften sich zu verirren. Obwohl... wenn man sich Lees verkrampften Gesichtsausdruck so ansah, könnte man fast Mitleid bekommen. Lees Pferd war nicht gerade das, was man einen treuen Begleiter nennen konnte. Bei jedem zweiten Richtungswechsel missachtete es die Befehle seines Reiters und ritt in die entgegen gesetzte Richtung. Auf Nejis Gesicht schlich sich ein Grinsen. „Neji!“ Er drehte sich leicht im Sattel. „Was ist, Naruto?“ „Wie lange werden wir bis zur nächsten Stadt brauchen?“ Der Schwarzhaarige verringerte ein wenig die Geschwindigkeit des Pferdes und lenkte es dann in einer eleganten Kurve nach links neben Naruto. „Nach der Karte müssten wir sie in etwa vier Stunden erreichen, allerdings nur, wenn wir dieses Tempo halten.“ Naruto stöhnte. „Oh man, wie lange soll das denn noch dauern? Wir reiten jetzt schon fast zwei Tage ununterbrochen durch. Ich beneide Hinata-chan... Sie kann wenigstens sitzen und sich unterhalten.“ „Das tust du doch auch“, stellte Neji nüchtern fest. „Ach du weißt genau, was ich meine. Sie sitzt in einer Kutsche, während ich schon den ganzen Tag reite.“ „Alle anderen reiten auch.“ „Das ist doch nicht dasselbe. Wenn wir doch wenigstens mal eine Pause machen könnten... Wenn doch wenigstens mal etwas passieren würde, wenn wir doch mal etwas Anderes sehen würden als immer nur Wald und Felder...“ Innerlich verdrehte Neji die Augen. Er hätte sich von Anfang an nicht auf diese Unterhaltung einlassen dürfen. Jetzt driftete Naruto schon wieder in seine Beschwerden ab. Es war zum Verrücktwerden. Konnte man mit ihm nicht einmal ein normales Gespräch führen? Oder...? Er hielt inne, konzentrierte sich. War da nicht ein Geruch gewesen? Jetzt konzentrierte er sich genauer auf seinen Geruchssinn. Verdammt, das durfte doch nicht wahr sein! „Wenn wir doch mal an einem Imbiss vorbeikommen würden...“ „Naruto, sei still!“ Verwirrt sah Naruto ihn an. “Was ist denn los?” „Es riecht nach Rauch... Irgendwo in der Nähe muss es gebrannt haben“, sagte Neji leise. „Was?“ „Reite du zur Kutsche und sag Tenten-Hime, dass wir beide uns kurz umsehen, die anderen werden rasten. Wir dürfen kein Risiko eingehen. Wir dürfen uns nicht überraschen lassen. Es ist besser, mögliche Feinde zuerst zu sehen. Sag nichts, sonst entsteht womöglich eine Panik! Ich werde ihnen nur sagen, dass wir kurz die Gegend erkunden und sie zur Vorsicht mahnen. Wir halten an!“ „Ja, aber-“ „Ich habe die Verantwortung für alle. Führ den Befehl aus!“ Der Blonde starrte Neji kurz in die kalten Augen, nickte aber dann, bevor er sein Pferd zügelte und sich zurückfallen ließ. Lee warf Neji einen fragenden Blick zu. „Rauch?“, fragte er leise. „Ja, aber das muss nichts bedeuten. Naruto und ich werden uns kurz etwas umsehen und wenn wir nichts entdecken, reiten wir zurück. Während wir weg sind...“, er sah dem Kung-Fu-Kämpfer in die Augen, „ übergebe ich das Kommando an dich, du bist für die Sicherheit aller verantwortlich.“ Ein Funkeln trat in Lees Augen. Gleichzeitig wirkte er ernst. „Glaub mir, ich bin mir der möglichen Gefahr bewusst. Verlass dich auf mich!“ Schon kurze Zeit später verlangsamte sich der Zug. Naruto schien Tenten die genaue Sachlage erläutert zu haben und die Soldaten waren in Anbetracht einer Pause mehr als dankbar. Neji zügelte sein Pferd und stieg seitlich ab. Überall hielten die Reiter ihre Pferde an und blickten ihn fragend an, doch er winkte ab. Schließlich kam ihm Naruto entgegen. „Du kannst gleich wieder aufsitzen, wir werden uns kurz umsehen. Wenn wir größeren Truppen begegnen sollten, werden wir vermutlich einen Umweg wählen, wir dürfen nicht riskieren, dass sich Gerüchte über die Tochter des Fürsten verbreiten, das würde die Rebellen anziehen.“ „Wo denkst du, ist das Feuer ausgebrochen?“ „Wir müssen nur ein Stück nördlich.“ Der Rauch musste nicht weit von ihnen entfernt sein... „Komm jetzt!“ Neji saß wieder auf und auch Naruto tat es ihm nach. Dann trieb der junge Samurai sein Pferd an und preschte über die Lichtung, auf der die Prozession Halt gemacht hatte. Naruto folgte ihm. Der noch vom Regen leicht matschige Boden flog unter den Hufen der Pferde dahin. Schon bald hatten sie das kleine Waldstück hinter sich gelassen und befanden sich nun auf offenem Terrain. Die Umgebung war leicht felsig, hin und wieder konnte man sogar eine Klippe erkennen. Nur vereinzelt gab es Sträucher, die dem Klima trotzten. Die Natur wurde zusehends kahler und weiter. „Neji, warte!“ Naruto hatte sein Pferd gezügelt. „Was ist?“ „Wir wissen doch gar nicht, wo es ist. Dem Geruch zu Folge müsste, der Brand ganz in der Nähe sein, aber siehst du was?“ „Es ist nicht mehr weit. Lass uns absteigen!“ „Na gut.“ Beide saßen ab und führten nun ihre Pferde am Halfter. „Warum bist du so unruhig?“ Neji sah sich zu Naruto um. „Es ist nur so ein Gefühl. Vorsicht ist besser als Nachsicht.“ „Das hab ich schon mal gehört“, brummte Naruto. Dann erhöhte er seine Geschwindigkeit und ging voran. Der weiße Hengst wieherte und wich zurück, sodass Neji ihn nur noch im letzten Moment halten konnte. Der Verdacht, der ihn schon zuvor gewurmt hatte, schien sich zu bestätigen. Sogar die Tiere spürten, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte. Er wurde zunehmend unruhiger. Vielleicht gab es in der Gegend Straßenräuber, oder Brandstifter. Sie mussten schnellstmöglich eine größere Stadt erreichen. „Der Geruch wird stärker“, sagte Naruto nach einer Weile. „Ich weiß, halt dich bereit!“ Nejis Hand war zu dem Schwertknauf gehuscht und er selbst wirkte nun noch angespannter. Ein Kreischen durchbrach die Stille und ein Falke schoss über ihre Köpfe hinweg. Für einen Augenblick folgten Nejis Augen dem Vogel, bevor er sich abwandte und schließlich überrascht innehielt. Er drückte Naruto das Halfter seines Pferdes in die Hand, ließ selbigen stehen und kletterte schließlich auf einen niedrigen Felsen in etwa fünfzehn Meter Entfernung. Fast unbemerkt hatten sie sich dem Abgrund genähert. Sein Blick schweifte über den Rand. Erschrecken bereitete sich ihm in ihm aus. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Nervös klopfte sie immer und immer wieder mit ihrem Zeigefinger auf die Lehne. Ihr gegenüber saßen Hinata und Ino, die sich anschwiegen. Es war selten, dass Ino einmal völlig still war. Ein Zeichen, dass es sich wirklich nicht um eine Nichtigkeit handelte. Etwas abweisend zwirbelte Tenten eine Haarsträhne auf. Es brauchte schon eine Menge um der sonst so fröhlichen Blondine die Sprache zu nehmen. Hinata machte einen ängstlichen Eindruck. Vielleicht lag es an ihrer schüchternen Art, vielleicht an Narutos gehetztem Gesichtseindruck, als er ihnen von der notwendigen Vorsichtsmaßnahme erzählte. Oder sie sorgte sich, dass Neji und Naruto etwas zu stoßen konnte. Neji... Tenten hielt inne. Wieder schweifte sie ab in die Erinnerungen. Er war... er war so kalt gewesen. Es schien, als wäre er plötzlich ein anderer Mensch geworden. Diesen Blick hatte sie bei ihm noch nie gesehen und er bereitete ihr Angst. In Gedanken hörte sie seine Worte lauter als sie in Wirklichkeit gewesen waren. Sie schlug sich die Hand vor den Kopf. Kurz hatte sie ein Schwindelgefühl und die Sicht schwand ihr. Die Bilder lösten sich vor ihren Augen auf und alles verschwamm in Rauch. „Tenten... Tenten-Hime...Was ist mit Euch?“ Die Braunhaarige schrak hoch, hielt sich aber nach wie vor den Kopf, der vor Schmerz dröhnte. Ohne dass sie es bemerkt hatte, war sie von ihrem Sitz gesunken und leicht zusammengeklappt. Besorgt tauschten Hinata und Ino einen Blick. „Tut mir leid, mir war kurz schwarz vor Augen“, murmelte sie. „Möchtet Ihr vielleicht etwas trinken?“, fragte Ino. „Nein, schon gut, ich muss nur kurz an die frische Luft.“ „Können wir irgendetwas tun, Tenten-Hime?“ „Vielen Dank, Hinata, das ist nett, aber es ist wirklich nichts.“ Die Schwarzhaarige warf Ino einen Blick zu. „Vielleicht ist es wirklich besser, wenn Ihr kurz rausgeht.“ „Ja, das wird es wohl sein, wir sind schon viel zu lange in dieser stickigen Kutsche.“ Sie richtete sich auf und stemmte sich dann recht wackelig hoch. Ino öffnete die Tür und Tenten stieg vorsichtig die Stufen herunter. Sie blinzelte in die Sonne und atmete die frische, kalte Luft ein, die sie sofort ein wenig lebendiger machte. Aus den Augenwinkeln bemerkte Tenten wie Hinata und Ino sie kritisch beobachteten. Die Lichtung war kahl, nur ein kleiner Fleck, in dem ansonsten dichten Wald. Der Boden war an einigen Stellen ein wenig aufgeweicht. Ein paar Pfützen kündeten von dem gestrigen Regen. Die Tochter des Fürsten ließ den Blick über die restlichen Soldaten schweifen. Die meisten saßen auf der Erde und ruhten sich ein wenig aus. Andere tranken oder aßen etwas. Die meisten Männer wirkten erschöpft. Die beiden, die sie in der letzten Nacht bewacht hatten, Izumo und Kotetsu, alberten ein wenig herum. Der junge Kung-Fu-Kämpfer Rock Lee war damit beschäftigt sein Pferd festzubinden. Doch er wirkte nicht so wie sonst. Lee war angespannt. Als ihn jemand rief, fuhr er herum und erst als er den Soldaten als einen der seinen erkannte, wurde er ruhiger und gestikulierte wie sonst auch, während er sprach. „Geht es Ihnen besser, Tenten-Hime?“ „Ja, danke. Es lag wohl doch an dem fehlenden Sauerstoff“, sagte sie. „Ich habe Wasser geholt. Hier, bitte.“ „Oh danke, Hinata.“ Tenten nahm den Becher entgegen und trank einen Schluck. Die kalte Flüssigkeit rann ihre Kehle herunter und erfrischte ihre Sinne. Schnell war der Becher leer. „Das tat gut. Habt ihr auch etwas getrunken?“ „Ja. Macht Euch keine Gedanken! Wir wollen nicht, dass Ihr Euch überanstrengt.“ „Wo bleiben eigentlich Naruto und Neji-San? Sie müssten doch schon wieder da sein.“ Ino runzelte die Stirn. „Ich weiß nicht, aber sie werden schon wieder kommen. Macht Euch keine Sorgen!“ Tenten blieb stumm. Wieder beobachtete sie ihre Soldaten, die sich noch immer ausruhten, tranken und es genossen sich einen Augenblick entspannen zu können. „Natürlich nicht“, sagte Tenten. Die Bäume rauschten und ein eisiger Wind wehte zwischen ihnen hindurch. Unwillkürlich zog Tenten ihren Umhang, den sie sich vorsorglich angezogen hatte, enger um sich. Der Wind fegte über den Erdboden und beinahe schien es, als würde eine Welle über den Boden laufen. Irgendetwas ließ sie frösteln. Der Schrei eines Falken durchbrach die Stille. Einige der Männer deuteten mit dem Finger in den Himmel, einige lachten und manch andere kümmerten sich gar nicht um ihn. Der große Vogel kreiste über der Lichtung, doch irgendetwas war merkwürdig. Tenten blickte zum Himmel empor. Dann ging alles ganz schnell. Mit einem Mal war die Luft mit dem Geräusch von Pfeilen durchzogen. Ein Mann schrie auf, als ihn ein Geschoss in der Brust traf. Ino stieß einen spitzen Schrei aus und zog Tenten und Hinata in Deckung. Die Männer hatten mittlerweile zu den Waffen gegriffen. Einige spannten ihre Bögen, wussten aber nicht, wo sie hinzielen sollten, da sie ihren Feind nicht ausmachen konnten. Mit einem Mal kamen die Pfeile aus der entgegen gesetzten Richtung. Lee schrie etwas, das Tenten nicht verstand, woraufhin sich die Männer in Deckung warfen. Dann war es still. Irgendwo hörte man die Schmerzenlaute eines Soldaten, der sich herum warf. Die Braunhaarige lugte unter den Armen hervor, die sie zum Schutz über ihrem Kopf verschränkt hatte. Als sie sich umschaute, sah sie, dass der Pfeil genau an der Stelle in der Kutsche steckte, wo einen Augenblick vorher noch ihr Kopf gewesen war. Ein Schaudern überkam sie. Hinata und Ino lagen neben ihr. „Seid Ihr verletzt, Prinzessin?“, fragte Ino mit zitternder Stimme. „Mir ... mir geht es gut“, antwortete sie. „Was ist mit...“ Lautes Kampfgeschrei drang aus dem Wald. Zwischen den Bäumen stürmten Krieger hervor, bis an die Zähne bewaffnet mit Lanzen, Schwertern, Speeren und anderen Waffen. Sofort stürzten sie sich auf die Soldaten. „Zum Gegenangriff!“, hörte Tenten Lee schreien, der nun versuchte den Angriff abzuwehren. Schwerter prallten aufeinander. Das Kreischen der Klingen klang grauenvoll. Neben ihr begann Hinata wegen des schrecklichen Angriffs zu schluchzen. Die Gewalt war so plötzlich über sie hereingebrochen, dass keiner von ihnen sich von dem Geschehen lösen konnte, oder einen klaren Kopf behielt. Tenten war wie erstarrt, als sie drei ihrer Männer sterben sah. Leblos lagen sie am Boden, während der Kampf über sie hinwegtobte. Die Bogenschützen der feindlichen Angreifer, die zwischen den Bäumen verborgen waren, schickten eine neue Salve von Pfeilen über die Lichtung. Und abermals stürzten Körper in die Reihen der Kämpfenden leblos zu Boden. Nur manchmal von einem Schmerzensschrei begleitet. Die einstmalige Stille wurde von den Schreien erschüttert, die von Schmerz herrührten. Tenten schien es, als würde alle Wirklichkeit ganz weit weg sein. Immer und immer wieder prallten beide Parteien aufeinander. Pfeile surrten durch die Luft, Schwerter stießen aufeinander. Menschen... Menschen, die versuchten sich umzubringen. Dann kam ihr ein erschreckender Gedanke. Was war, wenn dies nicht einfach Wegelagerer waren, die versuchten sich zu bereichern? Was war, wenn dies ein gezielter Angriff war? Ein Angriff, der gegen sie gerichtet war? „Vorsicht!“ Tenten fuhr zu Hinata herum, doch es war schon zu spät. Ruckartig wurde sie herum gerissen und blickte direkt in das Antlitz eines Feindes. Sie hatte keine Zeit mehr auszuatmen. Das einzige, das sie empfand, war Angst. Sie erkannte einen gehetzten Ausdruck in diesen Augen, dieser Blick war nicht mehr voller Leben. Er war leer und nur auf den Kampf ausgerichtet. Er hob sein Schwert... „Tenten-Hime!“, schrie Lee. Und im fast selben Moment war er neben ihr. Lee war bereits der Schweiß ausgebrochen. Der Feind war in der Überzahl. Sie würden dem Angriff nicht standhalten können. Die Waffe durchschnitt die Luft und raste auf sie zu... Tenten erhaschte einen kurzen Blick auf eine verschwommene grüne Silhouette, dann war Lee vor ihr. Mithilfe zweier Eisenstäbe, die durch eine Kette verbunden waren, fing er das Schwert ab, dann brach er mithilfe eines gezielten Tritts dem Gegner das Genick. Sie hätte geschrieen, wenn sie die Kraft gehabt hätte, doch das Entsetzen nahm ihr den Atem. Nichts wollte sie lieber, als aus diesem Albtraum erwachen. Vollkommen orientierungslos stolperte sie einige Schritte zurück. „Verschwinde!“, schrie Lee gegen den Lärm an. „Wenn sie Euch kriegen, ist alles verloren!“ „Aber...“, brachte sie krächzend heraus. „Hör auf mich, wir haben das im Griff!“ Wie einfach ihm diese schlichte Lüge über die Lippen ging. Nichts war in Ordnung, sie würden alle umkommen und er wusste das... Lee starrte sie wie hypnotisiert an und zum ersten Mal begriff sie, dass auch er ein Krieger war. Er beherrschte seinen Körper so perfekt, wie sie es noch nie gesehen hatte. Mit der flachen Hand schleuderte er unzählige Feinde von sich, durchdrang ihre Reihen, stützte sich mit den Händen am Boden ab und riss etliche von den Füßen indem er mit seinen Beinen millimetergenau zielte. Sie hatte immer Samurai für große Krieger gehalten, doch Lee belehrte sie nun eines Besseren. Krieger durch und durch. Kung-Fu ohne den kleinsten Fehler. „Wir müssen hier weg!“, schrie Ino und packte sie am Handgelenk. „Lee und die anderen halten sie auf! Versteh doch, Tenten!“, rief sie verzweifelt. Vielleicht war es ihre eigene Angst, die sie dazu trieb Ino und Hinata zu folgen, vielleicht war es auch die Tatsache, dass Ino sie zum ersten Mal auf die gleiche Stufe stellte wie sich selbst. Sie wandte dem Geschehen den Rücken zu und rannte. Der Kimono behinderte sie, doch das war sie ja schon gewohnt. Lee blieb hinter ihnen zurück. Der junge Kung-Fu-Kämpfer hielt ein Dutzend Feinde auf und es war absehbar, dass er bald am Ende seiner Kräfte war. Der Kampf dauerte an und auch die Angreifer hatten gemerkt, dass er das Oberkommando hatte. Strategisch war es klug denjenigen mit der Befehlsgewalt zuerst auszuschalten. Doch wo war deren Kommandant? Wer befehligte den Angriff? Aus dem Hintergrund hörte sie, wie Waffen aneinander prallten. Fast leise schlich sich der Tod durch den Kampf. Tenten stolperte und wäre beinahe gestürzt, doch Ino zerrte sie weiter. Als sie sich umdrehte, sah sie einen leblosen Körper auf dem Boden liegen, die Gliedmaßen von sich gestreckt. Seiner Hand fehlten zwei Finger... Ekel überschwemmte sie und nun rannte sie noch schneller. Der Wald und die damit zusammenhängende Sicherheit war nur noch knappe fünfzig Meter entfernt. Plötzlich schossen wieder Pfeile aus dem Dickicht und Ino bremste so ruckartig ab, dass Tenten, die sie immer noch hinter sich herzehrte, fast vornüber gestürzt wäre. Direkt vor ihnen bohrte sich ein brennender Pfeil in Boden. Die flammenden Geschosse waren überall und noch immer gingen sie auf die Heerscharen der Krieger nieder. Die Kutsche, in der sie noch wenige Minuten zuvor gesessen waren, hatte Feuer gefangen. Beinahe schien es so als ob der Pfeilregen gezielt um die Lichtung gelegt wurde und den Angegriffenen keine Fluchtmöglichkeiten bot. Nun blieb ihnen fast keine Deckung mehr, doch in dem Getümmel war ohnehin niemand mehr auf sie fixiert. Ino zog Tenten hinter das Gestrüpp. Die Blonde keuchte, als sie beide kurz stehen blieben. Auch in Inos Zügen entdeckte Tenten ihre eigene Angst. Doch dann kam noch etwas dazu... „Wo ist Hinata?“, fragte Ino mit gefährlich leiser Stimme. Tenten schauderte. Sie hatte keinen Gedanken mehr an die Schwarzhaarige verschwendet, als sie sich bewusst war, dass diese ihnen folgte. Aber Ino hatte Recht. Nirgendwo war eine Spur von ihr zu sehen. „Wir suchen sie, wir können sie hier nicht zurücklassen!“ „Wir ... haben keine Wahl. Wenn du stirbst, ist die Zukunft des gesamten Fürstentums verwirkt. Die Rebellen werden die Macht ergreifen und es wird niemals Frieden geben. Wenn du stirbst, ist alles verloren...“ „Ich lasse meine Freundin nicht im Stich!“, schrie Tenten. „Glaub ja nicht, mir würde das leicht fallen!“, erwiderte Ino ebenso heftig, „Hinata ist auch meine Freundin, aber wir haben keine Wahl!“ „Man hat immer eine Wahl!“ „Sei doch nicht so eine verdammte Närrin, was glaubst du hier zu finden? Den Heldentod? Dir muss doch klar sein, was geschieht, wenn sie wissen wer du bist.“ Sie deutete mit zitternder Hand auf das Gemetzel hinter ihnen. Beschämt wandte Tenten den Blick ab. Sie hatte sich wirklich wie eine Närrin aufgeführt. Die ganze Zeit sah sie nun schon das Leid ihres Volkes, aber ihre Gefühle für Neji hatten sie die Wirklichkeit nicht mehr sehen lassen. Es war ihre Aufgabe sich um das Wohl des Volkes zu kümmern. Und sie hatte versagt. Ino erkannte ihre Chance und zerrte Tenten weiter. Sie waren nur wenige Meter gekommen, denn der Kampf tobte ununterbrochen weiter. Ihre Soldaten hatten bereits schwere Verluste einstecken müssen. Mehr und mehr wichen sie zurück und mussten ihre Stellungen aufgeben. Tenten wurde das Gefühl nicht los, eingekesselt zu sein. Mühselig kämpften sie sich durch die Reihen der Kämpfenden. Und mehr als einmal hatte nur Inos rasche Reaktion sie davor vor Angriffen bewahrt. Tenten riss sich den Kimono mehrmals auf, als sie durch das Gestrüpp stolperte, aber es war ihr egal. Wichtig war einzig und allein das Überleben. Der Waldrand war nur noch etwa einen knappen Bogenschuss entfernt und die beiden Frauen stolperten mehr darauf zu, als dass sie liefen. Das Gras wurde immer wilder und mehrmals hielten sie sich an diversen Dornen auf. Ino fielen die sonst so gepflegt zurückfrisierten Haare in Strähnen ins Gesicht. Tenten warf ihr nur einen kurzen Blick zu. Im Stillen gab sie Ino Recht. Sie durften nicht aufgeben. Sie mussten fliehen. Doch sie ... sie könnte sich niemals verzeihen, dass sie Hinata zurücklassen musste. Ihre Freundin Hinata ... Der Schrei des Falken kam so plötzlich, dass sie unwillkürlich zusammenzuckte. Tenten hatte gar nicht bemerkt, dass der Raubvogel seine Kreise schon viel tiefer über der Lichtung zog. Ihr Blick folgte dem braunen Schatten, der auf den Wald zuflog. Der Vogel stellte die Flügel in den Wind und bremste seinen Fall. Er landete auf dem Arm eines Mannes. Eine hoch gewachsene Gestalt trat aus dem Schatten. Er trug ausschließlich schwarze Kleidung, die ihn wie einen Dämon erscheinen ließ. Ein langer Umhang tanzte im Wind um seinen Körper herum. Ein Bogen hing auf seinem Rücken. Sein Schwert, fast so lang wie er selbst, war um seine Hüfte gegürtet. Die rabenschwarzen Haare fielen ihm leicht ins Gesicht und an seinem Hinterkopf standen sie zur Seite ab. Als er langsam den Kopf hob, erkannte man einen hellen Teint. Eine feine Narbe, die man erst auf den zweiten Blick erkannte, zierte seine Schläfe. Der Blick aus seinen onyxfarbenen Augen heftete sich fest in ihre Augen. Ein schmales Lächeln schlich sich auf seine Züge. Augenblicklich schauderte sie und Angst überkam ihren Geist. Tenten blickte ins Angesicht Sasuke Uchihas, dem Verräter. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Hallo ^-^. Ja, ich lebe noch und die ff verschwindet auch nicht in der Versenkung. Eigentlich wollte ich dieses Kapitel ja als eine Art Samurai-Osterei hochladen, aber dann hatte ich plötzlich doch so viel zu tun, dass ich es erst jetzt schaffe ^^° Ich bedanke mich recht herzlich bei Arua, die das Kapitel für mich korrigiert hat und die entsetzlichen Logik-, Satzbau-, Grammatik-, Tempus- und zu-kurze-Sätze-Fehler ausgebessert hat. Vielen lieben Dank. *knuddel* Danke auch an TentenHyuga für das schöne Video. (Kannte ich und ich finds auch voll schön ^^)an HinaMirlie für die ganzen Infos. (Hab viel gelernt ^^) und... endlich hab ichs gefunden...Maji, die mir die Infos zu den Geishas besorgt hat. Danke, Merci *knuddel* und an alle Leser, die meinen Quark hier lesen XD. Was wäre ich ohne euch *seufz* so, jetzt mal ne kleine Anmerkung: Ha! So schnell hat keiner mit Action gerechnet, ne?? Da habt ihr ihn endlich! Jetzt ist der ... Sasuke endlich da (hab zwar an einer fiesen Stelle aufgehört, aber er ist da... *muahahahahaha* und er ist sauschwer zu schreiben -.-). Und jetzt gebt Ruhe ! (Nein, Scherz, schreibt mich zu. Nehme Morddrohungen, Heiratsanträge und alles weitere gern entgegen) Und natürlich sind Neji und Naruto nicht da, wenns zur Sache geht XD. Also bis zum nächsten ^^. Dieser Titel bedeutet 'Angriff', was die meisten ja sicher wissen, aber ich schreibs trotzdem noch mal dazu ^^. Nächstes Mal: Kapitel 15: Ruin. Verät noch nicht so viel, ne??? Falls sich das jetzt einer bis zu Ende durchgelesen hat, wünsche ich euch erst mal alles liebe. Bleibt mir treu XD hel moony Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)