Samurai von moonlight_005 ([NejiTen] Teil 1 der Samurai-Trilogie) ================================================================================ ~ Kapitel 18: Mystery ~ ----------------------- ~ Kapitel 18: Mystery ~ Sie blinzelte. Das fahle Licht des Morgens fiel durch das Fenster und beleuchtete nur schwach ihre liegende Gestalt. Tenten öffnete die Augen und richtete sich leicht auf. Noch saß ihr die Müdigkeit in den Knochen, und noch lähmte sie vorzeitig ihre Gedanken und ihre Reaktion. Auf einmal nahm Tenten eine Bewegung wahr. So leicht wie ein Luftzug, dass man ihn fast nicht bemerkte. Ein Schatten unterbrach den Lichteinfall. Plötzlich presste sich eine Hand auf ihren Mund und erstickte ihren Entsetzensschrei, zu dem sie ansetzen wollte. Alles ging viel zu schnell, sie hatte nicht mal mehr Zeit über das nachzudenken, was mit ihr passierte. Das Adrenalin schoss ihr durch die Venen und ihr Herz hämmerte gegen ihren Brustkorb. „Still“, zischte eine Stimme hinter ihr, „sag nichts, kein Geräusch, niemand darf uns hören.“ Tenten zählte die Schläge ihres Herzens. Eins … Zwei … Drei … Dann nickte sie leicht und er nahm langsam die Hand weg. Die junge Frau schnappte nach Atem, keuchte. Die Hand streifte ihre Wange und zog sich dann zurück. Beide sagten kein Wort. Tenten ließ sich ihre Überraschung nicht anmerken, obwohl es ihr augenblicklich unangenehm wurde, als sie darüber nachdachte, in was für einer Situation sie sich hier befanden. „Was machst du hier, Neji?“, fragte sie matt, ohne sich umzudrehen. „Ich muss mit Euch reden“, antwortete er. Warum musste er jetzt mit ihr reden? Es war noch nicht einmal Morgen und was machte er in ihrem Schlafgemach? Die Röte stahl sich auf ihr Gesicht. Tenten drehte den Oberkörper und schwang sich mit nackten Füßen aus dem Bett. Ihr Nachtgewand glitt fließend an ihren schlanken Beinen herunter, als sie auf dem Boden aufkam. Unter normalen Umständen hätte das als äußerst unschicklich gegolten, aber die Tochter des Fürsten wusste auch, dass man diese Situation unter den hiesigen Bedingungen nicht wie eine normale bewerten konnte. Außerdem wollte sie mit Neji auf Augenhöhe reden. Vielleicht würde der Abgrund zwischen ihnen dann endlich nicht mehr so groß sein. Sie wusste nicht, was Neji denken musste, als er sie so sah, aber sie konnte nichts daran ändern. Der Samurai ließ sie gewähren, wich aber ein wenig vor ihr zurück. Bei näherem Hinsehen erkannte sie, dass tiefe Schatten unter seinen Augen lagen. Sie sah ihn an. Die Furcht, die sie ihm gegenüber noch empfunden hatte, war wie ausgelöscht, es gab nur noch die Traurigkeit und die Verzweiflung in ihr, die jetzt langsam aufkeimte. Zum ersten Mal waren sie wieder allein. Machte das einen Unterschied? War da eine Veränderung in seinem Blick, oder war da nur Kälte? „Ihr hättet tot sein können“, sagte er. Sein Gesicht lag im Schatten, sodass sie ihm nicht richtig in die Augen sehen konnte. „Was?!“ Sie verstand nicht. Neji wandte sich dem Licht entgegen, das seine Züge erhellte. „Es war ein Attentäter hier. Ich habe ihn gesehen und er kam mir merkwürdig vor, die Art, wie er sich bewegte. Also bin ich ihm gefolgt … Und als ich auf diesem Stockwerk angekommen war, hat er versucht Euch umzubringen.“ „Was?!“, entfuhr es ihr abermals. Er trat auf sie zu, zögerte und ging dann weiter. Tenten spürte, wie ihr Herz schneller schlug. Er streckte die Hand aus… Sie zuckte zusammen und schloss reflexartig die Augen. Nejis Hand war kalt auf ihrer Haut, wie die Fingerkuppen von jemanden, der lange in der gleichen Haltung in der Kälte verharrt und dessen Glieder langsam steif geworden waren. Seine Fingerspitzen strichen an ihrem Hals entlang und verharrten dort einen Moment. Tenten verkrampfte sich und er zog die Hand wieder weg. Ein Schmerz durchzuckte ihren Körper und lief schließlich in der kleinen Wunde an ihrem Hals zusammen. Das Blut war bereits geronnen, aber trotzdem lief ihr ein Schauder den Rücken herunter, als sie daran dachte, dass man sie auf diese Weise hatte töten wollen. „Warum?“, fragte sie, „was habe ich getan, dass man mich töten will?“ „Ihr habt nichts getan, was ein Anlass sein könnte“, sagte er. Tenten sah ihn an. Sieben Sekunden verstrichen. Schließlich konnte Neji ihrem fragenden, verletzten Blick nicht mehr stand halten und schaute weg. „Ihr seid jemand von großer Macht“, sagte er langsam. „Die Unruhen im Land verlangen nach einer Veränderung. Die Rebellen ersehnen eine neue Ordnung und andere werden ihnen folgen. Es hat nichts mit Eurer Person zu tun.“ Eine Weile schwieg er, dann sagte er: “Es ist nicht rechtens, das von Euch zu verlangen, aber Shikaku Nara darf unter gar keinen Umständen erfahren was vorgefallen ist. Wenn er es weiß, wird er annehmen, dass die Attentäter Euch gefolgt sind. Er wird sich selbst in Gefahr sehen, wenn er es herausfindet. Solange wir bei ihm sind, wird er uns beschuldigen.“ Tenten antwortete ihm nicht und erst als sein Schatten auf ihre Gestalt fiel, nickte sie leicht. Wenngleich es ein trauriges Einverständnis war. Ihre Lider senkten sich, als sie gedankenversunken aus dem Fenster sah. „Überall ist nur Hass…“, sagte sie, „ich sehe nichts mehr außer Gewalt. Werde ich blind für die Dinge, für die ich kämpfe?“ Kein Geräusch war zu vernehmen, es war ganz still … „Das kommt auf das Licht an, in dem man etwas betrachtet“, antwortete er. Sie schwieg, wusste nicht mehr was sie sagen wollte. Ein kühler Windhauch strich durch den Raum und ließ den Stoff ihres Nachtgewandes für einen Moment umher wirbeln. Neji sah sie an, noch immer war sein Blick angespannt, wenn er sie betrachtete, aber dieses Mal schien mehr Ruhe darin zu liegen. War etwas anders geworden, oder war das nur die ruhige Atmosphäre in diesem Raum? Tenten schaute in die hellen Augen, deren Blick sie jedes Mal wieder fangen konnte. Endlich sah er sie wieder an. Endlich wich er ihr nicht mehr aus. „Habt Ihr Angst?“, fragte der junge Samurai. Sie sagte nichts, noch immer wie in einem Bann. Nach einer Weile schüttelte sie leicht den Kopf. „Du warst da…“, sagte sie, „du hast mir das Leben gerettet. Ich werde mich erst fürchten, wenn du nicht mehr da bist, um mich zu beschützen.“ Er zuckte zurück, sofort kehrte etwas von dem angespannten Ausdruck zurück und von der Ruhe war auf einmal nichts mehr zu spüren. „Es war meine Pflicht“, brachte er durch zusammengepresste Lippen hervor. Tenten wandte sich ab, den Blick zum Fenster gerichtet. Sie hatte sich geirrt … niemals würde Neji seine Entscheidung zurücknehmen, es war verloren, bevor es überhaupt beginnen konnte … Die Prinzessin trat auf ihn zu, streckte ihre Hand nach ihm aus. Neji wich nicht zurück, machte keine Anstalten sich zu bewegen. Nach einer Weile zog sie die Hand wieder weg. „Sag mir, gerätst du nie in Versuchung? Willst du niemals ausbrechen aus deinem Käfig, der dir die Freiheit nimmt? Willst du nie deine Fesseln abwerfen und das tun, was du willst?“ Er starrte auf ihre Silhouette, die sanft vom Morgenlicht umspielt wurde. Er betrachtete die geschmeidigen Haare, die wellenartig ihren Rücken herabfielen. Neji dachte an ihren traurigen Blick und erkannte darin einen Schmerz, der tiefer war, als er es sich vorgestellt hatte. Langsam schob sich die Sonne über den Horizont und tauchte die Umgebung in helles Licht. Schatten tanzten auf seinem Gesicht. Für einen Moment glaubte sie, er würde wirklich schwach werden. Ein trauriges Lächeln trat auf sein Gesicht. „Tenten“, sagte er leise, „einst wollte ich fliegen, doch bis ich begriff, bis ich gelernt hatte wie es gehen mochte, da wurden mir meine Flügel genommen. Es steht nun nicht mehr in meiner Macht.“ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Der Schwerverletzte war schon seit Mitternacht in Schweißausbrüchen und Fieber ausgebrochen. Seine Körpertemperatur war deutlich über dem Normalwert und die Wunde wollte und wollte nicht verheilen. Der Arzt war am Ende seines Wissens. Eine solche Verletzung hatte er noch nie behandelt, es fehlten ihm ganz klar die Fähigkeiten und die nötigen Heilmittel. Desweiteren wusste er auch nicht, ob Gift im Spiel war. Wenn es so weiter ging, war der junge Mann vor ihm innerhalb weniger Stunden tot. Der Mann seufzte, das war alles, was er soweit beurteilen konnte. Vielleicht sollten sie ihm schon ein Grab schaufeln und die Götter um Gnade für seine Seele anflehen. Er lehnte sich zurück und betrachtete das ansonsten friedliche Gesicht des Jungen. Er musste gerade mal so ein Mann sein und hatte schon mehr gekämpft als Ältere. Die Welt war nicht gerecht, das war sie niemals gewesen, aber es erfüllte ihn jedes Mal mit Trauer und Mitleid, dass er nichts tun konnte. Plötzlich hörte er Schritte hinter sich und sah das Mädchen kommen, das zu den Fremden gehörte. Die blauschwarzen Haare hatte sie zu einem Knoten aufgesteckt und ihre Augen richteten sich sofort voller Sorge auf den jungen Mann, der mit dem Tod rang. „Kann ich dir helfen?“, fragte er. Die hübsche junge Frau schien erst jetzt zu bemerken und wich eingeschüchtert wieder ein Stück zurück. „Ich… ich wollte nur nach Lee-kun sehen“, brachte sie schließlich verlegen hervor. Der Heiler sah sie mitleidsvoll an. „Ist er dein Freund?“ „Mein Cousin, Lee-kun, Naruto-kun und ich, wir haben zusammen gewohnt. Ich will ihn nicht verlieren.“ Der Mann seufzte. „Wie heißt du Mädchen?“, fragte er. „Hinata“, antwortete sie schüchtern. „Ich will ehrlich zu dir sein Hinata, es steht nicht gut um ihn, ganz egal wie gut man ihn behandeln könnte. Mit dieser Verletzung wird er den Morgen nicht mehr überleben.“ Das Mädchen erstarrte, sank auf die Knie, wobei sie nicht darauf achtete, dass ihr Kimono dabei dreckig wurde und legte ihre Hand auf Lees Stirn. Seine Haut war heiß und er schien innerlich zu verbrennen. „Was?“, hauchte sie. „Kann man gar nichts tun?“ Der Arzt schüttelte nur den Kopf. „Ich denke nicht, dass-“ „Anstrengend“, kam es aus Richtung Wand. Hinata fuhr herum und erblickte jenen Jungen, der sich gestern so unmöglich benommen hatte und sie alle aufgehalten hatte. Gelangweilt lehnte er an der Wand und beobachtete sie. Schließlich stieß er sich ab und kam auf sie zu. Er sah weder Hinata noch den Heiler an, betrachtete Lee und runzelte dann die Stirn. „Der hält nicht mehr lange durch“, stellte er nüchtern fest. Das Mädchen spürte wie sich etwas in ihr aufstaute. Wie konnte er das sagen? Es war noch nicht zu spät, das wusste sie ganz genau! „Wir können doch nicht einfach aufgeben!“, erwiderte sie heftiger als es sonst ihre Art war. Der Junge stöhnte auf. „Eins sag ich dir, von aufgeben habe ich nie gesprochen, vielleicht hörst du mir mal zu, wenn ich dir was erkläre.“ Verwirrt starrte Hinata ihn an. Wie wollte er nichts unternehmen und trotzdem nicht aufgeben? „Es hilft wohl nichts, ich muss mit meinem Vater reden. Es ist wohl an der Zeit alte Bande zu erneuern.“ Sie stand auf und starrte ihn nun noch verwirrter an. „Wer bist du überhaupt?“ „Ist es wichtig solche Details zu wissen?“, fragte er zurück. Hinata sah ihn verdutzt an, sie wusste überhaupt nicht wie sie ihn einschätzen sollte. „Für mich ist es wichtig, schließlich hängt Lee-kuns Leben davon ab.“ Der Fremde schlug die Augen nieder und murmelte etwas, das eindeutig nach ‚Lästig’ klang. Dann sah er sie zum ersten Mal direkt an. „Mein Name ist Shikamaru Nara, Shikaku Nara ist mein Vater.“ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Tenten hielt seinem Blick stand. Egal wie unnachgiebig Shikaku Nara auch sein würde, sie würde nicht nachgeben. Nicht dieses Mal, da es um Leben und Tod ging. Es war derselbe Raum, in dem sie Shikaku Nara einen Tag zuvor begegnet war. Auch diesmal war Neji bei ihr, seit dem Morgen hatte er sie nicht einen Augenblick allein gelassen. Fraglich, ob er überhaupt zur Ruhe gekommen war. Die Müdigkeit in seinen Augen sprach zumindest ihre eigene Sprache. Shikaku räusperte sich. „Ihr verlangt also von mir, sofort etwas gegen den Zustand Rock Lees zu unternehmen. Was sollte ich tun können, wenn wir bereits all unsere Möglichkeiten ausgeschöpft haben?“ „Es geht um ein Leben.“ „Genau das ist es, Tenten-Hime, es ist ein einziges Leben. Wird Euer Blick nicht verengt, wenn Ihr euch nur um die kümmert, die vor Euren Augen leiden? Einst werdet Ihr für Tausende von Menschen verantwortlich sein. Wie wollt Ihr damit klarkommen, wenn Euer Blick nur auf das gerichtet ist, was Ihr seht?“ „Ich lebe in der Gegenwart, Shikaku-San“, sagte sie. Die Augen Shikaku Naras verengten sich. Es war zwar ursprünglich nicht ihre Absicht ihr Glück so herauszufordern, aber sie musste ihm auch zeigen, dass sie mächtiger war als er. Wenn es auch in diesem Moment mehr als eindeutig war, wer die Macht hatte. Sie hasste es auf jemand anderen angewiesen zu sein. Ohnmächtig zu sein. Abhängig zu sein … „Ich werde nicht hinnehmen, dass Rock Lee stirbt. Sagt mir nur, was ich tun muss, um ihn zu retten.“ Shikaku tauschte einen Blick mit Asuma und sah kurz den jungen Mann an, der ihm erstaunlich ähnlich war, jetzt aber wie unbeteiligt schien. „Ich habe Euch nicht als jemanden mit einer solchen Willenskraft erwartet, Tenten-Hime. Meine Hochachtung, allerdings werdet ihr Euer angestrebtes Bündnis gefährden, wenn Ihr Euch nur um das Leben eines Einzelnen bemüht. Ich mache keine Verhandlungen mit jemandem, der so rational denkt. Wir müssen alles im Blick behalten.“ „Vater“, mischte sich plötzlich der junge Mann ein, „verwechselt Ihr diese Situation nicht eher mit etwas, das Folgen haben könnte, als eine, bei der man nachdenkt, wie man ein Problem löst? Es kann ebenso gut ein Zeichen sein, dass man nicht alles hinnehmen sollte.“ Neji horchte auf. Vater? Dann war er … dieser Nichtsnutz, der Nachfolger einer der mächtigsten Adelsfamilien des Landes? Deshalb konnte Asuma ihn nicht zurechtweisen. Es war so einfach, dass dieser Shikamaru viel mächtiger war als er. Asuma hätte es wirklich nicht gekonnt, selbst wenn er es gewollt hätte… „Was versprichst du dir davon, Sohn? So etwas schert dich doch sonst nicht.“ Shikamaru verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. „Es beginnt ein Wandel. Vielleicht sollte es so sein, dass Rock Lee überlebt. Vielleicht nicht. Es wird oft unterschätzt, wie viel ein einzelner Kämpfer bewirken kann.“ „Du hast dir Gedanken gemacht, wie ich sehe. Hast du dann auch eine Lösung, wie man ihn retten kann?“ Shikamarus Augen schweifte umher und mit einem genervten Blick nahm er wahr, dass nun alle Aufmerksamkeit auf ihm lag. „Es gibt für ihn nur noch eine einzige Möglichkeit. Nur, weil es uns nicht möglich ist, Rock Lee zu retten, heißt das nicht, dass jemand anders nicht dazu in der Lage ist. Wir sollten Tsunade-Sama um Hilfe bitten.“ Augenblicklich hob sich das Stimmengewirr im Raum. Einige Berater, die anwesend waren, tauschten empörte Blicke und starrten Shikamaru entsetzt an. Tenten verstand ein paar Wortfetzen und augenblicklich lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken… Sie ist eine Hexe … Nicht vertrauenswürdig… Verbannte … Shikaku sah seinen Sohn erstaunt an. „Du weißt, was du von mir verlangst? Diese Frau hat längst mit der Vergangenheit abgeschlossen. Ihre Zeit ist bereits abgelaufen. Sie ist eine Figur der Geschichte, niemand, der in der Gegenwart lebt-“ „Und sie ist die Einzige, die über ein so großes medizinisches Wissen verfügt, dass man vielleicht wieder hoffen kann.“ „Egal, wer sie ist“, warf Tenten ein, „wenn es die einzige Möglichkeit ist, ihn zu retten, werde ich meine Chance nutzen. Lee … er wurde verletzt, weil er mich beschützt hat.“ „Habt Ihr nicht gesagt, dass beinahe Eure gesamte Eskorte vernichtet wurde? Treibt Euer Gewissen Euch dazu an, den einzigen zu retten, der noch am Leben ist?“ „Ja, ganz genau.“ Tenten starrte Shikaku Nara wütend an. „Ihr seid bereit, alles zu riskieren? Sogar Euer Leben?“ Sie erwiderte den Blick und hielt ihm stand. „Alles. Irgendwann wird es eine Zeit geben, da werden alle Menschen gleich sein. So lange ich lebe, werde ich für die Leben kämpfen, die ich retten kann.“ Der Herrscher sah sie einen Moment lang an und schien sie prüfen zu wollen. Shikaku Nara schlug die Augen nieder. „Dann geht.“ Erleichtert und zum ersten Mal seit langem mit einem Funken Hoffnung blickte sie ihn an. „Aber…“, fuhr er fort, „ich stelle drei Bedingungen. Erstens: Mein Sohn wird Euch begleiten. Zweitens wird Euer Gefolge bis zu Eurer Rückkehr weiterhin in meinem Anwesen bleiben. Drittens Ihr dürft Rock Lee und nur einen Eurer Gefolgsleute mitnehmen.“ „Warum muss ausgerechnet ich mitgehen?“, stöhnte Shikamaru. „Im Ernst, Vater, es gäbe doch genügend passendere Besetzungen.“ „Du? Ganz einfach, du weigerst dich ein Krieger zu werden, geschweige denn in meine Fußstapfen zu treten, vielleicht wird dich die Verantwortung ja ein wenig abhärten. Außerdem war es deine Idee, ich dulde keine Widerrede.“ Shikamaru warf seinem Vater noch einen zutiefst genervten Blick zu, dann ergab er sich seinem Schicksal. Allerdings nicht ohne ein paar Verwünschungen vor sich hinzumurmeln. Shikaku Nara fixierte die Prinzessin: „Nehmt Ihr die Bedingungen an?“ „Ja.“ „Wen wählt Ihr zu Eurer Begleitung?“ Tenten drehte sich zu Neji um, der die Diskussion schweigend beobachtet hatte. „Ich denke, da gibt keine Wahl. Neji hat meinem Vater mit seinem Blut seine Treue geschworen. Er hat mir schon einmal das Leben gerettet.“ „Das dachte ich mir“, erwiderte der Mann. „Dann geht. Tsunades Tempel liegt ein paar Stunden Fußmarsch entfernt. Pferde werden Euch nichts nützen, sie lebt im Exil auf dem Berg Izanagi Izar.“ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Der Berg erstreckte sich von scheinbar unendlicher Größe, mal waren einige kahle Stellen und manchmal war ein deutlicher Grünbewachs zu erkennen. Um die Spitze herum konnte sie einige graue Nebelschleier ausmachen, die den oberen Teil fast vollständig verdeckten. Unerreichbar so schien es. Er war ein gewaltiges Naturmonument, das schon seit Urzeiten bestand. Hinter ihr hatte sich eine Menschenmenge versammelt, die sie misstrauisch und mitleidig betrachteten. An vorderster Stelle stand Shikaku Nara, der sie fast herausfordernd ansah. Oder war das ein mitleidiger Ausdruck? War das eine Prüfung, die sie zu bewältigen hatte? Wollte er sie nur testen und hatte deshalb ihrem Anliegen zugestimmt? Wie auch immer sein Urteil ausfallen würde, sie würde nicht mit leeren Händen zurückkehren. Lee würde nicht sterben. Neben ihr standen Neji und Shikamaru, die beide bequemere Reisekleidung angelegt hatten. In Nejis Fall mit diversen Waffen versehen. Zwischen ihnen lag eine Trage auf dem Boden, auf der Lee aufgebettet lag. Gerade machten sich die beiden Männer daran den Kung-Fu-Kämpfer hochzuhieven und sogleich trat ein gelangweilter, genervter Ausdruck auf Shikamarus Gesicht. Zu ihrem Erstaunen bemerkte sie, wie Neji ihm einen noch böseren Blick zuwarf … als würde er ihn für seine Tatenlosigkeit verachten. Allerdings waren die beiden auch grundverschieden. Auf der einen Seite, der junge Samurai, der nur in strengster Disziplin gelebt hatte und sich alles erarbeiten musste. Und dann dieser Shikamaru, der immer alles gehabt hatte und dennoch das Erbe seiner Familie ablehnte. Sie wurde nicht schlau daraus. Tenten warf einen Blick zurück und erkannte, wie sich die Menge langsam auflöste. Shikaku Nara sah ihnen hinterher. Obwohl sie vergleichsweise weit weg waren, war seine Stimme deutlich zu hören, sie war so klar, als würde er neben ihnen stehen: „Tenten-Hime, Ihr habt diesen Weg gewählt, mögen die Götter Euch beschützen. Vergesst nicht, dass es um ein einziges Leben geht. Es kann ein Austausch für Euer eigenes sein. Erinnert Euch an meine Worte.“ Dann wandte er sich an Shikamaru: “Ich erwarte von dir die Erfüllung deiner Aufgabe, Sohn, ich dulde kein Versagen. Nun geht.“ Dann drehte er sich um und verschwand. Tenten antwortete ihm nicht, sondern drehte sich um und stellte sich dem Berg entgegen. Sie würde hier nicht scheitern, selbst wenn es ihr Leben kosten würde. „Gehen wir“, sagte Neji, „zeig uns den Weg, Nara.“ Shikamaru warf ihm einen genervten Blick zu. „Nur keine Eile, wir haben noch den ganzen Tag um Tsunade zu finden, der Junge ist zäh.“ „Darauf können wir nicht vertrauen. Wenn er stirbt, zeige ich Euch, wie zäh ich bin.“ „Dafür, dass Ihr losgehen wollt redest Ihr ganz schön viel, Samurai“, entgegnete Shikamaru. „Zeigt mir den Weg, Nara-San, wir haben keine Zeit mehr“, sagte Tenten. Dieser seufzte und setzte sich in Bewegung, wobei Neji ihm folgen musste. „Sie lebt fast auf der Spitze des Izanagi Izar. Ein Gebiet, in das sich jeder Normalsterbliche niemals wagen würde. Es gibt nur einen Weg dorthin, ein geheimer Pfad, den nur Mitglieder meiner Familie kennen. Die Legende besagt, dass man ihn nur finden kann, wenn man nicht versucht ihn zu finden.“ „Was soll das bedeuten?“, fuhr Neji ihn an. „Heißt das, Ihr habt keine Ahnung, wo wir hin müssen?“ Shikamaru zog die Augenbrauen zusammen. „Habt ihr mir eben nicht zugehört? Ich kenne den Weg, aber nur, weil mein Vater dort den Segen der Götter für mich erbeten hat, als ich geboren wurde. Danach war ich nur noch ein einziges Mal dort, als meine Mutter gestorben ist. Alle anderen sind hoffnungslos verloren, wenn sie auch nur einen Fuß auf den Berg setzen.“ Stirnrunzelnd musterte Neji seinen Gesichtsausdruck, aber auf Shikamarus Miene war nicht einmal die Spur einer Mimik zu sehen. Er warf noch einen letzten Blick zurück, dann begannen sie den Aufstieg. Würde der Berg sie in die Knie zwingen, oder würden sie diese Herausforderung meistern? Tenten trat auf einen losen Stein und wäre fast gestürzt, aber sie konnte sich noch rechtzeitig fangen. Als sie nach unten blickte, erkannte sie, dass sie schon ein gutes Stück des Weges zurückgelegt hatten. Das Anwesen der Naras war auf eine Ansammlung kleiner Gebäude zusammengeschrumpft und sie konnte auch schon leichte Veränderungen in der Vegetation feststellen. Im Gegensatz zu tiefer gelegenen Flächen waren sie schon viel höher gekommen und der Fels wurde merklich kahler. Das Gras war graubraun und die Erde wie ausgetrocknet, was nur den widerstandsfähigsten Pflanzen ermöglichte hier zu leben. Unglaublich wie weit man von hier sehen konnte. „Kommt Ihr, Tenten-Hime?“, sprach Neji sie an. Tenten zuckte zusammen, sie hatte gar nicht mitbekommen, dass sie stehen geblieben war. Shikamaru sah sie abwartend an, Nejis Miene hatte eine merkwürdige Ruhe inne. Ungewöhnlich, weil sie hier um ein Leben kämpften. „Verzeihung, ich komme sofort.“ Vier Stunden vergingen und Tenten konnte nicht einmal mehr den Boden sehen. Sie waren so hoch, dass sie rein gar nichts erkennen konnten. Bäume oder Gräser gab es nicht mehr, nur nackten Fels, der langsam immer glatter wurde. Ein paar Steine rollten darüber und verschwanden in der Tiefe. Ein Echo war nicht zu vernehmen... Neji und Shikamaru mussten Lee jetzt mit viel mehr Kraft in der Waagerechten halten, ansonsten würde das Blut wohl in nur einen Teil seines Körpers bleiben, was für seinen Zustand nicht unbedingt förderlich war. „Wir sind zu langsam“, sagte Neji. „Nein, wir sind viel schneller, als ich es erwartet habe“, widersprach Shikamaru. Wütend trat Neji gegen einen Stein, der in der Tiefe verschwand. „Hier ist absolut gar nichts; wo ist der Tempel dieser Hexe?“ „Neji … es ist noch nicht zu spät. Wir müssen Shikamaru-San vertrauen.“ „Er hat uns keinen Anlass dazu gegeben.“ „Und noch weniger einen zum Misstrauen“, konterte Shikamaru. „Ohne mich hättet ihr noch nicht mal die Möglichkeit dazu gehabt, euren Freund retten zu können.“ Neji drehte ihm den Rücken zu und schwieg. So sehr er diesen faulen, aufgeblasenen Kerl auch verabscheute … er hatte recht. Ohne ihn wären sie nicht hier und ohne ihn wären sie verloren… Warum hatte er ihnen überhaupt geholfen, er hatte keinen Grund dazu gehabt… „Was macht Euch dann so sicher, dass wir hier richtig sind?“, fragte Neji. Shikamaru gähnte und machte eine Miene als müsse er einem begriffsstutzigen Kind das Rechnen beibringen: „Ganz einfach, dieser Weg ist eine Prüfung der Geduld. Früher kamen oft Mönche und Gelehrte, um hier zu beten und den Göttern zu huldigen. Aber sie konnten ihn nur erklimmen, wenn sie genug Geduld besaßen.“ „Es ist eine Geschichte“, sagte der Samurai. „Und unser einziger Weg.“ Shikamaru warf ihm einen spöttischen Blick zu. „Ihr seid viel zu sehr auf das fixiert, was Ihr sehen könnt, Samurai, habt Ihr nie daran gedacht, dass es da etwas geben könnte, was Ihr nicht mit den Augen erfassen könnt?“ „Wenn Ihr euch so sicher seid, warum zeigt Ihr uns dann nicht, wo sie ist?“ „Weil wir noch nicht da sind!“ Shikamaru warf ihm einen bösen Blick zu, den Neji mit nicht minder böse erwiderte. Neji legte die Trage ab, sodass Shikamaru gezwungen war, es ihm nachzutun. Der Samurai trat einen Schritt auf den Adeligen zu und machte Anstalten, ihn am Kragen zu packen. „Stopp!“ Tenten drängte sich zwischen die beiden und schob sie auseinander. „Neji, das führt doch zu nichts. Und Ihr!“, böse funkelte sie ihren Führer an, „provoziert ihn nicht auch noch, er hat in der letzten Zeit mehr als genug Ärger gehabt. Wir müssen Lee retten, verdammt!“ Der Samurai wandte sich ab und Shikamaru seufzte tief. Tenten hörte ihn etwas murmeln, das verdächtig nach Verwünschungen gegen seinen Vater klang, außerdem warf er Neji einen zutiefst genervten Blick zu. Verstohlen sah sie sich nach dem Samurai um, aber der schien dazu übergegangen zu sein, Shikamaru zu ignorieren und hatte beiden den Rücken zugekehrt. Seufzend begann sie mit dem weiteren Aufstieg. Hoffentlich würden die beiden Männer sich nicht noch mehr anfeinden und stattdessen mal zusammenarbeiten. Aber sehr wahrscheinlich war das nicht … Der Fels unter ihr war merklich schräger geworden und Halt gab es auch nicht mehr viel. Der Untergrund wurde zunehmend unbegehbarer. Der Himmel hatte ein kaltes Graublau angenommen und sie spürte, wie die Luft immer dünner wurde. Wie konnte man hier oben bloß leben? „Shikamaru-San? Darf ich Euch etwas fragen?“, wandte sie sich an den Nara. Der Angesprochene drehte ihr leicht den Kopf zu, sah sie aber nicht direkt an. „Das habt Ihr doch schon.“ Tenten wartete. Neji warf ihr einen fragenden Blick zu. Schließlich seufzte Shikamaru. „Also gut, was wollt Ihr wissen?“ Tenten lächelte siegreich: „Diese Tsunade … was für ein Mensch ist sie?“ „Warum wollt Ihr das wissen?“ „Es interessiert mich“, beharrte sie. Der junge Nara ließ seinen Blick über das Tal gleiten, schließlich verlor er sich in der Ferne. „Niemand kennt sie wirklich. Angeblich sieht sie wie eine mittelalte Frau aus, obwohl sie schon über fünfzig ist. Sie soll eine unvergleichbare Ärztin sein, aber nicht besonders menschenumgänglich. Deshalb hat sie sich wohl auch zurückgezogen und lebt seitdem abgeschieden von der Welt.“ „Hat nie jemand nach ihren Gründen gefragt?“ „Doch natürlich, aber ich glaube nicht, dass Ihr weiter gefragt hättet, wenn Ihr dabei nicht sicher gewesen wärt, nicht vergiftet zu werden. Sie redet nie über ihre Vergangenheit.“ „Kommt daher das Gerücht, dass sie eine Hexe sein soll?“, warf Neji ein. „Es sind Geschichten“, sagte Shikamaru, „Gruselgeschichten, die sie den Kindern erzählen, damit die nicht auf den Berg gehen und sich verlaufen können. Aber genug davon, wir sind fast da.“ Shikamaru deutete auf eine Ebene vor ihnen, die der Nebel bisher verborgen gehalten hatte. Der Wind wehte einige Nebelschwaden davon und nun wurde ihr Weg sichtbar. Die Luftschichten flimmerten und Tenten sah einen gewaltigen Abgrund, der irgendwo in der Tiefe verschwand. Sie hörte ein metallisches Geräusch und wurde sich dem einzigen Übergang bewusst. Eine Holzbrücke schwankte unheilverkündend über dem Abgrund. Die Prinzessin bezweifelte nicht, dass sie schon viele in den Tod gerissen hatte. Besonders stabil sah sie zumindest nicht aus. „Wie kommen wir da rüber?“, fragte Tenten und betrachtete ängstlich den Übergang. Neji seufzte, auch sein Blick hatte die Brücke fixiert. Seine Haare wehten im Wind. „Das ist zu gefährlich.“ Der Nara wandte sich ab und machte sich daran auf den Abgrund zuzugehen. „Dann müsst Ihr euch entscheiden, was gefährlicher ist, ein paar Minuten voller Angst im Angesicht des Todes, oder das Schicksal des Landes herauszufordern. Was wird wohl passieren, wenn Ihr mit leeren Händen zurückkehrt.“ „Ich habe keine Angst vor dem Tod“, sagte Neji. Shikamaru warf ihm einen langen Blick zu. „Ich schon“, sagte er, „deswegen benutzen wir dies.“ Er holte einen reißfesten Strick aus seinem Gepäck. „Wir teilen uns auf, Ihr nehmt Rock Lee, Samurai, ich werde Tenten-Hime begleiten.“ Tenten warf Neji einen Blick zu, er sagte nichts. Wollte er wieder damit anfangen, dass ihm die Vertrauensbeweise fehlten? Als wenn Shikamaru seine Gedanken erraten hatte, sagte er: „Ihr seid wirklich anstrengend“, seufzte er, „ich werde ihr nichts antun. Überlegt einmal, was mir passieren würde, wenn ich es auch nur versuchen würde. Ihr Vater würde mich hinrichten lassen und meine gesamte Familie auslöschen.“ Es verging eine Minute, in der Neji keinen Ton von sich gab, aber schließlich nickte er wortlos und nahm den Strick, den Shikamaru weiterhin hielt. Er hob Lee hoch, dessen Körper noch immer vor Fieber glühte und band ihn an seinem Rücken fest. Den längeren Strick befestigte er an einem Felsen und das andere Ende um seine Hüfte. „Ich gehe zuerst, wenn ich abstürze, dann wartet nicht auf mich, sondern sucht einen anderen Weg.“ „Das kann ich nicht, Neji.“ Tenten war merklich blass geworden. Sie streckte einen Arm nach ihm aus, aber Shikamaru ergriff ihr Handgelenk und versperrte ihr den Weg. Langsam trat der Samurai auf die Brücke zu. Neji setzte vorsichtig einen Fuß auf das erste Brett. Zwar knarrte es, aber es hielt. Er machte noch einen Schritt – nichts. Nach einer Weile war er auf der Mitte. Nun etwas mutiger ging er schneller. Das Holz knarrte und hätte beinahe nachgegeben, aber Neji war schon auf der anderen Seite angekommen. Der Schweiß war ihm auf die Stirn getreten und er keuchte stark. In dem Moment, als sein Fuß den Boden berührte, fiel er auf die Knie und Lee rollte von seinem Rücken auf die steinige Erde. Die schwarzen Haare fielen ihm ins Gesicht und er stützte sich auf der kalten Erde ab. Es dauerte einige Minuten, bis er sich wieder rühren konnte. „Neji?“ Tenten Stimme drang nur gedämpft zu ihm durch. „Ist alles okay?“ „Ihr könnt rüber kommen, sie hält“, rief er zurück. Tenten sah Shikamaru an. Er sah zurück und verdrehte die Augen. „Keine Angst, ich passe auf Euch auf.“ Auf der anderen Seite sahen sie, wie Neji das Seil durchschnitt und in den Abgrund fallen ließ. Shikamaru ergriff das Ende und zog es wieder nach oben. Er band es sich um die Hüfte und befestigte auch Tenten daran. Vorsichtig trat Shikamaru auf das Holz. Tenten zögerte. Der Nara machte noch einen Schritt, das Seil spannte sich zwischen beiden und Shikamaru war gezwungen anzuhalten. „Was ist?“ Tenten spürte wie ihr Körper zitterte. Ihr Blick schweifte über den Abgrund und verlor sich irgendwo in der Finsternis. „Ich kann das nicht“, flüsterte sie. Der Nara verdrehte zum unzähligsten Male die Augen. „Schließt die Augen“, befahl er. Zögernd senkte Tenten die Lider und im selben Moment packte Shikamaru ihr Handgelenk und zog sie auf die Brücke. Das Holz ächzte unter ihrem Gewicht und Tenten stellte urplötzlich fest, dass sie keinen festen Boden mehr unter den Füßen mehr hatte. „Macht die Augen nicht auf“, sagte Shikamaru dicht neben ihr, „egal was Ihr tut, schaut Euch nicht um.“ Sie biss sich auf die Lippen und folgte dem sanften Druck auf ihrem Arm, der sie vorwärts zog. Sie machte einen Schritt, der über das Holz schrappte. Sie wagte es nicht auch nur einmal den Fuß zu heben. Noch immer hielt sie die Augen krampfhaft zu, sie durfte nicht schauen. „Shikamaru-San?“, wisperte sie. „Was ist?“, gab ihr Begleiter zurück. „Ich habe Höhenangst.“ Fast im selben Moment ging ein Ruck durch seinen Körper „Was!? Warum zum Teufel sagt Ihr das jetzt? Wir sind mitten über einem Abgrund!“ „Wir mussten doch weiter kommen!“ Tenten konnte hören, wie dünn ihre Stimme plötzlich war. „Wir müssen doch Lee retten.“ Ihre Stimme klang kaum merklich weinerlich und sie verfluchte sich dafür. „Anstrengend. Das Ganze hier ist anstrengend und nervtötend. Wieso bei allen Göttern habe ich mich darauf eingelassen!?“ Er schimpfte noch eine ganze Weile weiter, aber auf irgendeine merkwürdige Weise lenkte er sie dadurch von ihrer Angst ab und zog sie dabei mit sich. Nach einigen Schritten spürte sie, dass es aufwärts ging, die Spannung, die die Seile straff spannte wurde stärker. Dann fühlte sie, wie sie immer weiter vorankamen. Urplötzlich geriet die Brücke ins Wanken, der Wind pfiff durch die metallischen Befestigungen und erzeugte einen grausigen Ton. In diesem Moment schaute sie. Unter ihr war eine weiße Nebelwand, die alles in sich verschluckte und keinen Blick durchließ. Nichts würde einen Fall aufhalten. In ihrem Kopf drehte sich alles, Tenten merkte, wie ihre Knie nachgaben, ihre Muskeln versagten ihr den Dienst und als sie nach vorn stolperte, erkannte sie mit Schrecken, wie das Holz nachgab. Ihr linkes Bein schrammte am Holz entlang, durchbrach es und wurde von dem scharfen Kanten aufgerissen. Sie biss sich auf die Lippe, um keinen Schmerzensschrei auszustoßen; in ihren Augen sammelten sich Tränen. Dann ging ein Ruck durch ihren Körper und ihr Arm wurde von einer starken Hand umfasst, die sie hochriss. „Ich sagte doch, Ihr sollt nicht schauen.“, sagte Shikamaru. Tenten erwiderte nichts, sondern klammerte sich an seinem Arm fest. Nach ein paar Minuten, die ihr wie eine Unendlichkeit vorkamen, trat sie auf feste Erde, doch als sie das zweite Bein nachzog, klappte es unter ihrem Gewicht zusammen. Der metallische Geruch von Blut stieg ihr in die Nase. Ihr Gehör ließ nach, ihre Sicht verschwamm und sie war kurz davor ohnmächtig zu werden. „Was habt Ihr getan!“, hörte sie die wutentbrannte Stimme Nejis. Ein Reißen von Stoff war zu hören, diesmal, Tenten war sich sicher, hatte Neji nicht vor Shikamarus Stand oder ihren Bitten Halt gemacht. „Sie ist in Panik geraten, dass wäre sie sowieso. Sie hat Höhenangst.“ Ein dumpfer Schlag. Neben ihr kam Shikamaru hart auf der Erde auf. „Rührt sie nicht noch einmal an! Und jetzt zeigt mir den Weg zu dieser Frau.“ Gelassen rappelte sich Shikamaru wieder auf, aber seine Miene hatte härtere Züge angenommen. „Wieso vertraust du mir nicht?“ Neji hatte ihm den Rücken zugedreht und beugte sich über sie um zu sehen, ob sie bei Bewusstsein war. Sein Schatten fiel auf ihr Gesicht. „Weißt du, was ich war, bevor ich Samurai wurde?“ Niemand sagte etwas. „Ich war ein Dieb, habe gestohlen, um zu überleben. Dann haben die Steuereintreiber meine Cousine verschleppt, ich wollte sie befreien, aber als ich die Chance hatte, da hat man mich niedergeschlagen. Ich traue keinem von deinem Format. Nur weil ihr die Macht habt Dinge zu tun, oder sie tun zu lassen, weidet ihr euch an der Angst derer, die euch ausgeliefert sind. Und du! Dich interessiert nichts. Nichts! Es ist dir einfach gleichgültig. Deshalb vertraue ich dir nicht.“ Shikamaru schwieg. Es schien, als wolle er nichts mehr sagen, aber Tenten täuschte sich. „Und sie“, sagte er leise, „sie ist die mächtigste Frau im gesamten Fürstentum und ihr vertraut Ihr? Warum?“ Neji antwortete nicht. Er schien mit einem Mal völlig aus dem Konzept gebracht. „Ich…“, begann er, „Ihr denkt ich vertraue ihr?“ „Haltet mich nicht zum Narren, Ihr seid mehr als nur ein Krieger, der ihr Treue geschworen hat.“ Neji sagte etwas, aber Tenten verstand es nicht richtig. „Neji“, sagte sie leise. Die beiden Männer drehten sich zu ihr um, als sie sich aufzurichten versuchte. Sie mussten erwartet haben, dass sie nichts mitbekam … „Wir … wir müssen weiter.“ Schwankend stand sie auf, brach aber sofort unter dem schmerzenden Bein zusammen. „Tenten-Hime…“ Seit langem konnte sie in seinen Augen wieder etwas anderes sehen, als diese Neutralität und Ablehnung. Tenten versuchte es noch mal, allerdings wieder mit demselben Ergebnis. Schließlich schüttelte Shikamaru den Kopf. „Da gibt es nur eine Lösung. Einer von uns muss sie tragen.“ „Und was ist mit Lee?“ „Es war von Anfang an ein Glücksspiel, der andere von uns muss ihn tragen.“ „Nein.“, sagte Tenten. „Ihr könnt nicht riskieren, dass Ihr sein Leben verwirkt, nur um mir Schmerzen zu ersparen.“ „Was sollen wir denn dann tun?“, sagte Shikamaru leise. „Lasst mich hier.“, antwortete sie. „Niemals.“ Überrascht sah Tenten Neji an. „Was?“ „Ich lasse Euch nicht zurück, nicht einmal, wenn Lees Leben dadurch verwirkt ist.“ „So denkst du also darüber?! Du stellst mein Leben über seins!“ Tenten merkte nicht, wie sie anfing vor Wut zu zittern. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten und ihre Augen funkelten ihn an. „Ihr seid nicht befugt, mir irgendetwas zu befehlen, Samurai. Lasst mich hier, das ist ein Befehl.“ „Schluss“, unterbrach Shikamaru ihren Wutausbruch. „Wir werden alle gehen.“ Damit stiefelte er los und hievte Lee auf seinen Rücken, sodass dieser möglichst wenig Schaden nahm. Noch bevor Tenten etwas erwidern konnte, sagte er: “Ihr mögt vielleicht viel Macht besitzen, aber mir befiehlt niemand etwas. Wir gehen.“ Damit ging er los, ohne seine Begleiter auch nur eines Blickes zu würdigen. Tenten sah zu Neji herauf, der mit undefinierbarer Miene auf sie herabblickte. „Lass mich hier“, flüsterte sie, „bitte…“ Neji antwortete nicht und starrte mit ausdruckslosem Gesicht in die Ferne. Er ging nicht, aber er ließ sie auch nicht allein. Es schien beinahe so, als sei in ihm ein Konflikt ausgebrochen, dessen beiderseitige Argumente er gegeneinander abwog. Sie mussten eine Ewigkeit so dagestanden haben, doch plötzlich meinte sie, etwas in Nejis Blick gesehen zu haben. Noch bevor sie reagieren konnte, legte er ihren Arm um seinen Hals und hob sie hoch. Er sah sie nicht einmal an, aber Tenten war sich sicher, dass es ihm nicht gleichgültig war, er musste mit sich selbst kämpfen. Langsam setzte er Schritt vor Schritt. Sie spürte die Wärme seines Körpers und wie ihr Körper mit seinen Bewegungen mitging. Tenten spürte seinen Herzschlag in seiner Brust, gleichmäßig und kraftvoll. Aber diesmal war es ein anderer Takt als ihr eigener. Das war viel schlimmer, als immer darauf zu achten, auf Abstand zu sein. Es war eine Qual, ihm so nah zu sein und doch zu wissen, dass Welten zwischen ihnen lagen. Das Blut lief an ihrem Bein herunter und sickerte in ihre Kleidung. In ihrer Brust verkrampfte sich ihr Herz. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Seit dem Überqueren der Brücke waren drei Stunden vergangen und sie waren nur langsam vorangekommen. Allerdings hatte keiner mehr gesprochen. Shikamaru war es zu lästig, da sich seine Gesprächspartner in mancherlei Hinsicht als unglaublich stur herausgestellt hatten; Tenten war tief in Gedanken versunken, damit beschäftigt sich ihren Schmerz nicht anmerken zu lassen und Neji dachte nach. Obwohl er sich äußerlich gefasst gab, war sein Inneres aufgewühlt. Einerseits war er wütend auf Shikamaru, den er wegen seiner Gleichgültigkeit immer mehr verabscheute. Wie konnte er so ruhig sein, wenn ein Leben von seinem Einsatz abhing? Und er war wütend, weil dieser verwöhnte kleine … er dachte den Satz nicht zu Ende. Auch wenn er es nicht wahrhaben wollte, der Erbe der Naras hatte ihn genauer durchschaut, als ihm lieb war. Und das war etwas, was er ganz und gar nicht leiden konnte, er wollte einfach nicht, dass wildfremde Menschen zu viel von ihm wussten. Neji blickte nach vorn. Die Luft war merklich dünner geworden, das Atmen viel ihm schwer und auch die Kletterei war noch schwieriger geworden, sodass er darauf achten musste, dass er jeden Schritt richtig setzte. Erst recht mit Tentens Last auf seinen Armen, denn wenn er fiel, dann würde er sie mit sich reißen. Er sog die Luft ein und fühlte wie ein eiskalter Hauch seine Lungen füllte. Vor ihnen verdichtete sich der Nebel und ließ gerade so erahnen, wohin sie gingen. Aber so weit er es beurteilen konnte, hatten sie bereits ein gutes Stück zurückgelegt. Auf einmal knirschte es unter seinen Füßen. Überrascht blickte er nach unten und erkannte vor sich eine schneebedeckte Fläche. Shikamaru hatte es auch bemerkt und im selben Moment begann er vor sich hin zu fluchen. Ein Wunder, dass er Lee noch nicht fallen gelassen hatte. „Was ist?“, fragte Tenten. Seine Augen huschten eine Millisekunde zu ihr, trafen den Blick aus ihren dunkelbraunen Augen und fixierten dann wieder den Weg vor ihm. Ihre Nähe wurde ihm mit jedem Augenblick immer bewusster. Er spürte ihren Atem, der in kleinen Wölkchen vor ihrem Gesicht aufstieg und die Wärme, die durch ihren Körper auf seinen überging. Wäre da nicht dieser Abgrund zwischen ihnen gewesen, hätte er diesen Moment vielleicht genossen. Diesen stillen Moment, der jetzt zu einer schweigenden Qual wurde. Neji wusste, dass er stark genug war, aber manchmal … manchmal, da wünschte er, er wäre es nicht. „Wir sind bald am Gipfel“, antwortete er nur. Nach einer Weile war der Schnee so tief, dass Neji bis zu den Waden darin versank, seine Kleidung war bald durchnässt und seine Beine steif, aber er ging weiter. Sein Blick immer auf den weißen Ozean gerichtet, der kein Ende zu haben schien. Vom Himmel fielen Flocken, die sanft auf der Erde aufkamen. Auf eine merkwürdige Art beruhigte Neji dieses Schauspiel, es war, als hätte er für kurze Zeit sein inneres Gleichgewicht wiedergefunden. Hier war die Welt noch in Ordnung, bis hierher drang kaum jemand vor. Es war ein Pfad der Einsamkeit, den nur jene einschlugen, die es mussten oder auf der Suche nach sich selbst waren. War er jetzt schon so erschöpft, dass er über die Welt philosophierte? Beim nächsten Schritt sackte er bis zu den Knien ein. „Neji… bitte, ich kann selbst gehen. Es wird zu viel für dich.“ Etwas in Tentens Stimme klang verlockend, aber er wusste, er durfte nicht annehmen, sie würde nicht einmal fünf Meter weit kommen. Er wollte sie ignorieren, er wollte so tun, als wäre sie gar nicht da, aber es war ein Ding der Unmöglichkeit. Es hätte ja so vieles einfach gemacht … Er zog sie dichter an sich heran, atmete dabei ihren Geruch ein und verteilte ihr Gewicht erneut auf beide Arme. Tenten war nicht schwer, aber es war anstrengend seine Arme dauerhaft so stark zu belasten. Beim nächsten Schritt spürte er den Fels unter sich. „Nein“, sagte er schlicht. „Wo bleibt Ihr denn, Samurai?“, hörte er in der Ferne Shikamaru rufen. Viel zu weit weg und seine Silhouette zeichnete sich nur Schemenhaft im Nebel ab. Sofort beeilte Neji sich zu ihm aufzuschließen, aber es dauerte doch noch eine geschlagene Viertelstunde, bis sie wieder nebeneinander hergingen. Nur ihre Fußspuren blieben im Schnee zurück. „Wir sind bald da“, durchbrach Shikamaru schließlich das stundenlange Schweigen. „Habt Ihr etwas erkannt, Shikamaru-San?“, fragte Tenten. Der Nara drehte seinen Kopf zu ihr. „Einst“, sagte er, „nannten sie diese Gegend hier ‚Das Plateau des eisigen Schweigens’. Es gibt kein Leben hier und doch zählt es zu den außergewöhnlichsten Gegenden unseres Landes. Viele Poeten haben darüber geschrieben, weil sie die Einsamkeit hier so sehr fasziniert hat. Irgendwo hier lebt Tsunade-Sama.“ Tentens Augen leuchteten auf. Neji spürte, wie die Kraft in ihr zurückkehrte, wie die Hoffnung in ihr wuchs. „Wie lange ist es noch bis Sonnenuntergang?“, warf er ein. „Zwei Stunden.“ „Das ist nicht mehr viel Zeit, oder?“ Mit zusammengekniffenen Augen starrte Shikamaru in den Schnee. Es verging eine ganze Weile, bis er etwas sagte, doch schließlich schlug er resigniert die Augen nieder. „Lasst es mich so sagen, Tenten-Hime. Finden wir sie nicht bevor die Nacht anbricht, wird Lee nicht der einzige sein, der sein Leben in dieser Eiswüste lässt.“ „Sagt doch nicht so etwas Shikamaru-San, ich-“ Weiter kam sie nicht, denn Neji hatte sie blitzschnell zur Erde gleiten lassen und im Zeitraum eines Augenblicks seinen Bogen gezogen, einen Pfeil angelegt und auf eine Stelle im Nebel gerichtet. „Neji? Was?“, brachte sie heraus und auch Shikamaru schien zum ersten Mal angespannt zu sein. „Wir sind nicht allein“, sagte Neji zwischen zusammengepressten Lippen. „Ich weiß, dass Ihr da seid und ich warte nicht bevor Ihr Euch zu erkennen gebt. Zeigt Euch!“ Seine Stimme klang beängstigend dünn in der Stille. Es war fast, als würde sie vom Nebel verschluckt werden oder im Schneegestöber verschwinden. Eine ganze Weile geschah nichts. Nur der Pfeil mit dem der Samurai noch immer auf eine imaginäre Person zielte, zitterte ein wenig. „Da ist niemand, Neji-San“, sagte Tenten. Doch Neji beachtete sie nicht, er rührte sich keinen Millimeter, sein Körper zitterte vor Anspannung. „Zeigt euch!“, rief er. „Sie hat recht, Samurai. Eure Sinne haben Euch einen Streich gespielt, wir sind schon viel zu lange in dieser Einöde“, erwiderte Shikamaru. „Ich irre mich nicht“, antwortete er schlicht. Sie alle verharrten in der Position, in der sie gerade waren. Sie wagten nicht zu atmen, die Stille erdrückte sie fast und dann hörten sie Schritte im Schnee. Im Nebel wurde eine Gestalt sichtbar, deren Umrisse mit jedem Schritt deutlicher wurden, den sie sich näherte. Das Licht der fahlen Sonne fiel auf ihre Gesichtszüge und endlich konnten sie sie erkennen. Sie war eine Frau von schlichter Eleganz. Die Fremde trug einen grünen Kimono mit einem festen Umhang darüber. Sie hatte kurze dunkelbraune Haare, die sanft ihr Gesicht umrahmten, ihr Blick aber war fest und unbeirrbar. „Was wollt Ihr in dieser Einöde? Warum stört Ihr den Frieden, der hier währt?“, fragte sie. Tenten versuchte sich aufzurichten, aber es gelang ihr nicht richtig. An ihrer statt antwortete Shikamaru: „Wir sind auf der Suche nach der Ärztin Tsunade, wir wollen sie bitten unseren Freund zu retten, der dem Tode nahe ist.“ Misstrauisch betrachtete sie Tenten, Neji und Shikamaru. „Wer seid Ihr?“ „Mein Name ist Shikamaru Nara, meine Familie hat seit Generationen über diesen Berg gewacht. Dies sind Tenten, die Tochter Mao-Chéngs und der ihr untergebene Samurai Neji. Wir wollen Euch nichts Böses. Wisst Ihr, wo Tsunade-Sama ist?“ Erstaunt hatten sich die Augen der Fremden geweitet, doch schließlich ließ die Anspannung ihres Körpers nach und sie drehte sich um zum Gehen. „Ich habe nicht erwartet jemanden wie Euch hier anzutreffen Nara-San, Tenten-Hime, Samurai. Mein Name ist Shizune, ich diene Tsunade-Sama und ich werde Euch zu ihr bringen.“ Die Gefährten entspannten sich, schließlich ließ Neji den Bogen sinken und befestigte ihn wieder auf seinem Rücken. Er hob Tenten hoch und folgte gemeinsam mit Shikamaru der Frau namens Shizune. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Voller Erstaunen betrachtete Tenten den Tempel, der von einer festen Nebelwand eingehüllt war. Sie hatte erwartet eine schlichte Behausung vorzufinden, wie vielleicht bei einem Eremiten, aber wenn sie es recht bedachte, hatte sie sowieso keine allzu genaue Vorstellung von Tsunade gehabt. Sie hätte nicht gedacht, dass es sich bei einer Frau wie Tsunade um eine Priesterin handeln musste. Der Tempel musste vor Generationen errichtet worden sein, denn Verzierungen und Dach waren nach altmodischer Bauart errichtet worden. Es führten steinerne Stufen zum Schrein, der auf einer Anhöhe stand. Wie auch die Treppen war auch das Geländer und der Schrein aus Stein gebaut, lediglich die Terasse um das Gebäude herum, schien aus Holz zu sein. Es war zweistöckig, hatte ein Pagodendach und war größer als sie angenommen hatte. Es füllte fast eine so große Fläche aus wie die Adelshäuser in Konoha-Gakure. Gerade trat Shizune aus dem Tempel hervor; sie spürte, wie alles in ihr danach strebte zu ihr zu laufen und sofortige Hilfe zu verlangen, doch ihr verletztes Bein versagte ihr den Dienst. Dazu kam auch noch die andauernde Kälte, Shikamaru und Neji mochten es nicht zugeben, aber auch ihre Körper waren merklich steifer geworden, als am Beginn ihres Aufstiegs. Shizune kam gemächlich auf sie zu und schließlich blieb sie vor der kleinen Gruppe stehen. „Tsunade-Sama wird Euch empfangen“, sagte sie. Sofort richtete sich Neji auf und auch Shikamarus Aufmerksamkeit schien geweckt. „Nara, wir bringen Lee zu ihr“, befahl der Samurai. „Nein!“, fuhr Shizune dazwischen. Neji hielt inne und auch Shikamaru wirkte überrascht. „Was? Ich dachte, sie wollte Lee helfen“, fragte Neji wütend. Shizunes Blick wurde sanfter. „Tsunade-Sama hat noch nicht darüber entschieden. Sie möchte mit Euch reden, Tenten-Hime.“ Tentens Augen weiteten sich vor Überraschung, sie hatte erwartet, dass die Priesterin zuerst mit Shikamaru reden wollte. Shizune blickte zu Neji und Shikamaru, „Allein“, fügte sie hinzu. Tenten blickte noch einmal zu Shikamaru und Neji zurück, aber beide wirkten verunsichert. Zögernd versuchte sie Shizune zu folgen, die bereits am Eingang des Tempels auf sie wartete, doch es fiel schwer. Selbst, wenn sie ihr Gewicht auf das gesunde Bein verlagerte, kam sie nur langsam voran. Es dauerte fast zehn Minuten, bis sie die Frau erreichte und Tenten wurde die Ahnung nicht los, das bereits das Ertragen ihrer Schmerzen zu einer Art Test gehörte. Kaum war sie bei Shizune angekommen, da öffnete diese auch schon die schweren Türen des Tempels und deutete ihr einzutreten. Die Türen schlossen sich hinter den beiden Frauen. Die Wände des Tempels waren aus kastanienbraunem Holz und wurden von Kerzen erleuchtet, die auf metallenen Kerzenhaltern an den Wänden befestigt waren. Es war ein düsterer, gedämpfter Schein, der den Gang mit flackerndem Licht erfüllte. So unheimlich es auch war, Tenten war mehr als dankbar, dass sie der tödlichen Kälte entkommen war. Mit leichtem Schuldgefühl fielen ihr ihre Begleiter ein, die immer noch draußen waren, aber sie schob den Gedanken beiseite. Das Hier und Jetzt zählte. Sie gingen über vier Flure und dann über eine Treppe, die in das Obergeschoss führte. Es gab keine Fenster hier und so war auch die Luft voll vom Geruch des Kerzenrauches. Schließlich standen sie vor einer schlichten Tür und Tentens Herzschlag beschleunigte sich augenblicklich. Gegen ihren Willen wurde sie nervös, viel zu nervös. Wieso machte sie sich Sorgen, wenn diese Frau Lee doch endlich retten würde? Als hätte sie ihre Gedanken gelesen, drehte sich Shizune zu ihr um und schien in ihren Zügen zu lesen. Die Dienerin betrachtete ihr Gesicht und schien die Angst darin zu erkennen. Mit einem Mal wurde ihr Gesichtsausdruck viel sanfter und ein aufmunterndes Lächeln bereitete sich darauf aus. „Ihr braucht keine Angst haben, Tenten-Hime. Tsunade-Sama ist sehr warmherzig, auch wenn man es nicht sofort bemerkt.“ Tenten blickte zu ihr und lächelte etwas verunsichert zurück. „Vielleicht habt Ihr Recht, Shzizune-San, danke.“ Dann öffnete sie die Tür und ging langsam in den Raum. Die Wände waren mit dunkelroten und goldenen Stoffen behängt und das Mobiliar war bis auf einige Regale sehr rar. Am Ende des Raumes, der eine erstaunliche Länge besaß, stand ein kleiner Tisch, auf dem viele Kleinigkeiten herumlagen. Irgendwo hier brannte ein Räucherstäbchen, der Geruch war jedenfalls unverkennbar. Bis auf ein halbes Dutzend Kerzen gab es hier kein Licht und das wenige, dass diese verbreiteten, warf dunkle Schatten auf die Stoffe, sodass es fast wirkte, als würden diese hin und her wehen. Verunsichert schloss Tenten die Tür hinter sich und sah sich nach der Ärztin um. „Tsunade-Sama?“ Es kam keine Antwort. Sie musste doch da sein… Tenten ging noch ein paar Schritte und hatte den Raum fast zur Hälfte durchquert, als sie eine Bewegung im Schatten wahrnahm. Hinten, fast am Ende des Raumes, saß eine Frau im Schneidersitz und hatte die Augen geschlossen. Ihre Hände lagen auf ihren Knien und die Finger waren merkwürdig abgespreizt. Tenten stockte der Atem. Tsunade war eine Frau von atemberaubender Schönheit. Ihre Haut war fast so hell wie der Schnee und ihr Haar war von einem satten goldblond, das ihr in zwei Zöpfen auf die Brust fiel. Auf ihrer Stirn prangte ein rautenförmiges Zeichen, von dem Tenten nicht sagen konnte, ob es eintätowiert oder darauf gepinselt worden war. Sie trug einen lindgrünen Kimono, dessen Ärmel weit ausgeschnitten waren und darüber so etwas wie einen ärmellosen Umhang, der bis auf den Boden reichte. Ihre Hände waren schmal und trotzdem kräftig. Vor ihr stand ein kleiner Tisch, auf dem ein Räucherstäbchen abbrannte. „Komm näher, Tenten“, durchbrach eine volle kräftige Stimme die Stille. Tenten zuckte vor Schreck zusammen, sie hatte nicht erwartet, dass die Priesterin sie bemerken würde, wenn sie doch zu meditieren schien. Zögernd ging sie auf sie zu, wobei sie immer noch sehr langsam voran kam. Vermutlich hatten sich einige Holzsplitter in die Wunde gespießt. „Du bist verletzt?“, stellte die Priesterin fest. „Linkes Bein, würde ich sagen“, fuhr sie fort. Tenten konnte sich gerade noch fangen, bevor sie diesmal vor Überraschung fast gestürzt wäre. „Woher wisst Ihr das?“, hauchte sie. Tsunade schlug die Augen auf. „Die Leute sind dumm“, sagte sie dann. „Sie glauben, ich wäre nur eine alte Frau, die verrückt geworden ist. Sie haben längst vergessen, wer ich einmal war und wozu ich in der Lage bin.“ „Dann sind die Geschichten also wahr?“, hakte Tenten vorsichtig nach. „Manche Geschichten sind wahr und andere nicht, wobei die meisten Leute sowieso nur Mythen über mich gehört haben“, sagte die Priesterin. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Tenten durchquerte den Raum und blieb dann unschlüssig vor ihr stehen. „Setz dich“, sagte Tsunade und zündete eine Kerze an. Zögernd ließ Tenten sich vor ihr auf dem Boden nieder. „Nun, warum bist du gekommen?“, fragte Tsunade und sah Tenten dabei direkt in die Augen. Das Mädchen wich dem Blick nicht aus. „Ich bitte Euch, Tsunade-Sama, rettet Rock Lee. Er … er ist mehr oder weniger ein Freund und er ist lebensbedrohlich verletzt worden, weil er versucht hat mich zu beschützen.“ Tsunade schwieg, schließlich griff sie hinter sich, holte eine Sakeflasche mit dazugehörigen Schälchen hervor und goss sich ein. „Warum sollte ich das tun? Ich habe lange mit dieser Welt abgeschlossen, die Vergangenheit liegt hinter mir, warum sollte ich noch einmal in die Geschehnisse der Gegenwart eingreifen und mich in diesen dummen Krieg einmischen? Ich bin niemanden verpflichtet, nicht einmal dir oder deinem Vater.“ „Ich … mir hat niemand gesagt, dass…“, stammelte Tenten. Tsunade setzte die Schale an die Lippen und trank sie mit einem Zug aus. Dann stellte sie sie zurück auf den Tisch. „Du hast geglaubt, du müsstest mich nur erreichen und dann würde ich dir sofort und bereitwillig helfen, nicht wahr?“ Verlegen sah Tenten zur Seite. Eine ganze Weile verging und niemand sagte ein Wort. „Zeig mir deine Hände“, bat Tsunade schließlich. Verdutzt starrte Tenten ihr Gegenüber an. Hatten sie nicht gerade noch über Verpflichtungen philosophiert? Aber Tsunade zuckte nicht mal mit der Wimper und sah ihr ohne zu blinzeln weiter in die Augen. Langsam streckte Tenten ihr schließlich ihre Hände entgegen. Entgegen Tentens Vorstellung war Tsunade überhaupt nicht zimperlich, sie packte ihre Hände zog die Ärmel zurück und befühlte ihre Handflächen. Sie fuhr so eine ganze Weile fort und die Tochter des Fürsten begann sich zu fragen, was sie da eigentlich tat. „Hmm…“, sagte Tsunade, „wie ich sehe, benutzt du diese Hände nicht nur dazu dich fein zu machen, habe ich recht? Du bist eine Schwertkämpferin, auch wenn dein Stil völlig unausgereift ist.“ Tenten zuckte zusammen. „Woher wisst Ihr das?“ „Und du bist unruhig. Die letzten Tage müssen sehr anstrengend gewesen sein. Hast du Shikaku überreden müssen? Dieser alte Sturkopf“, fuhr die Priesterin fort, ohne auf sie zu achten. „Eine Einheit der Rebellen hat uns angegriffen“, sagte Tenten, „und wir haben uns verletzt und mit unseren letzten Kräften zu den Naras durchgekämpft.“ „Schwierig, nicht wahr?“, warf Tsunade ein. „Ich weiß noch damals, als-“ Sie stockte. „Oh, ich glaube das war nicht so angebracht, was?“ Tsunade fuhr über ihre Fingerkuppen. „Du bist unruhig und traurig. Aber ich sehe noch etwas in dir: Du bist tief verletzt, habe ich Recht?“ Tenten zog ihre Hand weg. „Ich will nicht darüber reden“, sagte sie. Tsunade goss sich noch eine weitere Schale mit Sake voll und hielt auch Tenten eine hin, die sie leicht entsetzt anstarrte und dann den Kopf schüttelte. Tsunade kippte den Alkohol herunter und verzog dann die Lippen. „Schreckliche Angewohnheit von mir, sag bloß Shizune nichts davon, sie kontrolliert regelmäßig meine Vorräte.“ Tenten starrte sie an. „Eigentlich ist der Sake ja für den Tempel“, fuhr sie fort. „Ihr versteckt den Sake?“ Tenten konnte ihren Ohren nicht glauben, die großartigste Ärztin hatte ein Faible für Sake. Die Priesterin räumte die Schale mit einem leisen Geräusch weg. „Du sagst, ihr wärt den Rebellen begegnet. Normalerweise dürfte eine kleine Einheit doch nicht in der Lage sein so einen großen Trupp auszulöschen, oder?“ „Der Verräter Sasuke Uchiha hat sie angeführt.“ „Das muss sehr schlimm gewesen sein, nicht wahr?“ Tenten hielt ihre Hände an die Kerze um sie zu wärmen. Die Flamme warf Schatten auf die Innenseite ihrer Hände. „Ich kannte ihn vor seinem Verrat, ich mochte ihn nicht besonders, aber manchmal war es angenehm mit ihm zu reden, denn er war genauso allein wie ich.“ Tsunade schwieg und sie fragte auch nicht, was dann geschehen war. „Ich war da, als die Rebellion begann“, sagte sie dann. „Ich habe gesehen, wie es seine Anfänge nahm. Ich sah, wie aus einer Freundschaft Hass wurde und wie die einstigen Bande zerfielen und einer Blutsfehde wichen. Nicht mein ganzes Leben habe ich hier gelebt, auch ich habe gekämpft. Amaterasu war einst mein Schwert.“ „Was?“ „Überrascht? Ich habe es selbst geschmiedet, aber als ich das Kämpfen aufgab und hierher kam, habe ich auch meine Waffe abgelegt und sie deiner Mutter gegeben. Nun beschützt sie dich.“ Tenten stützte ihre Ellbogen auf ihren Knien auf. „Ich habe nie daran gedacht, dass es so viele Zusammenhänge gibt.“ „Du redest nicht nur von dem Schwert, nicht wahr? Es ist die Rebellion, die dir Angst macht.“ Die Prinzessin strich sich eine Strähne aus der Stirn. „Heute Nacht hat man ein Attentat auf mich verübt. Es ist nicht so, dass ich Angst vor dem Tod hätte; es ist diese Gleichgültigkeit gegenüber anderen Menschen, vor der ich mich fürchte.“ Die Kerze flackerte auf und erlosch. „Hast du dich nie gefragt, wie die Rebellion zustande kam? Hast du dich nie gefragt, wo die Rebellen sind? Wenn du diesen Krieg aufhalten willst, dann musst die Gründe verstehen, wie es begann.“ Tenten lehnte sich nach vorne. „Heißt das, Ihr wisst, wie es begann?!“ Die blonde Frau neigte leicht den Kopf. „Das nicht, aber ich kenne den einzigen Hinweis, den es von den Rebellen gibt. Es ist ein Rätsel, es heißt niemand könnte es entschlüsseln, außer den Rebellen selbst.“ „Ihr kennt es?“ „Es wurde mir von jemanden anvertraut, der mir sehr wichtig ist, bis-“ Sie biss sich auf die Lippen. „Bis er von mir gegangen ist. Nach seinem Tod kehrte ich hierher und wandte mich ab von der Welt. Er war ein Rebell genau wie Sasuke Uchiha, aber im Gegensatz zu ihm kämpfte er für eine bessere Welt.“ Das Mädchen hatte ihr bis dahin schweigend zugehört und nicht einen Laut von sich gegeben, um kein Wort zu verpassen, aber jetzt war ihr die Neugier ins Gesicht geschrieben. Ein Windzug strich durch die Ritzen der Tür und löschte die restlichen Kerzen bis schließlich Dunkelheit um sie legte. Es war ganz still bis Tsunades Stimme die Stille durchbrach. „Wenn Feuer auf Wasser trifft, wenn Tag die Nacht ablöst, wenn Yin und Yang eins werden, dann wirst du finden, was du suchst und erst dann wird es Frieden geben.“ Der Klang der Worte war so machtvoll, dass Tenten noch fast zwei Minuten das Echo in der Luft zu hören schien. Es schien, als wäre etwas Uraltes wieder zum Leben erwacht und nahm irgendwo in der Welt wieder seinen Platz ein. In ihren Gedanken wurde die Erinnerung immer stärker, bis sie sich schließlich so anfühlte, als wäre sie schon immer ein Teil von ihr gewesen. „Was bedeutet das?“, flüsterte sie. Tsunade blickte ihr in die Augen. „Niemand hat dieses Rätsel je entschlüsselt, auch ich nicht. Und obwohl ich mir immer gewünscht habe so zu dem zu gelangen, den ich einst geliebt habe, war es mir verwährt. Es ist das größte Mysterium des Landes. Man kann es nur unter ganz bestimmten Bedingungen lösen, allerdings wird das heute wohl nicht mehr geschehen.“ Tsunade zückte ein Hölzchen und entzündete es mit dem noch immer brennenden Räucherstäbchen. Das Licht war nicht sehr groß, schien aber einen ungewöhnlich hellen Schein in der Finsternis zu haben. Tsunade richtete sich mit äußerster Geschicklichkeit wieder auf, stemmte die Hände in die Hüften und krempelte ihre Ärmel hoch. „Ich habe mich entschieden, ich werde dir helfen. Wir dürfen keine Zeit verlieren, sonst stirbt Rock Lee noch, bevor ich bei ihm ankomme“. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Hallo ^^° Jetzt werdet ihr wahrscheinlich wieder denken: Das hat aber gedauert! Und Ja !!! Ihr habt verdammt recht, ich hab viel zu viel zu tun und bin daher stolz, dass ich das endlich mal fertig gekriegt habe. ^^ Na ja und es ist wieder so lang geworden und ursprünglich sollte es auch noch 2 szenen mehr haben, aber ich habe mir gedacht, wenn du bei 3/5 schon bei so viel bist, ist es mit dem Rest noch viel länger ^^° Zu diesem Kapitel: *Danke an Arethelya für das wiederholte Korrigieren !!! *Wie findet ihr Tsunades Rolle??? *Der Name des Berges [Izanagi Izar] ist wieder an die japanische Mythologie angefügt und bedeutet: Urgott, das 'Izar' habe ich hinzugefügt. *Was das Rätsel am Schluss angeht: Es ist die einzige Verbindung zu den Rebellen, wer das Rätsel löst, oder am nahesten dran ist, dem widme ich das Kapitel, wo es aufgelöst wird. Viel Spaß beim Raten XDD *Ich hoffe, ihr seid jetzt glücklich: Es gab mal wieder etwas mehr Romantik ^^° Und ich sage etwas, weil es traurige Romantik war ^^° So, ich fasse mich heute kurz XDD Ich freue mich immer über Kommentare, sei es nun Kritik oder Lob, ich will EURE Meinungen !!! hel moony Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)