Kaizoku no Baroque von Alma (I. Träume) ================================================================================ Kapitel 1: Pluton ----------------- Das Klacken ihrer Schuhe hallte gespenstisch den engen Treppengang hinauf und hinunter, schallte ihnen von allen Seiten entgegen und verlor sich schließlich doch in der alten, stickigen Luft der Katakomben. Das einzige Geräusch neben dem Kratzen der Sohlen auf Stein war ein Keuchen, erschöpft, verzweifelt, schmerzverzerrt. Das Blut hatte längst aufgehört von ihm herunterzufließen, der pochende Schmerz in seiner Kopfwunde war verschwunden und nun ersetzt durch das viel zu grobe Zupacken ihrer Hände auf seinem Rücken. Er hatte aufgegeben, er hatte aufgegeben zu kämpfen, deswegen war er hier. Führte sie hinab zu den Gräbern seiner Vorfahren um sein Land zu retten. Nico Robin vor ihm, Sir Crocodile hinter ihm, ihre Hände schmerzhaft die seinen festhaltend. König Cobra keuchte noch einmal vor Schmerz auf und rutschte fast auf einer der Stufen aus. Er spürte wie Crocodiles Hand ihn grob am Mantel packte und wieder aufrichtete. Sie schwiegen, alle drei, bereits seit sie den Geheimgang zu den Gräbern genommen hatten. Cobra konnte nicht mehr fliehen, aber er hätte es auch nicht versucht. Er hatte seine Entscheidung bereits getroffen. Für das Leben der Rebellen und seiner Soldaten würde er seines geben. Deswegen war er hier. Wenn sie den Stein sehen wollten, dann sollten sie ihn sehen. Es war ihm egal, solange das sein Volk retten würde. Cobra bekam gar nicht mit, dass sie den Treppenansatz erreicht hatten und stolperte nun nach vorn in den Gang. Zögernd blieb er stehen und starrte ins Leere. Er hätte so gerne noch einmal mit allen geredet, sich verabschiedet und gewusst, ob seine Tochter noch am Leben war. Aber Crocodile ließ ihm keine Zeit, er stieß ihn voran, sodass er weitergehen musste. »Nun mach schon Cobra, is eh zu spät. Also mach uns auf.« »Kch...« knurrend und unter Schmerzen öffnete er den Geheimgang mit seiner Schulter. Wieso hatte es nur so weit kommen müssen? »Geht und dann verschwindet von hier.« Crocodile lachte und klopfte ihm auf seine verletzte Schulter »Ja ja, Cobra.« Er zuckte unter den Schmerzen zusammen, sagte aber nichts und führte sie in den Raum hinein. Es war ein sehr großer Raum, fast leer stehend, mit wunderschönen Verzierungen an den Wänden, die mit der Zeit verbleicht waren. Und in dessen Mitte stand ein riesiger aschfarbener Stein mit einer Schrift, die niemand mehr lesen konnte. Niemand mehr außer Nico Robin. Während der König an der Wand zurückblieb, noch immer durch ihre Fähigkeit gefesselt, gingen die beiden anderen auf den Stein zu. Crocodile grinste. Endlich, endlich war er am Ziel. Vier Jahre hatte er darauf hinausgearbeitet, hatte die See verlassen, sich eine Firma aufgebaut, alles bis ins kleinste Detail geplant und nun stand er hier. Vor dem Ziel, Pluton. Die Waffe, die seinen Traum erfüllen würde. Das Ende seiner Reise. Er musste unwillkürlich in sich hineinlachen »Nettes Teil.« Robin war sofort auf den Poneglyph zugegangen und begann zu lesen. Ihr Herz beschleunigte bei jeder Zeile mehr und mehr, denn was sie las gefiel ihr ganz und gar nicht. Sie hatte die letzten Tage bereits schon kaum Schlaf bekommen, weil sie sich ständig mit dieser Frage auseinander gesetzt hatte: Was war, wenn auf diesem Poneglyph nichts über Pluton stand? Sie schluckte. Was sollte sie tun, wenn es dort stand? Sie wollte Crocodile nicht verraten, aber sie wollte ihm diese Macht auch nicht geben. Ihm eine solch zerstörerische Macht zu überlassen, das wäre nicht richtig. Sie interessierten die antiken Waffe nicht, ihr wäre es lieber wenn sie alle unwiderruflich zerstört worden wären. Aber Crocodile wollte eine dieser Waffen und sie wusste, dass – auch wenn er der stärkste und gefährlichste Mann war, mit dem sie je zusammengearbeitet hatte – er diese Macht nicht kontrollieren können würde. Diese Macht würde niemals je ein Mensch kontrollieren können. Aber das beiseite gelegt, was würde sie tun? Crocodile stieß Cobra inzwischen auf die Knie und kam dann zu ihr »Und? Was steht schönes auf dem Stein?« Robin war noch mit Lesen beschäftigt, aber sie wusste bereits jetzt, dass sie in jedem Fall zu einer Lüge greifen musste. Wenn sie Pluton fand, dann konnte sie ihm das nicht einfach sagen, aber wenn sie es nicht fand, dann würde er ihr das niemals glauben. Alles was die beiden Verband war ihr Wissen für ihn und sein Schutz für sie und der Sex. Aber in all diesen Jahren, obwohl sie es nicht gewollt hatte, hatte sie auch gute Seiten an ihn erkannt. Seiten die sie sogar an ihm mochte, Dinge die sie hoffen ließen und Dinge, die sie bei ihm bleiben lassen wollten. Sie wollte nicht gehen, sie wollte bei ihm bleiben. Warum, wusste sie nicht, aber sie wollte es. Aber nun lag es allein an ihr, welchen Weg sie gehen würde. Sie wusste, sie musste lügen, egal wie. Sie würde ihn hintergehen. Plötzlich stutzte sie und betrachtete eine der Zeilen genauer, las sie noch einmal, wusste nicht ob das nun gut oder schlecht sein würde. Ohne sich ihm zuzuwenden und noch immer in Gedanken versunken, sprach sie ihn nun an. »Crocodile? Wie wichtig ist dir Pluton?« Er trat neben sie, sah sie an, skeptisch, zögernd »Was ist das denn für ne Frage?« »Nun ja...« es war keine Lüge, sagte sie sich, aber auch nicht ganz die Wahrheit. Aber zumindest besser als alles andere, was ihr in den Sinn gekommen war »...Es ist nicht hier.« »Wie bitte?« er knirschte nun gefährlich mit den Zähnen. Sie starrte ins Leere und versuchte Mut zu fassen. »Hier steht auch nicht wo es zu finden ist, hier steht nur...« sie stockte. »Was steht da?« seine Stimme war gefährlich. Es war keine Lüge, ermahnte sie sich »Hier steht nur, wie man es vielleicht finden könnte »...« er sah sie nun ganz genau an, musterte sie, zögerte wieder. Seine Stimme war sehr kühl »Lies mir vor.« Sie atmete unbemerkt tief durch. Nun war all ihr Talent gefragt. Sie würde es ihm vor lesen, alles, nur eine Kleinigkeit auslassen. Sie würde ihn nicht anlügen, sie würde ihm nur etwas verschweigen. Das war keine Lüge, nicht wahr? Ihre Augen richteten sich klar auf den Stein und sie begann zu lesen »“Wir haben es gefunden. Das Pluton. Es lag direkt vor unseren Füßen, wir brachten es hierher, nach Arabasta. Es brachte Unglück und Leid. Wir wollen es nicht mehr. Wir wollen kein endloses Schicksal voller Schmerz.“« nun stockte sie wieder. Dann atmete sie wieder tief ein und aus »...“Es zerstört unser ganzes Königreich. Nichts Gutes kommt hiervon. Wir werden es wieder los. Wir werden es verschiffen. Es wird an einen anderen Ort gebracht, wo niemand es findet.“« Sie stockte wieder. Sie konnte die ganze Angst der Worte in sich spüren. In dieser Schrift, der Schrift des Poneglyphen, konnte man das Schicksal der Menschen, die es schrieben, lesen und man litt mit ihnen. Es war ihr einfach unmöglich bei diesen Worten unberührt zu bleiben. »...« »...« Robin schluckte und zögerte noch immer. Dann sprach Crocodile wieder, seine Stimme noch immer kühl »...Ist das alles, was da steht?« Sie schüttelte den Kopf »“Zur Sicherheit, sollte jemals jemand davon erfahren, schreiben wir ein Tagebuch. Will jemand das Pluton finden...“ hier fehlen ein paar Zeichen, dann geht es weiter mit: „...Das Tagebuch soll zeigen, wo das Pluton ist, aber als Warnung gelten. Findet es, wenn ihr sterben wollt...“ ...Der Rest sind Richtungsanweisungen zu einem Buch oder einer Karte oder etwas in der Art, nehme ich an.« Den letzten Satz ließ sie aus. »...« er sagte nichts, sondern starrte sie einfach nur an. Früher oder später würde er herausfinden, dass sie etwas versäumt hatte, aber es blieb ihr einfach keine andere Wahl. So lange sie konnte, musste sie es hinauszögern. Vielleicht... sie mochte es gar nicht hoffen, würde er ihr irgendwann glauben. Plötzlich griff er nach ihrer Hand und riss sie herum, drängte sie an den Stein und sah ihr tief in die Augen, gefährlich, skeptisch, lauernd. Er musterte sie genau, sah ihr einfach nur in die Augen, sehr tief in die Augen. Robin erwiderte seinen Blick, sie konnte nichts anderes tun. Er musste ihr einfach glauben, sie hatte nicht gelogen. Sie hatte nicht gelogen... Einen ewig währenden Moment sah er sie an, sah in sie hinein, riss sie fast auseinander. Die Spannung legte sich auf sie und drohte sie zu erdrücken. Er blinzelte nicht und es war kein Erbarmen in seinem Blick zu sehen. Nach einer halben Ewigkeit ertönte seine Stimme, schwer und dunkel »Robin...« »...« sie schluckte kaum merkbar. »...Lügst du mich an?« er ließ sie nicht los, drückte aber auch nicht fester zu. »Nein.« sie sprach so ruhig und bestimmt, wie es ihr vergönnt war. Er machte ihr Angst, sie wusste wie gut seine Menschenkenntnis war, aber sie hoffte nicht, dass er ihre Angst riechen konnte. Sie hatte keine Wahl gehabt und außerdem... hatte sie nicht gelogen. »Du hattest nie vor mir das Pluton zu geben, nicht wahr?« »Ob ich das vorhatte oder nicht, spielt gar keine Rolle, denn es ist nicht hier.« Er sah sie weiterhin an, der Blick wurde stechend »Ich glaube dir nicht.« Ihr Blick nahm nun ebenfalls an Intensivität zu und sie legte all ihre Überzeugungskraft in die Worte »Du wusstest von Anfang an, dass die Wahrscheinlichkeit, dass es hier auf Arabasta ist, gering ist.« »Und wo ist es dann? Sag mir nicht die haben da noch ne Karte eingemeißelt.« »Nein, sie...« sie verlor immer wieder ihre Stimme, sie hoffte, dass sie das nicht verraten würde »...sie haben etwas hinterlassen, eine Art Tagebuch... darin soll beschrieben sein, welchen Weg sie nahmen und was ihnen auf der Reise passiert ist.« Er knurrte leicht. Wollte sie ihn an der Nase herumführen? »Und? Wo soll dieses Tagebuch sein?« »Vielleicht fragst du den König.« Crocodile verstummte wieder und starrte weiter in ihre Augen, viel zu tief, viel zu fordernd »...« »Ich weiß von keinem Tagebuch.« ertönte Cobras erschöpfte Stimme. Robin drückte ihre Hände, die seine Armen auf dem Rücken hielten, noch fester zu »Du lügst besser nicht Nefeltari Cobra.« »Ahh...« es tat so weh, dass er unwillkürlich zu Boden ging. Sie schenkte ihm einen strengen Blick, als wollte sie ihm sagen „Wir wissen beide was auf dem Stein steht.“ »Ich habe keine Ahnung von einem Buch.« beharrte er. »Er hat Recht...« Crocodile hatte den Blick noch immer nicht von ihr gelegt, drängte sie noch immer an den Stein, wirkte so erbarmungslos wie sie ihn kannte »Das Buch müsste an die 1000 Jahre alt sein, oder? Sicher nur noch n Haufen Staub.« »Solche Dinge halten sich länger als du denkst. Außerdem bezweifle ich, dass solch ein Relikt nicht kopiert wurde, um zumindest seine Bedeutung zu erhalten.« sie kam nun auf Cobra zu und beugte sich zu ihm herunter, flüsterte in sein Ohr, so dass nur er allein sie hören konnte »Du weißt, was dort steht. Das Pluton ist zerstört, aber wenn du das Buch nicht rausrückst nimmt dir Crocodile dein Königreich...« Robin hielt inne, dann sprach sie wieder lauter »Wenn du mir das Buch gibst, verlässt er vielleicht Arabasta.« Er kam nun auf sie zu, blieb aber skeptisch. Hatte sie eben dem König zugeflüstert? Oder bildete er sich das nur ein? Cobra hingegen starrte in ein Nichts vor seinen Augen, schien zu zögern, oder nachzudenken. Als sie keine Reaktion bekam, drückte Robin wieder fester zu. »Was hast du noch zu verlieren, Cobra?« »Ich weiß nicht wovon ihr sprecht.« beharrte er. Crocodile stand nun neben ihnen, holte aus und trat Cobra dann auf den Rücken, sodass er zu Boden fiel und er ihn festhalten konnte. Stumm sah er sie an. Er wusste, dass einer von beiden log, nur nicht wer. Aber würde Robin ihn wirklich betrügen? Er kannte ihre Vergangenheit, wusste wie oft sie Menschen hintergangen hatte, aber... hieß das wirklich, dass sie ihn auch betrügen würde? Sicher, sie verband nicht sehr viel mehr als Sex, aber er hatte da in all den Jahren noch etwas anderes gespürt. Er mochte sie sogar irgendwie, nicht nur ihren Körper. Würde sie ihn wirklich anlügen? Sie wusste, dass sie gegen ihn keine Chance hatte, sie wusste er würde sie umbringen. Also warum sollte sie lügen? Der König stöhnte unter den neuen Schmerzen auf und knirschte mit den Zähnen. Robin richtete sich nun wieder auf, sah zu ihm hinab »Du bist vielleicht ein stolzer König, aber dein Stolz vernebelt dir gerade die Augen. Denk gut darüber nach. Was ist jetzt das Beste für dein Königreich?« »...« Crocodile sah seine Partnerin nun wieder an, nahm jede ihrer Bewegungen in sich auf. Cobra hustete »Was soll das Ganze noch? Ihr werdet uns eh nicht verschonen und sowohl meine Wachen als auch die Rebellen werden in ein paar Minuten alle streben...« Ihre blauen Augen erwiderten nun Crocodiles Blick, genauso wachsam wie seine eignen »Gut, du entscheidest. Was machst du, wenn du das Buch hast, Crocodile?« »Du meinst, wenn es wirklich existiert?« sein Blick war distanziert. Sie nickte. Noch einen Augenblick lang sah er sie an, dann wandte sich sein Blick zum König. Er trat ihm in den Bauch, sodass dieser nun auf dem Rücken lag »Mich interessiert euer Scheißland nicht, ich will nur Pluton. Wenn es wirklich nicht hier ist, dann habe auch ich keinen Grund hier zu sein.« Cobra blinzelte ihn unter Schmerzen an »Nachdem du alle in dieser Stadt umgebracht hast?« Er war ernst, sehr ernst und ziemlich erregt »Warum sollte ich? Nur die, die von meiner Identität wissen, die anderen sind mir egal. Die können sich von mir aus selbst die Köpfe einschlagen.« »Außerdem...« meldete Robin sich noch einmal zu Wort »...es gibt genug Überlebende in deinem ganzen Königreich. Willst du die alle im Stich lassen, Cobra? Sagtest du nicht immer, dass das Königreich seine Menschen sind? Solange auch nur einer übrig ist, lohnt es sich dann nicht?« Der König knirschte mit den Zähnen, sah sie verachtend an »Ihr seid Piraten, eurem Wort ist nicht zu glauben!« »Du hast die Wahl.« sie blickte ihn nun direkt an und versuchte so viel Gefühl hineinzulegen, wie sie konnte » Wenn du uns nicht gibst was wir wollen, sterbt ihr alle, wenn du es tust, hast du zumindest eine Chance.« Crocodile sah ihn an, und obwohl er ihr nicht glaubte, wollte er es doch wagen. Zumindest versuchen. Seine tiefe Stimme war noch immer kühl »Hör zu Cobra. Wenn du kooperierst und ganz nett bist, dann kann ich die Bombe noch aufhalten. Was meinst du? Ein dummes Tagebuch und dein Leben gegen Hunderte und aberhunderte Menschen?« »...Du...« Cobra sah ihn abschätzend an. Er zuckte mit den Schultern »Ein Klick und die Bombe ist aus.« Insofern es ein Tagebuch gab. »..Du wirst Arabasta verlassen?« »Werde ich, Cobra. So schnell es geht.« »...« er zögerte noch immer, dann sah er zu Robin. »Sie kann den Stein lesen...« »Und, was geht dich das an?« Cobra sah Robin nun tief in die Augen »Was habt ihr mit Pluton vor? Was... ist es überhaupt? Eine Waffe, nicht wahr?« Zischend stellte Crocodile seinen Fuß wieder auf seinem Bauch ab »Das geht dich nichts an. Und nein, es ist keine Waffe.« log er. Nefetari verstummte. Er wusste, dass der Shichibukai log, man konnte ihm nicht vertrauen, nie im Leben. Aber selbst wenn, Cobra würde das hier nicht überleben. Was sollte er tun? Wenn Pluton eine Waffe war, dann war Arabasta früher oder später sowieso dran. Aber wenn die Möglichkeit bestand, die kleine Möglichkeit sein Leben gegen das seines Volkes einzutauschen. ...Außerdem hatte sie gesagt, dass Pluton Verderben brachte, alle tötete die sich ihm näherten. Er zögerte noch immer. »Tick tack, Cobra.« Schließlich, nach einem langen Moment, schloss er die Augen »...Ich weiß nichts genaues, aber...« ein Zögern. »Ich habe gehört dass hier unten irgendwo noch Gänge sind.« »...Du willst uns verarschen, oder?« brummte Crocodile äußerst missgelaunt. Nun lächelte Robin, um ein wenig ihrer Selbstsicherheit zurückzugewinnen »Tja, da musst du wohl ein bisschen hier unten aufräumen, Crocodile.« »Sei still!« er sah sie nicht an, sondern packte Cobra am Kragen und riss ihn auf die Beine »Wo genau ist es?!« Er musste blinzeln »Ich weiß es nicht. Das hier ist ein heiliger Ort. Stand es nicht auf dem Stein?« »Hmm...« Robin drehte sich noch einmal zu dem Stein und las die letzten Zeilen, in der die Wegbeschreibung angegeben war »Direkt steht hier nichts, nur dass es von Generation zu Generation vererbt wurde und da es den Weg zu Pluton beschreibt, mit den Toten ruht.« »Irgendwelche Grabkammern, Cobra?« »Ja, aber...« Er ließ ihn los und stieß ihn an, sodass er auf Robin zustolperte. »Führ uns hin.« »...« »Hast nich mehr viel Zeit bis es zur Detonation kommt.« Robin stand derweil neben ihm, hatte die Arme verschränkt und wartete. »Kommt...« er setzte sich in Bewegung und ging an eine der Wände, an der alte Schriftzeichen zu sehen waren »Ich glaube hier irgendwo ist der Eingang.« »Vielleicht da, wo Eingang steht.« meinte sie etwas schnippisch, diese Ungewissheit zerrte langsam an ihren Nerven. »Ich kann die Schrift nicht lesen.« zischte Cobra zurück. »Gibts nen Schalter oder muss ich es erst zu Staub zerfallen lassen?« Sie zeigte nun auf ein Zeichen, an den König gewandt »Versuchs mal damit.« »Na los Cobra, du hast nich viel Zeit.« Seine Lider schlossen sich wieder und er knirschte, gab sich aber schließlich geschlagen. Mit der Schulter drückte er gegen das Zeichen, woraufhin sich die Wand teilte und sich als Tür entpuppte. Vor ihnen erschien nun ein weiterer weiter Raum, dunkel und gleichzeitig doch seltsam hell, es wirkte als würden die Wände leuchten. Während Robin und Nefetari hineintraten, schloss sich Crocodile erst als letzter an, sah sich skeptisch um. »Und? Wo ist es?« Sie zuckte mit den Schultern, so beiläufig wie sie konnte »Wenn ich raten soll, würde ich sagen, in einem der Gräber.« »Und in welchem?« es gab mindestens zwanzig Särge hier. Nun sah sie Cobra an »Du hattest offenbar keine große Ahnung von dem Poneglyph, aber weißt du wenigstens, ob einer deiner Vorgänger etwas mehr wusste?« Er schenkte ihr einen erschöpften Blick »Mein Urgroßvater vielleicht.« »Welcher ist das?« »Sein Name war Nefetari Nefel.« Robin begann sich nun umzusehen, klapperte die Särge ab, las die Inschriften und ging von einem zum nächsten. Beim fünften blieb sie stehen und sah Crocodile dann an »...Wenn du so nett wärst.« Er zögerte wieder etwas und sah sie an. Er wusste nicht warum, aber er glaubte ihr immer noch nicht. Sie verheimlichte ihm irgendwas oder dachte sich das alles nur aus. Cobra war nicht vertrauenswürdig sondern konnte die Situation auch einfach nur herauszögern. Aber wenn sie ihn anlog, wenn sie ihn wirklich verraten hatte... Sie wartete darauf, dass er näher kam »Ich bin sicher du bekommst den Deckel besser auf als ich.« Schließlich schloss er die Augen und kam doch näher »Und? Was machst du, wenn das Tagebuch nicht mehr da ist?« »...Mach einfach, Crocodile.« Sie konnte ihn nicht ansehen, wollte gar nicht darüber nachdenken. »Tss...« Er trat gegen den Deckel des Sarges und bewegte ihn dadurch so sehr, dass er einfach von selbst herunterfiel. Als sie hineinsah, konnte sie im ersten Moment nichts erkennen. Panik machte sich in ihr breit. Wenn es wirklich nicht hier war... »Und?« mit verschränkten Armen sah er sie an. »Nun...« sie lehnte sich tiefer hinein. »...vielleicht ist es in einem anderen...« dann aber bemerkte sie eine zweite Kammer unter dem Leichnam. Hastig griff sie hinein und zog ein altes in Leder gebundenes Buch hervor. Er schwieg einen Moment »Und... ist es das Logbuch?« Vorsichtig öffnete sie es, las die ersten Seiten, blickte dann auf, nickte »...Ja.« Ein Stechen traf sein Herz und er hielt kurz den Atem an. Also hatte sie doch nicht...? Ehe sie es sich versah, war er bei ihr und riss es ihr einfach aus de Hand »Zeig her.« »Du wirst es nicht lesen können, aber die Karte in der Mitte...« ihre Arme verschränkten sich »...könnte dir vielleicht etwas sagen.« Sie behielt Recht, er konnte es nicht lesen. Aber die Karte... »Wo ist das? Es ist auf der Grand Line, oder?« Dieses Mal nickte sie nur. Sein Blick war konzentriert, er versuchte sich zu erinnern, in seinem Gedächtnis nachzuforschen »...Ich kenne diese Insel nicht. Oder...« er blickte genauer hin. »Ist das überhaupt eine Insel? »Ich weiß es nicht, ich habe noch nichts lesen können.« Nun sah er sie wieder an, immer noch etwas skeptisch »...Und dieses Buch zeigt uns den Weg?« Robin zuckte mit den Schultern »Das sollte es, wenn das Poneglyph stimmt.« Er sah sie noch immer an. Diese Situation hatte sich nicht so herausgestellt, wie er es erwartet hatte. Vier lange Jahre war er hier gewesen, hatte eine Firma aufgebaut, sich das Vertrauen der Menschen erschlichen und so lange auf diesen Tag gewartet. Und jetzt sollte das erst der Anfang sein? Wenn das hier stimmte, wie würde es dann weitergehen? Cobra unterbrach seine Gedanken mit einem Husten » Ihr habt gefunden was ihr wolltest, nun stoppt die Bombe.« Croodile zögerte, dann drehte er sich um, lächelte undefinierbar »Ja ja, schon gut.« er gab seiner Partnerin das Buch wieder in die Hand »Ich mach mal, oder willst du, Robin?« Sie sagte nichts darauf. Sie hatte getan was sie musste. Natürlich wusste sie was nun kam, aber sie konnte nichts weiter tun. Ihr blieb nichts anderes übrig. Robin hatte immer gewusst wusste, wer Crocodile war. Mehr als ihn hier wegbringen konnte sie einfach nicht für Cobra tun. Und außerdem wusste sie wie wichtig es war, auch ihre Identität stand auf dem Spiel. Währenddessen kam er auf den König zu, sah ihn ausdruckslos an »Da du so kooperativ warst, darfst du dir sogar aussuchen wie dus haben willst.« »Mein Leben für das meines Volkes. Habe ich dein Wort?« ein ernster Blick, war das letzte, was er ihm entgegenbringen konnte. Robin hatte sich derweil abgewandt. Sie sah überall hin, nur nicht zu den zwei Männern. Gern hätte sie das irgendwie verhindert, aber es ging wirklich nicht anders. Also versuchte sie einfach nicht daran zu denken. Crocodile sah ihm in die Augen, mehr nicht »Ich machs kurz und schmerzlos, ja?« Daraufhin musste Cobra schlucken, riss die Augen auf, schrie ihn an »ICH HABE DEIN WORT, JA?« »Wenn du auf das Wort eines Piraten was gibst, Cobra.« seine Hand streckte sich zu seiner Kehle aus »Dann kannst dus gern haben.« Unwillkürlich stiegen ihm Tränen in die Augen »Du mieser...« Er zuckte mit den Schultern »Die Bombe hat nen Selbstauslöser, die kann niemand mehr stoppen.« Nun begann Cobra sich zu wehren, versuchte ihn zu packen »Du elender Dreckskerl!« »Danke für das Logbuch. Und du brauchst nicht sauer zu sein. Immerhin verlasse ich Arabasta, oder?« er drückte heftiger zu und begann ihm das Wasser zu entsaugen. »Cro-co-dile...« keuchend griff er nach seinem Handgelenk, aber zu mehr fehlte ihm die Kraft. »Adé Cobra.« jetzt drückte er so fest zu, wie er konnte, machte dem so schnell ein Ende, wie es ging. Innerhalb weniger Sekunden hatte sich der König Arabastas in eine Mumie verwandelt und fiel zu Boden, zerfiel bei dem Aufprall fast zu Staub. Er wandte sich ab und kam wieder auf seine Partnerin zu »So, das wär erledigt.« Ihr Blick traf seinen sehr ernst »Du weißt genau, dass du die Bombe noch aufhalten kannst.« »Nein und das weißt du auch, sie ist eben so konstruiert.« seine Augen trafen ihre misstrauisch »Und was interessiert es dich? Sag nicht du hast plötzlich doch Mitleid mit diesen Typen? Sie werden sich so oder so die Köpfe einschlagen. Die Bombe macht das ganze nur etwas schmerzloser.« als er wieder vor ihr stand, zuckte er mit den Schultern. »Siehs von der positiven Seite, wenn du willst.« »Positive Seite?« »Der schnelle, schmerzlose Tod.« lächelte er leicht. Ihr Blick wandte sich wieder ab, sie konnte ihn so einfach nicht ansehen. In diesem Moment war er nur das Monster, das genauso Teil von ihm war, wie der Mann, mit dem sie – warum auch immer - zusammen bleiben wollte. Der Mann mit Humor, der Mann, den sie aus irgendeinen Grund mochte. Aber jetzt gerade, in diesem Moment, war er wirklich nur das Biest, das ihr Angst machte. Der erbarmungslose, durchtriebene Pirat. »Na komm, oder willst du noch dabei zusehen?« er setzte sich in Bewegung und sie folgte ihm schließlich. Den gesamten restlichen Weg nach oben, schweigen sie beide. Robin, weil sie lieber nichts weiter riskieren wollte und Crocodile, weil er nicht wusste, was er von dieser Situation halten sollte. Sie benahm sich so seltsam, das es ihn stutzig machte. Sie hatte nicht gelogen, er hielt den Beweis in den Händen, aber trotzdem machte ihn ihr Schweigen etwas nervös. Doch er verdrängte diese Gedanken schnell, denn etwas sehr viel wichtigeres drängte sich in sein Blickfeld. Was taten sie jetzt, da ihre Abmachung geendet hatte? Diese Frage beschäftigte ihn mehr als alles andere, was sollte er tun? Noch bevor er eine Antwort darauf finden konnte, waren sie wieder an der Oberfläche und Robin wandte sich zu ihm »...Ich kann dir das Buch übersetzen, wenn du willst.« Er schenkte ihr nur einen ausdruckslosen Blick »Das können wir nachher besprechen.« »Wie du willst.« »Außer natürlich du willst auch von der Bombe zerfetzt werden.« »Wenn du meinst...« sie wandte sich ab. Crocodile schwieg, sie war wirklich seltsam. Zögernd kam er näher und musterte sie wieder so intensiv wie zuvor »Was ist los?« »Nichts Crocodile... ich hab nur... nein, vergiss es. Es ist nichts. Was hast du jetzt vor?« »...Lass uns nach Nanohana gehen und erstmal in das Buch schauen.« seine Arme verschränkten sich. »Dann entscheiden wir weiter.« »Wir?« »...« sein Blick wurde fast schon wütend »Was willst du mir denn damit sagen?« Sie senkte den Blick »Du bist der Boss.« »...Wenn das so ist...« er setzte sich in Bewegung »Dann schwing deinen Arsch hier her, Miss Allsunday und komm gefälligst mit mir nach Nanohana. Und vergiss den Agents nicht ihren Befehl zu geben.« »...« sie nickte und folgte ihm einfach. Es brachte nichts jetzt mit ihm zu reden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)