Kaizoku no Baroque von Alma (I. Träume) ================================================================================ Kapitel 15: Yume – Spiegel des Herzens -------------------------------------- Nach der mysteriösen Begegnung mit dem "Geisterschiff" waren sie noch weitere zwei Tage auf See vergangen, bis sie schließlich in der Mitte des dritten Tages in einen Regenschauer gerieten. Nur zaghaft und leicht prasselte das Wasser auf das Schiff herab, sprühte sich durch die Luft und setzte sich hartnäckig auf das krause Haar der kleinen Rothaarigen oben im Krähennest. Hastig schob sie sich ihre Regenkapuze weiter nach oben und zurrte die Schnürsenkel fester, als sie plötzlich, aus dem Augenwinkel heraus, etwas sah. Hastig hopste sie auf und begann im leichten Rieselregen zu tanzen. »Boooossuuu, da ich seh eine Insel! Da direkt vor uns, genau daaaa!« Und tatsächlich, hinter den dunklen Wolken des Regens, konnte man die Umrisse einer Insel erkennen. Robin stand bereits an Deck und beobachtete wie die Insel immer weiter auf sie zu kam. Sie wirkte ziemlich groß, aber war schwer einzuschätzen. Relativ dünn und lang, wie ein langer Streifen mitten im Meer. Am Strand standen merkwürdige Bäume und auch als sie näher kamen und der Regen etwas nachließ, konnte sie noch nicht sagen, was das für eigenartige Pflanzen waren. Palmen? Nein, die hatten andere Stämme. Aber es waren auch keine Laubbäume, Nadelbäume ebensowenig. Vielleicht irgendetwas dazwischen? Jedenfalls nichts vergleichbares, das sie bisher gesehen hatte. Die Bäume erstreckten sich recht weit nach oben und offenbar auch auf die Insel. Was dahinter lag konnte man vom Schiff aus nicht erkennen. Außerdem fiel Robin auf, dass der Regen hier sehr warm war. Eine Sommerinsel? Die Sonne brach nun hinter den Wolken hervor und insgeheim freute sie sich bereits auf den Regenbogen, der folgen würde. Auch bemerkte sie, dass etwas in der Luft lag, undefinierbar. Sie fühlte sich leicht, ruhig, unendlich gelassen. Ob das an der frischen Luft lag? Oder hatte es was mit der Insel zu tun? Ruhig sah sie sich um. Mister 2 schwang sich schon seit geraumer Zeit im Kreis und sang. Iroko stand noch unter Deck, jedoch mit Sicht auf die Insel und schien in einem ihrer Blöcke zu zeichnen. Jazz stand etwas von Robin entfernt an der Reling und sah auf das unbekannte Eiland. Seine Miene war gelassen, ungewöhnlich gelassen. Und selbst Uma, oben im Krähennest, war nun merkwürdig ruhig. Als diene der Regen als ein Schleier, vor dem man alles andere ablegte. Was war das für eine Insel? Yume? Gelassen drehte sie sich wieder um und ihr Schiff war nun fast nahe genug gekommen. Nun erkannte man die Bäume noch besser und tatsächlich, keiner von ihnen hatte je solche Pflanzen gesehen. Sie wirkten … es war schwer zu beschreiben, wie aus einem Traum. Crocodile, der ebenfalls an Deck gekommen war, war nachdenklich geworden und wirkte sehr ruhig, als er sich an seine Crew wandte. Viel zu ruhig, selbst mit verschränkten Armen. Sein Befehlston war fast nicht herauszuhören. »Wir werden die Insel erkunden. Mister 2, Mister 3, ihr bleibt beim Schiff. Paula, Jazz, ihr geht mit Mister 4 und Miss Merry Christmas. Miss Goldenweek, du kommst mit uns.« Nachdem sie geankert, die Beiboote fertig gemacht und die Insel betreten hatten, teilte Crocodile die Crew in zwei Teams ein, um das Eiland zu erkunden. Er selbst, Robin und Iroko erkundeten den Ostteil der Insel, während Paula, Jazz, Uma und Miki in den Westen zogen. Je weiter sie kamen, umso eigenartiger wurde die Umgebung. Die kleine Miss Goldenweek hatte extra einen Zeichenblock mitgenommen um alle Impressionen aufzufangen und war schon die ganze Zeit am zeichnen, konnte gar nicht mehr aufhören. Robin konnte sie gut verstehen. Diese Umgebung musste für einen Künstler das Paradies sein. Auf ihrem Weg sahen sie Früchte an den Bäumen, von denen wohl selbst die Autoren der Bücher, die Crocodile Uma und Miki gegeben hatte, noch nie etwas gehört hatten. Außerdem hatte man die ganze Zeit über den Eindruck, als liefe man durch eine dünne Wolke. Ihre Sicht war klar, aber trotzdem irgendwie merkwürdig neblig. Der Wald um sie herum war nicht sonderlich dicht bewachsen, sie konnten Vögel hören, aber wieder keinen Klang, den sich schon einmal gehört hatten.Es war beinahe musisch, melodisch, wie ein Schlaflied. Zwischen den sich verziehenden Regenwolken blitze nun die Sonne hervor und erst jetzt bemerkte er, dass es nicht besonders schwül war. Wahrscheinlich eine Frühlingsinsel. Die zarten Strahlen der Sonne trafen auf die Wassertropfen, die an den Blättern hingen und wurden reflektiert, sodass es überall zu glitzern schien. Irokos Stift bewegte sich in beinahe in Rekordzeit und alle fünf Minuten warf sie ein weiteres Blatt zurück, um an einem neuen zu beginnen. Ihre Miene war aber nicht angespannt, sondern so ruhig, als würde sie tief und fest schlafen. Nur die geöffneten Augen erinnerten an ihren wachen Zustand, und ihre Bewegung. Nach ein paar Minuten kam die Gruppe an einen kleinen See. Er war umringt von den eigenartigen Bäumen und noch skurrileren Sträuchern, der Gesang war hier am stärksten, aber nicht störend. Eher beruhigend. Das Wasser des kleinen Teichs war tief, aber klar. Vergleichbar einem Bergsee, als wäre er aus frischem Eis gespeist. Instinktiv trat Robin näher, hielt eine Hand in das Nass und bemerkte, dass es angenehm warm war. Auf ihrem Weg hatten sie keine Tiere gesehen, sie nur gehört. Keine Spur von menschlichem oder anderweitigem Leben. An einer Seite des Sees, ragte ein Fels in die Luft, aus ihm kam das Wasser, das den Teich speiste. Ein winziger Wasserfall rann an ihm herunter. Die Flora und Fauna waren hier am reichhaltigsten, üppig, unberührt, verzaubernd. Es wirkte wirklich wie ein Paradies aus einem Traum. Keiner von den dreien, nicht einmal Crocodile, hatte auf ihrem Weg viel gesagt. Es wirkte alles so friedlich, beruhigend auf ihn, aber er konnte das Gefühl beobachtete zu werden dennoch nicht abschütteln. Irgendetwas war hier, oder nicht? »Ehm... Bossu? Sie sollten sich das Mal ansehen.« die kleine Iroko hockte nun über dem Wasser und sah hinein. Schweigend kam er auf sie zu und folgte ihrem Blick. Er sah in das Wasser und sah nichts, rein gar nichts. Kein Spiegelbild. Die Sonne schien direkt auf sie hinab, aber man konnte sich in dem klaren Wasser dennoch nicht erkennen. Auch Robin sah nun in das Wasser. Es war wirklich wie in einem Traum. Alles so unheimlich, unglaublich, unfassbar. »Iroko-chan, kannst du mir einmal deinen Block und einen Stift leihen?« Sie sagte nichts, reichte es der Frau neben ihr einfach. »Hast du nur gezeichnet oder auch geschrieben?« »Nur gezeichnet.« Darauf begann sie etwas zu schreiben, stockte dann. »Das ist wirklich sehr merkwürdig.« Crocodile sah sie undefinierbar an. »Hast du etwas bemerkt?« Schweigend reichte sie ihm den Block und er konnte erkennen, was sie geschrieben hatte. Es machte keinen Sinn. Worte, Buchstaben, wirres Durcheinander. Er fühlte sich beinahe schon wie ein Analphabet. »Was soll das sein?« »Sieh mich nicht so an, ich hab nichts ungewöhnliches geschrieben. Aber egal was ich schreiben wollte, das kam dabei heraus.« Ihr Blick trieb hinauf in die Sonne. Normalerweise hätte sie blenden müssen, aber das tat sie nicht, es kitzelte nicht einmal in ihrer Nase. »Hmmm...« » Iroko... gib mir mal den Stift.« Auch ihm gab sie nun einen ihrer Stifte. »Hmm....« Er wollte es mit eigenen Augen sehen. Willkürlich schrieb er etwas auf, egal was, Hauptsache es kam ihm gerade in den Kopf. Physikalische Formeln, einen Reim, der ihm eine Ewigkeit nicht aus dem Kopf ging, Sternbilder und ein paar Zeichen des griechischen Alphabets. Heraus kamen aber nur wirre Buchstaben und Formelsalat. Als er sich das Geschriebene genauer ansah, begann die Schrift vor seinen Augen zu verschwimmen. »Ehm Bossu? Ich...« die Kleine wirkte seltsam irritiert. »...Was ist?« Er sah noch immer auf ihren Block. »Nun ja, das klingt jetzt sicher merkwürdig, aber...« sie sah sich um. »...ich habe das Gefühl schon einmal hier gewesen zu sein.« »...« Robin sah sie nun ebenfalls an, und als Iroko weiter schwieg meinte sie nur flüsternd. »In einem Traum?« Sie nickte nur. Westen Sie hatten den Strand hinter sich gelassen und betraten den Wald, der hier viel dichter bewachsen war als zuvor. Die Blätter der Bäume waren riesig, viel zu groß für die Stämme und Äste so schien es. Auf dem Boden blühten große Blumen mit saftigen, wohlriechenden Blüten. Es gab eine Vielfalt an Schmetterlingen in den schönsten Farben, die sich federleicht und grazil durch die Luft bewegten. Und zwischen den Blättern lag eine beruhigende Melodie, wie ein Flüstern, ein sanfter Kuss. Die Ruhe legte sich regelrecht auf sie, sickerte in sie hinein und linderte jede Furcht und jede Vorsicht. Wovor auch Angst haben? Diese Insel war friedlich, so unbedrohlich wie es nur gehen konnte. Hier gab es nichts, wovor sie sich fürchten mussten. Sie gingen immer und immer tiefer in den Wald und irgendwann bemerkte Mister 4 wie Seifenblasen in den Himmel stiegen. Seifenblasen? Er sah sich um und erkannte einen großen Fels vor sich, in dessen Mitte ein großer Spalt thronte. Durch diesen stiegen die Seifenblasen an die Oberfläche, manche kleiner, manche so groß wie ihr Kopf. Sofort kam Uma näher heran und bestaunte es von allen Seiten, aufgeregt, wenn auch nicht so hibbelig wie sonst. Selbst ihre Stimme war vollkommen ruhig, nicht hastig oder überstürzt. »Und was jetzt? Eh? Was machen wir denn jetzt? Meint ihr, wir können da rein gehen? Gehen wir? Oder wie?« »Hmmm...« Paula blieb stehen, verschränkte die Arme und grübelte. »Merkwürdig hier oder? Ja...« Die Rothaarige überlegte nun ebenfalls. »So friedlich.« »Davon sollten wir uns nicht täuschen lassen.« Boner war ernst wie immer. »Aber ich würde sagen wir gehen da rein, immerhin sollen wir die Insel erkunden. Und wenn es das hier nicht wert ist es zu untersuchen...« Seine Partnerin nickte. »Jazz hat Recht, Uma. Wir sollten auf der Hut bleiben.« »Ja, schon...« sie überlegte noch immer, wollte noch mehr sagen, aber irgendwie hatte sie nicht wirklich Lust dazu. Ihr fehlte der sonst so für sie eigene Antrieb. Nachdem die vier den Spalt noch etwas eingängiger betrachtet hatten, zwängten sie sich hindurch, wobei Miki echte Probleme hatte. Jedoch wurde es nach Innen hin immer und immer größer und breiter, sodass sie irgendwann fast nebeneinander laufen konnten. Am Ende des Ganges erkannten sie, dass er zu einer Höhle inmitten des Gesteins führte. Es war dunkel, aber man konnte Umrisse und Konturen sehr gut erkennen, denn das Gestein um sie herum strömte ein eigenartig helles Leuchten aus, grün und bläulich, als beständen sie aus Edelsteinen. Vor ihnen in der Höhle wurde es noch etwas heller. Auf ihrem Weg durch den Spalt kamen ihnen noch immer diese Seifenblasen entgegen, streifte an ihnen vorbei nach oben. Seifenblasen. Wirklich, das ergab keinen Sinn. Aber seit der letzten Insel hielten sie nichts mehr für unmöglich. Als sie immer weiter auf das Ende der Grotte zugingen, wurde auch die Decke immer höher und schließlich erreichten sie etwas, das einer Lichtung ähnelte. Das Gestein über ihnen brach einfach ab und erstreckte sich steil nach oben, sodass sie das Ende kaum mehr zu erkennen wagten. Um sie herum erstreckten sich überall Stalaktiten und Stalagmiten und aus irgendeinem unerfindlichen Grund war der gesamte Boden mit Moos bedeckt. Es erinnerte wirklich stark an eine Tropfsteinhöhle aus dem Märchen. Einfach malerisch. Als die vier staunend noch etwas näher kamen und sich umsahen, stießen sie auf einen kleinen See inmitten der Höhle, aus dem sich in regelmäßigen Abständen Seifenblasen lösten und dann durch die Luft an ihnen vorbei schwebten. Auch die Blasen leuchteten hier, manche grünlich, manche hellblau, manche rosafarben und manche violett, obwohl es keinen Winkel gab, aus dem Licht hinein dringen konnte. Auch kam es ihnen allmählich so vor, als würde es noch etwas heller werden. Es war noch immer dunkel, aber inzwischen konnten sie die Mimik des anderen erkennen und auch recht weit sehen. Ehe sie noch mehr unwirkliches bemerken konnten, spürten die vier plötzlich alle zugleich, wie Musik an ihr Ohr drang. Sie brach sich durch die Stille, schmiegte sich regelrecht an ihre Ohren und legte sich wie Balsam auf ihre Seelen. Ihre Glieder wurden leicht und es war, als ob alle Last von ihnen abfallen würde. Paula vergaß für einen Moment ihre Vorsicht und musste unwillkürlich schmunzeln. »Also... ich muss sagen... irgendwie... ist es schon schön hier... wie im Märchen.« Miki nickte nur und lächelte über das ganze Gesicht. Instinktiv kniete er sich hin und beugte sich über das Wasser, warf einen Blick hinein und runzelte die Stirn. Er hatte kein Spiegelbild. Oh, aber er war auf einmal so durstig und unheimlich hungrig. Ohne darüber nachzudenken streckte er eine Hand in das Wasser, schöpfte es nach oben und nahm einen Schluck. Seine Stirn legte sich noch mehr in Falten. Was war das? Es schmeckte gar nicht nach Wasser. Es schmeckte eher wie der Milchshake, den seine Mutter früher immer für ihn gemacht hatte, wenn es ihm schlecht ging oder er geärgert wurde. Uma war nun genau neben ihm und legte eine Hand auf seine Schulter. »Was ist denn?« »Proooooooobieeeeeeeert maaaaaaaaal.« Paula sah ihn skeptisch und etwas irritiert an. »Hey, trink doch nicht davon, da kommen Seifenblasen raus. Am Ende bekommst du noch ne Vergiftung.« Er schüttelte nur den Kopf, während Uma ebenfalls probierte. »Oh, das schmeckt nach dem Eierlikör, den ich früher immer gemacht habe...« Sie referierte. »Ach, den haben alle geliebt.« Auch Jazz und Paula verspürten diesen unbekannten Durst und den Hunger, hielten sich aber zurück, sahen sich nur einen Moment lang stumm an. Beide wussten, dass es absurd war, aber schließlich probierten auch sie, konnten gar nicht anders. Die Blauhaarige schaute verwundert drein. »Das schmeckt nach...« ihr Blick trieb zu Jazz. »...Piña Colada.« Dieser sah sie ernst an. »...Sicher? Ich schmecke was anderes...« »Was denn?« Nun wirkte er etwas befangen. »Ehm... Orangensaft.« »Orangensaft?« sie hob die Augenbraue. Ihr Blick trieb wieder zu Miss MerryChristmas. »Was schmeckst du denn, Mister four?« Auch er wirkte ein wenig beschämt. »Deeeeeen Miiiiiiilchshaaaaaaake meeeeeineeeeer Maaaaaamaaaa.« Sie sah wieder aufs Wasser. »...Milchshake, Eierlikör, Piña Colada, Orangensaft... Ziemlich schwer das alles unter einen Hut zu kriegen.« Jazz sah sie an, aber seltsamerweise nicht so ernst wie sonst. »Soll das heißen das Wasser schmeckt nach dem, was wir am liebsten mögen?« Mister 4 hatte sich inzwischen gesetzt und sich im Moos abgestützt, als er bemerkte, dass dort Pilze wuchsen. Keine die er je gesehen hatte, aber sie wirkten unheimlich lecker und er hatte solchen Hunger. Als würde er gleich sterben, wenn er nicht sofort etwas aß. Nur einen kurzen Augenblick dachte er nach, dann nahm er sich einen und biss genüsslich in den Fruchtkörper hinein. Und wirklich, es war so lecker, dass er gleich noch einen aß. »Hey! Die können giftig sein!« fuhr Paula ihn an. Erneut schüttelte er den Kopf. »Schmeeeeeeeckt tooooooll.« »Muss nichts heißen.« warf Jazz ein. »Schmeckt es nach deinem Leibgericht?« fragte seine Partnerin in schnell. Er nickte. »Wie bei dem Wasser? Eh? Hmm....« Sie alle spürten nur noch das eine Verlangen in sich, sich einfach einen der Pilze zu greifen und hineinzubeißen, zu sehen wonach sie schmeckten. Sowohl Jazz als auch Paula wussten, dass sie es nicht tun sollten aber sie kamen kaum gegen das Gefühl an. Nach einem Moment nahmen sie sich einen Pilz und bissen vorsichtig ab, während Uma schon beim dritten war. Die vier konnten alle gar nicht genug davon bekommen, es erzeugte ein richtiges Hochgefühl in ihnen. Beinahe, beinahe als würden sie Alkohol trinken. Nach ein paar Minuten, in denen sie immer mehr von dem Wasser tranken und den Pilzen aßen, fühlten sie sich regelrecht beschwipst aber vor allem glücklich. Unheimlich glücklich. Und irgendwann auch unheimlich müde. Wieder, ohne dass sie es wirklich kontrollieren konnten, legten sie sich auf das weiche Moos zu ihren Füßen und schlummerten ein. Paula und Jazz hatten sich noch dagegen zu wehren versucht, aber alles blieb vergeblich. Letztendlich lagen auch sie aneinander gekuschelt am Boden fielen in einen tiefen Schlaf. Keiner von ihnen bemerkte mehr, wie das Moos um sie herum zu wachsen begann, über ihre Beine, ihre Hände und den Rest ihres Körpers wuchs, bis nur noch ihre Köpfe hinauslugten. Als würde es sie zudecken, ihnen einen schönen Schlaf bescheren wollen. Osten Während die vier Agenten allmählich im Land der Träume versanken, sah Robin die kleine Miss Goldenweek immer noch intensiv an. Sie grübelte schon eine ganze Weile was sie von dieser Insel zu halten hatte, aber sie kam einfach auf keinen Nenner. Es war wirklich wie im Traum. Sie hatten kein Spiegelbild, Schrift verwandelte sich in wirre Buchstaben und dann diese seltsame Melodie, wie ein Wiegenlied. Dieser Ort war einfach zu phantastisch, zu idyllisch um echt zu sein. Die kleine Iroko ging ein bisschen auf und ab, musterte die Umgebung ganz genau und meldete sich dann etwas kleinlaut. »Das ist genau der Ort, an dem ich schon so oft gewesen bin... wenn ich schlafe. Deswegen wollte ich auch alles zeichnen. Im Traum geht das ja nicht.« Die Melodie in den Wipfeln wurde lauter, blieb aber sanft, schien regelrecht in der Luft zu schweben. Die Bäume bewegten sich im seichten Wind, taumelten, schwangen mit, schienen fast schon zu tanzen. Auch konnten die drei nun einen Gesang erkennen, nicht der von Vögeln. Dies hier klang eher nach einem Chor von Männern. Sehr eigenartig. Crocodile sah sich um und beobachtete die Umgebung, war aber immer noch ruhig. Er wollte auf alles vorbereitet sein, nicht wie beim letzten Mal, und er wollte den beiden nicht unnötig Angst machen. »Iroko, was genau passiert in deinen Träumen, wenn du hier bist? Bist du dann allein?« Sie sah die Frau gar nicht an, sondern blickte in den Wald, grübelte. »Nein, ich bin nie allein. Aber... das ist unmöglich.« »Wer ist denn bei dir?« Crocodile sah sie so lange an, wie er konnte, bevor der Blick wieder zur Seite ging. »...« Das kleine Mädchen wirkte etwas beschämt. Es war ja nicht alle Tage, dass sie so etwas mit ihrem Boss teilte. »Traumgestalten.« »...« Hastig blätterte sie in ihrem Block und reichte ihn ihm. »Gestalten, die ich mir selbst ausgedacht habe.« Schweigend nahm er ihn entgegen und blickte hinein. Er sah eine Landschaft, eine schöne, phantastische Landschaft. Das Kind hatte wirklich Talent, das musste er zugeben. Doch was er sah, waren keine normalen Bäume, sondern genau die Bäume, die sie gesehen hatten. Dazwischen standen Gestalten und, er runzelte die Stirn, sie sahen bald selbst aus wie Bäume, aber sie hatten Gesichter und sie lächelten. Auf ihren "Ästen" saßen kleinere Wesen mit Flügeln, auch sie lächelten dem Betrachter zu. Das ganze wirkte freundlich, ruhig, gelassen. Der Blick darauf allein beruhigte seinen Herzschlag. Nachdem er sich alles genau betrachtet hatte, gab er ihn wieder zurück, sah sie nur an und schwieg. Auf ihren Wangen hatte sich ein roter Schimmer gelegt, ihr Blick war aber fest wie eh und je. »Sie sind nett...« sagte sie ein wenig kleinlaut. Dann erstarrte sie plötzlich und wirkte sehr nachdenklich. »Oh... ich hoffe, die anderen gibt es hier nicht auch noch.« »Die anderen?« mischte sich Robin wieder ein. Iroko nickte. »In meiner Fantasie gibt es keine bösen Wesen, nur... nun ja...« »Nur?« hakte Crocodile nach. Sie sah ihn nicht an, es war ihr offensichtlich peinlich. »Sie spielen anderen gerne Streiche.« Darauf verstummte er wieder. Sollte das etwa wirklich eine Welt sein, die Iroko kannte? Aus ihren Träumen? Absurd, einfach absurd. Die Bäume schwankten nun heftiger und auch der Chor wurde etwas lauter, ganz eindeutig Männerstimmen, das Lied ruhig und schön. »Was für Streiche?« Auch Robin spürte noch immer diese eigenartige Ruhe, aber sie wirkte nicht im Kontrast zu ihrer eigenen Unruhe. Unruhe wegen ihrer Amnesie, wegen Crocodile, es war als würden Welten aufeinander krachen. Diese Ruhe, sie wirkte so gezwungen. Beinahe als wären sie in Irokos Color Trap gefangen. Die Kleine sah sie wieder nicht an. »Sie geben dir was du dir wünschst und sobald du es in den Händen hälst...« Miss Goldenweek duckste doch tatsächlich herum. Robins Blick wurde ernster. »Nun.« sie klatschte in die Hände. »Sie spielen gern mit unseren Wünschen... spielen einem etwas vor, schläfern einen dann ein und lachen uns aus.« Wie zur Bestätigung hörten sie ein Kichern, das zwischen den Bäumen zu ihnen hindurch drang. Crocodile wurde langsam unruhig, innerlich, obwohl er äußerlich noch genauso sanft auftrat wie zuvor. Was sollte das? Was war das hier? Ein wahr werdender Traum von Iroko? Oder was? Wirklich, das ergab doch keinen Sinn. Das Kichern kam näher, aber aus keiner bestimmten Richtung, als läge es in der Luft, genauso wie die Ruhe zuvor. Auf einmal wirkte Iroko perplex. »Das klingt aber nicht, wie in meiner Vorstellung...« In der Luft erkannten sie nun etwas, das aussah wie feiner Staub. Crocodile wehrte sich nun heftiger gegen die Ruhe, die ihn nieder drückte und schärfte seine Sinne, sah sich um. Er wollte nicht noch einmal etwas übersehen, nicht noch einmal diesen Fehler begehen unachtsam zu sein. Der Staub legte sich währenddessen dichter um sie, wirbelte um sie herum wie ein kleiner Sturm, schließlich wehte ein starker Wind, sodass sie nichts mehr erkennen konnten, als ständen sie im Nebel, mussten blinzeln, ihre Augen schließen. Noch immer lag der Chor und das Kichern im Hintergrund, wurde lauter, schaukelte sich auf und ab, kroch sich in ihre Ohren wie ein Gift. Und als sie wieder aufblickten, waren sie allein. Sie alle standen an genau der gleichen Stelle, aber ihre Partner waren verschwunden. Der Nebel hingegen war immer noch da, noch intensiver als zuvor, als hätten sie einen Schleier vor ihren Augen. Alles wirkte weicher, als wäre in einem Moment zum anderen ihr Dioptrien rapide gesunken. Hastig fuhr er um und suchten nach den beiden Frauen, doch er konnte nichts erkennen, rein gar nichts. Was zum... Er spürte einen Kloß in seinem Hals und Wut in ihm aufkommen. »Robin!« Seine trüben Augen fuhren um, kämmten jeden Winkel ab. »Miss Goldenweek!« Als Antwort erhielt er nur das Kichern, dann aber schließlich eine leise Stimme. Es klang fast schon wie Robin. Sofort wirbelte er herum und wirklich, dort stand sie vor ihm. Ihr Körper wirkte seltsam durchsichtig, aber das konnte auch an dem eigenartigen Nebel liegen. Noch ehe darüber weiter nachdenken konnte, hört er hinter sich ein zweites Geräusch und als er sich umwandt sah er es. Ganz genau vor sich, mit seinen eigenen Augen. Das, wonach er schon so lange suchte... Pluton. Eine Stimme flüsterte ihm ins Ohr, kichernd, leise, dünn. »Schwer, sehr schwer. Was willst du denn? Ja, was willst du nur?« Er sah von Robin zu Pluton und wieder zurück, spürte den Ärger weiter in sich aufkommen. »Ich fall nicht auf euch rein, lasst den Scheiß gefälligst! Das hier ist nicht echt.« Das Kichern wurde immer lauter. »Na uuuuuund? Aber du entscheidest, wie du hier wieder raus kommst. Du bist schwer zu lesen, Mensch. Wir sind neugierig, was willst du lieber?« Die Stimme war dissonant und eigenartig tonvoll, als würden mehrere zugleich sprechen. Robin befand sich in einer ähnlichen Situation. Sie sah Crocodile und Pluton vor sich, genauso wie er. Allerdings bedeutete es etwas anderes. Pluton stand für die Möglichkeit sich davon zu entfernen, die Existenz dieser Zerstörungswaffe endlich zu vergessen, sodass niemand sie je finden würde. Und dann stand dort Crocodile. Der Mann, der sich so sehr nach dieser Waffe sehnte. Warum nur, glitt es ihr plötzlich erneut durch Kopf? Warum nur? Er war doch so schon mächtig genug.... Iroko stand derweil auf der dritten Seite und vor ihr stand die ganze Crew. Miki, Miss MerryChristmas, Mister 3, ossan, Miss D und ihr Partner Mister one, Miss A und der Boss. Doch ihre Blicke waren verzerrt, bösartig und abwertend. Sie lachten sie aus, als das Mädchen auf sie zulaufen wollte. »Na Miss Goldenweek? Hast du wieder schön rumgeschmiert?« »Hahaha, das ist doch alles, was sie kann, oder?« »Sie ist eben nur ein schwächliches Kind. Absolut nutzlos.« »Nutzlos, das ist das richtige Wort für sie. Und ihre Bilder sind auch hässlich. Das kann ja ein Blinder besser.« »Scher dich weg, Kleine.« »Hau ab!« »Verzieh dich!« »Komm nie wieder zurück!« Tränen stiegen in ihren Augen auf und sie musste schniefen. Das war gemein, das war wirklich gemein. Crocodile suchte einen Fixpunkt, aber alles was er fand, war Robin vor sich. Er warf ihrer Traumgestalt allen Zorn entgegen, den er hatte. »Zunächst einmal möchte ich, dass ihr mich und die anderen in Ruhe lasst!« Wieder das Kichern. »In Ruhe lassen? Ihr seit doch zu uns gekommen. Was wünschst du dir aus deinem Herzen?« Und diesmal war die Stimme direkt in ihm. »Aus deiner Seele, Pirat.« Eine andere Stimme redete zur gleichen Zeit mit Robin. »Du kannst dich nicht entscheiden. Der Mann oder die Waffe? Richtig? Liebe bringt Hass, Hass bringt Tod. Ist das dein Schicksal? Ist es das?« Gleich acht Personen redeten derweil auf die kleine Iroko ein. Sie hörte ossans - „Und, deux, trois. Geh mir aus dem Weg, ich hab keine Zeit für Kinder!“. Mister 3´s - „Du bist wirklich ein Klotz am Bein.“. Miss Allsundays - „Was willst du hier? Du gehörst hier nicht hin.“. Umas - „Hahaha, deine Mami und dein Papi haben dich wohl auch nicht gewollt, eh, eh, eh?“. Miki hingegen schüttelte nur den Kopf und machte eine abwertende Bewegung - „Geeeeeeh.“. Mister one sah sie nur kurz hart an, ignorierte sie dann - „Ich hasse Kinder.“. „Soll ich dir über die Planke helfen?“ grinste Miss D verschlagen. Und schließlich ihr Boss, sein Blick eisig - „Ich hätte dich nie einstellen sollen, du machst nur Schwierigkeiten.“. »Lasst mich in Ruhe!« knurrte der echte Crocodile. »Entscheide dich, oder du bekommst nichts!« Das Kichern wuchs zu einem bösen Grollen an. »Wieso sollte ich mich entscheiden?!« er wurde immer wütender. »Ich kann beides haben!« Robin sackte inzwischen einfach nur zu Boden und starrte den falschen Crocodile an. Konnte nichts sagen, nichts tun, ihn einfach nur ansehen. »Ach jaaaaaa?« Das Lachen war brutal. »Sieh sie dir an... will sie das wirklich?« Die Ruhe war zurückgekehrt, erdrückte ihn beinahe. Und die falsche Robin vor ihm begann zu weinen , zu schreien, auch wenn sie stumm blieb. Verzweifelt versuchte sie ihm etwas mitzuteilen, aber kein einziges Wort drang an seine Ohren heran. Er knurrte und ignorierte sie, sagte sich immer wieder, dass das nicht die Echte war. »Und warum sollte sie dann hier sein, wenn sie es nicht wollen würde?« Stille. Dann, nur eine kleine Stimme in seinem Kopf. „Liebe... Hass... Tod...“ Ein Schrei ertönte. Die Kleine. Iroko war ebenfalls zusammen gesackt und weinte, hielt sich die Ohren zu und schrie aus vollem Halse »Hört auf!!! Ihr seid nicht echt! Sie hassen mich nicht!« Hastig zückte sie ihren Pinsel und schwang die Farbe in die Luft. »Color trap – Rainbow of dreams!« Plötzlich wirbelte es um sie alle drei in verschiedenen Farben. Die Kleine weinte bitterlich, flüsterte. »Träume sind zum träumen da...« »Tss.« er rief so laut er konnte. »Iroko? Robin? Seid ihr hier?« Nun sah das Mädchen auf. Ihr Boss? Mit einem Schluchzen riss sie sich zusammen und schluckte ihre Angst und ihre Trauer hinunter. Noch einmal schwenkte sie den Pinsel gegen ihre falschen nakama. »Haut ab ihr!« Jedem einzelnen verpasste sie ein Zeichen und sobald berührt, lösten sie sich in Luft aus, vermischten sich wieder mit dem Nebel. Hastig wandte sie sich nun an ihren Boss, oder zumindest in die Richtung, in der sie ihn vermutete. »Bossu?!« Robin schaute nun ebenfalls auf. Hatte sie sich das eingebildet? Riefen sie dort nach ihm? Rief Crocodile nach ihr? Schweigend richtete sie sich wieder auf, wandte sich von den beiden ab, von Pluton und von seinem falschen Ebenbild, schaute durch den Nebel. »Robin!« Seine Muskeln zitterten regelrecht, weil er sich mit ganzer Macht gegen diese unnatürliche Ruhe wehrte. »Iroko! Wo seid ihr?« »Bossu!« die Kleine rief noch lauter. »Wenden Sie sich von Ihren Träumen ab!« »Was?« er sah noch einmal zu Robin, dann zu Pluton und dann in die Richtung, in der er ihre Stimme vermutet hatte, lief auf sie zu. »Wo bist du?« In diesem Moment tat sich eine bunte Tür genau vor ihm auf und nur eine Sekunde später trat die kleine Künstlerin hindurch. Sie wirkte leicht verärgert, die Tränen noch immer auf ihrem Gesicht, aber sie riss sich zusammen. »Was Phantasie angeht macht mir hier keiner was vor...« Er starrte sie etwas verwundert an. »...Warum weinst du?« Nun blickte sie weg, wischte sich die restlichen Spuren weg. »Ach nichts womit ich nicht klar käme, Bossu...« Sie sah sich um, sah Robin und dann Pluton. »Haben Sie sich noch nicht entschieden?« »Bitte?« Sie deutete auf die beiden Trugbilder. »Das hier funktioniert ein bisschen so wie Colur trap. Ich werds jetzt nicht erklären, das würde zu lange dauern, aber wenn Sie sich nicht entscheiden, bricht der Traum nicht ab.« Ihr Finger zeigte auf die Waffe. »Gehen Sie darauf zu und Miss Allsunday wird verschwinden. Das ist der Sinn, ihre Träume werden Sie verraten.« Sein Blick wurde zornig. »Und wieso sollte ich das tun?« Die Kleine hielt seinem Blick stand, wirkte fast schon streng. »Nehmen Sie das nicht persönlich Bossu. Was auch immer hier ist, will das wir erleben, wie unsere Träume verschwinden, wie sie sich in Albträume verwandeln. Aber Sie haben sich noch für keinen Traum entschieden. Und solange sie ihrem Albtraum nicht entgegen treten, verschwindet das hier alles auch nicht.« »Tss...« er wirkte genervt. »Als würde ich mich irgendjemanden beugen...« Ohne sie weiter zu beachten, wand er sich wieder um und rief. »Robin!« »...« Auch sie wandte sich um und nickte. Ihr Boss war wirklich ein sturer Kerl. »Dann werd ich mal nach Miss Allsunday suchen. Wir sehen uns, wenn Sie Ihren Weg hier heraus gefunden haben.« Mit diesen Worten trat sie wieder durch die Tür. Er verschränkte die Arme und sah wieder zu den beiden Traumgestalten wenige Meter von sich entfernt, starrte sie an. Sich zwischen ihnen entscheiden? Was war denn das für ein Blödsinn? Er brauchte sich nicht zu entscheiden. Die kleine Künstlerin war inzwischen durch eine weitere Tür in Robins Traum getreten, und betrachtete nun aufmerksam die Umgebung. Robin kam bereits auf sie zu. »Ich dachte ich hätte dich gehört. Wie bist du entkommen?« Iroko sah sie erst nicht an, musterte nur die Szene. Genau die gleiche, wie bei ihrem Boss. Oh man, sie spürte, dass in Zukunft noch so einiges auf sie zukommen würde. »Ich habe mich meinen Albträumen gestellt.« Nun sah sie die Frau vor sich an. »Diese Insel ist nicht wie in meinem Traum. Wer auch immer hier lebt, hat sich mich ausgesucht, um uns zu ärgern, uns zu besiegen. Sie nutzen meine Phantasie als Sprungbrett um uns einzulullen und dann konfrontieren sie uns mit unseren Träumen...« Ihr Finger deutete auf Robins Wünsche. »Wir haben alle einen Traum, einen großen Wunsch. Du und der Boss offenbar sogar zwei. Mit dem Traum konfrontiert, verwandelt er sich in einen Albtraum. Er soll uns zu Grunde richten, aber...« ihre Augen hatten einen strengen Ausdruck. »Sie sind nicht sehr stark. Es mag weh tun, aber man kann sie besiegen, ...wenn man sich entscheidet, heißt das.« »...Ich soll mich entscheiden?« fragte Robin etwas ungläubig. Sie nickte. »Aber es muss eine ehrliche Entscheidung sein. Und dann...« Inzwischen war sie wieder ganz ruhig, weinte nicht mehr. »...verwandelt der Traum sich in einen Albtraum, den du allein überwinden musst.« »...Und ich nehme an, ich kann nicht einfach mit dir durch die Tür gehen?« »Sie würden dich nicht lassen.« »...Und wenn man aus Pflichtgefühl, aus Verantwortung und Moral handelt und nicht nach Gefühl?« ihr Blick trieb zu Pluton. »Ihr Erwachsenen könnt wirklich blöde Fragen stellen.« »Was?« Die Kleine zuckte die Schultern. »Wir sind in einem Traum. Moral, Verstand... all das spielt hier keine Rolle. Es geht nur um deine innersten Sehnsüchte.« Robin nickte und hielt dann einen langen Moment lang inne. Nur nach Gefühl handeln, nur nach Gefühl. Nach dem, wonach sie sich sehnte, wirklich sehnte... Schließlich setzte sie den ersten Schritt und ihren Körper in Bewegung, lief auf ihn zu, ging zu ihm hin. Er hatte ein Lächeln für sie parat, ein böses, gehässiges Lächeln. Ohne das Funkeln, das sonst dabei seinen Augen inne wohnte. Was dann passierte war für Iroko nicht ersichtlich. Erst nach ein paar Minuten, endlos scheinend, kam sie wieder zurück. Sie schien geweint zu haben, aber das Mädchen würde ganz sicher nicht nachfragen. Man konnte sich sowieso gut vorstellen, was geschehen war. Die Schwarzhaarige nickte ihr zu und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. »Ich hab ihm eine geklatscht, ihn getreten und dann ist er verschwunden.« Auch Iroko nickte. »Ich hoffe Bossu hat sich auch endlich entschieden. Es sah nicht so aus, als hätte er besondere Lust darauf.« Das konnte sie sich gut vorstellen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)