Legenden der Leidenschaft (OS - Sammlung) von Fantasia (Letztes Update: 20.01.2011) ================================================================================ Kapitel 1: Training (Minato x Kushina) -------------------------------------- Legenden der Leidenschaft Training (Minato x Kushina) „Minatooooo…“, motzte sie, „Das geht einfach nicht.“ Verbissen konzentrierte sich die junge Frau auf den kleinen rosa Ball in ihrer Hand, doch zu ihrem Verdruss schaffte sie es nicht, das Chakra rotieren zu lassen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass das Gummiding nicht mit einem Knall explodierte. Sie spürte es, noch bevor es geschah. Peng. „Siehst du?“ Vorwurfsvoll wedelte Kushina mit den Überresten des Balls vor Minatos Gesicht herum, beugte sich weit zu ihm hinunter. Der blonde junge Mann lachte. Er saß an den Stamm eines hohen Baumes gelehnt und hatte sich von Kushina breitschlagen lassen, ihr bei ihrem Training Gesellschaft zu leisten. Wenn sie ihn so eindringlich nervte, dann konnte er einfach nicht Nein sagen. Seine blauen Augen blitzten vergnügt und er tätschelte gutmütig den Kopf der jungen Frau. „Arme Kushina. Übung macht den Meister, kann ich da nur sagen. Und ganz nebenbei, Geduld ist eine Tugend.“ Kushina schnaubte verächtlich und schüttelte seine Hand ab. „Ich bin geduldig. Äußerst geduldig sogar. Aber hier…“, angesäuert ließ sie die Gummifetzen auf die Überreste der anderen hundert Bälle fallen, „…stoße ich an meine Grenzen! Wer hat sich diesen blöden Trick mit den Bällen überhaupt einfallen lassen? Ist bestimmt auf deinem Mist gewachsen. Damit dauert es ja Jahre, bis man das Rasengan irgendwann mal halbwegs hinkriegt! Muss doch einen schnelleren Weg geben…“ Maulend ließ sie sich neben Minato plumpsen, der sich seufzend seinen Schriftrollen widmete. Wenn er ihr Training schon überwachte, dann wollte er nebenbei wenigstens mit den tausenden Missionsberichten weiterkommen, die er dem Sandaime noch immer nicht geliefert hatte. In letzter Zeit bekam er einfach zu viele Missionen mit seinem Team zugeteilt. Dabei wusste Hokage-sama doch, dass er es hasste, wenn er mit der Arbeit nicht perfekt hinterher kam! Gott sei Dank hatte er wenigstens heute frei bekommen und Kushinas Training bot ihm eine perfekte Gelegenheit, alles in Ruhe nachzuholen. Auch, wenn sie ihm alle halbe Stunde die Ohren voll jammerte. Aber das war wirklich nicht seine Schuld, dafür konnte er nichts. Schließlich hatte er sie nicht gezwungen, das Rasengan zu lernen. Kushina hatte eines Tages selbst mit der Idee auf der Matte gestanden. Und da er ja ein unglaublich netter Mensch war, hatte er sich erbarmt. Aber er hatte nie behauptet, dass es einfach werden würde. „Tja.“, sagte Minato dann ernst, während er in einer seiner Taschen nach Tinte und Feder kramte, „Dann wirst du wohl aufgeben müssen.“ Der Wind rauschte durch die Wälder Konohas, trieb die Blätter mit sich und spielte mit den langen roten Haaren der jungen Frau. Sie schwieg verbissen und ihre Augen huschten immer wieder zu Minato hinüber. Er zeigte überhaupt kein Interesse mehr an ihr, war total in seiner Arbeit versunken. Aufgeben? „Baka.“, brummte sie dann und rappelte sich auf. Zielstrebig marschierte sie zu dem Sack voller federleichter Gummibälle hinüber, zog einen knallroten heraus und schenkte ihm tödliche Blicke. „Zeig mir noch mal, wie du das machst.“, verlangte sie dann von Minato. „Bitte.“ Der Blonde seufzte übertrieben laut, grinste jedoch als er sich schwerfällig erhob und langsam zu ihr hinüberschlenderte. Motivation war eben alles. Ihm war sowieso klar gewesen, dass sie nun erst recht weitermachen würde. Manchmal war sie wirklich mehr als leicht zu durchschauen. Minato stellte sich dicht hinter Kushina und roch verträumt an ihrem Haar. Er liebte dieses Shampoo. Es roch wie eine wilde Blumenwiese. Es roch wie… Kushina eben. Viel besser als jegliche Ramen, das musste er eingestehen. Er seufzte äußerst zufrieden. Entrüstet drehte Kushina ihren Kopf zu ihm herum. Dass dieser Kerl auch nie bei der Sache bleiben konnte! Immer wenn er so nah an sie ran kam, begann er, an ihr herumzuschnüffeln! Kakashis Ninken färbten doch hoffentlich nicht auf ihn ab! Oder nein, noch schlimmer… Kushina fiel nur eine Person auf der Welt ein, der einer Frau so unverfroren nahe kam! „Du bist genau wie-…“ „Jiraiya, jaja, ich weiß.“, vollendete Minato ihren Satz grinsend. Er hatte auf diese ehrenvolle Beleidigung gewartet. Den Dialog hier kannte er schließlich schon in und auswendig. Kushina schnitt ihm eine Grimasse und richtete ihren Blick dann stur auf den Ball in ihrer Hand. Sie wollte doch einfach nur dieses bescheuerte Rasengan lernen! Wenn Minato das konnte, dann konnte sie es wohl schon lange! „Jetzt sag schon!“, brummte sie ärgerlich. Seine Anmerkung in Bezug auf Aufgeben hatte sie noch nicht ganz verwunden. Aufgeben… also wirklich, kannte er sie nun oder nicht?! Minato gluckste leise, doch noch ehe sie erneut Protest erheben konnte, nahm er ihr den Ball geschickt und blitzschnell aus der Hand. Sie hätte sowieso keine Chance gehabt, ihn zu behalten. Er war nicht umsonst Konohas gelber Blitz. „Sieh genau hin…“, flüsterte er dicht an ihrem Ohr und konnte aus den Augenwinkeln erkennen, dass sich auf ihrem Oberarm Gänsehaut bildete. Der Ball bebte leicht, zerplatzte jedoch nicht. „Reine Konzentration.“, murmelte Minato leise und reichte den Ball wieder an Kushina weiter, streifte flüchtig die Hand der jungen Frau. Ihre Augen huschten noch einmal kurz zu ihm, dann atmete sie tief durch. Sie ließ sich nicht von ihm nervös machen, bestimmt nicht. Egal, ob er nun so dicht bei ihr stand, egal, dass sich ihre Hände vorhin kurz so sanft berührt hatten. Er machte das doch absichtlich, nur um sie abzulenken! Nein, nicht mit einer Uzumaki! Pure Entschlossenheit durchströmte sie. Kushinas Chakra floss in den Ball und er erbebte leicht. Der Gummi dehnte sich an manchen Stellen gefährlich aus, doch noch schien er zu halten. Ja, so würde es klappen… Und Minato konnte einfach nicht widerstehen. Er hatte mit sich gerungen, wirklich! Er konnte ja sehen, dass sie sich gerade unglaublich bemühte, dass es wahrscheinlich hinhauen würde… aber es ging einfach nicht. Minato gestand es sich ja ein, er war in manchen Momenten eben wirklich schwach. Jiraiya wäre stolz auf ihn gewesen. Er lehnte sich noch weiter zu der Rothaarigen hin. Sein Oberkörper ruhte auf ihrem Rücken und seine Hände legten sich wie von selbst auf Kushinas Bauch. Sein Atem wurde schneller und er ließ ihn die Wange der jungen Frau kitzeln. „Wie gesagt, reine Konzentration…“, raunte er ihr betont sinnlich zu, ehe er seine Lippen sanft auf ihre Haut legte und ihre Wange sachte entlang fuhr. Oh ja, so ließ er sich Training in der Tat einreden. Solche Momente machten die derzeitige harte Arbeit definitiv wett. Peng. Mit einem lauten Knall verabschiedete sich dieser zeitlose Augenblick. Kushina erwachte aus ihrer Starre und bemerkte erst jetzt, dass sie überhaupt in einer gewesen war. Schon als sie den leichten Druck seines Körpers auf ihrem gespürt und seinen warmen Atem auf ihrer Haut wahrgenommen hatte, war ihr Umfeld irgendwie… verschwunden. Und als seine Lippen dann ihre Wange berührten und sie entlang gestrichen waren, war das der Gnadenstoß für ihre Konzentration und vor allem für den Gummiball gewesen. „ELENDER BAKA!“, brüllte sie dann, als sie sicher war, wieder vollste Kontrolle über ihre Stimme zu haben. Errötet durch die zarte Berührung und verärgert weil der Ball wieder in tausende Einzelteile zersprungen war, fuhr sie zu Minato herum. Sie war versucht, ihm eine zu scheuern, doch dieses Vorhaben verschwand urplötzlich aus ihren Gedanken, als sie seinen warmen Mund nun direkt auf ihrem spürte. Sofort schlug ihr Herz schneller, sofort spürte sie ihren Körper angenehm kribbeln. Leicht begann er seine Lippen gegen ihre zu bewegen und Kushina war mit einem Mal dankbar, dass er seine Arme um ihren Körper geschlungen hatte. Sie fühlte ihre Knie langsam weich werden und ohne es beeinflussen zu können, schloss sie ihre Augen und erwiderte Minatos weichen Kuss zärtlich. Minato hatte eigentlich damit gerechnet, dass sie ihm eine knallen würde, doch er war eindeutig schneller gewesen. Wie gesagt, gelber Blitz… Damit hatte er die größte Gefahr gebannt und Kushina weich bekommen. Er hatte seine Arme um ihren Körper gelegt, zog sie nun enger an sich und ließ seine Hände über ihren Rücken wandern. Sachte bewegte er seine Lippen gegen die der jungen Frau und liebkoste sie sanft. Minato sog beinahe unmerklich an ihrer Unterlippe, ließ jedoch gleich wieder von ihr ab. Er trennte sich bloß Millimeter von ihr und sah, dass Kushina ihre Augen geschlossen hatte und ihre Gesichtszüge ganz entspannt waren. Minato lächelte sanft, beugte sich dann wieder zu ihr vor, schloss seine Augen und küsste sie noch einmal zärtlich. Diese weichen Lippen zu berühren, die so viel besser als jede Ramen schmeckten, war reiner Genuss, reine Wohltat. Er löste eine Hand von Kushinas Rücken und streichelte stattdessen sanft ihre Wange. Er konnte sich einfach nicht von ihr trennen… Eine kleine Weile standen die beiden nur eng umschlungen da und gaben sich den Liebkosungen des jeweils anderen hin. Kushina vergaß alles um sich herum, auch wenn sie das irgendwie ärgerte. Doch dieses andere Gefühle, dieses wunderschöne Gefühl, das ihren Körper noch immer unter Strom setzte, war natürlich viel stärker. Außerdem kam sie sich in Minatos Nähe, in seinen Armen, immer unglaublich sicher vor… dann konnte sie eben noch immer kein Rasengan… sie brauchte es nicht, solange er bei war… Schließlich trennte sich Minato wieder von Kushina, legte seine Stirn vorsichtig auf ihre. Kurz schloss er seine Augen, atmete tief durch und sah Kushina dann innig an. Worte bedurfte es jetzt keiner und selbst sie schwieg, obwohl Minato durchaus klar war, was das bei ihr hieß. Er lächelte belustigt. „Tja, an der Konzentration müssen wir wohl noch ein wenig arbeiten.“ Kushina hatte leise geseufzt, als er sich wieder von ihr gelöst hatte. Wenn er erst einmal angefangen hatte, dann wünschte sie sich nichts mehr, als dass die Zeit stehen bleiben würde. Doch Minatos Worte rissen sie aus ihrer Verträumtheit und mit einem Schlag hatte er es geschafft, diese süße Stimmung kaputt zu machen. Naja, nicht wirklich kaputt… aber musste er sie auch immer in den unpassendsten Momenten ärgern?! „Baka, Baka, Baka! Ich wette, ich hätte es geschafft!“, brodelte sie dann und spürte, dass sie langsam wieder klare Gedanken fassen konnte. Oh hohoho, das war schlecht für Minato. Der Blondschopf grinste Kushina bloß schief an. Mit so einer Reaktion hatte er früher oder später gerechnet. Trotzdem bereute er nichts… „Wenn du das sagst. Dann wirst du es beim nächsten Versuch bestimmt hinkriegen.“, meinte er überzeugt und zwinkerte ihr zu. Wenn sie schon wütend war, dann musste er sich auch nicht mehr wirklich zurückhalten. Hach, sie war schon etwas ganz Besonderes. Minato lachte leise über Kushinas verdrießliches Gesicht. Zudem grummelte sie vor sich hin, stampfte mit den Füßen auf dem Boden auf und ihre langen, roten Haare wirbelten kreuz und quer durch die Luft. Und in ihren Augen blitzte es so wunderbar lustig, dass er gar nicht fähig war, seine ernste Miene beizubehalten. Kushina funkelte Minato an. „Du! Lach nur!“, knurrte sie, „Du wirst schon sehen, ich werde das Rasengan früher oder später lernen! Auch ohne deine Hilfe! Wenn ich dich darum bitte, dann wird das doch nie was werden!!“ Schmollend wand sich Kushina aus Minatos Armen und stapfte zu dem Sack zurück. Er war aber auch wirklich ein Idiot! Genie hin oder her, Mann blieb immer noch Mann! Sie hatte es doch schon immer gewusst, mit ihm war einfach nicht ordentlich zu reden. Jedes Training, zu dem sie ihn überreden konnte, endete so. Nicht, dass es ihr nicht gefiel… aber… verdammt! Er hatte ihren Verstand total benebelt. Kushina fragte sich wirklich, wieso sie sich trotzdem nichts sehnlicher wünschte, als wenn er ihr bei ihrem Training Gesellschaft leistete. Vielleicht, weil er derzeit sowieso so wenig Zeit hatte… Egal, so würde sie bestimmt noch Jahre für das Rasengan brauchen! Doch als Kushina Minatos anhaltendes Gelächter hinter sich hörte, musste sie unwillkürlich lächeln und fuhr kurz mit ihrem Finger über ihre Lippen. Okay, sie wusste, wieso sie so gerne mit ihm trainierte. War es wirklich so schlecht, dass es noch Jahre dauern würde…? Owari~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)