Legenden der Leidenschaft (OS - Sammlung) von Fantasia (Letztes Update: 20.01.2011) ================================================================================ Kapitel 5: Zweideutigkeiten II: Sehen (Team Sieben) --------------------------------------------------- Sehen „Mach schon, Naruto!“ Ungeduldig beobachtete Sakura Naruto, der hastig auf sie zulief. „Ja, ich bin ja schon bereit!“, antwortete er und kam schlitternd vor Sakura zum Stehen. Gar nicht so einfach auf schneeigem Untergrund. Energisch zog sich Sakura die Handschuhe über ihre Finger. „Wir müssen das machen, bevor Sasuke-kun zurückkommt!“, zischte sie Naruto zu, packte ihn am Kragen und zog ihn hinter sich her. „Pass auf, Sakura-chan, ich kann nicht-…“, wandte Naruto ein, denn seine dicke Winterkleidung behinderte ihn erheblich beim Gehen. Außerdem hatte Sakura ihn am Schal gepackt und würgte ihm die Luft ab. „Dann zieh dich gefälligst aus! Die Kleidung ist sowieso im Weg! Das hier wird Schweißarbeit.“, behauptete Sakura und Naruto seufzte unhörbar, traute sich aber nicht, sich Sakuras Befehl zu widersetzen. Er wickelte den Schal von seinem Kopf und schlüpfte dann schwerfällig aus seiner Winterjacke. Achtlos schmiss er sie neben sich in den Schnee und ließ die Schultern kreisen. So war das doch schon viel besser! Sakura unterdessen hatte sich schon zum Schnee hinuntergebeugt und warf Naruto einen vernichtenden Blick zu, der ihn schaudern ließ. „Hilf mir doch, Naruto… muss ich hier alles selbst machen?“ Beleidigt schüttelte der Uzumaki den Kopf. „Hey, ich überlass dir doch nicht den ganzen Spaß!“ „Dann komm endlich her!“ Naruto verdrehte seine Augen und begann dann, Sakura zu helfen. Er formte einen kleinen Schneeball, rollte ihn über den Boden und stellte vergnügt fest, dass die Kugel immer größer und größer wurde. Und deshalb auch eindeutig schwerer. „Das ist anstrengend…“, beschwerte er sich leise, wurde jedoch von Sakura unterbrochen, die ebenfalls eine ziemlich große Kugel über den Boden rollte. Der Schnee war ideal zum Formen und deshalb auch eindeutig schwerer als der schöne Puderzuckerschnee, den sie immer so romantisch fand. „Stell dich nicht so an, Baka. Wir haben noch nicht mal richtig angefangen…“ Konzentriert rollte sie den Ball hin und her, um ihn auch ja schön rund zu halten. Naruto brummte lautlos vor sich hin und einige Sekunden später blieb er stolz neben seiner Schneekugel stehen. „Fertig. Ist das gut so, Sakura-chan?“ Die Haruno sah auf. „Ja, das reicht. Und jetzt mach weiter!“ „Aber nicht alleine, du musst schon helfen!“ Sakura verdrehte ihre Augen und ließ von ihrer etwas kleineren Kugel ab. Sie ging zu Naruto hinüber und zusammen schoben sie den Ball über die große Schneefläche. Einige Minuten später jauchzte Naruto fröhlich auf. Sakura schlug ihm gegen den Kopf. „Sei leise, Baka!“, zischte sie. Wenn Sasuke sie hörte! „Aber Sakura-chan… sieh nur, wie groß er geworden ist!“, freute sich der Uzumaki. „Ja, ich kann ihn ja sehen…“, stimmte Sakura resigniert zu und stemmte ihre Hände in die Hüften. Sie nickte zufrieden. Das hatten sie gut gemacht. „Ich bin einfach der Beste!“ „Hey, das war nicht nur dein Verdienst, daran war ich auch beteiligt!“, warf Sakura entrüstet ein. „Jaja…“, brummelte Naruto verstimmt. Dass sie ihm auch keinen Erfolg gönnen konnte! „Lass uns endlich weitermachen…“, seufzte Sakura. Naruto richtete sich zu voller Größe auf. „Natürlich, immerhin muss mein kleiner Freund noch wachsen!“ „Dein kleiner Freund? Unser kleiner Freund trifft es wohl schon eher!“, wies Sakura ihn wieder auf die Tatsache hin, dass er das hier nicht alleine vollbrachte! „Jaja, wir haben beide unsere Freude an ihm.“, tat Naruto einfach ab und Sakura seufzte erneut tief. „Aber wir sind noch lang nicht fertig! Und jetzt beweg ihn ein bisschen näher zu mir!“ Sakura huschte aufgeregt zu ihrer eigenen, kleineren Kugel zurück und wartete auf den Uzumaki, der sich plötzlich alleine mit den Schneemassen herumschlagen musste. „G-Gut so, Sakura-chan? Das ist echt… schwer.“ „Stell dich nicht so an, du Schlappschwanz. Bist du nun ein Mann oder nicht? Und jetzt bin ich dran.“ Sie klatschte leicht in ihre Hände, konzentrierte sich und packte dann ihre Schneekugel. Das war ja richtig schwer! Naruto sah sie besorgt und skeptisch an. „Okay… sei aber vorsichtig…“ Sakura seufzte entnervt, dann hob sie ihren Ball in die Höhe und stöhnte angestrengt. „Siehst du…?“, fragte sie herausfordernd, wenngleich etwas erstickt. Argh, diese verdammte Kugel-… „Fester zupacken, Sakura-chan!“, drängte Naruto plötzlich, als er bemerkte, dass die Kugel ein Eigenleben entwickelte. Nicht gut! Sakura hievte die Kugel auf die andere und war mächtig stolz auf sich. „Na, wie habe ich das gemacht?“, fragte sie begeistert. Naruto schien seinen Schock noch nicht verwunden zu haben. „Ich fühle mich… erleichtert…“, gestand er schließlich. „Kann ich sehen. Das hast du mir wohl nicht zugetraut, was?“, feixte sie, „Und jetzt bringen wir es zu Ende. Es muss schnell gehen, Sasuke-kun kann jede Sekunden zurückkommen. Wenn er uns erwischt, dann wird er nicht sehr begeistert sein…“ Naruto seufzte gequält. „Da hast du recht. Bringen wir es schnell zu Ende!“ „Ja. Obwohl es schade ist… ich habe nicht gedacht, dass das so viel Spaß macht.“ Sakura seufzte etwas enttäuscht. Es war eben lustig an etwas Schönem zu arbeiten und Naruto nebenbei herumzukommandieren. Sonst war das schließlich Sasukes Job. Schnell formte sie eine weitere Kugel, die deutlich kleiner als die anderen war und pflanzte sie auf dem mittleren Ball. Sie grinste Naruto an und er grinste zurück. „Ha, weil du mir nie glaubst, Sakura-chan!“ Er hatte ja von Anfang an gesagt, dass die Idee wahnsinnig lustig war. Er kramte in einer der Taschen und förderte stolz eine Karotte ans Tageslicht. Sakuras Augen strahlten auf. Sie riss ihm das Gemüse aus der Hand und inspizierte es genau. Ja, so ging das. Sie drückte es Naruto zurück in die Finger. „So, jetzt nimm das Ding und steck es rein. Aber tief und fest!“, trug sie ihm herrisch auf. Naruto grinste breiter und kam ihrem Befehl nur zu breitwillig nach. Er rammte die Karotte in die Schneemassen, die Sakura ganz schön fest zusammengepresst hatte. Er musste ordentliche Kraft investieren, um die Nase zu befestigen. „Noch… tiefer…?“, ächzte er und Sakura sog scharf Luft ein, als ihr kleiner Ball auseinanderzufallen drohte. Idiotischer Baka! „Ja, Naruto… noch ein bisschen… noch mehr… Ja!“, rief sie aus, als der Riss wirklich aufzubrechen drohte. Fertig, aus, gut genug. Naruto trat zurück und gemeinsam mit Sakura betrachtete er das fertige Werk. Die Anstrengung trieb ihnen beiden große weiße Wölkchen vors Gesicht, doch sie waren mehr als stolz auf sich. „Hätten wir das auch geschafft.“, seufzte Sakura tief, „Und Gott sei Dank hat Sasuke-kun uns nicht erwischt!“ „Ja, da hast du Recht, Sakura-chan. Und jetzt sei ehrlich, wie hab ich das gemacht?“, fragte Naruto vergnügt und Sakura verdrehte ihre Augen. „Noch mal… das waren wir beide! Aber gut… das, was du gemacht hast… hätte Sasuke-kun wahrscheinlich nicht besser gekonnt.“ Da er es nämlich überhaupt nicht versucht hätte. Diese Art von Späßen war nicht seine liebste, da war sich Sakura sehr sicher. Naruto unterdessen triumphierte und hopste aufgeregt um Sakura herum. Idiot. Sie lächelte. Immerhin hatte er wirklich Freude gehabt. „So, wir tun, als wäre nie etwas gewesen, okay?“, fragte sie sicherheitshalber nach. Leugnen ging schwer, aber sie freute sich jetzt schon auf Sasukes Gesicht. „Natürlich, er wird nie erfahren, was wir gemacht haben.“ Das war etwas gutgläubig, aber Sakura widersprach nicht. „Wunderbar.“, sagte sie stattdessen und nickte zufrieden. Gerade, als sie sich wirklich zu entspannen begann und ihr Werk weiterhin bewunderte, vielleicht an manchen Stellen noch glatter strich, ertönte hinter ihnen ein wütendes Stampfen durch den Schnee. Warum sie das gleich erkannte? Es gab nur einen Menschen auf der Welt, der sich seinem Team so näherte und somit jegliche Tarnungen fallen ließ. „Sasuke-…“, begann sie, als der Uchiha um die Ecke schoss und erstarrte, als seine Augen Naruto, sie und ihre Arbeit fixierten. Naruto fühlte sich in der Sekunde ertappt, doch er reckte trotzig sein Kinn und verschränkte die Arme vor der Brust. „Musst nicht so entsetzt schauen, Teme! Sakura und ich hatten unseren Spaß beim Schneemannbauen!“ The End~ ~ Ich hoffe, es hat gefallen und Teil Zwei war nicht zu langweilig! xxx Fantasia Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)