The Brightest Star von Miasma (Mohatu's Pride) ================================================================================ Prolog: Veränderung ------------------- Hey! So, dies ist das erste Kapitel bzw. der Prolog. Ich habe schon besseres geschrieben, aber bevor ich es noch schlechter werden lasse, indem ich es ständig bearbeite, habe ich es letztendlich so gelassen, wie es war. Ich hoffe, es gefällt euch.^^ Viel Spaß! __________________________________________________________________________ Es war noch dunkel. Doch bald schon würde diese so schwarze und kühle Nacht weichen und einem neuen Morgen Platz machen, der Licht und Wärme bringen würde. Die Tiere der Nacht würden ihre verborgenen Schlupfwinkel aufsuchen, um den Tag über zu schlafen und die Tiere des Tages würden allesamt erwachen und ihren alltäglichen Beschäftigungen nachgehen und erst bei Einbruch des Abends schlafen gehen, um dann von den Tieren der Nacht wieder abgelöst zu werden. Auch heute würden wieder Tiere sterben, gerissen werden von Raubtieren oder ebenjene starben bei der Jagd. Doch auch neues Leben würde geboren werden, Fleisch- und Pflanzenfresser, Tiere, die heranwachsen würden und eines Tages auch auf die Jagd gehen oder vor anderen Raubtieren fliehen würden. Ein ewiger Kreislauf des Lebens, so war es schon immer gewesen und so würde es immer sein. Die Gnus, die Zebras, die Antilopen, die Elefanten, die Coyoten und die Nilpferde, die Nashörner, die Leoparden, die Fenneks und die Geparden, die Affen, die Geier und die Löwen. Sie alle würden schon bald ihre Augen öffnen und in den neuen Tag schreiten und alles wäre wie immer. Nun...Vielleicht nicht alles. Etwas war anders, der neue Morgen würde einer Veränderung mit sich bringen, die es in der langen Zeit, in der dieses wunderbare strahlende und fruchtbare Fleckchen Erde schon bestand, so noch nicht gegeben hatte. Diese Veränderung betraf vor allem die Löwen, aber auch die anderen Tiere im Geweihten Land. Langsam wich die Nacht, doch das Licht der aufgehenden Sonne blieb hinter dichten Wolkenbergen verborgen, weshalb das Land in einem leichten Dämmer blieb. All die Tiere, die im Geweihten Land lebten, erwachten schließlich alle aus ihrem nächtlichen Schlummer. Schon jetzt spürte jeder hier, dass etwas vor sich ging, was es so noch niemals gegeben hatte, dass eine großartige Veränderung sich anbahnte, die man so schnell nicht mehr vergessen würde, nicht vergessen konnte. Die meisten Tiere, ja, vielleicht sogar alle, wussten von dieser Veränderung oder hatten zumindest eine vage Ahnung davon, denn schon Tage zuvor waren der Löwe und die Löwin, die es sich – ungefragt - zur Aufgabe gemacht hatten über das Geweihte Land zu herrschen, dort überall umher stolziert, hatten sich mit den Tieren unterhalten und ihnen allen jene frohe Botschaft übermittelt, die doch ein Grund zur Freude sein sollte, auch wenn nicht wenige der Tiere ein ziemlich ungutes Gefühl bei der Sache hatten. Der Grund der Aufregung, das Wunderbare, die Veränderung war ein Löwenjunges, welches schon bald geboren werden sollte. Die Tochter oder der Sohn des Herrscherpaares wäre dann der erste Erbe des Thrones, den es je gegeben hatte, denn die beiden Löwen waren die ersten, die über das schöne Land herrschten und erstaunlicherweise – die wenigsten Tiere hatten dies erwartet – machten sie ihre Sache ziemlich gut, denn auch wenn die meisten Tiere wahrlich wenig von den Herrschern hielten, so mussten sie sich innerlich eingestehen, dass seitdem alles ein wenig friedlicher im Lande ablief, was aber nicht gar bedeuten sollte, dass sie einverstanden waren mit dieser Herrschaft, die doch letztendlich mehr einschränkte, als dass sie half. Und nun sollte es also einen Erben oder eine Erbin geben. Zum einen vielleicht ein Grund zur Freude, zumindest für die Löwen, denn es sicherte den Fortbestand der königlichen Familie. Andererseits bereitete ebenjene Tatsache so manch einem Zebra, Gnu oder Affen Unbehagen, war den meisten von ihnen die Herrschaft der Löwen doch ohnehin zuwider. Zu wissen, dass jene Tiere, die ein Herdenmitglied bisweilen rissen, über einen herrschten und das vielleicht über Generationen hinweg, war natürlich nicht das, was die anderen Tiere sich unter dem, was man Gerechtigkeit nannte, vorstellten, zumal sie für sich in dieser Herrschaft keinerlei Vorteile, sondern lediglich Nachteile sahen, wenn man mal davon absah, dass das Leben, seitdem die Löwen herrschten, in geordneteren Bahnen verlief; aber auch das hießen nicht alle gut. Die anderen etwas größeren Tiere des Geweihten Landes hatten zwar auch zweigespaltene Gefühle, machten sich aber nicht derlei Sorgen wie die kleineren Tiere, wie zum Beispiel die Zebras, die ja nicht nur die Löwen, sondern auch Leoparden und Geparden fürchten mussten. Elefanten, Nilpferde und andere Raubtiere brauchten sich vor den Löwen zumindest nicht in dem Sinne zu ängstigen, dass sie etwa als Beute enden könnten, doch letztere waren rasend eifersüchtig auf diese dreiste Vorherrschaft der Löwen. Wofür hielten sich die Löwen, dass sie sich einfach zur Herrschaft aufschwangen? Dachten sie etwa, sie seien etwas Besseres? Viele Tiere störte diese Tatsache. Doch merkwürdigerweise hatte auch noch niemand gewagt, sie daran zu hindern. Letztlich fand man sich damit ab. Und nun war es also soweit. Das Löwenjunge schien geboren. Da dies das erste Mal war, dass so etwas geschah, wusste zunächst keines der Tiere so genau, was denn nun zu tun war. Sollten sie einfach abwarten, was als nächstes geschehen würde? Irgendwann dann schien sich eines der Tiere zu etwas entschlossen zu haben – es lief zu dem riesigen, in den Himmel ragenden Felsen, welchen man schon von weitem deutlich sehen konnte und der der Königsfamilie als Zuhause diente und deshalb von allen einfach nur Königsfelsen genannt wurde, von den Löwen selbst aber wurde er als Heimatfelsen bezeichnet. Ein anderes unentschlossenes Tier war dem ersten wohl mangels einer besseren Alternative gefolgt , wieder ein anderes hielt sich an dieses und so ging es immer weiter, bis schließlich fast alle Tiere auf dem Weg zu dem Königsfelsen waren, um das Löwenjunge aus eigenen Augen zu sehen. Die Vorstellung an eine Fortführung der Herrscherfamilie mochte zwar für die wenigsten von ihnen sonderlich angenehm sein, doch vielleicht erschien ihnen die Sache weniger dramatisch, wenn sie den Erben oder die Erbin erst einmal selber gesehen hatten, vielleicht um zu wissen, mit wem sie es in Zukunft zu tun haben würden, auch wenn man das bei so einem kleinem Jungtier ja eigentlich sowieso noch nicht sicher würde sagen können. Dennoch zog es die Tiere wie von magischer Hand zum Schauplatz der Geburt des Kleinen. So geschah es also. Alle Tiere zogen in Richtung Königsfelsen, die Antilopen sprangen flink voraus, ihnen folgten die Zebras, dann die Gnus, dazwischen Raubtiere wie zum Beispiel die schnellen Geparden. Am Himmel flogen die Vögel und selbst die kleinsten Tiere – Mäuse, Kiwis und andere – folgten den langen Strom von Bewohnern des Geweihten Landes. Alle wollten sie nun zum Königsfelsen, von dem Drang getrieben, den Prinzen oder die Prinzessin zu sehen. Niemand griff den anderen an oder zeigte aggressives Verhalten, selbst die Hyänen, die sich der langen Reihe von Tieren irgendwann angeschlossen hatten, verhielten sich ausnahmsweise friedlich, denn alle waren nur auf das Ziel fixiert. Natürlich blieb es den Löwen keineswegs verborgen, dass ein langer Strom von allen möglichen erdenklichen Tieren gen ihren Heimatfelsen zog und diese Tatsache beunruhigte nicht wenige aus dem Rudel, war es doch gemeinhin bekannt, dass nicht wirklich jedes Tier mit der so plötzlichen Herrschaft der Löwen einverstanden war – man befürchtete einen Aufstand der anderen Tiere, die sich benachteiligt fühlten. Zwar war das Rudel der Löwen stark, doch dieser Masse an Tieren waren sie sowohl zahlenmäßig als auch von der Stärke her eindeutig unterlegen. Wie sollten sie gegen all die Gnus ankommen, von den großen Elefanten ganz zu schweigen? Sie hätten keine Chance und wären machtlos, wenn die Bewohner des Geweihten Landes tatsächlich beschließen würden, sich zu widersetzen und die Königsfamilie zu stürzen, die Löwen zu vertreiben oder gar zu töten. Das stetige Näherkommen der Elefanten, Gnus, Zebras und all der anderen Tiere machte die Löwinnen und Löwen des Rudels unruhig, nervös. Bei dem Löwenrudel lebte auch ein Mandrill. Er war zwar noch ziemlich jung, aber dennoch äußerst weise und man fragte in gerne um Rat, auch wenn er kein Löwe war. Sein Name lautete Fundi und er war ein alter Freund der Königin. Als er noch ein Kind gewesen war, waren er und die Königin die besten Freunde gewesen und sie waren es immer noch. Der Affe sah sie im Prinzip als so etwas wie seine ältere Schwester an und als sie schließlich Königin ward, da wollte er auch seinen Teil dazu beitragen, dass die Herrschaft gelänge und somit unterstützte und beriet er das junge Herrscherpaar, so gut es ging und wo es ihm möglich war. Auch jetzt tat er sein Bestes, um den angespannt auf und ab laufenden Gebieter zu beruhigen. Er trat an den Löwenkönig Enkai heran und sprach: „Fürchtet nicht die Tiere. Ihr habt ihnen doch gemeinsam mit Eurer Gemahlin eigens verkündet, dass die Geburt Eures Kindes ansteht. Jetzt ist Euer Sohn geboren, die Tiere spüren die neue Seele, mag sie auch noch so klein sein. Sie wollen bestimmt nur Euren Sohn sehen und ihn Willkommen heißen.“ Der hellbraune kräftige Löwe schwieg einige Momente, sich die Worte des jungen Mandrills durch den Kopf gehen lassend. „Aber es sind zu viele...Wie sollen alle meinen Sohn sehen können?“, so fragte er dann. Der Mandrill überlegte nicht lange, als er antwortete. „Das ist ganz einfach. Ich werde den jungen Prinzen zur Spitze des Heimatfelsend tragen und ihn dort hochhalten, auf das ihn alle Tiere sehen und grüßen können, so, wie es einem Löwen königlichen Blutes gebührt.“ Erwartungsvoll sah der Affe König Enkai an, gespannt auf dessen Antwort. Enkai ließ sich den –zugegeben etwas merkwürdigen – Vorschlag von Fundi zunächst einmal durch den Kopf gehen. Es ist zwar ein merkwürdiger Vorschlag, doch...Ja, warum eigentlich nicht, dachte er bei sich, die Idee ist dennoch gut und so sehen meine Untertanen auch gleich, wer ihr nächster Gebieter sein wird. Je früher sie sich daran gewöhnen, desto besser. Also nickte der graumähnige Löwe – die Farbe seiner Mähne war schon immer grau gewesen und hatte nichts mit seinem Alter zu tun, denn er war noch recht jung – schließlich. „Einverstanden.“ Der Affe lächelte, zufrieden mit dieser Antwort. „Dann gehen wir mal zu Eurer werten Gemahlin.“ Somit gingen die beiden in die große Höhle, wo das Rudel sich immer zum Schlafen aufhielt und wo die Löwinnen in Ruhe ihre Jungen gebären konnten, denn mitten in der Steppe wäre dies eindeutig zu gefährlich, auch wenn es nicht lange her war, seit sowas noch gang und gäbe gewesen ist. Doch mittlerweile hatte man sich an die Sicherheit der Höhle gewöhnt und würde diese um keinen Preis mehr missen wollen. In der Höhle warteten bereits die anderen Löwinnen – es gab keine ausgewachsenen männlichen Löwen im Rudel abgesehen vom König – und Enkais Gemahlin. Die Köpfe aller wandten sich dem Eingang der Höhle zu, als der Löwe und der Mandrill Fundi, der abgesehen von seiner Rolle als enger Vertrauter und Berater des Königspaares auch die des Schamanen einnahm, eintraten. Alle erwarteten von Enkai, dass dieser nun sagte, was zu tun sei und ob sich die Ahnung, dass diese Tiere die da auf den Heimatfelsen zu gingen, womöglich böswillig gesinnt waren, bestätigt hatte. Doch der Löwe ging ohne eine Erklärung an den anderen vorbei zu seiner geliebten Gefährtin, die am Boden lag und sich ausruhte, denn die erst vor kurzem von Statten gegangene Geburt ihres Kindes hatte sie sehr erschöpft. Sie hob ein wenig den Kopf, als sie ihren Gefährten heran nahen sah. Auch in dem Blick ihrer hübschen hellblauen Augen lag eine Frage. „Keine Sorge...“, sagte Enkai leise und schmiegte dann seinen Kopf zärtlich gegen den ihren. „Fundi ist der Meinung, dass unsere Aufregung unbegründet ist, Eaula.“ Eaula schaute ihren Gatten nachdenklich an. Sie vertraute Fundi zwar, mehr als jedem anderen, denn er war wie ein kleiner Bruder für sie, aber sie war sich nicht wirklich sicher, ob er sich nicht dieses eine Mal vielleicht irrte. „Aber was wollen all die Tiere denn dann?“, fragte sie. Der Blick des Königs fiel auf das dunkelbraune Bündel, das zwischen den Pfoten seiner Gefährtin lag. Sein kleiner Sohn, der im Moment noch friedlich vor sich hin schlummerte, nichtsahnend, was für einen Trubel er verursachte. Enkai musste lächeln, dann schaute er wieder Königin Eaula an, welche nun auch leicht schmunzelte, doch verständlicherweise war der besorgte Ausdruck noch nicht ganz aus ihrem Gesicht gewichen, was ihr Gemahl auch voll und ganz nachvollziehen konnte, denn im Prinzip erging es ihm ja eigentlich auch nicht anders. Die Rolle als Herrscher war nicht immer einfach und brachte eine Menge Verantwortung mit sich und nicht immer konnte man sich sicher sein, die richtige Entscheidung zu treffen. So war es freilich auch bei anderen Tieren, doch wenn diese eine womöglich falsche Entscheidung trafen, konnte sie dies höchstens das eigene Leben kosten. Wenn man allerdings als König oder Königin einen fatalen Fehler beging, so konnte das noch schlimmere Folgen haben. Eaula aber sorgte sich viel eher um ihren kleinen Sohn, der doch heute erst das Licht der Welt erblickt hatte. Es war kein Wunder, dass sie unruhig war angesichts der Tatsache, dass eine ganze Menge von Tieren auf dem Weg zum Heimatfelsen war, ja, vielleicht sogar schon eingetroffen war. Letzteres traf wohl eher zu, denn man hörte schon störende Geräusche. Die Löwinnen zuckten mit den Ohren und eine gab ein verärgertes und zugleich verunsichertes Knurren aus tiefer Kehle von sich. Das Gewieher von Zebras, das Gekreische der Affen, lautes Trompeten von Elefanten und etliche andere Stimmen vermischten sich miteinander. „Mach dir keine Sorgen“, wiederholte der König endlich und schaute seine Frau an, „Fundi hat einen Plan.“ Fragend schaute Eaula Fundi an, der sich diskret etwas zurückgezogen hatte, um die Zweisamkeit von dem Königspaar nicht zu stören. Nun näherte er sich wieder lächelnd. Auf ein Nicken von Enkai hin erklärte er auch der Königin seine Idee. Diese hatte etwas mehr Bedenken als der Löwenkönig. „Meinst du wirklich, Fundi, dass dies helfen wird...?“ Fundi zuckte zu Eaulas insgeheimer Enttäuschung lediglich mit seinen Schultern. „Garantieren kann ich für nichts.“ gab er zu, „Doch wir müssen es versuchen, denn etwas anderes bleibt uns nicht übrig.“ Denn er befürchtete, dass alleine die Möglichkeit, sie könnten dem Volk den Thronfolger vorenthalten, nachdem sie seine baldige Geburt doch schon überall verkündet hatten, dieses wütend machen könnte und das wäre wahrlich fatal, jetzt, wo sie direkt vor dem Heimatfelsen standen und das in so großer Zahl . Nach kurzer Bedenkzeit schließlich erklärte auch die Königin sich mit dem Vorschlag von Fundi einverstanden, denn einerseits sagte sie sich, dass Fundi sie tatsächlich noch nie enttäuscht hatte und andererseits sah sie ohnehin keine einzige Alternative. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als ihm wie immer zu vertrauen. „Lasse aber meinen Sohn bloß nicht fallen!“, kam sie dennoch nicht umhin zu ihrem besten Freund Fundi zu sagen. „Wie werd ich denn!“, entgegnete dieser geradezu entrüstet, „ich werde ihn festhalten, als ob mein Leben davon abhinge!“ Schließlich gab die Löwin das kleine dunkelbraune Baby in die Obhut des jungen Affens. Davon wachte der Kleine auf. Mit großen goldbraunen Augen sah er um sich, sich wundernd, warum er sich nicht mehr in der schützenden Umarmung seiner Mutter befand. Er hörte den Tumult draußen vor der Höhle und schaute zu seiner Mutter, die mittlerweile aufgestanden war. Er wollte zurück zu ihr und wimmerte leise. Doch da sprach sie mit beruhigender Stimme auf ihn ein und stupste ihn mit ihrer Nase zärtlich an. Da entspannte er sich wieder, schaute aber immer wieder zu der jungen Königin, als habe er Angst, sie könne ihm weglaufen. Trotz ihrer immer noch bestehenden Erschöpfung wollte Eaula mit nach draußen. Also folgte sie Fundi und ihrem Gemahl, während all die anderen Löwinnen des Rudels in der Höhle blieben. Zu dritt, oder genau genommen zu viert, traten sie also aus dem schützenden Unterschlupf hinaus, um dem Volke entgegenzutreten. Enkai schritt hoch erhobenen Hauptes dahin und die Königin tat es ihm gleich. Stolz, aufrecht und selbstsicher. So und nicht anders sollte es sein. Stimmen der Empörung wurden laut, als die Tiere das Königspaar sahen, dass sich so hochmütig und überheblich präsentierte, ohne wenigstens einen Anflug von Reue zu zeigen, dass es sich einfach das Land Untertan gemacht hatte, ohne die anderen Tiere zu fragen, ob sie überhaupt Wert darauf legten, von nun an einen Herrscher und eine Herrscherin zu haben. Alter Zorn wurde wieder wach, der Wunsch diese hochnäsigen Raubkatzen zu stürzen flammte auf. Ja, dies schien den Tieren nun plötzlich der einzige Grund, weshalb sie überhaupt hegekommen waren. Einige von ihnen schrien wüste Beleidigungen, Elefanten stampften zornig und Affen kreischten und trommelten mit den Fäusten. Eaula und Enkai versuchten, sich von diesem Lärm, dieser geballten Abneigung, die ihnen entgegenschlug, nicht beeindrucken zu lassen, obgleich es sie schon ziemlich traf und ein weiteres Mal – wie einst am Anfang – verunsicherte, wobei Enkai dies besser verbergen konnte als seine Gefährtin. Und auch Fundi ging langsamen und bedachten Schrittes weiter, sich an dem Lärm nicht weiter störend und den jungen Prinzen sicher in seinen Armen haltend. Dann, endlich, war er an der Spitze des Heimatfelsen angelangt; mittlerweile waren die Stimmen der Tiere nur noch ein einziges Getöse, aus dem man kaum noch den Wortlaut verstehen konnte. Fundi warf noch schnell einen aufmunternden Blick zu Eaula und Enkai, die nun doch alle beide sichtlich angespannt wirkten, was ja auch vollkommen verständlich war. Danach schaute der Mandrill wieder zu der Tiermenge, hob die Arme – und hielt das Löwenjunge, welches er darin trug, gen Himmel - der immer noch recht düster war - damit alle Tiere es sahen. Zuerst herrschte noch vereinzeltes Gemurmel, doch auch dieses verstummte, als die Tiere eines nach dem anderen das Löwenbaby sahen, welches von dem Affen hochgehalten wurde. Alle Tiere blickten auf den neugeborenen Prinzen, der wiederum verwundert staunend die Masse an Steppenbewohnern unter sich aus großen goldbraunen Augen betrachtete. Niemand regte sich oder störte die plötzliche eingetretene Stille. Mit einem Mal aber durchbrach der erste helle Sonnenstrahl die dichte Wolkendecke, die schon den ganzen Morgen über dem Geweihten Land gehangen hatte. Das Licht schien genau auf den jungen Prinzen. Er blinzelte. Und als dieses in der Sonne erstrahlende Wesen für alle sichtbar war, da glaubten die Tiere, die ihren Zorn vergaßen, dass wohl ein wahrhaft mächtiges Geschöpf dort oben von dem Affen hochgehalten wurde, wenn es in so hellem Licht erstrahlte. Das konnte doch kein normales Tier sein, so vom Licht umgeben...Man musste ihm Respekt zollen. Und so kam es, dass wohl zunächst nur ein einzelnes Tier sich aus einer Eingebung heraus verneigte, voller Ehrfurcht vor dem Prinzen, der doch eigentlich gar nicht so recht verstand, was hier denn nun eigentlich vor sich ging. Tatsächlich aber tat einer nach dem anderen es dem ersten Tier gleich und kniete nieder vor diesem von Licht umgebenen kleinen Löwen. Alle verbeugten sich, nun nicht mehr anzweifelnd, dass es das einzig Richtige war sich zu verneigen. Vor dem jungen Löwen. Dem Prinzen. Vor dem zukünftigen König Mohatu. __________________________________________________________________________ So, das war's erstmal. Das erste Kapitel wird, denke ich, in Kürze folgen, es ist zumindest schon in Arbeit. Es wird wohl auch länger werden, als dieses hier. Nja, bis dann!^^ lg, Osayio Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)