The Brightest Star von Miasma (Mohatu's Pride) ================================================================================ Kapitel 1: Alles, was das Licht berührt --------------------------------------- Jambo! So, endlich habe ich das neue Kapitel fertig und...Ich bin nicht sehr zufrieden damit. Eigentlich kann ich das besser... Aber na ja...Zumindest ist es etwas länger geworden. Ich hoffe, es gefällt euch. Wenn euch irgendwas an dem Text unklar sein sollte (was ich aber eigentlich nicht glaube), dann fragt ruhig nach.^^ lg, Osayio ____________________________________________________________________________________ Das Geweihte Land erstrahlte in rötlichem und goldenem Glanze, als ein neuer Morgen anbrach. Wunderschön und wahrlich prächtig lag das große Land da, darauf wartend, dass das Leben, das es bevölkerte, erwachte. Vögel flogen am wolkenlosen Himmel, die ersten Wesen weit und breit, die das neue Tageslicht erblickten und den jungen Tag begrüßten. Ein weiterer Morgen, der so war wie immer, ein weiterer Tag unter der Herrschaft der Löwen. Mittlerweile hatte sich so manches Tier schon mit der Herrschaft des Löwenpaares abgefunden. Vor allem und zur Verwirrung der Löwen schienen ausgerechnet an dem Tag der Geburt von dem Prinzen einige Tiere einen Sinneswandel gehabt zu haben, auch wenn sich dessen Ursprung niemand so recht erklären konnte. Irgendetwas an dem Prinzen schien den Tieren klar gemacht zu haben, dass diese Veränderung, die Herrschaft der Löwen, nicht unbedingt nur negatives mit sich brachte und bringen würde. Einige Tiere hatten ihre Meinung ab diesem Zeitpunkt geändert. Vielleicht aber hatte auch nicht dieses Ereignis allein, sondern auch die Zeit diesen Sinneswandel mit sich geführt. Es war zur Normalität geworden, dass es nun Tiere gab, die das Leben der Bewohner des Geweihten Landes ein wenig regelten und Gesetze verabschiedeten, von denen manche doch tatsächlich recht nützlich waren oder zumindest zu sein schienen und vor allem Tieren wie zum Beispiel Antilopen und Zebras das Leben ein wenig erleichterten, obwohl diese noch zu Anfang die größten Zweifler gewesen waren angesichts der Tatsache, Raubtiere als Herrscher zu haben. Hingegen waren die anderen Raubtiere, wie zum Beispiel Geparden oder Tiger, von genau diesen Gesetzen eben nicht allzu begeistert. Ja, natürlich gab es immer noch Zweifler und das nicht zu wenig. Zahlreiche Tiere waren nach wie vor gegen die Herrschaft der Löwen, vor allem die anderen Großkatzen, die ja sowieso mit einigen Gesetzen nicht einverstanden waren, weil sie sie in einer gewissen Weise in der Jagd einschränkten. Aber darum ging es ihnen hier nicht. Es ging ihnen viel mehr um das Prinzip. Woher nahmen die Löwen sich denn das Recht, sich derart hervorzutun, sich in dieser Weise über die anderen zu stellen? Hielten sie sich etwa für etwas Besseres, dass sie über alle anderen bestimmen wollten? Es waren immer noch dieselben Fragen wie schon am Anfang der unerwarteten Herrschaft, die den Zweiflern durch den Kopf gingen. Was das betraf, hatte sich wohl wirklich nichts geändert. Manch ein Raubtier munkelte, man sollte die Löwen doch endlich stürzen und ihnen zeigen, dass es so nicht weitergehen durfte. Natürlich bekamen auch die Löwen etwas von diesen eigentlich nicht für ihre Ohren bestimmten Gesprächen mit und waren dementsprechend besorgt. Doch mit der Zeit verflüchtigte sich ihre Sorge wieder ein wenig, denn es passierte... nichts. Es blieb bei den Gesprächen der anderen Raubtiere, dass man sich gegen die Löwen wehren sollte, doch mehr geschah nicht. Niemand wagte sich an die Löwen heran und Übergriffe und Aufstände blieben ein Gerücht, dem man allmählich keinen Glauben mehr schenkte. Es waren mittlerweile schon ein paar Monate vergangen, seitdem der allererste Prinz des Geweihten Landes geboren worden war und das Volk sich gemeinsam vor ihm, der doch damals noch gar nicht so recht gewusst hatte, wie ihm geschah, verneigt hatte. Mittlerweile war er zu einem cleveren Löwenjungen herangewachsen. Äußerlich schaute er seiner Mutter Eaula sehr ähnlich; Sein Fell war dunkelbraun, doch wie bei seinem Vater war der Pelz an seiner Brust, an seinen Zehen und an der Schnauze von einem hellen braunbeige. Ganz besonders stolz aber war der junge Prinz auf seinen ersten dunkelroten Mähnenansatz, der, obwohl er nicht mehr als ein Jungtier war, schon recht ausgeprägt war. Er würde wohl einmal eine prächtige Mähne haben. Seine Eltern waren stets sehr zufrieden mit ihm, denn er gehorchte immer, war klug und machte ihnen eigentlich niemals irgendwelchen Ärger, denn dafür war er viel zu gut erzogen. Es käme ihm nicht in den Sinn, etwas Verbotenes zu tun. Ein richtiger Mustersohn also und genau das verlangten seine Mutter und sein Vater auch; sie waren sehr streng und legten viel Wert auf Disziplin und Ordnung, vor allem Enkai nahm dies äußerst genau, weshalb der kleine Prinz sehr darauf achtete, sich keinerlei Fehltritte zu erlauben. Das hieß natürlich nicht, dass er aufgrund ihrer Strenge Angst vor seinen Eltern hatte, nein, im Gegenteil. Er liebte sie über alles und war deshalb umso mehr darauf bedacht, ihnen auch ja keinen Kummer auf irgendeine Art und Weise zu bereiten. Er versuchte, nach ihrem Vorbild zu leben und stets vernünftig zu sein, schließlich gehörte es sich als Prinz so und nicht anders. Mohatu wurde zudem von seinen Eltern unterrichtet, damit er später ein guter König würde. Da ging es darum, dass man bei den Untertanen – den anderen Tieren und natürlich vor allem das eigene Rudel – keine Rebellen dulden durfte. Wenn sie sich auflehnten, so sollten sie bestraft werden, damit andere es in Zukunft nicht mehr wagen würden, den gleichen Fehler ebenfalls zu begehen. Schließlich wollten die Löwen sich den Throne nicht umsonst angeeignet haben; sie erwarteten, dass ihre zahlreiche Regeln und Gesetze eingehalten wurden und zwar von jedem Tier. Aber selbst innerhalb des Löwenrudels war Vorsicht geboten, denn es konnte mitunter passieren, dass einige Löwinnen sich womöglich dem König oder der Königin nicht beugen wollten oder gar selber den Thron anstrebten – zwar war diese Möglichkeit recht unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. So etwas musste sofort schon im Keime erstickt werden. Dies und vieles mehr lehrte Enkai seinem Sohn Mohatu. Der junge Prinz lernte schnell und gab seinen Eltern selten oder gar nie Anlass, ihn zu tadeln. Auch jetzt am frühen Morgen – die Sonne war eben gerade erst richtig aufgegangen, doch ihre Wärme war schon deutlich zu spüren – lauschte Mohatu den weisen Worten seines Vaters. Sie saßen auf der Spitze des Berges beim Heimatfelsen und schauen auf die weite Steppe, die im goldenen Licht der Sonne erwacht war. In der Ferne war eine Zebraherde zu sehen und nicht allzu weit entfernt glitzerte das Wasserloch, welches vielen Tieren zuverlässig als Tränke diente. „Als König musst du sehr stark sein“ sprach Enkai nun, „du darfst keine Schwäche oder Unsicherheit zeigen. Niemals...Doch es zählt nicht nur die reine körperliche Stärke; du musst auch weise sein und immer die richtige Entscheidung treffen.“ Zudem, so erzählte der Löwenkönig seinem Sohn, würde ja auch der weise Fundi Mohatu stets mit Rat und Tat zur Seite stehen, so, wie er es momentan auch für des Prinzens Eltern tat, auch wenn die beiden mittlerweile schon sicherer und erfahrener geworden waren, ermutigt von der Tatsache, dass die angedrohten Übergriffe auf die königliche Familie sich bisher noch nicht bewahrheitet hatten und es ganz danach aussah, dass dies wohl auch zunächst einmal so bleiben würde. Und der Affe hatte ihnen auch dabei geholfen zu dieser Erkenntnis zu gelangen. Ja, Fundi war ihnen nach wie vor ein guter Freund und Ratgeber, den sie nicht missen wollten. Mittlerweile aber lebte er nicht mehr direkt beim Königsfelsen, sondern in einem Baum beachtlicher Größe, größer und breiter sogar als jeder beliebige andere Baum in der Gegend, der ganz in der Nähe stand. Dort hatte der kluge Mandrill mit Farbe an den Stamm bemalt und jene beachtliche Szenerie festgehalten, die sich kurz nach Mohatus Geburt abgespielt hatte; all die Tiere, die sich vor dem zukünftigen König, der in hellem Licht erstrahlte, verneigten und das von Sonnenlicht umgebene Löwenjunges selbst, einer jungen Gottheit gleich. Dies mochte vielleicht ein wenig übertrieben erscheinen, doch genauso war der kleine Prinz den Untertanen anscheinend damals vorgekommen; wie ein junger Gott. Und diese Darstellungen an dem breiten Stamm des Baumes hatten wirklich ihre Vorteile. So würden sich auch noch die Löwen viele Generationen später an dieses Ereignis erinnern können und man würde die Geschichte immer wieder weiter geben. Es war eine von Mohatus Lieblingsgeschichten, auch wenn er sich dies alles eigentlich nicht so gut vorstellen oder es nachvollziehen konnte; dafür klang es ihm einfach immer noch zu unglaublich. Warum sollten die Tiere sich vor einem Löwenbaby verneigen? Er war doch nur...Ja, nur Mohatu, der Prinz, und auf diese Tatsache bildete er sich nicht etwa etwas ein; er hielt sich keinesfalls für etwas Besseres, wie manch ein Tier vielleicht zu glauben schien, denn er selber würde niemals behaupten, dass die Löwen etwas besseres sein, als die anderen Steppenbewohner, auch wenn der Bericht von seiner Geburt wohl etwas anders anmutete und er es eigentlich nicht mochte, wenn andere übertrieben viel Respekt vor ihm zeigten, indem sie sich vor ihm verbeugten oder ihm jeden Wunsch von den Lippen abzulesen schienen, damit sie auch ja nicht seinen Unmut auf sich zögen. Dennoch mochte er diese Geschichte und hörte sie sich immer wieder gerne an. „Was ist, wenn ich mal eine falsche Entscheidung treffen sollte, Vater?“, fragte Mohatu dann und schaute zu dem großen Löwenkönig mit dem hellbraunen Fell auf. Er machte sich ein wenig Sorgen über mögliche Folgen einer von ihm falschen Entscheidung. Was würde geschehen und vor allem, würde er solche Fehler wiedergutmachen können? Er hatte Angst vor den Folgen eines Fehltrittes, nicht nur, weil er selbst dadurch wohl unweigerlich zu Schaden kommen würde, sondern auch, weil andere dann ebenso mit in das Unglück hineingezogen würden und er wollte keinesfalls, dass wegen ihm jemand in Schwierigkeiten steckte, vor allem nicht Tiere, die ihm nahe standen und wichtig waren. Es war ihm schleierhaft, wie man immer die richtige Entscheidung würde treffen können, selbst ein König, so dachte er sich, konnte doch nicht immer richtig liegen, aber seine Eltern hatten ja schließlich auch noch keine falschen Entscheidungen getroffen, zumindest war das die Ansicht des jungen Prinzens. In seinen Augen war eigentlich an allem, was seine Eltern sagten, nicht zu rütteln, auch wenn es natürlich Ausnahmen gab, wo auch der kleine Prinz so seine Zweifel hatte. „Dann könnten deine Feinde sich dies zu Nutzen machen und das wiederum könnte dir zum Verhängnis werden, Mohatu. Also lasse es gar nicht erst so weit kommen, mein Sohn.“ Mohatu nickte bei den Worten seines Vaters nachdenklich; als König gab es wahrlich eine ganze Menge zu beachten, man musste immer auf der Hut sein, selbst im eigenen Rudel. Mohatu gefiel dieser Gedanke nicht sonderlich. Noch nicht einmal dem eigenen Rudel vertrauen zu können, ohne die Befürchtung zu haben, dass eine der Löwinnen einem im nächsten Moment des Nachts die Kehle zerbiss, war nun wirklich nicht das, was der kleine Prinz sich unter dem Dasein eines guten Königs vorstellte. Musste ein König nicht auch seinem Volke vertrauen, wissend, dass er sich auf es verlassen konnte und das Volk sich auf ihn? Das erschien Mohatu eher der richtige Weg, das Vertrauen der Untertanen zu gewinnen, anstatt sie mit Strafen zu ängstigen. Doch gedachte der Prinz keinesfalls, dies seiner Mutter oder gar seinem Vater zu erzählen. Er wollte sie nicht verärgern oder kränken und außerdem, so dachte er bei sich, war er ja noch ein Junges und seine Eltern hatten schon gute Gründe, warum sie auf diese Art und Weise regierten und er würde diese Gründe wohl erst verstehen, wenn er ein wenig älter war. Ja, er zweifelte keinesfalls an seinen Eltern; was sie taten, musste doch gut und richtig sein. Also schwieg er lieber und äußerte keinerlei Bedenken gegenüber Vater und Mutter. Manche Gedanken musste man wohl einfach für sich behalten, wenn man nicht den allgemeinen Groll auf sich ziehen wollte, und das war wirklich das Letzte, was Mohatu anstrebte. Seine Eltern würden ihn bloß rügen, wenn er auch nur ansatzweise äußern würde, dass er in mancherlei Hinsicht an ihren Gesetzen und Regeln zweifelte. Plötzlich fiel ihm noch etwas ein, was er seinen Vater Enkai fragen wollte. „Vater...Was soll ich denn machen, wenn sich jemand gegen mich stellt?“ Angesprochener lächelte zufrieden; er hatte auf diese Frage gewartet und war froh, dass Mohatu sie von sich aus stellte und nicht erst darauf gebracht werden musste. Das war nämlich auch wichtig; das Mohatu das Gesagte nachvollzog und dann die richtigen Fragen stellte. „Das ist verschieden“, antwortete der Löwenkönig dann, „je nach Schwere des Vergehens musst du entscheiden. Wenn jemand Gedanken gegen dich und deine Königin äußert, so weise ihn lediglich zurecht, belasse es bei einer Warnung. Wenn die Tat allerdings vermehrt vorkommen sollte, verweise ihn des Rudels.“ Der Prinz sah den König erschrocken an, doch dieser war noch nicht fertig. „Und bei einem direkten Angriff oder Aufstand gegen dich und die Königin...“ Das Lächeln wich nun endgültig aus Enkais Gesicht, denn es war ob dem Ernst dieses Themas in keinster Weise angebracht „musst du diese Person aus dem Geweihten Land verbannen, aber nur, wenn du dir wirklich sicher bist, dass der- oder diejenige eine Gefahr für deine Rolle als König über das Geweihte Land darstellt.“ „Und wohin soll ich sie verbannen...?“, fragte Mohatu nun leise, versuchend, sich seinen Unmut und seinen Schrecken nicht anmerken zu lassen. Er hätte vieles erwartet, aber das nicht... „Siehst du jenes schattige Land dort drüben, wo das Licht nicht mehr hinreicht?“ Mohatu nickte und schaute dann zum fernen Horizont. Dort sah man undeutlich eine anscheinend recht hügelige Landschaft, welche aber nicht vom Lichte berührt wurde und deshalb im Schatten lag, als sei es dort immer Nacht. Der Prinz hatte sich schon des Öfteren gefragt, was das wohl für ein Land war, es aber nicht gewagt, seine Eltern danach zu fragen. Es hatte irgendwie etwas Verbotenes an sich, etwas, etwas, was der Prinz sich nicht so recht erklären konnte. „Wir nennen es das Land jenseits.“ Erklärte ihm nun der König der Löwen, „dorthin haben Verbannte und Geächtete, Verräter und Zweifler, zu gehen. Aber du darfst niemals dorthin, Mohatu.“ Die Stimme des Vaters war noch ernster als sonst, eindringlich und Mohatu lauschte ihm mit gespitzten Ohren aufmerksam. Er fragte nicht nach, warum er nicht in das Land jenseits durfte. Wenn sein Vater dies so verlangte, dann war das halt so und Mohatu hatte sowieso kein wirkliches Interesse daran, ein solches Land zu betreten, denn wer wusste schon, wen man dort alles begegnen würde... So war das also. Aufsässige Tiere, Löwen wie andere Untertanen, wurden in das Land jenseits verbannt. Ein schrecklicher Gedanke, alleine in einem dunklen und kargem Land, abseits von Rudel oder Herde...Mohatu hoffte sehr, dass er eine solche Strafe in seinem Leben niemals würde verhängen müssen. Plötzlich kam ihm etwas in den Sinn, was er eigentlich schon längst vergessen geglaubt hatte. Damals war er noch ganz klein gewesen und somit erinnerte er sich nur sehr verschwommen an dieses weit in seiner Vergangenheit liegende Ereignis. Sein Vater hatte früher eine Löwin aus einem Mohatu unbekanntem Grunde verbannt, wobei er nun schon eine vage Ahnung hatte, warum der König dies damals getan hatte. Anscheinend hatte sie irgendetwas Verbotenes getan, vielleicht hatte sie den König und die Königin stürzen wollen oder sie hatte sträfliches Gedankengut verbreitet. Was genau es gewesen sein mochte, wusste Mohatu bis heute nicht. Er erinnerte sich an ihre Verzweiflung, ihr Entsetzen, als seine Eltern sie in das Land jenseits verbannten, und musste schaudern. Zu seiner Erleichterung wechselte sein Vater schließlich das Thema und riss Mohatu somit aus seinen grüblerischen Gedanken. Er schritt langsam den Heimatfelsen hinab und der Prinz folgte ihm. „Alles, was das LIcht berührt, Mohatu, unterliegt deiner Verantwortung. Die anderen Tiere verlassen sich darauf, dass du deine Entscheidungen stets schnell und richtig fällst, auch in den schwierigsten Situationen. Du darfst niemals aufgeben oder dich deiner Aufgaben entledigen. Nur du alleine bist für sie zuständig und diese Arbeit kann dir keiner abnehmen.“ Dies hatte er ihm schon einmal erzählt, doch er wiederholte es ausdrücklich, damit sein Sohn sich dies auch wirklich gut einpräge. Sie waren nun am Fuße des Heimatfelsens angelangt und schritten jetzt auf die weite schöne Steppe hinaus. Kein Wind wehte und die Sonne brannte mittlerweile warm vom Himmel. Vor kurzem aber erst hatte es geregnet – ein Segen in der Hitze der Savanne – und somit war das hohe Gras wieder saftig grün und die Bäume waren dicht belaubt. Dementsprechend war die Population der Antilopen, der Zebras und all den anderen Wesen, die den Raubtieren mitunter als Beute dienten, wieder recht hoch, denn es gab für alle genug zu fressen und zu trinken. Nach einem nicht allzu langen Fußmarsch kamen die beiden schließlich beim Wasserloch an, welches man vorhin in der Ferne hatte sehen können. Das Wasser glitzerte auch aus der Nähe verlockend in der hellen Sonne, verleitete einen geradewegs dazu in das kühle Nass zu springen um der Hitze ein wenig entgegenzusetzen. „Hierhin, mein Sohn, kommen alle Tiere her, um ihren Durst zu stillen. Weißt du, was noch so besonders an diesem Ort ist?“ Mohatu musste, als er diese Frage hörte, gar nicht erst lange überlegen. „Hier“, so sprach der junge Prinz eifrig , „darf kein Raubtier jagen und kein Tier darf dem anderen auflauern oder angreifen. Hier soll für einen kurzen Moment Frieden herrschen, denn das Wasser ist wichtig für uns alle.“ „Richtig“, bestätigte Enkai. „Sieh, die Tiere wissen, dass ihnen hier keine Gefahr droht.“ Eben war eine Zebrastute zusammen mit ihrem Jungen an das Wasserloch gekommen und senkte, nachdem sie noch einen prüfenden Blick zu den beiden Löwen geworfen hatte, den Kopf, um zu trinken. Ihr Junges jedoch spitzte die Ohren und schaute Mohatu dann eher interessiert als ängstlich an. Der Löwenjunge lächelte ihm vorsichtig zu. Da senkte auch das Fohlen den Kopf und tauchte seine Schnauze in das kühle und erfrischende Wasser. Mohatus Vater wandte sich jetzt wieder zum Gehen. Der Prinz folgte ihm und dachte über das nach, was ihm sein Vater heute alles erzählt hatte. Ihm schwirrte ein wenig der Kopf, von all den Bestimmungen, die man als König hatte, den Dingen, an die man sich halten musste und vor allem jene ferne Erinnerung an die Löwin, die einst verbannt worden war und die Tatsache, dass er, wenn das Glück ihm nicht hold war, wohl auch irgendwann einmal eine Verbannung verhängen musste, auch wenn sein Innerstes sich sehr dagegen sträubte. Mittlerweile stand die Sonne schon etwas höher am Himmel; es war Mittagszeit. Als die beiden schließlich beim Königsfelsen ankamen, kam ihnen auch schon die Königin entgegen. Ihr Bauch war dick, sie trug ein Lächeln auf den Lippen. Sie war wieder trächtig. Mohatu freute sich schon sehr auf sein Brüderchen oder sein Schwesterchen und es würde bestimmt schon bald soweit sein, zumindest hatte die Königin dies neulich verlauten lassen. Er begrüßte seine Mutter, indem er sich an ihre Beine schmiegte. Sie stupste ihn ihrerseits zärtlich mit ihrer Schnauze an. „Und nun erzähle mir, was dein Vater dir heute alles beigebracht hat!“, forderte sie ihn dann, fast im selben Moment dieser zärtlichen Begrüßung auf und setzte sich hin, ihren Sohn dabei erwartungsvoll ansehend. So war es üblich; zuerst lehrte ihn sein Vater jene Dinge, die er als zukünftiger König wissen musste und seine Mutter fragte ihn dann danach ab, um sicher zu sein, dass er sich auch wirklich alles gut gemerkt hatte und es auch verstanden hatte. Das Merken und das eigentliche Verstehen des Gehörten war ein Unterschied, ein großer Unterschied. Dabei war sie sehr genau und wollte alles wissen. Mit ungefähren, dahin gemurmelten Antworten würde sie sich nicht zufrieden geben. „Als König muss ich stark sein und darf Unsicherheit und Schwäche niemals zeigen, unter keinen Umständen, denn das könnte auch mein Rudel verunsichern oder mich gar zum leichten Ziel für Zweifler und jene machen, die selber den Thron anstreben.“, begann der junge Prinz also bereitwillig, „Ich muss auch in schwierigen Situationen stets die richtige Entscheidung treffen. Dabei darf ich nicht zögern und muss schnell handeln.“ Er stoppte einen Moment, um zu hören, ob das, was er bisher erzählt hatte, so richtig war oder ob er noch etwas hinzufügen sollte, weil es seiner Mutter zu ungenau gewesen war. Seine Mutter nickte ihm zu, ihm so bedeutend, dass er nun weiterreden sollte. „Wenn sich jemand gegen mich stellen sollte oder Gedanken gegen mich und meine Art zu regieren äußert – und dabei ist es egal, ob es ein Untertan oder eine Mitglied des Rudels ist – so muss ich den- oder diejenige zur Rechenschaft ziehen. Wenn eine Löwin mich anzweifelt und auch nach wiederholtem Zurechtweisen ihre Meinung nicht ändert, so muss ich sie des Rudels verweisen.“ Er atmete tief durch, als er zum nächsten Punkt kam. „Bei besonders schweren Verstößen habe ich das betroffene Tier in das Land jenseits zu verbannen. Ich selber darf aber niemals dorthin.“ Fügte der Löwenjunge mit dem dunkelbraunem Fell, dass es von seiner Mutter geerbt hatte, hinzu, denn dies zu erwähnen schien ihm wichtig. Enkai lächelte zufrieden; bisher hatte sein Sohn alles richtig wiedergegeben. „Fahre fort“, forderte ihn seine Mutter auf. „Meine Aufgabe kann mir niemand abnehmen und ich darf sie auch niemanden überlassen. Nur ich bin dafür zuständig und lediglich mein Erbe oder meine Erbin darf später die Nachfolge als König oder als Königin antreten.“ Nun kam er zum nächsten Thema, welches schnell erzählt war. „Am Wasserloch darf niemand dem anderen schaden. Dort soll für einen Moment Frieden herrschen, da das Wasser für uns alle wichtig ist.“ Auch Eaula war zufrieden mit Mohatu. „Und nun...“ begann sie. Mohatu schaute sie fragend an. Hatte er etwas vergessen? „Und nun geh spielen“, führte sie den Satz zu Ende. Mohatu lächelte erleichtert. „Ja. Danke Mutter, Vater.“ Er wandte sich um, sah noch einmal zu seinen Eltern. Sein Vater nickte ihm zu. Da lief Mohatu los, froh, nun noch ein wenig spielen gehen zu können, nachdem er die ganze Zeit so aufmerksam zugehört hatte. Später würde der Unterricht vielleicht fortgesetzt werden, aber jetzt hatte er immerhin etwas Zeit. Er lief zuerst in die Höhle, um zu schauen, ob dort einer seiner Spielkameraden war. Doch in der Höhle waren nur ein paar Löwinnen, die sich dort zum Schutze vor der Sonne hingelegt hatten und dösten. „Falls du Choyo suchst, der ist bei Fundi!“, rief de Prinzen eine der Löwinnen mit sonnengelbem Fell zu. „Ach so! Danke für den Hinweis!“ Und somit lief er wieder aus der Höhle hinaus und machte sich auf dem Weg zu Fundis Baum. Der Löwenjunge namens Choyo war ein paar Monate jünger als er selber und somit eigentlich noch zu jung, um für Mohatu als richtiger Spielkamerad zu gelten. Dennoch bezeichnete Mohatu ihn als seinen besten Freund und meinte dies auch ehrlich. Ihn störte dieser Altersunterschied ganz und gar nicht, denn schließlich kam es ja darauf an, ob sie sich verstanden und das taten sie wirklich gut. Und wenn bei de erstmal älter wären, hätte sich das mit dem Altersunterschied sowieso erübrigt. Er jedenfalls konnte sich keinen besseren Freund als den kleinen Choyo vorstellen, auch wenn dieser manchmal ein wenig anstrengend war. Das Zuhause von dem weisen Mandrill war ganz in der Nähe des Königsfelsen und somit hatte der Prinz auch nicht weit zu laufen. Schon bald war er bei dem wirklich gigantischen Baum angekommen. Er mochte diesen Ort sehr gerne; der Baum spendete viel Schatten und somit hielt er sich auch des Öfteren hier auf. Wobei dies einen anderen Grund hatte. Choyo war unglaublich gerne hier an diesem Ort, weniger wegen dem Schatten, sondern viel mehr wegen Fundi. Er liebte die Geschichten des Mandrills über alles und dessen Malereien und war manchmal stundenlang bei ihm und hörte ihm zu. Fundi hatte nichts dagegen und war gerne in Gesellschaft des kleinen Löwenkindes. Kaum war der Prinz dann an seinem Ziel angelangt, da kam ihm, als ob er vorhergesehen hätte, auch schon Choyo auf kurzen Beinchen entgegen gerannt. „Hallo Mohatu!“, rief er dem Prinzen dabei freudig zu und blieb schließlich vor ihm stehen. Mohatu sah ihn lächelnd an. „Hallo Choyo!“ Der kleine Löwe mit dem rostbraunen Fell und denn noch nicht verblichenen Flecken schaute den Älteren mit neugierig funkelnden blauen Augen vorwitzig an. „Sind deine Lehrstunden endlich vorbei, Mohatu, ja?“ Mohatu nickte. „Ja. Zumindest vorerst. Vielleicht werden sie aber heute Abend wieder aufgenommen.“ Choyo grinste. „Dann hast du ja jetzt noch eine Menge Zeit zum Spielen! Ich gehe nur schnell Fundi Auf Wiedersehen sagen, dann komme ich wieder. Warte hier bitte auf mich!“ Und bevor Mohatu überhaupt noch etwas sagen konnte, flitzte der kleine Choyo auch schon wieder davon. Der Prinz setzte sich derweil hin und wartete. Choyo würde ihn wohl mal wieder über alles ausfragen, was er heute so gelernt hatte. Mohatu fühlte sich dann immer etwas an seine Mutter erinnert, denn diese fragte ihn auch immer ab, wobei Choyo es nur nicht so genau nahm, was Mohatu nun sagte. Er vertraute darauf, dass es richtig war und merkte es sich erstaunlich gut, so dass er im Prinzip als König nicht ungeeigneter wäre als der Prinz selbst. Alles, was der Königssohn wusste, wollte sein bester Freund auch wissen, alles, was Mohatu machte, wollte auch Choyo wenigstens einmal ausprobiert haben. Mohatu wusste, dass Choyo auch gerne den selben Unterricht bekommen würde, denn er bekam und beide wussten, dass genau das nun leider nicht möglich und nur ihm, Mohatu vorbehalten war. Mohatu würde es auch viel schöner finden, während den Lehrstunden noch Choyo dabeizuhaben, doch seine Eltern hatten ihm erklärt, das ebendies nun mal leider nicht möglich war. In gewisser Weise konnte Mohatu das auch nachvollziehen, aber dennoch fand er es ziemlich schade. Endlich sah er, wie Choyo wieder auf ihn zugelaufen kam. „Wir können jetzt los, Mohatu!“, sprach der Kleine und lief, abermals ohne auf eine Antwort seines besten Freundes zu warten, schon mal voraus. „Wo gehen wir heute hin?“, fragte Mohatu ihn und lief hinter ihm her. Ihm war es eigentlich egal, wohin sie gingen, Hauptsache, sie machten irgendwas. „Lass uns doch Nomaden spielen“, schlug Choyo lächelnd vor. Das war sein Lieblingsspiel. Mohatu und er taten dabei so, als seien sie Nomaden, die das erste Mal im Geweihten Land waren und dieses erforschten. Dabei sollte Mohatu immer den Anführer spielen – Choyo wollte das so, dem Prinzen selber war es eigentlich egal – und Choyo tat so, als sei er sein jüngerer Bruder, der den Anführer immer beriet und ihm half, auch in den schwierigsten Situationen. Zusammen bestanden sie dann immer große Abenteuer, kämpften gegen böse Löwen und ließen sich dann schließlich im Geweihten Land nieder. Mohatu mochte dieses Spiel auch und wurde ihm eigentlich nie überdrüssig. Also nickte er. „Also gut Choyo, dann spielen wir das also.“ „Jippieh!“, freute sich der kleine Löwenjunge. Doch bevor sie überhaupt beginnen konnten zu spielen, ertönte plötzlich hinter den beiden Löwenkindern ein Rascheln im hohen Steppengras. Choyo spitzte bei dem Geräusch sofort die rotbraunen flauschigen Ohren. „H-Hast du das auch gehört, Mo?“, fragte er dann und klang unsicher, so, als würde er hoffen, dass er sich das Geräusch nur eingebildet hatte. Er nannte Mohatu meistens einfach nur Mo. Natürlich hatte auch Mohatu das Geräusch gehört und blickte sich um. Wieder ertönte das Rascheln, diesmal war es schon näher als noch zuvor. „Bleib dicht bei mir Choyo“, wies er den jüngeren Löwenjungen dann zögernd, aber dennoch bestimmt an, während er auf ein weiteres Rascheln lauschte. „Und kein Mucks...“ Er konnte nichts weiter im hohen Gras erkennen, nichts, was das Geräusch vielleicht verursacht haben könnte. Sie mussten nun sehr vorsichtig sein, dass wusste er...Schließlich erkannten sie nicht, was dort im Gras lauerte. Vielleicht war es bloß eine Maus oder dergleichen. Aber genauso gut konnte es auch ein Leopard sein, der es auf die beiden hilflosen Löwenjungen abgesehen hatte. „Ich hab Angst, Mo...!“, klagte Choyo und drückte sich dicht an seinen älteren Freund, als könne dieser ihn vor allem Unheil, was da kommen mochte, beschützen. Mohatu wusste nicht, was er tun sollte. Er spähte weiterhin ins Gras. „Mo...“, begann Choyo. „Psssst!“, machte dieser, um den Kleinen zum Schweigen zu bringen. „Sei ruhig Choyo!“, ermahnte er ihn und lauschte auf ein weiteres Rascheln. Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals. Wieder ein Rascheln und dann... „Ha! Festgenagelt!“ Mohatu sah sich plötzlich nur noch umgeworfen und zu Boden gedrückt. Entsetzt schrie er auf. Nun war es also vorbei...Er hatte die Augen zugekniffen und öffnete sie erst, als er die ihm nur allzu bekannte Stimme hörte, zögerlich wieder und schaute verwundert in das Gesicht eines kleinen Löwenmädchens, mit blassgelbem Fell und dunklen Augenumrandungen. Derweil kugelte sich der kleine Choyo am Boden vor Lachen. „D-Du bist wirklich drauf reingefallen, Mo!“, jauchzte er vergnügt. Auch das Löwenmädchen kicherte. „Ich hätte nicht gedacht, dass du dich so leicht reinlegen lässt, Prinzlein!“, sprach sie grinsend. Mohatus zuerst verwunderter Blick wich zuerst dem der Erleichterung, dass er es jetzt doch nicht mit einem böswillig gesinnten Raubtier zu tun bekommen würde. Dann, bei dem flüchtigen Gedanken daran, dass das kleine Löwenmädchen, das da über ihm stand, mindestens genauso schlimm war, machte sich schließlich Verärgerung in seinem dunklen Gesicht breit. „Geh von mir runter, Nami!“, forderte er diese beleidigt auf. Es war ihm peinlich, dass er sich so hatte reinlegen lassen, denn eigentlich sollte er seine beiden Freunde so langsam mal kennen und hätte so etwas doch voraussehen können. „Na los, jetzt mach schon. Lass mich endlich los!“ Nami tat jedoch nichts dergleichen. Sie grinste ihn lediglich weiterhin frech an, senkte den Kopf, sodass sich ihre Gesichter ganz nahe waren und ihre Nase fast die seine berührte und sprach: „Na na! Wer wird denn so unhöflich sein! Ich lasse dich erst los, wenn du ganz lieb bitte bitte sagst. Das haben dir deine Eltern doch bestimmt beigebracht!“ Mohatu verdrehte entnervt die goldfarbenen Augen. Dieses Mädchen war doch echt anstrengend... Aber er musste sich innerlich eingestehen, dass er wohl auf sie würde hören müssen Etwas anderes blieb ihm in dieser Situation wohl auch gar nicht übrig. Und von Choyo konnte er anscheinend keine Hilfe erwarten. „Ja genau, sag ganz lieb bitte bitte!“, gab genau dieser nämlich nun auch noch seinen Senf dazu. „Verräter!“, zischte Mohatu ihm zu und funkelte ihn vorwurfsvoll an. Dann seufzte er ergeben und gab sich schließlich geschlagen. Es half ja alles nichts...Er schaute Nami an und holte tief Luft, sich innerlich erst überwinden müssend. „...Bitte bitte, liebe Nami, sei so gütig und lass mich armen Prinzen los...“ Nami lächelte sichtlich zufrieden, als sie des Prinzens Worte vernahm. „Na also, geht doch!“ Mit diesen Worten ging sie von ihm runter und Mohatu konnte endlich wieder aufstehen. Er schüttelte sich den Staub aus seinem dunklen Fell. Choyo trat nun an seine Seite und versuchte, einen entschuldigenden Blick aufzusetzen, was ihm aber nur halbwegs gelang. Nami allerdings war dies so ziemlich egal. Sie hatte dies schon vorher mit dem jungen Choyo geplant gehabt und war äußerst zufrieden, dass der Streich gelungen war. Mohatu wandte sich von ihr ab und schaute zu Choyo. „Komm Choyo, gehen wir endlich.“ Er hatte noch nicht eine Pfote vor die andere gesetzt, da stand auch schon Nami vor ihm. „He, halt! Ihr könnt mich doch nicht einfach so stehen lassen!“ Choyo schwieg einen Moment, sah seinen älteren Freund an und meinte schließlich zögerlich: „Nun...Ich glaube, sie hat Recht, Mohatu. Und deine Eltern wären sicherlich nicht sehr begeistert, wenn...“ „Wenn du einfach deine zukünftige Königin stehen ließest!“, führte Nami den Satz gebieterisch zu Ende. Und sie hatte damit tatsächlich Recht; Sie war Mohatus Verlobte und seine Eltern wollte, dass er sie auch dementsprechend behandelte, denn schließlich musste man als König später auch eine Königin an seiner Seite haben und da erging es Mohatu also nicht anders. Auch wenn sie beide noch jung waren, waren sie also schon einander versprochen. Von dem Gedanken, mit Nami später einmal das Geweihte Land regieren zu müssen und sogar einmal Junge zu haben, war er nicht gerade sonderlich angetan. Er hatte über so etwas eigentlich noch nie wirklich nachgedacht und fand es noch mächtig früh für solch ein Abkommen. Viel lieber wäre es ihm, noch etwas warten zu dürfen und irgendwann die Löwin kennenzulernen, die er als Königin an seiner Seite haben wollte, die er liebte und die diese Liebe erwiderte. Doch es käme ihm auch hier natürlich nie in den Sinn, seinen Eltern zu widersprechen. Er musste es wohl einfach in Kauf nehmen. Nami jedenfalls schien es nicht sehr schlimm zu finden, später einmal mit dem Prinzen vermählt zu sein. Im Gegenteil, sie schien schon jetzt einen Narren an ihm gefressen zu haben, auch wenn sie das auf eine etwas merkwürdige Art und Weise zeigte, und welche Löwin wünschte sich schließlich nicht eine einflussreiche Position als Königin? Bei ihren Worten dachte er einen Moment nach und schließlich war er wieder derjenige, der nachgab. „Na schön, von mir aus...Aber wir wollten gerade Nomaden spielen, da willst du bestimmt nicht mitspielen...“ Das hoffte er zumindest, denn vielleicht würde sie dann von selber verschwinden. Doch seine Hoffnungen erfüllten sich nicht. „Aber Mohatu! Du weißt doch, dass ich dieses Spiel mag! Du bist bestimmt wieder Anführer und Choyo dein kleiner Bruder, oder?“ Er nickte widerwillig. „Dann bin ich die Frau des Anführers, ja?“ „Ja...“ Widerspruch war doch sowieso zwecklos. Auch Choyo nickte brav, wobei es ihm eigentlich ziemlich egal war – er hatte das Problem ja nicht und eigentlich mochte er die kleine Löwin ja auch irgendwie. Es war ja auch nicht so, dass Mohatu Nami gar nicht mochte. Aber er fand sie insgesamt einfach viel zu aufdringlich, zu laut, zu rechthaberisch. Und eigentlich hatte er sich auf das Spielen mit Choyo gefreut. Doch da musste er jetzt durch....Und er wollte auch nicht die ganze Zeit schmollen deswegen und den anderen beiden den Spaß verderben. Vielleicht würde es ja doch noch ganz lustig werden. Also setzte der Königssohn ein Lächeln auf. „Also gut, dann lasst uns mal anfangen!“ Und mit diesen Worten lief er voraus. Die anderen beiden rannten hinterher und somit verschwanden sie im hohen Gras der Steppe. ____________________________________________________________________________________ So, das war's. Ich hoffe, es hat euch gefallen und ich werde versuchen, das nächste Kapi möglichst bald hochzuladen.^^ Bis dahin: Ciao ciao.^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)