The Brightest Star von Miasma (Mohatu's Pride) ================================================================================ Kapitel 4: Verloren? -------------------- Jambo! Also, ein großes Sorry an jene, die sich die FF durchlesen. Warum? 1. Es hat so lange gedauert 2. Das Kapitel ist kürzer, als geplant 3. Die Qualität lässt wohl auch zu wünschen übrig, aber ich habe nun mal viel zu tun 4. Der Titel ist - aber das ist gewiss keine Überraschung - nicht sehr einfallsreich. xD Na ja, abgesehen davon wollte ich mitteilen, dass ich für Eaulas Steckbrief ein provisorisches (!) Bild hochgeladen habe. Ein bearbeitetes Bild von Sarabi, um genau zu sein. Später folgen auf diese Weise wahrscheinlich auch noch die anderen Charabilder, irgendwann wird es aber gewiss noch richtige geben.^^ Joa, so viel erstmal dazu. Trotz der niederen Qualität dieses Kapis wünsche ich euch viel Spaß^^ lg, Osayio _________________________________________________________________________ Er wusste nicht, wie viel Zeit seitdem vergangen war. Während seiner Suche nach dem kleinen Choyo war der junge Prinz Mohatu stetig weiter gelaufen, immer weiter, ohne sich darum zu kümmern, dass der Heimatfelsen in immer weiter Ferne rückte, denn schließlich konnte es ja sein, so dachte Mohatu bei sich, dass auch Choyo in seiner Panik sehr weit weg gerannt war, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, wohin er lief. Dennoch wurde er enttäuscht - er hatte seinen Freund nirgends finden können und mittlerweile war er schon so weit vorgedrungen, dass die Gegend um ihn herum ihm nurmehr unbekannt zu sein schien, was die Suche zusätzlich erschwerte. Er musste sich, wenn er sich nicht täuschte, wohl mittlerweile schon ganz nah am Land jenseits befinden...Jener Ort, den er doch unter keinen Umständen jemals hatte betreten dürfen, denn abgesehen von Hyänen und derlei Getier lebten hier auch die abtrünnigen Löwen und Löwinnen. Und diese, dessen war sich Mohatu trotz seines jungen Alters sicher, würden gewiss nicht zögern, an ihm, den Prinzen, ihren Zorn an der Königsfamilie auszulassen. Vielleicht würde er gefangen genommen oder gar getötet... Doch was hätte er denn sonst tun sollen? Es wäre nicht richtig gewesen, einfach in die Sicherheit des Heimatfelsens zu laufen, während sein bester Freund noch irgendwo hier draußen war und Hilfe brauchte. Hier, ganz am Rande des Geweihten Landes, war die Vegetation längst nicht mehr so üppig wie im Zentrum dieses so wunderschönen Landes. Es wirkte trostlos und karg, vollkommen ohne Leben, als sei er hier schon lange kein lebendiges Wesen mehr vorbeigekommen. Selbst der Wind schien hier nicht zu wehen, als meide er diesen Ort. Alles in Mohatu drängte ihn plötzlich, diesem Ort den Rücken zuzukehren und woanders weiter zu suchen oder noch eher endlich in die schützende Höhle des Heimatfelsen zurückzukehren. Seine Vernunft sagte ihm, dass er unbedingt umkehren musste und...Ab hier brach seine Erinnerung plötzlich ab. Er konnte sich nur noch erinnern, dass er, so versunken in seinen Gedanken, weiter gegangen war. Dann, ganz unerwartet, war da nur noch Schwärze. Was war nur geschehen? Kurz schoss dem kleinen Löwen der absurde Gedanke durch den Kopf, dass ihn vielleicht einer der Blitze getroffen hatte. Aber so recht wollte er dies dann doch nicht glauben. Aber was konnte sonst geschehen sein? Angestrengt dachte er nach, was ihm jedoch recht schwer fiel, denn sein Kopf schmerzte ihm äußerst unangenehm, ein ständiges Pochen hinter seinen Schläfen, was es nicht einfach für ihn machte, einen klaren Gedanken zu fassen. Außerdem tat auch sein linkes Bein weh. Er bewegte es vorsichtig, bereute dies aber sofort, denn kurz darauf zuckte ein rasender Schmerz durch seinen Lauf. Er zog scharf die Luft ein; grelle Lichter tanzten vor seinen geschlossenen Augen und in seinen Ohren klingelte es. Als der Schmerz schließlich ein wenig nachgelassen hatte, wagte der Prinz endlich, seine goldenen Augen zu öffnen. Am liebsten hätte er sie gleich wieder geschlossen. Vor ihm war eine erdige Wand, die einige Meter nach oben führte. Es war finster. Nur das samtene Licht des Mondes fiel in das Erdloch, die Grube, den Erdspalt oder was auch immer es sein mochte, in das Mohatu gefallen war. Erst jetzt fiel ihm richtig auf, dass die dunklen Wolken vorüber gezogen waren und dass er nichts mehr hörte; ja, gar nichts, es war absolut still. Fast schon schien es so, als hielte die Welt hier den Atem an, was ihr daran erinnerte, wo er sich befand; an der Grenze zum Lande jenseits, das Land, das scheinbar selbst vom Wind gemieden wurde. Das Gewitter war offenbar vorüber gezogen. Doch er saß jetzt in dieser Grube fest und sah in den dunklen, sternenverhangenen Himmel. Dies wäre eigentlich ein wunderbarer Anblick gewesen, vor allem nach diesem schrecklichen Unwetter, doch die Tatsache, dass er hier in diesem Erdspalt festsaß, ließ das aufgeklärte Wetter recht belanglos erscheinen, unwichtig. Tief sog er die erdige Luft ein. Er roch nichts, was ihm vertraut war; er war tatsächlich weitab der Pfade, auf denen er sich sonst immer aufhielt. Natürlich hatte er dies schon vorher geahnt, als er gesehen hatte, wie sich die Umgebung änderte und das Land karger wurde. Doch zu jenem Moment hatte er unterbewusst immer noch damit gerechnet, dass er wieder nach Hause kommen würde. Mittlerweile sah dies schon etwas anders aus, wie er sich mit einem Anflug von Angst eingestehen musste. Immerhin musste er jetzt zunächst einmal hier hinauskommen. Bloß wie sollte er das anstellen? Der Erdspalt, in den er gefallen war, schien ihm sehr tief, die Wände waren steil und schier unbezwingbar für ein Löwenjunges. Und zu allem Überfluss war er sehr weit von zu Hause entfernt. Würde er rufen, so würde ihn von hier aus niemand hören können. Er saß hier fest. Und es würde nur eine Frage der Zeit sein, bis ein Raubtier erschien, das nur zu gerne seinen Hunger stillen würde und Mohatu als willkommene Mahlzeit ansähe. Und selbst, wenn dies nicht geschähe, so würden der Mangel an Wasser und Nahrung mit der Zeit ihr Übriges tun. Der junge Prinz seufzte leise, fast ergeben, und streckte das verletzte Vorderbein behutsam von sich, bevor er seinen Kopf auf das andere bettete und dabei versuchte, die Schmerzen in seinem Bein sowie jene in seinem Kopf zu ignorieren. Wieder überkam Panik ihn, hinterhältig wie eine Hyäne drang sie in ein Bewusstsein und hinderte ihn daran, klar zu denken. Doch er zwang sich dazu, dem Anflug von Panik nicht nachzugeben. Er musste Ruhe bewahren. Er musste unbedingt hier raus. Er musste weiter laufen. Er musste Choyo finden. Er musste... Über seine Gedanken hinweg schlief der Prinz schließlich ein, fiel in einen traumlosen, leichten Schlummer, der seine Schmerzen zumindest für kurze Zeit ein wenig linderte und ihn seine Sorgen vergessen ließ. „Was?!“, knurrte der König heftig und sah das Löwenjunge mit einem Blick, der es fast zurückweichen ließ, an. „E-Er ist zurückgelaufen!“, wiederholte Nami dann zaghaft, ihre Stimme zitterte. „Er wollte Choyo suchen...“ Ängstlich wartete sie auf die Reaktion des Königs. Sie hatte ihn, soweit sie sich erinnern konnte, bisher noch nie dermaßen in Rage erlebt. Einen Moment lang befürchtete sie gar, Enkai würde sie bestrafen, weil sie seinen Sohn nicht aufgehalten hatte. Doch zu ihrer insgeheimen Erleichterung wandte er sich endlich ab und schritt zur Höhle. Ein paar Löwinnen waren auf der Jagd, doch ein Großteil des Rudels war noch anwesend; die Löwinnen hatten dem Gespräch bange gelauscht und gleich danach war Belle, eine hübsche helle Löwin, zu ihrer kleinen, nach dem Ausbruch des Königs noch verängstigteren, Tochter gelaufen. Die Königin wusste demnach natürlich bereits, was geschehen war, obgleich sie sich aus dem Gespräch zwischen Enkai und Nami rausgehalten hatte. Sie hatte aber jedes Wort mitgehört. Ihr Blick war voller Sorge und sie sah zur Savanne hinaus, während sie im Hintergrund vernahm, wie ihr Gemahl den Löwinnen Anweisungen erteilte. Und irgendwo dort draußen war ihr Sohn, ihr kleiner Prinz. Sie und Enkai hatten ihn immer eher wie einen Erwachsenen behandelt und nicht geschont, doch mit einem Mal wurde der Königin klar, wie klein und hilflos ihr Sohn doch eigentlich noch war. Es wunderte sie, dass ihr dieser Gedanke ausgerechnet jetzt kam, wo es doch vielleicht schon zu spät war. Sie sah Enkai zurückkehren und ging sogleich auf ihn zu. „Brechen wir auf?“, fragte sie ihn; die Ungeduld in ihrer Stimme war deutlich zu vernehmen. Doch ihr war bewusst, dass es nicht fruchten würde, wenn sie planlos losliefen. Gewiss würden sie sich aufteilen, um so das Land besser nach dem verloren gegangenen Prinzen durchforsten zu können. „Die Löwinnen sind bereit“, erwiderte Enkai – einige der Löwinnen waren auf seinen Befehl hin schon losgelaufen - und sagte dann das, was er eigentlich hatte verkünden wollen, „aber du bleibst hier.“ Die Augen der Königin weiteten sich vor Empörung ob dieser Aufforderung. Glaubte Enkai etwa tatsächlich, sie würde einfach beim Heimatfelsen bleiben, während sie ihren geliebten Sohn in möglicherweise großer Gefahr wusste? Sie setzte zu einer Erwiderung an, doch ihr Gefährte unterband dies, indem er fortfuhr: „Vergiss nicht, dass du unser zweites Junges in dir trägst. Zu große Anstrengung könnte es gefährden.“ Sie wirkte immer noch nicht gewillt, auf ihn zu hören. „Aber er ist auch mein Sohn!“, erwiderte die braune Löwin heftiger, als eigentlich beabsichtigt. Enkai seufzte, sichtlich darum bemüht, ruhig zu bleiben. Ihrer beiden Gemüter hatten unter der Tatsache zu leiden, dass ihr Sohn verschwunden war; aber ausgerechnet jetzt zu streiten, würde die Sache nur verschlimmern. Ganz im Gegenteil erforderte diese schwierige Situation doch Zusammenhalt und keine Auseinandersetzungen. „Das weiß ich“, erwiderte er deshalb um Ruhe bemüht, „aber du willst doch nicht das Leben unseres ungeborenen Jungens gefährden, wenn du dich zu sehr anstrengst, oder? Bitte, bleibe hier und bewahre Ruhe. Wir werden ihn finden.“ Vollständig überzeugt schien die Königin noch immer nicht, obgleich sie einen Moment schwieg. In jenem Moment trat der Mandrill Fundi an ihre Seite, der natürlich auch schon erfahren hatte, was geschehen war. „Dein Gemahl hat Recht, Eaula“, sprach der weise Affe zu der Löwin, die wie eine Schwester für ihn gewesen war, „du trägst ein Junges unter deinem Herzen und die Geburt steht bald bevor. Du darfst das Leben des Kleinen nicht schon gefährden, bevor es überhaupt das Licht der Welt erblicken durfte. Das würde der Prinz auch nicht wollen.“ Der Mandrill sprach ruhig, aber bestimmt. „Vertraue deinem Gemahl. Er ist ein starker König und guter Vater; gewiss wird er Mohatu finden.“ Die Sorge wich nicht aus Eaulas Gesicht, während der königliche Berater zu ihr sprach, doch schließlich nickte die Löwin. Was blieb ihr auch anderes übrig? Wohl oder übel musste sie einsehen, dass sie beide Recht hatten. „Nun gut...“, sprach sie leise, „Ich werde euren Worten wohl vertrauen müssen.“ Einen Moment lang schwieg sie, dann blickte sie wieder auf. „Worauf wartest du noch?“, fuhr sie ihren Gemahl an, „lauf! Finde unseren Sohn!“ Enkai nickte, wandte sich abrupt um und sprang in langen Sätzen los, um sich zusammen mit den Löwinnen auf die Suche zu machen. Lange blickte Eaula ihnen mit kummervollen Gesicht hinter. Sie spürte die Hand ihres besten Freundes auf ihrer Schulter. „Mach dir keine Sorgen“, sprach der, „ich bin zwar kein Hellseher, doch Mohatu wird gewiss wieder auftauchen. Die Tiere respektieren mittlerweile die Herrschaft von dir und deinem getreuen Gemahl, sodass sie es bestimmt nicht wagen würden, eurem Sohn ein Haar zu krümmen.“ „Ich hoffe sehr, dass du Rech behältst, Fundi“, erwiderte die Königin bloß leise, konnte sich aber ihres unguten Gefühls weiterhin nicht erwehren. Jedoch blieb ihr nichts anderes übrig, als abzuwarten, dass die Löwinnen und Enkai zurückkehrten mit oder – und dieser Gedanke versetzte ihrem Herzen einen schmerzhaften Stich und ließ Verzweiflung in der Königin aufwallen – ohne ihrem geliebten, kleinen Prinzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)