Clouds darken the sky von sinistersundown (Zwischen den Fronten) ================================================================================ I promise! ---------- "Wer is'n das?" Demyx schaute verwirrt zwischen Roxas und den Gestalten, es waren insgesamt fünf und zwei Hunde, hin und her. "Sir! Wir dachten schon Euch sei etwas zugestoßen, als ihr nicht in Eurem Zimmer wart!" Die zwei Rüden stürzten nach vorne, sprangen freudig um Roxas herum, welcher noch immer seinen Rücken zu den Sicherheitsleuten gedreht hatte. Er konnte nicht glauben, das sie tatsächlich hier waren und dann auch noch Doge und Copper benutzt hatten nur um ihn zu finden. Sonst würden die Hunde versauern, wenn sich Roxas und Marianne nicht um die Beiden kümmern würden! Er zitterte. Er wollte nicht zurück. Nie mehr - aber es blieb ihm keine andere Wahl. Sie würden ihn so lange verfolgen bis er wieder in seinem Gefängnis aus leeren, weißen Wänden war... "Hey, Kleiner? Hallo...? Noch bei uns?" Demyx wedelte mit der Hand vor dem Gesicht des geschocktem Jungen. Erst jetzt fand dieser wieder zurück in das Hier und Jetzt. Aber nun wandte einer der schwarz gekleideten Männer, welche den jungen "Edelherr" suchten, zu Demyx. "Wer sind Sie? Haben sie etwas mit dem Verschwinden des jungen Herren zu tun?" Forsch trat er ein paar Schritte vor - anscheinend dachte er wirklich, das Demyx etwas mit der Sache zu tun hatte; dabei war dies alles allein auf Roxas' Mist gewachsen. "Heyhey! Ruhig Blut, ja? Ich hab den Kurzen hier eben erst kennen gelehrt! Ich weiß noch nicht mal wo er herkommt oder wer er überhaupt ist!" verteidigte sich der Biker sofort, hob beschwichtigend die Hände, er wollte keinen Ärger machen zumal er dann Schwierigkeiten mit seinem Chef bekommen würde. Er wollte doch nur wissen, was zum Teufel hier los war! Traurig seufzend drehte Roxas den Kopf zu Demyx. "Es war schön deine Bekanntschaft zu machen, aber ich muß jetzt gehen. Wir werden uns nie wieder sehen... danke, das ich es mir anschauen durfte! Das war der schönste Tag in meinem Leben...!" erklärte der kleinere Blonde mit resignierter, schwacher Stimme, wandte sich zum gehen während seine Hunde freudig um ihn herum trabten, immer wieder an ihm hoch sprangen - sie verstanden die Trauer ihres Herrchens nicht und wollten ihn anscheinend aufmuntern. In den Sekunden, in denen seine Beine ihn über den grünen Teppich trugen, wurde Roxas immer wütender. Er war wütend auf sich, auf die Situation bei sich zu Hause und vor allem auf seine Eltern - wenn sie wieder da sein würden, wäre der Zeitpunkt gekommen, an dem er explodieren würde...! Als der Junge seinen Verfolgern gegenüber stand, richtete er langsam den Blick vom Boden auf Tai, denjenigen, der mit aller höchster Wahrscheinlichkeit für die Suchaktion verantwortlich war. "Er hat nichts damit zu tun Tai und ich wünsche, das du ihn sofort in Ruhe läßt und dich entschuldigst!" zischte Roxas schroff, funkelte Tai vielsagend an und doch schüttelte dieser den Kopf. "Es tut mir Leid Roxas aber bei solchen Leuten..." Tai warf einen skeptischen und zugleich verächtlichen Blick auf den jungen Mann, der noch immer leicht verwirrt guckend neben dem Motorrad seines Freundes stand. "Du... du entschuldigst dich sofort!" Roxas wurde lauter als er eigentlich wollte. Das konnte doch nicht Tais Ernst sein! "Dann was? Roxas, Ihre Eltern haben mich damit beauftragt, auf Euch auf zu passen und das nehme ich auch ernst! Wir gehen jetzt!" waren die letzten Worte, die Tai an den Sohn seines Chefs richtete, ehe Roxas gepackt und regelrecht weg geschleift wurde - er wehrte sich nicht. Es würde doch eh nichts bringen... So warf er einen letzten, sehnsüchtigen Blick auf das Zweirad, welches er so... lieb gewonnen hatte. Es war einfach wunderschön gewesen und er übertrieb nicht, wenn er sagte das dieser Tag sein schönster gewesen war. Total überfordert mit dem, was er dort gerade gesehen hatte, ließ Demyx sich wieder auf den Ledersitz fallen. Ein komischer blonder Junge, ein paar durchgeknallte schwarz gekleidete Typen und diese verdammten Hunde, die mit ihren Krallen fast den Lack beschädigt hatten...besser konnte es ja nicht mehr kommen! Und dabei war er gerade eine Stunde hier. "Meine Fresse, was sind dieses Jahr nur für Gestalten unterwegs?" 'Es war der schönste Tag in seinem Leben gewesen'. Dieser Satz ging dem Musiker nicht mehr aus dem Kopf und er fragte sich wirklich, warum Roxas das gesagt hatte... war sein Leben so schlimm?! Ein tiefes Seufzen ertönte, Demyx schaute auf seine Uhr und hätte direkt wieder Seufzen können. "Bin ich hier eigentlich der Depp vom Land?! Wo bleiben die Anderen? Ich wollte noch ne' Runde drehen, bevor es wieder anfängt zu pieseln..." Genervt lehnte er sich auf dem fremden Motorrad zurück und starrte in den milchigen, grauen Himmel. Konnte nicht einmal die Sonne scheinen? Es war schließlich Frühling und Motorrad fahren machte bei gutem Wetter erst so richtig Spaß! Eine ganze Weile verharrte er so, bis er fast vor Schreck von dem Motorrad gefallen wäre, als es in der Brusttasche seines Mantels vibrierte. Fluchend kramte Demyx sein Handy hervor, stierte auf die Nummer. "Sag' mal, hast du einen am Sender? Du wolltest doch schon längst wieder zurück sein, Blödmichel!" zeterte der Blonde ungehalten los, wartete gar nicht erst das der Anrufer sich zu Wort meldete. Unruhig und auf eine Erklärung wartend, stapfte Demyx zwischen den sechs Maschinen, die in seiner Nähe standen, zu seiner eigenen hindurch. Sie war in einem dunklem Metallicblau gehalten. Der Ledersitz war stark gewölbt und stand weiter über als bei anderen Maschinen. Lenker, Speichen und Motor waren glänzend verchromt, wobei der Rest an silbernen Teilen eher matt gehalten war. Demyx liebte seine Maschine. Seine Mimik war durchgehend ernst und zudem stocksauer, hin und wieder grummelte der Hobbymusiker ein "hmhm...". "Was soll das denn jetzt heißen?" Demyx klemmte sich sein Handy zwischen die Schulter um besser in seiner Satteltasche, die am Ende des Sitzes befestigt war, wühlen zu können. "Du hast wieder einen Job bekommen? Ich dachte du wolltest bis nächsten Monat... wie? So kurzfristig? Hatte Diddy noch was gut bei dir? Oh, uhm... WAS?!" Erschrocken ließ er die Handschuhe fallen, welche er gerade mühselig aus der Satteltasche gekramt hatte. "Nene mein Lieber, das kannst du schön selber machen! Was?" Die Stimme am anderen Ende wurde etwas impulsiver, den Blonden beeindruckte das aber nur mäßig. "Du kannst deinen Allerwertesten schön wieder hier her bewegen und sie selber nach Hause fahren! Wie sollte ich das bitte machen? Ich muß meine doch auch trocken nach Hause bringen! Oder frag' Xemnas, mir egal aber ich nicht!" protestierte Demyx vehement, bückte sich und hob seine schwarzen Handschuhe auf - wieder ein Grund zum fluchen. Dreckige, nasse Handschuhe. Super! "Ja, du mich auch! Komm her oder sie bleibt hier stehen! Hmhm...ja, meinetwegen..." Grummelnd legte Demyx auf. Jetzt mußte er wieder warten... Geknickt und wieder zu Boden blickend, ließ sich Roxas in sein Zimmer bugsieren. Den gesamten Weg, vom Tor bis hinter seine Zimmertür, ließ man den Jungen nicht aus den Augen, packte ihn sogar grob am Arm damit Roxas auch nicht fliehen konnte. Wer wußte denn, was in seinem kleinen Kopf neuer Dings vorging? Darüber machte sich Tai schon länger Gedanken, er bekam hier schließlich als Verantwortlicher für die Sicherheit des Anwesens, alles mit - von Morgens bis Abends, 365 Tage im Jahr. Eigentlich könnte es ihm egal sein, was dieses Gör' trieb... aber es schien wieder einmal mehr dahinter zu liegen. "Roxas!" Marianne kam die Treppe hinauf gestolpert. Der Gerufene würdigte sie keines Blickes. Er war es einfach Lied geworden, ihn erwartete doch immer wieder dieselbe Leier. "Roxas! Wo...wo waren Sie?" Ungehalten nahm die junge Engländerin Roxas in den Arm, als sie über den langen Flur zu ihm gefunden hatte. Ihr war es egal ob die Umstehenden dies sahen oder nicht. Sie war einfach froh, das er wieder da war. Ohne ihn fehlte einfach etwas in diesem riesigen Haus. Roxas war einfach derjenige, dem sie hier am meisten vertraute, derjenige der ihr damals anvertraut wurde...damals in dieser schwarzen Zeit... Marianne kannte Roxas sehr gut, aber selbst sie verstand den Blonden nicht mehr. Schon seit einer ganzen Weile, seit Monaten konnte sie das Verhalten von ihrem Schützling nicht mehr interpretieren. "Marianne? Kannst du auf ihn Acht geben? Ich habe noch etwas wichtiges zu klären!" Tais Stimme hatte einen warnenden, scharfen Unterton angenommen und seine Augen musterten nochmals den Kleinen, welcher noch immer teilnahmslos auf den Boden starrte. Ein kurzer Wink mit der Hand und die anderen vier Sicherheitsleute folgten ihm ins Untergeschoß um wieder ihrer geregelten Arbeit nachzugehen. Der Chef der vier warf einen letzten Blick auf die schneeweiße Treppe, bevor er mit einem Schnauben davon ging. "Lass mich bitte alleine." "Erst wenn du mir gesagt hast, was mit dir los ist! Du bist noch nie zuvor alleine weg gewesen!" Marianne versuchte so ruhig wie nur irgend möglich mit ihm zu reden, obwohl sie sehr aufgebracht war. Roxas saß mit dem Rücken zu ihr,den Kopf träge an die Rückenlehne der Couch gelehnt. "Roxas!" Die Ex-Aupair wurde langsam ungeduldig mit ihm. Sonst war sie ebenso förmlich wie das restliche Personal doch Marianne konnte sich die Freiheit heraus nehmen, normal mit Roxas zu sprechen. Dies tat sie allerdings nur, wenn sie ein ernstes Wort mit dem Jugendlichen zu reden hatte. "DAS IST ES JA!" platzte es plötzlich aus Roxas heraus. Er war aufgesprungen und sah Marianne an. Sein Gesicht war ganz verzerrt vor Wut. "Weißt du wie es ist, nie raus zu dürfen? Wenn Andere spielen gehen und sich mit ihren FREUNDEN treffen, hocke ich hinter meinem Schreibtisch und prügel' mir binomische Formeln in den Schädel!" rief Roxas, stapfte unruhig auf und ab. Noch nie war er ihr gegenüber so laut geworden. Noch keinem gegenüber. "Es ist einfach nicht gerecht, verstehst du das Marianne? Ich möchte doch auch einfach mal raus können! Aber meine Eltern denken ja mir könnte etwas zustoßen sobald ich eine Straße nur ansehe..." meinte der Blonde sarkastisch und ließ sich wieder auf das Sofa plumsen. Er war völlig fertig mit der Welt, strich sich mit beiden Händen über das Gesicht. Wie gerne wäre er noch bei diesem Demyx geblieben...er schien ganz nett zu sein. Marianne stand noch einige Minuten ruhig neben ihm, dann gesellte sie sich seufzend zu ihm. "Roxas... du weißt, das ich in dem Punkt zu dir stehe und dir gerne erlauben würde, aus diesem Haus zu gehen aber ich kann mich nicht über den... Befehl deiner Eltern hinwegsetzen. Ich habe hier schlicht und ergreifend zu wenig zu sagen..." Was hätte sie ihm noch sagen, erklären können? Es gab dort nichts mehr. Roxas wußte genau, wie sie zu ihm stand und wie sie über die Methoden seiner Eltern dachte. Manchmal fragte sich Marianne wirklich, wie sie ihren Sohn so behandeln konnten; fast wie ein Gefangener in einem Gefängnis... Aber die Engländerin fand das heutige Handeln des Jüngsten seiner Familie wirklich zu überstürzt und vor allem plötzlich. Niemand wußte, wo er war und was genau geschehen war. Roxas hatte das Haus noch nie alleine verlassen und wenn nur unter strenger Bewachung. Wären Doge und Cooper nicht gewesen... Ohne ein weiteres Wort oder eine Geste nahm sie Roxas in den Arm und strich ihm über den Rücken. Eine Weile war es still, doch dann hörte man jemanden bitterlich weinen. "Shhh... lass es ruhig raus...ich bin da..." flüsterte Marianne, während sie den Jungen in ihren Armen sanft hin und her wiegte. Es war wirklich grausam... wenn man die ganze Wahrheit kannte. Lange Zeit verweilten die Beiden so, Roxas weinte sich aus und sie tröstete - wie schon so oft wenn der Junge einfach unter seinem Schicksal zusammenbrach. Bis es klopfte. Erschrocken wich Roxas zurück wischte sich hastig die noch nicht versiegten Tränen von dem erröteten Gesicht. "H...herein!" meinte er noch recht leise, schielte kurz zu Marianne. Sie lächelte gezwungen und doch wehleidig. Dann stand sie auf. "Soll ich gehen?" fragte sie. Verneinendes Schütteln des Kopfes. In diesem Augenblick stand Tai schon im Türrahmen, mit dem Telefon in der Hand. Roxas Augen weiteten sich kurz - hatte er etwa schon seine Eltern kontaktiert? "Roxas...", Tai schaute kurz auf das Telefon, "...ich habe deinen Eltern noch nicht von deinem Ausflug berichtet. Aber nur weil ich keinen von Beiden zur Zeit erreiche. Sie werden noch davon zu hören bekommen!" Der Schwarzhaarige ging sachten Schritts auf den Sohn seines Chefs zu. "Was ich dir eigentlich sagen wollte... du weißt, das du um sieben unten zu sein hast, oder? Heute kommen viele wichtige Persönlichkeiten..." Ein leichtes Nicken. "...und ich habe kurzer Hand einen Bodyguard engagiert, der dich den ganzen Abend überwachen wird, damit du nicht auf dumme Gedanken kommst", endete der Sicherheitsmann seine Erzählung, wartete auf die Reaktion von Roxas. Diese kam auch promt. "Was?! Aber...wieso? Sonst brauchte ich doch auch keinen Aufpasser! Ich bin 15, Tai!" Wieder war Roxas aufgesprungen und sah seinen Gegenüber entsetzt an. Was sollte das?! Tai schüttelte leicht den Kopf. "Ja, das merke ich. Roxas, du bist 15 und benimmst dich noch so verantwortungslos! Ich weiß zwar nicht, warum du neuer Dings so widerspenstig und ungehorsam bist...aber ich habe dir nur zu deiner Sicherheit einen Aufpasser besorgt! Vielleicht kommst du dann wieder zur Vernunft..." Tai wandte sich wieder ab. Für ihn war die Sache hier erledigt. Die Ex-Aupair starrte Tai verständnislos an. "Aber Tai! Das geht doch wirklich zu weit! Wir haben doch..." sie schaute kurz auf den Jungen neben ihr, "...genug Leute im Haus, die auf Roxas aufpassen können!" Sie sprach diese Worte recht vorsichtig aus. Der Angesprochene seufzte tief. "Das weiß ich selbst, Marianne. Heute Mittag haben ein paar dieser Leute geschlafen und es wurde erst nicht bemerkt, das Roxas sich entfernt hat. Dieser Fehler darf sich nicht wiederholen und darum habe ich gleich extra Jemanden angestellt. Natürlich nur für diesen Abend." Nun wollte er wirklich gehen. Es machte ihn sauer das seinen Leuten ein solcher Fehler in all den Jahren, die sie schon für diese wohlhabende Familie arbeiteten, unterlaufen war. Roxas stand da. Das konnte nicht wahr sein... "Tai...ist es wenigstens einer, den ich vielleicht noch kenne? Wenn ich schon eingesperrt werde, will ich denjenigen auch kennen!" meinte er leise mit einem wütendem Unterton. Es wurde immer schlimmer...was sollte er nur machen? Bevor er die Tür öffnete, schaute Tai noch über seine Schulter. "Ich muss dich enttäuschen - diesmal kenne ich den Kerl selbst nicht. Derjenige, der eigentlich dafür vorgesehen war mußte kurzfristig absagen und hat uns gleich Jemanden empfohlen." Tai schnaubte. Hoffentlich machte der seinen Job ordentlich! Die Zimmertür schloß sich. Ein Fluchen war zu hören. "Was denkt der sich?!" Er wußte, das es nichts brachte, sich darüber aufzuregen und doch tat er es. Marianne seufzte. "Soll ich nochmal mit ihm reden?" Er schnaubte. "Das bringt doch eh nichts, Tai ist zu stur..." Resigniert ließ Roxas sich wieder auf seine Couch fallen. Marianne beobachtete ihn noch eine Weile, dann ging sie. Es hatte keinen Sinn mehr, mit Roxas zu reden - jedenfalls nicht in den nächsten zwei Stunden. "Roxas! He, Kleiner!" Klopfen. Dumpfes Klopfen weckte ihn damals. Verschlafen tapste der Fünfjährige durch das dunkle Zimmer. "W...wer ist da?" "Ich bin's Roxas! Am Fenster, Kleiner!" Nun hatte er die Stimme erkannt. Schnell rannte Roxas zu dem großem Fenster in seinem damaligem Zimmer und nahm die dunklen Vorhänge zurück. "Bruder!" pfiepste er vor Freude als er die Gestalt, welche auf dem Balkon hockte, sah. "Shhh...leise, ja?" Wäre das Glas nicht zwischen ihnen gewesen, hätte der draußen Hockende die kleine Hand seines Bruder berühren können. "Ich wollte dich sehen, Roxas. Hör' mir jetzt ganz gut zu, ja? Ich hol dich hier raus, das verspreche ich dir! Irgendwann hole ich dich hier raus, es dauert nicht mehr lange!" "Ist das war?" fragte der Jüngere unsicher. Er hatte große Angst. "Ja. Ich lass dich nicht alleine! Guck, das haben wir uns doch versprochen, oder Kleiner?" Langsam nahm er seine Hand und ließ den kleinen Finger abstehen. Er lächelte. "Versprochen ist versprochen und wird auch nicht gebrochen!" setzte der Ältere hinzu und rückte näher an die abgesicherte Fensterscheibe. Roxas tat es ihm gleich - Tränen bildeten sich in seinen großen Kulleraugen. "Versprochen!" "Ja...auf ewig, Roxas..." Die Gestalt erhob sich langsam, schenkte Roxas einen letzten, traurigen und doch Haß erfüllten Blick. Er war fort und mit ihm die Hoffnung... "Roxas?" Es klopfte. Aus seinem Traum aufschreckend sah sich Roxas um. Für einen Moment war ihm so, als wenn er hier gewesen war... "Ja?!" rief er genervt - was war jetzt schon wieder? "Komm runter, der Bodyguard ist da. Fünf Minuten hast du!" hörte er Tais Stimme, dann schwere Schritte, die bald darauf verstummten. Sich den Schlaf aus den Augen reibend, schaute der Blonde auf seinen Wecker. Es war halb sieben. "Na super..." war sein Kommentar zu dieser Uhrzeit. Müßig stand der Junge auf, reckte sich und tapste aus seinem Zimmer in das gegenüberliegende Bad. Wie dieser Typ wohl war? Obwohl, es konnte ihm auch egal sein...es war ja, laut Tai, nur ein Abend und somit eine kurze unbedeutende Zeit. Zwei Tage und dieses Zusammentreffen zwischen ihm verwöhnten Kerl und diesem Begleitschutz war vergessen. Ein wenig später hörte man, wie sich Roxas lustlos die Treppen hinab quälte. Er schaute auf. Irgend etwas in der, wie sollte es anders sein, weißen Empfangshalle stach ihm sofort ins Auge. "Roxas! Da bist du ja. Schau, er wird für die nächsten Stunden bei dir sein und auf dich aufpassen." Tai machte ein kurze Handbewegung, trat ein Stück bei Seite. Roxas starrte fragend auf die Person, welche er nun in voller Größe betrachten konnte: Es war ein noch recht junger Mann mit wildem, feuerrotem Haar. Er war auch ziemlich groß, soweit Roxas es beurteilen konnte. Nur sah überhaupt nicht nach Bodyguard aus. Eher wie ein Straßenschläger oder so. Dieser Kerl war eher schmächtig; alle Bodyguards, die Roxas bisher kennenlernen durfte waren richtige Schränke gewesen... und der sollte ihn schützen können? Tai wandte sich von Roxas ab und sprach dessen neuen Aufpasser an. "Das ist Roxas. Auf ihn sollen Sie diesen Abend aufpassen und ich verlange, das Sie dies gewissenhaft und anständig erledigen!" Warnend hob Tai den Finger, ein letzter mahnender Blick untermalte diese Geste, bevor er die Schutzperson mit ihrem neuen Leibwächter alleine ließ. Nun seufzte dieser. Das war er also... Babysitten, na super! Er schaute zu dem Jungen auf, musterte ihn kurz. Dann erhob er seine Stimme. "Willste da Wurzeln schlagen? Komm runter, Kleiner. Roxas war dein Name?" Der Angesprochene stutzte leicht. Der klang aber nicht gerade fröhlich...eher genervt. Da hatten sie ja schon mal was gemeinsam. Langsam ging der Blonde die restlichen Treppen runter, blieb mit einigem Abstand vor dem Kerl mit der seltsamen Haarfarbe stehen. Und stierte ihn an. Sein Gegenüber zog fragend eine Braue hoch. Dann schüttelte er leicht den Kopf. "Also...Roxas. Damit wir eins gleich klarstellen: Ich lass mich von nem' Halbstarken wie dir nicht rum kommandieren. Versuch es gar nicht erst. Ich mach hier meinen Job und gut ist. Und noch was. Nenn' mich Axel, klar soweit?" "Äh...wie?" Roxas war überrumpelt worden. Sowas hatte er noch nie erlebt! Ein Bodyguard, der sich nicht wie einer benimmt und ihn zurecht weist! Ihn! Axel rollte genervt mit den Augen. Das konnte ja heiter werden... AN: Kapitel drei ist nun auch beendet... sie werden immer länger! Hat es euch ein wenig gefallen? Ich ziehe alles in die Länge, ich weiß... tut mir Leid!^^° Nun haben sie sich schon mal getroffen...es wird bald weitergehen! Ich habe noch viel vor und es gibt ja auch noch viel zu lüften... freue mich, wenn ihr es gelesen hab und vielleicht ein Feedback da lasst! MFG, Sinister-Sundown Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)