Clouds darken the sky von sinistersundown (Zwischen den Fronten) ================================================================================ Something strange... -------------------- Leise fiel die Zimmertür ins Schloss. Fünfzehn Minuten hatte er nun Zeit. Fünfzehn verdammte Minuten. Eigentlich viel zu wenig, aber er würde schon noch fertig werden mit seinem Vorhaben. "Ein Glück das ich nur von hirnlosen Idioten umgeben bin... " murmelte Tai zu sich, als er zu der Kamera in Roxas' Zimmer schielte. Das kleine rote Lämpchen, welches sonst signalisierte, das die Kamera eingeschaltet war, glühte nicht. Sämtliche Überwachungssysteme, ausgenommen denen um das Haus herum, waren für eine Virtelstunde abgeschaltet worden. "Für ein Update des Sicherheitssystems" hatte Tai seinen Mitarbeitern gesagt. Was auch nicht allzu verkehrt war und sogar der Wahrheit entsprach; allerdings nutzte er diese Zeit um sich in Roxas Zimmer genauer umzusehen. Inzwischen glaubte er zwar kaum noch das er gerade hier fündig werden würde, aber Tai konnte es sich nicht erlauben, etwas auszulassen. Jede Möglichkeit musste ausgeschöpft werden. Des Rätsels Lösung war zum greifen nah, das wußte er ganz genau. Während sich der Sicherheitsmann sachte in dem Raum umblickte, sah er vor seinem geistigem Auge den Zettel, den seine Informantin Nicole ihm damals überreicht hatte. Auf diesem waren Informationen zu dem Unbekannten auf Cassandras Fotos. Sehr brisante noch dazu, auch wenn sie selbst der Meinung gewesen war das diese nicht von Belangen waren... Bedacht, aber schnell durchwühlte er Schubladen, suchte nach Dokumenten, Fotos, einfach nach allem was irgendwie verdächtig aussah. Tai schluckte hart. Ja, er war nah dran. Sehr nah. Vielleicht wußte er insgeheim auch schon, wo er das uneheliche Kind seiner Chefin finden konnte - aber diese Möglichkeit... diese Tatsache, die ihm vor ein paar Tagen in den Sinn gekommen war... bei dem Gedanken daran verzog sich alles in ihm. Es war so absurd. So dermaßen absurd. Und Tai könnte sich heute noch in den Arsch treten dafür, das ihm dieses offensichtliche Detail abhanden gekommen war. Tai hatte lernen müssen das selbst absurde Dinge der Wahrheit entsprechen konnten. Und, wenn er mit seiner Vermutung richtig lag - eigentlich konnte es nur so sein - dann musste er sehr, sehr vorsichtig in seinem weiterem Vorhaben sein... "Nichts... hätte ich mir auch denken können..." grummelte Tai, schaute auf seine Uhr. Sechs Minuten hatte er noch. Abermals ließ er seinen Blick durch das doch ziemlich leere Zimmer gleiten. Bis etwas seine Aufmerksamkeit erregte. Er schritt darauf zu, nahm das eingerahmte Foto von dem Nebentisch am Sofa. Roxas, sein Bruder und deren Eltern. Dieses Foto war schon ziemlich alt und Tai konnte sich noch vage an diesen Tag erinnern, an dem es geschossen worden war. Nur zwei Tage später verschwand Roxas Bruder für immer. Der Mann grinste ironisch. Der Blonde Knirps wußte bis heute nicht genau, was der Grund für den Ausraster seines Bruders, das Verlassen dieses Hauses war. Zwar glaubte Roxas den Grund zu kennen, aber das war nur die halbe Wahrheit. Doch er wußte es. Und verübeln konnte Tai es dem Älteren der beiden Geschwister nicht... "Armer, armer Roxas..." seufzte er gespielt und stellte das Bild wieder zurück. Dabei viel ihm auf, das auf dem Tischchen noch ein weiteres Bild lag. Ein wenig versteckt, unter einem Schulbuch. Tai zog es heraus in der Hoffnung etwas gefunden zu haben... Auf dem Bild war Roxas zu sehen, gemeinsam mit Axel. Sein Bodyguard wuselte dem Blonden durch das eh schon wirre Haar, Roxas blickte peinlich berührt nach oben. Marianne musste das Foto geschossen haben als sie gemeinsam in der Stadt unterwegs waren. Tai schnaubte. Diese Sache war wirklich immer heikler geworden seit Axel hier den Aufpasser spielte. Lange betrachtete er das Foto, nickte dann langsam. Ihm war etwas klar geworden. Er warf das Bild wieder auf den Tisch, verließ das Zimmer und schloss die Tür. Langsam schritt Tai den Flur entlang, kramte in seiner Hosentasche und steckte sich eine Zigarette an, obwohl er wußte das in diesen Räumen das Rauchen verboten war. Genüsslich stieß er den Rauch aus, schüttelte grinsend den Kopf. "Tja Axel... du steckst tiefer in der Sache drin, als dir lieb ist..." Vexen hatte das Spektakel der letzten zehn Minuten aus der Ferne beobachtet. Da hatte Axel nun wirklich Besuch mitgebracht, so wie Xemnas es ihm letztens erläutert hatte. Vexen konnte noch nicht wirklich sagen ob er der ganzen Geschichte Glauben schenken sollte, denn es hörte sich alles schon sehr seltsam und weit hergeholt an... Aufmerksam betrachtete er den Jungen. Der Blonde sah ein bisschen mitgenommen aus, war ganz rot im Gesicht; unter dem Helm war es natürlich tierisch heiß bei dem Wetter und wer das nicht gewöhnt war hatte natürlich mit dem Kreislauf zu kämpfen. "Hm..." unbemerkt schielte er zu Saix und Marluxia. Mar hatte dem Trubel auch nur schweigend zugesehen und Saix... oh, Vexen konnte sehen wie dessen Kiefermuskeln sich verkrampften und wie zornig er aussah. Das würde eine seeehr unschöne Auseinandersetzung geben. Definitiv. Seufzend setzte sich der Sensing Nobody in Bewegung um sich Axels neue Bekanntschaft aus der Nähe anzusehen. Inzwischen war auch Xemnas an die Neuankömmlinge herangetreten und hatte sie begrüßt. Nun wandte er sich an Roxas und reichte ihm die Hand. "Na, alles gut überstanden Kurzer?" fragte er und nahm dem Jungen schon mal den Helm aus der Hand. Roxas war gerade dabei gewesen, sich die Jacke auszuziehen. Ein wenig überrascht sah er auf und blickte Xemnas genau in die Augen. Er hatte zwar noch nicht viel mit dem Superior zu tun gehabt, aber nach allem was er gehört und gesehen hatte, war ihm Axel Ziehvater doch sehr sympathisch. Er wirkte auf wie einer dieser ruppigen Filmhelden - frei nach dem Motto, harte Schale, weicher Kern. Roxas brachte ein Lächeln auf die Lippen. "Ja... es war zwar ziemlich warm und total ungewohnt aber..." Xemnas lachte leise. So ähnlich hatte Axel bei seiner ersten Motorradfahrt auch geantwortet. Er schielte kurz zu seinem Ziehsohn, welcher gerade damit beschäftigt war sich aus der Motorradkleidung zu schälen und danach Demyx zur Hand zu gehen. Seine Augen wanderten wieder zu dem Jungen. "Zieh dich erstmal aus und dann kannst du den beiden Flachpfeiffen da mal beim auspacken helfen okay?" meinte der Superior, legte Roxas freundschaftlich eine Hand auf die Schulter und wandte sich danach zum Gehen; dabei stieß er fast mit Vexen zusammen, welcher an die beiden herangetreten war. Axels Schützling schaute etwas unsicher auf das ihm fremde Gesicht. Es war offensichtlich das es sich um ein Mitglied der Sensing Nobodys handeln musste, welches er noch nicht kannte. Vexen schaute Roxas in die Augen; das machte er immer wenn er auf jemand unbekanntes stieß. Dann hob er seine Stimme. "Und du bist also Roxas, ja?" "J...ja. Guten Tag!" Sogleich verneigte sich Roxas ganz leicht um den Älteren zu begrüßen. Es war ihm schon wieder ziemlich unangenehm und der Junge wurde das Gefühl nicht los, das er hier nicht gerade erwünscht war. Zumindest konnte er sich sicher sein, das Saix sicher etwas dagegen haben würde. Wenigstens schien es Xemnas nichts auszumachen - und das war doch die Hauptsache oder? Schließlich war sein Wort bei den Mitgliedern Gesetz. "Hm... ich dachte, du wärst älter." Vexen seufzte leise und blickte den Jungen neutral an. "Ich bin Vexen...", er nickte leicht über seine rechte Schulter rüber zu Xemnas, "... du solltest dich fix an die Arbeit machen sonst gibt es Ärger vom Chef. Auch als "Gast" wirst du hier ordentlich mithelfen müssen. Denk daran während du hier bist... Nur ein gut gemeinter Rat von mir...". Während der letzten Silben seines Satzes schielte Vexen deutend zu Saix - und Roxas verstand sofort. Er nickte und sah dem Älteren hinterher. Dann zog er seine Sachen aus und wurde gleich danach von Axel eingespannt. Schließlich mussten noch ein paar Zelte aufgebaut werden. Tief durchatmend schaute Marluxia zu Demyx und Axel herüber, welche gerade zusammen mit Roxas und Zexion die Zeltplanen auspackten. Der Superior hatte den Kurzen hier akzeptiert. Warum, das war Mar ein kleines Rätsel aber diese Entscheidung würde er eventuell später hinterfragen; wobei er schon eine leise Ahnung davon hatte, wie der Hase momentan lief. Er blickte zu Saix. Sein Kumpane hatte sich nun schon die vierte Zigarette angesteckt. Man merkte wie geladen Saix war. Für ihn war es absolut inakzeptabel, einen Außenstehenden, noch dazu einen Minderjährigen, hier mit her zu schleppen. Dieser Ausflug zum Saisonbeginn war für die Sensing Nobodies seit jeher etwas ganz Besonders, beinahe intimes gewesen. Keiner hatte da das Recht hier zu sein, wenn er kein Mitglied war. Und in dieser Beziehung konnte er Saix sehr gut verstehen. Auch Xigbar und Xaldin waren von dieser Idee wenig begeistert gewesen, als Xemnas ihnen vor ein paar Tagen Axels Vorhaben schilderte. Sicher, die beiden hatten so nichts gegen die Person an sich - aber dagegen, das er hier sein sollte. Wo er noch nicht einmal mit der Materie richtig vertraut war, geschweige denn wußte, was ein Haufen Motorradfahrer so trieb in ihrer Freizeit. Marluxia seufzte. Das konnte noch sehr lustig werden... was dachten sich Xemnas und Axel nur dabei...? "Du kannst da wahrscheinlich eh' nichts mehr dran ändern Saix. Also hör auf wie ein verschnupftes Nashorn hier rumzuschnaufen. Das verdirbt nur die Laune. Mach das Beste draus oder tu so als ob-" "Ich werd' dir gleich zeigen was ich da noch dran ändern kann...!" zischte Saix gereizt und drückte die Zigarette aus. Er würde Roxas ganz sicher nicht hier dulden. Nicht wie alle anderen einfach so hinnehmen, das er hier unter ihnen herumstreunte und einem später wahrscheinlich auch noch die Ohren vollplärrte...! "Wieso werde ich das Gefühl nicht los das der Kleine dich ein wenig an dich selbst erinnert...?" Xemnas hielt stutzend in seiner Bewegung inne. Er schaute langsam zu Vexen auf, ließ die Heringe wieder auf den Boden fallen und deutete kurz mit dem Hammer auf seinen Freund. "Wie kommst du darauf...?" stellte Xemnas die Gegenfrage. Sein Gegenüber verschrenkte die Arme und strich sich sachte mit der Linken über das Kinn. "... hattest du nicht auch sehr strenge Eltern?" Einen kurzen Augenblick war es still geworden zwischen den beiden. Dann aber, seufzte Xemnas und wandte sich von Vexen ab. Er fischte einen der Heringe aus der Plastiktüte, fädelte ihn durch die Öse und plazierte den Harken, ehe er ihn mit dem Hammer in dem ziemlich harten Boden versenkte. "Ja, das schon... aber bei weitem nicht in dem Ausmaß, wie es bei Roxas der Fall ist. Das, was bei ihm Zuhause abläuft grenzt schon an ein krankhaftes Verhalten seitens der Eltern heran. Und bevor du fragst: Ja, ich habe Mitleid mit dem Jungen. Gerade weil ich weiß wie es ist wenn man ganz natürliche, an sich normale Dinge verboten bekommt". Ein letzter Schlag hallte wieder, der Superior überprüfte noch einmal, ob der Hering auch richtig saß, dann nahm er sich den Nächsten. Ja, er hatte strenge Eltern gehabt. Oft genug hatte er sich mit ihnen gestritten; sie waren auch der Grund dafür, das er in seiner Jugend zum wahren Rebellen mutiert war. Alles tun, nur nicht das was man ihm sagte... "Ich möchte einfach nicht, das der Junge zugrunde geht. Ich will, das er lernt seinen eigenen Weg zu gehen. So, wie ich es Axel auch immer eingebleut hatte. Nichts ist schlimmer, als sich immer nach anderen zu richten und dabei das Wesentliche, sein eigenes Wohl aus den Augen zu verlieren. Man muss auch Erfahrungen sammeln können! Sieh dir den Jungen doch mal an - er hat keine Ahnung von den einfachsten Dingen in dieser Gesellschaft. Sicher... im Grunde könnte es mir egal sein was mit dem Jungen ist, aber... Axel bemüht sich so um den Kurzen..." Bei diesen Worten schaute Vexen herüber zu der kleinen Gruppe. Roxas stand neben Axel, welcher ihm gerade versuchte zu erläutern, wie ein einfaches Zelt im Normalfall überhaupt aufgebaut wurde. Wozu die Heringe da waren und wie man sie am besten im Boden versenkte, damit alles richtig hielt. "...und darum will ich ihm nicht im Weg stehen. Ich kann voll nachvollziehen, das es einigen hier missfällt weil gerade diese Ausfahrt etwas ganz Spezielles ist. Aber da stehe ich diesmal einfach darüber. Wenn Xaldin seine Frau zum Osterfeuer einlädt oder Larxene mit ihrem Mann dazukommt wird doch auch kein Tarrar gemacht, also sollen sie sich nicht so anstellen..." Xemnas schaute kurz hoch. "Ausserdem sind wir "nur" eine MFG. Wir haben zwar auch unsere Regelungen und eine Art Hierarchie - aber Gäste haben wir bisher immer geduldet. Warum also nicht auch einen Jugendlichen? Solange Axel für ihn Sorge trägt und mir versichert das nichts passiert soll es mir egal sein. Weißt du was ich meine...?" fragte er. Vexen nickte sachte. Wo der Chef Recht hatte... "ICH verstehe es trotzdem nicht, Xemnas. Was gibt diesem Bengel das Recht hier zu sein? Er hat absolut nichts mit uns am Hut und und im Gegensatz zu den anderen kennt er diese Gesellschaft hier nicht. Was für einen Sinn hat dieses Unterfangen?" Xemnas wandte sich um. Saix war an sie herangetreten und wie bereits erahnt, sah er nicht gerade so aus als wenn er mit sich reden ließ. Der Superior stand auf, streckte kurz seine Glieder. "Was gibt es daran nicht zu verstehen? Du weißt genau, was ich meine... Und im Übrigen, Saix... Axel hat ihn mitgenommen und Axel wird dafür Sorge tragen, das es zu keiner unangenehmen Situation kommen wird. Wenn du dich also darüber auskotzen willst, dann nicht bei mir sondern bei Axel. Das ist mein letztes Wort zu dieser Diskussion." "Dein letztes Wort ja? Weißt du, was mein letztes Wort dazu ist, Xemnas? Wenn dieses Gör' hier weiterhin eine Extraeinladung nach der anderen kassiert kann ich dir zwitschern das dies hier unsere letzte gemeinsame Ausfahrt war!" zischte Saix und deutete warnend in Richtung der Anderen. Es hatte ihm schon damals in der Bar gereicht und jetzt war das Fass kurz vor dem überlaufen. Unbeeindruckt von dieser indirekten Drohung, hob der Superior seine Stimme. "Mach von mir aus, was du willst... Aber erinnere dich bei deinem Austritt daran, wie lange wir uns schon kennen und wie viel Scheiße wir schon durchgemacht haben ohne jemals aneinander geraten zu sein. Alles, was ich will ist ihm eine Chance zu lassen. Und du solltest darüber nachdenken, ob dieser Junge es wirklich wert ist, alles hinzuschmeißen was du hier erreicht hast." Mit diesen Worten, welche Xemnas mit einer unverschämten Gelassenheit über die Lippen gebracht hatte, drehte er sich auch schon wieder um und ging seiner Tätigkeit weiter nach. Auf solche Diskussionen hatte er nun wirklich keinen Nerv. Vexen hatte die beiden in zwischen alleine gelassen. Nur Saix stand nun noch dort, wahrlich etwas perplex schauend. So war er noch nie abgewimmelt worden! Hatte Xemnas einen an der Marmel oder spielten die hier jetzt alle Wohlfahrt?! "... das kann echt nicht sein Ernst sein..." grummelte er in sich hinein, hatte Probleme seine Wut im Zaum zu halten. Wie kam er jetzt auf ihre langjährige Freundschaft zu sprechen...? Langsam blickte Saix über seine Schulter zu Axel. Er lachte herzhaft und klopfte Roxas so dermaßen auf den Rücken, das dieser leicht nach vorne taumelte. Auch der Junge hatte ein Lächeln auf den Lippen. Und Demyx... der Typ sowieso. Der Sensing Nobody schnaubte, dann ging auch er von dannen. Gedankenverloren blickte sie aus dem Fenster des Taxis, während kalter Regen gegen die Scheiben donnerte und die Sicht auf die hell erleuchtete Stadt gänzlich verwehrte. Seit sehr, sehr langer Zeit war sie wieder allein unterwegs und immer, wenn dies der Fall war, verfiel diese Frau ihren Gedanken, ihren Ängsten und ihrer Vergangenheit. Ihr jetziger Mann war ihr immer eine Stütze gewesen. Derjenige, der sie ihre dunklen Geheimnisse vergessen ließ. Wenn auch nur für kurze Zeit. Denn immer, wenn sie in die Augen ihres Kindes sah, hasste sie sich ein Stückchen mehr. Sich und ihre Familie. Einfach alles. Cassandras Augen wurden von Sekunde zu Sekunde trüber, eine stumme Träne rollte ihre Wange entlang. Egal wie viele Jahre es nun schon her war, sie kam einfach nicht darüber hinweg. Es schmerzte so sehr das sie immer öfter glaubte daran zu zerspringen - Scherben, die niemals wieder zusammengeführt werden könnten. Nur darum klammerte sie sich an allem fest, was ihr teuer war, was irgendwie Halt und Linderung versprach. Nur wegen diesem einem Moment in ihrem Leben der alles veränderte. Doch, hatte man ihr eine Wahl gelassen...? "Nein... ich hatte nie eine andere Wahl gehabt." Ihre Stimme war nur ein dünnes Wispern, so schwach und tonlos, das der Fahrer davon keine Notiz nehmen konnte. In ihrem Strom aus Gedanken klammerte sie sich immer mehr an die Kette, die um ihren Hals herum hing. Sie war aus mattem Silber und an ihrem Ende baumelte ein filigranes Gebilde, das einem Schlüssel glich. Es war das letzte, wirkliche Andenken an ihn. Eines der letzten Geschenke, die er ihr machte, bevor er starb. Bevor man ihm gewaltsam das Leben nahm. Cassandra schluckte hart und versuchte, ein Schluchzen zu unterdrücken. Immer und immer wieder hallte sein Name in ihrem Kopf wieder. Immer und immer wieder hörte sie, wie sich der Schuss löste. Ein Schrei, so grell und klar wie der Schmerz in ihrem Herzen. Nie mehr seine Wärme, nie mehr sein Lächeln. Nichts, nur dumpfe Kälte. Und plötzlich war alles dunkel... Zitternd atmete Roxas' Mutter aus, blickte wieder nach vorn. Das Hotel, in dem sie und ihr Ehemann gastierten war schon in Sichtweite. Rasch klappte sie den Sonnenschutz herunter um in den kleinen Spiegel, der dahinter versteckt war zu sehen. Ihre Augen waren glasig, das Gesicht rot. Cassandra sah sehr verweint aus obwohl sie so gut wie keine Träne vergossen hatte. Müdigkeit zeichnete ihr Gesicht und sogleich versuchte sie, einen frischeren Eindruck zu machen damit ihr Mann sich nicht allzusehr sorgte. Hektisch durchkämmte sie ihr Haar mit den Fingern, zupfte ihre Bluse zurecht und seufzte leise. Sie musste weiterhin stark sein. So schwer es ihr auch manchmal fiel. Es durfte nicht an ihr scheitern. Kein weiteres Mal. Es reichte ihr, ein Kind verloren zu haben... Langsam klappte sie den Sonnenschutz wieder zurück und blickte gedankenverloren durch die Frontscheibe. Wie lange würde es wohl noch dauern bis dieser Alptraum ein Ende haben würde...? Zufrieden mit sich schob Axel die Luftmatratze in das Zelt und breitete eine Wolldecke darauf aus. Es war eine Doppelbettmatratze. Denn irgendwie war es für den Bodyguard schon vor der Abfahrt klar gewesen, das Roxas bei ihm im Zelt schlafen würde. Sicher, der Kleine hätte auch bei Demyx pennen können, aber... "Axel...? Wo soll ich die Sachen hier lassen?" Die Stimme seines Schützlings hallte an Axels Ohr und er krabbelte rückwärts aus dem Zelt. Der Sensing Nobody wandte sich um, schaute zu Roxas und auf die beiden Rucksäcke in dessen Händen. Einer davon gehörte ihm selbst. "Die kannst du im Vorzelt lassen. Ich glaube nicht das es heute Nacht regnen wird." Damit deutete er in eine Ecke der Vorkammer ihres Zeltes. Sie war klein und schmal, galt eigentlich gar nicht mehr als "Vorzelt" beziehungsweise "Kammer". Aber für das Gepäck reichte es vollkommen aus. Axel nahm Roxas die Rucksäcke ab und verstaute sie. Er streckte sich ausgiebig, zog danach den Reißverschluss es Zeltes zu und wandte sich wieder an seinen Schützling, welcher ihn mit großen Augen anblickte. "Tja... damit wären wir fertig..." meinte er, schaute kurz auf seine Uhr. Es war nun halb fünf. Nach und nach wurden auch die anderen Mitglieder fertig; Xigbar, welcher etwas später mit Xaldin und Larxene dazugestoßen war, beschäftigte sich gerade mit der Kohle für den Grill. Ein Lächeln fand den Weg auf Axels Lippen. "Kurzer.... so wie ich das sehe, haben wir noch ein bisschen Zeit. Ich würde dir gerne was zeigen." Roxas blinzelte. Der Junge blickte sich um, sah einen Moment dem Treiben der anderen zu, dann schaute er wieder hoch zu Axel. "Was denn zeigen...?" fragte er. Roxas spürte wie eine ihm relativ unbekannte Neugierde in ihm aufstieg. Hier gab es sicher etwas zu sehen. Und überhaupt wollte Roxas sich den Campingplatz gerne genauer ansehen... schließlich war er zuvor noch nie auf einem gewesen. Axel schüttelte bestimmt den Kopf. "Wenn ich es dir jetzt verrate, dann ist es doch keine Überraschung mehr oder? Also. Keine Widerrede, keine Fragen. Lass' es einfach auf dich zukommen... Hast du irgendwelche Wertsachen in deinen Hosentaschen...?" "Wertsachen...?" Das irritierte Roxas nun noch mehr, aber er tastete noch einmal seine Hosentasche ab. Ausser einer Packung Taschentücher hatte er nichts dabei, also schüttelte er verneinend den Kopf. Dies nahm der Sensing Nobody gerne als Antwort an. Er schnappte sich Roxas' Handgelenk und führte ihn vom Platz. Xemnas schaute den beiden eher zufällig hinterher. Der Superior konnte sich schon denken, wo die Reise hinführen sollte... "Axel...? Gibt es keinen anderen Weg...?" Innerlich schon erstaunt darüber, das er diese Frage tatsächlich gestellt hatte, folgte Roxas seinem Bodyguard durch das unwegsame Gelände. Er hatte schon lange aufgegeben, herausfinden zu wollen wohin Axel ihn da führte. Seit einiger Zeit maschierten sie nun schon durch den nahegelegenen Wald, der direkt an dem Campingplatz angrenzte. Als wenn diese Tatsache nicht schon hinderlich genug wäre! Denn sie mussten sich nicht nur durch das Gestrüpp auf dem Boden kämpfen sondern auch damit, das es zusehends bergauf ging. Zwar nur ganz leicht aber es war trotzdem anstrengend... oder empfand nur er das so...? "Nene, es gibt keinen anderen. Und selbst wenn es den gäben würde hätten wir drauf verzichtet. Oder ist der Edelherr schon müde...?" feixte Axel und erlaubte sich so einen kleinen Spaß. Roxas schaute ein wenig trotzig auf Axels Rücken. Das T-Shirt war schon leicht durchgeschwitzt... aber ihm erging es ja nicht anders... "Das ist fies Axel." "Ach komm. Sei kein Frosch Roxas." "Mhh..." Der Biker lachte nur und ging weiter. Eine ganze Weile herrschte Schweigen zwischen ihnen. Bis sich der Wald langsam aber sicher lichtete. Diese Tatsache veranlasste den Älteren, einen Zahn zuzulegen und schneller durch das Unterholz zu stolzieren. Roxas hatte wirklich etwas Mühe Schritt zu halten. Dann, nach einer gefühlten Ewigkeit standen sie da, frei von Bäumen... an einer Art Klippe. Perplex starrte der Junge über das Gelände. Sie standen an einem Felsvorsprung (für ihn war es eine Klippe... zumindest eine kleine!) und hatten freie Sicht über unzählige Quadratkilometer Wald die sich vor den beiden erstreckten. Direkt unter ihnen befand sich ein See. Ein ziemlich großer noch dazu. "So viele Bäume...! Das ist ja Wahnsinn...!" Durch die Nachmittagssonne leuchteten die Spitzen der Baumkronen in einem satten Grün, der Himmel war strahlend blau und wolkenlos. Noch nie hatte Roxas einen derartigen Ort gesehen, nicht einmal in den Büchern über die hiesige Vegetation. Seine Augen strahlten gerade wie die eines kleinen Jungen, welcher einer Modelleisenbahn zusah. Die Jugendlichen der heutigen Generation interessierten sich immer weniger für solche Wunder der Natur; doch für den Blonden, welcher sein Leben lang von der freien Natur träumte, war das hier schlichtweg atemberaubend. Lange Zeit starrte er noch über den Abhang hinweg, Axel stand neben ihm und grinste zufrieden - er wußte doch das es ihm gefallen würde! "Wie tief geht's da runter...?" fragte Roxas nach einer Weile, traute sich noch immer nicht näher heran. Er beugte sich nur leicht vor, um an das unter ihnen liegende Ufer sehen zu können. Das Wasser des Sees war tiefblau, schillerte leicht im Licht. Er schluckte, sah zu Axel. "Och...soo...fünf, sechs Meter vielleicht? Also nicht sonderlich hoch...", haute der Bodyguard salopp heraus, machte sogar eine abwertende Handbewegung. Seinem Begleiter gefiel diese Aussage definitiv nicht, denn er wurde sogleich etwas blasser um die Nase. "S... so hoch?" "Bist du noch nie vom Fünf-Meter Turm gesprungen? Der ist genauso hoch. Naja, fast." "Nee... und ich habe es auch nicht vor..." Damit ging Roxas wieder ein paar Schritte zurück. Er würde schon gerne am Ufer entlanggehen und wenigstens die Füße ins Wasser stecken... es war sicher ganz warm von der vielen Sonne. Ausserdem wollte er sich den See aus der Nähe ansehen. Er sah schon von hier oben so wahnsinnig schön aus... "Kann man von hier aus runter zum Ufer?" fragte er, sah Axel hoffnungsvoll an. Vielleicht gab es ja einen Trampelpfad oder so etwas... durch das Gestrüpp wollte er so schnell nicht mehr wandern wenn es zu vermeiden war...! Auf diese Frage hin nickte sein Gegenüber langsam - und betont langsam kam dieser nun auch auf den Kleineren zu. Und, als Axels Grinsen immer breiter wurde, dämmerte es Roxas langsam... Erschrocken sog er die Luft ein. "Axel...? Das... das ist jetzt nicht dein Ern-" Weiter kam der Junge nicht. Schneller als ihm lieb war hatte Axel seinen Arm um Roxas' die Taille geschlungen, ihn leicht hochgehoben und war mit ihm über der Schulter im hohen Bogen von dem Vorsprung gesprungen. Ein lauter Schrei, welcher ganz bestimmt nicht aus Axels Kehle kam, erfüllte das Tal und Roxas konnte sich gerade nicht erinnern wann er zuletzt so sehr gebrüllt hatte. Immer weiter entfernte sich der Vorsprung, wurde immer kleiner... Im freiem Fall klammerte er sich an Axels Oberteil und hatte seinen rechten Arm nah um dessen Nacken geschlungen. Roxas wartete nur noch darauf, das sein Körper aufschlug, dachte nur noch daran, nicht mehr dieses flaue Gefühl im Magen zu haben... Und kaum hatte er diesen Gedanken zu Ende gebracht, wurden die beiden auch schon von kühlem Nass umschlungen. Wie hunderte kleiner Nadeln stichelte das Wasser seine unbedeckten Glieder und Roxas konnte gar nicht so schnell nach Luft schnappen wie er schon von Axel unter Wasser gezogen wurde. Erst als die beiden etwas tiefer gesunken waren, löste Axel seinen Griff um Roxas und gab ihm etwas Freiraum zum auftauchen. Wie von der Tarantel gestochen schwamm der Junge nach oben, durchbrach die Wasseroberfläche, keuchte und japste nach Luft. Kurz nach ihm tauchte Axel wieder auf, schüttelte sich kurz und fuhr mit beiden Händen über sein Gesicht. Erst dann holte er tief Luft und blickte zu Roxas. Dessen Atmung ging noch etwas schnell und leicht fahrig; wohl wegen dem Adrenalin in seinem Blut. Da hatte Axel ihn wohl wirklich ziemlich ausgetrickst. Aber der Sensing Nobody war sich absolut sicher, das Roxas das einfach mal brauchte. Ein Sprung ins Ungewisse - wortwörtlich. "D...du...duuu....!" Roxas hatte seine Sprache wiedergefunden. Er starrte Axel perplex an, dachte momentan nur noch an diese abstruse Situation und daran, das er soeben über fünf Meter in die Tiefe gestürzt war. Einfach so. Ohne wenn, ohne aber. Und das er sich so dermaßen an Axel gekrallt hatte... so nah war er ihm nicht einmal während des Trainings im Judo... "Ja? Sprich dich aus, Roxy. Wir sind hier unter uns." Wieder hatte sich ein seichtes Grinsen auf Axel Lippen gebildet, während er ruhig vor Roxas auf deiner Stelle schwamm. Nun war der Sensing Nobody wirklich gespannt auf die Reaktion. Er fragte sich gerade, ob Roxas ihm aufgebracht Dinge an den Kopf werfen würde, oder ob er zugab das es ihm doch irgendwo Spaß gemacht hatte; wobei Axel eher auf die erste Option tippte. Doch auf das, was nun folgte war Axel nicht wirklich gefasst. Sein Schützling sah ihn trotzig an, wurde obendrein auch noch tomatenrot im Gesicht und fing an, Axel mit Wasser zu bespritzen. "Man, Axel! Ich hab gedacht ich sterbe gleich! Du kannst mich doch nicht so erschrecken...! Mach das NIE wieder!" Schnell, aber lachend drehte Axel sein Gesicht weg, hob schützend die Hände. Da war aber jemand ziemlich empfindlich... Roxas kam ihm unterdessen mehr oder minder unbewußt näher, wollte es Axel einfach nur noch heimzahlen und ihn am liebsten noch einmal unter Wasser drücken. Das dieser darüber nur lachen konnte machte Roxas noch ein wenig troziger. Nun fing der Biker an, sich zu wehren, nachdem er lang genug zurückgewichen war. Mit beiden Händen fing er an Wasser zu schöpfen und es Roxas ins Gesicht zu werfen. Der ließ sich von der plötzlichen Gegenwehr nicht beirren und machte weiter. Es war ein ewiges Hin und Her; nach und nach verflog Roxas' Zorn und machte einem erfreutem Lachen Platz. Sie schmissen sich gegenseitig um, wühlten das Wasser auf... Es machte ihm Spaß so mit Axel herumzublödeln. Ohne irgendwelche störenden Gedanken. Ohne das Gewissen, das ihn jedes Mal biss, wenn er Axel sehr nahe war - in diesen Momenten war all die Angst wie weggeblasen und Axel war für Roxas einfach nur ein guter Freund mit dem er gerade einen Heidenspaß hatte. Und nicht seine heimliche Liebe... Er war es indessen, der vor Axel die Flucht ergriff. Jedoch mit einem breitem Grinsen im Gesicht und einer Ladung Schlamm in der Hand, welche er nun auch mit Freuden auf seinen Wiedersacher schmiß. Die Ladung Schlick und Sand Traf Axel an der Schulter und der Sensing Nobody blieb vollkommen perplex stehen, schaute auf sein T-Shirt... "Na warte du abgebrochener Meter! Wenn ich dich in die Finger kriege...!" rief Axel. Kaum hatte er seine Kampfansage kund gegeben, stürzte er sich auch schon auf den überrumpelten Roxas, welcher versuchte, so schnell wie Möglich außer Reichweite zu kommen. Was ihm nicht wirklich gelingen wollte, allein schon aus der Tatsache heraus, das Axel größer war und demnach auch längere Arme hatte und weil seine klitschnassen Klamotten in dieser Lage wirklich sehr hinderlich waren. "Ich geb auf! Ich geb aaauuuf!", schrie Roxas, stolperte in Richtung Ufer - und wurde ein weiteres Mal von Axel niedergerissen. Da lag er nun, mit dem Gesicht fast im Schlick des Sees und Axel halb auf seinem Rücken. Roxas prustete, schüttelte sich leicht und war heilfroh, kein Wasser geschluckt zu haben. Axel drehte sich zur Seite, lag nun neben Roxas auf dem Rücken und musste sich erst einmal wieder einkriegen. Er hatte schon ewig nicht mehr so herzhaft gelacht! Der Sensing Nobody wischte sich das Wasser aus den Augen, atmete tief durch. Dabei bemerkte er gar nicht, das Roxas schon wieder aufrecht saß und sich leicht schüttelte. Ein bisschen schüchtern blickte er zu seinem Bodyguard. "...Tut mir Leid Axel." Das Wasser plätscherte, als der Angesprochene sich langsam aufrichtete. Ein paar Strähnen klebten Axel im Gesicht und seine sonst so leuchtend roten Haare erschienen nun eher in einem mattem Dunkelbraun. Axel blickte Roxas durchdringend an, schüttelte dann leicht den Kopf und gab dem Lütten einen leichten Klapps auf den Hinterkopf, was dieser mit einem leisem "aua" quittierte. "Sag mal, tut dir eigentlich mal was nicht Leid? Uns hat es doch beiden Spaß gemacht also zieh' nicht gleich den Kopf ein nur weil du glaubst ich könnte dir böse sein. Solche Aktionen wie du sie eben abgezogen hast gehören auch dazu..." Damit endete Axel seine Erklärung Schulterzuckend. Ihm gefiel es sogar, das Roxas sich mal richtig hatte gehen lassen und nicht, wie öfteren, verklemmt in der Ecke stand. "Du bist mir also nicht böse?" fragte Roxas noch einmal zur Sicherheit. "Frag' mich das noch einmal und ich werde dir solange die Ohren langziehen, bis man dich damit an einem Baum aufhängen kann! Ausserdem...", Axel fuhr sich durch das nasse Haar und seufzte leise, "... kann man dir gar nicht böse sein, Kurzer. Dafür schaust du immer viel zu niedlich". Axel wandte den Blick ein bisschen ab. Hatte er das jetzt wirklich gesagt...? Natürlich hatte er und es entsprach ja auch der Wahrheit. Schon des öfteren hatte er Roxas dabei ertappt, wie dieser ihm beinahe hoffnungsvolle Blicke zuwarf - sicherlich glaubte der Kleine, er hätte es nicht bemerkt; aber da kannte Roxas seinen Begleitschutz aber sehr schlecht. Und, dieser konnte nicht verleugnen, das er dieses Verhalten von Roxas ziemlich amüsant fand. Diese großen, blauen Augen die ihn oftmals fragend ansahen... Eine andere, passendere Beschreibung als "niedlich" fand er dafür nicht. Axel spürte wieder diesen Blick auf sich ruhen. Da war er wieder. Dieser Blick, dieses Gefühl das in ihm aufstieg wenn Roxas zu ihm aufsah. Axel wußte genau, das der Junge ihn jetzt wieder verwirrt musterte - sicher, bei dieser Aussage... Er stand auf und ging langsam aus dem Wasser. Wieder seufzte Axel, blickte sich zu Roxas um. Der saß noch immer unverändert dort, beinahe so als wüßte er nicht was er tun sollte. "Na los, jetzt steh' schon auf... sonst holst du dir noch was weg." Geduldig wartete der Motorradfahrer darauf, das Roxas seinem Rat Folge leistete. Während Roxas sich hastig erhob und sein Shirt auswrang, kreisten die Gedanken von Xemnas' Ziehsohn noch einmal über seiner eigenen Aussage. Irgendetwas ergab da nicht wirklich Sinn. Axel hatte die Angewohnheit, immer genau das zu sagen, was er dachte und auch wirklich ernst meinte. Der junge Mann war kein Typ von der Sorte, die um den heißen Brei redeten, so wie Demyx manchmal. Nein, er nicht. Das was er sagte, meinte er auch so. Und genau darin lag nun der Knackpunkt... irgendwie behagte ihm die Tatsache nicht, das er Roxas niedlich fand... und das er schlichtweg gerne bei ihm war. Wo er doch ganz zu Anfang einfach nur genervt davon war, auf einen Halbstarken aufzupassen... Vielleicht war der Kleine ihm doch wichtiger geworden, als ihm lieb war... AN: Ja...ich weiß... Asche auf mein Haupt, ihr dürft ruhig schimpfen <.