More than Adequate von sahnehaeubchen ================================================================================ Kapitel 1: I ------------ More than Adequate I. Season Winter-chan ahead! What’s happening? First love blooming? It is up to you! Es war tiefster Winter. Hinata schlang sich ihren Mantel enger um ihre zierliche Form. Beim Ausatmen beobachtete sie, wie der weiße Rauch sich langsam in Nichts auflöste, und sie hatte das Gefühl, dass es ihr genauso ging. Seufzend stellte sie ihren kleinen Koffer ab und lehnte sich an die Wand daneben (denn sie war gut erzogen worden und hatte, gelernt, dass man sich nicht auf den Koffer setzte, denn dann würde er kaputt gehen). Vielleicht neugierig, aber vor allem aus mangelnder Beschäftigung (sie hätte sich ein Buch mitnehmen sollen) begann sie, die Menschen um sie herum zu beobachten. Die Bahnhofshalle war nicht besonders groß und überhaupt war es hier sehr dunkel und kalt. Sie wusste, dass draußen Schnee fiel, aber hier drin spürte man nicht außer der schrecklichen Kälte. Viele waren noch wärmer angezogen als sie (denn ihr Mantel war zwar schön und sie hatte ihn nur deshalb gekauft, aber er war leider auch extrem dünn), und vor allem die Kinder waren warm von ihren Eltern eingepackt worden. Hier und da sah sie, wie jemand Kaffee aus einem Plastikbecher trank, oder jemand anders sich die Hände rieb, in Hoffnung, sie würden sich wenigstens ein bisschen erwärmen. Die wenigen Leute, die am selben Gleis standen wie sie, hatten zum Großteil Zeitschriften oder Tageszeitungen rausgeholt und lasen darin, um sich zu beschäftigen, manche unterhielten sich leise. Ein junges Pärchen umarmte sich innig, um sich warm zu halten. Hinata wandte sich ab. Stumm sah sie auf ihre Hände. Bald würde sie sie sicher nicht mehr bewegen können, so kalt wie sie waren. Vielleicht wurden sie so blau wie ihre Lippen? (Dabei wusste sie natürlich eigentlich, dass das nicht passieren würde, aber ihr Vater wollte sie so immer davon abhalten, ihre Handschuhe nicht auszuziehen, und so hatte sie immer ein schlechtes Gewissen, wenn sie tatsächlich ohne Handschuhe rumlief.) Die kurzen Fingernägel und die helle Haut störten sie. Warum konnten ihre Hände nicht schöner sein? Sie legte doch so viel Wert auf Hände. (Am liebsten mochte sie sonnengebräunte Hände, etwas größer als ihre. Jedenfalls bei Jungen.) Aber sie wollte sich nicht von solchen banalen Sachen wie Aussehen beunruhigen lassen. Aber hatte sie denn etwas anderes zu tun? Sie faltete ihre Hände und hoffte, sie so ein wenig wärmer werden zu lassen, als das Signal des Zugs ertönte, der in den Bahnhof einfuhr. Schnell stand sie auf und hob ihren Koffer hoch (er war ohnehin nicht besonders schwer), um möglichst schnell einen möglichst guten Sitzplatz zu bekommen. Nicht, dass sie sich vordrängeln würde, aber eigentlich wollte sie die vier Stunden Fahrt nach Tokyo nicht stehen. Also positionierte sie sich relativ nah an der Tür, um darauf zu warten, dass sie endlich aufging. Als erstes empfing sie warme Luft, die sie begierig schaudern ließ. Im Zug versuchte sie, rauszufinden, ob noch Plätze frei waren. Sie hatte Glück. Mehr als die Hälfte war nicht besetzt. Eigentlich kein Wunder, um diese Zeit. Leicht erschöpft und vor allem unterkühlt ließ sie sich auf einen Zweireiher fallen, verstaute ihren Koffer neben sich, ließ sich ihre Fahrkarten kontrollieren und hatte endlich Ruhe. Langsam wandte sie den Kopf und sah aus dem Fenster. Sie sah nichts als Schnee. Und Blut. „Wie Erbeersoße auf Sahneeis, oder?“, lachte die höhnische Stimme. Sie kniff die Augen zusammen. Und schluckte. Tief durchatmen. Ein, aus. Ein, aus. Und noch mal rein. Und wieder raus. Und noch mehr Blut. Langsam fingen ihre Hände an zu zittern und sie atmete schneller. Der Schnee verschwamm und wurde zu einer Welle aus Schwarz. Und Rot. Viel Rot. Das musste aufhören. So schnell wie möglich. „Natürlich geht das schnell. So schnell wie möglich. Wie du es willst, Hinata“, sagte die Stimme und versuchte, verführerisch zu klingen. Aber ihr lief nur ein Schauer über den Rücken. Vor Angst. Vor Angst. Stop Nein Tu das nicht. Bitte Argh. Langsam atmen. Beruhige dich. Es ist nichts. Alles ist in Ordnung. Du brauchst keine Angst mehr haben. Keine Angst… Hinata öffnete die Augen und alles war hell. Es war alles wieder hell. War sie eingeschlafen? Sie schaute nach links; nein, sie war nicht eingeschlafen. Es war nur der Schnee! Lächelnd sah sie ihn vorbeiziehen. Leicht kichernd hauchte sie die Scheibe an und malte ein Herz auf die matte Fläche – damit jeder unbewusst wusste, dass sie hier gewesen war. Auf dem Weg nach Tokyo! Sie schloss glücklich die Augen. Ein Bild von Rot wich einem Bild von Gelb, von Weiß, von Himmel, von Sonne. Wie ihr Name. Hinata. Sonnenschein. - „Herr Nara! Verdammt noch mal! Beweg endlich deinen faulen Hintern hier her, oder ich schleife ihn höchstpersönlich zu mir!“, kreischte die Stimme einer jungen Frau. Shikamaru seufzte. Das war so mühsam. Ino konnte einem sowas von auf den Keks gehen. Natürlich hatte er das vorher auch schon gewusst (wie auch nicht? Er hatte immerhin einen der höchsten IQs der Stadt, das war schon mal klar), aber anscheinend hatte er die Lage nicht richtig analysiert. …Obwohl, was gab e da denn schon zu analysieren? Ino nervte und Ende. Shikamaru seufzte wieder. Ja, er hatte eingewilligt, die Bar zu eröffnen, Ja, er sorgte für einen reibungslosen Ablauf, Ja, er hatte zugestimmt, obwohl Ino mitmachen würde, aber Nein, er hatte nicht kommen sehen, wie anstrengend es mit ihr sein würde. (Vielleicht war sein IQ doch nicht so hoch?!) Shikamaru seufzte ein drittes Mal. „Shi.ka.ma.ru!“, zischte eine gefährlich verärgerte Stimme direkt hinter ihm. Oh nein, Ino war wütend. Und auch wenn er das schon oft genug mitmachen musste, er konnte jedes Mal nicht umhin, Angst vor ihr zu haben. Sie war furchteinflößend, wenn sie so sauer war. (Obwohl Sakura noch schlimmer war. Definitiv. Er wollte nicht mehr daran denken, wie sie ihn behandelt hatte, nachdem er sie Pinky genannt hatte, um Ino zu beruhigen. Sakura war schlimmer als Ino, wenn sie wütend war. Ja.) Shikamaru seufzte wieder. „Hallo-ho!“, kam die nun etwas lautere, aber nicht minder genervte Stimme von Ino, und ihre Hand war plötzlich auf seiner Schulter, und auf einmal wurde er rumgewirbelt und stand direkt vor ihr. Er schob die Hände in seine Hosentasche und sah sie genervt an. Ino grinste teuflisch. Das war immer ein gutes Zeichen. Hände in den Hosentaschen hieß, dass Shikamaru resignierte. Und ihr zuhörte. Oder jedenfalls so tat. Oder nur die wichtigsten Sachen herausfilterte. Wie auch immer. Sie hatte seine ungeteilte Aufmerksamkeit. Jedenfalls, bis er entschied, dass es wesentlich angenehmer war, abzuschalten und ihr Kreischen zu ignorieren. Jaja, das Leben war schön. - Er ignorierte ihr Kreischen. Irgendwann wurde es leiser; am Ende war es nur noch ein Wimmern. Seine Augen sahen auf sie runter. Ich bitte dich. Ich flehe dich an! Warum tust du – Stille. Sie musste nicht so viel sagen. Sie war schöner, wenn sie schweigte. Mir ist so kalt. Und mir ist schlecht. Warum kannst du nicht einmal – Sie war wieder ruhig. Aber nicht lange. Immer war sie es, die ein Gespräch begann. Aber eigentlich sagte sie nie was. Nur wenn er da war. Weil sie wusste, dass er nichts von sich aus sagen würde. …Und wenn ich genug habe? Wenn es irgendwann reicht? Ich will das nicht. Sie rannte ins Badezimmer, um sich zu übergeben. Das – das ist alles deine Schuld! Früher hatte sie ihn nie beschuldigt. Er grinste selbstgefällig. Es war ihre Strafe. - Früher hatte Sasuke immer gedacht, die Sonne wäre gelb. Heute wusste er natürlich, dass sie weiß war. Rein. Unschuldig. Er hatte genug. Er würde seine Familie endlich rächen. Er würde nach Tokyo gehen, um Itachi umzubringen. So, wie er seine Familie umgebracht hatte. Es war nicht fair. Er konnte nicht einfach da sitzen und nichts tun, während dieser elendige Bastard noch immer irgendwo war und er keine Ruhe fand. Er musste es tun. Wenigstens für seine Eltern. Für wen sonst? Ein Bild schoss ihm in den Kopf. Schwarzes Haar, ein leichtes Lächeln, warme Augen- Mutter?! Irgendwas war anders Er wusste nicht was Aber er war da. Der Unterschied. Sie war es nicht. Aber er wusste auch nicht, wer es sonst war. Seltsam. Es war das erste Mal, dass er nachts nicht von Itachi träumte. Egal. Er würde ihn sowieso umbringen. - Es kitzelte. Er lächelte. Es kitzelte weiter. Er fing an zu grinsen. Es kitzelte noch mehr. Er kicherte leise. „Sag bloß, du genießt das?!“ Erschrocken fuhr er vom Tisch hoch. Er war offensichtlich eingeschlafen. Mal wieder. Es war nichts neues. Und doch grinste er entschuldigend, wie er es immer tat, als würde sowas nie wieder vorkommen. „Ah, Sakura-chan, ich hatte nur einen schönen Traum..“ …und du warst die Hauptrolle…? Nein, das durfte sie nicht hören. „…tatsächlich? Du perverser Idiot.“ Sie hob eine Augenbraue und sah ihn misstrauisch an. „Aber nein!! Ich hab einfach nur-“ Er sah die Faust nicht kommen. Er sah sie nie kommen. Aber was er als nächstes spürte, war ein heftiger Schmerz. Im Kopf. Da oben irgendwo. Oben ist doch der Kopf, oder?? Auaaaa. Der Ärmste. „Geschieht dir recht. Tsk.“ Ein Grinsen von Sakura, und sie war aus der Bibliothek verschwunden. Vermutlich auf der Suche nach Sasuke-kuuuuuun. (Dieser Bastard.) Langsam führte er eine Hand zu der Beule an seinem Kopf. Sakura konnte wirklich hart zuschlagen. Und war extrem zielsicher. Ich frage mich, ob… Tsk. Zu viel Zeit mit Jiraiya verbracht. Idiot. Grinsend stemmte sie mit einer Hand vom Tisch hoch und bemerkte den Blick der Bibliothekarin. Er war ein Blick der Sorte ‚Scher-dich-bloß-hier-raus-oder-ich-ruf-das-Sicherheitspersonal-du-Kampfsport-Freak-weil-ich-bin-viel-stärker-als-duhuuu!’. Ohje. Sein Grinsen verschwand. Äußerlich. Leise summend machte er sich auf den Weg zu seinem Apartement, dessen Miete er nicht bezahlen konnte, beschloss aber, noch vorher bei Ichirakus vorbeizuschauen, für das er eigentlich kein Geld übrig hatte (aber von irgendwas musste man ja leben!), und nahm sich eine Zigarette heraus, die er sich von irgendwem geschnorrt hatte. Jaja, das Leben ist schön. - Disclaimer: Die Rechte von NARUTO liegen ausschließlich bei Masashi Kishimoto. Dies ist nur zu Privatzwecken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)