More than Adequate von sahnehaeubchen ================================================================================ Kapitel 11: X ------------- X. Pain - -- Titel: More than Adequate Autor: sahnehaeubchen Genre: Humor, General, Romance, Drama Disclaimer: Die Rechte von NARUTO liegen ausschließlich bei Masashi Kishimoto. Dies ist nur zu Privatzwecken. - More than Adequate X. Pain - Es war ein wundervoller Tag in Sapporo. Die Sonne schien ununterbrochen, es war warm, aber nicht drückend heiß, und die Geschäfte der Pension Sugo liefen momentan äußerst gut. Dia älteste Tochter des Hauses, Hinata Hyuuga, war gerade 15 Jahre alt und zuständig für die Verpflegung der Gäste. Die Touristen, die die Pension besuchten, waren oft Stammgäste und schätzten insbesondere die familiäre Atmosphäre, das gute Essen und die angenehmen heißen Quellen des kleinen Hotels. Hinatas kleine Schwester, Hanabi, war eher tollpatschig, was die Zubereitung von Speisen anging, und besser darin, den Zimmermädchen zu helfen. Bei einem Familienunternehmen musste jeder mit anpacken, so funktionierte es am besten. In dem Sommer, als Hinata gerade 15 geworden war, bekam die Familie Hyuuga Besuch von besonders guten und wichtigen Stammgästen, der Familie Uchiha. Sie waren früher jedes Jahr hier gewesen und hatten hier ihren Sommerurlaub mit ihren zwei Söhnen Itachi und Sasuke verbracht. Leider konnten sie sich in den letzten Jahren weniger leisten und waren daher einige Jahre nicht vorbeigekommen. Doch dieses Jahr war es wieder so weit. Der kleine Sohn der Familie, Sasuke, der mittlerweile 16 Jahre alt war, wollte lieber mit seinen Freunden in Okinawa bleiben; und so kam es, dass die Eltern nur mit ihrem ältesten Sohn Itachi nach Sapporo fuhren, um die heißen Quellen und das gute Essen der Pension Sugo zu genießen. Hinata erinnerte sich kaum an die Gäste, schließlich hatte sie sie jahrelang nicht gesehen. Dennoch fiel ihr bei der Anreise der Familie Uchiha diesmal der älteste Sohn auf – Itachi war mittlerweile 20 Jahre alt, hochgewachsen und ausgesprochen attraktiv geworden. Sie hatte ihn beobachtet, als er mit seinen Eltern in der Empfangshalle stand und alle herzlich von ihrem Vater und ihrem Cousin Neji begrüßt wurden. Allerdings hatte er sie bemerkt, obwohl sie sich gut hinter einer Säule versteckt hatte, und sie angestarrt, weshalb sie rot geworden und schnell weggelaufen war. In den drei Wochen, in denen die Uchihas bei ihnen verweilten, erlebte Hinata so etwas wie ihre erste Sommerliebe. Und hier fängt die Geschichte an. – Hinata summte leise eins der Lieder, die sie eben noch in der Küche beim Zubereiten des Abendessens gehört hatte – es war ein Lied, das für gute Laune sorgte und einfach glücklich machte. Sie hob einen Bastkorb mit schmutzigen Geschirrhandtüchern hoch und machte sich auf den Weg in die Waschküche. 'Wenn ich schon einmal dabei bin, kann ich auch gleich noch die dreckigen Handtücher der heißen Quellen mit waschen..', dachte sie motiviert und öffnete vorsichtig die Schiebetür zum Bad, um sich zu vergewissern, dass keiner gerade badete. Sie hatte Glück, es war niemand dort. Schnell suchte sie sich die restlichen Handtücher zusammen und wollte gerade aus der Tür gehen, als sie mit einem Gast zusammenstieß, der in den Raum hinein wollte. „Oh, Entschuldigung!“, sagte sie höflich und schaute nach oben – Itachi Uchiha stand vor ihr. Er hatte sich nur ein weißes Handtuch um die Hüften geschlungen. Sie wurde rot und zwang sich, nicht hinzusehen. Seine Haut war zwar blass, aber er war sehr gut gebaut und hatte ziemlich viele Muskeln. Von nahem sah er noch viel besser aus als von weitem, wenn sie ihn beobachtete... Er lächelte ein wenig. „Kein Problem.“ Sie wartete darauf, dass er zur Seite ging, damit sie durch die Tür gehen und der peinlichen Situation entfliehen konnte – aber er blieb weiter stehen und starrte sie nur an. „Du bist Hinata, richtig?“, fragte er. Sie sah ihn überrascht an und nickte. Er schmunzelte kaum sichtbar. „Wir waren lange nicht hier... aber ich erinnere mich noch an dich. Du warst früher nur ein kleines Mädchen. Du bist sehr schön geworden.“, sagte er, seine Stimme war ruhig und fast ein wenig emotionslos. Hinata wurde rot. „I-ich.. ähm... danke...“, stammelte sie und presste den Waschkorb viel fester als nötig an ihren Oberkörper. „Dein Essen schmeckt übrigens ausgezeichnet.“ Wieder ein Kompliment. Hinata wusste gar nicht, was sie sagen sollte, und selbst wenn, sie hätte ohnehin keinen vollständigen Satz herausbringen können. Also nickte sie einfach nur schüchtern. „Wir sehen uns dann beim Abendessen.“, sagte Itachi und ging endlich einen Schritt zur Seite, um ihr Platz zu machen. Beschämt sah sie auf den Boden, ging so schnell wie möglich an ihm vorbei und versuchte gleichzeitig, ihren rasenden Herzschlag unter Kontrolle zu bringen. Wieder in der Waschküche angekommen, atmete sie erleichtert aus und probierte, sich wenigstens ein bisschen zu beruhigen. Ihr Herz schlug immer noch so schnell - Itachi Uchiha war seltsam. Er hatte ihr sehr geschmeichelt, obwohl er sie doch gar nicht kannte. Sie war mit so einer Situation komplett überfordert, es hatte sich noch nie ein Junge für sie interessiert, sie war doch erst 15! Es fiel Hinata sehr schwer, die nächsten Tage nicht an ihn zu denken. - Itachi Uchiha sah ihr neugierig hinterher, als Hinata zurück in den Waschraum hetzte, mit ihren geröteten Wangen. Er überlegte einen Moment. „Sie ist interessant... so... unschuldig.“, murmelte er gedankenverloren. Es gelang ihm nicht, sein höhnisches Lächeln zu verstecken. - „Wow, ein Studium stelle ich mir sehr schwer vor...“, sagte Hinata nachdenklich und sah in den blauen, mit den Schäfchenwolken befleckten Himmel. „Nicht wirklich. Viel tun muss ich jedenfalls nicht.“ Itachi lag neben ihr, und wie durch Zufall streifte seine Hand ihre. Sie bekam eine Gänsehaut. Sie lagen auf einer Blumenwiese, nicht weit von der Pension entfernt, und genossen den wirklich wundervollen Tag. Hinata hatte ein paar Stunden frei, bevor sie wieder an die Arbeit musste. Das war das Schöne an den Schulferien. Und sie hatte Itachi kennen gelernt. Obwohl – eigentlich hatte er sie immer häufiger angesprochen, und irgendwann hatten sie sich dann einmal getroffen und waren ein wenig spazieren gegangen. Am nächsten Tag wollte er sie wiedersehen, und sie waren erneut spazieren gegangen. Und irgendwie taten sie das jetzt jeden Tag. Es war schon wie eine Art Ritual geworden. Irgendwann legten sie sich dann ins Gras und lauschten dem Wind, hörten Grillen zirpen und sahen den Schmetterlingen beim Tanzen zu. Und entspannten einfach in der Sonne. Sie sprachen über Gott und die Welt. Zwischendurch hielten sie Händchen. Und einmal hatte Itachi sie dann ganz plötzlich und ohne jegliche Vorwarnung geküsst. Es war ihr erster Kuss gewesen. Und Hinata hatte es gefallen, sie würde diesen Kuss niemals vergessen, und sie war froh, sich ihn für jemand Besonderen aufgehoben zu haben. Jetzt nahm er ihre Hand und schaute sie an, mit einem unergründlichen Ausdruck im Gesicht. Als würde er jeden einzelnen Millimeter ihres Gesichts, jede einzelne Regung beobachten. Hinatas Herz schlug ein wenig schneller. Er sah sie oft so an. Irgendwie war es ihr unheimlich und sie bekam eine Gänsehaut, aber sie fand es auch ein wenig anziehend. Es war nach wie vor nicht nachvollziehbar für sie, wieso ein so erwachsener, gut aussehender Junge an ihr Interesse hatte. „In einer Woche reise ich ab.“, sagte Itachi plötzlich. Sie schaute ihn traurig an, sie wusste genau, dass er nur noch eine Woche bleiben würde, schließlich hatte sie sich die ganze Zeit Gedanken darüber gemacht. „Ja...“, flüsterte sie. Itachi wandte seinen Blick von ihr ab und ließ ihn nach oben gleiten. Ruhig beobachtete er die Wolken. „Diese Woche wird etwas Besonderes.“ Seine Stimme klang rau, und es klang so, als würde ein wenig Aufregung und – Vorfreude? - mitschwingen. Hinata war überrascht. „W-Wie meinst du das..?“, fragte sie unsicher. Er schüttelte nur den Kopf, bedeutete ihr, leise zu sein. „Du wirst es als Erste mitkriegen, versprochen.“ Er sah sie an, und ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Sie musste auch ein wenig lächeln. Wie schön, dass sie für ihn schon so etwas Besonderes war. Es war so schade, dass er bald gehen musste. Sie hatte sich nämlich schon längst in ihn verliebt. - Sie verstand nur nicht, was er wirklich meinte. Vielleicht hätte sie das vor dem Grauen bewahrt. - Sie trafen sich weiterhin jeden Tag, machten ihre Spaziergänge und fanden immer neue Sachen über den anderes heraus. Es war schon fast wie eine Tradition für Hinata geworden; und das fand sie sehr schön. Vor allem hatte sie neuerdings das Gefühl, dass Itachi immer öfter ausgesprochen gut gelaunt war. Er wirkte aufgeregt und motiviert, erzählte ihr vieles aus seiner Vergangenheit, von seinem Bruder Sasuke und von dem Leben, dass er mit seiner Familie in Okinawa führte. Natürlich war er immer noch etwas reserviert, das war einfach ein Teil seines Charakters, aber Hinata freute sich, dass sie ihn anscheinend dazu bringen konnte, sich ihr mehr und mehr zu öffnen. Was sie auch freute, war, dass Itachi anscheinend Gefallen daran fand, sie zu küssen. Zwar achteten sie immer darauf, dass Hinatas Familie nichts mitbekam und auch Itachis Eltern nichts erfuhren, aber sobald sie alleine waren, nutzte er seine Gelegenheit. Ab und zu ging es ihr jedoch etwas zu weit. Sie war erst 15, Itachi war aber schon 20 und hatte bestimmt schon mehr Erfahrung sammeln können als sie, es war schließlich für sie das erste Mal, dass sie mit jemandem zusammen war. Er versuchte in letzter Zeit öfter, Körperkontakt zu Hinata aufzubauen. Mehrmals streichelte er ihren Rücken; wenn sie nebeneinander saßen, strich er mit seiner Hand über ihren Oberschenkel und manchmal wanderten seine Hände sogar unter ihr T-Shirt. Sie wusste, das „Rummachen“ dazu gehörte, die beliebten Mädchen aus ihrer Klasse (mit denen sie natürlich nichts zu tun hatte) machten so etwas ständig, und trotzdem war es ihr unangenehm. Eigentlich war sie noch nicht so weit. Als Itachi eines Abends, lange, nachdem ihre Arbeit für heute vorbei gewesen war, in ihr Zimmer gekommen war und angefangen hatte, sie zu küssen und auf das Bett zu drücken - Sie hatte sich nicht getraut, etwas zu sagen oder ihn davon abzuhalten. Schließlich war er doch jetzt sowas wie ihr „fester Freund“, oder? Jungs wollten so etwas nun mal tun... Und es war ihr unangenehm, ihm zu sagen, dass sie nicht bereit war. Womöglich würde er sie dann nicht mehr sehen wollen. Was war denn schon dabei? So viele Mädchen, die sie kannte, hatten „es“ schon getan.. Und wenn sie es ihrem Freund zuliebe tat, war das doch ein guter Grund. Sie war sehr nervös und wusste nicht, was sie genau machen sollte. Aber Itachi schien damit keine Probleme zu haben, er sagte ihr einfach, dass sie sich umdrehen sollte. Und sie tat, was er sagte, sie wusste es schließlich nicht besser. - Es fühlte sich eigenartig – fast befremdlich - an. Sie hatte nicht erwartet, dass es sofort wunderschön werden würde – von vielen hatte sie sogar gehört, dass es wehtat. Und dass es bluten würde. Am Anfang fühlte sie ein Stechen, das sich jedoch nach kurzer Zeit wieder legte. Aber sollte sie nach dem ersten Schmerz nicht eigentlich atemberaubende Empfindungen erleben? Sollte es nicht fantastisch, großartig und das Beste sein, was sie je erlebt hatte? Sollte sie sich nicht eigentlich geliebt fühlen? ...warum spürte sie all das nicht...? - Am nächsten Tag sah sie Itachi nicht ein einziges Mal. Sie hatte von Hanabi gehört, dass seine Eltern einen Ausflug in ein Fischerdorf machten, nicht weit von hier, und schon früh aufgebrochen waren... Aber scheinbar war Itachi nicht mitgekommen. Hinata machte sich Sorgen, dass sie etwas falsch gemacht hatte. Nachdem sie das Abendessen zubereitet hatte und extra im Speisesaal nachgesehen hatte, ob er da war – sie entdeckte ihn nicht – ging sie noch einmal durch die gesamte Pension, um ihn zu suchen. Er war nirgends aufzufinden. Immer mehr beschlich sie der Gedanke, dass er vielleicht schon früher abgereist war, ohne seine Eltern. Dass er genug von ihr hatte. Dass er die drei Tage bis zu seiner Abreise nicht mehr aushalten konnte, weil sie da war. Sie versuchte, die Tränen, die sich in ihre Augen stahlen, zu unterdrücken. So schnell sie konnte, rannte sie in ihr Zimmer, schloss die Tür ab und ließ sich auf ihr Bett fallen. 'Immer mache ich alles falsch...', dachte sie weinend. Nach einer Ewigkeit fielen ihr irgendwann vor lauter Erschöpfung die Augen zu. - Sie spürte etwas Kaltes an ihrer Wange. Erschrocken fuhr sie auf, ein gedämpfter Schrei entfuhr ihrer Kehle, und sie rutschte so weit nach hinten, wie es nur möglich war - Geschockt versuchte sie, zu erkennen, was das für ein schwarzer Schatten war. Ihr Herzschlag wurde immer schneller, sie hörte genau, wie es klopfte und klopfte, immer schneller, es raste wie verrückt - „Ich bin es, Hinata... Itachi.“ Ihre Augen weiteten sich, und als sie spürte, wie sein Gewicht langsam die Matratze beschwerte, als sie seine eiskalte Hand plötzlich an ihrem Oberschenkel fühlte, bekam sie eine Gänsehaut. Sie zog sich die Bettdecke ein wenig weiter über ihre Brust. „Was machst du hier..?“ Ihr Blick fiel auf den Wecker, der auf dem Nachttisch stand und mit riesigen roten Zahlen die Uhrzeit anzeigte. „Es ist vier Uhr nachts!“ Itachi schwieg. Noch immer konnte sie ihn nur schemenhaft erkennen, die dunklen Augen und die schwarzen Haare ließen ihn noch viel mehr in der Dunkelheit verschwinden. Sie hatte nur an seiner Stimme erahnen können, dass er es wirklich war. Hinata war verwirrt. „Itachi, was ist los? ...ist etwas passiert?“, flüsterte sie. Er nahm ihre Hand. Sie war so kalt, Hinata hätte sie am liebsten wieder zurückgezogen. „Ich möchte dir etwas zeigen.“ „Zeigen...? Aber... Itachi, kann das nicht auch bis morgen warten..? Es ist vi-“ „Nein, es kann nicht warten! Es muss jetzt sein.“ Seine Stimme wahr kühl und barsch. „Ich weiß nicht, ob das so... wenn mein Vater...“ „Komm jetzt. Steh auf. Wir müssen los.“ Noch ein Befehl, ebenso forsch wie der Erste. Langsam wurde es ihr unheimlich. Diese Seite kannte sie nicht von ihm... So hatte sie ihn noch nie gesehen. Ängstlich stand sie auf, sehr langsam und zögernd. Sie merkte, wie ihre Knie zitterten, und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Es war doch nichts Schlimmes... oder? ...Oder? Grob griff er nach ihrer Hand, und sie zuckte merklich zusammen. Er bemerkte es nicht einmal. Itachi zog sie hinter sich her, öffnete leise ihre Zimmertür, warf einen kurzen Blick nach links und rechts und schon einen Moment später waren sie auf dem Gang. Sehr ruhig und beherrscht ging er vor ihr her, ließ ihre Hand aber immer noch nicht los. Im nächsten Augenblick waren sie schon aus dem Haus; sie spürte auf einmal die frische Nachtluft und obwohl sie sich hier auskannte, war es so dunkel, dass sie sich nicht ganz zurechtfinden konnte. Hinata bekam Angst. Sie atmete tief ein und aus, versuchte, sich zu beruhigen. So ganz wollte ihr das nicht gelingen. Bestimmt wollte Itachi sie nur überraschen. Bestimmt war das alles nur ein Scherz. Sie hoffte so sehr, dass es ein Scherz war. Er sprach nicht ein Wort, während er sie immer weiter weg von der Pension führte, weiter in die Dunkelheit und in die düsteren Wälder, die an das Grundstück grenzten. Sie wollte etwas sagen, aber sie traute sich nicht – ihre Kehle war wie zugeschnürt. Als sie eine gefühlte Unendlichkeit gelaufen waren, konnte sie schemenhaft eine Blockhütte erkennen. Sie schien heruntergekommen und verlassen zu sein, hier hatte sicher schon lange niemand mehr gelebt. Hinata kannte das kleine Häuschen. Früher, als ihre Mutter noch am Leben war und ihr Vater ein glücklicher Mensch gewesen war, hatte er mit ihr und Hanabi manchmal einen Ausflug gemacht. Sie waren am See gewesen, hatten den ganzen Tag gespielt und herumgealbert, und abends in der Blockhütte übernachtet. Es war wunderschön gewesen und Hinata dachte noch oft an diese schöne, unbeschwerte Zeit zurück... es schien mittlerweile so surreal, dass ihr Vater einmal so lebensfroh und ausgelassen gewesen war. Genauso hatte die Hütte ihre guten Zeiten lange hinter sich gelassen. Als sie näher kamen, konnte Hinata erkennen, dass die Holzbalken schon an einigen Stellen morsch waren, dass die kleine Veranda schmutzig war und Leisten fehlten. Durch die Fenster konnte man nichts erkennen, so dreckig waren sie, und auch das Dach war nicht mehr ganz intakt. Ihr Unbehagen wurde immer größer, aber Itachi hatte ihre Hand so fest umklammert, dass sie sich nicht einfach umdrehen und gehen konnte. Sie konnte ihre Fingerspitzen kaum noch spüren, und ihr wurde schwindelig. Das Haus war nur noch einige Schritte entfernt, und sie versuchte, wenigstens ansatzweise etwas erkennen zu können. Ihr Blick fiel auf die Tür. Augenblicklich wurde ihr übel. Unter der Tür konnte sie eine dunkle Flüssigkeit erkennen, die sich langsam auf der Veranda auszubreiten begann. Sie wusste plötzlich, dass es Blut war. - Ihre Kehle schnürte sich zusammen. Sie konnte nicht klar denken, sie wusste nur noch, dass sie hier weg musste, und zwar so schnell wie möglich - Mit einem Ruck riss sie ihre Hand weg, drehte sich um, setzte zum Sprint an, aber Itachi war vorbereitet. Er packte ihren Arm, fest und grob, und zog sie wieder zurück, ganz nah an sich ran. Er umfasste sie von hinten mit seinen Armen, ganz barsch und so anders als all das, was sie bisher von ihm kennengelernt hatte. Sie konnte seinen Atem auf ihrer Haut spüren, kurz und unkontrolliert, und sie hörte, wie er leise anfing zu lachen, während sein Griff immer fester wurde. „Oh nein, Hinata... Nein, nein. Du wirst nicht weglaufen.“ Es war blanker Hohn in seiner Stimme. „Du gehst nirgendwohin.“ Sie fing an zu wimmern und versuchte, sich aus seinem Griff zu winden, aber er war stärker als sie. „Nein.... bi.. bitte nicht... bitte..“, flehte sie und biss sich auf die Lippen. Itachi seufzte genüsslich. Auf einmal waren seine Lippen ganz nah an ihrem Ohr. „Ich mag es, wenn du dich wehrst... Das macht es noch aufregender, Hinata.“ Die Art, wie er ihren Namen aussprach, ganz langsam und lustvoll, löste in ihr eine erneute Welle der Übelkeit und Panik aus. Er war irre. Geisteskrank. Ohne Anstrengung hob er sie hoch, und trug sie zur Tür der Blockhütte. Ihr Wimmern wurde lauter, sie wollte schreien, aber sie waren so abgeschottet, hier gab es niemanden, der sie hören würde. Er trat die Tür mit dem Fuß auf, und mit einem Knarren sprang sie auf. „Ich möchte dir gerne jemanden vorstellen...“ Sein manisches Grinsen war nicht zu übersehen. Hinata sah auf den Boden, mit jedem Schritt mehr wurde ihr bewusst, dass sie in einer riesigen Blutlache standen. Als sie ihren Kopf hob, entdeckte sie zwei Körper, die an die Wand gefesselt waren. „Das sind meine Eltern, Hinata. Oder... nein... lass es mich besser ausdrücken.. Das werden gleich die Leichen meiner Eltern sein.“ Sie begann zu schreien. - Du weißt nicht, wie lange du schon in dieser Hütte sitzt. Er hat dich auf eine Truhe gesetzt, damit du dich nicht schmutzig machst, und deine Hände festgebunden. Er befiehlt dir, zuzusehen, während er endlich das Werk vollendet, das er so lange geplant hat. Wenn du böse bist und nicht hinsiehst, bestraft er dich. Der Anblick der beiden Körper und sein höhnisches Lachen brennen sich in dein Gehirn. Du bist apathisch, kannst nichts sagen, nicht einmal mehr weinen, nicht zittern. Du sitzt einfach nur auf der Truhe und siehst zu, wie die Blutlache auf dem Boden immer größer und größer wird. Als er fertig ist, weißt du, dass das das Ende ist. Dass nun du an der Reihe bist. Dass du nicht mal mehr ein paar Minuten zu Leben hast, bevor er dich genauso kaltblütig umbringen wird wie seine Eltern. Du siehst nicht einmal auf, als er auf dich zukommt. Als er dir ein paar Strähnen aus dem Gesicht streicht. Als er grob dein Kinn hochschiebt, damit du ihn ansiehst. Als er dir erklärt, dass ihr jetzt für immer verbunden sein werdet und du immer ihm gehören wirst. Du registrierst nur halb, wie er dich hochhebt, aus der Blockhütte trägt und dir verspricht, dass er dich nicht mehr alleine lassen wird. Dass er dich finden wird, wenn du versuchst, ihn zu verlassen. Dass du jetzt perfekt für ihn bist. Dass es ihn so sehr erregt, dass du so unschuldig bist. Er setzt dich ab, auf den Boden, und du merkst, wie Regentropfen auf dich hinabrieseln. Du kannst nichts sagen. Du kannst nichts tun. Du kannst nur darauf warten, dass er dich umbringen wird, hier und jetzt, eiskalt. Du schließt die Augen und bereitest dich auf den Schmerz des Metalls vor, dass sich gleich in deinen Körper rammen wird. Nichts passiert. Du fängst an zu weinen. Er lässt sich Zeit... Aber nichts passiert. Vorsichtig öffnest du die Augen. Du setzt dich auf. Spürst nur den starken Regen auf deiner Haut. Du siehst dich um. Er ist weg. Du rappelst dich auf, so schnell du kannst, und dann rennst du um dein Leben. Während du durch den Wald stolperst, wird dir einiges klar. Er hat dich nicht umgebracht. Er hat dich nicht umgebracht. Er hat dich nicht umgebracht. - If we tell too much The truth becomes blurred Because words are sometimes so powerless And disturb our thoughts The road I chose when I was young Was that of no turning back That was the first and the last resolution The future was yelling in the distance - ayumi hamasaki - decision Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)