An Angels Pain von Natalie_x3 (Holding out for a hero) ================================================================================ Kapitel 5: Inside his Mind -------------------------- ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Zum Ersten Mal in der Geschichte dieser FF melde ich mich hier zu Wort. Zum einen um meinen Reviewern zu Danken *euch alle knuff* und um mich zu entschuldigen, dass es so lange mit dem Kapitel gedauert hat. Aber nun ist es ja da. Nachdem ich stundenlang Megaherz mit "5.März", ASP mit "wir tanzten" und letzte Instanz mit "Ohne dich" gehört und gewisse mexxler (ihr wisst, wenn ich euch meine x3) vollgeheult und genervt habe... Jedenfalls ist dieses Kapitel komplett aus Narus Sicht geschrieben, also bitte nicht wundern. Und naja für alle die mehr wissen wollen zu meinen Arbeiten, in der Beschreibung findet ihr den Link zum offiziellen Zirkel. Aber nun viel Spaß beim lesen ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Inside his mind „Ich werde dich lehren mir zu gehorchen. Das ist das letzte Mal, dass du dich mir widersetzt! Du wirst für deine Aufmüpfigkeit noch bereuen, das schwöre ich dir...“, höre ich Itachi wispern. Was hat das nur zu bedeuten? Was ist bloß hier los? Warum steht er da an der Tür und geht nicht endlich wieder in sein Büro? Verdammt, was will er noch von mir? Lachen... eiskaltes Lachen, dass mir einen Schauer über den Rücken jagt. Irgendwann habe ich es schon einmal gehört.. Oh nein bitte nicht! Geh weg von mir Itachi, nein! Ich will das nicht! Hörst du? Ich will nicht, nein! Lass meine Hand los Itachi! Warum hörst du denn nicht auf mich? Warum nur tust du mir so weh? Bist du wirklich so böse wegen dem Spiegel? Regt es dich wirklich so auf, dass der Spiegel zerbrochen ist, dass du mich schlagen musst?. Meine Stimme ist zittrig als ich dich frage, dich bitte, anflehe und um Gnade winsele wie ein armer kleiner Hund der in die Ecke gedrängt wurde. Deine Fäuste... immer wieder schlagen sie zu, treffen mich hart im Gesicht, verursachen Blutergüsse und Platzwunden. Ich will nicht mehr! Ich will nur noch meine Augen schließen, will vergessen was hier passiert. Will vergessen, dass du mich so verletzt hast. Lass meine Handgelenke los Itachi, lass mich gehen, bitte. Nimm das Geld aber lass mich in Ruhe!, flehe ich dich an. Und schon wieder schlägst du zu. Schlägst mit solcher Wucht auf mich ein, dass ich meinen Kiefer knacken höre. Hast du mir etwa meinen Kiefer gebrochen? Hasst du mich wirklich so sehr, dass du mich immer wieder schlagen musst?, wimmere ich. Deine schwarzen Augen mustern mich belustigt. Du lachst schon wieder auf diese Art... So kalt und herzlos. Du weinst. Tut es dir etwa leid, dass du mich geschlagen hast, frage ich mcih im Stillen. Komme mir dabei naiv vor, weil ich weiß, dass dir nie etwas leid tut. Weil ich einfach weiß, dass du nichts fühlen kannst. Ich schlage dich nicht, weil ich dich hasse oder weil du es verdient hast..., kicherst du. Meine Tränenverschmierten Augen blicken dich hilflos an. Suchen nach einem Zeichen in deinen Augen, dass mir sagt, dass auch du etwas gutes in dir hast. Doch was ich dort in deinen Augen finde ist... nichts. Ich finde gar nichts in deinen schwarzen Augen die emotionslos auf mich herabschauen, mir still sagen, dass ich es nicht wert bin. Ich schließe meine Augen, versuche den Schmerz an meiner linken Schläfe zu ignorieren, Versuche die Tatsache zu ignorieren, dass du mich nie gehen lassen wirst. Versuche zu ignorieren, dass du mich hasst. Dass du mich hasst, weil ich so bin wie ich bin und mich nicht wie Deidara von dir flachlegen lasse. Mit einem Mal trifft es mich wie ein Blitz. Entsetzt reiße ich meine Augen auf. Jetzt wird mir bewusst, warum du hier bist. Ich weiß jetzt, warum du in meine Garderobe kamst. Weiß, warum du immer wieder auf mich einschlägst. Weiß, dass ich machtlos bin. Aus den Augenwinkeln erkenne ich wie du die Knöpfe deiner schwarzen Hose öffnest. Langsam den Reißverschluss hinunterziehst und mich dabei belustigt anstarrst. Kannst es wohl kaum erwarten, was mein kleiner Engel? Gedulde dich noch ein wenig. Du wirst deinen Spaß noch bekommen. Und es wird dir gefallen mein kleiner Engel!, wisperst du bedrohlich. Dein Augen hast du zu Schlitzen verzogen. Mit jedem Schritt den du auf mich zu tust, wird mir bewusster, was gleich passieren wird. Panisch überlege ich, was ich jetzt tun kann. Doch mein Gehirn will nicht so wie ich es will. Meine Gedanken sind vernebelt, fassen keinen klaren Gedanken. Mir steht der Sinn nach Flucht. Flucht vor dir. Flucht vor dem, was passieren wird. Flucht vor meinem Leben. Du bist bei mir angekommen. Beugst dich zu mir runter. Legst deine eiskalte Hand an meine blutende Wange. Beinahe schon fürsorglich streichst du über meine Wange, ehe du sie wegnimmst und mal wieder auf mich einschlägst. Meine Rippen bekommen auch etwas ab. Knick Knack... Und schon sind sie gebrochen, geben langsam nach. Halt. Nein, sie sind nicht gebrochen. Geprellt, angebrochen, aber nicht gebrochen. Das ist es also, was du vor hast. Du willst mich schwächen, sodass ich mich nicht wehren kann. Jedoch nicht so, dass ich ins Krankenhaus muss. Geschickt eingefädelt Itachi. Deinen besten Tänzer so sehr verprügeln, dass er sich kaum bewegen, aber dennoch auftreten kann. Ich bin beeindruckt, flüstere ich leise. Wut spiegelt sich in deinen emotionslosen Augen wider, bevor du mir die Kleider vom Leib reißt. Deine lackierten Fingernägel kratzen über meine Haut, ziehen blutige Striemen und abgewetzte Haut. Während deine eine Hand sich um meinen Hals schließen, immer wieder zudrückt, mal fest, schwach, zieht die andere Hand deine Hose ein Stück runter.. Meine Augen weiten sich geschockt, so weit wie es mir mit all meinen Verletzungen im Gesicht eben möglich ist. Ich schlucke hart, weiß ich doch, was du vorhast. Ich will schreien, doch dein Knie rammt sich in meinen Bauch, trifft meine inneren Organe so stark, dass ich bereits Blut spucke. Na, gefällt dir, was du siehst, du kleines Stück Dreck?, dringt deine Stimme an mein Ohr, nachdem du einmal hineingebissen hast. Warum tust du mir das an? Wieso ich? Was habe ich dir getan, dass du mich so bestrafen musst?, frage ich dich. Tränen rollen über meine gereizten Wangen. Es brennt. Warum nur brennt das so? Dein bleiches Gesicht hast du nun direkt vor mein blutüberströmtes geschoben, siehst mich hinterlistig an. So kalt und herzlos, dass ich Angst bekomme. Deine rauen Lippen pressen sich auf meine, drängen deine Zunge in meinen Mund und beist mir auf die Unterlippe. Tränen lösen sich, rollen über gereizte Wangen, versuchen, den Schmerz zu lindern, doch nichts geschieht. Im Gegenteil! Es wird schlimmer. Innerlich zerreist es mich, verbrennt mich, schickt mich am Rande des Wahnsinns, hinein in die Hölle und hin zur Qual. Und alles nur, weil du deine dreckigen Fantasien an mir ausleben musst. Immer wieder flüstere ich ein leises Warum. Jedes mal, wenn du dich tiefer nach vorne stößt, jedes Mal, wenn du zuschlägst, wenn du mich auf diese abstoßende Art und Weise anfasst, küsst, dich bewegst. Ist es das, was die Menschen unter Qualen verstehen? Ist es das, was die Leute als Hölle bezeichnen? Wenn ja, was habe ich getan, dass ich so behandelt werde? Gequält vom eigenen Arbeitsgeber. Von einer Person, von der du dachtest, sie würde dich mögen, da sie dich aufgenommen ha. Behandelt hat wie einen Sohn, wenn nicht sogar Freund. Sag mir, benutzt man seine Freunde? Zeigt man ihnen so, wie viel sie einem bedeuten? Wenn ja, dann möchte ich lieber keine Freunde haben. Möchte niemanden haben, der mich schlägt, mich anschreit, mich vergewaltigt und wie Dreck behandelt. Lass mich gehen...,flüstere ich schwach. Deine dunklen Augen schnappen hoch, sehen mich hasserfüllt an. Kannst du also immer noch reden! Bin ich wohl noch nicht hart genug zu dir und deinem kleinen Körper!, zischst du in mein Gesicht. Du wirst härter, aggressiver und gnadenloser. Itachi, lass mich gehen...,flehe ich. Doch habe ich das Gefühl, dass je mehr ich flehe, desto aggressiver wirst du, und desto mehr Gefallen findest du daran mich zu quälen. Meine Seele zu beschmutzen und mir zu zeigen wie sehr du mich hasst. Also gebe ich nach. Sage einfach nichts mehr, schlucke meinen Schmerz hinunter, meine Angst und meine Tränen. Komme mir vor wie eine leblose Puppe. Wie eine Hülle ohne Inhalt. Eine jämmerliche Marionette in deinem Spiel mit den Leben anderer. Meine Augen sind leer, mein Körper geschunden und meine Seele beschmutzt als du von mir ablässt. Befriedigt in all deinen Fasern. Macht es Spaß einem Engel die Flügel auszureißen? Macht es wirklich Spaß mit den Gefühlen anderer zu spielen? Ihnen die Sicherheit zu nehmen, das Leben zu einem Gefängnis, einer Bürde zu machen? Muss ja spannend sein. Vielleicht sollte ich das auch mal ausprobieren. Einfach um, dich besser zu verstehen. Nein! So bin ich nicht! Ich bin nicht so herzlos wie du Itachi. Ich spiele nicht mit den Menschen. Ich lasse nicht meine Aggressionen, meine Wut, meinen Hass an anderen aus, selbst, wenn ich allen Grund dazu hätte. Nein, so bin ich einfach nicht. Du stehst auf, sagst mir, dass ich mich duschen und dann abhauen soll. Sagst mir, dass ich den Spiegel bezahlen muss. Lustig, und ich dachte, dass hätte ich soeben getan. Am liebste würde ich jetzt sofort sterben. Würde mich am liebsten von dieser grausamen Welt verabschieden und hinein in die bittersüße Erlösung des Todes stürzen. Würde es dich glücklich machen? Würde es dir Genugtuung verschaffen? Vermutlich würdest du mich auch noch in meinem Tod verfolgen, auch dort mein Leben zu einem Alptraum machen. Mühsam versuche ich mich aufzurichten, versuche meinen Weg zur Dusche anzutreten. Meine Beine zittern, geben auf dem halben Weg nach. Plötzlich schwingt die Tür zu meiner Garderobe auf. Oh nein! Bitte nicht... Nein, es ist nicht Itachi. Es ist jemand anderes. Meine verklebten Augen versuchen mühsam die Gestalt auszumachen, die soeben hereingetreten war. Verwirrt blinzle ich ein paar Mal. Nein, es ist nicht Itachi. Es ist viel schlimmer. Die Stimme dringt an mein Ohr, versetzt mir einen Schlag. Dies ist nicht Itachi, nein. Es ist sein kleiner Speichellecker. Der blondhaarige Teufel in Person, die jeden verabscheut die Itachi ansieht, und die nicht sie selbst ist. Dort inmitten meiner Garderobe steht niemand anders als du Deidara. Seine blonden langen Haare wippen auf und ab, als er auf mich zuschreitet. Ich kann mir schon denken, was er von mir will. Versuche aber die Tatsache zu ignorieren, dass du hier bist um mich für das verantwortlich zu machen, dass es ist wie es ist. Du reißt mir in mein blutgetränktes Haar, spuckst mir ins Gesicht und schreist mich an, dass ich dir deine Position weggenommen habe. Wenn du doch nur wüsstest, dass ich gerne mit dir tauschen würde. Gerne nur die zweite Geige spielen würde. Einfach nur im Hintergrund bleiben würde, und meine Ruhe genießen möchte. Doch ich weiß, dass er mir nicht glauben wird. Weiß, dass du mich schlagen, treten und anschreien wirst. Einfach weil es dir dann besser zu gehen scheint.. Immer wieder schlägst und trittst du zu. Dein Lachen ist bald schlimmer als das von Itachi selbst. Warum nur bin ich hier? Wie bin ich hierher gekommen? Was hält mich hier? Fragen, die ich in all den Jahren die ich nun schon hier bin, mir zwar gestellt habe, doch sobald sie sich in meinen Gedanken gebildet, wieder verworfen hatte. Aus Angst vor der Wahrheit. Doch nun, da du hier vor mir stehst, mich schlägst, trittst, beschimpfst und anschreist, da stellen sich mir diese Fragen auf einmal wieder. Jedoch kann ich nicht darüber nachdenken, da deine Tritte und Schläge schlimmer werden. Ich lasse sie über mich ergehen. Es hat eh keinen Sinn mich dagegen zu wehren. Deine Wut ist abgeebbt. Anscheinend hat dir das ganz gut getan, auf mich nieder zuschauen und mich ganz nebenbei mit Tritten und Schlägen zu bestrafen. Ich sage dir, dass ich nicht freiwillig hier bin, erkenne aber, dass ich besser still geblieben wäre, denn schon drehst du dich um, willst dich wider auf mich stürzen. Doch in dem Moment kommt Sasori herein, hält dich davon ab mich umzubringen. Auch wenn ich es nicht gerne zugebe, so danke ich dir Sasori. Dafür, dass du mich vor dem Tod gerettet hast, den ich vor ein paar Minuten noch so ersehnt habe. Ich bekomme nur noch mit haben Ohr mit, wie du Deidara besänftigst, ihm sagst, dass er von seinem Ego-Trip herunter kommen soll, da es ihm bei Itachi bestimmt keine Bonuspunkte einbringt, wenn er mich, den besten Tänzer des Clubs, in Stücke zerreist. Du packst Deidara fest am Arm, ziehst in mit dir raus und gibst mir zu verstehen, dass ich mich wohl besser duschen und dann hier verschwinden sollte. Ich nicke kaum merklich, dich du bist zufrieden und verschwindest mitsamt des fauchenden Deidaras aus der Tür. Endlich bin ich allein. Schwer atmend krieche ich ins anliegende Badezimmer meiner Garderobe. Laufen kann ich nicht mehr richtig, und kriechen ist das einzigste, was mir momentan am wenigsten schmerzhaft erscheint. Gott, mein Körper, alles tut mir so unendlich weh. Ich will nicht aufstehen, doch ich weiß, dass ich es muss. Ich will dieses widerliche Gefühl nicht mehr spüren. Will Itachi nicht auf meiner Haut, auf meinen Lippen, und am wichtigsten, IN mir spüren. Ich will, dass dieses dreckige Gefühl endlich weggeht. Das warme Wasser prasselte auf mich hernieder. Wäscht das Blut und andere Spuren von mir. Reinigt meinen Körper äußerlich von den Spuren der vorangegangenen Taten. Doch mein Inneres, meine Seele, mein Herz... kann das Wasser nicht reinigen. Das kann nur eines... Ich schüttle meinen Kopf. Nein, für mich ist dieses Gefühl nicht vorhergesehen. Für mich existierst so etwas wie Liebe nicht. Nein, jemand wie ich wird so etwas wie Liebe nie in seinem Leben erhalten, egal wie sehr es mich auch danach gelüstet. Ich werde begehrt, gehasst, angebetet, verachtet, aber nicht geliebt. Jede Nacht, jeden Tag, jede Minute darf ich mir diese traurige Tatsache anhören. Darf mir anhören, wie Andere auf der Straße von der großen Liebe schwärmen, sagen wie gut es sich anfühlt, zu wissen, dass da jemand ist, der dich achtet, dich beschützt und liebt. Aber für mich hält das Leben so etwas nicht bereit. Für mich gibt es nur DAS hier... Woher ich weiß, dass es nur das hier für mich gibt? Ganz einfach, würde es für mich so etwas wie Liebe geben, so würde ich nicht hier in diesem Club versauern, müsste mich nicht jeden Abend von diesen perversen Leuten anstarren lassen. Würde es für mich so etwas wie Hoffnung geben, so würde das Wasser meine Wunden, meinen Schmerz davon waschen. Aber da es das nicht tut, gibt es so etwas wie Liebe nicht für mich. Ich muss hier raus... Muss hier weg. Schnell ziehe ich mich an. Sehe aus wie jeder Andere auch mit meinen Klamotten. Sehe nicht aus wie ein jämmerlicher Tänzer in irgendeinem Lokal, auch wenn es das berühmteste und beliebteste Lokal in ganz Konoha ist. Es interessiert mich nicht, da diese Tatsache auch nicht meinen Schmerz lindert. Was bringt es mir, zu wissen, dass ich der beliebteste Tänzer in ganz Konoha bin, wenn diese Tatsache nicht meine Wunden heilt? Ich muss hier weg, muss hier raus. Hinein in die düstere Nacht, eingehüllt von der Dunkelheit. Gedankenverloren streife ich durch die Straßen. Jeder einzelne Schritt schmerzt. Mir ist übel... Ich will mich übergeben, will diese Qual loswerden. Ich habe das Gefühl, dass ich jeden Moment zusammenbreche. Dass ich diesen Druck nicht aushalte, einfach kollabiere und hier auf den einsamen Straßen Konohas dahin scheide. Allein und ohne Hoffnung. Mir ist kalt... So kalt ist mir Egal wohin ich schaue überall sehe ich nur ihn. Sehe seine kalten Hände wie sie meinen Körper entlang wandern, ihre dreckigen Spuren hinterlassen und die dunklen Male die sein Mund hinterlassen hat, berühren. Damit zeigen, wem dieser Körper hier gehört, auch wenn der Besitzer dieses Körpers nie eingewilligt hatte. Nie danach gefragt wurde, ob er das alles wollte. Wenn ich könnte würde ich jetzt weinen, jedoch scheint es so, als sei mein Körper nicht mehr fähig dazu, zu weinen Als hätte er diese Fähigkeit schon vor langer Zeit einfach verlernt. Von heute auf Morgen vergessen, ohne eine Spur, ohne Anhaltspunkt. Mittlerweile bin ich so in Gedanken, dass ich nicht mal merke, wohin mich mein Weg führt. Warum aber sollte ich schauen? Ich kenne den Weg zu der Wohnung, die ER mir gegeben hat. Damals habe ich mich über diese Geste gefreut, habe ihm gedankt, dass er sie mir überlassen hat. Doch wenn ich jetzt darüber nachdenke, so erscheint mir der Gedanke, dass jemand wie er mir einfach so eine Wohnung schenkt ohne Gegenleistung zu erwarten, heute mehr als nur suspekt. Jetzt wo ich darüber nachdenke, nach all dem, was heute passiert ist, so wird mir bewusst, dass dies erst der Anfang war. Der Anfang vom Ende. Er hat Schlüssel zur Wohnung. Kann hereinkommen, wann immer er will. Der Gedanke macht mir irgendwie Angst. Doch wer würde das nicht haben, wenn er erst vor kurzem wie ein Stück Dreck behandelt wurde? Benutzt und dann getreten? Aber was rege ich mich auf? Ich kann froh sein, dass ich lebe. Kann froh sein, dass ich noch nicht untergegangen bin. Während ich meinen Weg durch die Dunkelheit fortsetze, stoße ich mit einer Gestalt zusammen. Erst als ich am Boden sitze, erkenne ich sie. Es sind drei Stammgäste des Clubs. Ich kenne sie nicht, aber ich weiß von Sasori, dass sie immer eine gewisse Menge an Alkohol konsumieren und auch immer viel Geld dalassen, wenn es um meine Auftritte geht. Auch wenn ich weiß, dass es nicht möglich ist, hoffe ich, dass sie mich nicht erkennen. Ich presse meine Augen zusammen und hoffe inständig, dass sie von dannen ziehen. Falsch gedacht. Sie erkennen mich und dem Ausdruck in ihren unterlaufenden Ausdruck nach zu urteilen, haben sie nichts gutes vor. Lasst uns dem Engel die Flügel stutzen!, höre ich den einen lallen. Der Alkoholgeruch ist furchtbar. Mir wird übel, ich will hier weg. Wieso nur kommt mir dieser Spruch so bekannt vor? Wieso nur? Mir ist kalt, so kalt ist mir. Ich will nicht mehr. Ich weiß, dass selbst wenn ich die Augen schließe, dass es dann nicht aufhört. Weiß, dass es dann trotzdem passiert. Ich weiß einfach, dass mich niemand hören wird, würde ich schreien. Weiß einfach, dass es sinnlos ist und es besser wäre ich nicht zu wehren. Macht hin, denke ich. Beeilt euch, damit es nicht so schlimm ist. Erledigt es schnell, sodass ich nichts merke. Lass mich sterben Gott. Nimm mich zu dich. Zeig mir, dass es dich für mich noch gibt. Zeig mir, dass auch ich dir etwas bedeute. Lass mich nicht hier allein. Schick ihn mir, Schick mir jemanden, der mich rettet. Ich bitte dich, lass mich nicht so leiden. Tu was du willst. Töte mich, zerstöre mich, aber lass mich nicht so allein. Gib mir eine Hand. Gib mir jemanden, der mich hier rausholt. Schick mir jemanden, der sich um mich gekümmert, mich liebt, mich rettet. Schick mir jemanden. Bitte... Ich warte auf die Qualen, warte auf den pochenden Schmerz. Erwarte den bitteren Geschmack. Die zerreißende Verdammnis. Warte auf meinen zweiten Seelentod an diesem Abend. Mein Körper ist so schwer. So, so schwer ist er. Was ist das nur? Was ist das? Liegt da jemand auf mir? Oder bin ich gar tot? Warum nur fühle ich mich so schwer? Und was ist das für ein Geräusch? Eine Stimme? Wie heiße Schokolade an einem kalten Winterabend, die sanft dein Herz erwärmt. Sie brennt sich in meinen Körper, dringt in jede Faser meines Körpers. Füllt die Leere in mir, die ER hinterlassen hat. Ich weiß nicht, wem sie gehört. Ich weiß nur, dass ich sie schon einmal gehört habe. Hätte ich die Kraft dazu, so würde ich bestimmt lächeln, auch wenn ich mir sicher war, dass ich es verlernt hatte. Mit letzter Kraft öffne ich meine Augen. Suche müde die Gegend ab. Die drei Männer von vorhin liegen am Boden. Kraftlos, schlapp, leblos. Wer mir auch immer da geholfen hat... Ich danke ihm. Danke Fremder... Ich hebe den Kopf an, suche nach dem Gesicht meines Retters. Nachtschwarze Augen blicken mich mitfühlend, besorgt an. Ich öffne den Mund, will ihm danken, dass er mir geholfen hat, wo wir uns doch eigentlich gar nicht kennen. Doch etwas hält mich davon ab. Alles um mich herum wird schwarz, überkommt mich und reißt mich in die Tiefe. Mein einziger Gedanke bist du mein Retter. Sasuke...Danke... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)