Tausend und 1 Nacht von Kio4578 ================================================================================ Kapitel 20: Kapitel 20 ---------------------- Kapitel 20 Plötzlich nahm sich Raphael Blatt und eine Feder, dann begann er etwas zu schreiben. „Wenn du so weitermachst, wirst du bald alle Buchstaben in deine Sprache übersetzt haben, aber keine Ahnung mehr haben, wohin was gehört. Die Runenschrift ist eine Zeichenschrift. So wie das Alphabet was du kennst, folgen auch sie einer Reihenfolge. Dieses Schema solltest du beachten, wenn du sie wirklich lesen möchtest.“ Erwiderte der Vampir eher nebenbei, als tatsächlich an den Jungen gewandt. Dann begann er damit ein paar Zeichen aufzuzeichnen. Lian, noch ein wenig überrumpelt, sah ihn dabei irritiert an. Erst nach der ersten Seite, konnte er erahnen, nach welchem Schema die Runen tatsächlich aufgebaut waren. So wie Raphael es schrieb, hatte er das Gefühl, es wären unendlich viele. Tatsächlich überwiegte in ihm dennoch die Verwunderung über die unerwartete Hilfe. Sollte er endlich einen Schritt voran gekommen sein? Konnte es möglich sein, das der Vampir die Tatsache akzeptierte, das er sich mit ihm hier oben aufhielt, oder war das nur wieder ein neuer Trick um ihn für die nächsten Wochen hin zu halten? Trotz allem kam er nicht umher ihn zu beobachten, während er schrieb. Woher kam plötzlich dieser Sinneswandel? Was hatte er vor, oder hatte er am Ende gar nichts vor? Als er fertig war, deutete Raphael ihm, näher zu kommen. Irritiert folgte der Junge der Aufforderung und musterte neugierig die Zettel die der Vampir auf dem Tisch ausgebreitet hatte. „Im Grunde ist es ganz einfach. Insgesamt gibt es nur 3 verschiedenen Grundzeichen. Ein paar einfache, die hier, ein paar geheiligte und naja…ein paar verhexte wenn du so willst, dabei sind sie nicht wirklich verhext.“ Fügte er dazu als er den fragenden Ausdruck auf dem Gesicht des Jungen bemerkte. „Ich habe dir die wichtigsten Grundlagen für die 3 Runenbasen beschrieben, ich denke dass du sie allein zuordnen solltest. Letztendlich ist es nicht schwer, wenn man das Schema erst einmal erkannt hat.“ „Und wie komme ich zu der Ehre dass ihr mir helfen möchtet?“ fragte Lian verblüfft, biss sich aber fast in derselben Sekunde auf die Zunge. Er sollte besser froh sein, schließlich könnte er ihn auch einfach machen lassen. „Ich meine, wieso möchtet ihr mir jetzt plötzlich doch helfen?“ fügte er nach ein paar Sekunden schnell dazu. „Ich helfe dir nicht, ich zeige dir nur wie man das, was du bisher entschlüsselt hast, richtig liest.“ Erwiderte er. Lian nickte. „Danke.“ Murmelte er ein wenig verlegen. Er hatte sich schon wieder dabei ertappt wie er Raphael beinahe anstarrte. „Wenn du fertig bist, kann ich es mir ja noch mal ansehen.“ Damit wandte er sich ab und ging. Lian sah noch eine Weile auf die Tür, bevor er sich wieder den Blättern widmete. Was war mit ihm los? Doch er schüttelte den Kopf, jetzt war nicht die Zeit sich über seine unerwartete Hilfe zu wundern oder ihm gar etwas unterstellen zu wollen. Raphael hatte neben seinen Notizen ein paar Beispiele gezeichnet, und anhand dieser die einzelnen Merkmale noch ein wenig genauer beschrieben. Lian vermutete das sich die Runen ergänzten oder gegeneinander aufhoben, zumindest wenn man mit Dunkelheit und Licht arbeitet. Er war ein wenig erstaunt über die Ausführungen des Vampirs. Er musste eine wirklich gute Bildung genossen haben, oder aber ebenfalls einmal sehr wissbegierig gewesen sein, bevor er gestorben war…oder vielleicht auch danach? Vielleicht hatte er sich selbst gebildet um die unerträgliche Zeit der Ewigkeit zu überbrücken. Allerding war das schwierig vorstellbar, nach allem was er bereits in Erfahren bringen konnte, waren die ersten Jahre nicht unbedingt von Glück beseelt und er war oft und lang unterwegs, oder eher auf der Flucht. Er würde ihn eines Tages fragen, das nahm er sich zum wiederholten male vor. Jetzt galt es erst einmal alles was er bisher gefunden hatte zu, zu ordnen und das Heft vollständig zu entschlüsseln, auch auf die Gefahr hin, das er den Verstand verlor, oder das Ausmaß der Geschehnisse, einfach nicht erfassen oder begreifen konnte. Vielleicht war er danach auch ein bisschen schlauer. Gegen Abend hatte Lian seine Aufzeichnungen geordnet, sie vorsorglich beschriftet und einen Vermerk auf ihnen hinterlassen woher er sie hatte. Schließlich wollte er nicht nochmal ganz von vorn beginnen, wenn er die Runen nach System aufbaute. Schon als er die ersten Blätter verglich, stellte er, ohne große Überraschung fest, das es länger dauern würde. Wahrscheinlich war es doch eher die Absicht des Vampires ihn noch ein wenig länger zu beschäftigen. Ein schleichendes Gefühl von Trauer stieg in ihm auf. Sofort schüttelte er den Kopf, er wollte nicht nach einem Grund suchen oder nachdenken über etwas was nicht ganz sicher war. Schließlich machte er sich wieder an die Arbeit, und schlief irgendwann darüber ein. Als Raphael von der Jagd zurück kam, ging er noch einmal ins Haus um zu sehen wie weit Lian gekommen war. Er fand ihn schlafend über seinen Notizen wieder, daneben lagen weitere Blätter. Als er sich näher betrachtet, stellte er wenig verwundert fest, dass er keineswegs faul gewesen war. Er hatte bisher zwei verschiedene Tabellen gefüllt. Erstaunt war er lediglich darüber, das er schnell verstanden hatte worin die Unterschiede in den Runen lagen. Ein leichtes Lächeln huschte über sein Gesicht, erstarb allerdings fast sofort wieder und Ärger stieg in ihm auf. Es widerstrebte ihn seine Gedanken zu beschreiben. Zufrieden sein. Ein Zustand den er nie wirklich richtig erreicht hatte und wenn, ihn kaum genoss, zuviel war in den Jahren geschehen und wenn man ohnehin nichts mehr verlieren konnte, außer sein armseliges Leben, dass im Grunde keines mehr war, sollte man kaum von Zufriedenheit sprechen können. Mürrisch schob er seine Gedanken beiseite und vergrub sie. Als sein Blick erneut den Jungen striff, stellte er fest dass er friedlich wirkte und schien zufrieden über das was er bisher geschafft hatte. Schon wieder huschte ein leichtes Lächeln über die Lippen des Vampires, jedoch war dessen Dauer nur sehr kurz, denn in derselben Sekunde wandte er sich ärgerlich ab und ging. Das hatte gerade noch gefehlt. Er hätte den Jungen nicht herbringen sollen. Das Leben in ihm konnte nur nach außen strömen und das tat es, in jeder Bewegung, in jedem Atemzug und es widerte ihn an, zumindest tat es das, als er ihn vor ein paar Wochen erneut getroffen hatte. Soweit hätte es nicht kommen sollen, nicht genug, das er sich immer noch fragte wieso er ihn überhaupt jemals geholfen hatte, nein, jetzt war er schon so sehr ein Teil dieses Horstes geworden, das es kaum vorstellbar war, wie es sein würde, wenn er fort ginge. Raphael scheuchte die Gedanken weg und ging ärgerlich in seinen Unterschlupf. Er war sauer, sauer auf sich selbst. Bisher hatte er es nicht besonders gut geheißen, wenn man seinen Weg streifte, jede Seele die ihn irgendwann einmal hierher gefolgt war, war ebenso lautlos wieder verschwunden und nie, niemals war er bös darüber gewesen. Jetzt jedoch musste er, zähneknirschend zugeben, dass er sich tatsächlich daran gewöhnt hatte nicht mehr allein hier zu sein. Vielleicht sollte er versuchen zu Retten was noch zu Retten war und sich zurückziehen, doch das hatte er bereits erfolglos versucht. Seufzend legte er sich hin. Es war nicht gut nachzudenken, und schon gar nicht über solche Dinge, es war schon schlimm genug dass er überhaupt nachdachte, noch dazu wenn der Grund, ein Mensch war. Am nächsten Morgen erwachte Lian sehr früh. Die Dämmerung musste gerade erst angebrochen sein, denn daws grau der Nacht hüllte den Wald noch immer in einen Nebenschleicher aus frischen Tautropfen ein. Langsam verabschiedete sich der Sommer scheinbar von dem Horst. Langsam sollte er sich aufmachen und Holz für den Winter suchen, schließlich war es auch jetzt schon empfindlich kühl in der Nacht. Als er sich ganz aufsetzte stutze er. Seine Notizen lagen anders als am Abend davor. Konnte es sein? War Raphael tatsächlich noch einmal hier gewesen? Irritiert stand er auf, wusch sich, zog sich an und aß etwas, bevor er sich erneut seinen Notizen widmete. Nach ein paar erfolglosen Versuchen ließ er es sein, er konnte sich einfach nicht konzentrieren. Immer wieder schweiften seine Gedanken ab, immer wieder schlich sich ein, inzwischen vertrauter, Name in sie ein. Was hatte er eigentlich erwartet als er sich entschloss hier zu bleiben? War es wirklich nur die bloße Neugier die ihm letztendlich diesen Entschluss fassen ließ? Doch wenn das so war, dann war diese bereits ein wenig gestillt wurden. Letztendlich hatte er noch nicht viel an Raphael gefunden der in irgendeiner Weise das Gefühl vermittelte, seine Abscheu gegenüber Menschen wäre kleiner geworden. Nicht einmal das verhalten, ihm gegenüber, hatte sich nennenswert verändert. Mit fast jeden Satz machte er ihm unmissverständlich klar, dass er nicht sonderlich begeistert über sein Hiersein war. Im Grunde war es bisher immer er selbst gewesen, der überhaupt Kontakt gesucht hatte. Diese unverhohlene Tatsache traf ihn hart, fast schon bitter. Vielleicht…doch abrupt schnitt er diese Gedanken ab. Er sollte so nicht denken, letztendlich lebte er schließlich noch und Raphael hatte ihm auch mehrmals geholfen. Er sollte lieber bei seiner ersten Vermutung bleiben und die Zeit nicht hetzen. Schließlich hatte der Vampir genügend davon, und wenn es ihm nicht gelang etwas zu verändern, dann aber zumindest hatte er es versucht und dabei gelernt. Schließlich wusste er noch immer nicht genau was wirklich geschehen war. Die Zeit würde sich entweder gegen ihn stellen, oder ihn Schritt für Schritt voran bringen und diese Hoffnung wollte er nicht aufgeben. Schließlich war er nicht nur wegen der alten Schriften hier, es war er, Raphael, er war der einzige Grund wieso er hier bleiben wollte und wenn er sich noch nicht ganz irrte war er doch schon ein gutes Stück vorangekommen. Raphael hatte kaum Ruhe gefunden. Es war ihm nicht gelungen seine Gedanken ganz zum Schweigen zu bringen, das führte dazu dass seine Laune schon wieder weit unter Null gesunken war. Er stand auf. Es war schon ein wenig kühler geworden. Nicht mehr lang und der Weg hier hoch, würde bald wieder seine gefährliche Seite zeigen. Im Grunde hatte er kaum bemerkt wie das Jahr ins Land gezogen war, so wie jedes Jahr. Wieso also fiel es im gerade jetzt wieder auf? Er seufzte. Es brachte ja doch nichts. Vielleicht sollte er einfach nach oben gehen und sehen was der Tag mit ihm anstellen sollte. Als er den Blick hob, fiel ihm auf das er tatsächlich schon auf dem Hof angekommen war. Der Wind pfiff um die Gebäude und die Wipfel der Bäume wiegten sich tänzerisch. Allerdings stellte er bald fest dass der Tag ihm heute kaum etwas antun konnte, denn der Himmel war mit dicken Wolken verhangen. Innerlich schüttelte er den Kopf, das war ja eigentlich fast logisch. Ihm hatte das Tageslicht nie besonders viel ausgemacht, nicht seit er das wurde was er, heute noch so wie damals, verabscheute. Warum das allerdings so war konnte ihn auch bisher nie ein andere erklären. Vielleicht lag es ja an den der ihn zu einem Vampir werden ließ? Doch selbst wenn, auch all die anderen Mythen und Legenden waren unzureichend. Natürlich das geweihte Wasser, doch wie geweiht konnte das Wasser sein, wenn sein Schöpfer alles andere als ein heiliger war? Raphael erinnerte sich plötzlich wieder an kleine Momente die ihm aufgefallen waren. Das berüchtigte Wasser, konnte nur ernsthaften Schaden anrichten, wenn der der es weihte genauso rein war wie das Wasser selbst, und schaden konnte es nur denen wirklich, die nichts Gutes im Schilde führten. Wie die Vampyr. Ihnen würde wahrscheinlich alles Wasser die Seele aus dem Leib brennen wenn man das Wort heilig auch nur benutze. Ein boshaftes Grinsen zog über sein Gesicht. Wie viele hatte er auf diese Weise schon von ihrem Dasein erlöst? Plötzlich erregte etwas anderes seine Aufmerksamkeit. Etwas weiter im Wald hatte sich etwas bewegt, und die Art wie es sich bewegt hatte, wollte ihm so gar nicht behagen. Er bewegte sich schnell, er wollte zunächst nur versuchen außerhalb des Horstes zu gelangen. Es fehlte gerade noch das man ihn am Ende doch noch fand. Als er nah genug an die Stelle herangekommen war, nutzte er die Bäume um sich ein genaueres Bild zu machen. Er hatte sich nicht geirrt, tatsächlich stand ein Schatten dort. Er musste nicht näher gehen um zu erkennen, dass es weder ein Balduin, noch Lian noch irgendein anderes menschliches Wesen war. [Abat] dachte er in Gedanken. Natürlich war er ein Mensch, aber die Art wie er mit seinesgleichen umzugehen verstand, machte aus ihm eher ein Ungeheuer als irgendetwas anderes. Wenn er hier war, dann sicher nicht völlig grundlos. Hatte Lian nicht erwähnt das er jemanden begegnet sei, der sich Abat nannte? Den zweiten Namen strich er vorläufig aus seinem Gedächtnis, nicht das er nicht wusste um wen es sich handelte, doch er weigerte sich einfach ihn auszusprechen oder auch nur zu denken. Schnell zog er sich zurück, es war das erste Mal das ihm der Umstand, am Tag nach draußen gegangen zu sein, wie gerufen kam, selbst sein selbsternannter Erzfeind konnte sich nur begrenzt um diese Zeit im Freien aufhalten. Die beiden waren nah, zu nah, wenn er nicht schnell handelte, würde das am Ende noch ganz gewaltigen Ärger nach sich ziehen. Er ging ohne weitere Umwege ins Haus. Lian, der sich gerade wieder an die Arbeit machen wollte, sah ihn verwundert an. Im ersten Moment hatte er den Eindruck gehetzt zu wirken, allerdings reichte dieser Augenblick nur eine Sekunde bevor er verschwand. „Ist alles in Ordnung?“ fragte er vorsichtig. „Nimm deine Sachen.“ War die knappe, aber wirkungsvolle Anweisung des Vampires. Kaum eine halbe Minute später, spürte er nur noch wie ihn etwas, reichlich unsanft noch dazu, packte und im nächsten Augenblick war er unter dem Horst. Lian war zwar klar was gerade geschehen war, allerdings war ihm auch klar dass es anders war als sonst. Normalerweise würde sich sein Magen danach nicht lauthals über die unabsichtliche Reise beschweren. Diesmal tat er es, ein weiteres Indiz dafür dass etwas anders war. Er hatte Mühe sich überhaupt auf den Beinen halten zu können. „Was ist denn passiert?“ fragte er mühsam, damit beschäftigt irgendwie stehen zu bleiben. Schließlich gab er es auf und setze sich einfach auf den Boden, in der Hoffnung dass dann auch das Karussell in seinem Kopf aufhören würde sich zu drehen. „Abat ist in der Nähe.“ „Der…Jäger?“ „Das ist kein normaler Jäger.“ „Das glaube ich euch gern. Er ist gefährlich, oder?“ „Nein, aber gerissen.“ „Wieso habt ihr mich hier herunter gebracht?“ „Er ist in der Nähe des Horstes. Ich hege nicht die Absicht ihn einen Grund zu liefer länger hier zu suchen, deswegen bist du hier.“ „Ist das möglich?“ „So wie immer.“ „Was meint ihr damit?“ Raphael sah den Jungen an. „Ich meine damit, Abat gibt es schon seit Generationen. Ihn natürlich nicht, aber seine Familie.“ „Auch schon damals?“ „Wann?“ „203?“ „Nein.“ Erwiderte er. Lian hatte es inzwischen geschafft sich wieder auf die Beine zu bringen und stand nur vor ihm. Obwohl er schon eine ganze Weile hier war, stellte er immer wieder aufs Neue fest, das ihn Raphael um mindestens anderthalb Kopflängen überragte. Entweder war er reichlich kurz geraten, oder der Vampir tatsächlich größer als die meisten Menschen denen er bereits begegnet war. Das wiederum bestärke Lians Verdacht jedoch eher, dass er einfach nur nicht besonders groß war. „Seit wann gibt es diese Familie?“ „Seit mehreren Jahrhunderten.“ „So ist das also.“ Erwiderte der Junge und sah nachdenklich zu Raphael. „Und seit wann gibt es Vampyr?“ „Seit Ewigkeiten.“ Erwiderte der Vampir. „Moment…ihr meint es gibt Vampire und Vampyr schon immer?“ „Natürlich gibt es die schon immer. Vampyr sind auch nur Vampire die dem Blutrausch verfallen sind.“ Erklärte Raphael leicht gereizt. „Abat jagt also Vampyr und Vampire weil er beides nicht auseinanderhalten kann?“ „Wie kommst du darauf?“ „Ich hab euch von dem Treffen erzählt. Und ich weiß nicht wieso, aber Daeíon war so ganz anders als ihr…“ „Natürlich, ist er anders!“ „Wieso seid ihr schon wieder so gereizt? Ich habe doch nur gesagt, dass ich ihn für sehr gefährlich halte und nicht weiß warum.“ „Daeíon ist keiner von uns, er war es nie, er wird es nie und er will es auch nie werden.“ Entgegnete der Vampir schärfer als beabsichtig. Lian schluckte. Also wusste er jetzt zumindest wem Raphael sein unliebsames Leben zu verdanken hatte. „Er ist ein Wiederkehrer…ich habe nachgesehen, es gab eine Rasse von, entschuldigt diesen Ausdruck bitte, Blutsaugern, die man so nannte. Sie waren eine Mischung von beiden. Es steht in einer der Rollen…aber ich weiß nicht was dort sonst noch steht, die Zeichen wurden absichtlich vernichtet.“ „Das stand also in einer der Rollen?“ Lian nickte. „Shaira…“ „Wie?“ überrascht sah der Junge ihn an. „Shaira.“ „Sie war eine Schneiderin die damals die überlebenen Balduin gepflegt hatte.“ Stimmte Lian unter Nicken zu. „Sie soll eine besondere Begabung besessen haben, aber welche das war das stand dort nicht.“ „Sie beherrschte das Orakel.“ Erwiderte der Vampir. „Sie war so etwas wie eine Hellseherin?“ „Nein, das Hellsehen und das Orakel sind nicht dieselben Begriffe, wie man irrtümlich annimmt.“ „Nicht? Aber hat nicht beides etwas mit Vorahnung zu tun?“ „Nicht direkt. Ich kann versuchen es dir zu erklären.“ „Ich bitte euch darum.“ Erwiderte Lian. „Orakel arbeiten mit Offenbarungen. Das sind die, die meistens auf einen Messias warten, oder aber mit Riten ihre Götter anrufen um dann etwas zu erfahren. Hellsehen ist die Fähigkeit, die Zukunft oder die Gegenwart vorher zu sagen, allerdings gibt es nur sehr wenige die diese Gabe tatsächlich besitzen. Der Grundlegende Unterschied ist einfach das Orakel eine sehr viel zuversichtlichere Vergangenheit und Gegenwartsprognose erfüllen können und das die, die regelmäßig Orakel befragen immer einer ganz bestimmten Bestimmung folgen.“ Versuchte der Vampir zu erklären. „Ich verstehe. So hab ich das noch nicht gesehen, aber jetzt wo ihr es sagt, klingt es logisch.“ Erwiderte der Junge nachträglich. Er sah nachdenklich aus fand der Vampir. „Also kann man annehmen, das Shaira, damals, so etwas wie eine Erlöserin war?“ „Nicht damals. Sie ist es noch.“ „Wie?“ nun war Lian wirklich überrascht. „Die Nachkommen dieses Mädchen, sind noch immer bei den Balduin. Shaira hatte 2 Kinder eine Tochter und einen Sohn, ihr Sohn starb bei einem der Überfälle auf das Lager, das Mädchen überlebte und heiratete. Und so ging es fortan. Und auch heute noch lebt dort ein Mädchen das Shaira genannt wird.“ Erklärte Raphael. „Woher wisst ihr das?“ „Ich weiß es eben.“ Erwiderte der Vampir schon wieder gereizt. „Moment mal…in den Rollen steht etwas von jemanden der so was wie ein Vermittler unter den Stämmen war, er ist irgendwann weggegangen und kam nicht mehr zurück…das wart ihr, nicht wahr?“ „Spielt das eine Rolle?“ „Es würde einiges aufklären, zum Beispiel die vielen Besuche von Fremden während eurer Abwesenheit hier auf dem Horst.“ „Du liest zuviel unnötiges Zeug.“ Schnitt Raphael dem Jungen das Wort ab. „Nun das bleibt nicht aus, würdet ihr ein paar Fragen beantworten könnte ich mir wahrscheinlich einen großen Teil davon sparen. Doch wie ich euch einschätze werdet ihr mir in 50 Jahren noch keine Antwort geben. Doch das seltsamste dabei ist, das ich glaube euch zu verstehen.“ Schloss Lian, bevor er wieder etwas Unüberlegtes sagte. Dann sah er ihn zweifelnd an. Der Vampir sah ein wenig gedankenverloren aus und schien ihm auch nicht wirklich zugehört zu haben. „Raphael?“ fragte er als er noch immer nicht reagierte. „Ruhig!“ fuhr er ihn an. Sofort schoss ihm die Röte ins Gesicht. Lian hatte ihn nicht ein einziges Mal aus den Augen gelassen. Plötzlich war er ganz froh dass Raphael seinen Blick nicht auf ihn gerichtet hatte und so nicht mitbekam wie er ihn schon anstarrte und dabei feststellte dass er eine ganz besondere Anziehung auf ihn hatte. Obgleich er schon so alt war, war er eine beeindruckende Erscheinung, jeder Maler hätte sich über so ein Makeloses Modell gefreut, ob ihre Seelen etwas davon hätten erahnen können welches Schicksal ihm beschieden war? Er schüttelte leicht den Kopf. „Verhalt dich einfach ganz ruhig und bleibe hier.“ Erwiderte der Vampir bevor er in beinahe derselben Sekunde verschwunden war. ________________________ Thx für´s lesen. Kommis, fragen, evt wie immer am Ausgang hinterlassen. Ich wünsche schönes Halloween und freudiges erwachen. ;) *Süßes in nem groß0en Topf hinstell* LG Kio^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)