Which colour has your blood? von angel_of_sand ================================================================================ Prolog: Die Explosion --------------------- "Was für ein herrlicher Tag", murmelte Elijah vor sich hin und ließ sich ins Gras fallen. Die Sonne schien, eine angenehme Brise streifte über Elijahs Gesicht und das Beste war, dass er diesen Tag frei hatte. Solche Tage liebte Elijah. Einfach hier liegen bleiben und nichts tun, stand heute für ihn auf der Tagesordnung. Allmählich döste er ein, jedoch nicht lange, da ein Schrei ihn aus den Träumen riss. "Das gehört mir! Gib´es mir sofort zurück!" Nicht weit von Elijah entfernt stritten sich zwei Kinder um einen Ball. Das eine Kind kannte er nur zugut. Es war seine kleine Schwester Cecile. "Nichts da! Der Ball gehört mir!", brüllte der kleine Junge Cecile a. "Ach ja?" Gleichzeitig drehten sich beide zu Elijah um. "Dabei denke ich nicht, dass rosa so besonders zu einem Jungen passt." Als der Junge dies hörte, lief er knallrot an, warf den Ball in Ceciles Arme und rannte schnellstmöglich davon. Mit leuchtenden Augen und einem breiten Grinsen im Gesicht schaute Cecile ihren Bruder an und fing an, herum zu hüpfen, wobei ihre zwei Zöpfchen auf und ab wippten. "Du bist echt beeindruckend, Bruderherz!", kicherte der kleine Rotschopf. Sie liebte ihren Bruder sehr. Er war immer zur Stelle, wenn sie in Schwierigkeiten war und half ihr. "So sind große Brüder nun mal", meinte Elijah nur. ... Leichen, überall Leichen... Und inmitten dieser Leichen stand ein Mann. Sein langes braunes Haar fiel ihm ins Gesicht und er weinte...weinte Blut... Erschrocken riss Elijah die Augen auf. Schweißgebadet lag er in seinem Bett und fasste sich ans Herz. Es raste. Elijah richtete sich auf, winkelte seine Beine an, schlang die Arme um sie und legte den Kopf auf die Knie. "Schon wieder dieser Traum..." Langsam gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit und er sah sich in seinem Zimmer um. Überall lagen seine Bücher und seine Kleidung herum. Sollte er jetzt aufräumen? Blöder Gedanke. Er wollte sich zwar ablenken, aber völlig bescheuert ist er nicht geworden. Elijah schaltete seine Nachttischlampe, die die Form eines Delfins hat, an und suchte Kleidung, um einen nächtlichen Spaziergang zu machen. Wie in Zeitlupe kletterte er aus dem Fenster. Man durfte ihn schließlich nicht hören. Obwohl es zu der Zeit üblich war, viele Jugendliche anzutreffen, war es ruhig, Elijahs Meinung nach zu ruhig. Aus irgendeinem Grund hatte Elijah eine schlimme Vorahnung, die sich zu seinem Leidwesen bewahrheitete. RUMS! Ein Erdbeben, so stark und plötzlich, dass unmittelbar Häuser einstürzten und ihre Bewohner unter ihren Trümmern begraben lässt, löste eine Massenhysterie aus. Eine Menschenmenge drängte und schubste Elijah und hinderte ihn so, zu seiner Familie zu laufen. "Cecile, Mutter!", rief er verzweifelt. Ein bulliger Kerl schlug ihm beim Vorbeilaufen gegen den Kopf. Er strauchelte, kippte nach hinten und eine Schwärze überkam ihn. Als er wieder zu sich kam, fand er sich in einem Schutzbunker wieder. ____________________Prolog-Ende____________________ Rechtschreibfehler oder Ähnliches könnt ihr gerne behalten,wenn ihr welche findet o3o Kapitel 1: Der Beginn der Expedition ------------------------------------ Erst einmal vielen Dank an und für ihre Kommis und danke für den Hinweis mit den fehlenden Buchstaben *hüstel* Ich sollte es mir abgewöhnen, nach 20 Uhr eine FF abzutippen, wenn ich an dem Tag noch nicht einmal 6 Stunden Schlaf hatte... Ich bin ja schon gegen 11 Uhr mittags tot xD Nja ~ jetzt gehts weiter ________________________________________________________ Wie kam er hier her? Elijahs Kopf schmerzte. "Bist du endlich aufgewacht, Kleiner?" Ein großer, muskulöser Mann mit struppigen blonden Haaren saß neben ihm. Dieser betrachtete ihn für eine Weile schweigend, während er ab und zu mit den Fingern über seine Augenklappe strich. "Hat dir mein Anblick etwa die Sprache verschlagen?", fragte der Blonde den Rotschopf und kam ihm immer näher. Elijah schüttelte nur den Kopf. "Haben Sie meine kleine Schwester und meine Mutter gesehen?" "Tze...", sein Gegenüber wandt den Blick von ihm ab "Woher sollte ich deine Familie bitteschön kennen?" So eine barsche Antwort hatte Elijah nicht erwartet und sie machte ihn wütend. Er stand auf und schrie: "Ich muss wissen, ob sie hier sind! Ich muss wissen, ob es ihnen gut geht und sie nicht...!" Der 21-Jährige brach ab. Weiter wollte er nicht sprechen. Weiter konnt er es auch nicht. Einige Menschen, die sich ebenfalls im Schutzbunker befanden, hatten sich zu ihm gedreht. Wie eine neugierige Schar kleiner Kinder schauten sie abwechselnd von Elijah zum blonden Mann und wollten sich das Schauspiel, das ihnen hier geboten wurde, nicht entgehen lassen. Einer dieser Zuschauer stand auf, ging auf Elijah zu und klopfte ihm auf die Schulter. "Nun beruhigen Sie sich bitte wieder, junger Mann", sagte er in einem beinahe flüsternden Ton "Wir alle sind von diesem Unglück zu tiefst bestürzt, aber was bringt es uns, wenn wir uns gegenseitig an die Gurgel gehen?" Die Spannung, die herrschte, versuchte der alte Mann mit dem Ziegenbart durch ein Lachen zu lösen, was ihm aber nicht gelang. "Lächerliche Aktion", schnaubte der Mann mit der Augenklappe. Der Alte verengte seine Augen, nahm den Blonden und den Rotschopf an den Händen und zerrte sie in eine freie Ecke. "Nun hören Sie mir mal zu -..." "Hey, so kannst du doch nicht mit dem Bürgermeister reden!" Ein schwarzhaariges, junges Mädchen trat, gefolgt von einem Mann, der eine große Ähnlichkeit mit ihr hatte, näher heran und legte ihre Hände auf ihre Hüfte. "Ich habe mich noch nie für Politik interessiert. Tut mir Leid, Madam." Die Wangen des Mädchens färbten sich leicht rötlich. "Madam?" Der Blonde schenkte ihr ein Lächeln, was sie weiter erröten ließ. Allmählich hatte Elijah das Gefühl, von Irren umgeben zu sein. Ein dezentes Husten seinerseits brachte die vier dazu, ihre Aufmerksamkeit auf ihn zu richten. "Kann mir irgendjemand von euch sagen, was genau geschehen ist?" Er schaute einmal durch die Runde und als er keine Antwort erhielt, senkte er den Blick. Nach einer Weile rückte der Bürgermeister endlich mit der Sprache raus. Er erzählte ihnen von einer verhängisvollen Explosion, deren Ursache der Regierung noch nicht bekannt war, erzählte von einem Trupp, den er herausschicken wollte, um weitere Überlebende zu finden und... "Ich komme mit", meldete Elijah sich zu Wort. "Sie? Wir wissen noch nicht einmal, ob es draußen sicher ist." "Aber ich muss!" Wieder wurde Elijah lauter. Wieso konnten sie alle nicht verstehen, dass er seiner Familie unbedingt zur Hilfe eilen muss? Der Bürgermeister sah schon an Elijahs entschlossenen Gesichtsausdruck, dass er ihn nicht davon abhalten konnte und er seufzte. "Aber alleine werde ich Sie nicht gehen lassen", meinte er. "Er wird nicht alleine gehen." Endlich sprach die Begleitung des Mädchens: "Ich werde ihn begleiten." "Dann werde ich auch mitgehen!" "Und diese Dame kann ich schlecht solche Gefahren aussetzen, also werde ich ebenfalls rausgehen." Wieder lief die Schwarzhaarige rot an. Elijah betrachtete seine Begleiter nun genauer: Ein Zyniker mit losem Mundwerk und einer deutlichen Schwäche für Frauen. Ein kleines Mädchen, das dazu neigt, übereilt zu handeln. Und ein wortkarger Mann, der die meiste Zeit damit verbrachte, in seinen Büchern zu stöbern. Ob die so eine große Hilfe sind? Aber Elijah merkte erst jetzt die Waffen, die jeder der Drei bei sich trug. "So sei es... Nehmt euch vor der Abreise noch Verpflegung mit." Mit diesen Worten ließ der Alte die vier Freiwilligen alleine. "Ähm...", Elijah schaute leicht verlegen zu Boden "Dürfte ich fragen, wie ihr eigentlich heißt?" Das Mädchen stellte sich als Erstes vor. Sie hieß Miyeko und ihr Begleiter, der im Übrigen ihr Bruder ist, hatte den Namen Daiki. Sie ließ ihren Bruder nicht zu Wort kommen, weswegen er sich genervt seinem Buch in der Hand widmete. Zuletzt erfuhr unser Protagonist noch den Namen des unhöflichen Frauenhelds: er lautete Max. Jeder der Vier packte für ihre Expedition und als sie fertiggepackt hatten, gingen sie zum Eingang des Schutzbunkers - bereit für die Abreise. Einige der Leute tauschten besorgte Blicke aus und wünschten ihnen Glück. Elijah griff ans Schloss der schweren Tür und drehte es. Mit quitschendem Geräusch öffnete sich die Tür und sie traten ins Freie. ___________________Kapitel 1-Ende___________________ Kapitel 2: Angriff im Dunkeln ----------------------------- *hehe* Ab diesem Kapitel gibt´s endlich mal etwas shonen-ai-Haftes ~ Wenn ich ehrlich bin, habe ich nur darauf gewartet, damit anzufangen >3< *Elijah, den Power-Uke, anflausch* mein Sweetie, jetzt geht´s rund! >D ____________________________________________________ Ein gleißendes Licht strahlte ihnen entgegen und blendete sie. Elijah hob eine Hand, legte sie an die Stirn und verengte die Augen, um besser sehen zu können. "Was zum ...?" Hatte der Bürgermeister ihnen nicht von einer Explosion erzählt? Bis auf einige bis an die Wurzeln verbrannte Bäume, sah alles unverändert aus. Irritiert sah der Rotschopf seine Gefährten an. Verärgert erwiderte Max den Blick und hielt das Ganze für einen schlechten Scherz. Er trat mit aller Kraft gegen die verschlossene Tür des Bunkers, die sich daraufhin jedoch nicht öffnete. "Es gibt für alles bestimmt eine logische Erklärung, einen Grund", versuchte Miyeko den tobenden Max zu beruhigen. Dieser atmete tief ein und murmelte etwas Unverständliches vor sich hin, bis Elijah aus seiner Starre erwacht war. "Es gibt zwar kaum bis gar keine Anzeichen einer Explosion, aber trotzdem..." Das Jaulen eines Tieres unterbrach den 21-Jährigen. Sie schauten in die Richtung, aus der das Jaulen kam. "Aber trotzdem müssen wir nach Überlebenden suchen", beendete Daiki den Satz und bewegte sich vorsichtig auf den angrenzenden Wald, der sich vor ihnen erstreckte, zu. Perplex sahen die anderen ihn an. Vor allem Elijah war überrascht, dass Daiki seinen Satz beendet hat und der gleichen Meinung war wie er. Sie folgten dem Schweigsamen, fanden aber nichts, von dem das Jaulen stammen könnte. Allmählich ging die Sonne unter und unsere Helden haben sich auf einem kleinen Hügel niedergelassen. Sie hatten bis jetzt noch keinen Erfolg gehabt und waren dementsprechend schlecht gelaunt. Trotz des fehlenden Erfolgs, war Elijah ziemlich erschöpft. Er lehnte sich an eines der Bäume an und schloss die Augen. "He, du Schlafmütze! Du kannst jetzt doch nicht einfach pennen!", meckerte man ihn an. Natürlich war es Max, den es nicht passte, dass Elijah sich laut ihm ´auf die faule Haut legt´. "Max", fing Miyeko an "lasse den armen Jungen doch. Es ist schon spät und ich bin auch schon müde." Junge...? Er hat sich wohl verhört! Elijah war schließlich ein 21-jähriger Mann! Aber er ersparte sich die Worte. Nach einer Weile bekam unser Protagonist nichts mehr mit. Er fiel in einen tiefen Schlaf. ... Das Wasser plätscherte wegen der herabfallenden Regentropfen. Ein Mann stand mit dem Rücken zu Elijah. Seine Kleidung war schon ganz durchnässt und er flüsterte immer wieder einen Namen: Elijahs Namen. Langsam drehte sich der Mann zu Elijah um. Er näherte sich dem Rothaarigen und streckte die Hand nach ihm aus, mit der er sanft Elijahs Wange streichelte. Plötzlich wurde es dem 21-Jährigen ungewohnt heiß. Was war denn jetzt los? Er stand da und tauschte verliebte Blicke aus mit einem... einem Mann! ... "Elijah! Elijah, bitte! So wach doch endlich auf!" Mit glühendem Kopf erwachte der Gerufene. Wegen des schwachen Mondlichts konnte er nur schwer erkennen, was passierte. Anhand des Knurrens, das er nun wahrnahm, kam er aber auf die Schlussfolgerung, dass der Trupp von wilden Tieren umzingelt worden ist. "Sind das Wölfe?" "Das sind keine gewöhnlichen Wölfe." Max spuckte auf den Boden. "Eines der Viecher hat die Klinge meines Kurzschwertes zerbissen", murrte er und warf die Reste seiner Waffe beiseite. Verärgert über die Tatsache, dass er nicht zur Ruhe kommen konnte, ließ Max seine Hände knacken. Trotz zerbrochenem Schwert war er noch lange nicht hilflos. Blitzschnell zog der Blonde eine Pistole* aus der Hose und schoss in die Dunkelheit. Die abgefeuerte Kugel traf genau ins Schwarze. Ein Winseln war zu hören, bis ein schwerer Körper zu Boden fiel. Das war der Auslöser für die ´Schlacht´. Die restlichen Wölfe knirschten mit den Zähnen und griffen einer nach den anderen an. Ach Miyeko und Daiki griffen nun zu ihren Waffen. Nur unser rothaariger Protagonist stand da, ohne Waffe und ohne Mut. Er fühlte sich schrecklich nutzlos. Was sollte er jetzt tun? Einige Wölfe hatten es auf ihn abgesehen, was er aber zu spät merkte. Sie stürzten sich auf ihn und ihm blieb keine andere Möglichkeit, als wegzurennen. "Elijah! Bleib hier!" Aber er hörte nicht auf Miyekos verzweifelten Rufe. Er rannte immer tiefer in den Wald hinein, mit den drei Wölfen im Nacken. Das Schicksal schien ihm nicht wohl gesonnen und hinderte ihm bei der Flucht, indem Elijah über eine große Baumwurzel stolperte. Während er unsanft auf den harten Erdboden fiel, schoss ihm nur ein Gedanke durch den Kopf. /Ich werde sterben!/ Wie aus dem Nichts bildete sich ein Feuerring um den blauäugigen Tollpatsch. Dieses Feuer jagte den Wölfen offensichtlich eine Heidenangst ein, da sie winselnd das Weite suchten. Elijah war gerettet. Aber er war nicht alleine. Jemand betrat den Feuerring, der daraufhin erlosch, und half Elijah beim Aufstehen. Irgendwoher kannte er das Gesicht. Er überlegte kurz, doch dann stieg die Röte in sein Gesicht. Es war der Mann, der seit einer Zeit immer und immer wieder in Elijahs Träumen auftauchte! "Wer sind Sie?", fragte Elijah zaghaft. Doch anstatt zu antworten, zog der Mann ihn näher an sich und versiegelte Elijahs Lippen mit den seinen... ______________________Kapitel 2-Ende______________________ * Ja, in meiner FanFic gibt es auch "modernere" Waffen xD Kapitel 3: Bedrückendes Gespräch -------------------------------- *böse lach* Es freut mich, dass noch Weitere hierher gefunden haben und vor allem freue ich mich über die Tatsache, dass Elijah gerade geuket wird ~ ... okay, nicht so extrem xD er wird "nur" geküsst ____________________________________________________ Als sie sich voneinander lösten, konnte Elijah zuerst nicht realisieren, was eben gerade geschehen ist. Die weichen Lippen dieses fremden Mannes auf seinen zu spüren, war etwas Ungewohntes für ihn. In Sachen Liebe war er nämlich so unerfahren wie ein Stück Holz. Verlegen und völlig überfordert mit der Situation wand der Kleine den Blick ab. "Wer sind Sie?", fragte er erneut, aber diesmal deutlich leiser. "Willst du das wirklich wissen?" Nochmals kamen sie sich näher. Wie ein Schleier umgaben die Haare des Größeren die beiden Gesichter. Elijah spürte, wie sein Herz wieder anfing, zu rasen. "Hören Sie auf damit und antworten Sie mir gefälligst!" Seine erwartete Antwort bekam er ins Ohr geflüstert. "Elijah!" Miyeko, ihr Bruder Daiki und Max kamen leicht Blut verschmiert angerannt und sahen sichtlich besorgt aus. "Geht es dir gut?" "Naja ich..." "!" Er war weg! In den paar Sekunden, in denen Elijah sich zu seinen Gefährten gedreht hatte, ist der langhaarige Mann einfach verschwunden! Spurlos, wohl gemerkt. "Vincent...", wisperte Elijah. Seine Gefährten verstanden nicht, von wem er sprach. ... Vereinzelte Sonnenstrahlen fielen durch das Laub der von der Explosion verschonten Bäume. Der Tag war angebrochen. Behutsam strich Daiki eine Haarsträhne aus dem Gesicht seiner Schwester. Er war der Erste, der aufgewacht war. "So früh schon wach?" Daiki blickte auf. Er sah Elijah an einem Baum lehnen. "Du siehst gar nicht gut aus..." "Danke. Sehr nett von dir." Der Ältere hob eine Augenbraue hoch, als er das gekünstelte Lächeln vom Rotschopf sah, sagte aber nichts mehr. Aber er hatte Recht: Elijah ging es momentan nicht gut. Er hatte seit den gestrigen Geschehnissen kein Auge zumachen können. Dass vor allem der Kuss für diese schlaflose Nacht verantwortlich war, wollte sich Elijah jedoch nicht eingestehen. 21 Jahre alt und bis gestern noch ungeküsst gewesen... Damit Daiki die Röte, die ihm gerade ins Gesicht schoss, nicht sehen konnte, senkte Elijah schnell den Kopf. Er hättet über die letzte Nacht lachen können. Es gibt nicht viele, die von sich behaupten können, von einer wildfremden Person gerettet zu werden, die einem dazu noch den ersten Kuss raubte. Sein Retter war aber ein Mann gewesen. Ein Mann! Seine Schwester würde ihn auslachen, würde er ihr davon erzählen. Von der Ferne hätte man zwar denken können, dass eine Frau Elijah zur Rettung eilte, aber Vincent war trotz der schönen langen Haare männlichen Geschlechts. "Nanu? Mit deiner Röte machst du einer Tomate ja Konkurrenz!" Miyeko beugte sich zu ihm runter und legte den Kopf schief. Elijah zuckte heftig zusammen. Er hatte nicht bemerkt, dass nun alle seine Begleiter wach und mehr oder weniger munter waren. Max sah nämlich so aus, als hätte man ihn dazu gezwungen, ohne Rast während eines Sturms einen Berg zu bezwingen. Sein zerzaustes Haar war zerzauster als sonst schon und die Augenringe ließen ihn völlig fertig aussehen. Bei dem Anblick konnte der Jüngste der drei Männer sich ein Grinsen nicht verkneifen. Anscheinend war Max genauso wenig ein Morgenmensch wie Elijah. "Wieso grinst du mich so bescheuert an?", fauchte Max ihn an. "Ach, dafür gibt es keinen Grund." "Na ganz toll. Jetzt ist der Kleine völlig verrückt geworden." Diese Bemerkung ignorierte Elijah einfach. "Übrigens", Max wühlte kurz in seinem Rucksack " benutze das hier." Er warf dem Protagonisten ein Schwert hin. Vorsichtig zog Elijah das Schwert aus der Scheide und betrachtete es. "Das ist ein Schwert." "Nein, wie kommst du denn dadrauf, du Blitzmerker? Was hat es verraten?" "So meinte ich das nicht...", schmollte Elijah "Weswegen gibst du es mir?" "Du scheinst wirklich schwer von Begriff zu sein..." Max seufzte kurz und fuhr dann fort: "Das Schwert leihe ich dir für unsere Reise aus, weil ich keinen Bock habe, dass du uns wie gestern noch einmal zur Last fällst. Außer-..." "Max!" Wütend fiel Miyeko dem Blonden ins Wort. "Elijah hat zuvor noch nie Gebrauch von Waffen gemacht bzw. brauchte sie noch nie! Er kann froh sein, dass er nicht geübt darin ist, jemanden zu töten! Ich beneide ihn sogar dafür... Er wurde nicht von seinen Eltern in einem grausamen Krieg geschickt... Nicht so wie..." Ein strenger Blick von Daiki genügte und sie schwieg. Sie musste auch nicht weitersprechen. Sowohl Max als auch Elijah hatten schon verstanden, wen sie meinte. Schrecklich. Wer lässt freiwillig seine Kinder in den Krieg schicken, den sie wegen ihrer mangelnden Fähigkeiten höchst wahrscheinlich nicht überleben würden? Elijah traute sich nicht, nachzufragen, wie das Geschwisterpaar es dennoch geschafft hatte. Keiner der Vier sagte noch ein Wort, Jetzt fühlte sich Elijah noch schlechter als vor dem Gespräch. Jeder der Gruppenmitglieder war nun in Gedanken versunken und niemand merkte, dass es keine Spuren mehr von den Wolfsleichen gab. Nicht weit von ihnen entfernt stand jemand auf einem kräftigen Ast eines Baumes. Vincent war schon seit dem Morgengrauen hier und beobachtete eine ganz bestimmte Person. Plötzlich war Elijah so, als hätte man ihn gerufen. Er schielte in Vincents Richtung, konnte aber nichts und niemanden entdecken. Mit einem beinahe unanständigen Grinsen im Gesicht war der Beobachter verschwunden. ______________________Kapitel 3-Ende______________________ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)