Tagebücher von Leira ================================================================================ Theater ------- Hallo, liebe Leserinnen und Leser! Ich möchte mich bei euch sehr herzlich für eure Kommentare zum letzten Kapitel danken! Es freut mich, dass euch das Kapitel gefallen hat! :) Nun geht's also weiter im Alltag von Herr und Frau Kudô - ich wünsche gute Unterhaltung, bis zur nächsten Woche! MfG, eure Leira :D __________________________________________________________________________ Kapitel 7: Theater Und so vergingen die nächsten Tage, bis schließlich fast zwei Wochen verstrichen waren. Zuerst schien es Ran, als hätte sich nichts geändert. Sie fragte sich nicht, ob es an ihm lag - ob er es einfach so gut verstecken konnte, wenn es ihm schlecht ging. Mittlerweile waren sie auch standesamtlich getraut, damit alles seine rechtliche Richtigkeit hatte; er ging zur Arbeit, bearbeitete seinen Fall mit dem gleichen Elan, der gleichen Brillanz wie eh und je, das hieß, er versuchte es. Der Serienmörder hatte sich seit dem vierten Mord kein neues Opfer gesucht, und so traten die Ermittlungen mehr oder weniger auf der Stelle. Alle fragten sich warum… keiner kannte die Antwort; außer wohl dem Mörder selbst. Keiner von den anderen ahnte etwas von Shinichis Schicksal. Weder Meguré, Takagi oder Sato, noch irgendeiner der anderen Polizisten. Selbst wenn sie den Hauch eines Verdachtes hätten, dass mit ihm etwas nicht stimmen könnte – so zogen sie wohl eher jede andere Ursache in Betracht, als die tatsächliche. Er hatte es ihnen immer noch nicht gesagt, und sie hütete sich, ein Wort darüber zu verlieren. Wenigstens bei der Arbeit wollte er nicht mit diesen nervösen Blicken bedacht werden, von Menschen beobachtet werden, die nur darauf warteten, dass er schreiend zusammenbrach. Ran verstand das. Sie, und auch all die anderen, die es wussten, hielten dicht. Kein Wort gelangte in die Medien. Kein Buchstabe in der Presse, kein Laut im Fernsehen. Fast war es so, als wäre all das nicht real. Als gäbe es die Diagnose nicht. Als wäre das alles nie geschehen. Mit der Zeit kam es ihr wirklich nur noch vor wie ein böser Alptraum. Je länger es ging, mit jedem weiteren Tag, der normal verstrich, rückte der Schatten weiter weg von ihr. Wer wusste schon, was alles passierte? Wie das Gift wirklich wirkte? Vielleicht hatte es sich wieder geändert, vielleicht hatte es sich doch abgebaut…? Langsam begann sie, sich an diesen Strohhalm zu klammern, mit beiden Händen, wie eine Ertrinkende. Sie wollte es so gerne glauben. Und so kam es, dass ihre Welt zusammenbrach, knappe zwei Wochen nach ihrer Hochzeit. Sie fand ihn im Wohnzimmer auf dem Sofa, aschfahl im Gesicht. Sein Atem ging schwer und flach. Sie war gerade beim Einkaufen gewesen, hatte gutgelaunt die Tür aufgesperrt – und nun stand sie in der Wohnzimmertür, starr wie eine Salzsäule. Die Einkaufstüten glitten ihr aus den Händen, ihr Inhalt verteilte sich auf dem Wohnzimmerfußboden. Ein leises Geräusch hatte sie hergeführt - schon an der Haustür hatte sie ein ungutes Gefühl beschlichen. Sie eilte zu ihm, fühlte seine Stirn. Sie glühte. Ihre Hände fingen zu zittern an, ihr Kreislauf sackte ab als Verzweiflung und Angst, wahnsinnige, schier unerträgliche Angst, sich in ihr breitmachten. Hilflos sank sie auf die Kante des Sofas, strich ihm über die Stirn. Bei ihrer Berührung öffnete er matt die Augen. „Shinichi…?“ Ihre Stimme klang wie ein Wimmern. „Shinichi, was… was ist mit dir…?“ Sie wusste, die Frage war absurd; sie wusste ganz genau, was es war. Sie hatte es nur noch nie gesehen… und es jagte ihr Angst ein. Sie fürchtete sich. Fürchtete um sein Leben. „Es… es geht gleich wieder.“, murmelte er erschöpft. Mehr sagte er nicht. Ran kniff die Lippen zusammen, schaute ihn besorgt an, strich ihm über die Stirn, immer und immer wieder. Ihr Magen verkrampfte sich, ihr wurde regelrecht schlecht, als sie merkte, wie er leiden musste - und sie nichts tun konnte, um ihm zu helfen. „Shinichi, was ist mit dir? Helfen die Medikamente… nicht mehr… Shinichi? Shinichi!“ Ihre Lippen zitterten, erste Tränen rollten ihr aus dem Augenwinkel über ihre Wange. Diese Machtlosigkeit brachte sie an die Grenze dessen, was sie ertrug. Und er sah ihr das an. Er zog an ihrem Arm, sachte. Sie schaute ihn fragend an. „Bitte… bitte geh solange raus… ja? Bitte…“ Seine Stimme klang heiser. Rans Herz schlug ihr bis zum Hals. „Aber…!“ „Bitte, Ran…“ Er schluckte schwer. „Bitte… tu dir das nicht an. Tu mir das nicht an. Glaub mir doch, noch ist es nicht soweit - also bitte - warte draußen…“ „Nein! Das… das kann ich nicht… das darfst du nicht von mir…“ Shinichi krallte seine Hand um ihren Arm, schnappte nach Luft, unterdrückte einen Aufschrei, stöhnte schmerzerfüllt auf. Ran fing an zu schluchzen. „Ran…“, fing er wieder an. Mehr als ein Flüstern brachte er nicht zustande. „Ran ich bitte dich… Bitte… geh doch. Geh!“ Ran schaute auf, als sie den leisen Befehl in seiner Stimme hörte. Er starrte sie an, sie sah ihm an, dass er sich sehr zusammennahm. Und sie sah, dass genau das ihn zusätzlich anstrengte. Er wollte vor ihr nicht leiden. Sie schluckte schwer, dann nickte sie zögernd. Es widerstrebte ihr zwar, aber sie wollte auch nicht, dass er sich noch mehr quälte für sie. Sie beugte sich vor, drückte ihm einen Kuss auf die Schläfe. „Okay.“, wisperte sie leise. „Okay…“ „Da- danke…“ Sie warf ihm einen besorgten Blick zu - doch dann stand sie auf, mit Bewegungen die der einer Marionette gleichkamen, und ging. Machte die Wohnzimmertür hinter sich zu und wartete auf dem Gang, voller Bangen. Lehnte an der Wand, die Arme um ihren Oberkörper geschlungen, sich fragend, warum sie tat, was er von ihr verlangte. Sie wollte bei ihm sein. Sie wollte, dass es aufhörte. Sie ertrug das nicht. Diese Qual in seinen Augen… Stumme Tränen rannen ihr übers Gesicht, sie litt mit ihm, spürte seine Schmerzen fast körperlich. Als er dann, immer noch bleich im Gesicht, heraustrat, nach einer Zeit, die ihr lang vorkam wie die Ewigkeit, warf sie sich aufschluchzend in seine Arme, krallte sich an ihm fest. Er legte seine Arme um sie, drückte sie an sich. Und erst da kapierte sie es wirklich. Erst da wurde es real für sie, erst jetzt verstand sie, dass ihr Strohhalm nichts weiter als ein Trugbild gewesen war, eine Fata Morgana. Erst jetzt, wo sie es gesehen hatte. Zeugin dessen geworden war, was das Gift mit ihm machte. Erst jetzt wurde ihr klar, was er veranstaltete - wohin er ging, wenn er sagte, er müsse etwas nachlesen, nachschauen, einkaufen, was auch immer. Was dann los war. Shinichi ging, wenn sich die Anfälle ankündigten, damit sie es nicht sah. Er spielte Theater. Und sie hatte sich wieder einmal täuschen lassen von ihm. Sie hatte sich täuschen lassen wollen. Sie hatte ihm alles geglaubt, jede Ausrede, nur um nicht sehen zu müssen, was los war. Um verdrängen zu können, was geschehen würde. In all den Jahren mit Conan hatte sie anscheinend nichts gelernt. Bittere Tränen rannen über ihr Gesicht. Es war wahr. Das hier war die Realität. Er würde sie verlassen. Er würde wirklich gehen. Gehen, an einen Ort, von dem es keine Rückkehr gab. Gehen, an einen Ort, an den sie ihm nicht folgen konnte. Sie ließ sich ein wenig nach unten sinken, damit ihr Kopf auf seiner Brust zu liegen kam, lauschte seinem Herzen, hörte es pochen - und große Beklemmung machte sich ihn ihr breit. Unwillkürlich begann sie zu rechnen. Zählte die Tage. Die Tage, die sie ihn noch hatte. Kalkulierte das Datum… den Tag… an dem… Irgendwoher wusste er es. Sie fragte sich noch lange danach, woher er es hatte wissen können, was sie in diesen Sekunden dachte. Er sagte nur zwei Wörter. „Tu’s nicht.“ Sie biss sich auf die Lippen, sah auf. Sah in seine blauen Augen, die so voller Trauer waren. Voller Schmerz. Und voller Verzweiflung. Dann räusperte er sich, in seinen Augen trat etwas Entschlossenes, seine Stimme war leise, doch fest, als er seine Bitte, sein Verlangen aussprach. „Versuch nicht, es auszurechnen… glaub mir, ich war auch schon soweit, aber es bringt nichts… es macht es nur schlimmer… lass es… bitte…“ Sie schluckte, dann nickte sie - zog sich wieder hoch, fasste seinen Kopf mit beiden Händen und küsste ihn. „Ich versprech’s...“, wisperte sie leise. Sie schluckte schwer. „Ich versprech’s, ich mach’s nicht wieder…“ Sie lehnte an ihm, ihre Hände auf seiner Brust und schaute ihm in die Augen; dann stupste sie mit der Nase an sein Kinn. „Mach dir keine Gedanken, ich werd’s nie wieder versuchen, ich schwör es…“ Sie seufzte leise. Er nickte, lächelte dankbar, gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Langsam löste sie sich von ihm, ließ ihn los, versuchte ebenfalls zu lächeln, ihn aufzumuntern. „Los, ruf den Arzt an… da muss doch etwas zu tun sein. Es kann doch nicht sein, dass du…“, murmelte sie dann leise. Shinichi ließ sie los, nickte gedankenverloren. „Ja, da hast du wahrscheinlich Recht.“ Er seufzte, griff sich das Telefon und verschwand. Sie sah ihm hinterher, in ihren Augen ein Hauch von Schwermut. Dann verschwand sie in der Küche, um das Mittagessen vorzubereiten. Kurz darauf, mit der Anweisung, die Dosierung seiner Schmerzmittel zu erhöhen, trat er auf den Weg in sein Büro in die Eingangshalle, immer noch sein Schicksal verfluchend, als er im Briefschlitz an der Haustür etwas Weißes bemerkte. Er runzelte die Stirn, in seinem Mangen begann es unangenehm zu kribbeln. Shinichi ging hin, zog an der Papierecke, fischte einen Brief aus dem Postschlitz. Kein Absender. Keine Briefmarke, kein Poststempel. Nur eine Adresszeile. An den lieben Herrn Detektiv Shinichi erstarrte. Allein Ein Gedanke schoss ihm durch den Kopf. Er ist zurück… „Nein!“, hauchte er tonlos, begann ohne nachzudenken das Schreiben aufzumachen, riss den Umschlag auf und zog eine Karte sowie einen weißen Bogen Papier heraus. Es war eine Glückwunschkarte. Zur Hochzeit die besten Wünsche Er klappte sie langsam auf, schluckte schwer. Lieber Herr Detektiv – Lassen Sie mich doch diese Stelle nutzen, um Ihnen meine zutiefst empfundenen Glückwünsche zu Ihrer Eheschließung Ausdruck zu mitzuteilen! Was gibt es denn Stärkeres als das Band der Liebe, das zwei Menschen miteinander vereint…? Ich wünsche Ihnen und Ihrer Frau nur das Beste für Ihre gemeinsame Zukunft! Eine auffallend hübsche Frau haben Sie da übrigens, ich gratuliere. Shinichi presste seine Kiefer zusammen, so fest, dass es schmerzte. Woher wusste der Kerl…?! Beobachtete er ihn? Wenn ja, dann war ihm wohl ein Detail aus seinem Leben bisher entgangen… Ihm war übel. Er ließ die Karte fallen, faltete den Brief auseinander und las weiter. Lieber Herr Detektiv, ich teile Ihnen hiermit mit, Ihre Ferien sind nun vorbei. War es nicht äußerst zuvorkommend von mir, Ihnen eine kleine Ruhephase einzuräumen? Nun, wie dem auch sei; ich möchte hiermit meiner zutiefst empfundenen Zufriedenheit über Ihre letzten Ermittlungen und kleinen Erfolge Ausdruck verleihen! Bravo! Hervorragend! Nur immer weiter so! Sie scheinen doch noch nicht zum alten Eisen gehören, wie ich schon befürchtet hatte. Also könnte das hier doch noch interessant werden. Wir werden sicher bald wieder voneinander hören, lieber Herr Detektiv… In diesem Sinne… Ein Optimist ist ein Mensch, der ein Dutzend Austern bestellt, in der Hoffnung, sie mit der Perle, die er darin findet, bezahlen zu können. Hochachtungsvoll, Ihr Kontrahent, der Perlenmörder Ran trat in die Eingangshalle. „Was sagt der Arzt?“, fragte sie vorsichtig. „Dosierung erhöhen.“, murmelte er abwesend. Immer und immer wieder überflog er die Zeilen, las er den Brief des Serienmörders. Er biss sich auf die Lippen, zerzauste mit seinen Finger seine Haare, fuhr sich müde über die Augen Das darf nicht wahr sein! Wie dreist kann man eigentlich sein? Selbst für einen Mörder... Ran zog die Augenbrauen hoch. „Shinichi? Was… was hast du da?“ Sie trat näher. Er fuhr zusammen, versteckte den Brief hinter seinem Rücken. „Nichts!“ „Lüg mich nicht an.“ Ihr schwante Schlimmes. Sie war sich fast sicher, dass der Brief von diesem Verbrecher stammte… seine Reaktion war eindeutig gewesen. Seine ganze Körperhaltung hatte von Anspannung und Nervosität gesprochen, ja, ein Stück weit sogar von Angriffslust. Shinichi war wieder drin, im Netz dieser Spinne. Gefangen in den klebrigen Fäden, unfähig, sich zu befreien. Ran ging zu ihm, griff hinter seinem Rücken. Er wehrte sich, wollte sie fast wegdrücken, erstarrte, als er merkte, dass sie einen Teil des Briefs zu fassen gekriegt hatte. So standen sie da, er mit beiden Händen hinter dem Rücken, sie, ihn umklammernd. „Ran, bitte, du willst das nicht lesen…!“ Er sah sie bittend an. Sie hielt seinem Blick stand. „Shinichi, war er es? Ist der Brief von ihm? Von diesem Mörder?!“ Ihre Stimme klang leise. Er schluckte, wandte den Kopf ab. „Shinichi, verdammt… verstehst du denn nicht?“ Sie ließ ihn los, griff ihn am Kragen, starrte ihn flehend an. „Shinichi kapierst du es nicht…?“ Er schwieg immer noch. „Er will dich kaputtmachen…“ Sie flüsterte es nur. Er fing an seinen Kopf zu schütteln. Ran hielt ihn fest. „Er will dich in den Wahnsinn treiben, Shinichi, er spielt mit dir, er sieht dir zu, wie du zugrunde gehst an diesem Fall, du musst aufhören!“ „Ran, nein, das… das geht nicht.“ „Verdammt noch mal sieh dich doch an!“ Sie schrie jetzt. „Du machst uns allen was vor! Du liegst im… im Sterben…“ Ihre Stimme verlor sich in einem Wimmern, die ersten Tränen rollten über ihre Wange. „Ich versteh ja, dass du es brauchtest… um dich gebraucht zu fühlen. Ich weiß, dass das Detektivsein ein Teil deines Lebens ist… aber es geht so nicht mehr weiter, verstehst du das nicht? Sie dich doch an, Herrgottnochmal!“ Sie atmete schwer, hatte ihn losgelassen. Er stand da, schaute sie verbittert an. „Das sagst du nur, weil du… weil du vorhin… weil du’s jetzt mal gesehen hast, wie es ist… Aber als du es nicht wusstest, hat es dich doch auch nicht gestört. Und im Ernst Ran; du kannst doch nicht wirklich von mir verlangen, ihn damit durchkommen zu lassen, jetzt wo ich mal wieder Herr über mich bin, kannst du doch nicht-“ Ran starrte ihn fassungslos an. „Weil du mir etwas vorgespielt hast, mein Lieber! Wie damals schon! Ich habs nicht gesehen, es tut mir Leid, aber ich brauch dir wohl nicht sagen, was für ein brillanter Schauspieler du bist!“ Er wandte den Kopf ab. Das hatte gesessen. Ran schluckte, versuchte sich wieder unter Kontrolle zu kriegen. „Und egal ob... du dich jetzt dem Fall wieder zuwenden kannst, oder willst, oder nicht... Shinichi, du musst doch zugeben, dass dieser Fall dich zu sehr strapaziert… ich will nicht, dass du daran zerbrichst. Ich will dich doch so lange wie möglich noch haben… also bitte, lass diesen Fall bleiben, halt dich fern von diesem Psychopathen und versuche, für mich, noch…“ „… am Leben zu bleiben?“ Er schluckte, schüttelte bedauernd den Kopf. „Ran, du weißt wie es kommen wird. Der Fall…“ „… beschleunigt es aber…!“ „Ich kann ihn nicht abgeben. Bitte versteh doch…“ Sie schaute ihn entsetzt an. „Nein. Ich schau mir nicht an, wie du vergehst in dem Versuch, diesen Menschen zu stoppen. Ich liebe dich. Du kannst nicht von mir verlangen, dass ich zusehe, wie du dir das Messer selber zwischen die Rippen stößt.“ Ran schüttelte den Kopf. „Also entweder rufst du jetzt Meguré an und sagst ihm, dass du raus bist aus dem Fall oder ich tu’s. Und dann erzähl ich ihm von den Briefen.“ Sie schaute ihn fest an. Sie zitterte am ganzen Körper, aber ihre Stimme war klar und entschlossen. Er wankte taumelnd einen Schritt zurück. Sie blickte ihn bedauernd an. „Es tut mir Leid…“ Shinichi schüttelte den Kopf. „Das kannst du nicht. Das darfst du nicht!“ „Ich muss.“ „Nein!“ Er schrie sie an. Ran zuckte zurück, erschrak bei dem Blick in seine Augen. „Shinichi…!“ „Du darfst das nicht tun! Das darfst du nicht! Das ist mein Fall, du hast nicht das Recht, ihn mir wegzunehmen… ich muss ihn noch kriegen, ich kann doch nicht zulassen, dass er noch ewig weitermordet, du hast den ersten Brief gelesen…“ „Ja, aber du anscheinend nicht! Er fordert dich heraus! Er spielt mit dir, Herrgott noch mal, Shinichi, kapierst du das denn nicht? Er spielt mit dir…!“ „Aber nicht mehr lange.“ Ran starrte ihn verzweifelt an. „Gut, du lässt mir keine Wahl.“ Sie drehte sich um, griff zum Telefon. Er rannte ihr nach, umklammerte mit beiden Händen ihre Finger, die den Hörer hielten. „Ran, bitte…! Bitte…! Diesen einen Fall noch… Ich hab doch gesagt, danach hör ich auf, aber diesen einen Fall musst du mir noch lassen!“ Er bettelte - und das schockierte sie zutiefst. Sie blickte ihn an. Ins Gesicht, in die Augen. Sie glänzten, schienen fast ein wenig fiebrig. Sein Teint war immer noch blass, seine Lippen blutleer. Der Anfall hatte ihn sichtlich mitgenommen. Ihn dem Tod wieder ein Stückchen näher gebracht. „Du bringst dich um damit…“ Erneut begannen Tränen ihre Augenwinkel zu verlassen. „Shinichi, ich meine es doch nur gut mit dir… ich mein es doch nur gut… ich will dich einfach so lange wie möglich bei mir haben, und wenn ich dich dann sehe… diese Qualen, die du…“ Sie strich ihrem Mann mit einer Hand über die Wange, ließ sie an seinem Hals liegen, lehnte ihre Stirn an seine. „Verdammt, ich will dich nicht verlieren, verstehst du! Gegen das Gift kann ich nichts tun, aber ich will nicht mit ansehen, wie du jedes Mal nach Hause kommst, mit den Gedanken bei der Leiche, gepeinigt von Selbstvorwürfen, erschöpft von der Suche nach Spuren und Beweisen… du kannst kaum essen, kaum schlafen, in dir herrschen Aufruhr und Hektik und Chaos, fast ständig, und das ist nicht gut für dich… und dann noch diese Briefe, die dich noch weiter in dieses…“ Sie schluchzte auf. „… Loch stürzen, und ich will das nicht… ich kann dich nicht so sehen… ich will dass du zur Ruhe kommst. Ich will, dass du dein Leben noch genießt… ich will dich nicht so sehen, wie du dich quälst, mental und körperlich, Shinichi, begreifst du das…?!“ Shinichi schluckte schwer, nahm ihr das Telefon aus der Hand, legte es auf die Gabel zurück. Dann nahm er ihr Gesicht in beide Hände. „Ja, das verstehe ich…“ „Es geht dir doch gar nicht nur um den Fall...“ Er schloss die Augen, atmete tief aus. „Du hast Recht. Du musst mich auch verstehen, ich brauche diesen Fall. Das war es, was ich immer getan hab... das ist nicht mein Beruf, sondern meine Berufung, und meinen letzten Fall will ich so nicht enden lassen. Ich brauche ihn… und ich will ihn auch. So darf er nicht davonkommen...“ Sie wimmerte auf, wandte ruckartig den Kopf ab. Er seufzte leise, in seinen Zügen lag Bedauern. „Ran, du verstehst das nicht… ich brauche ihn, um mich nicht jetzt schon so nutzlos zu fühlen. Diese Arbeit war immer Teil meines Lebens, ich kann sie nicht so unfertig liegen lassen… Und ich brauche dieses Gefühl… ich muss diesen Verbrecher finden… ich kann nicht zulassen, dass er gewinnt. Ich kann diese Herausforderung nicht mehr ausschlagen, ich hab sie doch schon längst angenommen. Ich brauche dieses Gefühl von Achtung, von Bewunderung, das man mir entgegen bringt. Ran, kannst du das denn nicht begreifen…? Nimm mir den Fall jetzt, und…“ Sie vergrub ihren Kopf an seinem Hals, weinte hemmungslos. „Ich... ich versprech dir, ich höre auf nach diesem Fall, aber diesen einen brauch ich einfach noch, um loszukommen… bitte… nimm ihn mir nicht weg… nimm mir dieses Gefühl nicht weg… noch zu etwas zu gebrauchen zu sein…“ Seine Stimme klang flehend. „Ran, ich kann doch nicht zusehen, wie er junge Frauen umbringt… du kannst doch nicht wirklich von mir verlangen wollen, dass ich nichts tue… dagegen? Dass ich nicht helfe, wo ich doch helfen kann? Ran…? Was meinst du, wie sich das anfühlen würde für mich… schlimm genug, dass ich es jetzt erst begreife... ich hab mich zu lange gehen lassen... wenn ich nicht so... egoistisch... gewesen wäre, ein wenig weniger an mich selber und ein wenig mehr an den Fall gedacht hätte, dann...“ Spätestens jetzt wusste sie, dass sie wieder verloren hatte. Sie würde ihm diesen Wunsch nicht abschlagen können. Sie klammerte sich an ihm fest, schluchzte auf. Er schob sie vorsichtig von sich, schaute sie bestürzt an. „Ran… es… es tut mir Leid, Ran… bitte…“ Sie hob den Blick, versuchte ein Lächeln. Verzweiflung lag in ihren Augen. „Nur noch dieser eine…?“ „Das hab ich dir doch schon vor der Hochzeit…“ „Dann hörst du auf?“ Er nickte schwer. „Ja.“ „Schwöre!“ Shinichi blinzelte. „Huh?“ „Du sollst schwören, dass dann wirklich Schluss ist!“ Langsam hob er seine Hand. „Ich schwör’s. Dieser eine noch, und dann ist Schluss. End… endgültig.“ Sie schniefte. „Also schön…“ Ran wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Aber du wirst besser auf dich aufpassen. Du musst essen, trinken und dich auch mal ausruhen. Du weißt, dass dir dein Körper Missachtung nicht mehr verzeihen wird… bitte… denk zumindest ein wenig an mich…“ Shinichi schluckte, nickte dann. „Ja, ich mach’s. Ist gut…“ Dann drückte er sie an sich. „Aber bitte hör auf zu weinen, ja? Ich kann dich nicht so traurig sehen, Ran… bitte hör auf…“ Sie schmiegte sich an ihn, seufzte leise. Wenig später sah sie ihm hinterher, als er mit dem Wagen zu Heiji fuhr. Leise schüttelte sie den Kopf. „Wow. Das is heftig.“ Heiji schaute von dem Brief auf, starrte Shinichi an, der auf seinem Bett saß und aus einem Pappbecher heißen Kaffee trank. „Ja, nicht wahr? Wir haben alle umsonst gehofft… er ist noch da draußen, und er ist lange noch nicht fertig, wie’s aussieht. Und noch dazu ist heute Samstag… das heißt, wenn er seinem Muster treu bleibt, gibt’s morgen wieder…“ Heiji stöhnte auf, legte den Kopf in den Nacken. „Scheiße.“ „Du sagst es. Bestimmt passiert morgen was… aber wo? Wo??? Wir können nicht in ganz Tokio Polizisten in die Bars schleusen, um auf einen Mord zu warten, an einem Opfer, das wir nicht kennen, von einem Mörder, der uns genauso unbekannt ist!“ Er war aufgestanden, tigerte durch den Raum. „Ganz davon zu schweigen, dass wir dann Meguré von den Briefen erzählen müssten und dann entzieht der mir den Fall… um mich nicht zu gefährden, und wegen persönlicher Befangenheit oder wie man das nennt.“ Er pfefferte den leeren Pappbecher in den Mülleimer. „Shinichi!“ Heiji starrte ihn an. „So kannst du doch nicht ernsthaft denken…? Du musst doch im Sinne…“ „… der Opfer handeln, nicht um mein Selbstwertgefühl aufzupolieren, meinst du?“ Shinichi schaute ihn spöttisch an. Dann wurde seine Miene schlagartig ernst, fast beschämt blickte er zu Boden. „Und du hast da auch ganz Recht… das ist aber genau das Problem…“ Er ließ sich wieder aufs Bett sinken, vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Heiji starrte ihn bestürzt an. Dein Selbstwertgefühl aufpolieren…? Das hattestde doch noch nie nötig… „Heiji?“ Shinichis Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Sein Freund streckte ihm sein Handy entgegen. „Ruf du ihn an und sag’s ihm. Die Nummer ist eingespeichert. Ich kanns nicht…“ Heiji nahm ihm das Handy aus der Hand, schaute die zusammengesunkene Gestalt auf seiner Bettkante an. „Ich hätte es Ran heut mittag schon machen lassen sollen... dann hätte ich mich mit ihr nicht so streiten zu brauchen...“ Er seufzte schwer. Was macht das Leben nur aus dir, Kudô… für was hast du das verdient? Soviel Leid, so viele Schicksalsschläge in so kurzer Zeit… Eigentlich hätte man meinen können, Conan allein wäre schon Strafe genug für was auch immer für Verfehlungen, die du verbrochen hast… In ihm wühlte es. Er konnte verstehen, warum Shinichi den Fall nicht aufgeben wollte. Er wollte sich noch nützlich fühlen. Gebraucht werden. Er würde bald genug nicht mehr können, deshalb wollte er etwas bewegen, solange er noch konnte. Warum trifft’s immer dich?! Warum zur Hölle trifft es dich?? Kraftlos sank er neben ihm aufs Hotelbett. Shinichi warf ihm einen deprimierten Blick zu. „Nun mach schon. Ich werd’s überleben…“ Dann biss er sich auf die Lippen, verstand erst jetzt, was er gerade von sich gegeben hatte. Er lachte bitter auf, wandte den Kopf ab, in seinen Augen stumme Verzweiflung. „Heiji, nun ruf endlich an…!“ „Aber…“ „Kein aber. Du hast es gerade selbst gesagt, es ist das einzig Richtige. Um mein Ego kann es hier nicht gehen. Die sollen zusehen, dass sie es irgendwie gebacken kriegen, ihn morgen Nacht zu schnappen.“ „Glaubst du daran?“ Shinichi schaute ihn überrascht an. „Nein.“ Er seufzte. „Nein, nicht wirklich… ich weiß nicht… aber ich glaub nicht… Du?“ „Nein.“ Heiji atmete tief aus. „Nein, ich glaub’s auch nicht. Aber andererseits…“ „Du sagst es. Andererseits.“ Heiji stand auf, fing nun seinerseits an, im Kreis zu laufen. Immer wieder fiel sein Blick auf Shinichi. Er sah sehr blass aus, wirkte unnatürlich erschöpft. Er blieb stehen, musterte ihn von oben herab eindringlich. Shinichi sah verwirrt auf. „Ist was?“ „Du… du siehst schlecht aus.“, murmelte Heiji zögernd. Er biss sich auf die Lippen. „Kudô… hattest du…?“ Der junge Detektiv seufzte leise, starrte kurz an die Zimmerdecke. „Heiji, mein Freund, willst du das denn wirklich wissen?“ Shinichi schaute ihn schon fast mitleidig an. Heiji schüttelte stumm den Kopf. „Nein… Eigentlich nich’…“ „Dann tu uns beiden den Gefallen und frag nicht.“ Er ließ sich nach hinten sinken, verschränkte gedankenverloren die Arme hinter dem Kopf. „Ruf ihn lieber endlich an, Hattori. So eine Großaktion organisiert sich nicht in fünf Minuten.“ Heiji nickte langsam, suchte die Nummer aus dem Verzeichnis und wählte. Dann wartete er. „Kommissar Meguré?“ Er lauschte kurz. „Ja, ich bin’s, Heiji. Ich… ich muss ihnen etwas mitteilen…“ Er biss sich auf die Lippen, warf einen Blick auf die Gestalt seines Freundes, der immer noch auf dem Bett lag und ihn nicht anschaute. „Ich habe einen Tipp bezüglich unseres Serienmörders bekommen. So wie es aussieht, schlägt er morgen Abend wieder zu…“ Er lauschte in den Hörer. „Wo… woher ich diese Information habe…?“ Der junge Mann aus Osaka biss sich auf die Lippen. Kudô… „Der Mörder hat sich bei… bei… mir gemeldet.“ Es raschelte laut, als Shinichi hochfuhr. Heiji schluckte, starrte auf den Teppichboden. „Ja, genau. Ein Brief. Lag hinter meiner Tür, jemand muss ihn unterm Türschlitz durchgeschoben haben. Ja, Kudô hat ihn auch schon gesehen. Ja, das ist der erste seiner Art.“ Shinichi war aufgestanden, starrte ihn an, mit einem Ausdruck auf dem Gesicht, der Heiji sagte, dass sein Freund ihn jetzt für komplett durchgedreht hielt. „Ja, ich pack ihn ein und komm aufs Revier.“ Er räusperte sich. „Ja, den Brief nehm’ ich auch mit, keine Sorge.“ Er legte auf, gab Shinichi sein Handy zurück. „Hast du den Verstand verloren!?“, wisperte er fassungslos. Der schaute ihn immer noch mit einem Ausdruck höchsten Unverständnisses auf dem Gesicht an. Heiji seufzte leise. „Kudô… der Täter redet dich nicht spezifisch an, also dachte ich mir, wir können uns das leisten. Wir zeigen nur dieses Papier her, nicht den ersten Brief, nicht die Karte. Beides hilft ja ohnehin nichts. Außerdem ist es dein Fall… du solltest ihn beenden dürfen.“ Er seufzte, nahm ihm den Brief wieder aus der Hand, faltete ihn und ließ ihn in seiner Sakkotasche verschwinden. „Und bevor du noch was sagst… du… du bist für die Ermittlungen viel wichtiger als ich. Gegen dich konnt’ ich sowieso noch nie anstinken. Also isses für alle Beteiligten so das Beste, glaub mir.“ Er grinste schief. Shinichi schüttelte den Kopf. Zuerst langsam, dann immer heftiger. „Ich kann nicht glauben, dass du das getan hast… du hast ihn angelogen. Du hast ihn wegen mir angelogen?“ Heiji lächelte schief. „Stimmt nur teilweise. Ja, ich hab ihn angelogen; aber nicht wegen dir, sondern weil ich finde, dass lieber ich geh’ als du, wenn einer geh’n muss, weil du der schlauere von uns beiden bist. Das ist wirtschaftliches Denken.“ Shinichi blickte ihn undurchdringlich an. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll…“ „Du musst nichts sagen. Ich weiß, was es dir bedeutet. Und ich will nicht schuld sein, dass du dich nutzlos fühlst…“, murmelte Heiji leise. „Denn das bist du nicht. Das wirst du nie sein.“ Shinichi schluckte. „Danke… Hattori.“ „Schon gut.“ Sie traten aus der Tür. Heiji hielt inne. „Ach, Shinichi…“ Der Angesprochene wandte ihm den Kopf zu, schaute ihn fragend an. „Hm…?“ „Merk dir aber, verdammt noch mal, dass du nich’ nur Detektiv bist. Ran hat nich’ den Detektiven geheiratet. Und du bist nich’ nur deshalb mein Freund, weil du Detektiv bist. Für uns beide bist du als Mensch wichtig! Hör jetzt endlich auf, dich nur über deinen Beruf zu definieren, ich bitte dich…! Seit wann hast du solche Anwandlungen? So warste doch früher nich’...!“ Er klang erregt. Shinichi schluckte, schaute ihn betroffen an. „Heiji…“ „Das is’ mein Ernst.“ Der Osakaer Detektiv schaute ihn nur kurz an. Dann ging er los; Shinichi folgte ihm gedankenverloren. Draußen vor dem Hotel kam ihm ein anderer Gedanke. Zögernd hielt er Heiji erneut sein Handy hin. „Bevor wir aufs Revier fahren… du darfst Ran sagen, was du angestellt hast – schließlich kennt sie die Briefe. Sie muss informiert sein.“ Heiji verdrehte die Augen. „Warum ich?“ „Weil ich mich mit ihr heut schon wegen genau derselben Sache gestritten habe…“ Der Polizeichef aus Osaka seufzte, dann nahm er das Handy entgegen, erklärte einer einigermaßen aufgebrachten Ran den neuen Sachverhalt, während sie nach draußen gingen. Ran erwartete ihn an diesem Abend bereits an der Haustür. „Und ich soll glauben, dass du Heiji nicht dazu inspiriert hast?“ Sie starrte ihn verärgert an, als er neben ihr ins Haus trat. „Ja, bitte. Denn es ist tatsächlich nicht auf meinem Mist gewachsen. Oder willst du mich als Lügner hinstellen? Oder als jemanden, der seinen besten Freund bewusst zum Lügen anstiftet?!“ Ein bedrückter Ausdruck trat in ihre Augen. „Nein… natürlich nicht…“ Dann wurde ihre Mimik wieder etwas verärgerter. „Du hast aber Meguré auch nicht vom Gegenteil überzeugen wollen, oder?“ Sie schnaubte. Er drehte sich um, schaute sie konsterniert an. „Dann hätte ich Heiji als Lügner hingestellt. Wie hätte er denn dann dagestanden? Ein lügender angehender Polizeichef?“ Er schlüpfte aus seinen Schuhen. „Trotzdem. Du hättest…“ Er sah auf. Leichte Ungeduld spiegelte sich in seinen Zügen wieder. „Ran, das hatten wir doch heute Vormittag schon. Dieser Fall noch, und dann ist Schluss. Was wir mit dem Rest unserer Zeit anfangen, bestimmst dann du ganz allein. Okay?“ Er schaute sie schuldbewusst an. „Ich bin momentan wohl schwer auszuhalten, oder…?“ Langsam schlüpfte er in seine Pantoffel, blickte betrübt auf den Boden. „Ran hör zu… es… es tut mir Leid, ich sollte nicht so in die Luft gehen… Ich will mich doch auch gar nicht mit dir streiten… ich liebe dich, und ich kann dich ja verstehen, so ist es nicht… aber… aber…“ Der Ausdruck in ihren Augen wurde milder. Sie wusste ja, sie hatte heute Morgen schon verloren. Aber als sie von Heiji erfahren hatte, dass er nun möglicherweise an Shinichis statt aus den Ermittlungen ausgeschlossen wurde, da war ihr ihre verpasste Chance klar geworden. Andererseits… Shinichi brauchte diesen Fall. Diesen einen noch. Einen weiteren - würde sie auch gar nicht zulassen. „Nur noch diesen einen, Ran…“ Sie seufzte geschlagen, ließ ihren Blick über sein Gesicht gleiten, presste die Lippen zusammen. „Hab ich eigentlich eine Wahl?“ Er lächelte sanft. „Nein, hast du nicht…“ Langsam ging er auf sie zu, zog sie in seine Arme, atmete erleichtert auf, als er merkte, wie sie sich an ihn schmiegte. Er gab ihr einen Kuss auf die Schläfe, strich ihr sanft über den Rücken. „Ich versprech’s dir, Ran… wenn der Fall vorbei ist, gehör ich ganz und gar dir.“ Seine Stimme verlor sich zu einem Flüstern. Ran schloss die Augen, genoss den Klang seiner Stimme, den Hauch seines Atems in ihrem Gesicht. Sie vergrub ihren Kopf an seiner Schulter, atmete tief ein, schlang ihre Arme um ihn und drückte sich an ihn. Ja, aber… hoffentlich ist das bald vorbei… sonst hab ich nicht mehr viel von dir… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)