Amnesia von Leira (Wer ist man noch, wenn man sich selbst vergisst?) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Guten Tag, meine lieben Leserinnen und Leser, ein Herzliches Willkommen an jeden, der sich hierher verirrt hat, auf dieses Fleckchen Mexxschen Serverplatz, auf dem ich mich mit meinen Geschichten breitmachen darf ^.~ Hiermit präsentiere ich euch die neueste Detektiv-Conan-Fanfiction aus meiner Feder/Tastatur; ich hoffe, sie wird euch gefallen, euch unterhalten, und auch ein paar spannende Momente vor dem Bildschirm bescheren. Eure Meinung in schriftlicher Form per Kommentar oder ENS ist mir jederzeit sehr willkommen - Lob und Kritik sind beiderlei sehr wertvoll und auf ihre Weise nützlich, und glaubt mir, ich schätze beides. In diesem Sinne beginne ich hier, heute, an diesem Tag, mit dem Prolog, als Weihnachtsgeschenk an euch, sozusagen ^.~ Das nächste Kapitel, also Kapitel eins, folgt nächstes Jahr, nach den Feiertagen; also 5.1.2010, Laderhythmus wie gehabt, jede Woche ein Kapitel, immer Dienstagabend/Mittwochfrüh. Mit diesen Worten verabschiede ich mich fürs erste und wünsche euch Fröhliche Weihnachten und einen sehr, sehr guten Rutsch ins neue Jahr 2010!!! Liebe Grüße, eure Leira _______________________________________________ Prolog Um ihn herum war alles schwarz. Schwarz - pechschwarz, nachtschwarz, so dicht, so undurchdringlich dunkel… alles Licht ausblendend, jedes Geräusch verschluckend, fast greifbar, materiell… Schwarz. Kalt - und schwarz. Bin ich tot? Kein Laut drang an seine Ohren, es war still, fast unwirklich... sie schien wie der Inbegriff von Stille, von Hoffnungslosigkeit, von Leere… diese Licht- und Lautlosigkeit, es war das Nichts in seiner reinsten Form. Es umgab ihn, es war in ihm. Es ließ ihn nicht entkommen, machte ihn sich Untertan. Ist das die Hölle? Er lag nur da und alles, alles was er wahrnahm war… Schwärze. Er hatte die Augen geschlossen, wagte nicht, sie zu öffnen. Er war unfähig sich zu bewegen, auch nur einen Muskel willentlich zu benutzen. Er spürte das Nichts. Es war überall. Es bedrohte ihn. Es war sein Herr. Ein Gefühl von Angst, von Unsicherheit machte sich in ihm breit. Wurde immer stärker. Er atmete ein, und wieder aus - versuchte, sich zu beruhigen, sich wieder unter Kontrolle zu bringen, diese Angst, die einfach aufgetaucht war, ohne Grund, ohne Ursache, zurückzudrängen. Konzentrierte sich einzig und allein auf das Geräusch seines eigenen Atems, auf die Bewegungen, die sein Brustkorb dabei machte… Und langsam strömten Reize auf ihn ein. Er merkte, dass der Boden, auf dem er lag, kalt und rau und feucht war, spürte kleine Steinchen unter seinen Fingerspitzen - er fühlte, dass seine Klamotten klamm und nasskalt an seinem Körper klebten, fühlte wie die Kälte ihn zittern ließ, ein Reflex seines Körpers, um seine Muskeln zu wärmen, ihn vor dem Erfrieren zu bewahren. Das wusste er. Warum ausgerechnet dieser Gedanke, diese Erklärung, in seinem Kopf auftauchte, wusste er nicht. Seine Zähne schlugen aufeinander, er presste seine Kiefer fester zusammen, damit das aufhörte. Er fühlte Tropfen auf seiner Haut auftreffen, merkte, dass er immer nasser wurde, spürte, wie ein kalter Windhauch nach dem anderen ihm ins Gesicht blies. Es regnete. Und er fror erbärmlich. Dann setzte er sich leise stöhnend auf, blinzelte, öffnete die Augen, kurz - und das nächste, was kam, war eine Welle von Schmerzen, die über ihn hinwegrollte. Ein Schrei entfloh seinen Lippen, ein erstickter, aber umso schmerzerfüllterer Laut. Sein Kopf, sein ganzer Körper tat weh, kurz wurde ihm schwindelig, er wurde dazu gezwungen, sich wieder hinzulegen; dann fing er sich wieder, das Schwindelgefühl ebbte ab. Die Schmerzen nicht. Und immer noch strömte der Regen erbarmungslos auf ihn herab. Über ihm hingen die Wolken bleiern, grau und schwer, luden ihre nasse Fracht über ihm ab. Er blinzelte, als ihm die Tropfen auf seine geschlossenen Augenlider fielen, hob einen Arm über das Gesicht, um sich zu schützen. Er fühlte sich elend. Sein Arm wurde seltsam schwer, er ließ ihn gegen seine Stirn sinken, als er das Gewicht nicht mehr halten konnte. Als nächstes kehrten die Geräusche wieder. Er hörte das Prasseln des Regens auf den Boden, der sich anfühlte wie - wie Asphalt, ja. Lag er auf einer Straße? Irgendwo rauschte der Wind in den trockenen Blättern der Bäume, denn es war Herbst, ja, genau… Herbst. Ohne es zu sehen, wusste er, dass es so war. Warum? Es war Herbst. Es war einfach so. Eine ungemütliche Jahreszeit. Und offensichtlich war er nicht tot - und auch nicht in der Hölle. Dass es in der Hölle regnete, wäre ihm neu. Dann versuchte herausfinden, was das für ein Ort war, der so bar jeden Lebens war, öffnete die Augen und sah sich um, setzte sich erneut auf, stemmte sich mühevoll auf den Ellenbogen hoch, drehte nun doch, langsam, ganz langsam, den Kopf. Und langsam löste sich die Schwärze auf, verwandelte sich in ein Gemisch aus Grau, Grün und Braun, dreckige Farben, hässlich… der Regen zog in Schleiern übers Land, wurde immer stärker. Jetzt sah er, wo er lag. Er lag tatsächlich auf einer Straße. Wie zum Teufel kam er hierher? Was machte er hier? Das nächste, was er hörte, war das Brummen eines Automotors. Er wandte den Kopf, sah das Gefährt auf sich zukommen, die Scheinwerfer erhellten die Straße vor ihnen mit hellgelben Lichtkegeln, in denen die Regentropfen wie Diamanten funkelten, ehe sie auf die Straße platschten und zerplatzten. Sein Herz setzte kurz aus, dann sprang er auf, seine Bewegungen waren starr, alles tat weh, so weh… ein Stechen in der Seite brachte ihn aus dem Konzept, er geriet ins Rutschen, wäre fast der Länge nach hingefallen, schaute dem Auto entgegen - hörte quietschende Bremsen, doch nahm es ansonsten nicht weiter wahr. Auch das Auf- und Zuschlagen der Autotür ging an ihm vorbei. Er stand da, keuchte, atmete schwer, hielt sich die Hand an die schmerzende Stelle, hob sie hoch und sah - Blut. Seine Hand war voller Blut. Rot, alles… Er schob seinen Pullover hoch, sah die Wunde und ihm wurde schlecht. Erneut setzte ein Schwindelgefühl ein, doch diesmal war jemand da, der ihn festhielt, bevor er umfiel. „Shinichi?!“ Blut, Blut… rot, alles… Wie kam er zu so einer Wunde… wer hatte ihn so verletzt? „Mein Gott, Shinichi, da bist du ja! Was machst du hier, wie kommst du… was ist passiert? Warum bist du…? Gütiger Himmel - du bist ja verletzt, komm, du musst sofort ins Krankenhaus!“ Erst jetzt merkte er, wie jemand an ihm zog, wandte den Kopf, sah in das Gesicht eines alten Mannes, der ihn mit fassungsloser und sehr besorgter Miene anschaute. „Shinichi, was ist?!“ Shinichi? „Shinichi, was ist? Du blutest, komm, wir haben keine Zeit zu verlieren, du holst dir noch den Tod hier draußen, du bist ja schon ganz kalt…“ Der alte Mann fasste ihm an die Stirn. Und dann kam es wieder, dieses nun schon bekannte Schwindelgefühl - einfach alles drehte sich… und das auch noch unerhört schnell. Er schluckte, wollte etwas sagen, aber brachte kein Wort heraus; merkte, wie seine Beine unter ihm nachgaben, sein Körper zusammensackte, sein Kreislauf nicht mehr mitspielte - und dann versank er in wohlbekannter, alles einhüllender Dunkelheit. Schwarz… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)