Amnesia von Leira (Wer ist man noch, wenn man sich selbst vergisst?) ================================================================================ Kapitel 40: Kapitel 22: Ausflug ins Grüne ----------------------------------------- Hallo Leute! Heute kommt das Kapitel wieder etwas pünktlicher... und ich kann euch hiermit verkünden, wir fangen das letzte Drittel dieser Fanfiction an. Viel Spaß beim Lesen, vielen Dank für jeden Kommentar! Eure Leira _________________________________________________ Kapitel zweiundzwanzig: Ausflug ins Grüne Shinichi hatte nicht gut geschlafen. Er fühlte sich, als ob er die ganze Nacht kein Auge zugemacht hätte, und eigentlich war dem auch fast so. Mühsam unterdrückte er ein Gähnen, als er aus halb geöffneten Augen seine Mutter beobachtete, die sich an der Kaffeemaschine zu schaffen machte und leise mit seinem Vater sprach – was sie sagte, ging im lauten Gebrodel der Maschine unter, aber anscheinend ging es um ihn, denn ihr Blick huschte ständig in seine Richtung. Shinichi tat so, als bemerkte er es nicht, und starrte stattdessen in den Quadratmeter Luft vor seiner Nase, seufzte leise. Sein Kopf ruhte schwer in seinen Händen. Langsam rutschten seine Ellenbogen zur Seite, und seine Stirn sank mit einem dumpfen Geräusch auf die Tischplatte, haarscharf neben seiner Kaffeetasse. Ein lautloses Stöhnen entwich seinen Lippen. Heiji, der an der Fensterbank lehnte, betrachtete ihn nachdenklich. Er konnte sich nur schwerlich ausmalen, was im Kopf seines besten Freundes momentan vor sich ging. Aber dieser Zustand muss endlich ein Ende haben. Das is ja kaum auszuhalten. Dann trat er näher, packte ihn am Kragen und zog ihn auf dem Stuhl zurück. „Lass dich mal nich so hängen, Mann!“ Seine Stimme klang gelassener, als er es war, aber nicht halb so aufmunternd, wie er es geplant hatte. Shinichi warf ihm einen schrägen Blick zu, verkniff sich aber einen Kommentar. Sein Kinn sank auf seine Brust, nachdenklich griff er nach seiner Tasse Kaffee, schnupperte daran. Die Tasse fühlte sich heiß an in seinen Händen. Langsam schlürfte er einen kleinen Schluck, warf dann einen Blick auf die Uhr. Heiji tat es ihm gleich. Mittlerweile war es knapp vor acht Uhr – gleich sollte es losgehen. Und dann würde sich zeigen, was dieser Trip in den Wald wirklich brachte, ob er hielt, was man sich von ihm versprach… oder ob sie am Ende des Tages genauso schlau waren, wie jetzt. Shinichi starrte schweigend nach draußen, schlürfte nur ab und an seinem Kaffee. Heiji griff nach der Scheibe Toast, die ihm Yukiko in die Hand gedrückt hatte, stopfte sie sich gedankenverloren in den Mund und kaute, spülte dann mit einem Schluck Tee nach. Ihnen gegenüber setzte sich Yusaku, der wie gerädert aussah und mittlerweile die dritte Tasse Kaffee schwarz in kleinen Schlucken sehr zügig leerte; er musste wohl bis spät in die Nacht noch über seinem Manuskript gesessen haben, mutmaßte Shinichi. Genau genommen sieht er fast so aus, als hätte er durchgemacht. Genau genommen sieht er so aus, wie ich mich fühle. Allerdings hatte seine Mutter nicht Recht behalten, mit ihrer Vorhersage, Shinichi würde das Ende bald zu lesen bekommen; sein Vater hatte das Manuskript heute Morgen in seiner Schreibtischschublade verschlossen und den Schlüssel eingesteckt. Als er gesehen hatte, dass sein Sohn ihn beobachtete, hatte er nur lächelnd den Kopf geschüttelt. Du willst das Ende nicht wissen, Shinichi. Nicht jetzt schon. Dann klingelte es an der Haustür, und Yusaku erhob sich ächzend, um zu öffnen. Shinichi legte seinen Toast ab, an dem er gerade angefangen hatte, lustlos darauf herumzukauen; so recht wollte sich der Appetit nicht einstellen. Heiji leerte seine Tasse, stellte sie mit einem lauten „Klonk!“ auf dem Tisch ab, lehnte sich an die Tischkante und verschränkte die Arme vor der Brust. Auf seinem Gesicht war ein sehr nachdenklicher Ausdruck getreten. „Was denkstde, passiert heute?“ Shinichi blickte nicht auf, als er antwortete. „Was weiß ich…“, murmelte er lautlos. Zu mehr kam er auch nicht, denn die Tür ging wieder auf; herein trat sein Vater, gefolgt von Ran. Hinter ihr stand Herr Mori, wirkte ernst, aber sehr gefasst. Ran hingegen sah katastrophal aus. Heiji erschrak sichtlich, als er sie erblickte; sie wirkte mitgenommen, ihr Teint war fahl, und sie sah aus, als hätte sie geweint, bevor sie gekommen war. Shinichi warf ihr einen Blick zu, schluckte. Der Gedanke an sie hatte ihn auch heute Nacht verfolgt, und was er nun vor sich sah, bestätigte ihn in seinem Entschluss. Ran… Sie starrte ihn an. Shinichi war langsam aufgestanden, und rang mit sich. Er ahnte, dass die normale Reaktion gewesen wäre, auf sie zuzutreten, sie zu umarmen. Auch wenn sie es doch langsamer angehen wollten, zumindest diese Geste hätte kommen müssen – und dennoch brachte er sie nicht über sich. Er stand da, wie festgewurzelt und versteinert gleichermaßen, wartete, und wusste nicht, auf was eigentlich - merkte dabei nur, wie sein Magen auf wundersame Weise an Gewicht zuzulegen schien, bis er sich anfühlte, als hätte ihn jemand mit fünf Kilo Kieselsteinen befüllt. Yusaku beobachtete ihn, verriet mit keiner Regung seines Gesichts, was er dachte. Er hatte eine vage Ahnung, was in Shinichi vorging; und kam nicht umhin, die Situation für unglaublich makaber zu befinden. Er wusste, wie sehr Shinichi dieses Mädchen liebte, er hatte gesehen, was er für sie aufzugeben bereit war, und er hatte eine gute Ahnung, welche Art von Freund sein Sohn unter normalen Umständen abgeben würde; fürsorglich, liebevoll, engagiert und über jede gemeinsame Minute glücklich. Und stand er einfach da, steif und starr, und wusste nicht, wie er sich verhalten sollte, weil er sich selbst nicht traute – und ihr nicht wehtun wollte. Und das war der springende Punkt. Wie so oft wollte er ihr nicht weh tun – und tat es damit doch. Und mit Ran… mit Ran sah es nicht anders aus. Er seufzte lautlos, bemerkte, dass Yukiko ebenfalls hinter ihm erschienen war, sah den mitfühlenden Blick auf ihren Zügen. Wahrscheinlich malte sie sich diese Szene momentan auch gerade ganz anders aus – oder erinnerte sich an all die Besuche, die Ran früher diesem Haus und ihren Bewohnern abgestattet hatte. Keiner war jemals so trübe gewesen… außer vielleicht der, als sie als kleines Mädchen weinend vor der Tür gestanden hatte, weil ihre Eltern sich getrennt hatten. Hier und heute ging es um ein anderes Paar. Sein Schicksal nahm Ran unglaublich mit, das wusste er; sie liebte ihn, sie wollte ihm helfen, und wusste doch nicht wie; sie wollte ihm nahe sein, ihm beistehen und doch… war sie ihm wohl nie ferner gewesen, als gerade jetzt. Sie waren nie weiter voneinander entfernt gewesen als in diesem Moment in dieser Küche... es trennten sie nur wenige Schritte, und doch schien die Distanz unüberwindbar. Allein ihre Körpersprache sagte alles, ihre Mimik und Gestik. Sie waren sich fremd geworden, obwohl sie wussten, dass sie das nicht sein sollten. Dass sie es auch gar nicht sein wollten. Selbst als Conan noch den Platz seines Sohnes eingenommen hatte, waren sich die beiden näher gewesen. Und doch verzog sich Rans Miene zu einem tapferen Lächeln, als sie Shinichi erblickte. Er erwiderte es zaghaft. Yusaku seufzte, fuhr sich über seinen Bart. „Setz dich doch, Ran, solange wir auf die anderen warten.“, schlug der Schriftsteller vor, lächelte sie freundlich an. Er fasste sie an der Schulter, zog sie ein wenig weiter ins Zimmer, erschauderte unwillkürlich. Sie fühlte sich seltsam zerbrechlich an, und er fragte sich, ob er sich das einbildete. Seine und Kogorôs Blicke trafen sich. Die Sorge in den Augen des ehemaligen Polizisten um seine Tochter war unübersehbar. Es wurde Zeit, dass das ein Ende nahm. Yusaku wandte sich wieder der Freundin seines Sohnes zu. „Möchtest du eine Scheibe Toast mit Marmelade und eine Tasse Kaffee? Die Polizei kommt zwar bald, aber Zeit für ein kleines Frühstück ist sicher noch. Yukiko…, würdest du…?“ Ran schüttelte den Kopf, lächelte höflich. „Nicht nötig, Herr Kudô, aber danke…“ „Ach was, Ran.“ Diesmal war es Yukiko, die sprach. Sie ergriff Rans Hand, zog sie auf einen Stuhl neben ihrem Sohn, der sich ebenfalls wieder setzte, und wandte sich um, um ein kleines Frühstück zuzubereiten. „Du siehst aus, als hättest du heute Morgen noch nichts gegessen. Wie ein anderer jemand auch.“ Sie funkelte ihren Sohn mahnend an, der daraufhin gelangweilt in den Toast biss. „Wenn ich keinen Hunger hab…“ Unwillig motzend stopfte er den restlichen Toast in seinen Mund, wohl wissend, das Widerspruch zwecklos war. Yukiko nickte zufrieden, stellte Ran eine gebutterte und mit Marmelade bestrichene Scheibe Toast und eine Tasse Kaffee vor die Nase. „Brav so.“ Sie tätschelte ihm den Kopf, fing sich einen wütend-genervten Blick von ihrem Sohn ein und lächelte verschmitzt. Ran sah den beiden zu, kam nicht umhin, auch ein wenig zu lächeln; die Szene kam ihr so vertraut vor. Und doch wirkt es so anders. Sie hob die Kaffeetasse an, bemerkte, dass Bewegung in Heiji kam; er stieß sich vom Tisch ab, schaute angestrengt nach draußen, als er zwei Gestalten erblickte. „Der Professor und Ai kommen.“, stellte er unnötigerweise fest. Ran schnupperte an ihre Kaffee, ehe sie einen vorsichtigen Schluck der heißen Flüssigkeit nahm, blickte aus den Augenwinkeln nach draußen und sah den dicklichen, alten Mann und das kleine Mädchen, das wie immer viel zu ernst dreinschaute. Sie hatte ihre kleinen Hände in die Taschen ihres hellblauen Wollmantels gesteckt, der ihr ausgezeichnet stand; ihr Kinn hatte sie soweit an die Brust gezogen, dass ihr Gesicht bis zur Nasenspitze hinter dem Kragen ihres Dufflecoats verschwand. Dann fuhr ein weiterer Wagen vor, und der ließ Shinichi neben ihr hochfahren. Sie wandte den Kopf, sah Anspannung in seinen Zügen, seine Augen blickten ernst auf den Kleinbus, aus dem nun mehrere Personen stiegen – die Polizei war angekommen. Es konnte losgehen. Wenige Minuten später hatte sich die Küche in der Villa Kudô geleert. Rans Marmeladentoast lag immer noch unberührt auf seinem Teller. Es regnete leicht, als sie am Waldrand ankamen. Nichtsdestotrotz war Shinich froh, als er den Wagen endlich verlassen konnte; tief atmete er die torfig riechende, feuchte Waldluft ein, genoss den kühlen Wind, ehe er sich umdrehte, um Ran aus dem Wagen zu helfen. Es war eng gewesen in diesem Bus, der sie zum Waldrand brachte. Fast alle waren mitgefahren; neben Ran und ihrem Vater, Herrn Môri waren auch Heiji und Kazuha mit von der Partie, der Professor, Kommissar Meguré, Sato und Takagi, sowie James Black und Jodie Starling. Außerdem noch zwei Polizisten aus der Region, die abbestellt worden waren, um ihnen die Gegend zu zeigen. Aus organisatorischen und sicherheitstechnischen Gründen hatten sie beschlossen, alle gemeinsam zu fahren - was damit endete, dass Shinichi nun glaubte, eine gute Ahnung zu haben von dem Gefühl, das eine Sardine in einer Dose empfinden musste – und genauso quollen sie jetzt gerade aus den Türen des Kleinbusses. Ran fiel ihm fast entgegen, Matsch spritze hoch, als ihre Füße in eine Wasserlache traten. Als sie am Zeltplatz ankamen, regnete es schon etwas stärker; den mesten von ihnen klebten die Hosenbeine bereits an den Knöcheln. Regenschirme stießen gegeneinander, als man sich sammelte, um die Lage zu sondieren. Den Wagen hatten sie am Eingang des Waldgebiets abgestellt, um zu Fuß hierher zu gehen, schon allein, weil wohl der Bus mit Sicherheit im leicht morastigen Boden eingesunken wäre. Schweigend waren sie den Pfad entlang gewandert, und schweigend standen sie nun hier, auf der Lichtung, in der nichts mehr davon kündete, dass hier vor kurzem eine Campingtruppe gezeltet hatte - bis auf einen kleinen Flecken verkohlter Erde, wo sich ihre Feuerstelle befunden hatte. Shinichi fröstelte. Er rammte seine Fäuste noch tiefer in die Hosentaschen, als ohnehin schon, trat dann langsam vor, sich der Blicke, die an ihm klebten und jeden seiner Schritte verfolgten, vollstens bewusst. Sie waren im unangenehm, aber er wollte nichts sagen; schließlich waren sie alle wegen ihm hier, sie meinten es nur gut mit ihm, wollten ihm ja helfen. Unvermutet blieb er stehen, ließ seinen Blick übers Gelände schweifen. Wind kam auf, trug einen salzigen Geschmack mit sich. Er warf einen kurzen Blick über die Schulter, dann begann er dem Pfad zu folgen, der sich in die Richtung wand, aus der auch der Wind blies – leises Rauschen aus der Ferne bestätigte die Ahnung, die er hegte. Dort lag das Meer. Und dort wollte er hin. Ran schluckte. Kogorô merkte, wie sich seine Tochter neben ihm unruhig bewegte. „Willst du ihm nicht hinterher?“, murmelte er dann leise, ohne sie anzusehen. Sein Blick ruhte auf der Stelle, wo er ins regenfeuchte Dickicht des Unterholzes eingebrochen war, dem etwas matschigen Pfad folgend, der zum Strand führte. Rans Lippe bebte leicht. Sie zitterte. Kogorô sah sie an, bemerkte, dass sie erbärmlich fror – allerdings wusste er, dass auch noch etwas anderes sie Zittern machte. Angst. Der Detektiv sah seine Tochter aufmerksam an. „Weiß er’s denn? Dass du… das Telefonat…“ Er brachte es nicht fertig, den Satz zu vollenden. Ran schloss kurz die Augen. Dann schüttelte sie den Kopf. „Nein. Also… nicht von mir.“ Dann straffte sie ihre Schultern. „Aber du hast Recht, ich sollte… nach ihm sehen.“ Damit ging sie los, zielstrebig ihrem Freund hinterher, wohl wissend, dass sie sich dem Ort näherte – dem Ort, an dem sie ihn verraten hatte, ohne es zu wissen. Dem Ort, an dem alles begonnen hatte. Die anderen sahen ihnen nach, ehe sie sich daran machten, die Augen offen zu halten und nach Hinweisen zu suchen. Nach Hinweisen, die auf sie hindeuteten – eine Spur in ihr Quartier, ein Zeichen ihrer Anwesenheit. Meguré bemerkte, wie die zwei Polizisten, die ihnen als Hilfe zugewiesen worden waren, Ran und Shinichi folgten, nickte zufrieden. So konnten er und seine Männer sich den wichtigen Dingen zuwenden. Ran hatte ihn schnell eingeholt, ging neben ihm her, still, warf ihm immer wieder einen kurzen Blick von der Seite zu. Er verriet mit keiner Regung in seinem Gesicht, wie es ihm ging, oder ob er überhaupt wahrgenommen hatte, dass sie da war. Nun standen sie am Meer. Sie war ein paar Schritte zurückgeblieben, beobachtete ihn stumm. Shinichi hatte ihr den Rücken zugedreht, die Hände in den Hosentaschen vergraben, seine Schultern wirkten seltsam gebeugt, als würden sie eine schwere Last tragen. Wahrscheinlich stimmt das auch. Ran seufzte, strich sich eine vom Nieselregen leicht feuchte Haarsträhne aus den Augen. Wind peitschte das Meer, fegte ihm die Gischt ins Gesicht, aber er schien es gar nicht zu merken. Sie schluckte, fühlte sich hilfloser als je zuvor. Wollte etwas sagen, und wusste doch nicht was – jedes Wort schien hier fehl am Platz zu sein. Wellen spülten ungestüm an den Strand, bewegten die zahllosen Sandkörnchen unablässig. Und genauso unruhig wie das Meer, nicht an einen Moment des Stillstands denkend, genauso trüb und bewölkt wie der Himmel, keinen Sonnenstrahl durchlassend, genauso unruhig und hoffnungslos fühlte er sich. Shinichi atmete tief ein, schmeckte die salzige Luft auf seiner Zunge, fühlte, wie sich seine Lungenflügel weiteten. Irgendwie tat sie gut, diese feuchte Seeluft; und irgendwie zeigte ihm das Meer ein Abbild seiner Selbst. Trüb, undurchsichtig, keinen Blick auf den Grund zulassend und unruhig, nervös, nicht zur Ruhe kommend. Kurz schloss er die Augen, um die Realität auszublenden, schaffte es doch nicht ganz; die Geräusche drangen nichtsdestotrotz an seine Ohren, das Rauschen des Meeres, das Brausen des Windes; und nach wie vor spürte er kalte, kleine Regentröpfchen auf seiner Haut, merkte, wie sie ihn immer mehr durchnässten. Er hob die Hände, vergrub sein Gesicht ihn ihnen, unterdrückte den Wunsch, seinem Frust durch lautes Schreien einfach Luft zu machen. Schließlich war er nicht allein. Klar, er hatte noch nicht viel gesehen… sie waren die Straße entlang hergefahren, wo man ihn gefunden hatte, hatten ihm die Stelle gezeigt, wo man ihn aufgegabelt hatte… Und sie waren ja noch nicht lange hier angekommen… er hatte noch nicht viel gesehen. Trotzdem war er sich sicher, dass auch dieser Trip nichts bringen würde. Dass er umsonst gehofft hatte – und das hatte er wirklich. Er hatte gehofft. „Shinichi?“ Rans Stimme klang zaghaft an sein Ohr. Sie hatte einen Entschluss gefasst. Langsam ließ er die Hände sinken, drehte sich um. Und sah sie. Sie sah aus, als würde sie der Wind jede Minute mit sich reißen. Ihre Jacke blähte sich im Wind, ihr Rock flatterte um ihre Beine, ihre langen, braunen Haare umtanzten ihr Gesicht, folgten einer unhörbaren Melodie. Shinichi hob fragend die Augenbrauen. „Hm?“ Sie wich seinem Blick aus, starrte auf ihre Finger, die sie ineinander verschlungen hatte. „Er… erinnerst du dich an etwas?“ Sie sah auf. Er schüttelte den Kopf, langsam. „Nein.“ Er räusperte sich, strich sich einen Wassertropfen von der Schläfe. „Nein, leider nicht. Wir sollten…“ Unwillkürlich brach er ab, als er ihr Gesicht bemerkte. Sie wagte nicht, ihn anzusehen, ihre Unterlippe bebte. Sie hatte eine Hand gehoben, an ihren Hals gelegt, atmete heftig. „Ran, ist dir nicht gut?“, fragte er besorgt. Der alarmierte Ton in seiner Stimme ließ sie aufschauen. „Nein…“ Sie jammerte. „Es ist, weil…“ Shinichi stutzte. „Weil was…?“ Ran starrte ihn an, wich ihm aus. Er fixierte sie, trat einen Schritt zur Seite, so dass er wieder in ihr Gesicht sah, hob die Hand an ihr Kinn. „Was, Ran?“ Seine Stimme klang drängend. „Es gibt etwas… etwas… das du noch nicht weißt…“ Sie sah auf, sah den verwirrten Blick in seinen Augen. Blickte in dieses Gesicht, das sie so sehr liebte, und fühlte diese Schuld in sich toben wie nie zuvor. „Was?!“, hörte sie ihn fragen. Der Wind riss ihm das Wort förmlich von den Lippen. Irre Angst machte sich in ihr breit. Sie sah auf, sah in sein Gesicht, sah ihn - zum ersten Mal in diesen Tagen tatsächlich ihn. Unverwandt starrte sie in seine Augen, in denen momentan Shinichi deutlicher zu sehen war als je zuvor seit seiner Rückkehr – Shinichi, der auf der Suche war, nach der Wahrheit, der angebissen hatte, und nicht loslassen würde, ehe er nicht die ganze Geschichte kannte. Sie fühlte, wie sie innerlich kapitulierte, wusste sie doch, dass sie keine Chance hatte. Sie hatte ja beschlossen, es ihm zu sagen, er brauchte dieses Teil für sein Puzzle. Und dennoch… hatte sie Angst. „Weißt du, warum deine Tarnung aufgeflogen ist…?“ Ihre Stimme war kaum zu hören, als sie sich endlich zum Sprechen durchgerungen hatte. „Nein.“, bekannte er. Es überraschte ihn, er hatte sich darüber nie Gedanken gemacht, dabei war das doch eigentlich offensichtlich. Tränen rannen über ihr Gesicht, immer mehr. Und plötzlich war er sich gar nicht mehr sicher, ob er überhaupt wissen wollte, was sie ihm beichten wollte. Er merkte, wie er blass wurde, als eine Ahnung sich in ihm breitmachte. „Wegen mir…“, hörte er sie sagen. Er las es mehr von ihren Lippen ab, als dass er es tatsächlich hörte. Sie schluckte, ihre Lippen zitterten. „Wegen mir. Ich… ich hab dich verraten, und deswegen muss ich dir doch helfen, ich bin Schuld, ich… wenn… schon alles andere nicht klappt, wenn ich dir schon anders nicht helfen kann, dann bin ich dir doch schuldig, wenigstens alles zu tun, damit du…“ Sie brach ab, als sie den Blick in seinen Augen wahrnahm, merkte, wie ihr innerstes zu Eis gefror. „Wie… bitte?“ Seine Stimme war heiser, kaum zu hören. Ran schaffte es nicht länger, ihm in die Augen zu sehen. „Ich weiß nicht genau, wie es passiert ist. Du und ich, wir… haben telefoniert.“ Sie zögerte kurz. „Hier… warst du wohl. Du… saßest am Strand, ich war… auf Izu. Und ich hab dir gesagt, dass ich dich liebe, am Telefon. Du hattest die die Wochen so seltsam benommen, und nun – du weißt ja Bescheid über unser Dilemma…“ Ran knetete nervös ihre Finger. „Wir redeten und diskutierten, und als… ich dir meine Liebe gestand, da… da war es eine Zeitlang still in der Leitung…“ Shinichi schluckte, wandte sich ab, fuhr sich mit zitternden Fingern fahrig über die Augen. „Ich nannte dich recht laut beim Namen, hatte Angst, du hättest aufgelegt. Es war wohl… laut genug, dass jemand anders den Namen auch gehört hat. Jemand, der eins und eins zusammenzählen konnte…“ Er drehte sich um. „Du hast es nicht… absichtlich…“ „Nein!“ Ran schluckte, trat näher. „Nein, natürlich nicht! Du hast keine Ahnung, wie sehr ich… das bereue, ich…“ Langsam schüttelte Shinichi den Kopf. „Dann mach dir keine Gedanken…“ Ein bitteres Lächeln umspielte seine Lippen. „Du wusstest nicht, was du tust… dann musst du dir auch nicht die Schuld geben, Ran.“ „Aber dennoch ist es meine Schuld! Und allein schon deshalb…“, begann Ran von neuem, hielt allerdings inne, als Shinichi den Kopf schüttelte. „Nein.“ Er lächelte erneut, diesmal allerdings war es ein trauriges Lächeln. „Ich bin selbst Schuld, wenn überhaupt jemand Schuld hat daran. Aber danke… dass du es mir gesagt hast.“ Das muss dich unglaublich belastet haben… belastet dich immer noch. Ran. Dummkopf… Er schluckte, trat langsam auf sie zu, griff ihre Hände mit seinen, lehnte seine Stirn gegen ihre. Ran schloss die Augen, atmete langsam aus. Shinichi spürte, wie sie zitterte, konnte die angestaute Hoffnung in ihr fast sehen – den Schmerz, den sie fühlte, sah er tatsächlich. Und deshalb, wusste er, musste er ihr nun seinerseits eine Wahrheit erzählen, die nicht sehr angenehm war. Er presste die Lippen zusammen, schaute sie traurig an. „Es funktioniert nicht.“, wisperte er schließlich leise. Der Wind riss seine Worte förmlich von seinen Lippen. „Was?“, murmelte sie fragend; eigentlich war die Frage rhetorisch, sie wusste, was nicht funktionierte. „Dass du dich nicht erinnern kannst? Das ist nicht schlimm, Shinichi, irgendwann…“ „Das meine ich nicht, und das weißt du.“ Er löste sich von ihr, schaute sie an, fest. Sie hatten es versucht, sie hatten getan, was ihnen möglich war, aber jetzt war Schluss. Er schluckte. Der Wind zerrte an seiner Jacke, an seinen Haaren, immer stärker fiel der Regen nun auf sie nieder, sorgte dafür, dass binnen Sekunden seine Kleidung ekelhaft feucht wurde. Ihr hing eine Strähne klamm ins Gesicht, ihre Lippen hatte sie aufeinandergepresst, fest, eisern fast. Versuchte mit allem, was sie hatte, nicht zu weinen, aber er wusste es doch, dass ihr zum Heulen zumute war. Er sah, wie sie den Kampf um ihre Fassung einmal mehr verlor, wie sich ihre Mundwinkel nach unten zogen, als sich das erste Aufschluchzen mit Gewalt ein Ventil suchte. Ran wandte den Kopf ab, schnell. Viel zu schnell, als dass es nicht verdächtig gewesen wäre, und viel zu langsam, andererseits, als dass er es hätte nicht sehen können, wie sie kurz nach Luft schnappte, ihr die ersten Tränen aus den Augenwinkeln quollen, sich vermischten mit dem Regen auf ihrem Gesicht. Er streckte die Hand nicht aus, um sie ihr wegzuwischen. Sie an sich zu ziehen, zu trösten, ihr zu sagen, dass alles gut werden würde, auch wenn alles in ihm ihn dazu drängte, genau das zu tun. Ihr Leid lindern, ihr eine heilere Welt vorgaukeln, als es sie gab. Das wäre gelogen, und bei Gott- er wollte doch endlich aufhören damit. Und so starrte er sie nur an, wusste, was los war, auch ohne, dass sie sprach. Er wusste es einfach. Sie hielt es nicht mehr aus, dieses Suchen und doch nicht Finden, dieses Reden, ohne etwas gesagt zu haben... Ihm ins Gesicht zu schauen, und doch nicht den anzusehen, den sie so sehr zu erblicken hoffte. Genauso wenig, wie er es noch aushielt. Ran stand da, die Arme um ihren Oberkörper geschlungen, den Blick starr auf den Boden geheftet. „Ist es… ist es, weil…“ „Nein.“ Seine Stimme klang fest. „Deswegen nicht, das meine ich ernst. Du kannst nichts dafür. Aber… sieh dich an, Ran. Das alles… tut dir nicht gut. Ich… tu dir nicht gut. Du willst mir unbedingt helfen, und weißt nicht wie, und ich bin niemand, der sich gut helfen lässt. Du suchst nach jemandem, der nicht da ist, und das macht die Situation fast unaushaltbar für dich. Du würdest alles tun, wenn es nur etwas bringen würde – und ich kann dir sagen, momentan sind all deine Anstrengungen umsonst. Deshalb… kann ich nicht länger mitansehen, wie du…“ Er brach ab, als er in ihre Augen sah. „Warum gehst du nicht einfach, wenn du’s nicht ertragen kannst?“, fragte er schließlich leise, aber drängend. Seine Worte gingen im Geprassel des Regens, der langsam an Intensität zunahm, fast unter, aber sie verstand sie dennoch. Wort für Wort. „Warum zum Teufel tust du dir das an?“ Ein Zittern rann durch ihren Körper. „Weil ich nicht so bin. Ich lass nicht einfach meine Freunde im Stich.“ Er atmete tief durch. „Das ehrt dich.“ Shinichi schluckte schwer, seine Augen immer noch starr auf ihre schmale Gestalt geheftet, merkte, wie ihm irgendetwas die Luft abschnürte; als stünde hinter ihm jemand und drückte seinen Hals zu, erwürgte ihn, langsam, ganz langsam… aber unaufhörlich, unerbittlich. Und ungeheuer genussvoll. Unwillkürlich zuckte seine Hand zu seinem Hals, sein Blick schweifte ab, glitt auf den Boden, wo Spuren im Sand von ihrer Anwesenheit zeugten, bis der Regen sie weggespült hatte. Das würde bald der Fall sein. Dann schüttelte er den Kopf, schaute sie wieder an, holte tief Luft, versuchte es wenigstens… ehe er sprach. „Ran, sehen wir doch der Wahrheit ins Gesicht. Du vermisst Shinichi, aber der ist nicht hier. Keiner weiß, wann er wieder kommt. Und ich… ich bin nicht wie er. Ich seh aus wie er, aber ich bin es nicht… er ist weg. Also… geh einfach. Ich denke, das ist am besten für uns beide. Verschwinde und dreh dich nicht um, ich denke, sollte Shinichi mal wieder aufkreuzen…“, seine Stimme verlor sich, „meldet er sich… vielleicht.“ Ihr Kopf fuhr hoch, Schrecken stand in ihren Augen. Er erwiderte ihren Blick, versuchte, ruhig zu wirken, biss sich erneut auf die Lippen, fester dieses Mal, bis er Blut schmeckte. „Glaub mir, ich nehm's dir nicht übel. Du bist mir… wirklich nichts schuldig. Du hast getan, was du konntest, aber jetzt… geht es einfach nicht mehr weiter für uns. Du weißt es, und ich… weiß es auch. Und ich kann nicht länger verantworten, dass du so… leidest. Wegen mir. Deshalb will ich, dass du gehst. Mich nicht mehr besuchst. Nicht… so bald, zumindest. Vergiss, was war.“ Er biss sich auf die Lippen. Ran schaute ihn an, merkte, wie ihr Herz gegen ihren Brustkorb schlug, ihre Finger kalt wurden. „Du machst Schluss…?“ Er schaute sie an, versuchte zu lächeln, merkte doch, wie sich seine Mundwinkel nach unten zogen. „Ich bin ein Niemand, Ran. Kann denn… ein Niemand Schluss machen?“ Er lächelte bitter, seine Stimme troff vor Zynismus. „Ich nähm’s dir nicht übel, würdest du gehen, wirklich nicht. Ich dank dir für deine Hilfe bis hierher… und für deine Ehrlichkeit.“ Sie trat ein paar Schritte nach vorn, blieb vor ihm stehen. Shinichi wandte den Blick ab, schluckte hart. „Geh einfach.“ Seine Stimme war kaum lauter als ein Wispern. Er merkte, wie seine Augen zu brennen anfingen, aber er beherrschte sich. Sie tat das nicht. Ran fing nun hemmungslos zu schluchzen an. „NEIN!“ Sie schrie ihn an, hämmerte mit ihren Fäusten gegen seine Brust, ließ dann ihren Kopf gegen seinen Hals sinken, ihre ganze Gestalt bebte. Frustration, Verzweiflung, Trauer suchten sich ein Ventil und fanden es. Rans Weinen nahm kein Ende mehr. „Ran…“, fing er an. Er war blass geworden, mit der Reaktion hatte er nicht gerechnet und sie erschütterte ihn zutiefst. Sie hob den Kopf, ihre Augen waren binnen weniger Sekunden rotgeädert und verquollen, ihre Lippen bebten, doch auf ihrem Gesicht lag ein Ausdruck tiefster Entschlossenheit. „Ich werde dich nicht verlassen. Ich geb' dich nicht auf. Ich will…“ Sie starrte ihn an, nahm seinen Kopf in ihre Hände. „Ich will dich wiederhaben…“ Eine Träne verließ ihren Augenwinkel, perlte über ihre Wange. Er widerstand erneut dem Drang, sie wegzuwischen, sah ihr zu, wie sie zu ihrem Kinn rann, und von dort auf ihre Bluse tropfte, im hellgelben Stoff versickerte. Vorsichtig griff er sie an den Schultern, drückte sie sanft ein wenig weg von sich. „Was ist, wenn er nicht wiederkommt…?“ Seine Stimme klang rau; irritiert griff er sich an den Hals. „Das wird er.“ Sie schaute ihn an; ihre klaren, blauen Augen nahmen ihn gefangen, machten es ihm unmöglich, ihr auszuweichen. Er atmete durch, bewegte sich nervös in seinen unangenehm feuchten Klamotten, dann schüttelte er den Kopf, ohne sie aus den Augen zu verlieren. „Ganz ehrlich, Ran... Nachdem, was ich in den letzten Tagen über mich… über diesen Shinichi Kudô… erfahren habe, glaube ich nicht, dass der, den du verloren hast, an jenem 13. Januar, jemals wiederkommt. Auch wenn… ich mein Gedächtnis wiederbekommen sollte, so schätze ich, haben mich die letzten zwei Jahre so verändert, dass ich dennoch nicht wiederzuerkennen sein werde.“ Ran fühlte sich, als hätte ihr jemand ins Gesicht geschlagen. Schock fiel über sie wie eine eiskalte Dusche. Sie starrte ihn an, schüttelte wortlos den Kopf, konnte kaum glauben, was sie gehört hatte. Er sah sie traurig an, lächelte müde. „Ich liebe dich. Das… tue ich. Und ich denke, auch… mein altes Ich tut das. Immer noch. Wahrscheinlich, so lange ich lebe.“ Er senkte seinen Blick, vergrub seine Hände tief in seinen Jackentaschen, merkte, wie ein kalter Regentropfen ihm die Schläfe hinabrann, an seiner Wange entlang, über seinen Hals in seinen Kragen. „Aber sieh dich an. Du bist fertig mit den Nerven, mit der Welt. Dich zerreißt die Sorge um mich. Ich glaub dir, wenn du sagst, du liebst mich. Und du bist das Beste, was mir dieser Tage passiert ist. Aber ich kann nicht länger mit ansehen, wie du dich aufreibst, auf der Suche nach jemandem, den du so schrecklich vermisst, der vielleicht nicht mehr kommt… und den ich nicht ersetzen kann. Wir haben es versucht, und sind gescheitert, wir haben den Karren hübsch in eine Sackgasse gefahren, und ich will das alles nicht noch schlimmer machen, als es jetzt schon ist. Ich denke, damit ist eigentlich…“, er schluckte hart, „alles gesagt.“ Eine einzelne Träne lief ihm aus dem Auge. Er wischte sie weg, schnell, unwillig, seine Schwäche zu zeigen. „Es tut mir Leid, Ran.“ Damit drehte er sich um, ließ sie stehen. Ran blieb zurück, merkte, wie mit jedem Schritt, den er sich entfernte, ihre Sicht immer mehr verschwamm. „Denkt ihr, er findet was?“ Kogorô war langsam an die Gruppe der Polizisten herangetreten, nachdem der letzte Suchtrupp zurückgekommen war, der die Umgebung nach Spuren und Hinweisen abgesucht hatten, die auf die Anwesenheit der Organisation hingedeutet hätten – erfolglos. Auch der Versuch, nachzuvollziehen, wie Shinichi in den Wald geraten war nach seiner Flucht, war bisher auf wenig fruchtbarem Boden gelandet – eigentlich war es fast schon lachhaft. Die Organisation konnte nicht weit sein, das Quartier quasi in Wurfweite – aber bis auf eine amtlich eingetragene Giftstofffabrik mit angeschlossenem Labor war nichts zu finden. Meguré runzelte die Stirn. Natürlich war ihm der Gedanke gekommen, dass an der Fabrik etwas faul war – allerdings hatte man ihn und Black freundlich empfangen, bereitwillig, wie es sich für ein japanisches Unternehmen gehörte, die amtliche Eintragung und alle dazugehörigen Papiere gezeigt. Bis auf diesen Gebäudekomplex gab es nur noch ein paar abgeschlossene, zum Teil halbverfallene Bausünden, die er sich mit Sicherheit in den nächsten Tagen genauer ansehen würde. Was ihn und auch Black, der neben ihm stand und seinen Bart gedankenverloren zwirbelte, beschäftigte, war der Verbleib von Ran und Shinichi. Die beiden waren nun schon seit einer halben Stunde verschwunden. Sein Blick wanderte nachdenklich Richtung Meer; allerdings hielt ihn irgendetwas ab, den beiden zu folgen. Er ahnte, dass sie nicht nur auf der Suche nach Shinichis Erinnerungen waren – die beiden beschäftigte noch etwas ganz anderes. Er schauderte, als die nasse Kälte in seine Kleidung kroch, zog sich seinen Hut fester in die Stirn, wandte sich um, um Takagi eine Frage zu beantworten, die dieser gerade gestellt hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)