Die Wurzel aus "Leck mich am Arsch" ergibt "Vielleicht"! von MitsuruSenpaii (This Wonderful World Is Full of Bastards) ================================================================================ Kapitel 2: Wenn Metall auf Fleisch trifft, sollte man derjenige sein, der das Metall in der Hand hält. ------------------------------------------------------------------------------------------------------ Sougo nämlich hatte sich felsenfest vorgenommen, China-Girl aus dem Weg zu gehen. (Das hier nennt die Autorin übrigens einen fliegenden Übergang. Gibt es besonders oft in Romanen. Die Autorin wollte mal etwas Neues ausprobieren. Breaking the 4th Wall again and again.) Die Gründe dafür waren klar: Verliebte Mädchen waren gruselig. Sougo hatte sie zwar noch nie am eigenen Leib erlebt, aber das, was er davon gehört und gesehen hatte, reichte ihm. Und da ihm im letzten Chapter ja ein grauenvoller Gedanke gekommen war, ging er ihr nun besser aus dem Weg. Am liebsten würde er sich erschießen. Wieso war ihm dieser Gedankengang nicht eher gekommen? Natürlich würde er, Sougo Okita, sich nicht einfach in das strunzdumme China-Girl verlieben. Vollkommen ausgeschlossen. Doch aus irgendeinem Grund hatte er nicht bedacht, dass sie sich in ihn verlieben könnte. Das war nicht unbedingt unwahrscheinlich, denn sie musste ja nur eine geheime M-Veranlagung haben oder seinem "Damn good-looking" verfallen, damit so etwas passieren konnte. Und mit ein wenig Pech war das sogar bereits passiert. "Du hast also beschlossen, deine Schwester vorerst am Leben zu lassen?" Abuto saß einen Tisch vor Kamui und sah diesem gelangweilt beim Fressen zu. Fast könnte einem schlecht werden von den Bergen, die der Salmonhaarige verdrückte. "Stimmt. Ich musste an dein "Potenzial"-Geblubber denken, deshalb verschone ich sie", antwortete Kamui zwischen einigen Bissen. Nein, ihm hatte keiner beigebracht, dass man mit vollem Mund nicht sprach. Aber bei dem Vater verwunderte das auch nicht sonderlich. Abuto hatte noch an dem Tag, an dem die beiden an die Gintama-High gekommen waren, auf Kamuis Wunsch hin die Klasse wechseln müssen. Es konnte schließlich nicht angehen, dass Abuto als so etwas wie die "rechte Hand Kamuis" nicht in derselben Klasse war. Und mit ein paar ... "Überredungskünsten" beim Direktor war das dann auch gar kein Problem gewesen. "Aber schon beachtlich, dass du diesen ... Shinsengumi-Jungen nicht in Stücke gerissen hast. Wenn ich sehen würde, wie jemand so mit meiner Schwester umgeht, dann -" Abuto brach ab, weil er Kamuis Blick bemerkte. Okay, was ist es diesmal? Er wagte es jedoch nicht, diese Frage laut auszusprechen. "Dieses ... dieses Kind ist mir als "Schwester" oder gar als "Mensch" eher egal, Abuto", erklärte der andere zwischen zwei Bissen. "Es ist eher so, als hätte jemand unerlaubterweise mit deinem Spielzeug gespielt, welches du jedoch schon weggeworfen hast. Und obwohl du es schon weggeworfen hast, wurmt es dich." Eigentlich war es fast zum Weinen, welche Einstellung Kamui bezüglich seiner Schwester hatte. Niemand hatte es verdient, wie ein Spielzeug behandelt zu werden. Aber Abuto würde es niemals wagen, diesbezüglich etwas verlauten zu lassen. Das war eine Sache, die nur Kamui und seine Schwester etwas anging. Stattdessen fragte er: "Hast du denn bereits einen neuen Plan ausgeheckt?" "Natürlich, und ehrlich gesagt nicht nur einen. Für die Durchführung des einen sind wir ja extra hierher gewechselt - naja, und weil die Yato-High eh eine Schule voller Vollpfosten war, aber das mal beiseite. Der andere ist gerade in der Rohplanung. Im Grunde möchte ich einfach nur ein wenig Spaß mit den Zweien haben." Und meinte damit Okita und Kagura. Abuto seufzte. Da Kamui in diesem Paralleluniversum zu "3-Nen Z-Gumi Ginpachi-sensei!" als normaler Schüler keine Menschen töten konnte, war er stattdessen einfach nur total random und hatte eine behinderte Idee nach der anderen. Meistens ging es darum, Leute anzustacheln, um dann wahlweise dabei zuzuschauen, wie sie sich gegenseitig zerfleischten, oder um sie selbst zu zerfleischen. In diesem Moment kam eine Gruppe von Schülern ins Klassenzimmer: die Kiheitai. Takasugi nahm seinen Platz in der hintersten Reihe ein und begann augenblicklich, gelangweilt aus dem Fenster direkt neben ihm zu starren. Und das war alles, was Kamui über den mysteriösen Augenklappenträger heraus finden konnte: Sobald die Pause begann, verschwand die gesamte Kiheitai, und wenn die Schulglocke erklang und der Unterricht weiter ging, erschienen sie wieder, ebenfalls zusammen. In den Pausen saßen sie angeblich immer an diesem einen Getränkeautomaten im dritten OG des Westflügels. Allerdings hatte Kamui bereits auf eigene Faust heraus gefunden, dass sie eben doch nicht immer dort saßen. Doch keiner wusste, wo sie sich sonst aufhielten. Und keiner wusste, was sie in dieser Zeit taten. Der Unterricht fing an, aber das war Kamui zur Abwechslung mal egal. Der heute ersonnene Plan, der seine Schwester und diesen braunhaarigen Jungen von der Shinsengumi involvierte, konnte nur mit viel Planung und Vorbereitung umgesetzt werden. Zudem würde er dazu technische Unterstützung brauchen, die er sich nicht eben mal aus den Fingern ziehen konnte. Das war nichts, was er sofort angehen konnte. Aber es wurde Zeit, dass er anfing, seinen ursprünglichen Plan in die Tat umzusetzen. Und dieser sah vor, sich Shinsuke Takasugi und die Kiheitai als Verbündete zu angeln. Theoretisch wäre das nun der ideale Zeitpunkt, um auf die Sicht von Takasugi umzuschwenken, und vielleicht das ein oder andere Geheimnis um ihn zu lüften. Zum Beispiel jenes, wieso die Kiheitai nicht immer bei dem Getränkeautomaten anzutreffen waren. Oder welchen geheimen Aktivitäten sie in den Pausen nachging. Allerdings könnt ihr das knicken. Ich werde nicht aus Takasugis Sicht schreiben. Das würde wahrscheinlich nur in einem vollkommenen OoC-Fiasko enden, und die Morddrohungen all jener Takasugi-Fans, die das lesen, will ich nicht abbekommen. Stattdessen switchen wir nun in die Sicht eines anderen Kiheitai-Mitglieds. Und einige Leute wird die Wahl bestimmt amüsieren. Allerdings weise ich sämtliche Behauptungen von mir und sage: Das hat nichts mit meinen persönlichen Vorlieben, Interessen oder Gefühlen zu tun, sondern passiert nur aus Gründen der Storyübersichtlichkeit! Bansai Kawakami war ein begabter Schwertkämpfer und Gefolgsmann unter Takasugi, und in einem gewissen Paralleluniversum namens "Gintama" unter den Namen "Tsunpo" Hitproduzent beziehungsweise Songwriter für die Sängerin Terakado Tsuu, kurz Otsuu-chan. Da er das hier jedoch nicht war, blieb es bei einem närrischen Musikliebhaber, der pausenlos Kopfhörer auf den Ohren hatte. Man wusste nie, wie viel er von seiner Umgebung mitbekam. Ebenfalls immer dabei war seine Shamisen - wobei es in dieser Welt eher eine Gitarre war, denn wer spielte heutzutage noch Shamisen? Eine weitere Auffälligkeit an ihm war seine überaus höfliche, jedoch auch veraltete Art zu sprechen, und die Floskel "de gozaru" am Ende seiner Sätze. Aber da die Fanfic eh wieder genug Japan-Lingu intus hat, wird darauf zum Wohle der Leser verzichtet. Bansai war gerade mit seiner alltäglichen Aufgabe beschäftigt: Schon seit Wochen beschattete er das Lehrerzimmer. Wann die Lehrer kamen, wann sie wieder gingen, was sie aßen, wer sich mit wem gut verstand und mit wem eher weniger, wann die Türen geschlossen wurden - all das sollte Bansai heraus finden. Es war eine recht langweilige Tätigkeit; denn viel passierte im Lehrerzimmer für gewöhnlich nicht. Aber Bansai ging seiner Arbeit ordentlich nach. Er klappte das Handy ein. In zehn Minuten würde der Unterricht wieder beginnen. Zeit, zurück zu gehen, um sich mit den restlichen Kiheitai-Mitglieder über die neuesten Informationen auszutauschen. Doch als Bansai um eine Ecke kam, wich er sofort wieder zurück und bezog an der Ecke Aufstellung. Ein Blick um eben jene Ecke bewies, dass er sich nicht getäuscht hatte. Dort standen eindeutig Shinsuke und dieser Neuling mit den pinken Haaren, der von der Yato-High hierher gewechselt war: Kamui. "Eine beachtliche Ausstrahlung haben Sie da, Herr Samurai", kam in diesem Moment von Kamui. Doch Takasugi lachte nur auf. "Samurai? Nein nein, ich bin nur ein ganz normaler Schüler." "Sollte das der Anführer der Kiheitai wirklich von sich sagen?" Kurzes Schweigen. Dann: "Sieh einer an, da hat jemand seine Hausaufgaben gemacht. Aber bist du nicht der, der vor einiger Zeit den Angriff auf die Schule angeführt hat?" Das war allerdings eher eine rhetorische Frage. Als müsse Takasugi das noch fragen. Aber statt die Frage zu beantworten, stellte Kamui eine Gegenfrage: "Stimmt es, dass die Kiheitai diese Schule zerstören will?", fragte er frech grinsend. Takasugis stets spöttisches Lächeln wurde ein klein wenig ... ja, was? Spöttischer? Abfälliger? Wahnsinniger? "Wieso sollte ich darauf antworten, Fuchsgesicht?", war die Reaktion des Schwarzhaarigen. Gar nicht so einfach, dieser Takasugi. Kamui verschränkte die Arme hinter dem Kopf, ehe er breit lächelte. "Nun, ich war verwirrt. Man hört, du willst die Schule zerstören, aber dann bewahrt ihr die Schule vor der Zerstörung. Das passt irgendwie nicht." Takasugi lachte. Es kam so plötzlich, dass selbst Kamui leicht zusammen zuckte. Das ewig währende Grinsen verschwand für einen Moment. "Eben fiel in dem Satz ein sehr wichtiges Wort: Du." Und als Kamui offensichtlich nicht zu verstehen schien, erklärte der Schwarzhaarige mit der Augenklappe: "Ich will die Schule zerstören. Ich und die Kiheitai. Niemand sonst außer mir wird diese Schule zerstören. Und nur deshalb hab ich nicht zugelassen, dass deine Vollpfosten hier weiter rumwüten." Er kicherte verzückt. Die Vorstellung, wie er die Schule mit seinen Taten zerstörte, jagte ihm einen wohligen Schauer über den Rücken. Kamui nickte. Damit hatte er bereits gerechnet, aber er hatte sich Gewissheit verschaffen wollen. Er ging einen Schritt auf den anderen zu. "Dann haben wir ähnliche Interesse. Ich für meinen Teil will vor allem diesen silberhaarigen Lehrer zerstören. Wie wäre es also, wenn wir uns verbünden würden?" Und streckte dem anderen dabei die Hand entgegen. Schweigen. Für einen endlosen Moment starrten sie sich einfach nur an. Keiner grinste, und jeder schien den anderen abzuschätzen; schien abzuwägen, wie groß die Gefahr war, die von dem jeweils anderen ausging. Die Hand blieb jedoch unberührt. Takasugi ging an Kamui vorbei, Richtung Klassenzimmer. Er wollte schon mit einem "Wir brauchen niemanden mehr" antworten, doch dann hielt er inne. Nach einer weiteren Sekunde meinte er jedoch überraschenderweise: "Ich werd es mir überlegen." Er spürte, dass das Fuchsgesicht eine wahre Bestie sein musste. Die Mordlust, die er zu unterdrücken versuchte, war kaum zu übersehen, so gewaltig war sie. Takasugi beging nicht den Fehler, den stets lächelnden Yato zu unterschätzen. Als er um die Ecke kam, wo Bansai stand, nahm er diesen ohne große Überraschung zur Kenntnis. Er hatte von Anfang an gewusst, dass der Andere dort stand. Und weil sie nun eben allein waren, beschloss Takasugi, einen kurzen Umweg in Richtung Klassenzimmer zu gehen, damit sie reden konnten. "Was hältst du von ihm?", fragte er. "Er ist ein gefährlicher Mann", war Bansais Antwort. Obwohl er Kopfhörer trug, aus denen laut Musik schallte, hatte er jedes Wort der Unterhaltung sowie Takasugis Frage eben laut und deutlich gehört. "Er wollte die Schule zerstören." "Das wollen wir auch", warf Takasugi ernst ein. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. "Nur haben seine Männer ihn verraten. Das deutet daraufhin, dass er entweder ein miserabler Anführer war, oder dass seine Leute ihn aufgrund seiner Gefährlichkeit aus dem Weg schaffen wollten." Takasugi ließ jedoch offen, welche Option wahrscheinlicher war. Es gab Dinge, die waren so offensichtlich, dass es nur verschwendete Spucke wäre, sie auszusprechen. "Weißt du, worauf man achten sollte, wenn Metall auf Fleisch trifft?" Bansai hob kurz den Kopf. Die Frage war rhetorisch, die Antwort darauf klar. "Man sollte das Metall halten." Trotz des Umweges erreichten sie das Klassenzimmer im selbem Moment wie Kamui, welcher sie aber höflich vorließ. Und Kamui konnte zwar keine Gedanken lesen, aber er war sich sicher, dass er gute Chancen hatte, die Mitglieder der Kiheitai als Verbündete zu gewinnen. Leider war es schwieriger, Kagura aus dem Weg zu gehen, als Sougo sich das gedacht hatte. - Was auch kein Wunder war, wenn man in die gleiche Klasse ging und daher mindestens acht Stunden am Tag regelrecht aufeinander saß. Und Sougos Wunsch nach einem Platzwechsel blieb auch ungehört. Kagura spürte aber anscheinend, dass er ihr aus dem Weg ging. Das verdoppelte den eh schon doppelten Hass. Und so waren aus den harmlosen Kampfeinlagen alsbald erbitterte Streitkämpfe geworden, die meistens wegen einer Kleinigkeit losgingen und mittlerweile in jeder freien Sekunde stattfanden. Darunter litten nicht nur die Klassenkameraden, sondern auch das Inventar und der Hausmeister, der es seltsamerweise immer schaffte, am nächsten Tag wieder alles wie neu aussehen zu lassen. Jedoch fingen sie mittlerweile schon im Unterricht an, sich zu streiten. So auch heute: Sougo Okita schlief. Das tat er meistens, und eigentlich störte er damit niemanden. Kagura aber störte das, denn momentan störte sie allein der Fakt, dass er überhaupt atmete und somit am Leben war, schon ungemein. "Oi, kann jemand dem ollen Penner die Nase zuhalten?", fragte sie deshalb laut in den Klassenraum. Einige seufzten. Sie ahnten bereits, was nun kommen würde. "Ach, lass ihn einfach pennen, Kagura-chan." Ginpachi-Sensei hatte es mittlerweile aufgegeben, Okita vom Schlafen abzuhalten. Es brachte eh nichts. Aber Kagura wollte ihn nicht schlafen lassen. Es ging ihr gegen den Strich, und das leise Atmengeräusch von schräg hinter ihr störte sie heute noch mehr als sonst. Sie hatte ein seltsames Kribbeln in der Magengegend - sie führte es auf ihre Wut zurück. "Oi, wach endlich auf!", rief sie, nachdem sie sich zu dem Schlafenden umgedreht hatte. Dieser pennte seelenruhig weiter. "OI." Kagura stand abrupt auf. "Hör auf zu pennen." Als der Braunhaarige mit der Schlafmaske immer noch nicht aufwachte, rieß Kagura der Geduldsfaden. Sie kniff ihm die Nase zu. Der Faustschlag kam völlig unerwartet, und niemand außer Okita selbst wusste danach, ob er das geplant hatte oder ob er wirklich geschlafen hatte und dies eine Reflex-Reaktion gewesen war. Das änderte aber nichts am Resultat, und dieses sah so aus: Kagura sah den Schlag quasi kommen, konnte aber nicht rechtzeitig reagieren. Es war ein direkter Faustschlag mitten in die Fresse, um es mal so auszudrücken. Kagura presste sich mit einem Schrei die Hand aufs Gesicht. Als sie sie runter nahm, erkannte sie Blut auf ihren Händen. Ihre Nase fühlte sich gebrochen an. Ginpachi wollte dazwischen gehen. Doch er kam zu spät: Kagura hatte Okita, der gerade langsam und verträumt die Augen öffnete, bereits am Kragen gepackt, und im nächsten Moment sah man ihn fliegen. Der Braunhaarige landete an der Rückwand des Klassenzimmers, wo sein Einprall die kleine Tafel und das längliche Regal mit den kleinen Fächern mittig zerstörte. Eine Zeit lang sah man nur Rauch, während sich Kagura, bebend vor Zorn, die Hand auf die Nase presste, welche nicht aufhörte zu bluten. Nach ein paar Sekunden richtete sich Okita wieder auf. "Wofür war das?", murmelte er benommen, während er sich den Hinterkopf hielt. "Für meine gebrochene Nase", rief Kagura, und im nächsten Moment sprang sie auf Okita zu. Dieser konnte dem Tritt nur in allerletzte Sekunde ausweichen und schien reichlich verwirrt. Wenn der Faustschlag geplant war und er wirklich nur schauspielerte, dann tat er das echt verdammt gut. Vor allem war Sougo aber niemand, der sich einfach so bedrohen ließ, und als Kagura nach ihm treten wollte, parierte er den Angriff mit dem Arm - was etwas schmerzhafter war als gehofft, aber nicht so schmerzhaft wie befürchtet. "Kannst du mir mal sagen, welche Laus dir über die Leber gelaufen ist?", fragte er im versuchten Autoblick-Style, während er abwechselnd ihre Schläge und Tritte parierte. Eine sinnbildliche Ader pochte an seinem Hals. "Halt die Fresse und verreck, genau hier!" Sie deutete eine Finte mit der rechten Hand an, schlug aber im letzten Moment unvermittelt mit der linken zu. Bei jedem anderen würde dies eine Verminderung der Kraft bedeuten, aber Kagura besaß auf beiden Seiten eine abartige Kraft. Der Faustschlag traf Okita an der Schulter und ließ ihn zurück taumeln. Allerdings merkte er, dass sie nicht mit voller Kraft zugeschlagen hatte. "Und wieso hältst du dich dann zurück, wenn du mich töten willst?" Kagura zögerte für eine Sekunde, offensichtlich verwirrt über diese Frage. Die sinnbildliche Schlagader an Sougos Hals platzte. Sie ging ihm jetzt schon wieder gehörig auf den Piss. Und dann konnte sie ihm nicht einmal sagen, was ihr verficktes Problem war! Kagura wollte zu einer Antwort ansetzen. Und Okita nutzte diesen Moment sogleich: Er stürmte auf sie zu, und als sie ebenfalls lossprang, wich er ihr mit einer nach links angedeuteten, aber nach rechts ausgeführten Rolle aus, zog in dem Moment, als er auf die Beine kam, sein Schwert aus der Scheide, gab Kagura, die gerade an ihm vorbei humpelte, einen Kick in den Rücken, sah zu, wie sie fiel. Und dann, als sie rumwirbelte und wieder auf die Beine kommen wollte, war er plötzlich über ihr und hielt ihr die Klinge an den Hals, wo sich sogleich ein roter Striemen bildete. Blut rann Kaguras Hals runter. "Die Antwort: Weil du keinen Menschen töten kannst." Und dabei klang er so nach Kamui, dass Kaguras Blut unweigerlich aufkochte und ihr Herz schneller schlug. Noch ein bisschen mehr, und sie wäre wieder als Berserker erwacht - wäre nicht plötzlich Hijikata hinter Okita aufgetaucht, der ihn festhielt; und würde Ginpachi nicht volles Rohr "ES REICHT!" brüllen. Kagura schaffte es, sich zu beruhigen. Sie hielt sich nun abwechselnd die Hand auf die noch immer blutende Nase und auf die Schnittstelle am Hals, welche höllisch brannte. Nein, sagte sie sich selbst. Du willst nicht wie dein idiotischer Bruder werden. Du hasst diesen Bastard, aber du willst ihn nicht töten. Und das wirkte. Der Schleier, der ihr die Sicht vernebelte, legte sich wieder. Dann erschien der Hausmeister in der Tür. Ganz plötzlich. Und obwohl er noch kein Wort gesagt oder sich vorgestellt hatte, wussten alle sofort, dass es der Hausmeister sein musste. Vor allem war aber sofort klar: Es war der Hausmeister aus Scrubs. Keine Frage. Er seufzte gequält. "Ihr schon wieder - hat euch einer ins Hirn geschissen, oder wieso meint ihr immer, euch wie ein Rudel wilder Affen aufführen zu müssen?" Es war das erste Mal, dass jemand außer dem Schulrektor den Hausmeister sah. Er war bisher nie ans Licht der Öffentlichkeit getreten, hatte sich nie gezeigt. Angeblich verrichtete er seine Arbeit immer so, dass keiner ihn zu sehen bekam. Nun meldete sich auch Ginpachi-Sensei zu Wort. "Der Hausmeister hat recht", sagte er. Dann wandte er sich an die zwei Hauptschuldigen. "Dieses Mal wird das ein Nachspiel haben." Er zückte einen Stift und das Klassenbuch, in dem er etwas notierte. So etwas war zuvor noch nie vorgekommen, da Ginpachi als Lehrer mit hoher Toleranzgrenze galt. "Ihr werdet nachsitzen, beide. Heute nach dem Unterricht. Aber das ist noch nicht alles. Okita-kun, du meldest dich umgehend beim Schuldirektor. Und Kagura, du meldest dich sofort im Krankenzimmer und lässt deine Nase behandeln. Du wirst dich danach beim Rektor melden." In der Klasse herrschte angespanntes Schweigen. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, so still war es. Es war nicht nur das erste Mal, dass Ginpachi-Sensei etwas in das Klassenbuch eintrug, sondern auch das erste Mal, dass er überhaupt Strafen verteilte. Und dann waren es gleich so harte. Ein Besuch beim Rektor - in der Haut von Okita und Kagura wollte man nicht stecken. Ehrlich nicht. "Worauf wartet ihr noch?", rief er mit lauter Stimme. Das ließen sich die Betroffenen nicht zweimal sagen, und so beeilten sie sich, um aus dem Klassenzimmer zu kommen. Ginpachi seufzte. Er wünschte, er hätte nicht so weit gehen müssen, aber irgendwann musste auch mal Schluss sein. Es gab eine Grenze, wie weit dieses kindische Spiel zwischen den beiden gehen konnte. "Und worauf wartet ihr noch?" Die Worte kamen dieses Mal vom Hausmeister, und als er sich der ratlosen Blicke der gesamten Klasse plus Lehrer gewahr, hob er den Mopp hoch, der schon die ganze Zeit in seiner Hand ruhte. "Raus aus dem Klassenzimmer mit euch - oder wie soll ich sonst für Ordnung sorgen?" Das ließ sich die 3-Z nicht zweimal sagen. Den Worten des Hausmeisters widersprach man nicht. Yamazaki war übrigens der Erste, der aus dem Klassenzimmer kam. Dafür gibt es keinen besonderen Grund, aber ich war der Meinung, dass es trotzdem erwähnenswert ist. Als Sougo gegen 17 Uhr in die Klasse kam, wunderte es ihn nicht, dort bereits Kagura vorzufinden, die auf einem Papier die ihr gegebenen Strafarbeiten machte. Sie war aber auch nicht beim Direktor, sondern nur beim Stellvertreter gewesen. Als Shinsengumi-Mitglied wurde die Sache hochgekocht bis zum geht-nicht-mehr. Anfangs hatte Sougo alleine mit dem Direktor gesprochen. Nach zwei Stunden Moralpredigt und Ausfragerei hatte er dann noch Kondo und Hijikata dazu gefordert. Sougo hätte am liebsten gekotzt. Von wegen, als wichtiger Bestandteil der Ordnungsaufsicht dürfe er ein solches Verhalten nicht an den Tag legen, er müsse doch für die Sicherheit sorgen und dürfe diese selbst nicht gefährden, und so weiter. Und. So. Weiter. Sougo hatte nicht wirklich zugehört. Kagura sah keine Sekunde von ihrem Blatt auf, obwohl sie mitbekommen haben musste, dass er ins Klassenzimmer gekommen war. Aber Sougo dachte gar nicht daran, die Sache von heute Mittag einfach so enden zu lassen. "Oi, ignorier mich nicht." Die Standpauke von eben war wirklich zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus gegangen. "Was sollte das vorhin?" Aber sie ignorierte ihn weiterhin. Sie war allerdings nicht sonderlich gut darin, denn ihre Körperhaltung spannte sich deutlich an.Sie schien nicht dran zu denken, ihm zu antworten. Er knirschte mit den Zähnen. Es machte ihn rasend, dass sie meinte, ihn einfach ignorieren zu können. So, wie sie ihn schon oft genug zur Weißglut gebracht hatte mit ihrem Wesen. Okay. Ganz wie du willst. Er baute sich vor dem China-Girl auf und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch, woraufhin sie zusammenzuckte. Erst dann sah sie ihn mit einer Mischung aus Trotz und Verwirrung an. Auf ihrer Nase klebte ein Pflaster. "Was ist mit deiner Nase passiert?", fragte Sougo. Er wusste es wirklich nicht. "Spiel nicht den Unwissenden. Das war dein Faustschlag", war Kaguras Antwort. Sie näselte. Er meinte sich erinnern zu können, was von einer gebrochenen Nase gehört zu haben. War also sie damit gemeint gewesen? Aber da sie zu den Yatos gehörte, war die Nase anscheinend schon fast wieder verheilt. Eigentlich ein wandelnder Logikfehler, das Mädchen. Aber Faustschlag? Was hatte er verpasst? Er war schon ein paar Mal richtig sauer auf das Weib gewesen und hatte mehr Kraft in seine Angriffe als sonst gesteckt, doch es war ihm trotzdem nie gelungen, sie ernsthaft zu verletzten. Zumal er es bisher immer geschafft hatte, sich rechtzeitig vor Augen zu führen, dass sie ja noch ein Kind war. "Du gehst mir aus dem Weg, nicht wahr?", sagte sie da plötzlich und vollkommen unvermittelt, ehe Sougo die Sache mit dem Faustschlag nochmal ansprechen konnte. Sougo hob eine Braue. Es war nicht schwer gewesen, das zu bemerken, aber es wunderte ihn, dass sie das ansprach. Fast könnte man meinen, dass ihr die Tatsache schwer zu schaffen machte. "Und wenn?", fragte er emotionslos. War sie deshalb vorhin so wütend wie selten zuvor gewesen? "Warum?" Keine Vorwürfe. Kein Ausraster. Kein Gekreische. Nur dieses eine Wort. Weil ich nicht will, dass du dich in mich verliebst? - Nein, das konnte er nicht bringen. Und dann sagte er es doch. Denn was kümmerte es ihn, ob er das bringen konnte oder nicht? "Weil ich nicht will, dass du dich in mich verknallst." Schweigen. Kagura starrte ihn an, während er zurück starrte. Dann fing sie an zu lachen. Aber selbst ein Fremder hätte erkennen können, dass in dem Lachen null Humor steckte. "Red keine auf Menschenworte zusammengepresste Scheiße, Pissnelke. Und nun zieh Leine, ich habe zu tun.", gab sie mies gelaunt zurück, ehe sie sich wieder ihrer Strafarbeit zuwandte - etwas, was Sougo auch tun sollte, doch er dachte gar nicht daran. Stattdessen saß er mit einem Ruck auf Kaguras Tisch. Was diese gerade mit einer genervten Schimpftirade kommentieren wollte, als er auch schon ihr Kinn zu fassen bekam und das Mädchen somit zwang, ihn anzuschauen. Sie trug wie fast immer die dicke und zugleich nutzlose Hornbrille, aber nun, aus der Nähe, sah er, dass man leicht ihre Augen erkennen konnte. Mit einer Bewegung fischte er ihr die Brille von der Nase und setzte sie selbst kurz auf. Wie vermutet besaß die Brille keine Stärke, dafür aber genug Milchigkeit, um jemandem, der nicht daran gewöhnt war, die Sicht zu vernebeln. "Die ist endhässlich, und damit sehen kann man auch nicht wirklich. Wieso tust du dir freiwillig son Ding an?", fragte er halbwegs interessiert. Er sah ihr wieder in die Augen, und Kagura wurde gegen ihren Willen rot - sie konnte dieses Mal regelrecht spüren, wie ihr das Blut in den Kopf schoss. "Geht dich nichts an!", entgegnete sie patzig, doch der Versuch, ihm die Brille zu entreißen, scheiterte. Die Brille landete auf dem Boden. Doch Kagura konnte sich immer noch nicht losreißen, denn der Sadist hielt sie mit ungeahnter Kraft fest, und er machte auch keine Anstalten, sie loszulassen oder ihr Eigentum aufzuheben. "Und? Liebst du mich?" Die Frage kam so unvermittelt und plötzlich, dass sich Kagura an ihrer eigenen Spucke verschluckte und einem Hustenanfall erlag. Sougo ließ ihr Kinn los und sah untätig zu, wie Kagura ein paar Sekunden um Luft rang. Er grinste nicht, er ließ keine spöttische Bemerkung ab, er ... musterte sie einfach. Unter seinem Blick wurde es Kagura unwohl zumute. Sie rückte mitsamt des Stuhls ein wenig von ihm weg, aber er starrte sie weiterhin an. Das Blut schien sich in ihrem Kopf heimisch zu fühlen und machte keine Anstalten, alsbald wieder abzuziehen. "Ich erwarte eine Antwort, China-Girl. Am besten jetzt.", erinnerte Sougo. "Halt's Maul, Bakarayo!" "Das ist keine Antwort.", erwiderte er monoton die lausige Antwort. "Du sollst die Fresse halten und Leine ziehen!" Nun, so kam er hier nicht weiter. - Wobei er selbst eigentlich nicht einmal wusste, was er mit dem Theater hier zu bezwecken erhoffte. Irgendwie handelte er, ohne richtig darüber nachzudenken. "Schließ die Augen", befahl er. Als Kagura ihn an den Kopf knallte, dass sie lieber verrecken würde, nahm er einen Bleistift aus ihrem Mäppchen und antwortete: "Nichts einfacher als das." Und weil selbst so ein harmloser Bleistift in den Händen des Berufssadisten zu einer gefährlichen Waffe werden konnte, kam Kagura motzig, aber mit klopfenden Herzen der Aufforderung nach. Was hat er dieses Mal vor? - Nun, zumindest wollte sie sich das fragen. Aber sie kam nicht dazu, denn im nächsten Moment spürte sie bereits seine Lippen auf den ihren. Und in der nächsten Sekunde, noch bevor Kagura Anstalten von Wehrversuchen zeigte, hatte er sie bereits einen Arm um sie gelegt, während er mit der Hand des anderen Arms ihr Kinn festhielt, damit sie ihren Kopf nicht abwenden konnte. Wenn einer der bisherigen Küsse als romantisch hätte bezeichnet werden können, dann wohl noch am ehesten der hier. Die Atmosphäre war auch dieses Mal alles andere als romantisch - obwohl das Setting wieder reichlich kitschig war. Aber der Sado war nun um ein Vielfaches sanfter als sonst. Sogar ihr Kinn ließ er los. Jedoch eigentlich nur, um sich mit der Hand abstürzen zu können, sodass er das Gleichgewicht nicht verlor. Fast könnte man meinen, er wäre jemand anderes. All dies währte im Gesamtbild nicht einmal eine Sekunde. Denn es mochte anders beim Leser rüberkommen, aber natürlich ließ Kagura das nicht ohne Gegenwehr zu. Jedoch hatte er sie geschickt umarmt, und zudem schwanden ihr aus unerfindlichen Gründen die Kräfte. Sie erwischte sich noch bei dem schwachsinnigen Gedanken Und was, wenn Küsse die Schwachstelle von Yatos sind?, ehe ihr Tränen in die Augen stiegen. Ihr Körper verweigerte ihr den Dienst, gehorchte nicht auf die Befehle, die ihr Gehirn sendete. Als er den Kuss beendete und von ihr abließ, lächelte er - nicht. Nein, er lächelte nicht. Er grinste auch nicht sein Sadistengrinsen, gab keinen höhnischen Spruch ab, wischte sich nicht den Mund ab und dachte zur Abwechslung mal sogar an gar nichts. - Nein, er betrachtete sie nur, wie sie ihn mit erröteten Wangen und Tränen in den Augen wie ein zittriges Fohlen anstarrte. Versuchte herauszufinden, was gerade in ihr vor sich ging, was sie dachte, und was er in ihr ausgelöst hatte. "Und? Liebst du mich?", fragte er noch einmal. Nicht gespielt monoton, sondern in einem halbwegs normalen Ton. "Wer würde schon einen solchen Satansbraten wie dich lieben?!", spuckte sie ihm in wahrsten Sinne des Wortes entgegen. Unbeeindruckt wischte er sich die Spucke weg. Und dann kam Runde zwei: Noch bevor sie ihm mehr Gemeinheiten an den Kopf werfen konnte, küsste er sie erneut. Dieses Mal ein wenig forscher. Die eh schon nicht besonders romantische Situation wurde noch unromantischer, als er ihr mit der rechten Hand die Nase zudrückte. Das sah von außen betrachtet einfach nur schrecklich lieblos und unromantisch aus, und genau so fühlte es sich auch an. Sougo tat dies, weil Kagura ihm keinen Einlass gewährte und die Lippen fest aufeinander gepresst hatte. Aber da die Luftzufuhr durch die Nase durch Sougo abgestellt war, öffnete sie alsbald in einem ganz normalen Reflex den Mund. Als er mit der Zunge in ihren Mund eindrang, zuckte Kagura wie vom Blitz getroffen unter ihm zusammen, und nun schlug sie auch zu. Sougo ließ ihre Nase los, und als sie einen Faustschlag gegen sein Gesicht ansetzte, fing er ihn mit der Handfläche ab. Die Hand pochte daraufhin zwar vor Schmerz, aber das schob er beiseite. Kagura wand sich unter dem Braunhaarigen, aber es gab kein Entkommen. Sie saß in einer ungünstigen Position auf dem Stuhl, während er allein durch den Fakt, dass er höher saß als sie, einen Vorteil hatte. Er musste sich jedoch runterbeugen, und da er nun die rechte Hand, mit der er sich zuvor die am Tisch abgestützt hatte, seit der Nasenaktion nicht mehr frei hatte, schwankte er leicht. Sie dachte nicht mehr nach. Sie handelte einfach. Sie zog mit einem ruckartigen Bewegung die linke Hand, die in Sougos rechter gefangen war, zu sich. Wie erhofft verlor Sougo durch den unerwarteten Ruck die Balance und fiel vom Tisch. Er landete schwer auf ihr, weil er es in letzter Sekunde noch schaffte, einen ernsthaften Sturz abzufangen. Als sie die Augen wieder öffnete, hatten sie direkten Blickkontakt zueinander, denn er saß nun direkt auf ihrem Schoß. Statt ihre Situation zu verbessern, hatte Kagura sie nur verschlimmert. Allerdings sah es für einen Moment so aus, als würde selbst Sougo rot werden. Und das, nachdem er mit ihr schon allerlei Körperkontakt ausgetauscht hatte. Dann wurde er allerdings wütend. Und das eigentlich nur aus dem Grund heraus, weil es zu ihm passte, in einer solchen Situation Zorn auf das Chinamädchen zu schieben. Es war einfacher, wenn man seinen Zorn auf etwas Bestimmtes projizieren konnte. "G-geh ... geh runter von mir!", presste Kagura mit geröteten Wangen hervor. Er starrte sie mit einer Mischung aus Zorn und Verwirrung an, wovon man ihm allerdings nur die Mürrischkeit ansah. "Nimm Luft", war seine gereizte Antwort. Manchmal brachte sie ihn zur Weißglut, ohne dass er so recht verstand, wieso. So war es auch dieses Mal. Aber er wusste auch nicht, wieso er das alles gerade getan hatte, wusste nicht, was er damit zu bezwecken erhofft hatte, und wusste nicht, wieso sein Körper gehandelt hatte, als hätte er einen eigenen Willen. Sein Gehirn war wie abgeschaltet. Er war nicht Herr über sich selbst gewesen. Sougo stand auf. Er hatte genug. Kagura hatte Tränen in den Augen, ihr Atem ging stoßweise, und das Blut saß immer noch im Kopf fest. Aber sie weinte nicht. Was wohl gut war, denn würde sie weinen, könnte das eventuell dazu führen, dass der Braunhaarige seine Meinung über das Drecksgör mit den Bärenkräfte revidierte. In seinem Kopf hatte sich die Vorstellung gefestigt, sie wäre ein Herkules ohne Gehirn im Körper einer 14-jährigen, der zu keinen normalen Gefühlsregungen fähig war. Ein weinender Herkules konnte dieses Bild ganz schnell zerstören. "Bravo!", kam es da plötzlich von der Tür, begleitet von einem Klatschen. "Wirklich ganz großes Kino. Das sah fast schon romantisch aus, was ihr da abgezogen habt. Nur das mit der Nase sah schon komisch aus." Kamui betrat das Zimmer, mit dem gleichen undurchschaubaren Lächeln wie immer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)