When nothing is like it should be von _Hikari-chan_ (Wenn nichts ist, wie es sein sollte) ================================================================================ Kapitel 3: Streit ----------------- So, hier endlich das neue Kapitel ^^ ~~~~~~~~~~ „Jetzt hört sofort auf! Yo hat Hao nun mal mitgebracht, daran können wir jetzt auch nichts mehr ändern und deshalb bringt es nichts, darüber zu streiten. Und nein, Ren, wir werden nicht hinaufgehen und ihn töten, während er schläft“, beendete Anna den Streit. “Aber ...” Der jüngste Spross der Familie Tao beging den Fehler, den Mund trotz Annas energischen Worten noch einmal aufzumachen, und fing sich daher einen gefährlichen Blick von ihr ein. “Kein aber. Widersprich mir und du putzt und kochst den Rest deines Lebens für uns. Und ja, ich bin problemlos in der Lage, dich dazu zu zwingen”, war die Antwort der Itako und Ren schloss den Mund wieder, ohne noch ein Wort zu sagen. Im nächsten Moment klopfte es an der Tür und Yo stand auf. “Ich gehe schon.” Noch bevor er zu Ende gesprochen hatte, war der Braunhaarige auch schon aus der Küche verschwunden, froh, den wütenden Blicken seiner Freunde für einige Minuten zu entgehen. Doch auch an der Tür war er keineswegs davor sicher. Kaum hatte er die Türe einen Spalt weit geöffnet, wurde sie auch schon mit einem Ruck weiter aufgedrückt, so dass der Asakura nach hinten stolperte, um die Türe nicht ins Gesicht zu bekommen. “Wo ist er?” Etwas verwirrt starrte Yo zu dem Neuankömmling, als dieser ungebeten das Haus betrat und die Tür nicht gerade leise hinter sich schloss. “Wen meinst du, Silva?” “Hao.” Der Patchee sprach den Namen so verächtlich aus, wie er sich umsah, und dann machte er einen Schritt auf Yo zu. “Wo ist er?”, wollte er noch einmal wissen. “Er ist tot. Du hast doch selbst gesehen, dass ich ihn getötet habe.” Im Gegensatz zu Silva wirkte Yo ruhig. Doch das war nur Schein. Innerlich begann er, nervös zu werden. Wusste Silva wirklich, dass Hao noch lebte und hier war, oder war es bloß eine Vermutung von ihm? Yo dachte an seinen Bruder, der verletzt und wehrlos in seinem Zimmer lag. Nein, wenn Silva ihn jetzt fand, dann wäre das Haos Ende, und das konnte er nicht zulassen. “Lüg nicht, Yo. Du wurdest von einem Schamanen gesehen, als du ihn hergebracht hast. Also sag nicht, dass er nicht hier wäre.” Bei Silvas Worten war es Yo kalt den Rücken hinuntergelaufen. Wieso war er gesehen worden? Er hatte doch aufgepasst! “Er liegt zwei Zimmer weiter. Ich bringe dich zu ihm.” Nun fuhr Yo erschrocken herum. Lyserg war aus der Küche gekommen und stand nun hinter ihm. Silva sah zu Lyserg, dann zu Yo und wieder zu Lyserg zurück. Dann nickte er. Lyserg drehte sich um und wollte Silva zu seinem Zimmer führen, doch Yo packte ihn am Arm. “Wieso tust du das, Lyserg?”, fragte er, als der Grünhaarige sich losriss. “Hao muss vernichtet werden. Und wenn du es nicht tust, dann muss es wohl jemand anderes tun.” Mit diesen Worten ging Lyserg zu dem Zimmer, in dem Hao lag, und Silva drängte sich an Yo vorbei, um dem Diethel zu folgen. Yo hatte keine andere Wahl, als den beiden zu folgen. Wenn Silva schon herausgefunden hatte, dass Hao hier war, dann musste er wenigstens verhindern, dass der Patchee seinen Bruder tötete. Doch dann öffnete Silva die Tür und Yo sah, dass sein Bruder verschwunden war. Er wollte schon erleichtert aufatmen, doch dann spürte er Silvas Blick auf sich und sah, schon beinahe mit einem trotzigen Ausdruck im Gesicht, zu dem Patchee. „Ich sagte dir doch, dass er nicht hier ist. Und Hao war auch nie hier. Derjenige, der zu euch gekommen ist, muss sich getäuscht haben“, meinte Yo gelassen. Hao war in Sicherheit, zumindest vorerst. Das war alles, was zählte. Doch Silva schien das nicht glauben zu wollen. „Wenn du nicht willst, dass du und alle deine Nachfahren – die Nachfahren von euch allen – für immer vom Schamanenturnier ausgeschlossen werdet, dann holst du Hao bis zum Abend her. Und das meine ich ernst, also tu besser, was ich dir sage.“ Silva drehte sich um und verließ das Haus. Mit einem lauten Knall schlug die Türe hinter ihm zu und Yo sah ihm nach. Was sollte er jetzt tun? Und wo war Hao? „Verdammt.“ Yo schlug mit der Faust gegen die Wand. Dann bemerkte er seine Freunde, die vorsichtig aus der Küche spähten, um zu erfahren, was passiert war. Bis auf ein lautes Seufzen eher schweigend packte Yo Lysergs Arm und zog ihn in die Küche zurück. „Silva war gerade hier. Er will Hao haben. Lyserg hat ihm verraten, dass er wirklich hier ist, aber Hao ist verschwunden. Jetzt droht Silva uns und unsere Nachfahren für immer vom Schamanen Turnier auszuschließen“, erklärte Yo schnell die Lage und warf Lyserg dabei einen wütenden Blick zu, der jedoch den Kopf stur abgewandt hatte. „Wenn er herumläuft, dann wird die Wunde aufgehen und könnte sich entzünden“, gab Faust zu bedenken und Yos Blick schnellte zu ihm. Was, wenn Hao irgendwo zusammenbrach und von den Patcheen gefunden wurde? Das musste er doch irgendwie verhindern können. Es war seine Schuld, dass Hao jetzt in dieser Lage war. „Ich muss ihn suchen gehen. Und nachher werde ich eine Lösung für Silva finden“, beschloss Yo und sah seine Freunde abwartend an, ohne dass er wirklich wusste, worauf er wartete. „Ihr werdet Yo begleiten. Nur Lyserg, Manta und Horohoro bleiben hier.“ Alle Blicke wanderten bei diesen Worten ruckartig zu der Itako. Während Yo seine Verlobte nur leicht erstaunt ansah, traf das Mädchen bei den Anderen auf pure Ungläubigkeit. Doch dann nickte Ren. „Gut, wir werden Yo helfen. Kommt.“ Schon war der junge Tao bei der Tür und Yo folgte ihm etwas verwirrt. Er verstand nicht recht, warum gerade Ren so schnell seine Meinung geändert hatte. „Ren, warte. Warum hilfst du mir?“, wollte er deshalb wissen und der Andere drehte sich zu ihm um. „Weil du sonst alleine nach Hao suchst. Und es ist besser, wenn wir dabei sind, wenn er versucht, dich anzugreifen. Dann können wir dir wenigstens helfen“, kam prompt die Antwort. „Genau so ist es. Ich bin immer zu Diensten, wenn du meine Hilfe brauchst“, meldete sich nun auch Ryo zu Wort und Yo sah seine Freunde dankbar an. „Danke, Leute. Dann beeilen wir uns besser.“ Schon war Yo aus der Tür und lief dicht gefolgt von seinen Freunden in Richtung Wald, während Anna mit Manta, Lyserg und Horohoro zurückblieb. Kurz darauf hatten sie den Wald auch schon erreicht und betraten ihn. „Wollen wir uns nicht besser aufteilen?“ Fragend sah Yo seine Freunde an, doch diese schüttelten den Kopf. „Kommt nicht in Frage, Yo.“ Der Asakura gab ein Seufzen von sich, fügte sich jedoch und lief schweigend in den Wald, seine Freunde dicht auf seinen Fersen. Schon nach wenigen Metern entdeckte er eine Person am Wegrand liegen und beschleunigte seine Schritte. Erst als er erkannte, dass es wirklich Hao war, blieb er stehen und drehte sich um. „Bitte wartet hier. Ich will kurz alleine mit ihm sprechen, er wird mir nichts tun, das weiß ich“, bat der Asakura die Anderen und diese nickten, wenn aber auch nur zögernd. „Gut, aber wenn er eine falsche Bewegung macht, dann sind wir sofort bei dir.“ „Danke.“ Schon zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit bedankte Yo sich bei seinen Freunden und lief dann zu seinem Bruder. Besorgt kniete er sich neben Hao und drehte ihn auf den Rücken. Mit Schrecken stellte er fest, dass der Verband um Haos Oberkörper rot und getränkt vom Blut des Älteren war. Faust hatte also Recht behalten, die Wunde war wieder aufgegangen. „Hao? Kannst du mich hören? Bitte sag etwas!“ Yo packte seinen Bruder an den Schultern, während er auf ihn einredete, und sah ihn besorgt an. In Gedanken hoffte er, dass es noch nicht zu spät war, dass er Hao noch rechtzeitig gefunden hatte. „Yo?“ Mit sichtlicher Mühe brachte Hao die Worte heraus und der Jüngere ließ sich erleichtert zurücksinken. „Du bist ein Idiot, Hao. Warum bist du abgehauen?“ Doch anstatt eine Antwort zu geben, drehte Hao stur den Kopf weg und Yo seufzte leise. „Deine Wunde ist wieder aufgegangen. Komm bitte mit zurück, damit Faust sie versorgen kann“, versuchte Yo es noch einmal, doch erneut erfolglos. Der Jüngere zuckte mit den Schultern. „Dann reden wir eben nicht miteinander. Auch gut“, murmelte er und bemerkte dann, dass Hao die Augen geschlossen hatte. „Hao? Hey, Hao!“ Keine Reaktion. „HAO!“ Immer noch nichts. Besorgt sah Yo seinen Bruder an, dann wandte er den Kopf zu Faust und den Anderen und diese kamen sofort angelaufen. „Alles in Ordnung, Yo?“, wollte Ren wissen und der Asakura nickte. „Ja, aber ich glaube bei Hao nicht.“ Die Besorgnis in Yos Stimme war nicht zu überhören, weshalb sich Faust neben ihn kniete. Nachdem er Hao einen Moment lang angesehen und seinen Puls gefühlt hatte, schüttelte er den Kopf. „Es ist nichts, er ist nur bewusstlos“, beruhigte er Yo und hob dann Hao hoch. Yo sprang auf und sah Faust erschrocken an. „Bleib ruhig, Yo, ich trage ihn nur zurück zum Haus. Ich tu ihm nichts“, versicherte der Arzt erneut und Yo wurde etwas entspannter. Dann machte sich der kleine Trupp auf den Rückweg, während Yo immer wieder Blicke zu Hao warf. Er konnte sich jedoch selbst nicht entscheiden, weshalb diese Blicke immer wieder zwischen ärgerlich, besorgt und erleichtert wechselten. Sein Bruder wachte jedoch nicht auf, weder auf dem Weg nach Hause, noch als Faust ihn zurück in Yos Bett legte. Obwohl Yo sich dagegen sträubte, warf Faust ihn aus dem Zimmer, um Hao erneut zu behandeln. Diesmal dauerte es nicht ganz so lange wie beim letzten Mal, bis er wieder heraus kam, aber dennoch kam es Yo erneut viel zu lange vor. „Wie geht es ihm?“, wollte er dann auch sofort wissen und Faust seufzte. „Ich musste die Wunde erneut nähen. Außerdem fürchte ich, dass sie sich entzündet und Hao leichtes Fieber hat“, antwortete Faust. „Aber keine Sorge, er befindet sich nicht in Lebensgefahr, zumindest nicht, wenn die Entzündung nicht schlimmer wird oder das Fieber allzu hoch steigt“, fügte er noch schnell hinzu, als er Yos erschrockene Miene bemerkte. „Das ist alles meine Schuld“ Yo ließ den Kopf hängen. „Ist es nicht, Yo. Du hast getan, was richtig war. Wenn jemanden Schuld trifft, dann Hao wegen seines Verhaltens.“ Der Asakura schwieg. Es machte wohl keinen Sinn, dies mit Faust zu bereden, da für ihn und auch für die Anderen wohl immer Hao der Böse sein würde. „Y- … Yo?“ Als die Stimme hinter ihm ertönte, drehte sich der Asakura um und entdeckte Lyserg. „Ja?“ Sowohl seiner Miene als auch seiner Stimme war anzumerken, dass er Lyserg für den Verrat noch nicht vergeben hatte, und daran, wie der Andere den Kopf senkte, war zu sehen, dass dieser es ebenso wusste. „Es tut mir leid, Yo. Ich hätte Hao nicht verraten dürfen und ich entschuldige mich dafür.“ Nun zog Yo erstaunt die Augenbrauen in die Höhe. Warum entschuldigte sich Lyserg dafür? Das passte nicht wirklich zu ihm. Doch als Anna hinter Lyserg auftauchte, wurde Yo klar, was geschehen sein musste. Das würde auch erklären, warum Anna gewollt hatte, dass Lyserg im Haus blieb und nicht mithalf, Hao zu suchen. „Wenn du nicht willst, dann musst du dich nicht entschuldigen, nur weil Anna dich dazu zwingt, Lyserg.“ „Aber ich …“ „Ich glaube, das reicht jetzt. Yo? Wir haben eine Idee, wie wir Hao vor Silva schützen können“, stoppte Anna den Grünhaarigen, der sofort ruhig war. Erstaunt sah Yo seine Verlobte an. „Wirklich?“ Anna nickte und erklärte Yo und den Anderen leise den Plan. Wenige Momente später nickte Yo erfreut. „Das kann klappen; die Idee ist gut. Dann lasst uns gleich alles vorbereiten. Anna, holst du Silva? Oder warte … geh du, Lyserg“, bat Yo und die Anderen nickten. Lyserg zögerte einen Moment, doch dann verließ er das Haus, während die Anderen in dem Zimmer verschwanden, in dem Hao schlief. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)