When nothing is like it should be von _Hikari-chan_ (Wenn nichts ist, wie es sein sollte) ================================================================================ Kapitel 6: Der Anfang ... ------------------------- Keuchend lief Hao durch den Wald. Er hatte es geschafft, er war bis hierher gekommen, jetzt musste er nur noch den Patcheen entkommen. Als er einen kurzen Blick zurück warf, waren sie nicht mehr zu sehen, denn die Bäume und Büsche, durch die Hao lief, verdeckten sie und somit auch ihn. Gut. Schnell ging Hao einige Schritte zur Seite, weg vom Weg, und versteckte sich hinter einigen besonders hohen Büschen. Schweigend rutschte er zu Boden und lehnte sich an einen Baum. Seine Wunde pochte schmerzhafter, als zuvor, doch noch war der Verband nicht blutig, was wohl ein gutes Zeichen war. Als Hao die Patcheen kommen hörte, schloss er die Augen, während er hoffte, dass sie weiterlaufen würden. Und wirklich, sie liefen vorbei, sie hatten ihn nicht bemerkt. Hao wollte schon erleichtert aufatmen, doch da erkannte er, dass nicht alle gegangen waren. So schnell es ihm möglich war, sprang er zurück auf die Füße und wollte weiter in den Wald hineinlaufen, doch er wurde am Arm gepackt und zurück gegen den Baum geschleudert, an den er sich gerade noch angelehnt hatte. Leicht benommen schüttelte Hao für einen Moment den Kopf, ehe er sich langsam wieder aufrichtete und Silva ansah, der inzwischen vor ihm stand. Als er die Gedanken des Anderen las, wollte er ausweichen, doch Silva hatte ihn schon wieder gepackt. „Du entkommst mir nicht.“ Mit wachsender Wut spürte Hao, wie Silvas Griff fester wurde. „Oh, doch. Du hast nicht den Mut, mich hier und heute zu töten, das weißt du genau so gut, wie ich.“ „Du lügst! Ich habe sehr wohl den Mut!“ Ein Grinsen breitete sich auf Haos Gesicht aus, trotz der Lage, in der er sich befand. Silvas Reaktion hatte ihm verraten, dass er genau ins Schwarze getroffen hatte. Im selben Moment lockerte sich Silvas Griff und Hao riss sich los. Während er schon dachte, entkommen zu sein, stolperte Hao von Silva weg, doch dessen Gedanken wandelten sich von verunsichert in wütend und im nächsten Moment spürte Hao auch schon, wie er erneut am Arm gepackt und zurückgezogen wurde. Doch dieses Mal fester, als zuvor. Ein stechender Schmerz fuhr durch Haos Arm und er musste sich auf die Lippe beißen, um nicht aufzuschreien. Kraftlos ließ er den Arm an der Seite herabhängen, außer Stande, ihn zu bewegen, während der Schmerz ihn stöhnen ließ. Hasserfüllt sah er Silva an und bemerkte, wie dieser leicht zusammenzuckte. „Das wirst du bereuen, Silva“, drohte der Jüngere und hob seine unverletzte Hand. Er mochte vielleicht keinen Schutzgeist mehr haben, aber das hieß nicht, dass er sich nicht wehren konnte. Erst recht, wenn es sich bei seinem Gegner um Silva handelte. Er war immer noch ein Omnyouji-Schamane, auch ohne Schutzgeist. Eine kleine Flamme tauchte in Haos Hand auf, doch obwohl er in Silvas Gedanken las, was dieser als Nächstes vorhatte, schaffte dieser es, ihn zu packen, bevor er reagieren konnte. Hao spürte, wie Silvas Hand sich um seine Kehle schloss und er hochgehoben wurde. Im selben Moment blieb ihm die Luft weg und er spürte, wie er immer schlechter atmen konnte. „Vergiss es, Silva, so leicht tötest du mich nicht“, brachte Hao mühsam hervor und hob seine unverletzte Hand, in der sich immer noch die Flamme befand. Doch Silva fing die Bewegung mühelos ab und hielt Haos Arm fest, sodass auch dieser nutzlos war, während er den Griff um seinen Hals verstärkte, sodass Hao mühsam nach Luft schnappen musste. Wut blitzte in seinen Augen auf. Glaubte Silva allen Ernstes, dass er nun wehrlos war, nur weil er beide Hände nicht verwenden konnte? Hao schloss für einen Moment die Augen und hörte im selben Moment Silvas siegessichere Gedanken. Das Grinsen erschien erneut auf Haos Gesicht und als er die Augen wieder öffnete, loderten Flammen vor seinem Gesicht auf. Zufrieden spürte er, wie Silva ihn erschrocken losließ, und hörte, wie er nach hinten stolperte. Hustend sank Hao zu Boden, während er nach Luft schnappte. Als er wieder halbwegs zu Atem gekommen war, sah Hao zu Silva, der seinen Blick hasserfüllt erwiderte. Er machte jedoch keine Anstalten, sich ihm noch einmal zu nähern, sondern blieb in, wohl wie er dachte, sicherer Entfernung stehen, während die Flammen immer noch vor Haos Gesicht loderten. Durch einen gedanklichen Befehl Haos verschwanden sie wieder, ganz im Gegensatz zu Silvas wütendem Blick. „Damit hast du nicht gerechnet, nicht wahr, Silva? Ich bin nicht so jung, wie ich aussehe, und ebenfalls nicht so schwach. Das solltest gerade du wissen.“ Hao sah Silva direkt in die Augen, doch dieser gab keine Antwort. Hao ging langsam auf Silva zu, während er erneut eine kleine Flamme in seiner Hand erscheinen ließ und den Älteren dabei mit ernstem Blick fixierte. Mit Genugtuung bemerkte er, wie Silvas Wut stieg, ein Teil davon sich aber gleichzeitig in etwas änderte, das Angst ähnelte. Und wirklich, einen Moment später wich Silva einen Schritt zurück, direkt vor die aus der Erde herausragende Wurzel eines großen Baumes. Vielleicht … Erneut machte Hao einen Schritt auf Silva zu und dieser wich wieder zurück, doch dieses Mal stürzte er tatsächlich über die Wurzel und schlug mit dem Kopf auf dem Boden auf. Hao wartete einen Moment, doch Silva rührte sich nicht. Vorsichtig ging Hao zu ihm und sah auf ihn herab. „Silva?“ Keine Reaktion. „Silva?!“ Immer noch keine Reaktion. Doch Hao stellte fest, dass sich Silvas Brustkorb leicht hob und senkte. Er war wohl nur bewusstlos geworden. Mit einem Schulterzucken, durch das er sogleich mit einem stechenden Schmerz belohnt wurde, wandte er sich ab und machte sich auf den Weg durch den Wald. Seinen Arm konnte er nicht bewegen, schon die kleinste Erschütterung reichte aus, um ihm starke Schmerzen zu bereiten, und Hao dachte unwillkürlich darüber nach, welche Verletzung er sich da wohl zugezogen haben mochte. Während er durch den Wald stolperte, sah er sich die ganze Zeit über aufmerksam um und lauschte auf das kleinste Geräusch. Er wusste nicht, wohin die anderen Patcheen gegangen waren oder wann Silva wieder aufwachen würde, also beschloss er, dass es besser war, vorsichtig zu sein. Denn wenn man ihn jetzt erneut fand, würde ein Kampf wohl nicht mehr so glimpflich für ihn ausgehen. Doch nicht nur sein Arm schmerzte, auch die Wunde an seinem Bauch schien wieder aufgegangen zu sein, wenn Hao nach dem roten Fleck ging, der sich nun auf dem Hemd, das er von Yo bekommen hatte, ausbreitete. Nach einer Weile spürte Hao, wie ihm leicht schwindelig wurde, und er blieb deshalb stehen, um sich an einem der Bäume anzulehnen. Erneut fragte er sich, warum er seit dem Kampf gegen Yo ständig das Gefühl hatte, so schwach zu sein. Er verstand nicht, warum, oder wollte es vielleicht auch nicht verstehen, und dennoch spürte er, dass sich etwas in ihm veränderte. Ob zum Guten oder Schlechten, das vermochte er noch nicht zu sagen. Mit seiner unverletzten Hand wischte sich Hao das Blut aus dem Gesicht, das aus der Wunde an der Schläfe kam, die immer noch zu bluten schien, wenn auch schon schwächer, als zuvor, und ließ sich dann an dem Baum herabsinken, bis er ganz auf dem Boden saß. Gleichzeitig bemerkte Hao, dass seine Haut heißer als sonst zu sein schien. Anscheinend hatte er immer noch Fieber. Das würde auch die Erschöpfung erklären, die er durchgängig verspürte. Für einen Moment schloss er die Augen. Unruhig saß Yo auf seinem Stuhl und blickte immer wieder nach draußen. Seine Gedanken schweiften, wie so oft in letzter Zeit, zu Hao ab. All die zusätzlichen Qualen, die ihm die Patcheen bereiten würden, wären wohl seine Schuld. Er wusste, wie sehr die Patcheen Hao hassten, und doch hatte er zugelassen, dass sein Bruder in ihre Hände geriet, anstatt ihn sofort zu töten und ihm das zu ersparen. Ein schneller Tod wäre besser für ihn gewesen, doch Yo hatte in seinem Eigennutz fehlerhaft gehandelt. „Yo.“ Annas Stimme riss den Jungen aus seinen Gedanken und er sah zu ihr. „Was ist?“ „Du machst dir Sorgen um Hao, oder?“ Yo nickte langsam, ein trauriges Lächeln im Gesicht. „Eigentlich lächerlich, oder? Ich weiß, dass er stark ist, sogar stärker als ich. Aber dennoch kann ich nicht anders. Und jetzt ist er vielleicht gerade in Gefahr, wenn nicht sogar schon tot.“ Yo ließ ein Seufzen hören und erneut wanderte sein Blick zum Fenster. „Ich denke immer noch, dass es so am besten ist, Yo. Der Schamanenrat wird sich um Hao kümmern. Er ist nicht mehr unser Problem, also musst du dir keine Gedanken mehr wegen ihm machen. Vergiss ihn einfach.“ Ruckartig drehte Yo den Kopf und sah seinen Vater an, der ihm gegenüber am Tisch saß. „Am besten?! Denkst du wirklich, dass es so am besten ist? Ich kann Hao nicht so einfach vergessen, er ist mein Bruder, auch wenn du das anscheinend nicht wahrhaben willst. Du kannst das ja vielleicht verdrängen, aber ich nicht. Ist dir wirklich egal, was mit ihn passiert?“ „Ja, es ist mir egal, was mit ihm geschieht, Yo. Es ist für uns alle am besten, wenn er tot ist.“ Mikihisas Stimme zeigte nicht einmal ansatzweise ein Zeichen von Mitgefühl oder Reue; im Gegenteil, er blieb so ruhig und gelassen, dass Yo wütend aufsprang. „Das ist doch völliger Unsinn! Hao kann sich ändern, so wie jeder andere auch. Er hat sogar schon damit begonnen, da bin ich mir sicher. Und wenn du dir etwas mehr Gedanken um ihn machen würdest und er dir nur etwas wichtiger wäre, dann hättest du das sicher auch bemerkt. Aber das alles interessiert dich wohl scheinbar überhaupt nicht, dir ist nur die verdammte Ehre dieser Familie wichtig! Was mit deinem Sohn geschieht, ist dir doch völlig egal!“ Wütend starrte Yo seinen Vater an. Es waren nicht nur die abgeklärten Worte seines Vaters, die ihn so aufbrachten, vor allem der ruhige, kaltherzige Tonfall ließ Yo vor Wut erzittern. „Du irrst dich, Yo. Es ist mir nicht egal, was mit meinem Sohn geschieht. Für dich würde ich jederzeit mein Leben geben, darauf kannst du dich verlassen.“ „Nur für mich? Und was ist mit Hao? Siehst du ihn etwa nicht als deinen Sohn an? Er ist mein Bruder, mein Zwilling, somit also dein Sohn, ebenso, wie ich es bin, und das weißt du, egal, ob du dir einzureden versuchst, es wäre anders.“ Nun stand Mikihisa ebenfalls auf. „Hao ist kein guter Mensch, Yo, und er wird auch nie zu einem werden. Die Aufgabe unserer Familie ist es, unsere Gefühle hintenanzustellen und Hao jedes Mal aufs Neue zu töten, alle fünfhundert Jahre. Also nein, ich sehe Hao nicht als meinen Sohn an. Das bist nur du.“ „Das ist so typisch für euch! Wie soll er sich denn auch ändern, wenn ihr ihm nie die Chance dazu gebt und ihn stattdessen jedes Mal so grausam behandelt? Das war doch schon immer so und jetzt wundert ihr euch, warum er so geworden ist! Natürlich ist er nicht ganz einfach und auch nicht der beste Mensch auf Erden, aber bei so einer Behandlung muss doch jeder so werden, wie er es jetzt ist. Aber das wollt ihr natürlich nicht verstehen, ihr seid doch alle gleich!“ Ohne darauf zu achten, dass Anna seinen Namen rief und Mikihisa etwas murmelte, rannte Yo blindwütig aus der Küche. Es war ihm egal, was die Anderen dachten, er wollte nicht mehr hören, was sie ihm zu sagen hatten, denn irgendetwas sagte ihm, dass Hao sich in Gefahr befand und er konnte dieses Gefühl einfach nicht ignorieren. Und genau dasselbe Gefühl führte ihn auch in den Wald. Je weiter er sich durch das Unterholz vorarbeitete, desto stärker wurde auch das Gefühl, das ihm sagte, dass sich Hao in der Nähe befand. Doch bevor er Hao finden konnte, fand er jemand anderen. „Silva!“ Erschrocken kniete sich Yo neben dem Älteren auf den Boden und sah ihn an. „Sag doch was, Silva!“ Ohne nachzudenken packte er Silva an den Schultern und schüttelte ihn leicht, doch es kam keine Reaktion von ihm. Dann bemerkte Yo das Blut am Kopf des Anderen. Hatte Silva gegen Hao gekämpft? Oder gab es einen anderen Grund dafür, dass er hier im Wald bewusstlos am Boden lag? Was sollte er nur tun? Noch einmal versuchen, Silva zu wecken, um ihn danach zu fragen und somit womöglich der Auslöser dafür sein, dass Silva erneut begann, Hao zu suchen, falls er ihm seinen Zustand zu verdanken hatte? Oder ihn einfach liegen lassen und riskieren, dass er starb? Nein, letzteres konnte er nicht tun, aber seinen eigenen Bruder möglicherweise ans Messer liefern konnte er genauso wenig. Angestrengt überlegte er einen Moment. „Amidamaru?“ Auf Yos Frage hin tauchte der Samurai-Geist neben ihm auf. „Was ist, Yo-dono?“, wollte er ruhig wissen, ohne sich an dem bewusstlosen Silva sonderlich zu stören. „Hol die erste Person, die du finden kannst, egal ob es sich dabei um einen Patchee oder einen anderen Schamanen handelt, und sag ihm, dass Silva hier verletzt liegt. Ich muss Hao suchen“, bat der Asakura den Geist und dieser nickte, wenn auch nur nach einem kurzen Zögern, das Yo jedoch ignorierte. „Danke, Amidamaru.“ Mit diesen Worten stand Yo auf und ließ Amidamaru allein. „Hao?!“ Ruckartig öffnete der Junge die Augen wieder und sah Yo auf sich zulaufen. Verdammt, warum hatte er nicht gehört, dass jemand kam? Warum war er plötzlich so unaufmerksam? Lag das am Fieber? Bis Yo ihn erreichte, hatte er sich schon mühsam auf die Beine gebracht. Der jüngere Asakura blieb nun bei seinem Zwilling stehen und sah ihn besorgt an. „Geht es dir gut, Hao? Ist alles in Ordnung?“ „Wie hast du mich schon wieder gefunden? Ich sagte doch, ich brauche deine Hilfe nicht“, antwortete Hao kalt, ohne auf Yos Frage einzugehen. Er hatte ihn nie um Hilfe gebeten. Warum also kam sein Bruder immer wieder zu ihm und wollte sie ihm aufdrängen? Er kam auch gut genug allein zurecht. „Ich hatte so ein Gefühl, dass du hier bist. Was ist mit deinem Arm? Und woher kommt das Blut? Ist die Wunde wieder aufgegangen? Und warum hast du Blut an der Schläfe? Hat Silva dich verletzt?“ Hao seufzte genervt, um Beherrschung bemüht. Er war weder an einer Unterhaltung noch an sonst irgendetwas interessiert, das Yo ihm anbieten konnte. „All das geht dich nichts an. Wie oft soll ich dir denn noch sagen, dass ich keine Hilfe von dir will, bis du es verstehst? Verschwinde endlich, Yo. Oder nein, vergiss das, ich gehe.“ Wütend wollte Hao an Yo vorbeirauschen, doch dieser packte ihn am Arm, sodass Hao scharf die Luft einzog. Yo hatte die Verletzung erwischt, weshalb ein stechender Schmerz durch seinen Arm fuhr. Doch auch Yo schien das nicht entgangen zu sein, denn er ließ Hao los, fast so, als hätte er sich verbrannt. Seit wann war sein Bruder so aufmerksam? Irgendwie tauschten sie langsam die Rollen. „Tut mir leid. Du bist schuld daran, dass Silva verletzt hier in der Nähe liegt, hab ich nicht Recht? Die anderen Schamanen werden bald hier auftauchen, denn ich habe Amidamaru geschickt, um Hilfe zu holen. Also komm jetzt bitte mit, Hao, bevor sie dich auch noch finden. Nimm doch einfach Hilfe an, wenn sie dir jemand anbietet, auch wenn du vielleicht Angst davor hast, demjenigen zu vertrauen. Ich verspreche dir, dass ich dich nicht verraten werde. Also bitte vertrau mir, Hao, bitte.“ Der ältere Asakura spürte den ernsten Blick seines Bruders und drehte sich ganz zu ihm. Doch bevor er antworten konnte, begann sich alles um ihn herum zu drehen und er kippte nach vorne. „Hao!“ Er hörte Yos erschrockenen Ruf, spürte, wie sein Bruder ihn auffing und erschrak. „Du glühst ja richtig. Das Fieber ist schlimmer geworden! Bitte komm mit zurück, Hao, du brauchst wirklich Ruhe.“ Der Ältere zögerte einen Moment, dann nickte er ergeben. Was hatte er schon zu verlieren? Auf einen Vertrauensbruch mehr oder weniger kam es jetzt auch nicht mehr an. Dazu hatte er schon zu viele über sich ergehen lassen müssen. Er folgte Yo langsam und während des ganzen Weges zurück nach Dobby Village sagte keiner der beiden ein Wort. Hao war das nur recht. Und das nicht nur, weil er nicht wusste, was er zu Yo sagen sollte. Er verspürte einfach nicht das Bedürfnis, zu reden. Im Gegenteil: Hao brauchte seine gesamte Konzentration, um nicht zu stolpern, denn immer wieder wurde ihm schwindelig oder beinahe schwarz vor Augen. Yo hatte wohl wirklich Recht, das Fieber schien gestiegen zu sein. Aber dennoch fand er die Zeit, sich zum wiederholten Male zu wundern, warum Yo ihm immer wieder helfen wollte, egal was geschah. Er verstand einfach nicht, warum Yo es nicht lassen konnte und immer wieder nach ihm suchte, wenn er verschwand. Er konnte und wollte nicht glauben, dass er für Yo wirklich so wichtig sein sollte, egal was er sah oder was er in den Gedanken des Anderen hörte. Dafür war die Angst, wieder einmal verraten zu werden, zu groß. Nach einer Weile erreichten die Beiden dann endlich das Haus und Hao zögerte einen Moment, folgte Yo dann allerdings doch hinein, als dieser ihm einen kurzen Blick zuwarf. Leise schloss der Jüngere die Tür hinter ihnen und bedeutete Hao, ebenfalls leise zu sein. Dann schlich er an der Küche vorbei. An den Gedanken seines Zwillings erkannte Hao, dass sich Mikihisa wohl in der Küche befand, und da er diesem nicht unbedingt begegnen wollte, war auch er leise. Doch anscheinend umsonst. „Yo! Ich weiß, dass du wieder da bist. Und Hao auch. Ich habe euch kommen sehen. Also denk nicht, dass du dich einfach vorbeischleichen kannst.“ Noch während er sprach, tauchte Mikihisa in der Tür auf und Hao senkte für einen Moment den Blick. Doch schon im nächsten Augenblick wunderte er sich, warum er es überhaupt getan hatte, und sah Mikihisa direkt in die Augen. „Ja, ich bin hier. Aber nur, weil Yo es wollte. Was willst du jetzt tun? Silva holen? Ich denke nicht, dass er in der Lage ist, mich zu töten, er liegt nämlich irgendwo verletzt im Wald.“ Wut war in Haos Stimme zu hören. Es war ein Fehler gewesen, zurückzukommen, das war ihm klar, aber genau so gut wusste er, wie wichtig es Yo gewesen war. Und seltsamerweise hatte er den Drang verspürt, einfach mal zu tun, um was ihn Yo bat, so merkwürdig es sich für ihn auch anfühlte. „Und das ist dein Verdienst? Es ist mir egal, wer dich zur Strecke bringt, sofern du nur endlich stirbst!“ Mikihisas Stimme klang ebenso wütend, wie die seines älteren Sohnes, und er machte einen Schritt auf diesen zu. Doch gerade, als Hao sich auf einen Angriff gefasst machen wollte, stellte sich Yo zwischen ihn und ihren Vater. „Das lasse ich nicht zu. Ihr dürft Hao nicht töten. Warum kannst du ihn nicht endlich akzeptieren? Und was Silva betrifft: Hao kann nichts dafür. Silva hat ihn angegriffen, Hao hat sich nur gewehrt. Das ist alles“, mischte sich nun auch der Jüngste der drei Asakura ein und erntete erstaunte Blicke, sowohl von Hao, als auch von Mikihisa. „Woher willst du das mit Silva wissen, Yo?“ „Ja, woher weißt du das?“, wurde Mikihisa auch von Hao unterstützt, doch Yo zuckte lediglich mit den Schultern. „Ich- … ich weiß es einfach, ich habe da so ein Gefühl. Und das sagt mir, dass es so war.“ Hao konnte die Verwirrung in Yos Stimme hören, anscheinend konnte er sich wirklich nicht erklären, woher er das wusste. Und geraten war es nicht, das erkannte Hao ebenfalls. Yo war fest von seinen Worten überzeugt. „Auch egal. Fakt ist, dass Hao sterben muss. Er ist böse, versteh das endlich, Yo.“ Erneut senkte Hao unwillkürlich den Blick bei den Worten seines Vaters. Yo konnte wohl sagen, was er wollte, an der Meinung Mikihisas über ihn würde es nichts ändern. Doch Yo selbst schien das noch nicht einsehen zu wollen. „Nein, er ist nicht böse. Ich werde nicht zulassen, dass irgendjemand ihn tötet. Du bist so herzlos. Hao ist genauso dein Sohn, wie ich, und dennoch willst du ihn die ganze Zeit über tot sehen. Bedeutet dir denn deine Familie wirklich so wenig?“ Ein seltsamer Unterton hatte sich in Yos Stimme geschlichen und Hao zuckte leicht zusammen. Ihm war durchaus bewusst, dass er für all das hier verantwortlich war. Wenn er nicht wäre, dann würde Yo jetzt nicht mit Mikihisa streiten. „Ich bin nicht herzlos. Mir ist meine Familie mehr als wichtig. Und genau deshalb muss Hao sterben: damit wir alle in Frieden leben können. Und selbst wenn du dich dagegen sträubst, die Aufgabe der Familie Asakura ist es nun mal, Hao zu vernichten, wenn er wiedergeboren wird und das weißt du auch, Yo. Ich bringe nur zu Ende, was ich bei eurer Geburt nicht tun konnte und was du vorgestern nicht tun konntest. Versteh doch bitte, Yo, dass es so am besten ist.“ Mikihisas Tonfall hatte von wütend zu kalt gewechselt. „Nein, ich verstehe es nicht. Ich will es nicht verstehen. Was soll gut daran sein, wenn ihr Hao tötet? Das kann einfach nicht gut sein. Ich weiß, dass er sich ändern kann, ich weiß es einfach. Also …“ „Es tut mir leid“, unterbrach Hao seinen Zwilling, ehe er realisierte, was er da gerade getan hatte. Warum hatte er das eben gesagt? Hatte Yo Recht und er veränderte sich? Wollte er das denn überhaupt? Er wusste es nicht. Doch seit Yo ihn nach ihrem Kampf hierher gebracht hatte, hatte Hao immer wieder das Gefühl, als würde die Mauer, die er um sein Herz errichtet hatte, zu bröckeln beginnen, egal, ob er wollte oder nicht. Und das war wohl auch der Auslöser für die Entschuldigung eben gewesen. Hao hielt den Kopf weiterhin gesenkt und spürte dabei sowohl Yos, als auch Mikihisas überraschten Blick auf sich. Er wusste, dass keiner der beiden mit diesen Worten gerechnet hatte. „Was hast du eben gesagt?“ Mikihisas fassungslose Frage unterbrach die Stille, die sich langsam über den Raum ausgebreitet hatte. „Es … tut mir leid“, wiederholte Hao ebenso leise, wie zuvor. Seltsam, wie schwer es sein konnte, vier kleine Worte auszusprechen. Aber dennoch fühlte er, dass es richtig war. „Was tut dir leid, Hao? Du hast nichts falsch gemacht. Es gibt keinen Grund für dich, dich zu entschuldigen!“ Yo drehte sich zu ihm um, doch immer noch sah Hao nicht auf. „Hao! Antworte gefälligst! Was tut dir leid?!“ Hao wurde unsanft von Mikihisa gepackt, der Yo anscheinend zur Seite geschoben hatte, und zuckte unwillkürlich zusammen, als der Schmerz in seiner Schulter bei der groben Berührung stark pulsierend zurückkehrte. Hao brauchte seine gesamte Beherrschung, um sich nichts anmerken zu lassen. Denn eines hatte er früh lernen müssen: Zeige deinem Gegner gegenüber niemals Schwäche. „Du solltest wissen … wofür die Entschuldigung … ist“, brachte der Ältere der Zwillinge zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Zu seiner Erleichterung ließ Mikihisa ihn wieder los und Hao hörte, wie auch Yo erleichtert aufatmete. Dann bemerkte er, dass sich Mikihisa an das eine Mal erinnerte, als er ihn verbrannt hatte, und Hao nickte. „Ja, genau das“, bestätigte er und Mikihisa sah ihn erstaunt an. „Bitte gib ihm noch eine Chance. Er ist dein Sohn, genauso wie ich“, versuchte Yo seinen Vater erneut davon zu überzeugen, Hao am Leben zu lassen, und der Angesprochene nickte leicht. „Vielleicht hast du Recht. Er wirkt verändert. Irgendetwas an ihm ist anders.“ Mikihisas Stimme klang nachdenklich und Hao bemerkte, dass er immer leiser wurde. Verwirrt sah er auf und im nächsten Moment spürte er, wie Yo ihn erneut stützte. „Hao!“ Auch Yos Stimme erreichte Hao nur wie aus weiter Ferne und obwohl er sah, dass Yo und Mikihisa etwas miteinander besprachen, konnte er nicht entschlüsseln, um was es sich handelte, egal wie sehr er sich anstrengte. Genau in dem Moment, als sein Blick wieder unscharf wurde, fühlte er, wie er ruckartig hochgehoben wurde. Von Mikihisa. Doch Hao war nicht in der Lage, sich zu wehren, denn plötzlich schien es ihm, als wäre ihm sämtliche Energie entzogen worden. Lag das am Fieber? Er spürte, wie er auf einem Bett abgelegt wurde, und kurz darauf beugte sich jemand über ihn. Es kostete ihn einige Mühe, Faust zu erkennen, doch dann drehte Hao den Kopf zur Seite. „Y … Yo?“ Hao sah, wie ein Umriss neben Faust auftauchte, kniff die Augen zusammen und konnte so auch erkennen, dass sich die Lippen der Person bewegten, doch erneut verstand er nichts und schloss die Augen. Dann spürte er, wie jemand sich auf seine andere Seite setzte und seine Hand nahm. Er drehte seinen Kopf zu dieser anderen Person und öffnete die Augen wieder, doch er konnte auch sie weder klar sehen, noch ihre Worte oder Gedanken hören. Erschrocken sah Yo, wie Hao nach vorne kippte. Schnell machte er einen Schritt auf seinen Bruder zu und fing ihn auf, bevor er zu Boden stürzen konnte. „Hao!“ Besorgt sah Yo seinen Bruder an; er hatte das Gefühl, als wäre seine Haut noch heißer, als zuvor schon, doch er konnte es nicht mit Sicherheit sagen. „Was ist mit ihm?“, wollte nun Mikihisa wissen. „Er hat Fieber, schon seit heute Morgen, aber es ist seitdem anscheinend gestiegen. Außerdem scheint die Wunde von unserem Kampf wieder aufgegangen zu sein. Zumindest ist sein Hemd blutig. Und irgendetwas scheint mit seinem Arm zu sein“, erklärte Yo, während er seinen Bruder weiter besorgt ansah. Haos Augen waren glasig und Yo bezweifelte, dass Hao viel von dem, was um ihn herum passierte, mitbekam. „Faust ist hinter dem Haus. Geh ihn holen, ich bringe Hao währenddessen ins Schlafzimmer.“ „Aber …“ Mikihisa ließ ein Seufzen hören. „Geh schon, Yo, ich werde ihm nichts tun. Ich habe doch gesagt, ich gebe ihm noch eine Chance.“ Yo zögerte noch einen Moment, dann nickte er und lief los, während Mikihisa Hao hochhob. Schnell rannte der jüngste Asakura den Flur entlang, bis er die Tür erreichte, die nach draußen führte. Kaum hatte er sie aufgerissen, entdeckte er Faust. Zusammen mit allen anderen. „Schnell, Faust, Hao ist zusammengebrochen.“ Auf Yos Worte hin seufzte der Angesprochene zwar, erhob sich aber langsam, während Yo es vorzog, die missbilligenden Blicke seiner Freunde zu ignorieren. Dann führte er Faust zu dem Zimmer, in dem Hao bereits auf einem Bett lag, und sah zu, wie der Ältere sich über seinen Bruder beugte. „Y- … Yo?“ Haos Stimme war leise, aber dennoch hörte Yo ihn. Er ging auf die andere Seite des Bettes und nahm die unverletzte Hand seines Bruders, während er sich neben ihn setzte. „Ich bin hier, Hao. Keine Sorge, es wird alles gut“, versprach er leise, doch sein Bruder gab ihm keine Antwort, sein Blick war immer noch glasig und an die Decke gerichtet. „Eliza, das Desinfektionsmittel und frische Verbände, bitte. Und bring auch gleich das fiebersenkende Mittel mit.“ Während Yo mit Hao geredet hatte, hatte Faust dessen Hemd geöffnet und den Verband abgenommen, sodass nun auch Yo auf die Wunde sehen konnte, die er seinem Bruder zugefügt hatte. Erschrocken zuckte Yo zusammen. Die Ränder der Wunde waren rot und schienen entzündet zu sein und so, wie er zuvor befürchtet hatte, blutete die Wunde wieder. Er spürte Haos Blick auf sich, doch immer noch war er glasig. „Es tut mir leid, Hao, das wollte ich nicht. Wirklich nicht“, flüsterte Yo leise, aber sein Bruder schien ihn und seine Worte immer noch nicht wirklich wahrzunehmen. Zumindest reagierte er nicht. Dann begann Faust, die Wunde zu desinfizieren, und Yo sah, wie Hao das Gesicht verzog, während sich seine Hand fester in Yos krallte. „Sein Arm hat auch irgendetwas, Faust, er hat ihn vorher nicht bewegen können, glaube ich. Und er hat auch irgendeine Wunde an der Schläfe“, erklärt Yo dann leise dem Älteren, als dieser fertig damit war, die Wunde an Haos Oberkörper zu säubern, und einen neuen Verband herumwickelte, nachdem er Hao zusammen mit Yo geholfen hatte, sich aufzusetzen. Hao schien sich währenddessen nicht entspannen zu können; sein Atem ging flach und schnell. Und noch immer spürte Yo die Hitze seines Körpers. „Ich schau mir die anderen Wunden gleich an.“ Vorsichtig ließ Faust Hao auf das Bett zurücksinken. Bis auf die knappe Reaktion beim Desinfizieren zuvor hatte Hao noch in keiner Weise gezeigt, dass er mitbekam, was geschah, und langsam fragte sich Yo, ob er sich ernsthafte Sorgen machen musste. Denn das passte nicht zu Hao; er hatte erwartet, dass er sich sträuben oder zumindest etwas sagen würde, selbst wenn es nur Beschimpfungen wären. Doch dass er lediglich teilnahmslos auf dem Bett lag und alles mit sich geschehen ließ, machte Yo beinahe schon Angst. Stand es wirklich so schlimm um seinen Bruder? Währenddessen war Faust mit dem Verbinden von Haos Oberkörper fertig geworden und nun begann er, sich vorsichtig Haos Arm anzusehen, weshalb der ältere Asakura das Gesicht erneut vor Schmerz verzog und die Augen schloss. Scheinbar schien er wenigstens die Schmerzen wirklich mitzubekommen, was Yo einerseits etwas beruhigte, andererseits aber Schuldgefühle in ihm hervorrief. „Faust …“, begann Yo deshalb alarmiert, doch der Angesprochene ließ Hao schon wieder los. Unter Yos beunruhigtem Blick entspannte er sich wieder und wandte den Kopf zu ihm um, sodass seine glasigen Augen direkt auf die seines Bruders trafen. „Die Wunde an der Schläfe ist nicht wirklich schlimm, sie muss nicht genäht werden, aber sein Arm ist ausgekugelt. Ich werde ihm zuerst das fiebersenkende Mittel geben und dann den Arm wieder einrenken. Aber ich warne dich: Das wird ziemlich schmerzhaft für ihn werden.“ Faust sah den jüngeren Asakura ernst an, bis dieser nickte. Daraufhin goss Faust eine klare Flüssigkeit in ein Glas und gab dieses dann Hao. Er trank es auch hier ohne Widerworte oder Gegenwehr, also würde wenigstens das Fieber sehr wahrscheinlich bald besser werden. „Ich werde jetzt seinen Arm wieder einrenken und er wird höchstwahrscheinlich schreien, aber es gibt keine andere Möglichkeit. Wehe du mischst dich ein“, warnte Faust Yo noch einmal, sobald er das leere Glas auf den Boden neben sich gestellt hatte, und Yo nickte ergeben. Schweigend sah er zu, wie Faust Haos verletzten Arm mit festem Griff packte und eine schnelle Bewegung machte. Im selben Moment hallte, wie von Faust vorhergesagt, ein Schmerzensschrei durch das Haus, während Haos Hand sich einmal mehr in Yos krallte. Dann herrschte für einen Moment Stille, die jedoch nach einigen Sekunden von einem schmerzvollen Wimmern Haos durchbrochen wurde. Doch dann brach auch das ab und Haos Züge wirkten auf einmal entspannter, als zuvor. „Hao?!“ Erschrocken sah Yo seinen Bruder an und Faust stand auf. „Er ist nur bewusstlos geworden, keine Sorge, Yo“, antwortete Faust und ging zur Tür. Doch schon im nächsten Moment, bevor Faust es selbst tun konnte, wurde sie aufgerissen und Yo sah seine aufgeregten Freunde im Türrahmen stehen. „Alles in Ordnung, Yo? Wo ist dieser Schrei hergekommen?“ „Ja, es ist alles in Ordnung. Geht schon mal runter, ich komme gleich nach“, antwortete der Asakura ohne auf die letzte Frage der Anderen einzugehen. Seine Freunde zögerten zwar, doch Faust nahm ihnen die Entscheidung einfach ab, indem er den Raum verließ, sodass Yo, nachdem Faust die Tür hinter sich geschlossen hatte, erneut allein mit Hao zurückblieb. Als er einen Blick aus dem Fenster warf, bemerkte er, dass es bereits dämmerte, und ließ ein Seufzen hören. Er hoffte wirklich, dass es Hao morgen besser gehen würde. Hao spürte, wie ein Tuch die Wunde an seinem Bauch berührte, und zuckte zusammen, da das Mittel, das auf dem Stoff verteilt war, ziemlich brannte. Doch dann wurde es wieder entfernt und der Schmerz verschwand. Wie in einer Art Trance musste er einfach zulassen, dass man ihn aufsetzte und ihm einen neuen Verband anlegte. Es war ihm nicht möglich, sich dagegen zu wehren, auch wenn er wollte, denn seine Kräfte reichten gerade mal dafür aus, sich bei Bewusstsein zu halten. Verdammtes Fieber. Warum machte es ihn nur so fertig? Inzwischen hatte er wenigstens erkennen können, dass es Yo war, der neben ihm saß, während Faust ihn behandelte. Wie sollte es auch anders sein? Plötzlich berührte Faust den Arm, den Silva ihm zuvor verletzt hatte, und Hao verzog das Gesicht, als ein starker Schmerz sich in seinem Arm ausbreitete. Doch dann ließ Faust ihn wieder los und der Schmerz verschwand. Hao hörte gedämpfte Stimmen, konnte jedoch nichts von dem verstehen, was gesagt wurde. Die Stimmen kamen wie über große Distanz zu ihm und waren sehr dumpf. Gleich darauf hielt ihm jemand eine Flüssigkeit an die Lippen und Hao trank sie. Die Kraft, sich zu wehren, hatte er auch dieses Mal nicht. Kurz darauf berührte Faust erneut seinen verletzten Arm und machte eine Bewegung. Gequält schrie Hao auf, als ein Schmerz, unendlich viel schlimmer, als der zuvor, durch seinen Arm fuhr. Was hatte Faust getan? Sobald es ihm wieder besser ging, würde er dafür büßen. Entsetzt bemerkte Hao, wie ein Wimmern über seine Lippen kam, als der Schmerz nur langsam besser wurde, und er ließ sich in die Bewusstlosigkeit sinken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)