Necromancers von Leillia (Schicksal eines Untoten) ================================================================================ Kapitel 9: Ein alter Freund --------------------------- Ein alter Freund Kain befand sich mal wieder auf seinem Baum und sah in den Abendhimmel. Die Sonne versank am Horizont und die Abendröte zeigte sich. Impa hatte versprochen, Ihn so zu trainieren, dass er wieder wie zu Lebzeiten mit dem Bannkreis umgehen konnte, und auch, seine Identität geheim zu halten. Gähnend beobachtete der junge Krieger, wie die ersten Sterne am Firmament auftauchten. Bald würde es dunkel sein und nur der Mond und die Sterne würden leuchten. Aber Kain wusste, dass der Abend nur die Ruhe vor dem nächsten Tag war, denn dann würde das Training mit Impa beginnen. Und er konnte sich schon denke, dass es kein Zucker schlecken sein wird. Außerdem musste er ja auch noch zu den Zoras, um die Zora-Rüstung zu bekommen, mit welcher er dann einen Teil seiner alten Rüstung holen konnte. Und er wusste nicht, wie einfach oder schwer das sein würde. „Tja, nun wird eine harte Zeit anbrechen.", dachte er laut und stellte fest, dass Navi wieder bei ihm war. Sie hatte von dem Gespräch mit Impa ja gar nichts mitbekommen. Verwirrt fragte sie: „Wie eine harte Zeit wird anbrechen? Hast du etwa gedacht, das Sammeln der Rüstung wäre ein Kinderspiel?" „Nein, dass meine ich nicht. Impa hat mir versprochen, mit mir zu trainieren, damit ich richtig mit dem Bannkreis umgehen kann. Allerdings denke ich, dass sie es mir nicht leicht machen wird.", antwortete er, „Immerhin bin ich nun der neue Held der zeit und werde Hyrule von allen Untoten befreien müssen. Ich denke mal, dass das nämlich der Grund ist, warum ich wieder lebe und das Schwert bekommen habe, denn das muss Schicksal gewesen sein. Navi, wirst du mir weiterhin zur Seite stehen und helfen? Leillia wird nicht überall mit hin kommen können." „Klar bin ich dabei. Ich habe dem alten Helden ja auch schon begleitet. Und wegen dem Training, so mach dir keine Sorgen. Du bist ja schon sehr stark und Impa wird dich auch nicht zu extrem fordern, denn es soll ja auch möglich sein.", meinte die Fee und sah ihn an. Sie machte einen erschöpften Eindruck. „Danke Navi. Ruh dich aus, die siehst müde aus.", grinste er und stellte fest, dass er selbst auch nicht besonders munter war. Tja, er konnte eben auch müde werden. Navi versteckte sich in seiner Kleidung, wo sie dann relativ bald ein schlief. Auch Kain könnte sich eine Mütze Schlaf. Leises Hufgetrappel ertönte er Kain wachte auf. Er konnte hören, dass sich ein Pferd näherte. War es Darla, oder Leillias Pferd? Viel mehr dieser Tiere gab es ja in Kakariko gar nicht. Gähnend sprang er vorm Baum und blieb im Schatten stehen. Im selben Moment näherte sich ein fremdes Pferd. Auf seinem Rücken saß die seltsame Prinzessin. Anscheinend wollte sie Kain wieder besuchen. Kurz vor ihm hielt sie das Tier an. Es war groß, kräftig und hatte ein dunkles Fell. Die Farbe konnte er aufgrund der Dunkelheit nicht erkennen. Es hatte eine lange, scheinbar weiße Mähne, einen langen, ebenfalls weißen Schweif und dichten, weißen Behang. Der Kopf wurde von einer Blässe verziert. Dass Tier sah sehr elegant aus und war sehr schön. „Guten Abend, Kain.", grüßte die reiten und saß ab. Die Zügel hielt sie allerdings weiter fest. Kain erwiderte den Grüß und betrachtete das Pferd. „Du kommst mal zu Pferd? Mal was andere.", meinte er, „Was willst du diesmal?" „Ich denke, dass du dir das denken kannst. Ich bin bisher immer gekommen, um dir ein Geschenk zu machen.", lachte sie leise. Navi bekam nichts, denn sie schlief die ganze Zeit, was Kain schon wunderte. Er beachtete es aber kaum und sagte nur: „Wieder ein Geschenk? Kommst du nun mit einem Pferd an?" „Richtig. Ich will dir ein Pferd übergeben.", war die Antwort. „Ich habe schon eins.", brummte Kain, der das Pferd nicht wollte, „Und zwar ein gutes." „Schon, aber Epona ist ein besonderes. Spielt man ihr Lied, kommt sie angaloppiert und wenn du absteigst, kommt sie dir hinterher, ohne dass du sie führen musst. Außerdem braucht du sie nie anbinden. Sie warten immer da, wo du sie abstellst.", erklärte die Prinzessin und streichelte das Tier. Das klang gut, aber trotzdem wusste er nicht, ob er diese große Pferd wirklich brauchte. Die Frau sagte noch, dass sie eins die treue Stute des Helden der Zeit war. Dass überzeugte den Infantiri und er sagte: „OK, ich nehme das Pferd an. Aber nur, weil sie ein sehr treues Pferd zu sein scheint." „Gut. Ich rate dir, sie deinem anderen Pferd vorzuziehen, denn sie ist nicht nur treu, sondern auch sehr schnell und wendig.", riet sie und verschwand. Kain gähnte und betrachtete das Pferd. Am nächsten Morgen sprang er wieder vom Baum und landete direkt vor Epona. Ihr Fell war kastanienbraun und ihre Augen dunkelblau. Sie kam ihm sehr bekannt vor. Aber Kain wusste ja, dass die Stute eins ihm gehört hatte. Er saß auf und trieb die Stute an. Sie reagierte sofort. Dabei hatte er nur einen ganz leichten Schenkeldruck gegeben. „Du scheinst ein sehr sensibles Pferd zu sein.", lächelte er und verließ das Dorf, um sie auf der Steppe vernünftig prüfen zu können. Nach einer Weile kehrte er ins Dorf zurück. Die Prinzessin hatte Recht gehabt, die Stute war sehr schnell und wendig, ja sogar mehr als Darla. Am Baum stand Impa und wartete auf ihn. „Wie ich sehe, hast du ein neues Pferd. Ist das Epona?", fragte sie, als sie ihn sah. Kain nickte und sagte ja: „Ja, ich habe sie gestern Nacht bekommen. Es scheint ein sehr gutes Pferd zu sein." „Ich kenne Epona und kann nur sagen, dass es kein besseres gibt. Zumindest nicht hier. Es freut mich, dass du sie bekommen hast. Sie passt besser als Darla zu dir.", erklärte die Frau, „Und nun runter da. Wir fangen an. Und zwar mit Bodenübungen." Nach einer Woche brachen sie endlich auf. Nun beherrschte Kain sein neues Schwert, wie kein anderer. Er könnte mit dem Bannkreis umgehen, als sei es die einfachste Sache der Welt. Außerdem hatte er noch Ohrringe bekommen, weil die Shiekah ja auch welche bekamen, wenn sie zum Mann wurden. Und Impa war ja auch einer. „Leillia, was sind Shiekah eigentlich?", wollte er wissen. Die Diebin sah ihn an und antwortete: „Shiekah sind die Schatten der Hylianer. Mann nennt sie deshalb auch Schattenmenschen. Zu mindest hat man mir es so gesagt. Einst haben sie die hylianische Königsfamilie beschützt, aber dann wurden sie verbannt. Warum weiß ich nicht. Zumindest gibt es sie nicht mehr. Wenn wir Impa mal nicht mit zählen. Ähm, seit wann hast du eigentlich ein neues Pferd?" „Seit einer Woche. Du bist echt ein Schnellmerker.", lachte der Infantiri. Schweigend ritten sie weiter. Nun war er ein Held, oder zu mindest auf dem Weg dazu. Aber er wusste, dass er bald wahrscheinlich sterben würde. Leillia hatte es ja versprochen. Einerseits freute er sich, dass sie es tun musste. Dann hatte er endlich seinen Frieden. Aber andererseits wollte er leben. Was nun letztendlich geschehen würde, wusste er nicht. Aber eins war klar, er wollte Leillia dabei haben, wenn er sterben würde. Egal weshalb. Endlich erreichten sie Zoras Reich. Nun konnte er endlich die Zora Rüstung kaufen. Falls sie diese denn noch hatten. Gemeinsam betraten sie den Laden und sahen sich um. Leillia trat an den Tresen und fragte: „Können wir eine Zora Rüstung haben?" Der Verkäufer nickte und sagte: „Klar. Ich habe ja noch eine. Aber mehr kann ich nicht verkaufen und sie kostet verdammt viel. Sie ist die Rüstung des Helden der Zeit und ihr braucht die Erlaubnis von Ruto, um sie erwerben zu können. Und die ist zur Zeit nicht da. Aber ihr könnt ja warten, sie müsste eigentlich morgen wieder kommen." Die beiden Freunde nickten und verließen den laden. „Sag mal Kain", begann die Diebin, „Bleiben wir nun erstmal hier und warten auf Ruto, oder gehen wir wo anders hin?" „Wir warten. Rauru hat gesagt, ich soll im Wassertempel schauen. Da ist ein teil versteckt. Und wenn Ruto nicht da ist, dann werden wir eben auf sie warten." Leillia sagte nichts, sondern gähnte nur. Es war schon spät und es gab keine Taverne zum übernachten. Aber es machte Kain nichts aus. Leillia schien auch damit klar zu kommen. Sie breitete eine Decke auf dem trockenen Boden aus und meinte: „Gute, wir können ja hier schlafen." Am nächsten Morgen stellte Kain sich ans Ufer des unterirdischen Sees und sah auf Wasser. Er verspürte den Wunsch da nun hinein zu springen und eine Runde zu schwimmen. Allerdings schlief Leillia noch und er wollte sie nicht durch das Platschen des Wassers aufwecken. Also entschied er sich, nur hinein zu steigen. Das Wasser war angenehm kühl und klar. Langsam machte er ein paar Schwimmzüge und blieb im schwimmend auf der Stelle, wo er sich umsah. Irgendwie hatte der Infantiri das Gefühl, dass er hier schon öfters geschwommen war. Allerdings musste er auch Ruto kennen, immerhin hatte sie ihn ja wieder erkannt. Aber wie standen sie zu einander? Er hatte das Gefühl, dass es eine etwas komplizierter Sache zwischen ihnen war. Nach einer Weile zog er einige Runden durch den See und ging bald wieder an Land. Leillia sah ihn an und sagte: „Du bist ein guter Schwimmer. Das muss man dir lassen." „hast du mich etwa beim Schwimmen beobachtet?", wollte er wissen. Doch dann entdeckte Kain Ruto, die sich anscheinend auf den Weg in den Thronsaal machte. „Ruto ist zurück. Gehen wir zu ihr.", erklärte er und sah seine Gefährtin streng an. Diese nickte und gemeinsam gingen sie in den Thronsaal. Ruto sah den jungen Krieger an, als er hinein kam und fragte: „Was wollt Ihr hier?" „Ich muss mir Euch reden, Prinzessin. Es ist äußerst wichtig.", antwortete der neue Held und wies Leillia mit einem Blick an, sich aus dieser Sache raus zuhalten. „Unter vier Augen? Oder wie sollen deine Freundin und mein Vater auch dabei sein?", fragte die Prinzessin und musterte ihn genau. Kain nickte und sagte: „Unter vier Augen wäre am besten." Ruto nickte und erklärte: „Hinter meinem Vater befindet sich ein Gang. Er führt zur Zora-Quelle. Dort können wir ungestört reden. Vater, bitte lass uns durch." Der König rutschte zur Seite und gab den Gang frei, durch den Held und Prinzessin den Thronsaal verließen. Vor den Beiden lag nun eine kristallklare Quelle, die so groß wie ein See war. Ruto setzte sich an den Rand und fragte: „Was gibt es?" Der Infantiri nahm das Masterschwert uns legte es vor sie. „Ihr kennt dieses Schwert, nicht wahr?", wollte er wissen. Sein Tonfall war scharf, aber höflich und einigermaßen freundlich. Die Zora nahm das Schwert und betrachtete es. Kurze Zeit später legte sie es zurück und antwortete: „Ja, ich kenne es. Es ist das Masterschwert, welches einst von Link getragen wurde. Hast du es selbst aus der Zitadelle geholt?" „Ja, habe ich. Ich weiß auch, dass ich deshalb nun der sogannten Held der Zeit bin und Links Platz einnehmen muss.", nickte er und fügte ihm Gedanken hinzu: \'Oder besser gesagt, ich nehme den Platz wieder ein. Aber dass muss sie ja nicht wissen.\' „Ich glaube nicht, dass Ihr nur wegen diesem Schwert gekommen seit. Sagt mir den wahren Grund!", befahl Prinzessin Ruto. Nun war ihre Stimme barsch. Kain lächelte uns sagte: „Weil ihr etwas habt, was ich brauche." „Was?!", fragte sie empört, „Du willst die Zora-Rüstung haben? Vergiss es. Keiner soll sie haben." Kain hatte ihr erklärt, dass er die Rüstung brauche, um etwas aus dem Wassertempel zu holen. Aber allen Anschein nach, war es so ziemlich das schlimmste, was man von dieser Frau verlangen konnte. Leise seufzte er und meinte: „Ok, werden die Nekromanten eben Hyrule zerstören. Ich werde nicht weiter gegen sie kämpfen. Zumindest nicht, wenn Ihr mir nicht die Rüstung gebt." „Hör zu, Link war mein Verlobter. Du glaubst doch wohl nicht wirklich, dass ich so einfach weggebe. Immerhin habe ich ihn immer geliebt.", schalt sie und funkelte ihn an, „Auch wenn er mich nie liebte." den letzten Satz sagte sie allerdings sehr leise. Kain bekam es zwar mit, entschied aber, lieber nichts dazu zusagen, sondern sagte nur gähnend: „Was mir allerdings völlig egal ist. Dann werde ich eben Leillia sagen, dass ich wieder nach Taren gehe und sie mitkommen soll. Dann muss sie Hyrules ende nicht sehen." Er stand auf uns und wandte sich in Richtung Thronsaal. Allen Anschein nach dachte Ruto, dass er nun wirklich gehen wollte und sagte: „halt, warte. Ich werde sie dir doch geben." Sie klang verängstigt. „Ach wirklich?", fragte Kain höhnisch, wobei er grinsen musste. Er hatte schon damit gerechnet, dass sie ihm dann die Rüstung geben würde. Sein Plan war auf gegangen. „Ja, ich gebe sie dir. Aber nur, weil ich nicht will, dass meine Heimat unter geht." „Gut, dann werde ich doch bleiben.", sagte er möglichst gleichgültig und drehte sich um. Die junge Frau betrachtete Kain sehr genau, aber er drängte sie nur, ihm die Rüstung zugeben. Eine Weile später hatte sie die Rüstung in den Thronsaal bringen lassen und übergab sie ihm. „Hier hast du sie. Damit kannst sie unter Wasser atmen. Ich habe noch die Eisenstiefel, die er besessen hatte, dazu legen lassen. Damit kannst du unter Wasser auf dem Grund laufen. Du brauchst mir nichts dafür zugeben. Aber sobald alle Nekromanten weg sind, möchte ich sie wieder haben.", erklärte sie. Kain und Leillia waren einverstanden und machten sich mit den Sachen wieder auf dem Weg zu ihren Pferden. Nun konnte sie endlich zum Wassertempel und den ersten Teil der Rüstung holen. Am Abend trafen sie in Kakariko ein. Sie wollten erstmal Proviant für ihre Reise besorgen und Kain wollte sich mit Impa besprechen, wie er nun vorgehen sollte, denn er wusste, dass diese Reise lange dauern würde. Gemeinsam saß er mit der Shiekah in Küche und überlegte, wo die anderen Teile der Rüstung sein konnte. Er wusste nur, dass sie in den Tempeln versteckt wurde. Leillia war in der Zeit unterwegs und besorgte alles, was sie für die Reise benötigten. „Ich kann für dich eine Reihenfolge vorschlagen, denn wir haben nur fünf Tempel. Als erste gehst du in den Wassertempel, dass steht ja schon fest. Du könntest da noch in den Feuertempel gehen. Dieser befindet sich im inneren des Todesberges. Das heißt, du würdest dann erst wieder hierher kommen. Dann würde ich den Waldtempel vorschlagen. Salia kann dir sagen, wo genau er ist. Dann geht es in den Schattentempel. Er befindet sich auf dem Friedhof von Kakariko. Und zuletzt in den Geistertempel in der Wüste. Dann ist jeder zweite Tempel hier in der Nähe und ihr braucht nicht so viel hier mit schleppen.", schlug Impa vor. „Gute Idee. Leillia hat ja auch gesagt, dass sie nur für die Reise zum Wassertempel und dann hier her einkauft.", erklärte Kain sich einverstanden. „Ach ja, Link. Ich denke mal, dass du Leillia nicht mit in den Wassertempel mitnehmen wirst. Liege ich da richtig?", wollte Impa wissen, „Und in den Waldtempel wohl auch nicht." Der Infantiri nickte und antwortete: „Richtig. In den Wassertempel kann ich sie nicht mitnehmen, weil wir nur eine Zora-Rüstung haben. Und ich kann mir nur schwer vorstellen, dass sie freiwillig mit in den Wald gehen wird." „Am besten wirst du sie gar nicht mit in die Tempel nehmen, sondern davor oder in der Nähe warten lassen. Es ist zu Gefährlich für sie.", gab sie zu bedenken. Eine Weile trat Stille ein. Kain dachte über diese Worte nach und hatte das Gefühl, dass er diesen Rat befolgen sollte. „Ich fürchte du hast recht.", nickte er, „Leillia wird nicht mit in die Tempel gehen. Navi kann mich ja auch unterstützen." Im selben Moment kam Leillia rein. Sie hatte alles, was sie besorgen wollte, bekommen. Allerdings war Kain sich nicht sicher, ob sie auch für alles bezahlt hatte, denn auch wenn sie es in seiner Gegenwart unterließ, war sie immer noch eine Diebin uns klaute. „Worüber redet ihr? Ich soll nicht mit kommen?", fragte sie empört. „Es ist nur die rede davon, dass du nicht mit in die Tempel kommst. Bis zum Tempel kannst du ja mitkommen.", erklärte Kain. Die Diebin protestierte, sie wollte mit. „Vergiss es, Kain! Ich komme mit!", sagte sie. Nach einer Weile und einem kleinen Streit gab sie auf. Sie musste einsehen, dass sie vor den Tempeln warten müsste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)