Necromancers von Leillia (Schicksal eines Untoten) ================================================================================ Kapitel 13: Der Heiligtum des Waldes ------------------------------------ Das Heiligtum des Waldes Endlich erreichten sie die Verlorenen Wälder. Kain war sehr froh darüber, denn er würde dann bald endlich Leillia holen können. Allerdings konnte es auch sein, dass sie gegangen war und nicht mehr zu ihm gehen würde. Allerdings hoffte er, sie auf der Farm und in Kakariko wieder zu treffen. „Gehen wir in die Wälder und bringen es hinter uns. Ich möchte nicht allzu lange hier bleiben.", erklärte und saß ab. Epona ließ er einfach am Waldrand stehen. „Warum? Hast du Angst vor dem Gesetz des Waldes?", wollte die Fee wissen. Der junge Mann schüttelte den Kopf und antwortete: „Nein, ich war ja schon mal eine längere Zeit im Wald. Aber etwas mulmig ist mir schon, immerhin werde ich diesmal länger im Wald sein. Aber es hat viel mehr damit zu tun, dass ich nach Leillia sehen möchte. Wenn sie überhaupt noch auf der Farm ist und nicht weg gegangen ist." Die Fee nickte und gemeinsam betraten sie den Wald. Hier war es angenehm kühl und das sichte Blätterdach dämmte das Licht. Die wenigen Sonnenstrahlen, die es dennoch durch die Blätter schafften, leuchten grün. Es war ein schöner Anblick und die Luft war von dem Zwitschern der Vögel erfüllt. Kain fühlte sich, als würde er heim kommen. Im Grunde genommen stimmte es ja, denn als er noch Link gewesen war, war er ja im Wald aufgewachsen. Aber nun war er Kain und ein Infantiri. Er hatte also so zu sagen ein neues Leben begonnen. Langsam schritt er durch den Wald und suchte den einzigen Pfad, den es auf dieser Seite gab. Er wusste ja, dass dieser ins Kokiri-Dorf führte, und dort wollte er ja auch erstmal hin. Aber der war nur schwer zu finden, das der Pfad schon teil verwachsen war. Nur jemand, der den weg kannte, hatte große Chancen, ihn zu finden. Endlich sah Kain den Weg und sie gingen ihn entlang. Hin und wieder sah er ein Reh oder einen Hasen. „Der Wald ist echt immer wieder schön.", lächelte Kain und genoss den Anblick dieser Gegend. Die Fee schwieg einen Augenblick, dann sagte sie: „Ich liebe die Wälder. Und hier werde ich auch wieder sein, wenn wir fertig sind und du mich nicht mehr brauchst." Der Untote musste lächeln. Er konnte es nur zu gut verstehen, dass sie hier leben wollte. Er selbst wusste, dass er es nicht tun würde, er wollte ja sterben. „Dank dir und Leillia werde ich eine schöne Zeit haben, bevor ich sterbe.", erklärte er. Die Fee sah ihn an und meinte: „Wieso denkst du jetzt schon ans sterben? Du bist doch noch gar nicht alt." „Da magst du Recht haben, aber eigentlich bin ich schon tot. Du weißt es Navi.", gab er zurück, „Also dürfte ich quasi gar nicht hier sein. Deshalb werde ich, wenn alles vorbei ist, mich töten lassen." Navi sah ihn entsetzt an. Ihr schien das nicht zu gefallen, denn sie rief: „DU WILLST WAS? DA BEKOMMST DU EIN NEUES LEBEN UND LÄSST DICH TÖTEN! NUTZE DIE CHANCE, KAIN, NUTZE SIE!" Kain schüttelte den Kopf. Er wusste, dass die meisten ihn nicht verstanden. „Navi, ich lebe mit der Tatsache, dass ich seit Jahren tot bin. Ich kann mich gar nicht an mein Leben vor dem Tot erinnern. Es ist nicht gerade schön, so leben zu müssen. Wenn alles vorbei ist, wird Leillia mich erlösen, da kannst du sagen was du willst.", erklärte er, „Es ist für mich das beste." Endlich erreichten sie das Dorf. Navi hatte den ganzen Tag nichts mehr gesagt und auch in der Nacht war sie sehr still gewesen. Nun war der nächste Morgen angebrochen. Die Sonne tauchte das Dorf in einen goldenen Schein und ein paar der Bewohner kamen hinaus. Es war sehr friedlich und Kain fühlte sich, als sei er daheim. Langsam schlenderte er durch das Dorf und hielt nach einem kleinen, grün haarigen Mädchen Ausschau. Er wusste, dass alle anderen blond waren. „Hi Kain, schön dich zu sehen.", rief jemand. Er drehte sich um und entdeckte Mido. Er musste lächelnd an die Invasion denken. Er hatte dieser mit der Hilfe dieses Kokiris ein Ende bereitet. „Hallo Mido, ich freue mich, dich zu sehen. Wie geht's?", fragte er freundlich. Der Junge betrachtete den Untoten und antwortete: „Gut. Bist du aus einem bestimmten Grund hier? Oder willst du uns einfach besuchen?" Etwas Hoffnung schwang in der Stimme des Jungen mit. Anscheinend mochte er ihn. „Nein, ich bin aus einen anderen Grund hier. Wo ist Salia?", wollte er wissen. Der Junge schaute enttäuscht zu Boden und nuschelte: „Ich dachte, du seist wegen und da. Salia ist nicht da." Kain lächelte er. Er war zwar enttäuscht, dass sie nicht da war, wusste aber, dass er auch jemand anderen fragen konnte. Er sah Mido ernst an und fragte: „Kannst du mir den Weg zum Waldtempel sagen?" „Ich muss dich erst zum Dekubaum schicken. Er muss es dir erlauben, sonst darfst du nicht hin.", war die Antwort. Navi kam hervor und meinte: „Ich bringe ihn hin, ich kenne den Weg ja." Wenig später standen sie vor einem großen Baum mit Gesicht. Vor diesem stand ein Sprössling, ebenfalls mit Gesicht. „Navi, wen bringst du mir?", fragte der Sprössling, als er die Fee und den Untoten entdeckte. „Ich bringe dir Kain. Er soll in den Waldtempel.", antwortete die Fee. „Tritt vor, Mensch.", bat der Sprössling, „ich bin der Dekubaum, du brauchst also keine Angst haben." Kain musste schmunzeln. Er hatte keine Angst vor diesem Wesen. Allerdings hatte er noch nie zu vor einen sprechenden Baum gesehen. „Ich habe keine Angst. Aber ich muss zu geben, ich habe noch nie einen Baum gesehen, der mit mir spricht.", sagte er höflich und kniete sich nieder. Der Baum sagte nichts dazu, weshalb der Infantiri entschied, ihm zu sagen, was sein Anliegen war. „Verehrter Dekubaum, mein Name ist Kain. Ich bin der Nachfolger vom Helden der Zeit und bitte, in den Waldtempel zu dürfen. Rauru sagte mir, dass dort ein Teil der Rüstung meines Vorgängers sei, und diesen möchte ich gerne holen.", erklärte er. Der Baum sah ihn an und sagte: „Du bist also der neue Held der Zeit. Du siehst aus wie Link, und deine Stimme ist auch ähnlich, nur älter. Ich frage mich, ob du es nicht bist." „Herr, Link ist tot. Ihr wisst es.", widersprach die Fee. Der Baum sagte darauf hin nur: „Und dieser Junge Mann, Navi, ist auch tot. Aber machen wir es anders. Wir warten, bis ihr aus dem Tempel zurück seit. Navi, du weißt ja, wo er ist. Wenn ihr beide zurückkommt und das Gesetz des Waldes nicht wirkt, bist du Link." „Aber auf die anderen Infantiris wirkte er ja auch nicht.", gab Kain zu bedenken. „Sie waren auch nur Marionetten. Aber du bist anders. Du bist wie ein normaler, lebender Hylianer. Deshalb gilt auch das Gesetz des Waldes, Kain.", widersprach die Pflanze. Nachdenklich kehrte der Untote zurück ins Dorf. Wäre er nicht Link, würde für ihn also das Gesetz gelten. Aber wieso? Er war doch untot. Aber er war doch nicht so wie die anderen. Navi sah ihn an und meinte: „Du kannst in Links Haus übernachten. Dort dürfte es noch ein paar nützliche Gegenstände gegeben. Ich bringe dich hin." Früh am nächsten Morgen stand Kain auf. Der junge Mann hatte auf dem Boden geschlafen, denn das Bett war zu klein. Gähnend ging er zu einer Truhe und öffnete sie. Er fand darin einen Bogen und ein paar Pfeile. „Navi, konnte der Held der Zeit mit Pfeil und Bogen umgehen?", wollte er wissen und sah sich die Dinge an. Die Fee sah ihn an und nickte: „Ja, konnte er. Aber wieso fragst du?" ,Ich kann also mit Pfeil und Bogen umgehen.\', dachte er und schnallte sich den Köcher auf den Rücken. Dort hängte er noch den Bogen ran und antwortete: „Weil ich es mitnehmen will. Lass uns aufbrechen. Du kennst den Weg ja." Wenig später standen sie vor der Hütte und sahen sich noch mal um. Dann machten sie sich auf den Weg und verließen das Dorf. Nun standen sie wieder mitten in den Wälder und bis auf Bäume war nichts zu sehen. Kain sah seine Fee an. Er hatte die Erlaubnis bekommen, den Tempel aufzusuchen und durfte sogar ein paar Sachen aus seinem Haus mitnehmen. Aber er war sich nicht sicher, ob der Deku-Baum wusste, wer er war. Daher war es möglicherweise eine große Ehre. Anderseits vermutete dieses Wesen auch, dass er der alte Held war. „Navi, Ich frage mich, ob ich zu einer Pflanze werde.", meinte er und betrachtete seine Freundin. „Ich denke mal, dass es möglich ist, dass du keine wirst. Du hast gehört, was der Baum gesagt hat.", antwortete sie. Nach einer Weile erreichten sie ihn, den Tempel. Er befand sich auf einer kleinen Lichtung und war schwer zu erreichen, da er auf Säulen stand und keine Treppe führte hinauf. Kain wusste nicht, wie er dort hinauf kommen sollte, da er keine Seile oder ein anderes Hilfsmittel, um hinauf zu gelangen. „Wie komm ich dort hoch?", fragte er sich laut. Die Fee sah ihn an und meinte: „Dein Vorgänger hatte einen Enterhaken, aber den scheinst du ja nicht zu besitzen. Aber ich sehe da ein Seil hängen. Jemand muss im Tempel sein." Der Untote nickte und zog vorsichtig an dem Seil. Es schien fest und stabil zu sein. Vorsichtig kletterte er daran hinauf und stand vor dem Eingang des Gebäudes. Die Wände waren mit Schlingpflanzen bewachsen und es roch nach Gras. „Dann geht es nun ins Heiligtum.", grinste er und trat ein. Er landete auf einem kleinen Vorhof. Gegenüber von im befand sich die nächste Tür. Aber er blieb vorsichtig, denn er wusste nicht, was ihn erwartete. Langsam und wachsam Schritt er auf die andere Seite und betrat den ersten, richtigen Raum. Er war rechteckig und mit Pflanzen bewachsen. Gegenüber war wieder eine Tür, vor hier befand sich ein Untoter, der ein grün haariges Mädchen im Schwitzkasten festhielt. Die kleine versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, aber sie war zu schwach. „Hey du!", rief Kain und zog sein Schwert, „Such dir gefälligst jemanden, der sich wehren kann!" Der Untote sah kurz auf, warf das Mädchen zur Seite und schlurfte auf seinen "Bruder" zu. „Navi, kümmer dich um das Mädchen. Ich knöpf mir den Infantiri mal vor!", rief er seine Fee zu, die gleich darauf zu dem Mädchen flog. Währenddessen griff der Infantiri den Helden an. Nur hatte er keine Waffe und Kain ließ ihn gleich seine Klinge spüren und hieb ihm den Kopf ab. Dann rannte er zu dem Kind und fragte: „Bist du in Ordnung?" Die Kleine stand auf und nickte. Er erkannte, dass es Salia war. „Was machst du hier? Es ist gefährlich hier drin.", wollte er wissen, noch bevor sie antworten konnte. „Mir geht's gut.", antwortete Salia freundlich, „Und ich muss hier etwas raus holen, was nicht in falsche Hände geraten darf." Sie musterten ihn genau, sagte aber nichts. „Ich muss weiter. Und du solltest wieder gehen. Ich bin mir sicher, dass hier noch mehr von denen sind.", unterbrach Kain die Stille und trat zur Tür. Er öffnete sie und trat ein. Hier waren nur wenige Untote, dafür aber Wölfe und fleischfressende Pflanzen. Und eins war Kain sofort klar: Sowohl Wölfe, als auch Pflanzen würden den Krieger angreifen und ihn nicht freiwillig durchlassen. Seufzend zog der junge Held sein Schwert und meinte: „Dann werde ich mir mal diese Viecher vor nehmen." Dann griff er einen der Untoten an. Aber dieser besaß ein Schwert und blockte den Angriff ab. Dann griff er selbst auch an. Aber Kain machte einen Sprung in die Luft, sprang über ihn rüber und griff ihn von hinten an. Da der Untote zu langsam war, erzielte der Krieger einen Treffen und sein Feind fiel besiegt zu Boden. Im selben Moment hörte er einen lauten Schrei. Sofort drehte er sich dorthin, woher dieser Laut kam. Ein Wolf hatte Salia angefallen und drückte sie zu Boden. Sein Maul mit den Fangzähnen war knapp über ihren Hals. Kain wusste, dass das Mädchen große Angst haben und sofort schnellte er zu ihr, um den Mädchen zu helfen. Mit einem gezielten Hieb mit dem Schwert trennte er der Bestie den Kopf vom Hals. „Sag mal, köpfst du deine Opfer eigentlich immer?", fragte Navi. Kain sah die Fee nur an und meinte: „Irgendwie schon. Ist mir aber eigentlich gar nicht aufgefallen." Dann räumte er den Kopf von Salia und half ihr auf. „Ich habe dir doch gesagt, dass es zu gefährlich ist. Warum bist du immer noch hier?", fragte er streng. Er konnte kein Kind bei sich gebrauchen. Es wäre ihm nur ein Klotz am Bein. Aber der Held merkte auch, dass sie nicht gehen würde. Die Kokiri drehte sah ihn kurz an und antwortete dann: „Ich muss etwas hier raus holen. Aber wenn es dir lieber ist, kannst du ja mit kommen, dann kannst du sehen, ob ich in Ordnung bin." Irgendwie klang es logisch. Aber die Kleine war in Kains Augen wirklich nur ein nutzloses Gepäckstück. Andererseits konnte er sie schlecht allein hier lassen, denn das war viel zu gefährlich. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als Salia mitzunehmen. Ob er wollte oder nicht. „Komm mit mir, dann ist es wenigstens nicht ganz so gefährlich für dich.", meinte der Untote und tötete noch ein paar Feinde. Dann ging er in den nächsten und letzten Raum. Wie in den anderen Tempel auch, befand sich hier eine große Holztruhe. Auch diese wurde bewacht, denn hier war ein großer, silberner Wolf. Kaum betraten die beiden den Raum, stand er auf und betrachtete sie, machte aber einen freundlichen Eindruck. Kain sah in die großen, blauen und freundlichen Augen des Tieres. Ihm war sofort klar, dass dieser Wolf nicht unbedingt ein Gegner war. „Ich danke dir, dass du die Truhe bewacht hast. Nun möchte ich den Inhalt gerne mitnehmen.", lächelte das Mädchen und streichelte das Tier. Dieser machte den Weg frei. „Es tut mir ja Leid, Salia, aber ich brauche den Inhalt der Truhe.", meinte der Infantiri und sah das Mädchen an. Dieses fragte: „Wieso brauchst du ihn?" „Weil ich die alte Rüstung des Helden der Zeit zusammen suchen soll. Ich bin sein Nachfolger und habe diesen Rat von einen der sieben Waisen bekommen.", war die Antwort. Salia nickte und antwortete: „Ok, die kannst ihn haben." Kain bedankte sich, ging zu der Truhe und öffnete sie. In ihr befanden sich ein paar braune Lederstiefel. Sie waren sehr leicht und bestanden aus einem sehr weichen Leder. Sofort zog er sich und sagte: „Sie passen. Vielen Dank Salia. Ich werde dafür Sorgen, dass kein Untoter mehr in den Wäldern sein wird. Aber nun muss ich weiter ziehen." Zusammen verließen sie den Tempel. Dann verabschiedeten sie sich und gingen jeder seinen eigenen Weg. Salia wollte zurück in ihr Dorf und Kain musste zurück zur Farm, um Leillia wieder zu holen. „Ob Leillia uns noch begleiten wird?", fragte er die Fee. Diese sah ihren Herrn an und antwortete: „Wenn ihr wirklich so gute Freunde seit, wie es aussieht, dann auf jeden Fall." „Freunde? Wir sind eine Zwecksgemeinschaft. Ich habe eine Abmachung mit ihr, an die ich mich halten muss. Aber Freunde sind wir nicht.", meinte er nur. Musste allerdings an die Nacht auf der Weide und den Kuss denken. Er wusste nicht, wie es nun mit ihm und der Diebin weitergehen würden. Er wusste nur, dass er Gefühle für sie hatte. Starke Gefühle. Aber er wusste nicht, ob sie auch welche für ihn hatte. „Ihr seid nur eine Zwecksgemeinschaft? Dafür kommt ihr aber erstaunlich gut miteinander klar.", gab die Fee zurück. Kain beachtete es einfach nicht. Er hatte nur noch eins in Sinn, nämlich möglichst schnell den Wald zu verlassen und nach Kakariko zu kommen. „Navi, lass uns zusehen, dass wir hier weg kommen. Ich will endlich Leillia zurück holen und nach Kakariko. Sie ist ja doch eine große Hilfe.", gähnte er. Die Fee gab ihm Recht. „Ich kann dich verstehen. Je eher wir hier raus sind, desto schneller können wir die anderen Sachen holen und werden dann endlich Ganondorf besiegen können. Und ich kann dann endlich zurück zu den anderen freien Feen.", meinte sie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)