Sick Soul von Schneesturm (Denn Ewigkeit..ist nur eine andere Art um Zerfall zu beschreiben...) ================================================================================ Kapitel 5: Bloodstained ----------------------- ~Blutbefleckt~ Ich schlug meine Augen auf und schaute mich verwirrt um. Es war dunkel und doch sah ich besser als ich je zuvor. Ich wusste ganz genau, wo ich war. Ich lag in meinem weichen Bett...aber seit wann hatte ich Vorhänge vor dem Fenster. Das war nicht das einzige, was mir auffiel. Ich tastete meinen Rücken ab. Ich hatte weder Schmerzen, noch war eine Wunde oder dergleichen zu spüren. Werd ich jetzt vollkommen irre? Ich taste weiter an meinem Rücken herum. "Das gibt’s doch nicht..." War das nur ein Traum?...Oder träume ich noch immer? Lebe ich überhaupt noch? Ich stand auf und landete mit meinen Füßen auf dem Laminat. Irgendwas stimmte nicht. Sonst war der Boden immer ganz eisig, wenn ich früh aufstand, aber heute...war er weder warm, noch kalt. Ich ignorierte das einfach und redete mir ein, dass ich mir das alles nur einbildete. Ich ging zum Fenster und zog den Vorhang beiseite. Die Sonne schien grell und heiß auf meine Haut und ich fing an zu schreien. Dort, wo die Strahlen mich berührten, brannte meine Haut wie Feuer. Ich zog den Vorhang wieder zurück und strich mir beunruhigt über die Haut und ging anschließend ins Bad. Die ganze Wohnung war abgedunkelt und trotzdem sah ich alle Konturen, alle Farben. Ich atmete tief ein und wieder aus. "Alles klar Kairi...das bildest du dir nur ein...du bist nicht verrückt, nein ich bin nicht verrückt..." Laut flüsternd ging ich an meine großen Spiegel im Flur vorbei. Was war das? Ich trat zwei Schritte zurück und schaute in den Spiegel. Sollte ich mich nicht eigentlich dort sehen können? Ich sah die Treppe im Hintergrund, die Wände, die Bilder und die restlichen Gegenstände....nur mich...nur mich sah ich nicht. Die Treppendielen knarzten und ich schaute nach hinten. Ein Mann kam herunter. Er kam mir seltsam bekannt vor. "oh, du bist wach. Schön zu sehen, dass es dir wieder besser geht." Ich schaute ihn fragwürdig an. Und dann sprudelte eine Erinnerung nach der anderen durch meinen Kopf. "Gestern...wurde ich getötet..?" Ich musste wahnsinnig sein. "Ja...und nein." "Du hast mich gerettet?" Ich war eindeutig wahnsinnig. "Vielleicht...vielleicht auch nicht." "...Was...was hast du mit mir gemacht?" Ich biss mir bei dem letzten Wort in die Zunge und schmeckte den Eisengeschmack in meinem Mund. Irgendwie gut. Ich leckte mir mit meiner Zunge über die Zähne und spürte auf einmal... "w-was?" Meine Finger fuhren zu meinen Eckzähnen, die sich auf einmal so seltsam spitz anfühlten. "was ist mit mir los? Was ist passiert?" An meinen Wangen liefen ein paar Tränen herab. Auch sie bestanden aus Blut. Der Mann kam auf mich zu und berührte sanft mein Gesicht und leckte die Tränen weg. Völlig verwirrt löste ich mich aus seinen Fängen und tappte ins Bad. Dann fing ich lauthals zu lachen an. Ich drehte den Wasserhahn meiner Dusche auf und stellte mich mit Sachen darunter. Ich musste vollkommen verrückt sein. Das (eigentlich) eiskalte Wasser prasselte auf mich herab. Ich stand, Stunden, wie es mir vorkam, unter der Dusche und dachte an rein gar nichts. Es war einfach zu viel auf einmal und mein Gehirn machte das anscheinend nicht mit. Ich drehte den Wasserhahn wieder zu, stieg nach draußen und suchte die Person von eben. Ich fand ihn in meinem Wohnzimmer. Er saß gelangweilt auf meinem Sofa und empfing mich mit einem breiten Grinsen. Ich verstand bis heute noch nicht, wie es manche schaffen ihre Mundwinkel bis an die Ohren zu ziehen. Naja eigentlich war mir das auch egal. "Na, geht’s dir nach deinen Lachflash und dem kleinem Nervenzusammenbruch wieder besser? Du hast sicher Hunger...oder besser gesagt Durst." Ich ignorierte ihn und ging in mein Zimmer, um mich umzuziehen. Meine Kleidung bestand immer aus den Farben, die ich gerade in mir fühlte. Fazit- heute ganz in schwarz. Ich schlich die Treppe wieder nach unten und wurde von dem Mann am Treppenende empfangen. "In ein paar Stunden wird es dunkel und ich muss dir noch einiges beibringen bevor wir uns auf die Jagd machen. Stopp! Irgendwie wurde er mir immer unsympathischer. Er überfiel mich ohne Vorwarnung und brabbelte mir dann irgendwas vor, was kein normaler Mensch verstehen konnte. Jedenfalls ich nicht. "Wer bist du überhaupt? Sag mir erst deinen Namen und dann sprich bitte deutsch mit mir, sonst versteh ich gar nichts mehr." Sein Gesichtsausdruck wurde jetzt etwas arrogant. "Mein Name ist Destiny und ich bin ein Vampir der zweiten Generation. Mein Alter kann ich dir leider nicht sagen, da ich irgendwann mal aufgehört habe zu zählen." Natürlich und ich bin der Weihnachtsmann oder was? Ich ging zu meinem Schrank und holte meine Zigarettenschachtel heraus. Ich zündete mir eine Yin Ling an und zog genüsslich daran. Ich brauchte halt irgendetwas zum verdauen. Destiny seufzte kurz, aber deutlich auf. "Was muss ich tun, um dich zu überzeugen?" Er legte seinen Kopf schief, was ihm den Ausdruck eines kleinen Kindes gab. "Hm...komm einfach mit. In der Praxis lernt man sowieso mehr." Er fasste mich an der Hand und wollte mich mit sich ziehen. Doch nicht mit mir. So viel Stolz war nun doch noch von mir übrig. Ich wollte gar nicht verstehen, was er mir da auf den Tisch warf. "Wo willst du mit mir hin?" Ich schaute ihn fragend an, doch er stand mit dem Rücken zu mir und hielt bei meiner Frage inne. "Wir gehen in die Stadt auf den Weihnachtsmarkt und suchen uns ein Opfer für dich aus. Ich hoffe du magst die Farbe Rot" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)