Sick Soul von Schneesturm (Denn Ewigkeit..ist nur eine andere Art um Zerfall zu beschreiben...) ================================================================================ Kapitel 10: Bitter disappointment --------------------------------- ~Bittere Enttäuschung~ Immer und immer wieder schoss mir ein und dieselbe Frage durch den Kopf. Musste ich denn wirklich sterben, um zu Leben? Ich will kein Monster sein! Ich will mich nicht von Blut und Fleisch ernähren. Wie könnte ich je wieder das Gefühl bekommen zu lieben? Was ist, wenn ich meine große Liebe viel mehr als nächste Mahlzeit betrachte? Ich erschauderte vor mir selbst. Der einzige Weg es raus zu finden, war zu ihm zu gehen. Paige starrte mich die ganze Zeit an, sagte aber kein Wort, was mich ziemlich störte. Ich hatte ihn sowieso noch nie sprechen gehört...ob er stumm war? "Ähm...Paige, richtig`?" Der Werwolf schaute mir jetzt direkt in die Augen und das ohne einmal dabei zu zwinkern, wie eine Statue. "Kannst du nicht reden oder willst du nicht?" Seine Augen verengten sich und ich hatte das unangenehme Gefühl, dass er mich jetzt am liebsten in Stücke reißen würde. Er drehte sich von mir weg und folgte nach einigen Schweigeminuten seiner so genannten "Meisterin". Ich schaute auf die Herduhr. Es war 14:27 Uhr. Also mitten am Tag. Ich konnte nicht einmal von hier weg und musste die also bis zum Abend aushalten. Doch plötzlich schoss mir eine Idee durch den Kopf und ich fing hinterlistig an zu grinsen. Ich schlich wieder nach oben in mein Zimmer und suchte meinen Schrank nach Klamotten ab. Schließlich fand ich, was ich suchte und zog mir eine schwarze Hose, schwarze Schuhe, schwarze Handschuhe, sowie einen schwarzen Mantel mit Kapuze an. Zum Schluss setzte ich mir noch eine Sonnenbrille auf die Nase. Jetzt müsste ich für den Tag gewappnet sein. Langsam schlich ich wieder nach unten und sah mich um. Die drei befanden sich in meiner Wohnstube. Wenn ich mein Haus durch die Tür verlassen würde, würden sie das sicher mitbekommen...also durchs Badfenster. Ganz leise schlich ich durch den Flur und öffnete die Tür des Badezimmers, trat herein und schloss sie hinter mir wieder. Dann drehte ich den Wasserhahn in der Dusche auf und öffnete schließlich das Fenster, um hinaus zu kletterten. Draußen war es dunkel und ich war ziemlich verwirrt. Meine Herduhr musste wohl falsch gehen. Naja, war ja eigentlich auch egal. Ich tat ein paar schnelle Schritte Richtung Wald und fing an zu rennen. Ein Vampir zu sein hatte wirklich seine Vorteile... Nach wenigen Minuten kam ich an seinem Haus an, wofür ich als Mensch mindestens eine Stunde gebraucht hätte und das mit Auto! Es sah ziemlich verlassen aus, doch ich wusste dass er da war. Ich fühlte ihn. Ich konnte seinen Herzschlag spüren und sein Atmen hören. Die Wände des Hauses waren in einem zarten gelb gestrichen. Es besaß viele Fenster und machte trotz allem keinen einladenden Eindruck. Ich sprang auf die Veranda und sah durch die Glastür, wie er noch immer in seinem Bett lag und schlief. Zu meinem Glück war die Balkontür nur angelehnt und ich konnte ohne große Mühe hinein treten. Ich schloss die Tür hinter mir und zog die Vorhänge zu. Dann setzte ich die Brille ab und ging zu ihm ans Bett. Er schlief, wie ein Stein. Irgendwie niedlich ihn so ruhig zu sehen. Seine Augen waren fest geschlossen und sein Mund einen Spalt offen. Ich fuhr ihm sanft übers Gesicht und dachte im ersten Moment ich würde ihn aufwecken, da er sich plötzlich bewegte. Er ist so wunderschön...Ich liebe alles an ihm... einfach alles. Ich streichelte weiterhin sein Gesicht und Hals und spürte sein Blut durch die Adern fließen. Für einen kurzen Augenblick überkam mich ein schrecklicher Gedanke. Zitternd ließ ich von ihm ab und wollte gehen. Doch er ergriff meine Hand und hielt mich zurück. Er war wach. "Kairi?" Er starrte mich entgeistert an. "Was machst du hier? Und wie bist du hier rein gekommen?" Ich versucht mich loszureißen, denn ich wusste, wie das hier alles enden würde, doch er hatte andere Pläne mit mir. Er zog mich mit ins Bett und wollte mich küssen, was ich aber nicht zuließ. "Was hast du denn? Magst du mich denn gar nicht mehr?" Er schaute mich schmollend an. Ich konnte diesem Blick einfach nicht widerstehen...Wie konnte man nur so hübsch sein? So wunderschön? So perfekt? Nun war ich es, die die Initiative ergriff und sich küssend auf ihn warf. "Du wilder Tiger...erst nicht wollen und jetzt mich überfallen?" Er servierte mir sein charmantes Lächeln und strich mir dabei durchs Haar. "Kommt es mir nur so vor...oder wirst du von Tag zu Tag schöner?" Meine Alarmglocken läuteten...noch mehr solcher Komplimente würde ich einfach nicht ertragen und ich würde ihm willenlos meinen Körper überreichen. Doch er hielt inne. "Was hast du denn?" Was wollte er? Was war denn plötzlich? Ist ihm aufgefallen, was ich bin? Ein eiskalter Schauer überkam mich. "Nun erzähl schon, warum bist du hier und nicht bei Matt? Oder hast du Schlingel mal wieder Lust auf etwas Spaß?" Richtig, er wusste ja noch gar nichts von Matts Tod...und das war wahrscheinlich auch besser so. "Ich habe mich von ihm getrennt. Wegen dir. Damit ich für immer mit dir zusammen sein kann. Ich liebe dich Noel." Meine Worte sprudelten aus mir heraus und Noel musste mich stoppen, damit er auch zu Wort kam. "Mooooooment! Du hast Schluss gemacht? Und WAS sagst du? Du liebst mich? Hey mal ehrlich Süße. Der Sex ist schön...aber weißt du..." Ich spürte einen Kloß in meinem Hals. "Du und ich...findest du das nicht ein bisschen albern?" "Ich...ich versteh nicht, was du meinst" Meine Augen füllten sich langsam mit Tränen. Ich musste mich zusammenreißen, doch ich konnte nicht, also drehte ich meinen Kopf weg. "Hey, hey Süße, wein doch nicht." Er seufzte. "Weißt du...ich will keine Beziehung. Man muss sein Leben doch leben oder siehst du das anders?" Ob ich das anders sah? Natürlich sah ich das anders! Ich hatte Matt auf dem Gewissen, weil ich mich von dem hier hab verarschen lassen! Wegen ihm bin ich gestorben! Wegen ihm bin ich zu einem Monster geworden. Wegen ihm hatte ich dieses Gefühl, das mich fast zerriss. Nur wegen dir Noel. Wie konnte er nur? Wie konnte ich nur? Wie konnte ich nur so blind sein? Ich verstand die Welt nicht mehr. Für mich brach sie in tausend Stücke. Ich habe mir selbst eine Bombe um den Hals gehängt... Als ich noch immer keine Antwort von mir gab, versuchte er mein Gesicht zu streicheln. Mich zu trösten, doch ich wich aus. "Süße...wenn du willst können wir jederzeit Spaß haben und ich bin gerne deine Schulter an der du dich ausweinen kannst...aber ne Beziehung...sorry, aber dafür bin ich einfach nicht geschaffen." Mir brannten die Sicherungen durch. Der ganze Schmerz von den letzten Wochen und Tagen brannte in mir. Ich musste hier raus. So schnell, wie möglich, denn sonst würde es mehr als einen Toten geben. 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