Sick Soul von Schneesturm (Denn Ewigkeit..ist nur eine andere Art um Zerfall zu beschreiben...) ================================================================================ Prolog: Intro ------------- ~Intro~ Wie in jeder Nacht wache ich in diesem stickigen Raum auf. Nacht für Nacht schwillt dieser fremde Geruch in meinen Körper an und benutzt meine Seele als Raststätte. Ich spüre, wie die Wände immer näher kommen, so als ob sie mich zermahlen wollten. Dieser Alptraum verfolgt mich. Wie in einer Endlosschleife drängt er sich tief in mein Gehirn und kratzt an meinem Verstand. Und ich höre sie. Die Stimmen, welche sich mit jeder neuen Nacht multiplizieren. Stirb. Du bist es nicht wert zu leben. Wenn es dich nicht gäbe wäre alles besser. Du bist kein Unikat. Deine Existenz ist sinnlos. Du bist kein Individuum. Du bist ein Monster. Ein Wesen der Schatten und nicht einmal die Finsternis liebt dich. Mit jedem mal werden Sie lauter und schallen in meinen Ohren wider. Sie haben mich zu dem gemacht, was ich jetzt bin, etwas, was ich nie sein wollte. Warum? Weil der einzige Grund zu leben für mich der Tod ist. Ich soll langsam und qualvoll in das Nichts, da weder Himmel noch Hölle mich lieben. In endloser Ewigkeit und für jeden unsichtbar soll ich durch die Nacht schleichen. Vampire leben ewig. Doch ist die Ewigkeit nicht einfach nur eine andere Art um Zerfall zu beschreiben? Kapitel 1: Dreaming ------------------- ~Träumend~ "Du hast mich betrogen…" Diese Worte hallten in dem dunklen Dickicht wider, wie in einem leeren Ballsaal. Wie jeden Abend führte ich meinen nächtlichen Sparziergang durch den Wald aus als plötzlich eine Person vor mir auftauchte. Das Gesicht, eingehüllt unter einer Kapuze und auch wenn sich meine Augen schon längst an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte ich nicht erkennen, wer diese Person war. Doch seine tiefe raue Stimme ließ mich erraten, dass ich diese Gestalt nur zu gut kannte. "…betrogen…" "Nein…ich…!" Ein leises flüstern und doch für jedem verständlich. Meine Stimme zitterte. Dieses innerliche Beben breitete sich erst über Arme und Beine aus und schließlich über meinen ganzen Körper. "Du hast mich betrogen…warum? Warum mit ihm? Ich dachte du liebst mich Kairi?" "I…Ich wollte es dir sagen…es tut mir-" "Sei still!" Die dunklen Gewitterwolken zogen vorüber und enthüllten den hellen Schein des Vollmondes. Für einen kurzen Augenblick sah ich etwas silbernes Aufblitzen. Ich zuckte und spürte, wie mir plötzlich eine Gänsehaut über den Nacken fuhr und meine feinen Härchen zum stehen brachte. Angstschweiß trat auf meine Stirn und meine Augen füllten sich langsam mit Tränen. Ich trat einen Schritt zurück. Dann noch einen. Doch der Mann kam näher. "Du brauchst doch keine Angst zu haben…oder vielleicht doch? Dann stell dich ihr! Oder willst du wie immer davon laufen?" Ich drehte mich auf dem Absatz um und begann zu rennen. So schnell, wie ich es in meinem ganzen Leben noch nie tat. Ich sprang über das am Boden liegende Gestrüpp der Bäume, doch es kam, wie es wohl kommen musste. Mein linker Fuß verfing sich in einer der Wurzeln. Ich stolperte und spürte, wie mich die Anziehungskraft zur Erde riss. Mit langsamen Schritten kam der Mann näher und näher. Und dann stand er vor mir. Das Licht des Mondes enthüllte das Gesicht unter der Kapuze. Ich sollte es heute wohl zum letzten Mal sehen. Dieses dreckige Grinsen, welches sich bis zu den Ohren zog. Ich hörte seinen rasselnden Atem. "Du gehörst mir. NUR MIR! Wir gehören zusammen. Zwei Seiten ein und derselben Medaille. Wie Pech und Schwefel. Wenn Ich dich nicht besitzen kann, dann soll es auch kein anderer..." Ich wollte wegrennen und doch ließ es mein Körper nicht zu. Ich war bewegungslos. Selbst meinen Augen starrten angsterfüllt in das Gesicht des Mannes. Doch dann formten sich meine Lippen zu Worten. "Bitte Matt…ich wollte dir nicht weh tun…aber ich-" Doch er hob seinen rechten Arm, holte aus und stach zu. Immer und immer wieder. Der Schmerz war unerträglich. Zum Schreien fehlte mir die Kraft. Wimmernd lag ich auf dem Boden und ließ es einfach zu. Eine rote Flüssigkeit sickerte an mir hinab und ich fühlte, wie ich immer kraftloser wurde. Die Geräusche des Windes entfernten sich und um mich herum wurde es schwarz. Auf einmal nahm ich ein immer lauter werdendes piepen war. Langsam öffnete ich meine Augen. Das grelle Licht der Morgensonne machte mir klar, dass ich mal wieder nur geträumt hatte. Denselben Traum, wie jede Nacht. Doch dieses Mal fühlte es sich unwahrscheinlich echt an. Kapitel 2: Autodestruction -------------------------- ~Selbstzerstörung~ Ich lag noch eine Weile regungslos in meinem Bett bis sich mein Funkwecker nach zehn Minuten abermals meldete. Da ich sowieso hellwach war, ging ich in die Küche und machte mir Frühstück. Während des Essens dachte ich über diesen immer wiederkehrenden Traum nach. Wieso? Ich hatte doch nichts Falsches getan. Ok, ich weiß es ist nicht richtig mit einen anderen Typen zu schlafen, aber die Kerle machen das doch auch andauernd! So versuchte ich es mir jedenfalls einzureden, um mich aus der Affäre zu ziehen. In Wirklichkeit hatte ich schon lange vor mit Matt Schluss zu machen, weil ich mich in einen anderen verliebt hatte, aber ich hatte einfach nicht den Mut dazu. Meine Angst, dass er mir etwas antun könnte, da er zu starker Aggressivität neigte, war riesig. Tja, und jetzt sieht man ja, was ich davon habe. Alpträume und Schuldgefühle. Als ich also gerade dabei war mich gedanklich fertig zu machen und mich in Selbstmitleid zu baden, nahm ich auf einmal ein seltsames knarren wahr. Ich horchte auf und schlich langsam zur Haustür. Sie war von innen abgeschlossen und der Schlüssel steckte. Doch um sicher zu gehen, ging ich hin und versuchte sie zu öffnen. Die Tür bewegte sich keinen Millimeter. Jetzt bekomme ich wohl auch schon Halluzinationen?! Ich ging ins Bad und sah in den Spiegel. Die Stimme in mir sagte mir, dass ich scheiße aussah...naja, wie immer halt. Dann zog ich ein paar Grimassen, um mich auf andere Gedanken zu bringen. Doch dann flog mein Blick zu etwas Metallischem. Eine Rasierklinge. Verlockend- aber nein. Ich wollte heute noch mein kurzärmliges T-Shirt anziehen. Ich bürstete meine Haare und ging zum Ausgang des Bades. Doch kurz vor dem Absatz blieb ich stehen. Mein Blick flog erneut zur Rasierklinge und blieb dort haften. Ein Schnitt kann ja nicht schaden, dachte ich mir. Vielleicht auch zwei. Nur um etwas von diesem dreckigen Blut aus mir heraus zu bekommen. Ich krempelte meinen Pullover nach oben und setzte an. Aus den zwei Schnitten wurden letztendlich an die zwanzig. Aus Frustration, Selbstzweifel und Hass wurde Erleichterung. Ich fragte mich, ob ich krank bin. Krank, weil ich es genoss mein eigenes Blut zu sehen. Kapitel 3: A Dream come true ---------------------------- ~Ein Traum wird wahr~ Die Zeit verfloss in dem Nichts der Ewigkeit. Selbst die Gegenwart ließ sie hinter sich. Die Zeit ist gegen alle und formt uns mit grausamen, wie auch glücklichen Momenten. Mal langsam, mal schnell. Und die Ewigkeit ist ihr Todfeind. Wenn man sich entscheiden könnten zwischen einem kurzem erfüllten Leben oder der unendlichen Endlosigkeit…wie würde man entscheiden? Der Abend verdrängte den Tag und ließ einen orange roten Schimmer hinter sich. Ich lag in meinem Bett und las ein Buch über Mystiken und Phänomene. Die Müdigkeit viel über meine Augen und vernebelte mir mein Gehirn und doch ließ die Angst davor wieder diesen schrecklichen Traum zu träumen nicht zu, dass ich einschlief. Du musst dich deiner Angst stellen. Vielleicht könnte ich dies beenden, wenn ich einen nächtlichen Spaziergang ausführen würde? Ein Streifzug durch den Wald könnte ich jetzt gut gebrauchen, schließlich hatte ich seit diesen ganzen Illusionen, Phantasien und Einbildung keinen mehr. Ich faste also all meinen Mut zusammen und zog mich um. Dann ging ich zur Haustür. Ich griff nach der Türklinke und auf einmal kam mir alles, wie in Zeitlupe vor. Reis dich zusammen. Du schaffst das. Na los doch! Genau Tür auf und raus. Na also war doch gar nicht so schwer?! Langsam trat ich nach draußen. Ein angenehm kühler Wind streifte mein Gesicht und brachte meine Haare in Unruhe. Mit einem leisen Klicken schloss sich die Tür hinter mir wieder. Nun stand ich draußen und ein komisches Gefühl kroch vom Boden aus an mir hinauf. Beunruhigt schaute ich mich um, um sicher zu gehen, dass ich ganz allein war. Vor mir erstreckte sich eine wunderbare Landschaft, von der ich mich angezogen fühlte und die zugleich ein mulmiges Gefühl hervor rufte. Ich liebte Wälder, weil sie meiner Meinung nach der schönste Ausdruck der Natur waren. An den Wipfeln der Bäume erstreckte sich, der, nun in blau-schwarze getränkte, Himmel. Ich atmete noch einmal tief durch und ging los. Bei jedem Schritt gab der Boden etwas nach und knackste. Ab und zu hörte man den Wind durch die Blätter rauschen. Der sichelförmige Mond schien durch die Bäume und lies etwas von der Umgebung in Licht tauchen. Die Unruhe in mir legte sich mit jedem Schritt den ich tat. Es war eine gute Entscheidung...Oder...?... Plötzlich war ein lautes Knacken zu hören. Woher kam es...? Mein Herz schlug schneller und auch meine Atemzüge beschleunigten sich. Es kam näher. Und dann...war es weg... Stille. Weder das knacken noch das rascheln der Baumkronen war zu hören. Diese Ruhe machte mich fast wahnsinnig. Am besten ich drehe mich um und gehe wieder zurück. Ich seufzte kurz, drehte mich mit geschlossenen Augen um und fiel zu Boden. Ängstlich schaute ich nach vorne. Ich war bei Drehung an etwas gestoßen und abrupt nach hinten gefallen. Schwarze Schuhe. Ich schaute noch ein Stück nach oben. Ein schwarzer Mantel... Und noch ein Stück... Dieses Gesicht... Ein Alptraum wird wahr. Kapitel 4: And now...I will die? -------------------------------- ~Und nun...werde ich sterben?~ Dieses widerliche Gesicht starrte mich mit weit aufgerissen Augen an. Eine Zigarette klebte an seinen Lippen und Rauch stieg nach oben. Für einen kurzen Augenblick fühlte es sich so an als würde die Zeit still stehen. Sehe ich jetzt noch mal mein ganzes Leben vor meinem geistigen Auge vorbei ziehen? Nichts dergleichen geschah. Er starrte mich an und ich starrte ihn an. Ich hatte weder Angst vor den Schmerzen, noch davor, was danach mit mir passieren würde. Ich hatte einfach nur Angst davor zu sterben. Ich wurde wieder in die Realität zurück gezogen, indem sich Matt vor mir hin kniete und mir sein dreckiges Grinsen zeigte. Er zog sein Messer aus der Tasche, leckte genüsslich an der Klinge und fuhr mir durchs Haar. "hm...du bist so schön..." Ich versuchte ein Stück nach hinten zu kriechen, doch er hielt mich fest. "..komm schon..ich geb dir den letzen Kick, das brauchst du doch.." "L-lass mich!" Ich zog meine Hand aus seinen Fängen, stand auf und rannte los. "..oh...du willst ein Vorspiel...hehehe...du machst mich so geil." Entweder waren meine Beine zu langsam oder seine zu schnell. Matt griff mich von hinten und zog mich wieder zu sich heran. "..wehre dich doch nicht...oder willst du es nicht mit erleben? Ich habe auch Spaß wenn ich deine Leiche durchnehme." Ich versuchte mich weiterhin zu wehren und trat ihn ins Gemächt. "ARGH! Du verdammtes Biest!" Als ich erneut wegrennen wollte hielt er mich an den Haaren fest. Was habe ich nur getan? Jeder macht doch Fehler! Die Menschen waren früher schon so und dass sind sie auch heut noch. Warum? Habe ich es verdient? Ist die einzige Strafe für mich der Tod? Oder will er nur Sensenmann spielen? Damals waren wir so glücklich...damals als ich sein wahres Ich noch nicht kannte. Bevor er anfing mich zu schlagen, zu stalken, zu quälen. Ich spürte einen stechenden Schmerz im Rücken. Und noch einen und noch einen. Ich stöhnte vor Schmerz auf. "Macht dich das geil ja?" Blut floss in Strömen, doch er hatte noch nicht genug. Wieder und wieder stach er zu. Ich krümmte mich und brach zusammen. "AAAH!" Stille. Ich schaute mich verschwommen um. Er war weg. Wie vom Erdboden verschluckt. Langsam stütze ich mich auf meine Handgelenke und spuckte Blut. Mir war speiübel und kalt...naja sehen wir es mal so -ich hatte es nicht anders verdient. Ich hatte heut einfach einen schlechten Tag. Den letzten Tag. Egal was ich getan hätte, es wäre irgendwann sowieso so weit gekommen. Das Schicksal hat die Macht. Und ich bin nur ein kleines Staubkorn auf der Waage. Als ich erneut aufschaute sahen mich zwei rote Augen an. Das Gesicht weiß wie Schnee und wunderschöne schwarze Haare. Die unbekannte Person vor mir packte mich und nahm mich in die Arme. Er schaute mich ohne zu zwinkern an. "W-wer bist d-du..?" "psss...sei still..." Er fuhr mit seinen Finger auf meine Lippen, um mich zum Schweigen zu bringen. Und dann...tat er seinen Mund dahin, wo eben noch sein Finger war. Seine Zunge strich über meinen Gaumen. Mein Körper schmerzte...und doch..tat es gut. Als er sich von mir löste schaute er mich mit einem unwiderstehlichen Gesichtsausdruck an. "Sag mir nur eins...willst du leben...oder lieber sterben..? Mein Mund fühlte sich an, wie Blei und jedes weitere Wort brachte mich der Ohnmacht näher. "ich...ich will...leben..." Das waren meine letzten Worte, bevor ich mich von meiner Umgebung verabschiedete und die Augen schloss. Kapitel 5: Bloodstained ----------------------- ~Blutbefleckt~ Ich schlug meine Augen auf und schaute mich verwirrt um. Es war dunkel und doch sah ich besser als ich je zuvor. Ich wusste ganz genau, wo ich war. Ich lag in meinem weichen Bett...aber seit wann hatte ich Vorhänge vor dem Fenster. Das war nicht das einzige, was mir auffiel. Ich tastete meinen Rücken ab. Ich hatte weder Schmerzen, noch war eine Wunde oder dergleichen zu spüren. Werd ich jetzt vollkommen irre? Ich taste weiter an meinem Rücken herum. "Das gibt’s doch nicht..." War das nur ein Traum?...Oder träume ich noch immer? Lebe ich überhaupt noch? Ich stand auf und landete mit meinen Füßen auf dem Laminat. Irgendwas stimmte nicht. Sonst war der Boden immer ganz eisig, wenn ich früh aufstand, aber heute...war er weder warm, noch kalt. Ich ignorierte das einfach und redete mir ein, dass ich mir das alles nur einbildete. Ich ging zum Fenster und zog den Vorhang beiseite. Die Sonne schien grell und heiß auf meine Haut und ich fing an zu schreien. Dort, wo die Strahlen mich berührten, brannte meine Haut wie Feuer. Ich zog den Vorhang wieder zurück und strich mir beunruhigt über die Haut und ging anschließend ins Bad. Die ganze Wohnung war abgedunkelt und trotzdem sah ich alle Konturen, alle Farben. Ich atmete tief ein und wieder aus. "Alles klar Kairi...das bildest du dir nur ein...du bist nicht verrückt, nein ich bin nicht verrückt..." Laut flüsternd ging ich an meine großen Spiegel im Flur vorbei. Was war das? Ich trat zwei Schritte zurück und schaute in den Spiegel. Sollte ich mich nicht eigentlich dort sehen können? Ich sah die Treppe im Hintergrund, die Wände, die Bilder und die restlichen Gegenstände....nur mich...nur mich sah ich nicht. Die Treppendielen knarzten und ich schaute nach hinten. Ein Mann kam herunter. Er kam mir seltsam bekannt vor. "oh, du bist wach. Schön zu sehen, dass es dir wieder besser geht." Ich schaute ihn fragwürdig an. Und dann sprudelte eine Erinnerung nach der anderen durch meinen Kopf. "Gestern...wurde ich getötet..?" Ich musste wahnsinnig sein. "Ja...und nein." "Du hast mich gerettet?" Ich war eindeutig wahnsinnig. "Vielleicht...vielleicht auch nicht." "...Was...was hast du mit mir gemacht?" Ich biss mir bei dem letzten Wort in die Zunge und schmeckte den Eisengeschmack in meinem Mund. Irgendwie gut. Ich leckte mir mit meiner Zunge über die Zähne und spürte auf einmal... "w-was?" Meine Finger fuhren zu meinen Eckzähnen, die sich auf einmal so seltsam spitz anfühlten. "was ist mit mir los? Was ist passiert?" An meinen Wangen liefen ein paar Tränen herab. Auch sie bestanden aus Blut. Der Mann kam auf mich zu und berührte sanft mein Gesicht und leckte die Tränen weg. Völlig verwirrt löste ich mich aus seinen Fängen und tappte ins Bad. Dann fing ich lauthals zu lachen an. Ich drehte den Wasserhahn meiner Dusche auf und stellte mich mit Sachen darunter. Ich musste vollkommen verrückt sein. Das (eigentlich) eiskalte Wasser prasselte auf mich herab. Ich stand, Stunden, wie es mir vorkam, unter der Dusche und dachte an rein gar nichts. Es war einfach zu viel auf einmal und mein Gehirn machte das anscheinend nicht mit. Ich drehte den Wasserhahn wieder zu, stieg nach draußen und suchte die Person von eben. Ich fand ihn in meinem Wohnzimmer. Er saß gelangweilt auf meinem Sofa und empfing mich mit einem breiten Grinsen. Ich verstand bis heute noch nicht, wie es manche schaffen ihre Mundwinkel bis an die Ohren zu ziehen. Naja eigentlich war mir das auch egal. "Na, geht’s dir nach deinen Lachflash und dem kleinem Nervenzusammenbruch wieder besser? Du hast sicher Hunger...oder besser gesagt Durst." Ich ignorierte ihn und ging in mein Zimmer, um mich umzuziehen. Meine Kleidung bestand immer aus den Farben, die ich gerade in mir fühlte. Fazit- heute ganz in schwarz. Ich schlich die Treppe wieder nach unten und wurde von dem Mann am Treppenende empfangen. "In ein paar Stunden wird es dunkel und ich muss dir noch einiges beibringen bevor wir uns auf die Jagd machen. Stopp! Irgendwie wurde er mir immer unsympathischer. Er überfiel mich ohne Vorwarnung und brabbelte mir dann irgendwas vor, was kein normaler Mensch verstehen konnte. Jedenfalls ich nicht. "Wer bist du überhaupt? Sag mir erst deinen Namen und dann sprich bitte deutsch mit mir, sonst versteh ich gar nichts mehr." Sein Gesichtsausdruck wurde jetzt etwas arrogant. "Mein Name ist Destiny und ich bin ein Vampir der zweiten Generation. Mein Alter kann ich dir leider nicht sagen, da ich irgendwann mal aufgehört habe zu zählen." Natürlich und ich bin der Weihnachtsmann oder was? Ich ging zu meinem Schrank und holte meine Zigarettenschachtel heraus. Ich zündete mir eine Yin Ling an und zog genüsslich daran. Ich brauchte halt irgendetwas zum verdauen. Destiny seufzte kurz, aber deutlich auf. "Was muss ich tun, um dich zu überzeugen?" Er legte seinen Kopf schief, was ihm den Ausdruck eines kleinen Kindes gab. "Hm...komm einfach mit. In der Praxis lernt man sowieso mehr." Er fasste mich an der Hand und wollte mich mit sich ziehen. Doch nicht mit mir. So viel Stolz war nun doch noch von mir übrig. Ich wollte gar nicht verstehen, was er mir da auf den Tisch warf. "Wo willst du mit mir hin?" Ich schaute ihn fragend an, doch er stand mit dem Rücken zu mir und hielt bei meiner Frage inne. "Wir gehen in die Stadt auf den Weihnachtsmarkt und suchen uns ein Opfer für dich aus. Ich hoffe du magst die Farbe Rot" Kapitel 6: Blood feud --------------------- ~Blutrache~ Willenlos lies ich mich hinterher schleifen. Er brachte mich in mein Zimmer und schaute auf die Uhr. Es war halb fünf. "Ich denke in etwa einer halben Stunde ist es dunkel genug." Destiny zog zwei Sonnenbrillen aus seiner Jackentasche und gab mir eine davon. "Die wirst du brauchen." Auf dem Weihnachtsmarkt war eine Menge Trubel los. Überall brannten Lichter in den verschiedensten Farben. Matt ging seelenruhig durch die Straßen und blieb hier und da mal an einem Stand stehen. Er kaufte sich ein Lebkuchenherz und aß dieses in etwa 3 Minuten auf. Er schmatze und leckte sich die Finger. In seiner heilen Welt war wie immer alles in Ordnung. Etwas zu kalt fand er. Dabei lag nicht einmal Schnee. "Bin noch gar nicht in Weihnachtsstimmung..." Nun ja sein Geschenk hatte er ja schon bekommen. Rache. Nur irgendetwas war komisch. Gestern hatte er Kairi umgebracht. Er grinste bei dieser Erinnerung. Doch danach befand er sich im Stadtpark als wäre er durch eine unsichtbare Macht dorthin getragen worden. Hm...es half nicht darüber zu grübeln. Er ist wohl nach dem Tod Kairi´s dort hingelaufen ohne es zu merken, ohne darüber nach zu denken. Plötzlich fiel ihm etwas auf. Die weihnachtliche Musik hatte aufgehört zu spielen. Alle Menschen waren verschwunden und die Stände standen leer. Langsam erlosch ein Licht nach dem anderen. Verwirrt sah er sich um. Ein orangener Schimmer legte sich über den Himmel und es begann zu nieseln. Als er in den Himmel schaute, sah er wie ganz langsam rote Lichter in den Himmel stiegen. Eins flog direkt an ihm vorbei. Es hatte keine Konturen und sah aus wie ein Stückchen Nebel. vielleicht Geister? Quatsch! Wer glaubt denn schon an so n Mist! Eher wie Irrlichter. Sie umtanzten ihn und stiegen dann in den Himmel. Irgendwie gruselig. Eins nach dem anderen verschwand und nur noch er blieb übrig. Die Straßen waren leer, Stille, die Lichter aus. Nur er allein. Er musste willkürlich an einen Zombiefilm denken, den er vor langer Zeit mal gesehen hatte. Als er erneut in den Himmel schaute, erkannte er zwei schwarze Punkte, die immer näher kamen und schließlich Form annahmen. Zwei Personen landeten vor ihm. Beide trugen Sonnenbrillen. Sonnenbrillen, um diese Jahreszeit? War das wirklich seine einzige Frage? Die Beiden sind gerade zu ihm geflogen. GEFLOGEN?! Matt schluckte. "K-Kairi...ich dachte du wärst-" "tot?", beendete ich seinen Satz. "Tja...falsch gedacht, mein Lieber. Und weißt du was? Wie du mir, so ich dir.." Ich packte ihn an der Kehle und hob ihn hoch. Oh ja, ein Vampir zu sein hat auch seine Vorteile. Wie sonst sollte ich mit nur einer Hand diesen fetten Klumpen vor mir hochheben? "Und nun...kommt meine Rache" Kapitel 7: Revenge is sweet --------------------------- ~Rache ist süß~ Mein ganzer Hass galt nur dieser einen Person. Dieser innerliche Zorn. Wut, die mich gleichzeitig mit Glück und Zufriedenheit erfüllte. Denn ich wusste, dass er es bereuen würde. Dass er wimmern würde. Dass er sich bettelnd vor meine Füße werfen würde. Ich schaute ihn tief in die Augen, während er vor sich hin würgte und versuchte nach Luft zu schnappen. Dieses Gefühl sich zu Rächen. Greifbar nah und befreiend. Ein Kick. Besser als jede Droge. Besser als jeder Schluck Alkohol. Besser als der geilste Orgasmus. Das schönste Gefühl von allen. Und ich koste davon. Doch kann ich auch davon Süchtig werden? Rachesüchtig? Blutsüchtig? Fragen, die in meinem Kopf umher schwirrten und dann schließlich doch in eine Ecke geschoben wurden. Es war mir egal, was danach passieren würde. Nur der Moment zählte. Der Moment in dem ich meinen Rachdurst stillen würde... Meine Fingernägel bohrten sich langsam tiefer und tiefer in seinen Hals. Mit zugekniffenen Augen stammelte er vor sich hin und versuchte meine Hand von seinem Hals weg zu reißen. Natürlich erfolglos. "Wie erbärmlich", zischte ich leise und doch klar hörbar. Ich schleuderte ihn mit voller Wucht von mir weg und er blieb reglos am Boden liegen, wie ein Insekt, das sich tot stellen wollte. "Oh...du willst mir doch nicht den Spaß verderben, indem du ohnmächtig wirst, oder?" Ich schwebte langsam zu ihm und schaute mit einem angewiderten Gesichtsausdruck zu ihm hinab. "Schönes Gefühl was?" Er röchelte leise. "HEY! Ich rede verdammt noch mal mir dir! Schau mich dabei an, du dreckige Missgeburt." Ich packte ihn erneut am Kragen und rüttelte ihn heftig durch, doch er kniff weiterhin die Augen zusammen. "Hm...gut, wie du willst.." Ich setzte mich auf ihn rauf, hielt seine Arme fest und kam mit meinem Gesicht ganz nah an seines. Mit meiner Zunge fuhr ich über sein Gesicht bis ich an sein Auge gelangte. Ich umspielte sein Lid und spürte, wie er anfing schneller zu Atmen und leise zu stöhnen. Dann biss ich es ab. Ich biss ihn einfach sein Lid ab und er hatte keine andere Wahl als mich anzusehen. Matt schrie vor Schmerzen auf, versuchte sich zu befreien und wälzte sich herum. Doch diesen Gefallen tat ich ihm nicht. Ich hielt ihn weiterhin fest und genoss seine Schreie. Sie waren für mich wie Musik in den Ohren. Nach dem er scheinbar keine Kraft zum Schreien mehr hatte stieg ich von ihm runter. Matt wimmerte vor sich hin und ich gab ihm noch einen Tritt in den Magen, woraufhin er sich krümmte und mich anflehte aufzuhören. Er bettelte mich an. Nach alldem, was er getan hatte. Er hatte es nicht verdient zu leben. Er hatte es nicht verdient überhaupt zu existieren. "Na was ist denn nun?...Also wirklich jetzt bin ich enttäuscht. Und von dir hab ich mich umbringen lassen? " Ich seufzte leise und setze mich im Schneidersitzt vor ihm hin. "Wie langweilig...los Schrei noch mal für mich so laut du kannst!...Warte ich helf dir dabei" Ich stand wieder auf, griff seinen Arm und drehte diesen um 360°. Ein lautes knacken war zu hören und Matt heulte erneut auf, wie ein Hund, den man auf den Schwanz getreten hat. Sein Gekreische würde ihm jetzt auch nicht weiterhelfen. Sein betteln würde ihm nicht helfen. Niemand würde ihm helfen. Ich machte dasselbe Spiel noch einmal und riss ihm den Arm dann gänzlich ab. Eine Fontäne aus Blut spritzte aus der Stelle, wo sich eben noch sein Arm befand. Matts Stimme klang schon ganz heißer und allmählich verlor ich die Lust an ihm und ich überlegte mir ein endgültiges Ende. Neugierig schaute ich mich um und fand schließlich, was ich suchte. Destiny sah die ganze Zeit gelangweilt zu und beobachtete mich ganz genau. Ich ging zu ihm, griff in seine Manteltasche und zog ein scharfes Messer, was er sich bei mir aus der Küche eingesteckt hatte, raus und rammte dieses tief in Matts Brust. "Game Over my boy." Hämisch grinste ich in sein Gesicht. Blut floss aus der Wunde und aus seinem Mund. Seine Augen wurden leerer bis der Glanz gänzlich verschwand. Kapitel 8: Blasted ------------------ ~Verflucht~ Niemand wird dich retten. Keiner kann dich befreien. Ich blieb stockend stehen und ging erst weiter als mich Destinys fragender Blick durchbohrte. "Schon gut..." Doch er hielt mich fest und zog mich zu sich heran. "Nein, irgendetwas ist doch mit dir. Du bist schon die ganze Zeit so komisch." Ich versuchte mich loszureißen, doch Destiny hielt mich weiterhin fest. Zu viele Gedanken durchströmten meinen Kopf. Ein Krieg herrschte in mir. Ich war einfach zu verwirrt. Einerseits versuchte ich stark zu wirken. Doch andererseits.... Als ich aus meinem kleinen innerlichen Monolog erwachte, spürte ich, wie Destiny mir an den Lippen hing. Seine Zunge glitt über die meine und zärtlich knabberte er an meiner Oberlippe. Erst recht verwirrt schrak ich zurück und holte aus. Meine Hand hatte ihn mitten im Gesicht getroffen und zeigte schon nach ein paar Sekunden ihre Wirkung. Ein leuchtend roter Handabdruck bildete sich auf Destinys weißer Haut ab und er wendete sich von mir ab. "...schuldige..." "Mach das noch einmal und ich sperre dich in eine Kiste mit dem Absender nach Afrika." Mit diesen Worten ging ich abweisend an ihm vorbei auf den Weg nach Hause. Mein Magen knurrte, jedenfalls fühlte es sich so an und ich überlegte, was ich mir zu Essen machen könnte. Merkwürdigerweise hatte ich weder Hunger auf Pizza noch auf ein mein Leibgericht Nuddel auflauf. Eher auf ein blutiges Steak oder... Ich wollte gar nicht daran denken. Ich betrat meine Wohnung und sah mich um. Destiny folgte mir, hielt jedoch etwas Abstand, um auf Nummer sicher zu gehen. Was bildete er sich auch ein. Mein Herz schlägt nur für einen. Nein Stimmt nicht. Es schlägt ja nicht mehr. Gereizt sah ich wieder zu Destiny. Ich wusste nicht so recht, was ich von ihm halten sollte. Ich verdanke ihm mein Leben. Oder besser gesagt meine etwas abschweifende Existenz. Aber ich hasste, was er aus mir gemacht hatte. Da wäre ich doch lieber Tot. Warum hatte er es getan? Was hatte er davon? Nachdenkend drehte ich mich zu Destiny um. "Warum hast du das getan?" Ein fragwürdiger Blick sah mich durch seine Augen an. "Was getan?" "Was hast du mit mir getan? Warum hast du mich zu etwas so abscheulichen gemacht? So etwas, wie dich? Du hast gefragt, ob ich leben will, aber nennst du das leben?" Er ging zur Treppe und lies sich auf der ersten Stufe nieder. "Ich...." Ein langer Seufzer und eine peinliche lange Stille entstanden. "Was du? Jetzt rede endlich! Oder meinst du ich will dir jedes Wort aus der Nase ziehen?" Da ich keine Lust hatte, wie ein Depp hier rumzustehen, setzte ich mich neben ihn. "Naja...Ich beobachte dich schon sehr lange...Und ich habe versucht, dich vor diesen komischen Kerl zu beschützen. Jeden Tag. Aber gestern...ich war auf der Jagd gewesen. Ich hatte gedacht...nein...ich hatte gehofft du würdest im Haus bleiben. Doch als ich wieder kam, war es zu spät. Und ich wusste dir einfach nicht anders zu helfen." Ich runzelte die Stirn. "Aja...Und warum hast du mich die ganze Zeit beobachtet? Das hört sich ja fast, wie ein Liebesgeständnis an. Aber falls du auf genau das hinaus willst, was ich denke, muss ich dir leider sagen, dass aus uns zweien nichts wird. Und nun entschuldige mich." Ich stand auf und schaute zu ihm zurück. "Ach ja und ehe ich es vergesse...Lass mich in Ruhe, lauf mir nicht hinterher, halte am besten so viel Abstand, wie möglich." Ich kehrte Destiny den Rücken zu und machte mich auf den Weg zur Haustür. Doch bevor ich dort ankam, öffnete sie sich von alleine und zwei mir völlig fremde Personen standen vor mir. Die eine war eine Frau. Sie hatte schneeweiße Haut, ihre Haare waren schwarz. Sie machte auf mich einen stolzen und eleganten Eindruck. Ich wusste sofort, dass sie auch einer war. Ein Geschöpf der Nacht. Die andere Person war ein Mann. Er hatte braunes durchstrubbeltes Haar und sah ziemlich wild aus. Eins war klar. Ein Vampir war er nicht. ich möchte mich bei Kathi (ja ich mein dich! xD) bedanken, denn ohne sie, wäre ich jetzt wahrscheinlich noch nicht mal halb so weit *verbeug* Kapitel 9: From dusk till dawn ------------------------------ ~Von der Abenddämmerung bis zum Morgengrauen~ Ohne ein Wort traten die beiden ein und ich stand da wie eine Idiotin, die auch noch die Tür hinter ihnen Schloss. Mit offenem Mund starrte ich ihnen nach, bevor ich mein Wort wieder fand. "...Ähmm...ich will ja nicht unhöflich klingen, aber WER SEIT IHR? WAS PLATZ IHR HIER SO REIN? ...HALLO?" Die Frau schaute mich mit einem arroganten Blick an und ging zu Destiny, der sie freudig empfing. Ich wunderte mich etwas...er musste wohl schizophren sein. Jedenfalls kannte ich keine Person, die ihre Laune von einer Sekunde zur anderen so schnell ändern konnte...jedenfalls bis jetzt nicht. Etwas baff sah ich alle drei an. Irgendwann fiel mir dann doch auf, dass ich eigentlich schon lange gehen wollte. Ich kehrte den dreien also den Rücken und ging langsam zu Tür, blieb aber kurz davor stehen. Bin ich eigentlich vollkommen bescheuert? Das hier ist MEIN Haus! Warum sollte ich gehen? Ich schlug mir mit meiner Hand gegen die Stirn, räusperte mich leise und wartete darauf, dass die drei darauf reagieren würden. Nichts der gleichen geschah also räusperte ich mich noch einmal, diesmal etwas lauter als zuvor. Die Frau, die eben noch in einem Gespräch mit Destiny gesteckt hatte drehte sich zu mir und starrte mich entgeistert an. "Sag mal, Manieren hast du wohl nicht? Man stört andere nicht mitten im Gespräch." Ich runzelte die Stirn, kam einen Schritt näher und beugte mich frech zu ihr runter. "Raus aus meinem Haus." Sie hob eine Braue und wandte sich wieder von mir ab. Aber ansonsten...hallo?... Wut brodelte in mir auf und ich musste mich ziemlich zusammen reißen, damit ich diese verdammte ******** nicht einfach in die nächst gelegene Ecke schleuderte. Hilflos schaute ich mich um. Das kann doch alles nur ein böser Traum sein. Wo um Gottes Willen bin ich hier nur gelandet? Kann mich denn keiner wecken und mir sagen, dass das alles nur ein böser Traum ist? Wenn meine Eltern das wüssten...wenn er davon wüsste. Ich fasste einen Entschluss. Ich muss zu ihm. Ich muss es ihm sagen. Ich weiß, dass er mich trotz allem nicht ablehnen wird. Plötzlich wurde mir schwindelig. Ich war mal wieder so sehr damit beschäftigt in meinen Gedanken herum zu Fuseln, dass ich gar nicht mitbekam, wie sich die Vampirin hinter mich schlich und mir einen Schlag ins Genick verpasste. Ich spürte noch, wie sich meine Augen nach oben rollten und ich ohne jeglichen Schmerz zu Boden fiel. Stimmen. Ich hörte Stimmen um mich herum. Sie schienen von allen Seiten zu kommen und vor meinem geistigem Auge fing es an zu drehen. Ich öffnete sie langsam und blinzelte. Ich nahm alles etwas verschwommen war, ehe die Konturen wieder klare Formen annahmen. "Na, gut geträumt? Ach Quatsch, was frag ich da eigentlich? Vampire träumen ja nicht." Ein kichern war zu hören. Destiny? War er das? Nein, er klingt anders...wärmer. Die Person war nicht allein. "Ist sie das? Oh man...sie ist ja ganz hübsch...aber ich weiß nicht, sie sieht irgendwie langweilig aus. So durchschnittlich. Naja mir kann’s ja egal sein. Aber mal ehrlich, noch mehr von uns und wir werden uns die Köpfe eintreten." "Ruhe jetzt! Los holt December! Ein paar entfernten sich, ich hörte die Tür knallen und die Schritte langsam verstummen. Ich versuchte mich aufrecht hinzusetzen, doch erst jetzt bemerkte ich, dass ich an Armen, sowie Beinen gefesselt war. Was sollte das? Was wollten die von mir? Mir wurde schlecht. Ich hatte Hunger und am verdursten war ich auch. Ziemlich hilflos lag ich also auf dieser Art Podest. Gefangen. Umgeben von einer kleinen Anzahl von Vampiren und keine Chance zu flüchten. Oh man...es konnte ja nur noch besser werden. Ich seufzte innerlich. Ich hörte ein Knarren und konnte aus dem Seitenwinkel sehen, wie sich die Tür wieder öffnete. Ein mächtig aussehender Vampir trat ein, gefolgt von der Vampirin und dem anderen Typen, die mir das hier eingebrockt haben. Sie kamen auf mich zu. "December, was sollen wir mit ihr machen? Also ich würde ja vorschlagen-" "Sei still. Ich denke sie wird sich gut machen. Destiny hat mir von dir erzählt. Er hat mir gesagt, dass du einen Menschen getötet hast. Nicht sehr schlau von dir...und die ganzen Spuren, die du hinterlassen hast...zum Glück konnten wir die beseitigen, wir haben nämlich keine Lust, dass uns die Menschen auf die Schliche kommen. Wir wohnen hier schon seit Jahrhunderten und ernähren uns nur von Tieren." Der so genannte December zeigte mir ein sanftes Lächeln und wandte sich dann den anderen zu. "Ich gebe ihr eine Chance sich zu beweisen." Dann drehte er sich wieder zu mir und erlöste mich von den Fesseln. "Wir werden dich beobachten...wenn du ärger machst oder uns in die Quere kommst...tja dann...wirst du wohl mit den Konsequenzen rechnen müssen." Er kam einen Schritt auf mich zu, doch ich wich nicht zurück...warum auch? Vor dem Angst haben? Niemals! Doch es kam etwas mit dem ich überhaupt nicht gerechnet hätte. Er ballte seine Hand zu einer Faust und schlug mir einmal kräftig ins Zwerchfell. Ich krümmte mich und wieder einmal wurde es schwarz. Ich schrak hoch und sah mich um. Keiner war zu sehen. Ich war allein in meinem Zimmer. In meinem Haus. In meinem weichem Bett. Hatte ich das alles geträumt? Oder eingebildet? Irgendetwas stimmte nicht...und ich musste herausfinden was also stand ich auf und verließ auf Zehenspitzen den Raum. Dann schaute ich mich um und hörte aus der Küche fröhliche Stimmen. Ich seufzte...war wohl doch kein Traum. Ich schlich die Treppe nach unten, da kam mir Destiny schon entgegen. "Oh du bist wach" Ich widmete ihm einen abschätzenden arroganten Blick, ging stumm an ihm vorbei und betrat die Küche. Was war denn hier los? Ist mein Haus jetzt ein Freizeitclub oder was? Die beiden waren schon wieder da. Irgendwie mochte ich sie nicht. Die eine war abwertend und der andere ihr stummer Begleiter. Ich setzte mich an den Tisch und schaute sie böse an. "Ah du bist wach! Schön das es dir wieder besser geht" Sie grinste mich breit an und war auf einmal super nett. Baff und verwirrt schaute ich mich um und kniff mir dann in den Arm. "Autsch..." Also doch kein Traum... "Da fällt mir ein, wir haben uns ja noch gar nicht vorgestellt! Ich bin Letizia und das hier neben mir ist der Werwolf Paige." Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch sie übernahm die Rolle. "Du willst sicher wissen, was hier los ist. Hm...wo fang ich denn am besten an? Also wir waren hier, um dich in unsere Gruft zu führen, doch December- also du weißt ja sicherlich wen ich mit December meine oder?" Ich nickte stumm. "Also er wollte noch nicht, dass du unseren Treffpunkt kennst, also mussten wir dich wohl oder übel KO-schlagen. Nimm es als Aufnahmeprüfung." Sie stand auf und verließ die Küche. Und ich? Ich blieb verwirrter als vorher zurück. Fragen über Fragen hämmerten mir im Kopf herum. Warum sollte ich eine Aufnahmeprüfung bestehen? Ich hatte keine Lust irgendwo beizutreten. Was würde geschehen, wenn ich nicht auf sie hören würde? Wenn ich nicht gut genug für sie wäre? Unbrauchbar? Wenn ich ein Verlangen nach Blut spürte. Nach Menschenblut?" Der Tag zieht von dannen und lässt einen Schimmer von orange erleuchten. Die Dunkelheit bricht herein. Die Lichter in den Häusern erlischen und es schien draußen vollkommene Dunkelheit zu herrschen. Die Nacht gibt ihre Schönheit preis. Mit finsteren Geräuschen umhüllt sie uns, wie ein Tuch. Man ist auf sich allein gestellt. Der Wind pfeift durch das Blätterdach und Zweige fallen lautlos zu Boden. Ein leises Surren liegt in der Luft und man hört es herumkriechen. Herumschleichen. Und keiner wird mich retten. Leere Versprechungen beherrschen mein Leben, wie die Nacht den Tag. Jeden Tag derselbe Trott und jede Nacht, der Wunsch, dass es Tag wird. Es fängt an zu nieseln und endet in einem riesigen Gewitter, bis auch es verstummt. Die Straßen sind geprägt vom Unwetter und die Laternen flimmern. Ein kleiner Knall, kaum hörbar und man ist umgeben von pechschwarzer Dunkelheit. Kein Licht, dass einen beruhigt. Angst und Bangen kriechen vom Boden aus an einem hinauf und lassen einem die Nackenhaare zu Berge stehen. Ein unwohles Gefühl. Doch es ist schön... Die Nacht ist schön... viel zu schön für den Tag. An dieser Stelle ein ganz großer Applaus für meine Betaleserin kathi!! Mein neues Kapitel ist schon wieder zur hälfte fertig und folgt auch bald. neue personen sind, wie ihr seht dazugekommen und wenn ihr mehr über sie wissen möchtet habe ich sie bei dem profil von sick soul hochgeladen^^ Kapitel 10: Bitter disappointment --------------------------------- ~Bittere Enttäuschung~ Immer und immer wieder schoss mir ein und dieselbe Frage durch den Kopf. Musste ich denn wirklich sterben, um zu Leben? Ich will kein Monster sein! Ich will mich nicht von Blut und Fleisch ernähren. Wie könnte ich je wieder das Gefühl bekommen zu lieben? Was ist, wenn ich meine große Liebe viel mehr als nächste Mahlzeit betrachte? Ich erschauderte vor mir selbst. Der einzige Weg es raus zu finden, war zu ihm zu gehen. Paige starrte mich die ganze Zeit an, sagte aber kein Wort, was mich ziemlich störte. Ich hatte ihn sowieso noch nie sprechen gehört...ob er stumm war? "Ähm...Paige, richtig`?" Der Werwolf schaute mir jetzt direkt in die Augen und das ohne einmal dabei zu zwinkern, wie eine Statue. "Kannst du nicht reden oder willst du nicht?" Seine Augen verengten sich und ich hatte das unangenehme Gefühl, dass er mich jetzt am liebsten in Stücke reißen würde. Er drehte sich von mir weg und folgte nach einigen Schweigeminuten seiner so genannten "Meisterin". Ich schaute auf die Herduhr. Es war 14:27 Uhr. Also mitten am Tag. Ich konnte nicht einmal von hier weg und musste die also bis zum Abend aushalten. Doch plötzlich schoss mir eine Idee durch den Kopf und ich fing hinterlistig an zu grinsen. Ich schlich wieder nach oben in mein Zimmer und suchte meinen Schrank nach Klamotten ab. Schließlich fand ich, was ich suchte und zog mir eine schwarze Hose, schwarze Schuhe, schwarze Handschuhe, sowie einen schwarzen Mantel mit Kapuze an. Zum Schluss setzte ich mir noch eine Sonnenbrille auf die Nase. Jetzt müsste ich für den Tag gewappnet sein. Langsam schlich ich wieder nach unten und sah mich um. Die drei befanden sich in meiner Wohnstube. Wenn ich mein Haus durch die Tür verlassen würde, würden sie das sicher mitbekommen...also durchs Badfenster. Ganz leise schlich ich durch den Flur und öffnete die Tür des Badezimmers, trat herein und schloss sie hinter mir wieder. Dann drehte ich den Wasserhahn in der Dusche auf und öffnete schließlich das Fenster, um hinaus zu kletterten. Draußen war es dunkel und ich war ziemlich verwirrt. Meine Herduhr musste wohl falsch gehen. Naja, war ja eigentlich auch egal. Ich tat ein paar schnelle Schritte Richtung Wald und fing an zu rennen. Ein Vampir zu sein hatte wirklich seine Vorteile... Nach wenigen Minuten kam ich an seinem Haus an, wofür ich als Mensch mindestens eine Stunde gebraucht hätte und das mit Auto! Es sah ziemlich verlassen aus, doch ich wusste dass er da war. Ich fühlte ihn. Ich konnte seinen Herzschlag spüren und sein Atmen hören. Die Wände des Hauses waren in einem zarten gelb gestrichen. Es besaß viele Fenster und machte trotz allem keinen einladenden Eindruck. Ich sprang auf die Veranda und sah durch die Glastür, wie er noch immer in seinem Bett lag und schlief. Zu meinem Glück war die Balkontür nur angelehnt und ich konnte ohne große Mühe hinein treten. Ich schloss die Tür hinter mir und zog die Vorhänge zu. Dann setzte ich die Brille ab und ging zu ihm ans Bett. Er schlief, wie ein Stein. Irgendwie niedlich ihn so ruhig zu sehen. Seine Augen waren fest geschlossen und sein Mund einen Spalt offen. Ich fuhr ihm sanft übers Gesicht und dachte im ersten Moment ich würde ihn aufwecken, da er sich plötzlich bewegte. Er ist so wunderschön...Ich liebe alles an ihm... einfach alles. Ich streichelte weiterhin sein Gesicht und Hals und spürte sein Blut durch die Adern fließen. Für einen kurzen Augenblick überkam mich ein schrecklicher Gedanke. Zitternd ließ ich von ihm ab und wollte gehen. Doch er ergriff meine Hand und hielt mich zurück. Er war wach. "Kairi?" Er starrte mich entgeistert an. "Was machst du hier? Und wie bist du hier rein gekommen?" Ich versucht mich loszureißen, denn ich wusste, wie das hier alles enden würde, doch er hatte andere Pläne mit mir. Er zog mich mit ins Bett und wollte mich küssen, was ich aber nicht zuließ. "Was hast du denn? Magst du mich denn gar nicht mehr?" Er schaute mich schmollend an. Ich konnte diesem Blick einfach nicht widerstehen...Wie konnte man nur so hübsch sein? So wunderschön? So perfekt? Nun war ich es, die die Initiative ergriff und sich küssend auf ihn warf. "Du wilder Tiger...erst nicht wollen und jetzt mich überfallen?" Er servierte mir sein charmantes Lächeln und strich mir dabei durchs Haar. "Kommt es mir nur so vor...oder wirst du von Tag zu Tag schöner?" Meine Alarmglocken läuteten...noch mehr solcher Komplimente würde ich einfach nicht ertragen und ich würde ihm willenlos meinen Körper überreichen. Doch er hielt inne. "Was hast du denn?" Was wollte er? Was war denn plötzlich? Ist ihm aufgefallen, was ich bin? Ein eiskalter Schauer überkam mich. "Nun erzähl schon, warum bist du hier und nicht bei Matt? Oder hast du Schlingel mal wieder Lust auf etwas Spaß?" Richtig, er wusste ja noch gar nichts von Matts Tod...und das war wahrscheinlich auch besser so. "Ich habe mich von ihm getrennt. Wegen dir. Damit ich für immer mit dir zusammen sein kann. Ich liebe dich Noel." Meine Worte sprudelten aus mir heraus und Noel musste mich stoppen, damit er auch zu Wort kam. "Mooooooment! Du hast Schluss gemacht? Und WAS sagst du? Du liebst mich? Hey mal ehrlich Süße. Der Sex ist schön...aber weißt du..." Ich spürte einen Kloß in meinem Hals. "Du und ich...findest du das nicht ein bisschen albern?" "Ich...ich versteh nicht, was du meinst" Meine Augen füllten sich langsam mit Tränen. Ich musste mich zusammenreißen, doch ich konnte nicht, also drehte ich meinen Kopf weg. "Hey, hey Süße, wein doch nicht." Er seufzte. "Weißt du...ich will keine Beziehung. Man muss sein Leben doch leben oder siehst du das anders?" Ob ich das anders sah? Natürlich sah ich das anders! Ich hatte Matt auf dem Gewissen, weil ich mich von dem hier hab verarschen lassen! Wegen ihm bin ich gestorben! Wegen ihm bin ich zu einem Monster geworden. Wegen ihm hatte ich dieses Gefühl, das mich fast zerriss. Nur wegen dir Noel. Wie konnte er nur? Wie konnte ich nur? Wie konnte ich nur so blind sein? Ich verstand die Welt nicht mehr. Für mich brach sie in tausend Stücke. Ich habe mir selbst eine Bombe um den Hals gehängt... Als ich noch immer keine Antwort von mir gab, versuchte er mein Gesicht zu streicheln. Mich zu trösten, doch ich wich aus. "Süße...wenn du willst können wir jederzeit Spaß haben und ich bin gerne deine Schulter an der du dich ausweinen kannst...aber ne Beziehung...sorry, aber dafür bin ich einfach nicht geschaffen." Mir brannten die Sicherungen durch. Der ganze Schmerz von den letzten Wochen und Tagen brannte in mir. Ich musste hier raus. So schnell, wie möglich, denn sonst würde es mehr als einen Toten geben. Kapitel 11: Unloved? -------------------- ~Ungeliebt?~ Das Schicksal kann so grausam sein. Warum? Hoffnung. Zuversicht. Das sind alles Gefühle, die ich nicht mehr kenne und an die ich nicht mehr glaubte. Wieso musste es so kommen? Ich verstehe es einfach nicht. Wieso konnte er mich nicht lieben? Bin ich für ihn nicht gut genug? War ich nur eine Marionette? Sein Spielzeug? Langsam und taumelnd stand ich auf und entfernte mich ein paar Schritte von Noel, ehe ich ihn hasserfüllt anschaute. Sein Gesicht war so rein, wie das eines Kindes. Große Augen, engelblondes, fast schulterlanges Haar, schlanker Körper. Er war ein Dämon. Er musste ein Dämon sein. Und sein wahres Gesicht versteckte er hinter dieser Maske. Meine Augen weiteten sich und fixierten ihre Beute. Das würde er mir büßen... doch er wird nicht der einzige sein. Jeder seiner Art musste bestraft werden. Wir Frauen hatten so etwas nicht verdient. Sie hatten so etwas, wie uns nicht verdient. Ich stürzte mich auf ihn. Er muss bestraft werden. Er muss Buße tun. Oh ja...ich werde eure Göttin sein. Ich werde euch von diesem jämmerlichem Geschlecht befreien. Ich werde unsere Ehre verteidigen und jeden auslöschen, der mir in die Quere kommt. Ein Feuer brannte in mir. Immer mehr begann es mich von Innen zu zerfressen, bis es vollends besitzt von mir ergriffen hatte und ich für alles andere taub geworden war. Doch es endet so schnell, wie es begonnen hatte. Ich wurde festgehalten und zurückgezogen und selbst als ich versuchte mich zu befreien, hatte ich gegen die drei keine Chance. Ich strampelte um mich. Kratzte und biss. Blut floss in Strömen, doch keiner von ihnen machte Anstalten mich los zu lassen. Während dessen fiel Noel in Ohnmacht und ich wurde von Destiny zu Boden gedrückt. "Haben wir dich endlich gefunden. Weißt du eigentlich, was du da fast angestellt hättest? December würde dich umbringen!" Na und? Sollte er ruhig. Soll er doch herkommen und meine erbärmliche Existenz auslöschen. "Ist mir egal! LASS MICH LOS!" Unser Gefecht ging eine Ewigkeit weiter bis ich mich irgendwann geschlagen gab, da ich nicht mehr die Kraft hatte mich zu wehren. Ich schnaubte nur noch wütend und sah alle mit einem giftigen Blick an. "Was sollen wir jetzt mit ihr tun? Und mit dem da?" Letizia zeigte zu Noel und sah mich dabei sehr besorgt an. "Was hat er dir nur angetan?" Langsam beugte sie sich zu mir herunter und streichelte mir sanft über meine Wange. "Dein Mitleid kannst du dir sparen! Ich werde euch alle vernichten..." Mein Blick wanderte zu Destiny. "Und mit dir werde ich anfangen..." Destiny beachtete mich nicht weiter, sah sich jedoch besorgt um und übernahm dann die Führung. "Wir sollten als aller erstes das Blut wegwischen und alles wieder herrichten. Er wird denken, dass er das nur geträumt hätte...Los jetzt macht schon!" Paige sprang als erster auf und verließ das Zimmer. Nach einigen Minuten tauchte er wieder auf und wischte das Blut von dem Laminat und den Schränken. Dann verschwand er wieder. In der Zwischenzeit stellte Letizia die Möbel wieder gerade hin, legte Noel vernünftig ins Bett und zog die Vorhänge auf. Und was tat Destiny? Er saß weiterhin auf mir und hielt mich an den Handgelenken fest. "Du kannst mich loslassen..." Er sah mich etwas verunsichert an, stand dann aber doch auf und half mir hoch. "Hast du dich wieder beruhigt, ja?" Ich trat zwei Schritte von ihm weg. Ich wollte und konnte einfach nicht mehr. Ich musste hier raus und hoffte, dass die anderen bald fertig waren. Nachdem wir das Haus verlassen hatten und im Wald verschwanden blieb Destiny in meiner Nähe. Er wollte wohl nicht zulassen, dass ich umdrehte. Ich blieb stehen und er tat es mir gleich. "Was hast du?" Die Nacht war in Dunkelheit getaucht und ein dichter Nebel lag über dem Boden. Selbst der Himmel war wolkenbezogen. "Nichts...doch...warum habt ihr das getan? Die Welt wäre ein Übel leichter gewesen. Ich hätte dieses Mal auch keine Spuren hinterlassen!" Destiny atmete schwer aus, kam auf mich zu und ergriff mich an der Schulter. "Wir konnten doch nicht zulassen, dass du noch einmal mordest. Wir konnten doch nicht zulassen, dass December dich töten würde." "Aber warum...warum hast du mich nicht aufgehalten als ich Matt umgebracht habe?" Ich sah gekränkt zu Boden und spürte plötzlich, wie Destiny seine Arme um mich schlang und seinen Kopf sanft auf meiner Schulter ablegte. "Matt war ein mieses Schwein. Und Schweine müssen geschlachtet werden. Außerdem hatte er dich doch zu erst umgebracht." Ich widersprach. "Nein umgebracht hast du mich. Du hast mich zu diesem Monster gemacht. Du hast fast alle meiner Gefühle gelöscht. Ich spüre weder Wärme noch Kälte. Und mit Noel ist nun auch das Gefühl der Liebe gestorben." Seine Umarmung wurde etwas fester, doch auf eine angenehme Art und Weise. "Ich werde dich immer beschützen, egal was passiert. Ich werde immer zu dir halten. Und ich werde dir das Gefühl zurückgeben...Kairi...würde mein Herz noch schlagen, dann würde es vor Aufregung rasen, ja geradezu explodieren. Ich wäre wahrscheinlich furchtbar nervös. Doch auch in mir stecken noch Gefühle. Gefühle, die ich erst Dank dir wieder gefunden habe. " Ich verstand kein einziges Wort. Konnte er nicht ein wenig direkter sprechen? "Kairi...ich liebe dich." Ok, dass war direkt genug. Ich löste mich aus seiner Umarmung und ging langsam weiter. Destiny folgte mir, wie ein Schatten. "Seit wann?" "Seit einer Ewigkeit. Und ich werde dich bis ans Ende der Ewigkeit lieben" Der Boden war vom letzten Regen noch matschig und ich war dabei auszurutschen und den Abhang hinunter zu fallen als mich Destiny am Arm packte und mich festhielt. Ich wusste, dass er die Wahrheit sprach. Ich vertraute ihm. Doch ich wollte es nicht. Ich wollte nicht vertrauen, denn ich wollte nicht enttäuscht werden. "Ewigkeit? Was verstehst du darunter? Ist Ewigkeit nicht einfach nur eine andere Art um Zerfall zu beschreiben?" "Nein..." Er war eine Weile still und schien zu überlegen. "Ewigkeit ist die Länge des Unendlichen. Und die Länge meiner Liebe zu dir." Ich wusste nicht, warum ich das tat. Ich fühlte nur diesen Drang in mir. Ich war erleichtert. Ja, ich glaube genau das war es, was ich jetzt fühlte. Seine Augen hatte jetzt eine blaue anziehende Farbe. So tief, wie das Meer. So geheimnisvoll. Mein Gesicht näherte sich langsam seinem und noch immer hielt ich die Augen offen, um zu sehen, wie er reagieren würde. Nun kam auch er näher und faste mir um die Hüfte. "Kairi..." Und dann küssten wir uns. Ich konnte seinem starren Blick nicht noch länger standhalten und schloss meine Augen. Seine Lippen waren weich...warum ist mir das das letzte Mal noch nicht aufgefallen? Und seine Zunge...sie schlängelte sich durch meinen Mund und erfüllte mich mit purer Lust... Doch dann löste er sich wieder von mir und fing an zu flüstern. "Wir sollten erst einmal nach Hause gehen..." TjAAHAHA....liebe Leser und Leserinnen...warum Destiny noch ein paar Gefühle besitzt? *schmunzel* Das verrate ich euch noch nicht....aber ich kann euch versprechen, dieses Geheimnis findet ihr schon noch raus x3 Kapitel 12: Fullmoon -------------------- ~Vollmond~ Es herrschte vollkommene Dunkelheit und nur der Vollmond brachte Licht in die Finsternis. Der Wind wehte seufzend übers Land, ließ die Blätter rascheln und brachte die kühle Luft in Bewegung. Sie liebte diese Nächte und doch hasste sie sie... Der heutige Abend war eisig kalt und schien trotz allem eine gewisse Wärme auszustrahlen, die einen schon fast zum schwitzen brachte. Ein leises flüstern hallte durch den Wald, das fast schon klagend und jammernd klang und einem nichts Gutes versprach. Danach folgte ein lang gezogenes Heulen, dass sich zu vermehren schien und eine wunderschöne Melodie erklingen ließ. Ein Wesen jagte hechelnd durch den Wald. Die Augen weit geöffnet. Völlig konzentriert rannte das Geschöpf durch das Dickicht, auf der Suche nach seiner nächsten Beute. Um diese Uhrzeit hatte es keine Gefühle. Es spürte weder Schmerz noch Leid. Es war als würde eine innere Stimme zu ihm sprechen und seinen Körper kontrollieren. Zwei dieser Kreaturen trafen aufeinander und sahen sich bedrohlich an. Schließlich brach ein Kampf aus, denn keiner wollte sein Revier mit einem anderen teilen. Die Geräusche verstummten nach ein paar Minuten wieder, denn eine riesige Wolke schob sich vor dem Mond. Nur dann hatten sich die Wesen für eine kurze Zeit unter Kontrolle, auch wenn sie sich äußerlich nicht zu verändern schienen. "Wer bist du und was machst du hier in meinem Gebiet?" Eine weibliche Stimme, die sehr Mädchenhaft klang, ertönte. "Ich bin nur auf der Durchreise auf den Weg zu meinem Rudel." Der andere war ein Mann. Er lehnte sich gegen einen der Bäume, ließ jedoch das Wesen vor ihm nicht aus den Augen. "Du hast mir aber immer noch nicht gesagt wer du bist. Ich heiße übrigens Cyra." Sie kam dem anderen näher, um ihn genauer zu betrachten. Für den Bruchteil einer Sekunde schien der Mond durch die Wolke und sie flechten die Zähne. "Paige. Mein Name ist Paige." Mittlerweile hatte er sich auf dem Boden niedergelassen und sah zu ihr hinauf, bereit jeden Moment aufzuspringen und sie anzugreifen. "Schön dich kennen zu lernen, Paige. Du hast eine schöne Fellfarbe. Kastanienbraun. Du siehst als Mensch bestimmt auch nicht schlecht aus." Und wäre er jetzt ein Mensch würde er sicherlich genauso ausdruckslos schauen, wie jetzt. Paige sprach nicht gerne und er machte auch keine Anstalten sich weiterhin auf das Gespräch einzulassen. "Du bist wohl nicht gerade einer von der gesprächigen Sorte, was? Na egal, ich kann ja für uns beide Reden." Sie kicherte bei diesen Worten leise und setzte sich neben ihn. Paige stand darauf hin auf, drehte ihr den Rücken zu und ging. "Der Mond wird bald wieder erscheinen. Ich gehe besser." Mit diesen Worten verließ er den Wald. Einige Monate später trafen sie sich erneut. Es gewitterte und nieselte leicht. Der Himmel war Sternen überzogen, doch der Mond leuchtete heute nur schwach. "Ich wusste, ich würde dich wieder sehen. Weißt du was? Ich glaub ich mag dich." Paige wusste damit wohl überhaupt nichts anzufangen und bereitete sich auf den Rückzug vor. Cyra packte ihn am Handgelenk und wollte ihn zurückziehen, doch er riss ihr seinen Arm aus der Hand. "Fass mich nicht an...ich schwöre...ich würde nicht eine Sekunde zögern, um dich zu töten." Ängstlich wich sie ein paar Schritte zurück und hoffte, dass das nur ein schlechter Scherz war. Er sah eigentlich nicht blutrünstig aus...aber Stille Wasser sind ja bekanntlich tief...ja tief und dreckig...Es wäre wohl wirklich das Beste, sich nicht mit ihm anzufreunden. Doch sie konnte nicht anders. Sie wollte ihn kennen lernen. Er hatte so etwas Geheimnisvolles. Untastbares. "Bitte bleib doch...ich fühle mich so einsam..." "Paige...?PAIGE!!" Ich rüttelte an ihm und gab ihm einen Schlag ins Gesicht, damit er endlich wieder zu Bewusstsein kam. Auch Destiny sah besorgt zu ihm hinab. Langsam öffnete er seine Augen und sah sich etwas verwirrt um. "Gott sei Dank, ich versuche dich schon seit ein paar Minuten wach zu bekommen. Was ist denn passiert?" Langsam richtete Paige sich auf, schwankte aber noch leicht benebelt hin und her. Wir waren gerade auf den Weg zu mir als wir ihn hier liegen sahen. Wo war Letizia? Hatte sie ihn hier einfach zurück gelassen? Oder hatte sie ihn das hier vielleicht angetan? Plötzlich näherte sich etwas mit schneller Geschwindigkeit und stieß mich beiseite. Wenn man vom Teufel spricht. Letizia rannte besorgt zu Paige, starrte ihn an und nahm ihn dann in den Arm. "Hier bist du also...ist es wieder passiert? ... Ich bring dich hier weg." Mit einem Ruck riss sie ihn auf ihren Rücken und schaute zu uns. Ich saß immer noch irritiert auf dem Boden. "Verschwinden wir aus diesem Wald." ~~~An dieser Stelle möchte ich mich noch für das langweilige Kapitel entschuldigen..u.u ich bin zur zeit so deprimiert..meine laune ist im keller und meine motivation gleich null...aber ich verspreche, dass nächste kapitel wird wieder interessanter ;D~~~~ Kapitel 13: Daybreak -------------------- ~Tagesanbruch~ Ein goldener Schauer legte sich über den tief schwarzen Himmel und die Sterne erloschen, um für die nächsten Nächte zu glühen. Die Baumkronen färbten sich orange-braun, die Nachtvögel verstummten und eine kleine Welt lebte auf. Hinter Vorhängen vor dem Licht geschütz, bekam ich von all dem nichts mit. Mit weit geöffneten Augen lag ich da und starrte an die Decke. Paige und Letizia waren verschwunden. Nur Destiny war noch hier und hielt sich in der Küche auf. Ich spürte seine Schritte, wie sie hin und her liefen und im Raum widerhallten. Es ließ mir keine Ruhe. Ich weiß einfach nicht, was ich will. Es macht mich Wahnsinnig. Es macht mich mächtig. Es macht mich mächtig ein Vampir zu sein. Unsterblich zu sein. Ein ewiges Leben. Auf ewig Jung und Schön. Doch was bringt mir das alles, wenn ich morgends in den Spiegel schaue und ich nur die Wand hinter mir sehe. Alles sehe, nur mich nicht? Ich habe bessere Sinnesorgane. Bessere Fähigkeiten. Doch ist es das, was ich will? Ist es das, was ich so sehr begehre? Bist du es, nachdem ich mich verzehre? Küsse. Ein Zeichen der Liebe? Liebe...ein Gefühl, dass ich nur noch schwach besitze. Woher soll ich wissen was Richtig ist und was Falsch? Es war doch nur ein Kuss...und er kann nicht fühlen. Er kann nicht...oder? Ihr verwirrt mich. Warum ich? Warum du? Ich liebe dich nicht. Doch ich will dich nicht verlieren. Du bist mir wichtig geworden. Du hast mich gerettet und sogleich bestraft. Ich könnte dich niemals lieben. Ich war so verwirrt und bin es noch immer. Ich...ich brauchte halt. Den Halt, den nur du mir geben kannst. Was ist es, was ich für dich empfinde? Einbildung? Illusion? Und was empfindest du für mich? Liebe ich dich? Oder liebe ich dich nicht? Ich schloss für einen kurzen Augenblick meine Lider, ehe ich aufstand und nach unten ging. Leichtfüßig betrat ich die Küche und sah zu Destiny. Er kam auf mich zu, wollte mich umarmen und mich liebkosen, doch ich wich aus. Auf einen irritierten Blick folgte eine langes Schweigen. "...Hast du gut geschlafen?" "Ich habe kein Auge zu getan." Langsam ging ich zum Tisch und setzte mich. "Wie geht es dir? Du siehst schlecht aus." "Mir gehts gut. Ich fühle mich wie immer. Ich sehe nicht schlecht aus. Und falls du meinst, dass ich ziemlich blass bin, müsstest du ja eigentlich wissen woran es liegt, schließlich bist du auch nicht gerade braun gebrannt." Destiny setzte sich mir gegenüber und sah mich besorgt an. "Du bist heute ziemlich eigenartig-" "EIGENARTIG?" Ich stand abrubt auf und verließ den Raum. "W-Warte! Kairi! Kairi bleib stehen." "Lass mich. Mich allein." Doch Destiny ließ nicht locker, ergriff mein Handgelenk und zog mich zurück. "Kairi...ich dachte du liebst mich. Ich dachte meine Gefühle zu dir wurden entlich erwidert!" "Was du denkst ist mir egal. Alles ist mir egal. DU BIST MIR EGAL!" Mit diesen Worten riss ich mich los. Ich sah ihn direkt in seine Augen. In seine verdamt nochmal wunderschönen Augen, die mich zu fesseln schienen. Ich hielt es nicht mehr aus. Wie konnte er mich nur so quälen? Tränen stiegen mir in die Augen, doch er sollte sie nicht sehen. Nicht er. Ich rannte zum Schrank, griff nach Mantel und Sonnenbrille. Dann verließ ich das Haus und ließ die Tür mit einem lauten Knall zuschlagen. ~Mein Text wurde noch nicht von meiner Betaleserin überarbeitet, also werden sicher eine menge Fehler drinn stecken, aber ich wollt euch mit dem Kapitel nicht länger warten lassen~ =) Kapitel 14: Coldblooded ----------------------- ~Kaltblütig~ Menschenleere Straßen, flackernde Laternen, schwüle Luft, abgebrannte Gebäude, Ödland. Ziellos reiste ich umher und landete schließlich in dieser abgemagerten Gegend, die einem Alptraum ähnlich sah. Hier tobten sich also die finsteren Geschöpfe der Nacht aus, ließen alles zu Staub zerfallen und machten die Stadt zu einem bedrückenden Ort. Die Toren standen offen und trotzdem hatte ich das Gefühl ich wäre hier drinnen eingesperrt. Ich sollte diesen Gegend so schnell wie möglich verlassen, doch wohin? Wohin soll ich fliehen? Nach Hause, wo mich nur wieder ein ewiges Schweigen erwarten würde? Außerdem, was soll mir schon passieren? Ich bin ein Vampir und sehr wohl in der Lage mich gegen ein paar jämmerliche Kreaturen zu wehren und noch schien weder meinesgleichen hier sein Unwesen zu treiben, noch war Vollmond. Plötzlich schoss mir eine Frage durch den Kopf...gibt es noch mehr? Es ist zwar schon lange her, aber ich erinnere mich noch ganz genau. An Märchen und Sagen von Wesen anderer Welten, von Dämonen. Ach was sollte das denn jetzt schon wieder? Warum mache ich mir über sowas denn Gedanken? Kann mir doch egal sein. Schließlich ist mir alles egal. Besonders diese eine Person. "Du bist mir egal Destiny, hörst du?..Ich liebe dich nicht!" Ich brüllte diese Worte hinaus und lauschte ihrem Echo. "ICH LIEBE DICH NICHT! NIEMALS!..ich will dich nicht lieben..und doch..." Du liebst ihn...und er liebt dich auch...vor was läufst du weg Kairi?..Vor dir selbst? Typisch...wie immer. Hört auf. Diese Stimmen. Woher kommen sie? Wieso flüstern sie mir zu? Sie sollen still sein, ich fühle, was ich fühlen will. Man kann seinen Gefühlen nicht entkommen...sie beherrschen dich. "Nein, ich beherrsche. Nur ich. Keiner kann mich kontrollieren." Aber du wirst bereits kontrolliert...sonst würdest du ja wohl kaum Selbstgespräche führen. "A-Aber-" Aber, aber, aber...tihihi...wie du versuchst zu flüchten...wie du versucht allem zu entkommen...wegzulaufen...vor allem was dir Angst macht..vor allem, dass du nicht beherrschen kannst...vor allem, was versucht dich zu verstehen, dir näher zu kommen. Wozu diese Hülle, wenn du im Innern leer bist? Komm...gesell dich doch zu uns...wirf deinen Körper weg....er ist nutzlos. Mit ihm bist du nutzlos...komm zu uns und du brauchst nie wieder Angst haben...du brauchst nie wieder weglaufen. Hier kannst du sein, was du immer sein wolltest... "Aber...wie.." Wie du deinen Körper los wirst? Ist doch ganz einfach...es gibt so viele Möglichkeiten. Licht..und dein Körper verbrennt und fällt als Asche zu Boden. Ein Kreuz...berühr es und du löst dich auf. Ramm dir einen Pflock durchs Herz oder säbel dir deinen Kopf von den Schultern... "Nein..." Tu es! "Ich will nicht..." Du musst! "Es tut weh...so will ich nicht sterben." Es ist nur für einen kurzen Augenblick... "Nein...ich..ich nehme keine Befehle von euch entgegen. Ich bestimme selbst, wann es Zeit ist zu gehen!" Die Stimmen erstarben. So schnell, wie sie gekommen waren, waren sie auch wieder verschwunden. Habe ich mir das alles nur eingebildet? Ich bin durstig. Ich habe Durst nach Blut. Ich will töten, zerfetzten, auslöschen. Ohja..dieses Gefühl eine schwache Seele in Angst und Bangen zu versetzten. Ihr weinen und schluchzen und wie sie um ihr Leben betteln. Ich bin so mächtig und keiner kann mich aufhalten, weder Destiny noch dieser December. Sie werden es sein, die um Gnade winseln. Sie werden es sein, die selbst in ihr Verderben rennen. Mein Blick wanderte kalt umher und suchte. Ich rannte los, um meinen Blutdurst zu stillen. Angelangt in einer anderen Stadt. Umgeben von vielzähligen Personen, die nur darauf warteten von mir zerfleischt zu werden. Ich lief durch die Gassen, bis ich den richtigen gefunden hatte, den ich hier vertilgen würde. Währenddessen... Hat sie alles vergessen? Hat sie mich vergessen? Ich habe sie gerettet. Unzählige Male. Ich habe sie beschütz, wie einen Schatz. Und doch...bin ich es, der sie zu dem gemacht hat, was sie jetzt ist. Ich erinnere mich als wäre es gestern gewesen. Sie war noch so klein. Hatte gerade erst das Laufen gelernt. Ich sah sie, roch sie, spürte sie und mir wurde warm ums Herz. Sie empfing mich immer mit einem Lächeln. Hatte immer gut Laune nannte mich...wie nannte sie mich...es ist so lange her...mein richtiger Name...Seth... Sie rief mich immer Sethilein.. Sethilein, schau, was ich gefunden habe! Sethilein, wo bist du? Sethilein, du darfst nicht gehen. Sie war schon immer mein Augenstern. Sie war das, was ich Leben nannte. Niemand außer mir sollte sie lieben. Doch eines Tages..kam December. Er saugte das Leben aus mir. Macht mich zu seinem Untertan. Kairi...dank dir habe ich nie vergessen zu lieben. Dank dir wohnen noch alle Gefühle der Welt in mir. Ich blieb 22 und du wurdest älter und älter. Ich beobachtete dich und beschützte dich vor allem Bösen. Aber du hast mich vergessen. Ich habe gedacht, du kannst jetzt auf dich allein aufpassen, doch dem war nicht so. Ich wollte nicht, dass du stirbst. Wärst du gestorben, wäre ich es auch. Du bist die Sonne, die meinen Horizont erwärmt, du bist der Stern, der mir den Weg weist, du bist der Mond, der mein Herz zum leuchten bringt. Ich konnte dich nicht sterben lassen und dennoch...hab ich es getan. Ich habe dich verflucht. Ich habe dir diese Qualen zugefügt. Und dabei liebe ich dich doch. Wieso erinnerst du dich nicht? Kairi... ~an dieser Stelle noch ein großes Dankeschön an Thor, der als Betaleser eingesprungen ist, nur solange, wie Kathi nicht on ist. Vielen Dank :D mit der zeit konnt ich mich nicht so entscheiden xD ich hoffe es ist so in ordung wie es ist xDD, das nächste kapi wird wieder etwas dauern~ Kapitel 15: Inconsiderate ------------------------- ~Rücksichtslos~ "Warum? Warum hast du das getan? Warum hast du sie alle getötet? Sie haben dir doch gar nichts getan!" Die Tränen des Kindes rannen an seinen Wangen hinab und es sah mich mit großen trauernden Augen an. "Weil ich es liebe...weil ich euer Blut liebe." Ich atmete tief ein. "Dein Duft...so köstlich....so unschuldig..so willenlos..." Das Kind kam näher und rüttelte an mir. Sollte es nicht weglaufen? Warum lief es nicht weg? War ihm sein Leben denn gar nichts wert? Als ob es mich bekehren könnte. ALS OB ES DADURCH ALLES RÜCKGÄNIG MACHEN WÜRDE! "Los! Renn! Verschwinde, bevor ich mit dir das selbe mache." "NIEMALS! Ich laufe nicht weg. Ich habe keine Angst vor dir!" "Achja..? Warum zittern deine Knie dann so? Ich sehe es in deinen Augen. Deine Angst..wenn man vor etwas Angst hat, läuft man davon..." Es rüttelte immer kräftiger an mir, ich stieß es beiseite und holte noch einmal aus. "ICH WERDE NICHT WEGRENNEN. NIEMALS! ICH LAUFE NIE WEG! NIE!! NICHT VOR MEINER ANGST UND SCHON GAR NICHT VOR DIR!!" Stille. Der kleine Körper viel leblos zu Boden. Ich hätte es fliehen lassen. Ich...wollte es nicht töten.. Was...habe ich nur getan? Du hast sie umgebracht. Einen nach dem anderen. Weil du es liebst Schwächere zu töten. Weil du deinen Hass nur so vernichten kannst... Stimmen. Schon wieder diese Stimmen. Verschwindet aus meinem Kopf! Du hasst dich selbst. Du hasst es zu töten und du tötest um den Hass zu vergessen. Doch wenn du tötest entsteht mehr Hass. Und mehr Hass bedeutet noch mehr töten. Ein Teufelskreis...du wirst nicht entkommen. Du kannst nicht entkommen...Was willst du jetzt tun? "Ich-" Wir wissen, wie du dem ewigen Kreis durchbrechen kannst. "Wie? Wie kann ich mich ändern?" Wer spricht denn vom ändern? "Was soll ich dann tun?" Haben wir dir das nicht oft genug gesagt? "Ich..soll mich umbringen?" Du hast es erfasst... "Aber ich will nicht." Was hast du auf dieser Welt noch verloren? Du bist doch schon längst tot. Es fehlt nur noch der letzte Schritt zum Licht. "Was passiert, wenn ich sterbe?" Du kommst ins Paradies...zu uns... "Ich glaube euch nicht....ich habe getötet...ich komme nicht ins Paradies." Du vergisst, dass du nie getötet hast als du noch lebtest. Du bist nur eine leere Hülle. Die Sünden nach dem Tod zählen nicht. "Es...soll nicht schmerzhaft sein.." Siehst du das dort hinten? Das sollte genügen... Ich sah um mich und entdeckte, von was sie sprachen. Der Laden hinter mir war zertrümmert und der Boden übersät mit Scherben. Ein Balken stand schräg von der Wand ab und wartete geradezu auf mich. Ich riss ihn raus und setzte ihn auf meiner Brust ab. Genau...und jetzt..stich zu. Mit ganzer Kraft holte ich aus und wollte das spitze Holz in mein Herz rammen als es mir plötzlich aus der Hand glitt und in weniger Entfernung auf den Boden krachte. Erschrocken fuhr ich rum und erblickte Destiny, der schweißgebadet neben mir stand. "Dest-" "Bist du noch zu retten? Kind, was hast du nur getan?" Es war das erste mal, dass ich ihn weinen sah. Er krallte sich an mich und schluchzte vor sich hin. "Hätte ich dich doch nie allein gelassen..." "Was- was hast du denn?" Ich verstand die Welt nicht mehr...nicht, dass ich sie vorher schon verstanden hätte, aber dieser Anblick verwirrte mich zutiefst. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Ich hatte ihn einfach im Arm und tat gar nichts. "Hast du den niemand anderen, der dich je beschützen konnte? Du hattest doch noch deinen Vater.." Ich senkte meinen Blick und sah mit einem sanften Lächeln zu Boden. Doch meine Augen, die sich langsam mit Tränen füllten, verrieten meine wahren Gefühle. Verdammt...ich war doch schon lange drüber hinweg. Es ist doch schon so lange her...so verdammt lange... Doch noch immer saß dieser brennende, stechende Schmerz in mir und ließ mich kaum atmen. Sehnsucht, Hass und Zweifel füllten meine Seele, wie Wasser das Meer. Eigentlich konnte dies alles nur eine gerechte Strafe sein. Ja genau so musste es sein. "Was ist passiert Kairi...erzähl es mir..ich werde dir zuhören." "Ich habe das Selbe getan, wie meine Eltern..ich habe betrogen...und diese schlimme Sünde hat mich zu dem gemacht, was ich jetzt bin. Ein Wrack in einem kümmerlichen Körper. Ich habe es nicht anders verdient. So ist es gut...es ist gut so, wie es jetzt ist..." Ich begann zu zittern und krallte mich fester an Destiny. "Ich versteh nicht ganz-" "Damals...hat mich meine Mutter verlassen. Von heute auf morgen. Einfach so..Ich erinner mich als wäre es gestern gewesen. Ihr Duft..so sanft, wie ein Engel. Sie war so zärtlich. So wunderschön. So zerbrechlich...Sie hasst mich, weil ich hier geblieben bin, bei meinem Vater. Ich wollte, nein...konnte ihn einfach nicht alleine lassen. Ich hatte zwar einen Vater, aber doch hatte ich keinen. Ich war immer auf seiner Seite, habe ihn beschützt und getröstet, wenn es ihm schlecht ging, doch wozu das alles, wenn er doch nie für mich da war? Er war mein letztes Licht. Eine kleine Hoffnung die langsam starb. Er war niemals da...weder um sein Glück mit mir zu teilen, noch wenn ich ihn brauchte, um einfach mit jemanden zu reden. Jedes Mal...habe ich mich so einsam gefühlt. Doch ich kann ihn dafür nicht hassen...Ist das nicht komisch? Ich kann ihn einfach nicht hassen. Noch immer habe ich Hoffnung." Ich lachte laut auf. Doch wozu? Als ob er jetzt noch bei mir sein könnte... "Keiner von beiden ist noch am leben und trotzdem hoffe ich noch. Ist das nicht bescheuert? Worauf hoffe ich, wenn gar keine Hoffnung besteht? Das ist lächerlich." "Das ist es nicht! Ich weiß, dass es nicht sinnlos ist. Du hoffst auf Hilfe. Du willst nicht mehr einsam sein. Aber Kairi, ich bin doch hier, damit du nie wieder allein sein musst. So, wie damals. Ich bin immer für dich da. Auf ewig." Seine Worte waren wie ein spitzes Messer, welches er mit jedem Wort immer tiefer in meinen Brustkorb rammte. Sie taten weh und gleichzeitig gut. Aber damals?...was meinte er damit? "Destiny...wer bist du wirklich...?" Kapitel 16: The last chance --------------------------- The last chance - Die letzte Chance Tausend Blicke überströmten sein ungläubiges Gesicht und ein Schweigen lag auf seinen Lippen, die nicht den Anschein machten, mir etwas zu beichten. Mir einfach zu sagen, was er jetzt gerade dachte. Nie sah ich ihn mit diesen Augen, wie jetzt. Wartete, hoffte darauf eine Antwort zu bekommen auch wenn ich sie innerlich schon längst kannte. Ich konnte sein Gesicht nie vergessen. Und doch habe ich es geschafft es über so viele Jahre unbewusst zu verdrängen. Liegt es daran, weil ich ihn vergessen wollte? Weil ich ihn aus meiner Erinnerung löschen wollte? Ist es nun zu spät für alles? Nie hatte ich tiefere Sehnsucht ihn zu berühren und doch gleichzeitig einfach meine Augen zu schließen und im warmen Meer der Gefühle zu ertrinken. Ich habe das Bedürfnis mich auszulöschen. Mein Körper bebte bei dem Gedankenzug daran. Die Tränen flossen wie endlose, rote Wasserfälle an meinen kalten Wangen hinab, ließen mich so vieles fühlen und doch nichts. Sie machten mich weder glücklich noch erleichterten sie mich. Doch ich dachte nicht daran sie zu stoppen. Eine Ansammlung an Fragen warf mich vollkommen aus der Realität. Wieso warst du nicht bei mir? Warum sollte er...? Wieso hast du mir nichts gesagt? Hättest du ihm je geglaubt? Wieso fühle ich mich so stark von dir angezogen? Mitleid..? Wieso, wieso so spät? Warum erst jetzt? Du bist so wunderschön und doch senke ich meinen Blick, um dich nicht ansehen zu müssen. Ich habe Gewissensbisse, weil ich dich hätte erkennen müssen, weil ich dich so schlecht behandelt habe, weil ich das alles gerne rückgängig machen möchte. Doch es geht nicht. Die Zeit läuft weiter, an uns vorbei und wir können sie nicht stoppen. Ewiges Leben...ist es das was ich will? Ist es das was ich mir immer so sehnlich gewünscht habe? Ein plötzlicher Knall ließ mich aufhorchen und ich wandte mich endgültig von Destiny ab. Ich ahnte, was jetzt geschehen würde. Sie haben es bemerkt, aber so schnell? Diese riesige Menge ließ es mir kalt über den Rücken laufen. Unscheinbare Kreaturen der Nacht, die sich versammelten, um ihr Urteil über mich zu erheben. Es war mir nur recht. Sollten sie tun, was sie tun mussten. Sollten sie mir mein klägliches rest Leben ruhig nehmen und mich von diesem Fleck verbannen. Es ist mir egal. Mir ist alles egal. "Sterben...willst du alleine sterben?..." Nein…Nein...Ich habe doch Angst...was denke ich bloß? Wie weit bin ich dem Wahnsinn schon verfallen? Ist jetzt alles zu spät? Zu spät für ein glückliches Leben? Zu spät für Entschuldigungen? Zu spät für die Ewigkeit..? "Kairi." "..." "Kairi!" Ich werde sterben...Mit einem überzeugten Grinsen kommen sie näher und näher. Ich habe keine Kraft, um mich zu wehren, um mich überhaupt zu bewegen. Destiny stellte sich verteidigend vor mich. "Hallo Kairi...ich werde jetzt mein Versprechen einlösen. Ich habe dir ja versucht klarzumachen, dass du dich an bestimmte Regeln zu halten hast, aber wenn du meinst, bei dir werde ich eine Ausnahme machen, hast du dich gewaltig getäuscht. Es wird Zeit zu gehen, hab ich recht…? Oh ja, ich habe Recht, weil ich immer Recht habe, weil ICH das MÄCHTIGSTE Wesen auf diesem verdammten Planeten bin, weil ihr euch MEINEM Willen beugen werdet...weil du nie eine Chance gegen mich hättest...Und du, Destiny, du wagst es eine Verräterin, wie sie eine ist, zu verteidigen?...Damit hast du ebenfalls dein Todesurteil unterschrieben." Das kann ich nicht zulassen. Er darf Destiny nichts antun. Ich bin schuld, nicht er. Ich allein werde büßen. Nicht Destiny. Meine Kräfte erwachten als wäre ich neu geboren. Ich zog ihn hinter mich und stellte mich in Verteidigungsposition. "Destiny hat nichts, rein gar nichts damit zu tun, ich war es, ich habe sie alle getötet. Verschont ihn und gebt euch mit mir zufrieden!" "Kairi nein-" "Sei ruhig verdammt nochmal! Ich versuche gerade deinen Arsch zu retten, immerhin bin ich dir das noch schuldig...ich bin dir doch noch so vieles schuldig...nicht wahr Seth?" Ich sah zu ihm hinter, bemerkte seinen erschrockenen Gesichtsausdruck, seine Gefühle, die sich alle in diesem widerspiegelten. Angst, Hoffnung, Mitleid, Zuversicht, Trauer...Liebe. So etwas habe ich noch nie gesehen und doch fühlte ich…dasselbe. Es darf jetzt noch nicht enden. Nicht jetzt. Nicht jetzt, wo ich alles verstehe, jetzt wo ich IHN gefunden habe. Ich habe gedacht, dass er mich damals verlassen hatte, mich vergessen hatte. Wieso? Wieso musste es so kommen? Wieso? Oh Gott, bitte steh mir bei. "Destiny. Ich meine, Seth...du sollst nie vergessen, dass ich immer nur auf dich gewartet habe. Warum hast du mir nichts gesagt? Ich habe dich geliebt. Ich habe dich schon immer geliebt. Ich werde dich immer lieben. Bis in alle Ewigkeit." "Seit ihr endlich fertig mit eurem Gefühlsgejaule? Gut Destiny, ich werde dich verschonen, doch nur unter einer Bedingung. DU wirst sie töten. Damit würdest du deine Loyalität zu mir beweisen." Ein dreckiges Grinsen fuhr über sein Gesicht und mit jedem Schritt, den er näher kam, wichen wir zurück. "Niemals! Bevor ich sie töte, sterbe ich lieber selbst!" "DANN STERBT IHR EBEN BEIDE!" Ein wütendes Gelächter brach aus ihm heraus und ehe ich mich versah, stand er vor uns beiden, bereit das letzte Licht auszulöschen. Doch plötzlich änderte sich die Atmosphäre. Sein Gefolge stürzte sich auf die blutigen Überreste der Toten und fiel in einen Blutrausch. December wandte sich um, versuchte sie aufzuhalten, doch es waren zu viele, um sie alle auf einmal wieder unter Kontrolle zu bekommen. Wie hirnlose Zombies und mit leeren Augen jagten sie davon, suchten sich neue Städte, neue Opfer. Blut, so warm. So köstlich. So besitzergreifend. Das Elixier des Lebens. December verschwand, er hatte jetzt besseres zu tun als uns beide zu erledigen. "Seth? Was sollen wir jetzt bloß machen?" "Sie auslöschen. Einen nach den anderen. Und zum Schluss erledigen wir das größte Übel. Dann wird December es sein, der ewig schmoren wird. Kapitel 17: Memories -------------------- Warme Sonnenstrahlen kitzelten mein Gesicht und wärmten meine Haut. Der sanfte Duft von frischen Brötchen umhüllte mich und kroch verlockend in meine Nase und zog mich wie in Trance aus meinem Bett. Leise stieg ich die Treppen nach unten. Ich wusste, dass ich alleine war, so wie jeden Morgen. Es war beängstigend in diesem großen leeren Haus, indem jeder meiner Schritte als kleines Echo verhallte. Wie jeden Morgen klebte ein Zettel mit der Mitteilung: „Guten Morgen Sonnenschein! Brötchen liegen auf dem Tisch, kommen erst gegen 20 Uhr wieder, müssen leider Überstunden machen, denken an dich, Gruß und Kuss, in Liebe Mama und Papa“, stand. Überstunden...ja klar...ich wusste schon längst, dass sie sinnlos ihr Geld in schicken Restaurants ausgaben, um ihre Ruhe zu genießen. Doch ich ärgerte mich schon lange nicht mehr über dieses Wissen, denn heute würde ich ihn endlich wieder sehen. Nur ein kleiner Gedanke und schon wahr die Welt in ein weiches, sanftes Licht gehüllt und umgab mich wie eine liebevolle Aura. Ohne auch nur ein Bissen zu nehmen, rannte ich nach oben, zog mich in Windeseile an, flog die Treppen wieder hinab und riss die Tür auf. Wie nicht anders zu erwarten, stand er schon da und sah mich mit einem schelmischen Grinsen an. Ich fragte mich jedes mal, ob es überhaupt erlaubt ist, so verdammt gut auszusehen. Aber vielleicht war ich mit meinen 12 Jahren einfach nur Frühreif. Vielleicht lag es auch nur daran, dass wir uns schon ewig kannten und ich dieses völlig neue komische Gefühl einfach falsch interpretierte. „..Seth!..“ Erstaunt riss er die Augen auf und äffte mich mal wieder nach. „...Kairi!..“ Ich rollte mit den Augen und freute mich trotz allem auf einen wundervollen, erlebnisreichen Tag mit vielen spitzen Bemerkungen und Spöttereien...denn komischerweise, gefiel es mir. Und wie nicht anders zu erwarten, feuerte er diese gleich auf mich ab. Doch der Tag sollte anders werden als zu erwarten.. „Du siehst heute ja wundervoll aus!“ „Danke..“, gab ich eingeschüchtert zurück. „So wundervoll wie die Vogelscheuche hinten im Maisfeld.“ Er lachte über seinen Spruch, den er wohl mehr als witzig fand und ich wollte ihm gerade einen kräftigen Stoß in die Rippen versetzen als er plötzlich wieder ernst wurde, seinen Blick abwandte und ganz monoton fortfuhr. „...Eigentlich bin ich hier, um dir etwas unangenehmes zu sagen...die Scheidung meiner Eltern ist nun offiziell und ich werde mit Mutter zusammen wegziehen...“ Erschrocken und zu tiefst gekränkt hielt ich die Luft an, in der Erwartung, dass dies nur wieder seiner üblichen Scherze waren, um sich dann über meinen Gesichtsausdruck lustig zu machen, doch er hielt weiter den Blick von mir gewandt. „...Ich habe versucht mit ihnen zu reden, gebettelt hier bleiben zu können...doch-...“ Nun drehte es sich ganz weg, senkte seinen Blick und ging davon. Atemlos rannte ich ihm hinterher, hielt ihn am Arm fest und flehte nicht zu gehen. „Lass deine Scherze! Das ist wirklich nicht lustig! Ich..!“ Er stieß meine Hand weg und schrie mich mit dem Rücken zu mir an. „Ich hasse dich! Du bist sowieso das hässlichste Mädchen, was ich je gesehen habe! Hau bloß ab und lass mich endlich in Ruhe du Kröte!“ Die Welt um mich herum zersplitterte und hinterließ nur Dunkelheit. Ein spitzer Pfeil bohrte sich durch mein Herz und löste eine Trauer in mir aus, die ich noch nie zuvor in mir gespürt habe. Das letzte, was ich spürte als er wegrannte, war ein kleiner Tropfen Salzwasser, der auf mein Gesicht spritze. Meine Augen waren trocken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)