Ein Licht in der Dunkelheit von Licht (Wo Hoffnung ist, da ist auch Licht...) ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 1.3 ---------------------- Cal und Sedryn unterhielten sich leise über Sky. Cal erzählte ihm alles was er über sie wusste und was er dachte. Er erzählte ihm davon, wie er sie völlig verstört im Wald fand, wie Yvannie ihr versprach, Licht in ihre Vergangenheit zu bringen und was sie sagte, als sie den kleinen See vor ihrem Haus betrachtete. Sedryn war schon immer von Yvannies Hilfsbereitschaft fasziniert gewesen und schüttelte den Kopf. „Ich kann deine Schwester nicht verstehen. Ihre Hilfsbereitschaft wird ihr früher oder später noch zum Verhängnis werden“, murmelte er und sah Cal in die Augen. „Irgendetwas stimmt mit Sky nicht…“ Cal schüttelte den Kopf. „Das mag sein, aber meiner Meinung nach ist sie nicht böse… nicht sie…“ Wieder schüttelte Sedryn den Kopf. „Was macht dich da so sicher? Du weißt doch nicht, wer sie ist und vor allem, was sie ist.“ Jetzt war es Cal, der den Kopf schüttelte. „Ich weiß auch nicht, es ist nur so ein Gefühl…“ Sie gingen eine Weile schweigend nebeneinander her. „Was denkst du, was sie ist?“, fragte Cal schließlich. Sedryn schien sichtlich überrascht zu sein und blieb stehen. „Nun ja, das weiß ich auch nicht. Aber auf jeden Fall ist sie kein Mensch, da bin ich mit sicher. Kein menschliches Wesen hat solch reines, weißes Haar.“ „Dann kannst du auch nicht sagen, dass sie zur Dunkelheit gehört.“ Sedryn schüttelte den Kopf. Allmählich kamen ihm Zweifel daran, ob es klug gewesen war, Cal sein kleines Geheimnis anzuvertrauen. „Lass uns zurückgehen. Die Dunkelheit kommt immer näher…“ Cal nickte zustimmend. Auch er konnte es spüren. Als sie den Dorfplatz erreichten, wartete Yvannie bereits auf sie. „Sedryn! Was machst du denn hier?“ Sie umarmte ihn fröhlich. „Warum kommst du uns nie besuchen? Ich hab dich schon so oft eingeladen, aber du lässt dich einfach nicht blicken“, meinte sie schließlich vorwurfsvoll. „Und wo ist Sky?“ Cal sah sich überrascht um. Sie war wirklich nirgends zu sehen. „Ich sagte ihr, sie solle hier auf mich warten“, meinte er ein wenig verwirrt. „Sie müsste eigentlich…“ „Aber sie schien mit ihren Gedanken ganz woanders gewesen zu sein“, warf Sedryn ein. „Und warum hast du nichts davon gesagt?“ Yvannie warf ihm einen bösen Blick zu. „Sie hat bestimmt gedacht, ihr hättet sie vergessen und ist nun total verstört auf der Suche nach euch… die Arme…“ Cal sah Sedryn an. „Ich werde sie suchen gehen“, bot Sedryn schließlich an, als der Regen stärker wurde. „Geht ihr beide nach Hause. Ich werde sie schon finden“, fügte er hinzu, als Yvannie gerade etwas einwenden wollte. „Ich weiß, dass du den Regen nicht magst und du hast sehr gute Gründe dafür…“ Yvannie sah ihn verwirrt an. „Was meinst du damit?“ Er sah ihr tief in die Augen und schüttelte den Kopf. „Ich werde es dir erzählen, wenn ich Sky zurück gebracht habe, und jetzt geht!“ Sedryn konnte die Dunkelheit fühlen, wie sie sich langsam um sein Herz schloss, und rannte los. Er verschwand hinter einem zerfallenen Haus und sprang leichtfüßig über die Trümmer, die ihm den Weg versperren wollten. Nach einiger Zeit blieb er in einer engen Gasse stehen und starrte in den Himmel. Er blinzelte sich den Regen aus den Augen, um wieder klar sehen zu können. ‚Warum tue ich das überhaupt? Wenn sie wirklich ein Wesen der Dunkelheit ist, dann könnte ich noch mehr Schaden anrichten…’ ‚Und wenn sie das nicht ist? Was wäre, wenn sie unsere Rettung ist?’, flüsterte Cals Stimme in seinem Geist. ‚Vielleicht liege ich wirklich falsch, aber wenn nicht, dann… Aber ich kann sie nicht schon wieder im Stich lassen!’ Er rannte weiter. Der Regen wurde immer kälter und graue Nebelschleier zogen auf, die ihm die Sicht erschwerten. Sie vermischten sich mit seinem Atem, der nun zu weißen Wolken kondensierte. „Es hilft alles nichts…“, murmelte er als er einen Hügel außerhalb des Dorfes bestieg. Er murmelte etwas Unverständliches und konzentrierte sich auf Skys Aura. In der Ferne begann ein sanftes Licht zu leuchten und wies ihm den Weg. „Ich lag wohl doch falsch…“, meinte er zu sich selbst und setzte die Suche fort. In der Ferne schienen Stimmen nach ihm zu rufen. Kalte Stimmen, die seine Bewegungen verlangsamten. Das Licht führte ihn tatsächlich zu Sky. Sie saß zusammengekauert unter einem großen Baum und zitterte vor Kälte. Sedryn zog seinen völlig durchnässten Mantel aus und legte ihn ihr über die Schultern. Sky zuckte erschrocken zusammen als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte. „Er wird dich trotzdem warm halten“, sagte er lächelnd und strich ihr übers Gesicht. Er war sich sicher, dass sie geweint hatte und dies auch jetzt noch tat, doch der Regen verwischte ihre Tränen. „Sedryn… Ihr habt mich also doch nicht vergessen?“ Sie warf sich ihm um den Hals und schluchzte leise. „Ist schon gut, Yvannie und Cal warten bereits auf dich. Ich bring dich zu ihnen nach Hause. Na komm, steig auf meinen Rücken.“ Er nahm sie huckepack und stapfte los, als es zu dämmern begann. Das warme Gefühl, das ihn jetzt durchströmte, ließ ein Lächeln auf seinem Gesicht entstehen. ‚Cal hatte Recht… sie ist nicht böse. Vielleicht ist sie ja wirklich hier um uns zu retten… so wie damals…’ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)