Ein Licht in der Dunkelheit von Licht (Wo Hoffnung ist, da ist auch Licht...) ================================================================================ Kapitel 8: Kapitel 2.5 ---------------------- Es vergingen zehn weitere Tage, ohne dass Cal etwas Passendes einfiel. Sky hatte sich inzwischen sehr gut eingelebt und dachte nicht mehr, zumindest hatte es für ihn den Anschein, über ihre Vergangenheit nach. Sie hatte sogar Yvannie dazu gebracht, ihr beim Essen und im Haushalt ein wenig zur Hand gehen zu dürfen. Nun saß Cal allein auf einem Hügel und dachte wieder nach. In den letzten drei Tagen war er sehr oft hier gewesen. Es tat ihm zwar weh, Sky alleine zu lassen, aber sie hatte ja noch Yvannie. Und irgendwie musste er doch einen klaren Kopf bekommen um Sky helfen zu können ihre Erinnerung zurück zu gewinnen. „Cal? Was ist nur los mit dir?“ Sky stand hinter ihm und sah ihn besorgt an. In ihrer linken Hand trug sie einen Korb, den sie jetzt am Boden abstellte und neben Cal ins Gras sank. „Was macht dich so nachdenklich? Seit wir die Menil trafen verhältst du dich so seltsam…“ „Wie hast du mich gefunden?“, fragte er statt zu antworten und lächelte ein wenig unsicher. „Das war nicht schwer, ich bin einfach deinen Fußspuren gefolgt. Das Gras ist so trocken und erholt sich nur schwer…Regen…es sollte endlich mal wieder regnen…“ Cal sah sie überrascht an. Er hätte nicht gedacht, dass sie ihn auf diese einfache, unspektakuläre Weise finden würde. „Hier. Das hat mir Yvannie für dich mitgegeben.“ Sie reichte ihm ein belegtes Brötchen aus dem Korb. „Danke.“ „Auch Yvannie macht sich große Sorgen um dich…willst du mir nicht sagen, was dich bedrückt?“ Sie sah ihn erwartungsvoll an, doch innerlich kannte sie bereits seine Antwort. Er würde nicht mit ihr darüber reden. Ihr Herz sagte ihr, dass er sich ihretwegen so viele Gedanken machte und diese auf keinen Fall mit ihr teilen würde. Sie senkte den Kopf und strich über das gelbe Gras, das, nach Wasser schreiend, versuchte sich wieder aufzurichten. Von Westen her zogen langsam Regenwolken herauf und verdeckten die allmählich untergehende Sonne. „Man könnte meinen, du hättest ihn gerufen“, meinte Cal scherzhaft und lachte. „Die Regenwolken? Das wäre schön, aber so was können doch nur Magier. Magie…“ Skys Blick glitt in die Ferne. „Wir sollten nach Hause gehen. Yvannie wartet bestimmt.“ „Ich will noch etwas hier bleiben, geh du schon mal vor.“ Sky schüttelte den Kopf, erhob sich dann aber. „Na gut, aber bleib nicht zu lange! Wer weiß, was Yvannie mit mir macht, wenn sie mitbekommt, dass ich dich bei dem Wetter noch hier draußen sitzen lasse.“ Irgendwie übernahm Sky so langsam die Rolle einer großen Schwester für Cal ohne es zu merken. Cal war darüber sehr glücklich, denn seit dem Tod seiner und Yvannies Eltern hatte diese die Mutterrolle übernommen. Kurz bevor Sky das Haus erreichte fing es an zu regnen und zu ihrer Überraschung war er diesmal nicht kalt und unheimlich. Keine toten Stimmen lagen in der Luft. Er war rein und freundlich und brachte der Natur das, was sie momentan am meisten brauchte: Wasser. „Cal kommt später wieder. Er wollte noch ein wenig nachdenken, glaube ich.“ Yvannie nickte langsam, sagte aber nichts dazu. Cal wird seine Gründe haben…, dachte sie, traurig darüber, dass er nicht mit ihr über seine Probleme, oder was ihn so sehr beschäftigte, redete. „Ich bin doch schon wieder da. Du brauchst also nicht so ein Gesicht zu ziehen, Yvannie.“ Cal stand grinsend hinter Sky. „Ich glaub, ich hab jetzt auch eine Lösung gefunden, wie ich dir helfen kann, Sky!“ „Na dann lass mal hören“, sagte Yvannie neugierig, ihr war nämlich nichts eingefallen, was wirklich hilfreich gewesen wäre. „Nein, Sky wird es morgen erfahren oder besser gesagt, morgen werde ich es ihr zeigen!“ Seit sie Sky im Wald gefunden hatten hatte sich Cal sehr verändert. Er wirkte nun so erwachsen, dabei war er erst acht Jahre alt. Seine ganze Art hatte sich verändert, was Yvannie eine gewisse Angst einjagte. Sie wollte nicht, dass er so schnell erwachsen wurde und seine Kindheit dabei vergaß. Sie aßen zu Abend und, nachdem es aufhörte zu regnen, spielten Sky und Cal noch eine Zeit lang im See. Yvannie beneidete sie ein wenig um diese Unbefangenheit und sah ihnen von der Küche aus zu. Wie gerne würde auch sie wieder fröhlich im See spielen können, zusammen mit ihrem Bruder Spaß haben und einfach das Leben genießen. Aber sie konnte nicht. Ihre Eltern waren tot und Cal brauchte eine Mutter, er war doch noch so jung. Ihr blieb also nichts anderes übrig als diesen Teil für ihn zu sein. Sie musste es einfach tun. Als es dunkel wurde waren Cal und Sky so müde, dass sie gleich zu Bett gingen. Yvannie dagegen wollte sich noch ein Weilchen die Sterne ansehen und vor sich hinträumen. Etwas veränderte sich, das konnte sie fühlen. Sie war sich sicher, dass diese Veränderungen sogar sie und Cal betreffen würden, aber davor hatte sie Angst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)