Abschied tut weh von Veilchen (Bella x Edward | Alice x Jasper) ================================================================================ Kapitel 7: say „I do“ --------------------- Langsam nahm Jasper den Blick von Alice, welche seinen Blick für einen kurzen Moment erwidert hatte. Doch zeugten seine Augen nicht nur von Verletztheit, die er Alice zu verdanken hatte, nein. Auch andere Ausdrücke verliehen Jaspers Augen diesen, doch recht eigenwilligen, Blick, welcher so viele Schüler der Schule dazu brachte sich von ihm fernzuhalten. Denn auch wenn er das rote Gold der Menschen begehrte, nichts begehrte er mehr als Alice, welche sich jedoch gänzlich von ihm abgewandt hatte. Die weichen, sanften Bewegungen, die ihr in seinen Augen die Ähnlichkeit mit einer Elfe verliehen, zogen ihn in den Bann, doch ein Blick von ihrem neuen Gefährten reichte, dass Jasper den Blick abermals abwandte. Selbst wenn er die Beiden nicht mehr sehen konnte, so konnte er dennoch die Schritte von ihnen vernehmen die verlautbaren ließen, dass sie sich soeben aus der Cafeteria machten. Ein guter Plan – diesen sollte Jasper gewiss nachahmen. Doch Bella hatte einen ganz anderen Plan als Alice, die mit Braydon über den Flur zu schweben schien. Bella nahm den Gedanken in Angriff, ob sie die Schule für den heutigen Tag sein lassen sollte oder nicht, doch erschien ihr dieser Gedanke als ein wenig wahnwitzig. Sie hatte es sich angewöhnt, dass sie die Schule nur dann verließ, wenn es wirklich nötig war. Im Gegensatz zu Astor, welcher öfters schwänze als er von Anwesenheit zeugte, versuchte sie so oft wie es ihnen möglich war den Unterricht zu besuchen. Doch an diesem Tage war es anders und so spielte Bella weiterhin mit dem Gedanken doch nach Hause zu gehen und die Gedanken, Emotionen und Erlebnisse sacken zu lassen. Sie wollte sich selbst die Chance geben mit allem fertig zu werden. Ob es klug wäre oder nicht, würde sich erst später herausstellen. Weiterhin lehnte die Braunhaarige an der Wand, hatte ihren Blick auf die gegenüberliegende Pinnwand gerichtet, welche mit diversen Zetteln vollgeklebt war. Ausschreibungen, Suchanzeigen für Nachhilfelehrer, Verkaufe und Such-Zetteln… dies alles hatte an dieser Pinnwand Platz gefunden und irgendwo in dieser Zettelflut versteckte sich die Liste der angenommenen Teilnehmer für das Volleyballturnier nächste Woche. All dies konnte Bella mit ihrem feinen Sehsinn wahrnehmen, nahm jeden Millimeter war und konnte jede Unebenheit der Schrift erkennen, doch immer noch konnte sie keinen klaren Gedanken fassen, bis sie Alice hörte und merkte, wie diese neben ihr zum Stillstand gekommen war. Besorgte Augen waren auf die Braunhaarige gerichtet, ihr Gesicht war leicht geneigt, als sie versuchte die Gefühlslagen der Freundin zu erfassen. Sofort zwang sich Bella zu einem Lächeln. „Ich werde heiraten“, meinte sie schließlich. Doch Alice konnte erkennen, dass Bella sich nicht einmal halb soviel freute, wie sie es eigentlich hätte tun sollen. Langsam hob die Schwarzhaarige ihren Finger, stupste die Nasenspitze von Bella damit an und schenkte ihr ein leichtes Lächeln. „Habe ich mitbekommen, aber danke für die Information.“ Doch konnte man auch Alice ansehen, dass sie von dieser Wendung des Schicksals nicht erfreut war – im Gegenteil. Wenn Bella sie genauer musterte konnte sie feststellen, dass das Lächeln der Schwarzhaarigen einen gezwungenen Ausdruck hatte, ihre Augen den Glanz verloren hatten. „Informationen, die dich offensichtlich nicht soch eine Euphorie versetzen, wie sie es früher getan hätten“, entgegnete die Braunhaarige. Skeptisch hob Alice eine Augenbraue, während sie sich leicht neben ihre Freundin lehnte und es ihr gleich tat. Sie fixierte ebenfalls die Pinnwand gegenüber von ihnen, doch konzentrierte sie sich nicht auf den Inhalt der Zetteln. Alice versuchte einen plausiblen Grund für ihr Verhalten zu finden – doch was wäre besser als die Wahrheit? Nichts. „Tun sie auch nicht. Ich habe kein gutes Gefühl dabei“, murmelte sie schließlich, ehe sie merkte, wie die Bilder vor ihren Augen verschwommen. Farben liefen ineinander, wurden dunkler, Stimmen verzerrter und verstummten schließlich völlig, während sich die vollkommene Dunkelheit um Alice legte um ihr einen neuen Einblick in die Zukunft zu gewähren. Menschen, viele Menschen und Vampire tummelten sich in dem Garten, eine Person mit einem weißen Kleid betrat diesen, hinter ihr Kinder, die das lange Kleid trugen um jeglichen Schmutz zu verhindern. Eine Braut trat auf ihren Bräutigam zu, ein wunderschönes Gesicht, wie aus gemeißelten Marmor… bernsteinfarbene Augen, braune Haare, die das Gesicht umspielten und die feinen Züge besser betonten. Bella… Bella an dem schönsten Tag ihres Vampirlebens – zumindest sollte es dies sein. Viele bekannte Gesichter konnte Alice in den Gästen erkennen, doch keine Cullens. Kein Einziger hatte es wohl geschafft an diesem Tag bei Bella und Astor zu sein. Doch dann eine schnelle Bewegung, ein Angriff… die Gäste sprangen auf, liefen ineinander. Blut… so viel Blut… und Bella konnte sie nicht mehr erkennen… „… mich?“, konnte Alice vernehmen, als sie wieder im Vollbegriff ihrer Sinne war. Um die Beiden hatte sich bereits eine kleine Menschenmenge gesammelt, Schaulustiger. Kurz blinzelte Alice, wandte den Blick zu Bella und legte ihren Kopf auf die andere Seite. „Tagtraum… nichts weiter“, murmelte sie schließlich. Sie gab Bella mit einer winzigen Mimik zu verstehen, dass sie mitspielen sollten, damit sie nicht auffliegen sollten. „Oh… ja… hast du öfters… ich vergaß.“ Doch wusste Bella, dass Alice definitiv nicht geträumt hatte, dazu kannte sie die Schwarzhaarige schon zu gut. Viel zu bekannt war ihr Ausdruck in den Augen, wenn Alice von einer neuen Vision geplagt wurde und einen Blick in die Zukunft warf. Die Gruppe, die die Beiden beobachteten löste sich auf, als Alice sich zu Bella lehnte. „Ich habe dir gerade gesagt, dass Charlotte sich um die Hochzeit kümmert… sie hat das Meiste noch im Kopf, da sie William erst letztes Jahr geheiratet hatte. Aber sie hat anklingen lassen, dass du ihr gerne helfen kannst.“ Doch dies wollte Alice nicht, sie wollte nichts vorbereiten, dass Bella in Schwierigkeiten bringen würde. „Ich habe gesehen, wie du bei der Hochzeit angegriffen wirst.“ Doch diese Worte schienen bei der Braunhaarigen nicht auf Verständnis zu treffen, stattdessen hob sie eine Augenbraue. „Dann werde ich eben aufpassen und wir werden Acht geben, dass mich niemand angreift… du machst dir zu viele Gedanken“, diese Worte richtete die Braunhaarige an ihre vermeintliche Schwester, die jedoch den Kopf schüttelte. „Nein… dies tue ich nicht. Ich habe doch gesehen, was passiert ist.“ Die Pausenglocke läutete und zeigte an, dass sie wieder in ihre Klassenräume gehen sollten. Doch dies hatte weder Bella noch Alice vor. Die Größere legte einen Arm um die Schwarzhaarige. „Ich denke, wir sind ohnehin schon spät dran… da können wir gleich nach Hause fahren…“ Ohne Widerworte ließ sich die Kleinere von Bella nach hause bringen. Unüblicherweise war Alice während der Fahr mehr als ruhig gewesen, während Bella versuchte alles hinunter zu spielen und ständig von ihrer Hochzeit plauderte. Doch in Alice’ Ohren klangen diese Worte so, als würde sie sich selbst von dieser Idee überzeugen müssen. Denn auch wenn sie versuchte so euphorisch wie möglich zu klingen, Zweifel schwang in ihrer Stimme mit. Zweifel, der Alice dazu veranlasste alles zu tätigen um Bella zu schützen. Doch stoppte Bella ihren Redeschwall nicht, auch nicht, als sie merkte, dass Alice gewiss nicht auf ihre Worte einging. „Ich gehe zu Charlotte und suche mit ihr die Wanddekoration aus“, verkündete Bella, doch Alice hob eine Augenbraue. Dieses Gebärden war definitiv unüblich für die Größere, es passte nicht zu ihr. Sie, die nicht der Typ für Dekorieren war oder für schöne Kleider. „Du machst dir selbst etwas vor. Und das weißt du auch.“ Dies waren die letzten Worte, die Alice diesbezüglich noch an Bella wandte und sich umdrehte um zu ihrem eigenen Zimmer zu gelangen, ohne auch nur einen Plan für die Hochzeit beäugt zu haben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)