Die Legende von Erfanela von Shana_the_Deathberry ================================================================================ Kapitel 1: Wie alles begann --------------------------- Kapitel 1. Das Rauschen der Wellen und das Schwanken des Schiffes. Das war alles was Kajas Welt seit endlosen Monaten ausmachte. Und selbst wenn sie nach all der Zeit auf dem Deck des Schiffes stand und in die Ferne blickte, die langen schwarzen Haare trotz des Zopfes im Wind flatternd, konnten ihre tiefgrünen Augen das ersehnte Land nicht ausmachen. Nicht, dass sie daran glaubte, dass die Crew der Arcana den verschollenen Kontinent Selzonath jemals finden würde, schon gar nicht mit diesem Kapitän. Die Geschichten, die sich um dieses Land ragten, waren nichts als Ammenmärchen in ihren Augen, die man kleinen Kindern als Gutenachtgeschichte erzählte. Sie glaubte auch nicht daran, dass die Welt dreieckig sein sollte, so wie die Priester es predigten. Es interessierte Kaja nicht, welche Form die Welt hatte oder wie groß sie war. Wozu auch? Alles Balastwissen. Sie seufzte. Es war egal, woran sie glaubte und woran nicht, momentan war sie Gefangene dieses verfluchten Schiffes. Und das, wo sie sonst eigentlich zu den freiesten Menschen gehörte, die es gab. Sie schreckte aus ihren Gedanken hoch, als sie schwere, von Glöckchengeklimper begleitete Schritte hinter sich hörte. Der Kapitän. Großartig. Er gehörte zu den Menschen, denen Kaja auch in den Momenten bester Laune nur die Todesgötter an den Hals wünschte. Dabei glaubte sie nicht mal an die Götter. Dass der Kapitän des stolzen Schiffes Arcana aussah wie ein betrunkener und in die Jahre gekommener Zirkusclown hätte ihr wahrscheinlich niemand abgekauft. Tatsächlich war dies aber die blanke Wahrheit, und als Kaja ihn in seiner viel zu weiten Lederhose, dem verschmutzen weißen Hemd und den sonderbar bemalten Gesicht vor sich sah, fragte sie sich wohl zum hundersten Male, warum das Schicksal es gerade mit ihr so übel meinte. Nicht, dass sie jemals eine Antwort darauf bekommen hätte. "Wie fühlt Ihr Euch, Kaja ?" fragte Kapitän Freklop in seiner schmierigen Stimme. "Jetzt, wo ich Euch sehe, geht es mir deutlich schlechter", gab sie kalt zurück. Freklops Gesicht fiel, ließ sich von Kajas schlechter Laune, die sie gewohnheitsmäßig hatte, jedoch nicht verjagen. "Leider gibt es noch keine Neuigkeiten über Selzonath", seufzte er gekünstelt. Kaja könnte er damit allerdings nichts vormachen. Was bildete er sich eigentlich ein ? Sie war eine Kaera, noch dazu stand sie im königlichen Dienst. Armer Trottel. Kaja wusste ganz genau, dass es Kapitän Freklop nicht im geringsten etwas ausmachte, dass sie den Kontinent Selzonath noch nicht gefunden hatten (falls man ihn überhaupt finden konnte), schließlich wurde diese Erkundungsreise von der königlichen Familie finanziert und so hatte er keine Kosten. Warum genau die Königin aber den unfähigsten aller Seeleute aus ihrem großzügigen Repertoire an Schiffsflotten herausgesucht hatte, blieb für Kaja ein Rätsel. War wohl höhere Politik. War es auch höhere Politik, dass Kaja an dieser sinnfreien Reise teilnehmen musste ? Sie war eine Kaera, eine der speziell ausgebildeten Beschützerinnen für die königliche Familie ! Wie sollte sie die junge Prinzessin beschützen, wenn Kaja sich mitten auf dem Meer befand ? Und so fragte sie sich wieder, was genau ihre Rolle für die Expedition war, während Freklop weiter vor sich hin redete und sich bemitleidete. Genau genommen war es nicht mal eine Expedition, denn was die Arcana an Bord hatte, waren Werkzeuge und Rohstoffe. Die Crew der Arcana sollte den verschollen Kontinent nicht nur finden, sie sollte ihn besiedeln. Kaja schnaubte. Was dachte sich die königliche Familie dabei ? Nicht, dass sie als treue Kaera die Entscheidungen der Königin jemals in Frage gestellt hätte, aber ihr kritisches Denken ließ sich nicht unterdrücken. Die Königin glaubte also an den verschollen Kontinent, aber nicht an den Rest der Legende ? War das Naivität oder Gutgläubigkeit ? Tja, die Legende..., dachte Kaja sich. Letztendlich war die Legende an ihrer Situation schuld. Eigentlich dachte Kaja, dass die Leute die Legende nur für eine nette Geschichte hielten, aber tatsächlich war sie aber bis lang der einzigste Erklärungsversuch zur Entstehung Kajas Heimatskontinenten Nerjila. Sie bot auch die alleinige Erklärung darfür, dass manche Menschen hellere Haare hatten als die sonst verbreitete schwarze Mähne, dass mache eine andere Hautfarbe hatten als die übliche leichte Bräunung und dass mache einfach...anders waren. Die einizige Erklärung war die Legende über den Kontinent Erfanela, den die Götter in ihrer Wut über die Bewohner des Kontinents in zwei Teile teilten. So entstanden der Kontinent Nerjila, Heimat der Menschen, und der vom Augenblick seiner Erschaffung verschollene Kontinent Serzonath, die Heimat der magischen Lebewesen. X3 hoffe, es hat euch gefallen ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)